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Vorrichtung zum Wickeln von Wendeln für Glühlampen In den elektrischen
Glühlampen finden in großem Umfange in Wendelform gewickelte Leuchtkörpex Anwendung,
und die Güte und Gleichmäßigkeit solcher Glühlampen hängt zu erheblichem Teil von
der Gleichmäßigkeit der eingebauten Wendel ab.
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Bei den Wendehnaschinen bekannter Art, bei denen der Dorndraht während
des Wikkelvorganges vorschreibet, sind gewisse Ungleichmäßigkeiten der ientstehenden
Wendel unvermeidbar, die durch Ungleichmäßigkeit der- Vorschubgeschwindigkeit, durch
Dehnen des Drahtes und durch nicht genaue Führung des Drahtes hervorgerufen werden
können.
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Abb. i zeigt eine Maschine bekannter Bauart in schematischer Darstellung.
i ist die unter Anwendung der verschiedenem hierfür bekannten Möglichkeiten abgebremste
Diornablaufspul:e, z der Getriiebebiock, an dessen einem Ende 3 die Rlemenscheibe
sitzt, während am anderen Ende q. der sogenannte Spinner mit der Wolframspule 5
angeordnet ist. An dieser Stellte findet der ieigentliche Wickelvorgang statt. 6
ist ein Zugdorn oder eine Zugscheibie, um diese und um die Ablenkrolle 7 ist der
Dorndraht mehrmals geschlungen; er wird durch Zug bei 6 von -der D,orndrahtspule
i abgezogen, um schließlich auf der Spule 8 mitsamt der aufgewickelten Wendel aufgewunden
zu werden. Die Spule 8 muß zu diesem Zweck naturgemäß angetrieben stein, wobei üblicherweisie
zwischen Antrieb und Spule eine Friktion angeordnet ist.
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Da eine vollkommen gleichmäßige Aufbringung des Domdrahtes auf die
Spule i praktrisch mit Schwierigkeiten verbunden ist, treuen beim Abspulen, also
beim teigentlichen Wickelvorgang, oft kleine Rucke des Dorndrahtes in seiner Längsrichtung
auf, dadurch bedingt, daß der Draht beim Abwickeln springt, weil eine Windung nicht
genau neben der zweiten lag oder weil eine Windung -zwischen zwei anderen eingeklemmt
war. Auch ist eine dauernde gleichmäßige Bremsung der D@ornabwickelspule praktisch
nicht erzielbar. Diese ruckartigen Bewegungen des Dorndrahtes setzen sich bis zur
Zugspule 6. fort und verändern dadurch die Vors.chubgeschwindigkeit; infolgedessen
wird, da die Umdrehungsgeschwindigkeit des Spinners ja die gleiche bleibt, auf eine
kurze Strecke die Wendel mit einer anderen als der gewünschten Steigung gewickelt
und die Wendelung somit ungleichmäßig.
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Man hat versucht, diese Rucke durch hesonders starke Bremsung der
Trommel i oder auch durch Zwischenschaltung einer weiteren Bremstrommel zwischen
die Trommel a und der Stelle, wo der Dorndraht den GetriebeboCk a betritt, zu vermeiden.
Das, führt aber wieder zu hoher Bieanspruchung des Dorndrahtes und zu. gelegentlichen
Dieh ;ungen, die ebenfalls einen ungünstigen Einfluß auf die Gleichmäßigkeit der
Wendel haben müssen, .
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Diese bisher aufgetretenen Nachteile werden erfindungsgemäß verhindert
und seine unbedingt gleichmäßige Geschwindigkeit und genaue Führung des Drahtes
an der Wickelstelle erreicht, und zwar besteht das Wesen der Erfindung darin, daß,
abgesehen von der Bremsung der Dornabwickelspule und vom
Antrieb
der Dornaufwickelspule, der Dorndraht an mindestens zwei weiteren Stellen gezogen
wird, von denen die eine Stelle zwischen Dornabwickelspule und Getriebe uhddie andere
Stelle zwischen Getriebe u.nd Dorlr= aufwickelspule liegen muß, und daß auf dieser
so geschaffenen Strecke gleichmäßiger Zuggeschwindigkeit die Wickelvorrichtung angeordnet
ist. Durch einen solchen zweimaligen Zug am Dorndraht wird, wenn die Zugorgane vollkommen
synchron laufen, also ein gleiches Zugmoment auftritt, zwischen den beiden Zugstellen
eine s,ogenartnte neutrale Dorndrahtstrecke geschaffen, d. h. eine Strecke, die
ihre beim Einstellen erhaltene Spannung stets beibehält und eine stets gleiche V
orschubgeschwindigkeit aufweist, ohne daß sich die auftretenden Rucke auf der Dornabwickel-
oder Dornaufwickelspule über die jeweiligen Zugorgane hinweg auf diese neutrale
Strecke ausdehnen können.
