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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein gesintertes Siliciumnitrid, ein
Schneidplättchen,
ein verschleißfestes
Teil, ein Schneidwerkzeug und ein Verfahren zum Herstellen von gesintertem
Siliciumnitrid. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein gesintertes Siliciumnitrid, das eine lange Lebensdauer ausbildet, selbst
wenn es für
eine Hochgeschwindigkeitsverarbeitung eingesetzt wird, ein Schneidplättchen,
das eine lange Lebensdauer ausbildet, selbst wenn es zum Hochgeschwindigkeitsschneiden
eingesetzt wird, ein verschleißfestes
Teil, das eine lange Lebensdauer ausbildet, ein Schneidwerkzeug,
das eine lange Lebensdauer ausbildet, selbst wenn es zum Hochgeschwindigkeitsschneiden
verwendet wird, und ein Verfahren zum Herstellen eines gesinterten
Siliciumnitrits, das eine Herstellung des vorgenannten gesinterten
Siliciumnitrits vereinfacht.
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Herkömmlicherweise
werden Werkzeuge mit einer Schneidklinge, die aus einem gesinterten
Siliciumnitrid gebildet ist, zum vorläufigen Bearbeiten von FC-Material eingesetzt,
das ein normales Gusseisen ist. Ein solches Werkzeug wird bei einer
relativ geringen Schneidgeschwindigkeit eingesetzt. Jedoch ist in
den vergangenen Jahren aus dem Gesichtspunkt der Kostenreduktion
heraus ein Bedürfnis
nach einer erhöhten
Schneidgeschwindigkeit entstanden und das Werkzeug wurde innerhalb
von Hochgeschwindigkeitsschneidbereichen von 500 m/min oder höher eingesetzt.
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Die
japanische offengelegte Patentanmeldung (kokai) Nr. 2-74564 offenbart
ein gesintertes Siliconnitrid, das ein spezielles Element enthält. Die
Veröffentli chung
beschreibt, dass gesintertes Siliconnitrid zur Verwendung in einem
Schneidwerkzeug geeignet ist.
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Jedoch
beschreibt die vorgenannte Veröffentlichung
nicht die Schneidgeschwindigkeit während eines Schneidens. Wenn
die vorliegenden Erfinder ein Schneiden unter Verwendung eines Schneidwerkzeugs durchführten, das
aus dem gesinterten Siliconnitrid gebildet ist, das in der Veröffentlichung
beschrieben wird, traten bei einer relativ geringen Schneidgeschwindigkeit
für eine
lange Zeitdauer keine Risse in der Schneidklinge auf. Jedoch haben
die vorliegenden Erfinder herausgefunden, dass ein Schneiden bei
einer hohen Schneidgeschwindigkeit von 500 m/min oder höher zu einem
Auftreten von Rissen in der Schneidklinge innerhalb einer kurzen
Zeitdauer führt.
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In
den vergangenen Jahren hat sich zum Zwecke einer Kostenreduktion
ein Bedarf an einer erhöhten Schneidgeschwindigkeit
ergeben und deshalb hat sich ein Bedarf an einem Material ergeben,
das kein Absplittern eines Schneidwerkzeugs bewirkt, selbst wenn
das Werkzeug zum Hochgeschwindigkeitsschneiden eingesetzt wird.
Das japanische offengelegte Patent (kokai) Nr. 5-155662 offenbart
ein gesintertes Siliciumnitrid, das Al2O3 als eines der Sinterhilfsmittel enthält (zum
Beispiel in den Ansprüchen).
Die Veröffentlichung
(Nr. 5-155662) beschreibt, dass ein gesintertes Siliciumnitrid,
das Al2O3 als eines
der Sinterhilfsmittel enthält,
eine verbesserte Verschleißfestigkeit
aufgrund einer Reduktion einer Korngröße hat (siehe Abschnitt 0008).
Andererseits lehrt Nr. 5-155662,
dass sich, falls die Menge des Al2O3 größer als
1 Gew.% ist, der Abnutzungsverlust aufgrund des Temperaturanstiegs
der Schneidkante beim Schneiden aufgrund der reduzierten thermischen Leitfähigkeit
erhöht
(siehe Abschnitt 0011).
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Deshalb
muss zum Verbessern der Stoßfestigkeit
des gesinterten Siliciumnitrids die Menge des Al2O3 als Sinterhilfsmittel gemäß Nr. 5-155662
in dem Bereich von 0,1 bis 1 Gew.% sein.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ein gesintertes Siliciumnitrid
bereitzustellen, das eine exzellente thermische Stoßfestigkeit
aufweist, das zum Beispiel zu einer Schneidklinge und ein Schneidwerkzeug
geformt werden kann, in dem Risse nicht einfach auftreten, selbst
wenn die Klinge oder das Werkzeug für ein Hochgeschwindigkeitsschneiden über eine
lange Zeitdauer eingesetzt wird, und das zu einem verschleißfesten
Teil geformt werden kann, das nicht einfach bricht, selbst wenn
es mit anderen Teilen bei einer hohen Geschwindigkeit in Kontakt
gebracht wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ein Schneidplättchen bereitzustellen,
das eine exzellente thermische Stoßfestigkeit aufweist, in dem
Risse nicht einfach auftreten, selbst wenn das Schneidplättchen für ein Hochgeschwindigkeitsschneiden über eine
lange Zeitdauer eingesetzt wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ein Schneidwerkzeug
bereitzustellen, das eine exzellente thermische Stoßfestigkeit
aufweist, in dem Risse nicht einfach auftreten, selbst wenn das Schneidwerkzeug
für ein
Hochgeschwindigkeitsschneiden über
eine lange Zeitdauer eingesetzt wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ein verschleißfestes
Teil bereitzustellen, das eine exzellente thermische Stoßfestigkeit
aufweist, und dass über
einer langen Zeitdauer nicht einfach einem Verschleiß und einem
Ab splittern unterliegt, selbst wenn es mit anderen Teilen bei einer
hohen Geschwindigkeit in Kontakt gebracht wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren
zum Herstellen eines gesinterten Siliciumnitrids bereitzustellen,
das eine Herstellung des vorgenannten exzellenten gesinterten Siliciumnitrids
vereinfacht.
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Mittel
zum Erreichen der vorgenannten Gegenstände sind wie folgt.
