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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Pteridin-Derivaten
der allgemeinen Formeln (Ia) oder (Ib) für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung für
die Behandlung von erhöhtem
intrakranialem Druck. Insbesondere stellen diese Pteridin-Derivate
eine wirksame Behandlung von erhöhtem
intrakranialem Druck, der durch geschlossenes Schädel-Hirn-Trauma
(CCT) verursacht wird, bereit.
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Die
traumatische Hirnverletzung (TBI) bleibt global gesehen ein Hauptgesundheitsproblem
der Öffentlichkeit.
In den Vereinigten Staaten wird das Auftreten von geschlossenen
Kopfverletzungen, die in Krankenhäuser eingewiesen werden, konservativ
auf 200 pro 100.000 der Bevölkerung
geschätzt
und das Auftreten von penetrierenden Kopfverletzungen wird auf 12
pro 100.000 der Bevölkerung
geschätzt.
Dies ergibt eine ungefähre
Anzahl von 500.000 neuen Fällen
jedes Jahr, wobei ein beträchtlicher
Anteil davon an signifikanter Langzeitberufsunfähigkeit leidet.
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Vom
diagnostischen Standpunkt aus gesehen, wird zwischen offenem und
geschlossenem CCT unterschieden. Ein offenes CCT wird als eine Verletzung
angesehen, bei der die cerebrale Hirnhaut (Dura Mater) mechanisch
zerstört
wird und das Gehirn durch diese Öffnung
mit der Umgebung in Kontakt ist. Oftmals ist ein offenes CCT mit
dem Ausfluss von Körperflüssigkeit
und Hirnbrei verbunden. Bei einem geschlossenen CCT bleibt der Schädel intakt
und der Hauptschaden des Gehirns (Trauma) wird durch lokale Läsionen,
wie z.B. Prellungen oder Hämatome und/oder
diffuse zerebrale Gewebsschaden, charakterisiert. Dieser Hauptgehirnschaden
wird zusammen mit möglicher
kardiovaskulärer
Depression und Atemnot von sekundären Schäden begleitet, insbesondere
Nekrose, Apoptose, Ödem
(vasogen und/oder zellulär),
sekundärem
Bluten, Änderungen
des zerebralen Blutvolumens, gestörter Autoregulierung des zerebralen
Blutflusses und Ischämie. Ödem, Bluten
und ein Anstieg des zerebralen Blutvolumens als platzfordernde Prozesse
führen
zu einem Anstieg des intrakranialen Drucks, da aufgrund der intakten
Schädeldecke
keine Volumenkompensation auftreten kann. Dieser Anstieg des intrakranialen
Drucks (ICP) kann wiederum in einer möglichen akuten Atemnot resultieren und
kann somit selbst lebensbedrohend sein. Des Weiteren kann der Anstieg
des intrakranialen Drucks ebenfalls zu weiteren sekundären Gehirnschäden wie
z.B. die Zerstörung
der Axone und Dendrite von Nervenzellen aufgrund von Scherkräften als
ein Ergebnis eines gesteigerten ICP und somit zu irreversiblen andauernden Störungen der
zerebralen Funktion einer sensorischen, motorischen oder intellektuellen
Art führen.
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Bis
jetzt ist kein Arzneimittel bekannt, das zur Verringerung des intrakranialen
Drucks oder zur Abschwächung
der schädlichen
Wirkungen, die mit dem Anstieg des intrakranialen Drucks verbunden
sind, verwendet werden kann. Die pharmazeutischen Ansätze, die
in Zusammenhang mit kraniozerebralen Traumata beschrieben worden
sind, betreffen die Prävention
des Zelltods, insbesondere des Tods neuronaler Zellen, welcher als
sekundärer
Gehirnschaden auftritt.
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Zum
Beispiel beschreibt das US Patent 5,409,935 die Verwendung von Xanthin-Derivaten
für die
Behandlung sekundärer
Nervenzellenschädigung
und funktionaler Störungen
nach kraniozerebralen Störungen durch
Inhibieren der Bildung von zellschädigenden freien Radikalen.
