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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren, Zusammensetzungen und
Sets zur Reduktion des proteolytischen Abbaus von Brain-Natriuretic-Peptid
(BNP), wodurch dieses Peptid in Proben auf Blutbasis, wie z.B. Plasma
und Serum, stabilisiert wird.
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Hintergrund der Erfindung
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Brain-Natriuretic-Peptid
(BNP) ist ein spezifischer und empfindlicher Indikator für kongestive
Herzinsuffizienz. BNP ist ein vasoreaktives Herzpeptidhormon, das
hauptsächlich
von den Herzventrikeln synthetisiert wird und von dort in den Blutkreislauf
sekretiert wird (H. Shimizu et al., Clinica Chimica Acta 305, 181–186 (2001);
H. Shimizu et al., Clinica Chimica Acta 285, 169–172 (1999)). Dieses Peptidhormon
fördert
die Natriurese und die Diurese, fungiert als Vasodilator und antagonisiert
die vasokonstriktiven Wirkungen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
(A. Goginet-Georges et al., Clin. Chem. Lab. Med. 38 (6), 519–523 (2000)).
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Da
Plasmakonzentrationen von BNP mit der Abnahme der Herzfunktion,
besonders der ventrikulären Funktion,
zunehmen, ist die Messung der BNP-Konzentration im Blut für die Diagnose
und Prognose von akutem Myokard-Infarkt (AMI) oder Herzversagen
nützlich
(E. Morita et al., J. Am. Coll. Cardiol. 88, 82–91 (1993); T. Tsutamoto et
al., Am. Heart J. 117, 599–606
(1989); M. Mukoyama et al., Lancet 335, 801–802 (1990); T.A. McDonagh
et al., Lancet 351, 9–13
(1998); T. Omland et al., Circulation 93, 1963–1969 (1996); T. Tsutamoto et
al., Circulation 96, 509–516
(1997)). Da Herzerkrankungen und Herzversagen weltweit zu den schwer
wiegenden Gesundheitsproblemen zählen,
wurde BNP als biochemischer Marker zur Verwendung beim Screening
von Patienten vorgeschlagen, um weitere Herzuntersuchungen und/oder
Behandlungen auszuwählen
(A. Goginet-Georges et al., Clin. Chem. Lab. Med. 38 (6), 519–523 (2000)).
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Die
Verwendung von BNP als diagnostischer Marker zur Identifikation
von Patienten mit Herzerkrankungen, z.B. linke ventrikuläre systolische
Dysfunktion, ist aufgrund der schlechten Stabilität des Peptids
in Blutproben kompliziert (A. Goginet-Georges et al., Clin. Chem.
Lab. Med. 38 (6), 519–523
(2000); H. Shimizu et al., Clinica Chimi ca Acta 305, 181–186 (2001);
H. Shimizu et al., Clinica Chimica Acta 285, 169–172 (1999); D.R. Murdoch et
al., Heart 81, 212–213
(1999); T. Tsuju et al., Clin. Chem. 40 (4), 672–673 (1994)). Sowohl das endogene
BNP als auch synthetische Formen des Peptids neigen als Resultat
von Proteolyse zu relativ schnellem Abbau im Blutplasma und Serum.
Zusätzlich
kommt es nach der Abtrennung des Plasmas von Vollblut zu einem schnellen
Abbau von BNP. Dieser Abbau schreitet sogar bei Lagerung unter gekühlten Bedingungen
voran, was eine genaue Messung von BNP in anderen Proben als in
frischen Blutproben schwierig macht, es sei denn die frische Probe
wird sofort eingefroren.
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Obwohl
nach dem Stand der Technik über
Ansätze
zur Stabilisierung von BNP in Blutproben berichtet wurde, ist jedoch
keiner davon vollkommen zufrieden stellend, und die meisten sind
ineffizient. Versuche, BNP in Patienten-Blutproben zu stabilisieren,
umfassten beispielsweise die Verwendung von Sammelröhrchen aus einer
bestimmten Zusammensetzung (H. Shimizu et al., Clinica Chimica Acta
285, 169–172
(1999)); die Zugabe von EDTA zu Blutproben (D.R. Murdoch et al.,
Heart 81, 212–213
(1999)) und die Zugabe einer Kombination aus Aprotinin und Benzamidin
zu Blutproben (T. Tsuju et al., Clin. Chem. 40 (4), 672–673 (1994)).
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Das
Problem der Prävention
oder der signifikanten Reduktion des BNP-Abbaus in Blutproben ist
auf dem Gebiet der Hämatologie
immer noch ein sehr lebendiges, und es werden bessere Verfahren
und Lösungen
zur Stabilisierung von BNP benötigt.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Lösung der bestehenden Schwierigkeit
der Stabilisierung von BNP bereit, um dessen proteolytischen Abbau
in Blutproben zu reduzieren oder zu verhindern.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt die Wirkung von Inhibitoren zur
Reduktion des Abbaus von nativem (endogenem) BNP in einer Patientenprobe,
die bei 4 °C
gelagert wird, über
einen bestimmten Zeitraum. In diesen Studien wurde PPACK in einer
Konzentration von 35 μg/ml
verwendet, und Leupeptin wurde in einer Konzentration von 50 μg/ml verwen det.
In der Probe, die Inhibitoren enthielt, war nach etwa 25 Stunden
Lagerung bei 4 °C
signifikant mehr BNP vorhanden als im Vergleich zu der Probe, die
keine Inhibitoren enthielt.
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2 zeigt die Wirkung von Inhibitoren zur
Reduktion des Abbaus von exogenem synthetischen BNP (10.000 pg/ml),
das einem menschlichen Plasmapool hinzugefügt wurde (Intergen, Milford,
MA). BNP in menschlichem Plasma war in Gegenwart von Inhibitoren
nahezu 30 Tage lang stabilisiert – im Vergleich zu Plasma ohne
Inhibitoren, dem BNP zugesetzt wurde. In diesen Studien wurde die
folgende Kombination aus Inhibitoren verwendet: AEBSF, d.h. [4-(2-Aminoethyl)benzolsulfonylfluorid],
(200 μg/ml),
Antipain (100 μg/ml), Benzamidin
(14 mM) und PPACK (35 μg/ml).
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einem ihrer Aspekte bietet die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Stabilisierung von BNP in einer Körperflüssigkeitsprobe, insbesondere
einer auf Blut basierenden Probe, wie z.B. Plasma oder Serum, vorzugsweise
eine Plasmaprobe. Gemäß der Erfindung
reduziert eine Stabilisierung von BNP dessen Abbau durch endogene
Proteasen in der Probe. Das Verfahren der Erfindung umfasst die
Zugabe von stabilisierenden Komponenten zu Blutproben, die BNP enthalten,
entweder exogen hinzugefügtes
oder endogenes BNP, oder in Gefäße oder
Behälter,
in die BNP enthaltende Blutproben gefüllt werden. Die stabilisierenden
Komponenten umfassen eine oder mehrere Proteaseinhibitorverbindungen,
die den proteolytischen Abbau von BNP reduzieren, gegen ihn schützen oder
diesen verhindern. Die Inhibitorverbindungen umfassen Acetyl-Leu-Leu-Arginal
(Leupeptin), N-(Nα-Carbonyl-Arg-Val-Arg-al)Phe
(Antipain) und H-D-Phe-Phe-Arg-Chlormethylketon (PPACK) sowie D-Phe-Pro-Arg-Chlormethylketon
(PPRACK) und Diisopropylfluorophosphat (DFP). Gemäß der Erfindung
können
die Verbindungen alleine oder als Kombination eingesetzt werden.