- (1) Gesintertes Siliciumnitrid, Siliciumnitrid
im wesentlichen als einen Hauptbestandteil und im wesentlichen kein
Al2O3 aufweisend,
dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Element aufweist,
das aus einem zur Gruppe 4 des Periodensystems gehörenden Element
(nachfolgend einfach als „Gruppe-4-Element des Periodensystems" bezeichnet), einem
Seltenerdelement und Mg ausgewählt
ist, wobei die Gesamtmenge des ausgewählten Elements oder der ausgewählten Elemente,
wie in sein Oxid (ihre Oxide) überführt, auf der
Basis der Gesamtheit des gesinterten Siliciumnitrids mindestens
0,5 Mol% und wenigstens 2,6 Mol% beträgt, und wobei das gesinterte
Siliciumnitrid von Raumtemperatur bis 1.000°C einen mittleren thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von 3,25 × 10–6/K
oder weniger hat.
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In
einem bevorzugten Modus des gesinterten Siliciumnitrids ist die
Gesamtmenge des ausgewählten Elements
oder der ausgewählten
Elemente, wie in sein Oxid (ihre Oxide) überführt, wenigstens 0,5 Mol% und geringer
als 2,0 Mol% auf der Basis der Gesamtheit des gesinterten Siliciumnitrits.
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In
einem bevorzugten Modus des gesinterten Siliciumnitrids liegt das
wenigstens eine Element, das aus einem zur Gruppe 4 des Periodensystems
gehörenden
Element, einem Seltenerdelement und Mg ausgewählt ist, in einer Korngrenzenphase
vor.
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In
einem bevorzugten Modus des gesinterten Siliciumnitrids ist die
Gesamtmenge der Korngrenzenphase wenigstens 5 Flächen% und weniger als 16,3
Flächen%.
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In
einem bevorzugten Modus des gesinterten Siliciumnitrids, ist die
Menge der Korngrenzenphase wenigstens 5 Flächen% und weniger als 13,0
Flächen%.
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In
einem bevorzugten Modus des gesinterten Siliciumnitrids hat das
gesinterte Siliciumnitrid einen relativen Raumerfüllungsgrad
von mindestens 98%.
- (2) Ein Schneidplättchen dadurch
gekennzeichnet, dass es das gesinterte Siliciumnitrid umfasst.
- (3) Ein verschleißfestes
Teil, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es das gesinterte Siliciumnitrid
umfasst.
- (4) Ein Schneidwerkzeug, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
es das Schneidplättchen
und einen Halter umfasst, der das Schneidplättchen trägt.
- (5) Verfahren zur Herstellung von gesintertem Siliciumnitrid
so wie oben beschrieben, durch Vorsintern und HIP-Sintern, dadurch
gekennzeichnet, dass es ein Unterziehen eines Rohmaterials aus gesintertem
Siliciumnitrid einem Vor sintern in einer Stickstoffatmosphäre von mindestens
5 atm und einer Temperatur in dem Bereich von 1,850 bis 1,950°C in Anwesenheit
eines Härtungsmaterials
aufweist, das Mg in einer Menge von 2,0 bis 18,0 Mol%, wie in sein
Oxid überführt, Zr
in einer Menge von 3,0 bis 7,0 Mol%, wie in sein Oxid überführt, und
Si3N4 als den Rest
enthält.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden nur im Wege des Beispiels mit Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in welchen:
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1 ist
eine perspektivische Ansicht, die einen Tiegel zeigt, eine Form
eines Aushärtungsmaterials, das
eingesetzt wird, zum Herstellen des gesinterten Siliciumnitrids
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine perspektivische Ansicht, die ein Beispiel eines Schneidplättchens
zeigt, das aus dem gesinterten Siliconnitrid der vorliegenden Erfindung
gebildet ist;
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3 ist
eine Draufsicht, die ein Beispiel eines Schneidwerkzeugs zeigt,
das einen Halter umfasst, in dem ein Schneidplättchen angebracht ist, das
aus dem gesinterten Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung gebildet
ist;
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4 ist
eine Draufsicht, die ein Kugellager zeigt, das ein Beispiel eines
verschleißfesten
Teils ist, das aus dem gesinterten Siliciumnitrid der vorliegenden
Erfindung gebildet ist;
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5 ist
eine schematische Repräsentation,
die eine Endfläche
des Schneidplättchens
zeigt, das in 2 gezeigt ist; und
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6 ist
eine teilweise vergrößerte Ansicht,
die einen Abschrägabschnitt
des Schneidplättchens
zeigt, das in 5 gezeigt ist.
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Bezugszeichen
werden verwendet, um die in den Zeichnungen gezeigten Gegenstände wie
folgt zu identifizieren:
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- 11
- Tiegel
- 12
- Deckel
- 21
- Schneidplättchen
- 22
- Schneidkante
- 23
- Abschrägabschnitt
- 33
- Lagerkugel
- 35
- Kugellager
- 36
- äußerer Ring
- 37
- innerer
Ring
- 40
- Schneidwerkzeug
- 41
- Halter
- 42
- Schneidabschnitt
- 43
- Anbringungssenke
- 44
- Keil
- 45
- Einsatz.
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1. Gesintertes Siliciumnitrid.
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Das
gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung enthält Siliciumnitrid
im wesentlichen als Hauptbestandteil, zum Beispiel wenigstens 16
Gew.% Siliciumnitrid, und im wesentlichen kein Al2O3. „Im
wesentlichen kein Al2O3" bedeutet, dass gesintertes
Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung ohne Verwendung von Al2O3 gefertigt wird.
Jedoch enthält
das gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung Siliciumnitrid im
wesentlichen als ein Hauptbestandteil und unvermeidbares Al2O3.
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Die
Menge an unvermeidbarem Al2O3 des
gesinterten Siliciumnitrids der vorliegenden Erfindung ist geringer
als 0,1 Gew.%.
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Das
gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung enthält Siliciumnitrid
im wesentlichen als ein Hauptbestandteil und enthält wenigstens
ein Element, das aus den Elementen der Gruppe 4 des Periodensystems,
einem Seltenerdelement und Mg ausgewählt ist (nachfolgend kann das
ausgewählte
Element als „spezifisches
Element" bezeichnet
werden), wobei die Menge des ausgewählten Elements, wie in sein
Oxid überführt, wenigstens
0,5 Mol% und weniger als 2,6 Mol% basierend auf der Gesamtheit des
gesinterten Siliciumnitrids ist. So wie er hier verwendet wird,
bezeichnet der Begriff „Periodensystem" die Tabelle I-3.2
mit dem Titel „Zuordnung
von Gruppen im Periodensystem",
die beschrieben ist auf Seite 43 der „Nomenclature of Inorganic
Chemistry – IUPAC
Recommendations 1990",
herausgegeben von G.J. Leich, übersetzt
und verfass von Kazuo Yamazaki, veröffentlicht von Tokyo Kagaku
Dojin Co., Ltd. am 26. März
1993.