Gemäß dieses
US Patents zeigen die darin offenbarten Xanthin-Derivate eine wirksame
Inhibierung der Bildung freier Radikale in peripheren Makrophagen
und in Kulturen von aktivierten Mikrogliazellen des Hirns, d.h.
exakt bei den beiden Zelltypen, deren Aktivierung in einer Vielzahl
von neuropathologischen Prozessen, welche den Tod des zerebralen
Gewebes in Folge von posttraumatischer Gehirnschädigung begleiten, beobachtet
worden sind.
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Die
deutschen Offenlegungsschritten 197 40 785 und 197 54 573 als auch
die PCT Anmeldung WO 99/29346 offenbaren die kombinierte Verwendung
von 5-HT1A Rezeptorantagonisten und Calciumkanalantagonisten
zur Behandlung zerebraler Apoplexie und kranio-zerebralem Trauma.
Durch diesen Ansatz wird die schützende
Wirkung von 5-HT1A Rezeptorantagonisten,
wie z.B. Dihydropyridine, und Calciumkanalantagonisten, wie z.B.
2-Aminomethylchromane,
die die Calciumkanäle
vom L-Typ von neuralen Zellen blockieren, gemäß diesen Veröffentlichungen
verbessert. WO 02/069972 offenbart Triazolverbindungen, denen ebenfalls nachgesagt
wird, dass sie spezifische Antagonisten des 5-HT1A Rezeptors
sind und somit bei der Prophylaxe und Therapie neurodegenerativer
Erkrankungen, zerebralem Trauma und zerebraler Ischämie verwendbar sind.
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In
den US Patenten 6,469,054 und 6,462,074 sind Arylsulfonamide und
substituierte alpha, beta annelierte Butyrolactone entsprechend
offenbart, welche auf den CB1 Rezeptor abzielen, um bei der Behandlung von
neuronalem Schaden durch verschiedenartige Ursachen, zum Beispiel
zerebraler Ischämie,
zerebraler Vasospasmen oder arteriosklerotischen Veränderungen,
wirksam zu sein.
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Zusätzlich offenbart
das US Patent 6,448,270 4-substituierte Piperidinanaloga, einschließlich Hydroxypiperidin
und Tetrahydropyridin, von denen man sagt, dass sie selektiv als
Antagonisten von N-Methyl-D-aspartat (NDMA) Rezeptorunterarten aktiv
sind. Gemäß des US
Patents 6,448,270 inhibieren diese Verbindungen die exzitotoxische
Wirkung von stimulierendem Aminosäureglutamat und Aspartat am
N-Methyl-D-aspartat (NDMA) Rezeptor, wobei die exzitotoxische Wirkung
für den
Verlust an Neuronen bei zerebrovaskulären Störungen, welche aus Bedingungen,
wie z.B. zerebralen Vasospasmen, Hypoglykämie oder zerebralem Trauma
resultieren, als verantwortlich angesehen wird.
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Die
europäische
Patentanmeldung 0908182 Al offenbart die Verwendung von bestimmten
Tetrahydrobiopterinderivaten für
die Behandlung von Erkrankungen, die mit Dysfunktion von Stickstoffoxidsynthase (NOS),
wie z.B. Bluthochdruck oder zerebraler Vasospasmus, verbunden sind.
Gemäß dieser
Patentanmeldung zeigen diese Tetrahydrobiopterin-Derivate ihre therapeutische
Funktion durch Aktivieren der Funktion von NOS.
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Sorrenti
et al., Nitric Oxide: Biology and Chemistry (2001) 5, 32-38, beschreiben,
dass N-(4-Nitrophenacyl)imidazol und N-(4-Nitrophenacyl)-2-methylimidazol selektive
Inhibitoren neuronaler Stickoxidsynthase (nNOS) sind. Gemäß Sorrenti
et al. können
diese selektiven nNOS Inhibitoren bei der Behandlung von Schlaganfall
und anderen neurodegenerativen Erkrankungen verwendbar sein.