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Abb.2 und 3 zeigen einige Ausführungsbeispiele. Bei der Anordnung
nach 2 ist 9 wieder die übliche gebremste Dorndrahtspule, io der erste Zugdorn (oder
Zugscheibe) mit Ablenkrolle i r. Die Dorndrahtspule 9 braucht nur leicht gebremst
zu werden, während der Dorndraht um i o und r i wieder mehrmals in Achterform gelegt
wird. Er tritt dann durch den Getriebebock 12, der in bekannter Anordnung die Antriebsscheibe
13 und den Spinner 14. trägt, und kommt zum zweiten Zugdorn 16 und der Ablenkrolle
17. io und 16 laufen synchron und üben das gleiche Zugmoment aus. Etwa bei 9 auftretende
Rucke werden bei io abgefangen und können sich auf die Strecke zwischen io und 16
nicht auswirken. Von der in üblicher Weise angetriebenen Dorndrahtaufwickelspule
wird dann der Dorndraht mit dem in N,#'endelform aufgebrachten Wolfrantdraht von
16 resp. i7 abgezogen und auf 18 aufgewickelt.
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Die Übersetzungen der Getriebeteile, die den Antrieb von i o und 16
bewirken, sind genau gleich, ebenso die Durchmesser der Zugdorne io und 16. Beim
ersten Auflegen des Dorndrahtes kann eine beliebige Spannung eingestellt werden,
je nachdem wie fest er um 16, 17 angezogen wird. Die Spannung wird dann stets beibehalten.
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Die durch den Umstand auftretende Ungenauigkeit, daß um den zweiten
Zugdorn ja nicht mehr der Dorndraht allein, sondern der Dorndraht mit dem daraufgewickelten
Wolframdralit gewunden wird, kann in den meisten Fällen -vernachlässigt werden.
Wo der Fehler bei größeren Wolframdralitdurchmessern zu groß wird, kann er dadurch
ausgeglichen. werden, daß der Durchmesser des zweiten Zugdornes entsp-recbend geringer
gewählt wird. Abb.3 zeigt eine Anordnung, bei der nur ein Zugdorn vorhanden ist,
der dafür doppelt lang ist und um den der Dorndraht zweimal !@ .gewunden wird. An
seine Stelle können sinngemäß auch zwei Zugscheiben mit geringem Dtirchmess,erunterschied
auf gemeinsamer Zugwelle angebracht werden. Der Dorndraht kommt von der Dorndrahtspule
i9, wird dann um den unteren Teil. des Zugdornes 2o und die Ablenkrolle 21 in bekannter
Weise mehrmals gewunden, um schließlich über die Rolle 22 wieder durch den Getriebebock
23 geleitet zu werden. Hinter dem Spinner ist eine zweite Umlenkrolle 27 angeordnet,
von der der Dorndraht zurück auf den Zugdorn 20 gelangt, und zwar auf dessen Oberteil.
Wieder wird der Dorndraht mehrfach über die Ablenkrolle 27 und den Zugdürn 2o gelegt,
wobei wie auch in allen bisher beschriebenen Fällen durch die Ablenknutrollen 28
dafür gesorgt wird, daß die richtige Höhe eingehaltert wird und diese Windungen
nicht mit den zuerst aufgebrachten kollidieren. Von hier wird der Dorndraht mit
der bei 25 aufgewickelten Wendel zur Spule 29 geleitet. Die Änderung der Steigung
für die verschiedenen Wendel, d. h. die Änderung des Abstandes der Windungen voneinander,
die ja durch eine Änderung des Verhältnisses Ziehgeschwindigkeit zu Spinnerumdrehungszahl
bedingt ist, kann bei beiden Ausführungsformen durch auswechselbare Zugdorne verschiedener
Durchmesser -erreicht werden oder aber auch, wenn die Zugdorne fest eingebaut werden,
durch auswechselbare Zahnradsätze.
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Die Führung des Dorndrahtes am Spinner q., also dort, wo das Aufwickeln
des Wolframdrahtes erfolgte, geschieht allgemein mit Hilfe auswechselbarer Düsen,
von denen ein ganzer Satz entsprechend den verschiedenen Dorndrahtdurchmessern vorhanden
sein muß. Bei der großen Zahl der vorkommenden Typen, und da man auch auf die Toleranzen
des Dorndrahtes Rücksicht zu nehmen gezwungen war, ergibt sich oft, daß die Düse
den Draht nicht absolut genau umschließt, sondern ein gewisser Spielraum vorhanden
ist, wodurch die ganze Führung verlorengeht, so daß der Wolframdrabt ungleichmäßig
auffäuft. Zudem kann das dann nötige sehr starke Abbremsen der Wolframdrahtspule
zu häufigem Reißen des Wolframdrahtes, besonders bei dünneren Drähten und höheren
Tourenzahlen, führen.