Die Kombinationen können
zwei, drei oder mehr der stabilisierenden Verbindungen als Gemisch
umfassen. Zusätzlich
kann der Inhibitor 4-(2-Aminoethyl)benzolsulfonylfluorid (AEBSF)
alleine oder in Kombination mit den zuvor genannten Inhibitoren
eingesetzt werden. Beispiele für
bevorzugte BNP-Inhibitor-Kombinationen umfassen Leupeptin und PPACK;
Antipain und PPACK; Leupeptin und PPRACK; Antipain und PPRACK; Leupeptin, Antipain
und PPACK; und Leupeptin, Antipain, PPRACK und DFP. Bevorzugte Inhibitoren,
insbesondere für praktische
Anwendungen, sind PPACK oder PPRACK. Die hierin beschriebenen BNP-Inhibitoren
bieten im Vergleich zu zuvor verwendeten Verbindungen eine verbesserte
Stabilisierung von BNP.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung eine stabilisierte Zusammensetzung
von BNP bereit, die, alleine oder in Kombination, stabilisierte
Inhibitorkomponenten umfasst. Genauer gesagt kann die Zusammensetzung
Komponenten umfassen, die aus PPACK alleine, aus Antipain alleine
oder aus Leupeptin alleine, aus einer Kombination von Leupeptin
und PPACK; einer Kombination von Antipain und PPACK, einer Kombination von
Leupeptin und Antipain; einer Kombination von Leupeptin, Antipain
und PPACK und einer Kombination von Leupeptin, Antipain, PPACK und
DFP oder Analoga, Varianten oder Derivaten davon ausgewählt werden
oder Inhibitoren, die strukturell und/oder funktionell damit verwandt
sind. Wenn etwa PPACK verwendet wird, so ist allgemein bekannt,
dass PPRACK auch alleine oder in den zuvor genannten Kombinationen
eingesetzt werden kann. Vorzugsweise umfasst die stabilisierende
Kombination der Komponenten Leupeptin und PPACK (oder PPRACK). Die
hierin beschriebenen stabilisierenden Komponenten können einer
Blutprobe zugegeben, d.h. gespickt, werden, um das endogene BNP
in der Probe zu stabilisieren und/oder um exogenes BNP zu stabilisieren,
das ebenso einer Probe beigemischt werden kann. Die hierin beschriebenen
Verfahren und Zusammensetzungen sorgen für eine signifikante Verbesserung
der BNP-Stabilität
in Blutproben, unter anderem Plasma- und Serumproben (z.B. Beispiel 5).
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In
einem anderen ihrer Aspekte stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Stabilisierung BNP-hältiger Blutproben bereit und
zwar durch direkten Zusatz der oben genannten Inhibitorkomponenten
und Kombinationen davon zu abgenommenen Blutproben, vorzugsweise
Plasmaproben, vor, während
oder kurz nach der Abnahme und vor dem Testen in einem Labor oder
in klinischer Umgebung oder aber vor der Lagerung. Diese Komponenten
dienen als BNP-Inhibitor-Additive zu frischen Proben sowie zu aufgetauten
Proben, insbesondere frisch aufgetauten Proben von Blut, Plasma
oder Serum. Die Verwendung von PPACK in einer wässrigen Zusammensetzung zur
Stabilisierung von BNP in frischem oder aufgetautem Plasma wird
bevorzugt.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen) Blutsammelbehälter oder
-gefäß, wie z.B.
ein Vakuumröhrchen
(z.B. VacutainerTM), bereit, der/das zum
Sammeln von Vollblut verwendet wird, umfassend eine oder eine Kombination,
z.B. einen Cocktail, der Inhibitorkomponente(n), die z.B. aus Antipain, Leupeptin,
PPACK, PPRACK und DFP ausgewählt
werden. Blutproben, insbesondere BNP-hältige Proben, werden in solchen
Blutsammelbehältern
oder -gefäßen gesammelt,
in denen sich, wie beschrieben, ein oder mehrere Inhibitor(en) befindet/befinden.
In diesem Aspekt sind die zuvor hinzugefügten Inhibitorkomponenten, wie
z.B. Leupeptin und PPACK, vorhanden, um BNP sofort nach der Einführung der
Probe in den Behälter
oder das Gefäß in einer
abgenommenen Blut- oder Plasmaprobe zu stabilisieren.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung stabile Plasmavergleiche
zur BNP-Bestimmung bereit. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
Vergleiche hergestellt werden, indem eine festgesetzte Menge an
exogen hinzugefügtem
BNP, z.B. eine rekombinant produzierte oder synthetische Form von BNP,
wie z.B. BNP-32 (D.R. Murdoch et al., Disparity between studies
of the stability of BNP in blood: comparison of endogenous and exogenous
peptide, Heart 81, 212 (1999)), zu einer menschlichen, auf Blut
basierenden Matrix, z.B. einer Plasma-Matrix, beigemischt wird,
worin die Matrix gemäß vorliegender
Erfindung eine oder mehrere der hinzugefügten Inhibitorkomponenten enthält, z.B.
Leupeptin, Antipain, PPACK, PPRACK, DFP oder Kombinationen davon.
Dieses Merkmal der Erfindung überwindet
frühere
Schwierigkeiten der Herstellung von Plasmamatrixvergleichen aufgrund
des schnellen Abbaus von beigemischtem BNP durch endogene Proteasen
während
der Herstellung sowie des Wertezuordnungsvorgangs für solche
Vergleiche.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung die Einführung von
zumindest einer – oder
einem Cocktail aus einer Kombination – der Inhibitorkomponenten
Antipain, Leupeptin, PPACK, PPRACK und/oder DFP in BNP-hältige Blutproben, unter
anderem Plasma- und Serumproben. Die Erfindung stellt stabile Zusammensetzungen
bereit, die BNP und die Inhibitorkomponenten umfassen. Als bevorzugtes
Beispiel stellt die Einbeziehung der Kombination aus Leupeptin und
PPACK in auf Blut basierende Matrices vor der Zugabe von exogenem,
z.B. synthetischem, BNP ein stabiles Vergleichsmaterialpräparat bereit,
z.B. für
kommerzielle BNP-Vergleiche, die in einer menschlichen oder tierischen
Plasma-Matrix stabil sind.
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Weitere
Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der Lektüre
der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung.
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Detallierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen,
die eine oder mehrere Proteaseinhibitorkomponenten umfassen, die
den Abbau des Herzpeptidhormons BNP in Blutproben, insbesondere Plasma-
und Serumproben, inhibieren oder reduzieren. BNP-Abbau während der
Abnahme, der Lagerung und des Testens der Probe kann zu fälschlicherweise
verringerten oder negativen Testergebnissen und für klinisch oder
medizinisch getestete Patientenproben zu einer falschen Probenklassifizierung
führen.
Gemäß vorliegender
Erfindung reduziert oder inhibiert die Zugabe einer oder mehrerer
der neu gefundenen BNP-stabilisierenden Komponenten, wie sie hierin
beschrieben sind, zu Blut, insbesondere Blutplasma, den BNP-Abbau
signifikant und ermöglicht
eine genauere und verlässlichere
Interpretation der Probe. Die Verfahren und Zusammensetzungen, die
die BNP-stabilisierenden Materialien gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen, sorgen für
genauere BNP-Konzentrationsmessungen in Routinetests für die Diagnose
und die Behandlung von Patienten, die auf Herzversagen und/oder
Herzerkrankungen getestet werden oder bei denen ein Verdacht darauf besteht.