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Das
gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung enthält Siliciumnitrid
als ein Hauptbestandteil und im wesentlichen kein Al2O3. Wenn das vorgenannte spezifische Element
in das gesinterte Siliciumnitrid in einer spezifischen Menge in
Kombination mit dem Siliciumnitrid eingebunden wird, bildet das
gesinterte Siliciumnitrid eine verbesserte Stoßfestigkeit aus und ein Auftreten
von Rissen in dem gesinterten Siliciumnitrid wird verhindert.
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Bevorzugte
Beispiele der Elemente der Gruppe 4, das heißt eines spezifischen Elements,
umfassen Titan (Ti), Zirkonium (Zr) und Hafnium (Hf). Beispiele
des Seltenerdelements umfassen Scandium (Sc), Yttrium (Y), Lanthanide
und Actinide. Beispiele der Lanthanide umfassen Elemente der Zer-Gruppe
und Elemente der Yttrium-Gruppe. Beispiele der Elemente der Zer-Gruppe
umfassen Lanthan (La), Zer (Ce), Praseodym (Pr), Neodym (Nd), Promethium
(Pm) und Samarium (Sm). Beispiele der Elemente der Yttrium-Gruppe
umfassen Europium (Eu), Gadolinium (Gd), Terbium (Tb), Dysprosium
(Dy), Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium (Tm), Ytterbium (Yb) und
Lutetium (Lu). Beispiele der Actinide umfassen Actinium (Ac) und
Thorium (Th). So wie hier er verwendet bezeichnet der Ausdruck „die Menge
des Elements wie in sein Oxid überführt" die Menge des Elements,
das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, falls es durch
eine Oxidation des Elements in sein Oxid überführt wird.
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Die
vorgenannten spezifischen Elemente können in das gesinterte Siliconnitrid
einzeln oder in Kombination von zwei oder mehr Sorten eingebracht
werden.
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Unter
den vorgenannten spezifischen Elementen werden Zirkonium und Hafnium
bevorzugt, das heißt Elemente
der Gruppe 4. Wenn solch ein Element der Gruppe 4 in das gesinterte
Siliciumnitrid eingebracht wird, liegt das Element in der Korngrenzenphase
zusammen mit SiO2 (unvermeidbare Verunreinigung)
in dem Siliciumnitrid enthalten vor, um dadurch das gesinterte Siliciumnitrid
zu verdichten. Zusätzlich
trägt solch
ein Element der Gruppe 4 stark zu einer Verbesserung der Stoßfestigkeit
des gesinterten Siliciumnitrits und einem Vermeiden eines Auftretens
von Rissen bei. Von den Seltenerdelementen werden Scandium, Yttrium,
Zer und Ytterbium bevorzugt. Solch ein Seltenerdelement hat einen
ionischen Radius, der kleiner ist als derjenige von anderen Seltenerdelementen.
Deshalb verdichtet ein Einbringen von einem solchen Seltenerdelement
das gesinterte Siliciumnitrid und das Seltenerdelement trägt stark
zu einem Verbessern einer Stoßfestigkeit
des gesinterten Siliciumnitrids und einem Vermeiden eines Auftretens
von Rissen bei.
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Die
Menge von jedem der vorgenannten spezifischen Elemente, wie in ihre
Oxide überführt, ist
in dem gesintertem Siliciumnitrid wenigstens 0,5 Mol% und geringer
als 2,6 Mol%, vorzugsweise wenigstens 0,5 Mol% und geringer als
2,0 Mol%.
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Wenn
die Menge des spezifischen Elements geringer als 0,5 Mol% ist, wird
das gesinterte Siliciumnitrid nicht verdichtet und dessen Festigkeit
wird verringert, wohingegen wenn die Menge des spezifischen Elements
2,6 Mol% oder größer ist,
wird der thermische Ausdehnungskoeffizient des gesinterten Siliciumnitrids außerordentlich
hoch und dessen thermische Stoßfestigkeit
wird verringert.
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Indessen
hat ein gesintertes Material grundsätzlich eine Korngrenzenphase.
So wie er hier verwendet wird, bezeichnet der Begriff „Korngrenzenphase" eine Phase, die
Kristallkörner
von Siliciumnitrid zusammenbindet. In dem gesinterten Siliciumnitrid
der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass die vorge nannten spezifischen
Elemente nahezu in der Korngrenzenphase enthalten sind. Grundsätzlich wird
eine Korngrenzenphase aus einer kristallinen Phase und/oder einer
Glasphase gebildet. In dem gesinterten Siliciumnitrid der vorliegenden
Erfindung kann das vorgenannte spezifische Element in einer kristallinen
Phase oder einer Glasphase enthalten sein. Alternativ kann das vorgenannte
spezifische Element in einer Korngrenzenphase enthalten sein, die
eine kristalline Phase und eine Glasphase umfasst.
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Wir
können
das vorgenannte spezifische Element in einer Korngrenzenphase durch
Analyse unter Verwendung eines TEM (Transmissionselektronenmikroskops)
und eine EDX (Röntgenfluoreszenzanalyse) bestätigen.
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Wenn
das vorgenannte spezifische Element in einer Korngrenzenphase enthalten
ist, ist die Festigkeit einer Bindung zwischen Siliciumnitridkörnern erhöht, was
zu einem Erreichen der folgenden Effekte führt: Verbessern einer Stoßfestigkeit
des gesinterten Siliciumnitrids, Vermeiden eines Auftretens von
Rissen und Verbessern der thermischen Leitfähigkeit des gesinterten Siliciumnitrids.
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Das
gesinterte Siliciumnitrid kann Si enthalten. In dem gesinterten
Siliciumnitrid kann Si zusammen mit Mg, Zr oder einem Seltenerdmetall
eine Glasphase oder eine kristalline Phase bilden, wie zum Beispiel MgSiO3, ZrSiO4 oder Yb2Si2O7.
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In
dem gesinterten Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung ist der
Umfang der Korngrenzenphase wenigstens 5,0 Flächen% und weniger als 16,3
Flächen%,
vorzugsweise wenigstens 5,0 Flächen%
und weniger als 13,0 Flächen%.
So wie hier verwendet, kann der Umfang einer Korngrenzenphase (Flächen%) wie
folgt ermittelt werden. Das zu messende gesinterte Siliciumnitrid
wird in einem Mittelabschnitt geschnitten; der resultierende Querschnitt
wird einer Spiegelpolierung unterzogen; der somit polierte Querschnitt
wird unter einem Elektronenmikroskop untersucht; die resultierende
Elektronenmikroskopie wird einer Binarisierung unterzogen; und das
resultierende binäre
Bild wird unter Verwendung einer Bildanalyse-Software verarbeitet.
WinROOF (Produkt der Mitani Corporation) kann als Bildanalyse-Software
verwendet werden.