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Abb. q. zeigt diesen Vorgang. 30 ist eine Düse im Schnitt,
31 der Dorndraht, dessen Durchmesser geringer als die Düsenbohrung ist, 32 der von
der Wolframspule kommende W @olframdraht, 33 die Vereinigungsstelle, an der das
eigentliche Wickeln vor sich geht. Durch die Bremsung des Wolfranidrahtes 3_
wird
der Dorndraht 3 i aus der geraden Richtung seitwärts abgezogen, und da dieser Zustand
sich dauernd ändert, ergeben sich dauernd Ungleichrnäßigkeiben -der Wendelung.
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Weiterhin hat die bei dien bekannten Vorrichtungen zum Wickeln von
Wendeln übliche Anordnung der Vorratsspule des Wolframdrahtes in den Spinnern den
Nachteil, daß beim Auswechseln der Wolframdrahtspulie j@edesmal der D,qrndraht zerschnitten
werden muß. Eine solche Spinneranordnung würde bei der D,orndrahtführung gemäß der
vorliegenden Erfindung noch nachteiliger sein, weil gegenüber den bekannten Vorrichtungen
noch zusätzliche Zugvorrichtungen für den Draht angeordnet sind, um welche der Draht
herumgelegt werden muß.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird daher der Spinner so
gestaltet, daß die Wolframdrahtspule exzentrisch zum Dorndraht gelagert ist und
daß ,ein einziges, Dorndrähten jeden Durchnvessers anpaßbares Führungsstück eine
sichere Führung des Dorndrahtes auch lohne Dorndrahtführungsdüse ermöglicht. An
Stelle der auswechselbaren Düsen, dienen Durchmesser jeweils möglichst dem D,orndrahtdurchmesser
angepaßt werden muß, tritt ein einziges Führangsformstück gemäß Abb. 6 und 7. Abb.
5 zeigt den Spinner; 34 ist der Spinnerkörper, 35 eine mögliche Anordnung der Wolframdrahtspule,
36 das Führungsformstück, 37 der Dorndraht, 38 der Wolframdraht. Abb. 6 und 7 zeigen
zwei Ausführungen des Führun.gsformstückes, einmal in der Blickrichtung von A, der
Aufsicht, dann in der Blickrichtung B, also von vorn in Richtung der Wolframdrahtachse
betrachtet.
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Das Führungsformstück 36 weist eine Kerbe auf, denen Grund ein zur
Dorndrahtrichtung paralleles längeres Führungsstück bildet, während die beiden Flügel
der Kerbe den Dorndraht nach unten überragen. Das Führungsform.stück 36 ist im Spinnerkörper
beispielsweise durch eine Schraube befestigt. Durch Verschiehen in der mit der Längsachse
des Führungsstückes zusammenfallenden Pfeilrichtung C oder in umgekehrter Richtung
wird erreicht, daß das . Führungsstück 39 (stark gezeichnet) stets parallel zur
D,orndrahtachse bleibt. Es kann also durch Verschieben in Pfeilrichtung C das Tiei139
des Formstückes zur Anlage an einen Dorndraht schwächeren Durchmessers, durch Verschieben
in umgekehrter Richtung zur Anlage an einten Dorndraht stärkeren Durchmessers gebracht
werden. Selbst bei stärkster Bremsung des Wolframdrahtes 38 kann der Dorndraht jetzt
nicht mehr, wie in Abb.4. gezeigt, aus seiner Lage geschoben werden, da der Wolframdraht
ihn nur im Grund der Kerbe festhalten kann. Auf jeden Fall ist eine :einwandfreie
Zentrierung erreicht. Die der Kerbe gegenüberliegende Seite des Führungsformstückes,
auf der der Wolframdraht 38 bei seinem Weg von der Spule zum Vereinigungspunkt mit
dem Dorndraht entlang gleitet, kann beispielsweise auch in Form einer Kerbe ausgebildet
werden, wie dies Abb.6 zeigt. Beide Kerben treffen an der Spitze des Führungsformstückes
zusammen, und hier wird der Wolframdraht auf den Dorndraht gewickelt.
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Eine andere Ausführungsform zeigt Abb. 7. Hier gleitet der Wolframdraht
38 über eine glatte Fläche, die aber zweckmäßig nicht senkrecht auf der Winkelhalbierenden
der Kerbe, sondern in der Rotationsrichtung des Spinners etwas geneigt angeordnet
wird. Auch hier ist naturgemäß der Punkt, wo die schräg e Fläche auf die Kerbe trifft,
der Vereinigungspunkt zwischen Wolframdraht und Dorndraht.