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Die
Komponenten, von denen herausgefunden wurde, dass sie, alleine oder
in Kombination, z.B. als Cocktail aus mehr als einer Komponente,
gemäß dieser
Erfindung bessere BNP-stabilisierende Eigenschaften aufweisen, umfassen
die Proteaseinhibitoren Acetyl-Leu-Leu-Arginal (Leupeptin); N-(Nα-Carbonyl-Arg-Val-Arg-al)Phe
(Antipain), (Sigma Aldrich, St. Louis, MO; Calbiochem, San Diego,
CA) und N-D-Phe- Phe-Arg-Chlormethylketon
(PPACK), (Bachem-Penninsula Labs, San Carlos; CA), sowie H-D-Phe-Pro-Arg-Chlormethylketon
(PPRACK) (Calbiochem, San Diego, CA) und Diisopropylfluorophosphat (DFP),
(Calbiochem, San Diego, CA). Zusätzlich
kann der Inhibitor 4-(2-Aminoethyl)benzensulfonylfuorid (AEBSF)
oder strukturell mit AEBSF verwandte Verbindungen, alleine oder
in Kombination mit den zuvor genannten Inhibitoren, eingesetzt werden.
Diese stabilisierenden Komponenten oder Zusammensetzungen, die diese
Komponenten umfassen, können
verwendet werden, um endogenes BNP in Blutproben zu stabilisieren, sowie
BNP, das exogen Blutproben zugegeben, z.B. beigemischt, wird.
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Gemäß vorliegender
Erfindung stabilisiert einer oder mehrere der oben genannten Inhibitoren
BNP und reduziert oder verhindert dessen Abbau durch Proteasen in
einer Blut- (Plasma-) Probe. Alleine und in Kombination mit Antipain,
Leupeptin oder beiden wurde besonders von PPACK neu herausgefunden,
dass es die Stabilität
von BNP stark verbessert. Wurden sie direkt zu Blutplasmaproben
von Tieren (Säugetieren),
vorzugsweise Menschen, hinzugefügt,
so stabilisierten die Inhibitoren, vorzugsweise Leupeptin und PPACK,
oder Antipain und PPACK, in Kombination, BNP in den Proben bei Raumtemperatur
und bei 4 °C,
sogar nach wiederholtem Einfrieren und Auftauen (Beispiel 1).
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Die
Stabilisierungsfähigkeit
der zuvor genannten Inhibitoren wurde basierend auf einer Evaluierung der
Struktur von BNP bestimmt, die Regionen umfasst, die besonders anfällig für Proteolyse
sein könnten,
z.B. eine Region des zirkulären
Teils von reifem BNP-32, die die Reste -Phe-Gly-Arg umfasst. Dementsprechend sind
Inhibitoren der vorliegenden Erfindung, z.B. PPACK und PPRACK, ohne
Einschränkung,
mit strukturellen Ähnlichkeiten
zu den Phe-Gly-Arg-Resten in BNP besonders zur Stabilisierung von
BNP geeignet. Ohne dabei an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein,
bedeutet jedoch eine strukturelle Ähnlichkeit mit BNP für einen Inhibitor,
dass er eine bevorzugte, bessere BNP-Stabilisierungsfunktion aufweist.
Zusätzlich
kann BNP in den weiters hierin beschriebenen Vergleichsmaterialien
und stabilisierenden Zusammensetzungen modifiziert werden, um die
ihm eigenen Arginin- (Arg-) Reste und verwandte Fragmente vor Abbau
zu schützen,
z.B. durch Ersetzen der natürlichen Aminosäurereste,
die in den Abbau von BNP-32 involviert sind, durch Moleküle, die die
Beständigkeit
von BNP gegen Proteolyse erhöhen
können.
Als nicht einschränkendes
Beispiel kann ein stabileres BNP D-Arg anstatt von nativem L-Arg
enthalten. Weiters können
auch wirksamere, BNP-stabilisierende Verbindungen unter Verwendung
dieses Grundprinzips geschaffen werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Stabilisierungsverfahren oder
-zusammensetzungen, die zusätzlich
ein oder mehrere PPACK-Analoga, -Varianten oder -Derivate umfassen,
um BNP zu stabilisieren. Ein Beispiel für eine mit PPACK verwandte
Verbindung, die zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, ist PPRACK (D-Phe-Pro-Arg-Chlormethylketon) (Calbiochem, San
Diego, CA).
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In
einer speziellen, verwandten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wurde gezeigt, dass die Inhibitoren Diisopropylfluorophosphat
(DFP) (Calbiochem, San Diego, CA) und PPRACK BNP genauso wirksam
stabilisierten wie Antipain, Leupeptin und PPACK (siehe Beispiel
5, Tabelle 11). Dementsprechend umfasst die Erfindung DFP und/oder
PPRACK, die in den hierin beschriebenen Zusammensetzungen und Verfahren
alleine oder in Kombination mit einem oder mehreren von Antipain,
Leupeptin und PPACK eingesetzt werden.
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Diese
Erfindung umfasst zahlreiche praktische Anwendungen, unter anderem
(i) das Hinzufügen
der beschriebenen BNP-Abbau-Inhibitoren im Verlauf des Vorgangs
der Abnahme von Blut- oder Plasmaproben, um einen BNP-Abbau in der
Probe während
der Handhabung vor den Tests zu verhindern; (ii) das Hinzufügen der
Inhibitoren zu Blut- oder Plasmaproben nach der Abnahme, um einen
Abbau von BNP während
der Vorbereitung zum Testen und während des Testens zu verhindern;
und (iii) das Hinzufügen
der Inhibitoren zu Plasma oder einer serumfreien Basis zur Herstellung
von Vergleichen oder medizinischen Entscheidungspools unter Verwendung
von entweder endogenem oder synthetischem BNP. Diese Anwendungen
werden hierin näher beschrieben.
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In
einer Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt, in dem eine oder mehrere
der stabilisierenden Komponenten Leupeptin, Antipain, PPACK, PPRACK
und/oder DFP in menschliche oder tierische Blutproben eingeführt werden,
um das BNP darin zu stabilisieren. Vorzugsweise ist die Probe eine
Plasmaprobe. Noch bevorzugter ist die Probe eine menschliche Plasmaprobe.
Die Stabilisierung von BNP in Blutproben von Tieren (Säugetieren),
die nicht Menschen sind, z.B. Hunden, Katzen, Rindern, Pferden,
Schafen oder Schweinen, wird ebenso in Betracht gezogen, z.B. für veterinärmedizinische
Anwendungen.
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Die
BNP-stabilisierenden Komponenten der vorliegenden Erfindung umfassen
die Proteaseinhibitoren Leupeptin, Antipain, PPACK, PPRACK und/oder
DFP, die alleine oder in Kombination verwendet werden, um BNP in
einer Blut- oder Plasmaprobe zu stabilisieren, d.h. um dessen Abbau
zu verringern oder zu eliminieren. Obwohl jede Inhibitorkomponente
Wirksamkeit bei der Stabilisierung von BNP in Plasmaproben über einen
gewissen Zeitraum zeigt, erzielen Kombinationen der Inhibitorkomponenten,
wie z.B. eine Kombination von Leupeptin und PPACK oder eine Kombination
von Antipain und PPACK oder eine Kombination von Antipain, Leupeptin
und PPACK, signifikante BNP-stabilisierende Wirkung über einen
gewissen Zeitraum bei Raumtemperatur und bei 4 °C sowie nach dem Auftauen von
gefrorenen Proben (siehe beispielsweise die Beispiele 1–3 und 7).
Die Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ermöglichen
daher eine genaue Analyse von BNP-hältigen
Blutproben mit verlässlichen
Werten für
BNP, die unter Bedingungen erhalten wurden, die in der medizinischen
Anwendung, wie z.B. in Kliniken, klinischen Labors, Krankenhausstationen
und Ordinationen, routinemäßig angetroffen
werden. Zusätzlich
stellt die vorliegende Erfindung vorteilhafte Verfahren und Zusammensetzungen
bereit, um wirksamere(n) und einfachere(n) Abnahme und Transport
von Blutproben in eine Klinik oder ein Labor zur BNP-Analyse zu
ermöglichen.