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Wenn
der Umfang der Korngrenzenphase geringer als 5,0 Flächen% ist,
wird die Festigkeit einer Bindung zwischen Siliciumnitridkörnern als
verringert vorausgesagt, was weiterhin eine Reduktion der Dichte
des gesinterten Siliciumnitrids und einer Verringerung von dessen
Festigkeit und dessen Stoßfestigkeit
mit sich bringt. Wenn der Umfang der Korngrenzenphase 16,3 Flächen% ist,
wird der thermische Ausdehnungskoeffizient des gesinterten Siliciumnitrids
im Gegensatz dazu übermäßig hoch
und thermische Risse treten auf. Im Ergebnis kann ein Absplittern
an der Schneidkante eines Schneidplättchens oder Schneidwerkzeugs
auftreten, das aus dem gesinterten Siliciumnitrid hergestellt ist.
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Das
gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung hat vorzugsweise
einen durchschnittlichen thermischen Ausdehnungskoeffizient von
höchstens
3,25 × 10–6/K,
innerhalb eines Temperaturbereichs von Raumtemperatur bis 1.000°C. Das Symbol „K" bezeichnet die absolute
Temperatur. Der thermische Ausdehnungskoeffizient kann unter Verwendung
eines TMA (Messvorrichtung für
die thermische Ausdehnung) gemessen und ermittelt werden. Der durchschnittliche
thermische Ausdehnungskoeffizient wird durch Dividieren des Umfangs
einer Ausdehnungsbelastung des gesinterten Siliciumnitrids unter
ei ner fortdauernden Erhitzung von Raumtemperatur auf 1.000°C durch die
Temperaturveränderung
in K erhalten.
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Wenn
das gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung einen durchschnittlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizient hat, der in den obigen Bereich
fällt,
ist selbst, wenn ein Schneidplättchen,
das aus dem gesinterten Siliciumnitrid hergestellt ist, oder ein
Schneidwerkzeug, das das Schneidplättchen einschließt, für ein Hochgeschwindigkeitsschneiden
bei 500 m/min oder höher
verwendet wird, ein Auftreten einer thermischen Rissbildung weniger
wahrscheinlich und ein Absplittern der Schneidkante von dem Schneidplättchen oder
dem Schneidwerkzeug ist wesentlich reduziert.
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Das
gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung hat ein relatives
Dichteverhältnis
von wenigstens 98%, vorzugsweise wenigstens 99%. Wenn das relative
Dichteverhältnis
geringer als 98% ist, wird die Dichte des gesinterten Siliciumnitrids
zusammen mit einem Verringern von dessen mechanischer Festigkeit und
Stoßfestigkeit
verringert, und das gesinterte Siliciumnitrid kann zur Verwendung
in zum Beispiel einem Schneidplättchen
ungeeignet sein. Das relative Dichteverhältnis kann durch Dividieren
der Dichte des gesinterten Siliciumnitrids, so wie sie mittels des
Archimedes-Verfahrens gemessen wird, durch die theoretische Maximaldichte
ermittelt werden.
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2. Herstellungsverfahren
für gesintertes
Siliciumnitrid
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Herstellen von
gesintertem Siliciumnitrid bereit. Das Herstellungsverfahren ist
für eine
Herstellung von gesintertem Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung
geeignet.
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Ein
charakteristisches Merkmal des Herstellungsverfahrens für gesintertes
Siliciumnitrid besteht darin, dass in der Gegenwart eines Härtungsmaterials,
das Mg in einer Menge von 2,0 bis 18,0 Mol%, wie in sein Oxid überführt, Zr
in einer Menge von 3,0 bis 7,0 Mol%, wie in sein Oxid überführt, und
Si3N4 als den Rest
enthält,
ein Rohmaterial von gesintertem Siliciumnitrid (nachfolgend einfach
als „gesintertes
Siliciumnitridrohmaterial" bezeichnet)
einem Vorsintern in einer Stickstoffatmosphäre von wenigstens 5 atm (atm
= Atmosphärendruck,
ungefähr
105 Pa) bei 1.850°C
bis 1.950°C
unterzogen wird und das resultierende gesinterte Formbauteil einem
HIP-Sintern unterzogen wird.
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Dem
gesinterten Siliciumnitridrohmaterial werden keine speziellen Einschränkungen
auferlegt, solange wie das Rohmaterial gesintertes Siliciumnitrid
als einen Hauptbestandteil enthält.
Vorzugsweise enthält
das gesinterte Siliciumnitridrohmaterial gesintertes Siliciumnitrid
als einen Hauptbestandteil und enthält wenigstens ein Element,
das aus den Elementen der Gruppe 4 des Periodensystems, einem Seltenerdelement
und Mg ausgewählt
ist (wie oben beschrieben, wird das ausgewählte Element als „spezifisches
Element" bezeichnet),
wobei die Menge des ausgewählten
Elements, wie in sein Oxid überführt, wenigstens
0,5 Mol% und weniger als 2,6 Mol% ist, vorzugsweise wenigstens 0,5
Mol% und weniger als 2,0 Mol%, auf der Basis der Gesamtheit des
gesinterten Siliciumnitridrohmaterials.
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In
dem Fall, in welchem das spezifische Element in dem gesinterten
Siliciumnitridrohmaterial in der vorgenannten spezifischen Menge
enthalten ist, wenn das gesinterte Siliciumnitridrohmaterial einem
Vorsintern und HIP-Sintern unterzogen wird, wird gesintertes Siliciumnitrid
mit einer Dichtestruktur ohne Poren und exzellenter thermischer
Beständigkeit
und thermischer Rissfestigkeit ausbildend hergestellt. Mit anderen
Worten, wenn die Menge des spezifischen Elements geringer als 0,5
Mol% ist, wird gesintertes Siliconnitrid während eines Sinterns nicht
verdichtet, wohingegen wenn die Menge 2,5 Mol% oder mehr ist, gesintertes
Siliciumnitrid eine thermische Beständigkeit und eine thermische
Rissfestigkeit ausbildet, nicht hergestellt werden kann. In dem
Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung kann besonders
gesintertes Siliciumnitrid ohne Poren (das heißt mit einer dichten Struktur)
hergestellt werden, dass eine thermische Beständigkeit und eine thermische
Rissfestigkeit ausbildet, selbst wenn die Menge des vorgenannten
spezifischen Elements geringer als 2,6 Mol% ist.
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Vorzugsweise
enthält
das gesinterte Siliciumnitridrohmaterial kein Element, das leicht
eine feste Lösung
in Siliciumnitridkörnern
bildet, wie zum Beispiel Al. Es ist bei der Herstellung des gesinterten
Siliciumnitrids der vorliegenden Erfindung wichtig, dass ein Zugeben
eines Sinterhilfsmittels Al2O3 vermieden
wird. Jedoch tritt ein Eindringen einer Spurenmenge von Al2O3 auf, obwohl Al2O3 nicht positiv
hinzugefügt
wird und ein Vorhandensein einer solchen Menge an Al2O3, die als eine unvermeidbare Verunreinigung
wirkt, führt
in der Praxis nicht zu Problemen.
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Generell
verbessert ein Sinterhilfsmittel, wie zum Beispiel Aluminiumoxid
eine Sinterbarkeit. Jedoch ist bei dem Herstellungsverfahren der
vorliegenden Erfindung eine Verwendung eines solchen Sinterhilfsmittels
nicht bevorzugt, weil das Sinterhilfsmittel ein Verringern der thermischen
Leitfähigkeit
und thermischen Festigkeit des resultierenden gesinterten Siliciumnitrids
verursacht.
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Ein
Element der Gruppe 4 und ein Seltenerdelement, das in dem vorgenannten
bevorzugten gesinterten Siliciumnitridrohmaterial enthalten ist,
ist ähnlich
zu denjenigen, die oben beschrieben werden und in das gesinterte
Siliciumnitrid eingebracht werden.
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Das
vorgenannte Element der Gruppe 4 ist in dem gesinterten Siliciumnitridrohmaterial
in der Form eines Oxids des Elements oder in der Form einer Substanz
enthalten, die in ein Oxid während
einem Sintern überführt werden
kann, wie zum Beispiel ein Carbonat oder Haloid des Elements. Besonders
bevorzugt nimmt das Element der Gruppe 4 die Form von Zirkoniumoxid
oder Hafniumoxid an. Dies ist der Fall, weil Zirkoniumoxid oder
Hafniumoxid während
eines HIP-Sinterns leicht eine Flüssigphase zusammen mit unvermeidbaren Verunreinigungen
bildet, die auf der Oberfläche
der Siliciumnitridkörner
vorhanden sind.
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Das
vorgenannte Seltenerdelement ist auch in dem gesinterten Siliciumnitridrohmaterial
in der Form eines Oxids des Elements oder in der Form einer Substanz
enthalten, die während
einem Sintern in ein Oxid überführt werden
kann, wie zum Beispiel ein Carbonat oder Haloid des Elements. Besonders
bevorzugt nimmt das Seltenerdelement die Form von zum Beispiel Yttriumoxid,
Scandiumoxid, Zeroxid oder Ytterbiumoxid an. Ein solches bevorzugtes
Seltenerdelementoxid hat einen ionischen Radius, der geringer ist,
als derjenige von Oxiden von anderen Seltenerdelementen, und eine
Flüssigphase,
die durch ein solches bevorzugtes Oxid während einem HIP-Sintern gebildet
wird, bildet eine geringe Viskosität und hohe Fluidität aus, wodurch
ermöglicht
wird, dass das gesinterte Siliciumnitrid verdichtet wird.
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Um
gesintertes Siliciumnitrid zu erhalten, das die Erfindung verwirklicht,
wird gesintertes Siliciumnitridrohmaterial, das durch Mischen von
Siliciumnitridpulver mit einem Sinterhilfsmittel, das das vorgenannte
spezifische Element bereitstellt, erhalten, formgepresst und einem
Vorsintern unterzogen.
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Das
Verhältnis
zwischen dem zu mischenden Sinterhilfsmittel und dem Siliciumnitridpulver
wird ungefähr
ermittelt, so dass die Menge des spezifischen Elements in den vorgenannten
Bereich fällt.
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Vorzugsweise
wird das Siliciumnitridpulver und das Pulver des Sinterhilfsmittels,
das das spezifische Element bereitstellt, gewichtet, um ein vorgegebenes
Verhältnis
zu erreichen, und für
5 bis 30 Stunden unter Verwendung eines zum Beispiel Mischers gemeinsam
nassgemischt. Falls gewünscht
wird danach der resultierenden Mischung ein Bindemittel hinzugefügt und die
Mischung wird unter Verwendung einer Granuliervorrichtung, wie zum
Beispiel einem Sprühtrockner,
zu Körnchen
(eines Granulats) gebildet. Die somit gebildeten Körnchen haben
vorzugsweise eine Größe von 50
bis 100 mm.
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Eine
wasserlösliche
Polymersubstanz wird vorzugsweise als Bindemittel eingesetzt. Beispiele
der Polymersubstanz umfassen Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyacrylsäure,
Polyacrylamid, Polyethylenoxid, Polyethylenimin und Carboxymethylcellulose.
Es werden keine speziellen Anforderungen an die Menge des zu verwendenden
Bindermittels gestellt, aber die Menge des Bindemittels ist typischerweise
1 bis 10 Massenanteile, vorzugsweise 3 bis 7 Massenanteile, auf
der Basis von 100 Massenanteilen der vorgenannten Mischung.
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Bei
den Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung wird das vorgenannte
Siliciumnitridrohmaterial gezwungen, mit einem Härtungsmaterial zu koexistieren,
das Mg in einer Menge von 2,0 bis 18,0 Mol% (vorzugsweise 5,0 bis
15;0 Mol%), wie in sein Oxid überführt, Zr
in einer Menge von 3,0 bis 7,0 Mol% (vorzugsweise 4,0 bis 6,0 Mol%),
wie in sein Oxid überführt, und
Si3N4 als Rest umfasst.
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Wenn
die Menge an Mg in dem Härtungsmaterial
geringer als 2,0 Mol-% ist, verdunstet SiO2 während eines
Vorsinterns in dem gesinterten Siliciumnitridrohmaterial und/oder
eine Entmischung des Siliciumnitrids schreitet voran und somit kann
das gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung nicht hergestellt
werden. Wenn die Menge an Mg 18,0 Mol-% überschreitet, wandert im Gegensatz
dazu Mg in dem Härtungsmaterial
in das gesinterte Siliciumnitrid ein und somit kann das gesinterte
Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung, das das spezifische Element
enthält,
nicht hergestellt werden. Ähnlich
mit dem Fall des Mg verdampft SiO2 in dem
gesinterten Siliniumnitridrohmaterial und/oder eine Entmischung
des Siliciumnitrids schreitet voran während eines Vorsinterns und
somit kann das gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung
nicht hergestellt werden. Wenn die Menge an Zr 7,0 Mol% überschreitet,
bildet das gesinterte Siliciumnitrid im Gegensatz dazu keine gewünschten
Charakteristika aus, obwohl es eine hohe Dichte ausbildet, weil
Zr aus dem Härtungsmaterial
in das gesinterte Siliciumnitridrohmaterial einwandert und der Umfang
der Korngrenzenphase in dem resultierenden gesinterten Siliciumnitrid
erhöht
wird. Wenn die Menge an Zr außerordentlich
hoch ist, kann eine Reaktion zwischen Zr und SiO2 in
dem gesinterten Siliciumnitrid ablaufen, was in einer Ablagerung
einer kristallinen Phase resultiert, die ein Oxid oder Oxynitrid
von ZrSi enthält.