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Zur
Verwendung als stabilisierende Komponente in Blut- und Plasmaproben
sind die hierin beschriebenen Proteaseinhibitoren in der Probe in
einer BNP stabilisierenden Menge enthalten. So ist beispielsweise, ohne
Einschränkung,
Acetyl-Leu-Leu-Arginal (Leupeptin) in einer Probe in einer Menge
von etwa 0,5 μg/ml
bis etwa 55 μg/ml,
vorzugsweise von etwa 5 μg/ml
bis etwa 50 μg/ml
und noch bevorzugter von 45 μg/ml
bis etwa 55 μg/ml,
enthalten; N-D-Phe-Phe-Arg-Chlormethylketon (PPACK) oder D-Phe-Pro-Arg-Chlormethylketon (PPRACK)
ist in einer Probe in einer Menge von etwa 0,35 μg/ml bis etwa 38 μg/ml, vorzugsweise
von etwa 3,5 μg/ml
bis etwa 35 μg/ml
und noch bevorzugter von etwa 32 μg/ml
bis etwa 38 μg/ml,
enthalten; und Antipain ist in einer Probe in einer Menge von etwa
0,5 μg/ml
bis etwa 55 μg/ml,
vorzugsweise von etwa 5 μg/ml
bis etwa 50 μg/ml
und noch bevorzugter von etwa 45 μg/ml
bis etwa 55 μg/ml,
enthalten. DPF ist vorzugsweise in einer Menge von etwa 2 μg/ml bis
etwa 200 μg/ml,
noch bevorzugter in einer Menge von etwa 18 μg/ml (100 μM), enthalten.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung umfasst eine stabilisierte Zusammensetzung, die die hierin
beschriebenen BNP stabilisierenden Komponenten, alleine oder in
Kombination, in einer Plasma-Matrix, vorzugsweise einer menschlichen
Plasma-Matrix, umfasst. Die stabilisierte Zusammensetzung, die zur
Verwendung als Vergleich für
klinische und medizinische Anwendungen geeignet ist, umfasst einen
oder mehrere der Stoffe Leupeptin, Antipain und/oder PPACK, die
den proteolytischen Abbau von BNP in der Probe, d.h. der Plasma-Matrix,
reduzieren oder verhindern. Zusätzlich
kann die stabilisierte Zusammensetzung DFP und/oder PPRACK alleine,
in Kombination miteinander oder in Kombination mit anderen Inhibitoren
gemäß der Erfindung
umfassen. Werden Kombinationen der stabilisierenden Komponenten
eingesetzt, so kann die stabilisierte Zusammensetzung als nichteinschränkende Beispiele
Leupeptin und PPACK in Kombination; Leupeptin und Antipain in Kombination;
Antipain und PPACK in Kombination; Antipain, Leupeptin und PPACK
in Kombination; Leupeptin und PPRACK in Kombination; Antipain und
PPRACK in Kombination; Antipain, Leupeptin und PPRACK in Kombination;
DFP und PPACK in Kombination; DFP und PPRACK in Kombination; DFP
und Antipain in Kombination, DFP und Leupeptin in Kombination; DFP,
Antipain, Leupeptin und PPACK in Kombination; DFP, Antipain, Leupeptin
und PPRACK in Kombination; DFP, Antipain, Leu peptin, PPACK und PPRACK
in Kombination umfassen, um einen Cocktail dieser stabilisierenden
Bestandteile bereitzustellen.
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Die
stabilisierenden Bestandteile können
alleine oder gemeinsam formuliert oder kombiniert werden, falls
gewünscht
gefriergetrocknet werden oder vor der Verwendung in wässriger
Lösung
oder wässrigem
Puffer gelöst
werden und als Additiv in frisch hergestellte Laborproben eingeführt werden.
Alternativ dazu können
die stabilisierenden Bestandteile, die einen oder mehrere der Stoffe
Antipain, Leupeptin, PPACK, PPRACK oder DFP umfassen, direkt als
wässrige
Lösung
bereitgestellt werden, von der eine wirksame, BNP stabilisierende Menge
vor der anfänglichen
Messung von BNP zu der Plasma- oder Blutprobe, falls erforderlich
oder gewünscht,
hinzugefügt
werden kann. Vorzugsweise, jedoch ohne Einschränkung wird/werden der/die Inhibitor(en)
gemäß der vorliegenden
Erfindung innerhalb von etwa 5 bis 30 Minuten oder weniger nach
der Abtrennung des Plasmas vom Vollblut mittels Abzentrifugieren
hinzugefügt;
die Proben werden vorzugsweise zur Lagerung eingefroren. Falls Serum
als Probentyp verwendet werden soll, werden die Inhibitoren vor
der Abnahme von Vollbluts dem Sammelröhrchen zugesetzt, da der Koagulationsvorgang
BNP zerstört.
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Die
stabilisierenden Komponenten können
in konzentrierter Form bereitgestellt werden, so dass lediglich
ein Tropfer voll mit einem konzentrierten Proteaseninhibitor-Präparat zu
einer Blut- oder Plasmaprobe hinzugefügt werden kann, ohne eine signifikante
Verdünnung
des Bluts oder des Plasmas zu bewirken. Dementsprechend können die
stabilisierenden Komponenten in einer/-m Tropfphiole oder Tropfbehälter bereitgestellt werden,
z.B. einem Behälter,
der geeignet ist, eine Tropfpipette oder eine ähnliche Vorrichtung, oder sogar
eine Spritze, aufzunehmen, um die Abgabe der Komponenten in eine
Probe zu erleichtern. Die Komponenten sind vorzugsweise in einer
Kombination, z.B. einer Kombination von Leupeptin und PPACK oder
einer Kombination von Antipain und PPACK, in der der Probe zuzusetzenden
konzentrierten Formulierung vorhanden. Zusätzlich kann eine) Tropfphiole
oder -behälter,
die/der eine Proteaseinhibitor-Zusammensetzung der Erfindung enthält, in einem
Set zur Durchführung
eines Tests zur BNP-Detektion in Blut- oder Plasmaproben inklu diert
werden. Solch ein Aspekt zur Bereitstellung von stabilem BNP ist
besonders für
kommerzielle Anwendungen von Vorteil, da Plasma routinemäßig in verschiedenen
Intervallen vor der tatsächlichen
analytischen BNP-Messung als Analyt in einer Patientenprobe abgetrennt
wird.
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Als
Richtlinie können
konzentrierte Inhibitor(en) in einer Konzentration von etwa 5–10 mg/ml
in gefrorener Form als nicht einschränkendes Beispiel; oder als
trockenes Pulver, mit etwa 5–10
mg/Phiole als nicht einschränkendes
Beispiel bereitgestellt werden, um einfache Verdünnung auf etwa 5–10 mg/ml
zu ermöglichen.
5- bis 10-mg/ml-Lösungen ergeben
typischerweise ein 100x- bis 200x-Stammmaterial zur weiteren Zugabe
zu BNP-hältigen
Proben, z.B. in einem Verhältnis
vom 1fachen bis zum 99- bis
199fachen Volumen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfassen Vergleichsmaterialien, wie z.B. medizinische Entscheidungspools,
Materialien, die in derselben, auf Blut basierenden Matrix, z.B.
Plasma, hergestellt sind wie die zu analysierende Probe, z.B. eine
menschliche Plasmaprobe. Diese Vergleichsmaterialien müssen genau
sein und stabile Komponenten enthalten, da sie als Standards dienen,
auf deren Basis klinische Entscheidungen bezüglich der Behandlung von Patienten
und der Resultate getroffen werden. Zur Veranschaulichung weisen die
Vergleiche festgelegte Werte oder Spiegel von enthaltenen Materialien,
wie z.B. BNP, auf; die festgelegten Werfe oder Spiegel entsprechen
einem Grenzwert, d.h. einem Wert, der dazu dient, eine medizinische
Feststellung oder Entscheidung bezüglich eines Patienten zu treffen,
z.B. die Menge oder der Spiegel an in der Probe eines Patienten
enthaltenem BNP. Vergleiche, die bestimmte Bereiche festgelegter
Werte an stabilisiertem BNP aufweisen, die auf speziellen Grenzwerten
basieren, können
für verschiedene
Anwendungen hergestellt werden, z.B. zum Screening einer Patientenprobe
auf das Risiko eines Herzanfalls, eines Infarkts, weiterer Herzerkrankungen
und dergleichen; zum Verfolgen der Therapie eines Herzpatienten;
und/oder zur Einstufung eines Herzpatienten bezüglich des Grads oder der Schwere
einer Herzerkrankung.
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In
dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die stabilisierenden Komponenten,
wie z.B. Leupeptin, Antipain, PPACK, PPRACK, DFP und Kombinationen
davon, bei der Produktion von Vergleichsmaterialien von Vorteil,
die BNP in einer Blut-Matrix umfassen, um den Abbau von BNP über eine
gewisse Zeit und/oder nach dem Einfrieren und Auftauen zu verhindern
oder signifikant zu reduzieren. Die Verwendung eines oder mehrerer
der BNP-stabilisierenden Inhibitoren gemäß der vorliegenden Erfindung
zur Herstellung von Vergleichsmaterialien ermöglicht die Herstellung einer
großen
Anzahl an Vergleichsproben (z.B. tausende) unter Verwendung großer Mengen
an Material (z.B. Plasma). Zusätzlich
können
diese Vergleichsmaterialien gelagert werden und bleiben im Zeitverlauf
stabil, da die Mengen der Komponenten, wie z.B. BNP, in diesen Vergleichsmaterialien
im Zeitverlauf stabil bleiben. Weiters weichen die BNP-Werte, wie z.B.
eingespicktes oder exogen hinzugefügtes BNP, nicht signifikant
vom anfänglich
festgelegten Wert oder Grenzwert des Vergleichs ab, so dass die
später
abgelesenen Werte in den gelagerten Vergleichsmaterialien praktisch
konstant und verlässlich
stationär
bleiben. Gemäß dieser
Ausführungsform
können
die Inhibitoren, alleine oder in Kombination, vor oder während der
Zugabe von exogenem BNP (z.B. synthetischem BNP) zu den auf Blut
basierenden (z.B. Plasma-) Matrizen hinzugefügt werden, um die Vergleichsmaterialien
zur Verwendung bei der BNP-Analyse und der Quantifizierung von Patienten-Blutproben
herzustellen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt diese Erfindung eine Zusammensetzung stabilisierender Komponenten
bereit, nämlich
einen oder mehrere der Inhibitoren Leupeptin, Antipain, PPACK, PPRACK,
DFP oder Kombinationen davon, die zur Verwendung zum Zeitpunkt der
Abnahme von Vollblut in einem Blutabnahmeröhrchen oder einem Vacutainer-Röhrchen vorhanden
sind. Bei Zugabe der stabilisierenden Komponenten vor der Blutabnahme
wird jegliches, in der Probe vorhandenes BNP während der Abnahme stabilisiert.
Die stabilisierende Zusammensetzung der Erfindung kann die beschriebenen
Proteaseinhibitoren, z.B. Leupeptin, Antipain, PPACK, PPRACK und/oder
DFP, alleine oder in Kombination, entweder in einer kleinen Menge
konzentrierter, wässriger
Lösung
oder in gefriergetrockneter Form, die sich bei Zusatz der Blutprobe
auflöst
oder die mit einer geringen Menge an wässriger Lösung kurz vor der Abnahme der
Blutprobe aufgelöst
wird, im Abnahmeröhrchen
umfassen. Um eine Verdünnung
der abgenommenen Probe zu vermeiden, wird die Verwendung eines Volumens
der konzentrierten Inhibitor(en)-Lösung empfohlen, das 1 % des
Probenvolumens nicht übersteigt.
Es sollten beispielsweise nicht mehr als 60 μl an konzentriertem/-n Inhibitor(en)
oder Inhibitorgemisch zu einem typischen 6-ml-Abnahmeröhrchen zugesetzt
werden.
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In
einer speziellen Ausführungsform
wird eine Kombination von Leupeptin und PPACK zu auf Blut basierenden
Matrizen, z.B. menschlichem Plasma, hinzugefügt, bevor exogenes synthetisches
BNP zugegeben wird, um Vergleichsmaterialien, medizinische Entscheidungspools
und dergleichen herzustellen. Vergleiche und medizinische Entscheidungspools
können
ebenso unter Verwendung einer Kombination von stabilisierenden Komponenten
und endogenem BNP hergestellt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Stabilisierung BNP-hältiger Blutproben
durch direktes Hinzufügen
der Inhibitorkomponenten und Kombinationen davon zu abgenommenen
Blutproben, vorzugsweise Plasmaproben, und zwar vor, während oder
kurz nach der Abnahme und vor dem Testen in einem Labor oder in
klinischer Umgebung. Diese Komponenten dienen als BNP-Inhibitoradditive
zu frischen Proben sowie zu aufgetauten Proben, insbesondere frisch
aufgetauten Proben von Blut, Plasma oder Serum. Die Verwendung einer
Kombination von Leupeptin und PPACK oder Leupeptin und PPRACK in
einer wässrigen
Zusammensetzung, um BNP in frischem oder aufgetautem Plasma zu stabilisieren,
wird bevorzugt.
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Von
manchen dieser Proben wurde herausgefunden, dass sie unterschiedliche
Aggressivität
gegenüber
BNP aufweisen, so dass sich BNP sehr schnell zersetzt. Dies könnte auf
die ungewöhnlich
schnelle BNP-Zersetzung in gewissen Probensätzen als Resultat von in einer
Probe enthaltenen aktiveren oder stärkeren Proteasen im Vergleich
zu anderen zurückzuführen sein.
Wie dies beispielsweise in Tabelle 1 gezeigt wird, zeigte eine Probe
eines Patienten aggressiven proteolytischen Abbau von BNP (d.h. > 50 % Verlust innerhalb von
24 Stunden nach Lagerung bei 4 °C);
durch Zusatz von Proteasen gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde diese Proteolyse signifikant reduziert. Tabelle
1
- *: Diese Probe stellt eine menschliche
Probe für
kongestive Herzinsuffizienz (CHF) dar, New York Heart Association
(NYHA) Klasse II von ProMedDx (Norton, MA).
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Somit
erfolgt die Zugabe von Inhibitoren) zu einer Probe vorzugsweise
möglichst
bald nach der Abnahme (z.B. innerhalb von Minuten; vorzugsweise
innerhalb von etwa 5 Minuten oder weniger). Die Verwendung der Inhibitoren
gemäß der vorliegenden
Erfindung bietet gute (z.B. etwa 90 %) Wiederfindung von exogenem
BNP in menschlichem Plasma, das bei Raumtemperatur (etwa 20 °C) etwa 44
Stunden lang gelagert wurde. Zusätzlich
zeigt die folgende Tabelle 2 eine Dosiswiederfindung von synthetischem
BNP (2000 pg/ml), das menschlichen Plasmaproben (Intergen) beigemischt
wurde, mit und ohne Leupeptin (50 μg/ml) und PPACK (35 μg/ml) als
zugesetzte Inhibitoren.
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Für Proben
mit höheren
BNP-Zersetzungsraten kann eine akzeptable Lagerungszeit jedoch viel
kürzer sein.
Die Lagerung der Probe (und von BNP) beträgt daher vorzugsweise eine
Zeitspanne, die das Aussetzen von BNP gegenüber Temperaturen über 0 °C minimiert,
sogar in Gegenwart von Inhibitor(en).