Alternativ kann eine Entmischung des Siliciumnitrid ablaufen, um
dadurch Poren zu bilden.
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Das
Härtungsmaterial,
das das vorgenannte spezifische Element in einer spezifischen Menge
enthält, wird
während
eines Vorsinterns in verschiedenen Formen verwendet. Das Härtungsmaterial
kann in verschiedenen Formen verwendet werden, so lange wie ein
Verdampfen des Sinterhilfsmittels und des SiO2 in
dem gesinterten Siliciumnitridrohmaterial während eines Vorsinterns verhindert
wird.
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Das
Härtungsmaterial
kann verwendet werden, um einen Behälter zum Aufnehmen des gesinterten Siliciumnitridrohmaterials
zu bilden, wie zum Beispiel einen wie in 1 gezeigten „Tiegel", der das vorgenannte
spezifische Element in einer spezifischen Menge aufnimmt. In 1 bezeichnen
die Bezugszeichen 11 und 12 jeweils einen Tiegelhauptkörper und
einen Deckel. Die Gesamtheit des vorgenannten Behälters kann
aus dem Härtungsmaterial
gebildet sein oder die innere Wand des Containers, das heißt die Wand,
mit der das gesinterte Siliciumnitridrohmaterial in Kontakt gebracht
wird, kann mit dem Härtungsmaterial
beschichtet sein. Desweiteren kann das Härtungsmaterial in verschiedenen
Formen verwendet werden, zum Beispiel Granulat, Pellets, Anhäufungen
oder stabähnliche
Materialien, die bestimmt sind, mit dem in einem Behälter befindlichen
gesinterten Siliciumnitridrohmaterial zu koexistieren, das für ein Vorsintern
verwendet wird. Zusätzlich
kann das Härtungsmaterial
in einer Wand verwendet werden, die das gesinterte Siliciumnitridrohmaterial,
das in einem Behälter
beinhaltet ist, der zum Vorsintern verwendet wird, umgibt oder zum
Auskleiden eines Sinterofens.
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Die
Zeit, die zum Vorsintern des gesinterten Siliciumnitridrohmaterials
benötigt
wird, ist typischerweise 1,0 bis 4,0 Stunden.
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Bei
dem Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung wird ein vorgesintertes
Formteil einem HIP-Sintern unterzogen, das durch ein Vorsintern
des gesinterten Siliciumnitridrohmaterials hergestellt wird.
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So
wie er hier verwendet wird, ist der Begriff „HIP" eine Abkürzung für „heißisostatisches Pressen (Hot Isostatic
Pressing)" (siehe
Inter Press Dictionary of Science and Engineering 350.000 Begriffe).
Bei der vorliegenden Erfindung ist HIP-Sintern als ein sekundäres Sintern
in Bezug auf das vorgenannte Vorsintern charakterisiert.
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Den
Bedingungen für
ein HIP-Sintern werden keine speziellen Beschränkungen auferlegt, aber HIP-Sintern
wird typischerweise unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: Sinteratmosphäre: eine
inerte Gasatmosphäre
(zum Beispiel eine Nitrogen- oder Argonatmosphäre), Sintertemperatur: 1.400
bis 2.000°C (vorzugsweise
1.500 bis 1.700°C),
Sinterzeit: 0,5 bis 4,0 Stunden, und Sinterdruck 500 bis 1.500 atm.
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Das
oben erhaltene vorgesinterte Formteil wird in eine vorgegebene Stanze
angeordnet oder gegeben und einem HIP-Sintern unter den vorgenannten
Sinterbedingungen unterzogen, um dadurch das gesinterte Siliciumnitrid
der vorliegenden Erfindung herzustellen.
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3. Schneidplättchen
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Das
gesinterte Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung oder das gesinterte
Siliciumnitrid, das durch das Herstellungsverfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, kann in ein Schneidplättchen gebildet werden.
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Der
Form und Größe des Schneidplättchens
der vorliegenden Erfindung werden keine speziellen Einschränkungen
aufgelegt, solange es eine Schneidkante hat, die eine Flanke und
eine Neigungswinkelseite bildet.
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2 zeigt
ein Beispiel des Schneidplättchens.
Ein Schneidplättchen 21,
das in 2 gezeigt ist, hat grundsätzlich rechteckige obere und
untere Flächen.
Das Schneidplättchen 21 hat
eine etwa kegelstumpfartige Form mit einer oberen Fläche, die
in ihrer Größe größer ist
als die untere Fläche.
In 2 bezeichnet Bezugszeichen 22 eine Schneidkante.
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Gemäß ihrer
Form wird das Schneidplättchen
der vorliegenden Erfindung zum Beispiel zum Hochgeschwindigkeitsmahlen,
-drehen, -bohren, -ausfräsen,
-räumen,
-verzahnen und -abschälen
verwendet.
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Das
Schneidplättchen
der vorliegenden Erfindung bildet eine lange Lebensdauer aus, wenn
es zum Schneiden bei einer Schneidgeschwindigkeit von 500 m/min
oder höher
verwendet wird. Der Grund, warum das Schneidplättchen solch eine lange Lebensdauer
ausbildet, wird wie folgt angenommen. Weil das gesinterte Siliciumnitrid,
aus dem das Schneidplättchen
gebildet ist, das spezifische Element in einer spezifischen Menge
umfasst, hat das gesinterte Siliciumnitrid eine dichte Struktur
und enthält
eine Korngrenzenphase in einem gerin gen Umfang und die Differenz
des thermischen Ausdehnungskoeffizienten zwischen Siliconnitridkörnern und
der Korngrenzenphase ist gering.
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4. Schneidwerkzeug
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Das
Schneidwerkzeug der vorliegenden Erfindung umfasst das Schneidplättchen der
vorliegenden Erfindung und einen Halter, der das Schneidplättchen stützt.
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3 zeigt
ein Beispiel des Schneidwerkzeugs; das heißt ein Schneidwerkzeug (Mahlschneider) 40, das
einen Halter 41 und Schneidplättchen 21 umfasst,
die darin befestigt sind.
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Wie
in 2 gezeigt ist, umfasst das Schneidwerkzeug 40 sechs
Schneidabschnitte 42, die entlang der Peripherie des Endabschnitts
(der einer zu bearbeitenden Fläche
zugewandt ist) des Halters 41 bereitgestellt sind. Die
Schneidplättchen 21 sind
an den Schneidabschnitten 42 bereitgestellt.