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung stabile Plasmavergleiche
zur BNP-Bestimmung bereit. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung können
Vergleiche hergestellt werden, indem eine festgesetzte Menge an
exogen hinzugefügtem
BNP, z.B. eine rekombinant produzierte oder synthetische Form von BNP,
wie z.B. BNP-32 (D.R. Murdoch et al., Disparity between studies
of the stability of BNP in blood: comparison of endogenous and exogenous
peptide, Heart 81, 212 (1999)), in eine menschliche, auf Blut basierende Matrix,
z.B. eine Plasma-Matrix, gespickt wird, wobei die Matrix gemäß vorliegender
Erfindung eine oder mehrere der hinzugefügten Inhibitorkomponenten,
d.h. Leupeptin, Antipain, PPACK oder Kombinationen davon, enthält. Dieses
Merkmal der Erfindung überwindet
frühere
Schwierigkeiten bei der Herstellung von Plasmamatrixvergleichen
aufgrund des schnellen Abbaus des beigemischten BNP durch endogene
Proteasen während der
Herstellung und des Wertezuordnungsvorgangs für solche Vergleiche. Mit einer
oder mehreren der stabilisierenden und Inhibitor-Komponenten, wie
z.B. Leupeptin und PPACK (oder PPRACK), in der Plasmamatrixprobe
besitzt die Probe nachweisbare Stabilität, z.B. bei 4 °C für zumindest
17 Stunden, ohne Verlust an Aktivität.
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Die
nachstehende Tabelle 3 stellt beispielsweise die Stabilitäts-Resultate
von synthetischem BNP-32 dar, das zu normalem menschlichem Plasma
hinzugefügt
wurde, das gemäß der Erfindung
sowohl Leupeptin (50 μg/ml)
als auch PPACK (35 μg/ml)
enthielt: Tabelle
3
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Tabelle
4 zeigt, dass bei Raumtemperatur (RT) (22 °C) die Stabilität von BNP-32
in der Plasmaprobe, welche die Inhibitorkombination enthielt, wie
oben unter Bezugnahme auf Tabelle 3 beschrieben, nur geringfügig geringer
war als die Stabilität
bei 4 °C.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele beschreiben spezifische Aspekte der Erfindung,
um die Erfindung zu verdeutlichen, und stellen eine Beschreibung
der vorliegenden Verfahren für
den Fachmann bereit.
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Beispiel 1
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Es
wurden Versuche durchgeführt,
um die Wirksamkeit der BNP stabilisierenden Inhibitorverbindungen,
wie sie hierin beschrieben werden, sowohl alleine als auch in Kombination,
zu testen und zwar unter Verwendung eines Immuntests zur Detektion
von synthetischem BNP-32 in Proben.
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In
den in diesem Beispiel beschriebenen Versuchen wurde auf Stabilität von synthetischem
BNP-32 in Plasma getestet. Zur Durchführung der Versuche wurden Proteaseinhibitoren
normalem menschlichem Plasma hinzugefügt („eingespickt"), gefolgt von der
Zugabe einer bekannten Menge an BNP. Normales menschliches Plasma
ohne Inhibitorzusatz wurde als Vergleich verwendet. Das Signal,
das durch das in den Plasmaproben mit und ohne Inhibitoren vorhandene
BNP erzeugt wurde, wurde sofort nach dem Spicken sowie nach Lagerung
der Proben bei 4 °C
gemessen.
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Zur
Erzeugung eines Analysensignals zur Quantifizierung BNP-Konzentration
in der Probe wurden zwei monoklonale BNP-spezifische Antikörper verwendet
(Shionogi & Co,
LTD, Osaka, Japan; EP 542.255 A1/B1;
JP
3297392 ). Der erste Antikörper wurde mit Acridiniumester
(AE) markiert, und der zweite Antikörper wurde mit Biotin markiert.
Die beiden Antikörper
binden an in den Plasmaproben vorhandene BNP-Moleküle, um einen
Komplex zu bilden; der gebildete Komplex wurde mit paramagnetischen
Partikeln (PMP) eingefangen, die mit Streptavidin überzogen
waren. Die PMP wurden mittels Magnetfelds abgetrennt und gewaschen, um
nichtspezifisch gebundenes Material zu entfernen. Auf den PMP zurückgehaltene
BNP-AE-Komplexe wurden mit einer alkalischen Lösung behandelt, um ein Chemolumineszenzsignal
zu erzeugen, das proportional zur Menge an eingefangenem BNP war;
das Signal wurde in relativen Lichteinheiten oder „RLU" gemessen. Der Test
wurde auf einem automati sierten Chemilumineszenzsystem ADIVA: Centaur
TM (Bayer Corporation, Tarrytown, NY), unter
Verwendung von bereits beschriebenen BNP-Detektionsreagenzien (z.B.
B. Bluestein et al., Development of an automated test for BNP as
an aid in the diagnosis and evaluation of CHF on the Bayer ADIVA
Centaur ACS, Clinical Chemistry 48 (S6), A85, Abstract C37 (2002))
durchgeführt.
Die Resultate der Versuche sind in Tabelle 5 angegeben.
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In
Tabelle 5 wurden Vergleichsstandards (S1–S7) in Phosphatpuffer bis
zur Verwendung eingefroren. Diese Standards wurden gravimetrisch
durch Spicken von synthetischem BNP in physiologische Pufferlösung hergestellt.
Spalte 1 in Tabelle 5 gibt die getesteten Proben an: Standards,
S1–S7;
Intergen's Human
Plasma Pool (IHPP), im Handel bei Intergen (Milford, MA) erhältlich,
umfassend normales EDTA-Plasma, das von gesunden menschlichen Spendern
erhalten wurde und durch von der FDA anerkannte Verfahren negativ
bezüglich
Heptatis-B-Virus, Hepatitis-C-Virus und HIV getestet wurde; AEBSF-
(d.h. [4-(2-Aminoethyl)benzolsulfonylfluorid]-) Inhibitor; Antipain-Inhibitor;
Benzamidin-Inhibitor; PPACK-Inhibitor; und KCBB- (Kansas City Blood Bank-)
Plasma Pool, der gepooltes normales EDTA-Plasma von gesunden menschlichen
Spendern umfasste, das durch von der FDA anerkannte Verfahren negativ
bezüglich
Heptatis-B-Virus, Hepatitis-C-Virus und HIV getestet wurde.
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Spalte
2 in Tabelle 5 gibt, sofern vorhanden, die BNP-Konzentration [BNP]
an. Die Spalten 3–8
in Tabelle 5 zeigen ein Stabilitätsprofil
von BNP in Plasmaproben und geben die Testzeiten einer Probe bezüglich BNP
an. „RLU" gibt die relativen
Lichteinheiten oder Photonenzählungen
an, wie sie im Test quantifiziert wurden. Spalte 9 in Tabelle 5
gibt den Prozentsatz des erzielten Signals an.
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Die
oben stehende Tabelle 5 stellt Daten dar, die zwei Plasmaproben
miteinander vergleichen, Plasma von Intergen und Plasma von KCBB.
Die Plasmaproben wurden mit einer extrem hohen Dosis an synthetischem
BNP gespickt, um die Beobachtung der BNP-Konzentration zu erleichtern.
Plasma mit BNP, jedoch ohne hinzugefügte Inhibitoren, diente als
negativer Vergleich. BNP in KCBB-Proben ohne Inhibitoren war nach 72
Stunden Lagerung praktisch nicht nachweisbar; dasselbe Plasma mit
Inhibitoren zeigte jedoch nur eine allmähliche Abnahme der BNP-Konzentration,
d.h. auf etwa 92 % des anfänglichen
Werts nach der ersten Woche Lagerung. Die Wirksamkeit einzelner
Inhibitoren wurde nur für
IHPP getestet. PPACK schien der stärkste der getesteten Inhibitoren
zu sein und ergab ein ausreichendes Ausmaß an Schutz für exogenes
BNP für
zumindest drei Tage, d.h. etwa 95,9 % BNP wurden wiedergefunden.