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Insbesondere
sind sechs Anbringungssenken 43 entlang der Peripherie
des Endabschnitts des Halters 41 bereitgestellt. In jeder
Anbringungssenke 43 ist das vorgenannte Schneidplättchen 21,
ein Stahllegierungseinsatz 45 zum Anbringen des Schneidplättchens 21,
ein Stahllegierungskeil 44, etc. bereitgestellt, um dadurch
den entsprechenden Schneidabschnitt 42 zu bilden. Zum Zwecke
des deutlichen Zeigens der Struktur des Mahlschneiders, umfassen
zwei der acht Schneidabschnitte 42 nicht das Schneidplättchen 21 und
einer der Schneidabschnitte 42 hat weder das Schneidplättchen 21 noch
den Keil 44.
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Somit
kann das Schneidwerkzeug (Mahlschneider) 40 hergestellt
werden.
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Da
das vorgenannte Schneidwerkzeug das Schneidplättchen, das aus dem gesinterten
Siliciumnitrid der vorliegenden Erfindung gebildet ist, umfasst,
tritt ein Absplittern an einer Schneidkante nicht leicht auf, selbst
wenn das Schneidwerkzeug für
ein Hochgeschwindigkeitsschneiden eingesetzt wird, das heißt, das Schneidwerkzeug
kann zum Schneiden über
eine lange Zeitdauer eingesetzt werden.
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5. Verschleißfestes
Teil
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Das
verschleißfeste
Teil der vorliegenden Erfindung enthält das gesinterte Siliciumnitrid
der vorliegenden Erfindung. Beispiele des verschleißfesten
Teils umfassen Teile, die eine Beständigkeit gegenüber Verschleiß ausbilden
müssen,
der durch Reibungskräfte
verursacht wird, die von Gleit-, Rotations- oder Rutschbewegungen
erzeugt werden. Spezifische Beispiele umfassen Lagerteile, wie zum
Beispiel eine Kugellager, ein Rollenlager, ein Schublager und ein
Schwenklager; einen Schaft, der durch ein Lagerteil rotierbar, gleitbar oder
sich hin- und herbewegend unterstützt wird; einen Kolben, der
in einem Zylinder befestigt ist und sich darin hin- und herbewegt;
einen Zylinder, der einen Kolben umfasst, der sich darin hin- und
herbewegt; und ein Kugelventil in einem Rückschlagventil.
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Wie
in 4 gezeigt, umfasst ein Lager 35, als
Beispiel des verschleißfesten
Teils, einen äußeren Ring 36,
einen inneren Ring 37 und Lagerkugeln 33, die
zwischen den Ringen 36 und 37 rotierbar oder gleitbar gehalten
werden. Da das Lager, das eine solche Struktur hat, die Lagerkugeln
umfasst, die aus dem ge sinterten Siliciumnitrid der vorliegenden
Erfindung gebildet sind, tritt ein Absplittern oder Brechen, das
einer Erwärmung
zuzuschreiben ist, in den Lagerkugeln nicht auf, selbst wenn das
Lager unter den Bedingungen eingesetzt wird, dass die Lagerkugeln
bei einer hohen Geschwindigkeit über
eine lange Zeitdauer rotieren. Deshalb kann dieses Lager unter harten
Bedingungen eingesetzt werden und bildet eine lange Lebensdauer
aus.
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Keramische
Lagerkugeln können
mittels des Verfahrens leicht hergestellt werden, dass zum Beispiel in
den japanischen offengelegten Patentanmeldungen (kokai) Nr. 2000-111312,
2000-188967, 2000-221084 und 2001-035549.
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Beispiele und Vergleichsbeispiele.
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Siliciumnitrid
(korrekt α-Si3N4) (durchschnittliche
Partikelgröße 1,0 mm
oder weniger) und eine oder mehr Sorten, die aus MgO, ZrO2, HfO2, CeO2 und Yb2O3 ausgewählt
werden (durchschnittliche Partikelgröße 1,0 mm oder weniger), die
als Sinterhilfsmittel dienen, wurden gewichtet, um die Einbringungsmengen
zu erreichen, die in der unten beschriebenen Tabelle gezeigt sind,
und danach wurde das Siliciumnitrid und das Sinterhilfsmittel in
einen Topf mit einer die aus Si3N4 gebildeten inneren Wand gegeben. Eine Vielzahl
von Kugeln, die aus Si3N4 gebildet
waren, und Ethanol (Lösungsmittel)
wurden in den Topf gegeben und ein Mischen wurde für 24 Stunden
durchgeführt,
um dadurch einen Schlamm zu erzeugen.
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Der
Schlamm wurde in ein 325-Maschensieb gegeben und ein organisches
Bindemittel (Mikrowachs, in Ethanol aufgelöst) (5,0 Gew.%) wurde dem resultierenden
Schlamm hinzugefügt.
Der resultierende Schlamm, der das organische Bindemittel enthält, wurde
sprühgetrocknet,
um dadurch ein granuliertes Pulver zu erhalten.
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Das
granulierte Pulver wurde in einer Pressform einer Form formgepresst,
wie sie in den ISO-Standards SNGN 120412 definiert ist. Danach wurde
die resultierende Pressform in eine Heizvorrichtung gegeben und
in einer Stickstoffatmosphäre
von 1 atm bei 600°C
für 60
Minuten entfettet, um dadurch ein gesintertes Siliciumnitridrohmaterial
herzustellen.
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Das
gesinterte Siliciumnitridrohmaterial, das die obigen Bestandteile
in den Mengen enthält,
die in der Tabelle beschrieben sind, wurde in einen Tiegel mit einer
Zusammensetzung gegeben, die in der Tabelle gezeigt ist, wobei das
Rohmaterial in einem Heizofen auf eine Temperatur erhitzt wurde,
die in der Tabelle beschrieben ist, und das Rohmaterial wurde bei
einer Temperatur bei einem Stickstoffdruck für 120 Minuten gehalten, der
in der Tabelle beschrieben ist, um dadurch ein Vorsintern durchzuführen und
eine vorgesinterte Pressform zu erhalten.
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Die
vorgesinterte Pressform wurde einem sekundären Sintern (Nachsintern) durch
Erhitzen in einer Stickstoffatmosphäre von 1.000 atm bei 1.600°C für 120 Minuten
unterzogen.
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Unter
den Proben, die in der Tabelle beschrieben sind, entsprechen die
Proben A bis K Beispielen und die Proben L bis R und S bis X entsprechen
Vergleichsbeispielen. Um Beispiele von Vergleichsbeispielen zu unterscheiden,
sind Proben, die Vergleichsbeispielen entsprechen, mit „*" markiert.