Antipain zeigte ebenfalls eine gute Schutzwirkung (etwa 90 % Wiederfindung
nach 3 Tagen Lagerung). In dieser Versuchsreihe überdauerte die Aktivität von Antipain
jene von PPACK. Die Wirkung von Antipain konnte 4 Wochen lang beobachtet
werden, während
PPACK im Wesentlichen keine Aktivität zeigte. Wie jedoch dem Fachmann
bekannt ist, ist es für
Inhibitoren nicht ungewöhnlich,
in man chen Blutproben instabil zu sein; die Hemmaktivität von typischerweise guten
Inhibitoren, z.B. PPACK, kann daher in manchen Plasmaproben, nicht
aber in allen Proben, mit der Zeit abnehmen.
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Die
obigen Resultate, zusammen mit der Dynamik der Blutprobenunterschiede,
ergeben, dass eine Kombination aus Antipain und PPACK zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung gut geeignet ist und in manchen Fällen anstelle
eines einzelnen Inhibitors erwünscht
sein kann. Für
praktische Zwecke würden
jedoch entweder PPACK oder Antipain alleine ebenso eine akzeptable
BNP-Stabilität
ergeben. Da Antipain im Allgemeinen ein Aktivitätsspektrum zeigt, das dem von
Leupeptin ähnelt,
wurde Leupeptin in weitere Tests miteinbezogen (siehe Tabelle 7,
Beispiel 2).
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Die
nachstehende Tabelle 6 liefert Daten, die zeigen, dass PPACK alleine
BNP in einer Probe in einem Ausmaß erfolgreich stabilisiert,
das akzeptabel ist, um den Abbau von BNP zu reduzieren oder zu inhibieren. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
die Hemmaktivität
einer Kombination von Inhibitoren, wobei PPACK im Gemisch enthalten
ist, daher eine lange Lebensdauer der Hemmaktivität zur Stabilisierung
von BNP.
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Tabelle
6 Lagerbedingungen
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel liefert Daten aus zusätzlichen
Tests, die durchgeführt
wurden, um die Wirkung der Inhibitorkomponenten PPACK, Leupeptin
und Antipain, alleine und in Kombination, auf die Stabilität von synthetischem
BNP-32 in Plasma im Zeitverlauf zu evaluieren. Plasmaproben wurden
mit synthetischem BNP-32 gespickt, und sie wurden vor dem Testen
für variierende
Zeitspannen bei 4 °C
gelagert, z.B. Tag 0, 24 Stunden und etwa 90 Stunden. Der Test zur
Detektion und Quantifizierung der Gegenwart von BNP zu einem bestimmten
Zeitpunkt war derselbe, wie er in Beispiel 1 beschrieben wurde.
Es wurden Intergen-Humanplasma-(IHP-)Proben eingesetzt, die EDTA
enthielten (K2 EDTA oder K3 EDTA
in einer Menge von etwa 1,8 g/l Blut oder entsprechend etwa 10,8
mg pro 6-ml-Abnahmeröhrchen)
(Intergen Nr. 01D1707, Intergen, Milford, MA). Die Standards entsprachen
den in Beispiel 1 beschriebenen. Die Resultate der in diesem Beispiel
durchgeführten
Versuche sind in Tabelle 7 angegeben.
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Wie
aus den in Tabelle 7 angeführten
Resultaten hervorgeht, verbesserte die Einbeziehung der stabilisierenden
Komponenten Leupeptin, Antipain oder PPACK (50 μg/ml) alleine oder zusammen,
die Stabilität von
BNP nach gekühlter
Lagerung der Plasmaproben bei 4 °C
für unterschiedliche
Zeitspannen, gefolgt vom Testen der Proben deutlich. Insbesondere
die letzte Spalte in Tabelle 7 zeigt die Gesamtänderung der BNP-Konzentration
während
der Stabilitätsstudie.
Eine negative Zahl, z.B. –14,3
% im Fall von Antipain, gibt an, dass sich der Verlust an BNP auf
14,3 % der anfänglichen
Menge an BNP belief. Obwohl die Resultate die Verwendung von PPACK
alleine zur Stabilisierung von BNP in Proben unterstützen, kann
die BNP-Stabilität gemäß der Erfindung
durch Kombination eines oder mehrerer der hierin beschriebenen Inhibitoren
verbessert werden, insbesondere bezüglich der Langzeit-Stabilität, wie dies
oben in Tabelle 7 gezeigt wird.
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Beispiel 3
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Die
in diesem Beispiel durchgeführten
Versuche evaluierten die Stabilität von endogenem BNP in Plasmaproben
(d.h. menschliches CHF-Plasma (NYHA-Klasse III)). Plasmaproben,
die endogenes BNP enthielten, wurden von ProMedDx (Norton, MA) erstanden
und gefroren gelagert. Am Tag des Tests wurden die Proben vor der
Verwendung aufgetaut. Die aufgetauten Proben wurden etwa 1 Stunde
nach dem Auftauen verwendet. Unmittelbar nach dem Auftauen der Probe
wurden Inhibitoren zugesetzt. Die Resultate werden in Tabelle 8
angegeben.
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In
Tabelle 8, Spalte 2 ist die Menge an BNP angegeben, die in einer
aufgetauten und an Tag 0 getesteten Plasmaprobe enthalten ist. Spalte
3 in Tabelle 8 gibt die Menge an in der Tag-0-Plasmaprobe enthaltenem
BNP an, wenn nach etwa 4 Stunden Lagerung bei 4 °C getestet wurde. Spalte 4 in
Tabelle 8 gibt die Menge an in derselben Tag-0-Plasmaprobe enthaltenem
BNP an, wenn nach etwa 24 Stunden Lagerung bei 4 °C getestet
wurde. Der Test wurde wie in den obigen Beispielen beschrieben durchgeführt.
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Die
Resultate der oben genannten Beispiele bestätigen, dass in Gegenwart der
BNP stabilisierenden/Inhibitor-Komponenten gemäß vorliegender Erfindung den
Blutplasmaproben verbesserte Stabilität verliehen wird.
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Beispiel 4
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Es
wurden Versuche durchgeführt,
um die BNP-Stabilisierung in Tierserum und in menschlichem Serum
im Vergleich zu Humanplasma zu erforschen. Die nachstehenden Tabellen
9 und 10 veranschaulichen die Wirksamkeit von PPACK und Leupeptin
als BNP-Stabilisatoren in drei verschiedenen Medien, nämlich fötalem Rinderserum
(Biocell Labs, Rancho Dominguez, CA), normalem Humanserum (Biocell
Labs) und normalem Humanplasma (Intergen). Die Resultate zeigen,
dass sowohl Human- als auch Tiersera im Hinblick auf BNP-Abbau viel
höhere
Aggressivität
aufweisen als Plasma; selbst bei der höchsten getesteten Inhibitor-Konzentration
erfolgte der Abbau des Peptids rasch. Nichtsdestotrotz wurde unter
allen Bedingungen herausgefunden, dass die Zugabe von PPACK und
Leupeptin zu signifikanter Hemmung des BNP-Abbaus führte: Tabelle
9 Lagerbedingungen
Tabelle
10 Lagerbedingungen
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Beispiel 5
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Beispiel
5 liefert eine vergleichende Evaluierung mehrerer verschiedener
Inhibitoren. Die nachstehende Tabelle 11 vergleicht Inhibitoren
von Serinproteasen, die mit thrombolytischer Aktivität assoziiert
sind. Die Inhibitoren wurden in ihren normalen funktionellen Konzentrationen
eingesetzt. Alle Inhibitoren außer
PPACK wurden von Calbiochem (San Diego, CA) erstanden. Inhibitoren,
wie z.B. Aprotinin und Benzamidin, sind bekannt und wurden zu Vergleichszwecken
zusammen mit den neuen, hierin beschriebenen Inhibitorverbindungen
eingesetzt. AEBSF ([4-(2-Aminoethyl)benzolsulfonylfluorid)]) stellt
einen Inhibitor dar, der mit Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)
verwandt ist. Die Daten zeigen die geringe Wirksamkeit von Aprotinin
und die mittlere Wirksamkeit von AEBSF und Benzamidin bei der Stabilisierung
von BNP. Wie hierin jedoch erstmals gezeigt wird, wurde von DFP
(Diisopropylfluorophosphat) und PPRACK (D-Phe-Pro-Arg-Chlormethylketon)
herausgefunden, dass sie bezüglich
BNP-Stabilisierung genauso wirksam wie Antipain, Leupeptin und PPACK sind.
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Tabelle
11 Lagerbedingungen
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Beispiel 6
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Die
in diesem Beispiel gezeigten Versuche liefern die Resultate der
Titration von PPACK (Tabelle 12) und Antipain und Leupeptin (Tabelle
13) in verschiedenen Chargen von menschlichem Plasma. Die Daten
wurden nach PPACK-, Antipain- oder Leupeptin-Titration in Proben
von normalem menschlichen Plasma (Intergen), das mit synthetischem
BNP gespickt wurde, erhalten. Für
PPACK wurden drei normale menschliche Plasmaproben (A, B und C)
verwendet. Die Resultate der PPACK-Titration unterstützen eine
Wiederfindung von etwa 90 % oder mehr des mit etwa 3,9 μg/ml und
mehr PPACK im Plasma gelagerten BNP (Tabelle 12). Die Resultate
für die
Antipain- und Leupeptin-Titration zeigen, dass diese Inhibitoren
guten Schutz für
die BNP-Stabilität
in Plasma mit etwa 50 μg
Inhibitor/ml bieten.
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Tabelle
12 Lagerbedingungen
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Tabelle
13 Lagerbedingungen
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Beispiel 7
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Beispiel
7 liefert die Ergebnisse verschiedener Versuche, um die Wirkung
von PPACK auf die Stabilität von
endogenem BNP zu bestimmen. Zur Bestimmung der Stabilität verschiedener
Patientenproben bei verschiedenen Zeitspannen gekühlter Lagerung
wurden 5 Patientenproben für
0, 1, 8, 24, 48 und 144 Stunden gekühlt. Ein begleitender Probensatz
wurde mit PPACK in einer Endkonzentration von 35 μg/ml gespickt,
um die Fähigkeit
ihres Inhibitors, den Abbau von BNP zu reduzieren, zu bestimmen.
Wie nachstehend in Tabelle 14 gezeigt wird, verzögerte PPACK den Abbau deutlich,
sogar zum Zeitpunkt 0. Die Resultate wurden als absolute Wiederfindung,
relativ zur Messung an Zeitpunkt 0 (1. Versuch) berechnet.
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Die
in Tabelle 14 angeführten
Resultate zeigen, dass nach 24 Stunden der durchschnittliche Verlust an
BNP in den Proben ohne Inhibitor bei 28 % lag, im Vergleich zu einem
durchschnittlichen Verlust von nur 6,2 % bei hinzugefügtem PPACK.
Nach 48 Stunden erhöhte
sich der durchschnittliche Verlust an BNP in den Proben ohne PPACK
auf 40 %, während
PPACK-hältige
Proben eine Wiederfindung von 100 % im Vergleich zur anfänglichen
BNP-Messung zeigten. Die anfänglichen
Werte von BNP in Proben zum Zeitpunkt 0 waren durchschnittlich 31
% höher
mit hinzugefügtem
PPACK. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Zugabe von Proteaseinhibitor
direkt nach dem Zentrifugieren des Plasmas ein wertvolles Verfahren
zur Stabilisierung von Patientenproben und zur Erhöhung der
Haltbarkeit gekühlter
Proben ohne BNP-Abbau darstellt. Zusätzlich zeigen die Daten die
Fähigkeit
von PPACK, BNP-Abbau zu verhindern, sselbst nach einer Lagerung
bei 4 °C
für einen
Zeitraum von 6 Tagen.
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Die
nachstehende Tabelle 15 zeigt zusätzliche Daten für die oben
(Tabelle 14) analysierten Patientenproben und demonstriert die Fähigkeit
von PPACK, BNP-Abbau nach einer Lagerung bei Raumtemperatur für 6 Stunden
zu verhindern. Ohne PPACK ist zu den jeweiligen in den Tabellen
14 und 15 angegebenen Zeitpunkten nahezu kein immunreaktives BNP
mehr enthalten. Wie in Tabelle 14 sind die Resultate als absolute
Wiederfindung relativ zur Messung des 1. Versuchs (Zeitpunkt 0)
berechnet. Schlüssel:
1 = Patientennummer 1; 1p = Patientennummer 1 mit hinzugefügtem PPACK-Proteaseinhibitor,
etc. Tabelle
15 Wiederfindung
von Patienten-BNP mit und ohne PPACK nach 6-stündiger Lagerung bei Raumtemperatur
- *: Unzureichendes Probenvolumen für die Evaluierung
der Patientenproben 2 und 3.
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Beispiel 8
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In
diesen Analysen wurden zwei Mengen an synthetischem BNP in unterschiedliche,
im Handel erhältliche,
auf Serum oder Plasma basierende Verdünner gespickt, um die Stabilität von BNP
in den verschiedenen Verdünnern
zu vergleichen. Alle Verdünner
waren ursprünglich
BNP-frei. Die verwendeten Verdünner
waren folgende: Verdünner
1 war filtriertes Pferdeserum; Verdünner 2 war hitzeinaktiviertes
Ziegenserum; Verdünner 3
war Holzkohle-gestripptes, defibriniertes menschliches Plasma; Verdünner 4 war
defibriniertes menschliches Plasma (Irvine); Verdünner 5 war
defibriniertes menschliches Plasma (Seracon II); Verdünner 6 war
reines menschliches Serum; und Verdünner 7 war delipidiertes, gestripptes
Plasma (Seracon II).
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Der
Stabilitätstest
wurde etwa 45 Minuten, nachdem BNP zu den Verdünnern hinzugefügt wurde, durchgeführt. Die
Resultate sind in Tabelle 16 angeführt. In Tabelle 16 gibt „wenig
gespickt" an, dass
BNP in einer Konzentration von etwa 300 pg/ml hinzugefügt wurde,
während „stark
gespickt" angibt,
dass BNP in einer Konzentration von etwa 3000 pg/ml zugesetzt wurde.
Trotz der hierin demonstrierten stabilisierenden Wirkung von PPACK
war die BNP-Wiederfindung beeinträchtigt, insbesondere bei Verdünner Nr.
7. Diese Resultate zeigen die unterschiedlichen Aktivitäten von
Patientenproben in Bezug auf BNP-Abbau mit und ohne Proteaseinhibitoren. Tabelle
16
- **: unter der Nachweisgrenze
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Tabelle
17 zeigt, dass die Verdünnung
von BNP-positivem Plasma (d.h. Plasma, das endogenes BNP enthält) in normalem
Plasma zu einer unterschiedlichen BNP-Abbaurate führt. Diese
Rate ist für
das jeweilige als Verdünner
verwendete Plasma spezifisch und in geringerem Ausmaß auch für das getestete
Plasma. In Tabelle 17 stellen Plasma A, B und C Proben dar, die
von der Cardiovaskulären
Abteilung, Brigham, und dem Women's Hospital, Boston, MA, erhalten wurden.
Ein normaler Plasmapool 1 wurde in den Labors der Bayer Corporation,
Tarrytown, NY, aus Plasma von innerbetrieblichen Spendern hergestellt;
Plasmapool 2 ist derselbe KCBB-Pool, wie er hierin zuvor beschrieben
wurde, und die Plasmapools 3 und 4 wurden von Intergen erhalten. „Verd." bedeutet „verdünnt".
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