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Das
gesinterte Siliciumnitrid, das durch ein sekundäres Sintern verdichtet wurde,
wurde einer Dichtemessung mittels des Archimedes-Verfahrens unterzogen
und die somit gemessene Dichte wurde durch die theoretische Dichte
dividiert, um dadurch ein relatives Dichteverhältnis nach einem HIP-Sintern
zu errechnen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle gezeigt. Der thermische
Ausdehnungskoeffizient des verdichteten gesinterten Siliciumnitrids
wurde in einer Stickstoffatmosphäre
gemessen. Der thermische Ausdehnungskoeffizient wurde unter Verwendung
einer TMA gemessen (Messvorrichtung für die thermische Ausdehnung).
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Jede
der gesinterten Siliciumnitridproben, die durch ein sekundäres Sintern
verdichtet wurden, wurde unter einem Transmissionselektronenmikroskop
(TEM) untersucht, das mit einem EDX-Analysator (Röntgenfluoreszenzanalyse)
ausgestattet war, wodurch eine Elementaranalyse der Siliciumnitridkörner durchgeführt wurden,
wobei Si, O und N detektiert wurdem. Somit wurde bestätigt, dass
innerhalb der Siliciumnitridkörner keine
Elemente der Gruppe 4, Seltenerdelemente und Mg in einem festen
Lösungszustand
vorhanden waren, aber dass diese Elemente in der Korngrenzenphase
vorhanden sind.
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Das
Volumen der Korngrenzenphase des gesinterten Siliciumnitrids wurde
wie folgt ermittelt. Zunächst wurde
eine gesinterte Siliciumnitridprobe in zwei Hälften geteilt und die Querschnitte
wurden spiegelpoliert und mit einem Rasterelektronenmikroskop (SEM)
untersucht. Metallographische Photobilder wurden aufgenommen und
verarbeitet, um eine 2-wertige Abstufung zu erhalten. Danach wurde
eine Analyse unter Verwendung einer Bildanalysesoftware durchgeführt.
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Die
eingesetzte Bildanalysesoftware war WinROOF (Mitsuya Shoji K.K.).
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Das
durch sekundäres
Sintern verdichtete gesinterte Siliciumnitrid wurde in einer Form
poliert, wie sie in den ISO-Standards SPGN 120412 definiert ist,
um dadurch ein Schneidplättchen
zu erhalten. Wie in 5 und 6 gezeigt
ist, wurde die Schneidkante des Schneidplättchens 21 abgeschrägt (Breite
A: 0,1 mm, Schrägenwinkel
B: 25°),
um dadurch Abschrägabschnitte 23 zu
bilden. Das Schneidplättchen 21 mit
einer solchen Form wurde in einen Halter 41 wie in 3 gezeigt
befestigt, um dadurch ein Schneidwerkzeug (Mahlschneider) 40 herzustellen.
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Das
Schneidwerkzeug wurde zum Schneiden unter den unten beschriebenen
Schneidbedingungen eingesetzt. Die Anzahl von Stoßwiederholungen,
bei der die Schneidkante des Werkzeugs absplitterte, wurde gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle gezeigt.
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Schneidbedingungen
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- – Werkstück: JIS
FC200 (1989) (herkömmliches
Gusseisen)
- – Schneidgeschwindigkeit:
1.000 m/min
- – Vorschubrate:
0,2 mm/Schneidkante
- – Tiefe
eines Schnitts: 2,0 mm
- – Schneidöl: wasserlösliche Schneidflüssigkeit,
Nassschneiden
- – verwendeter
Schneider: Φ 100,
einzelne Schneidkante
-
-
Wie
in der Tabelle bei den gesinterten Siliciumnitriden der Beispiele
A bis K, die zum Bilden von Schneidplättchen eingesetzt werden, gezeigt
ist, wird der thermische Ausdehnungskoeffizient verringert, ein Auftreten
von Rissen wird verhindert und eine Stoßfestigkeit und Verschleißfestigkeit
wird verbessert, wenn die Menge des Sinterhilfsmittels reduziert
wird.
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Wenn
ein Schneidplättchen
aus jedem der obigen gesinterten Siliciumnitride gebildet wird,
wird die Schneidkante des Plättchens
nicht einem Absplittern unterzogen, das durch ein Auftreten von
Rissen bewirkt wird, und das Plättchen
bildet eine relativ lange Lebensdauer aus, selbst wenn das Schneidplättchen für ein kontinuierliches
oder intermittierendes Schneiden eines Werkstücks eingesetzt wird, das bei
einer hohen Geschwindigkeit rotiert wird. Wenn das Schneidplättchen zum
Schneiden eingesetzt wird, kann ein Hochgeschwindigkeitsschneiden
bei 500 m/min oder höher über eine
lange Zeitdauer durchgeführt
werden, was zu einem Erreichen einer Verbesserung einer Arbeitseffizienz
und Kostenreduktion beim Schneiden führt.
-
Effekte der Erfindung:
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein gesintertes Siliciumnitrid bereitgestellt, das
eine exzellente thermische Stoßfestigkeit
ausbildet, welches zum Beispiel zu einer Schneidklinge und einem
Schneidwerkzeug geformt werden kann, in welcher/m Risse nicht leicht
auftreten, selbst wenn die Klinge oder das Werkzeug für ein Hochgeschwindigkeitsschneiden über eine
lange Zeitdauer eingesetzt wird, und das ein verschleißfestes
Teil bilden kann, das nicht einfach bricht, selbst wenn es mit anderen
Teilen bei einer hohen Geschwindigkeit in Kontakt gebracht wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Schneidplättchen
bereitgestellt, das eine exzellente thermische Stoßfestigkeit
ausbildet, bei der eine Rissbildung nicht leicht auftritt, selbst
wenn das Schneidplättchen für ein Hochgeschwindigkeitsschneiden über eine
lange Zeitdauer eingesetzt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Schneidwerkzeug bereitgestellt, das eine exzellente
thermische Stoßfestigkeit
ausbildet, bei der eine Rissbildung nicht auftritt, selbst wenn
das Schneidwerkzeug für ein
Hochgeschwindigkeitsschneiden über
eine lange Zeitdauer eingesetzt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein verschleißfestes
Teil bereitgestellt, das eine exzellente thermische Stoßfestigkeit
ausbildet, und das nicht leicht einem Verschleiß und einem Absplittern über eine
lange Zeitdauer ausgesetzt wird, selbst wenn es mit anderen Teilen
einer hohen Geschwindigkeit in Kontakt gebracht wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines gesinterten Siliciumnitrids bereitgestellt,
das ein Herstellen des vorgenannten ausgezeichneten gesinterten
Siliciumnitrids vereinfacht.