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Wie
oben erwähnt
sind bis jetzt jedoch noch keine Anstrengungen unternommen wurden,
um den Anstieg des intrakranialen Drucks pharmakologisch zu überwinden.
Bis jetzt kann dieser Anstieg entweder nur chirurgisch durch Öffnen des
Schädels
des betroffenen Patienten, um eine Volumenkompensation durch chirurgisch
Drainage der Ventrikel bereitzustellen, oder durch die Verwendung
von Osmotherapeutika, wie z.B. Mannitol oder Sorbitol, verhindert
werden. Diese Osmotherapeutika werden in den Blutstrom infundiert,
wo sie einen Unterschied im osmotischen Druck zwischen dem Blutstrom
und der intrakranialen parenchymalen Region bereitstellen. Dieser
Gradient führt
zu einer Verringerung des intrakranialen Drucks (siehe zum Beispiel McGraw
CP, Alexander E Jr, Howard G, Surg Neurol 1978 Aug, 10(2):127-30
oder McGraw CP, Howard G., Neurosurgery 1983 Sep, 13(3):269-71).
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Beide
Verfahren leiden jedoch an ernsthaften Nachteilen. Das Öffnen des
Schädels
ist ein ernster chirurgischer Eingriff, der das Leben, insbesondere
von Patienten mit schwerwiegendem geschlossenem CCT, offensichtlich
gefährdet
und das Risiko für
ernsthafte bakterielle Infektionen erhöht und spezifische Arrangements
erfordert, um Sepsis zu verhindern. Außerdem erfordert diese Operation
eine postoperative Behandlung durch speziell geschultes Personal,
so dass sie nur in ausgewählten
Kliniken durchgeführt
werden kann.
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Die
Verabreichung von Osmotherapeutika stellt nur eine eher kurzfristige
vorübergehende
Wirkung bereit, gefolgt von einem anschließenden neuen Anstieg des intrakranialen
Drucks, der manchmal bereits innerhalb von ungefähr 10 bis 15 Minuten nach Verabreichung
beobachtet werden kann. Der osmotherapeutische Ansatz wird weiter
durch die Tatsache verkompliziert, dass die angewendete anfängliche
Menge des Osmolyten, z.B. Mannitol, die Größe der folgenden Dosen des
Osmolyten stark beeinflusst. Die anfängliche Verabreichung von mehr
Osmolyt als absolut notwendig wird zu größeren Dosen führen, die
erforderlich sind, um den ICP zu kontrollieren. Deshalb muss die
Anfangsdosis so gering wie möglich
gehalten werden, was den osmotherapeutischen Ansatz beschränkt. Und
da der Unterschied des osmotischen Drucks des Blutes und des Gehirn
durch jede Anwendung geringer wird, können Osmotherapeutika gewöhnlich nur
2- oder 3-mal verabreicht werden. Schließlich birgt diese nicht operative
Behandlung das Risiko von Gehirnischämie und Rückschlagwirkungen auf den intrakranialen
Druck. Außerdem
nimmt man an, dass diese Behandlung die Unversehrtheit der Blut-Hirnschranke
schädigt
und aufgrund Infiltration des zerebralen Parenchyms mit Blutbestandteilen
eine sekundäre
Gehirnentzündung
hervorruft.
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Deshalb
gibt es einen Bedarf für
ein Arzneimittel, das den intrakranialen Druck, der durch traumatische Gehirnverletzung
verursacht wird, verringert und das die pathophysiologischen Bedingungen,
die mit dem erhöhten
intrakranialen Druck verbunden sind, lindert.
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Dieses
Problem wird durch die Verwendung eines Pteridin-Derivates einer der allgemeinen Formen (Ia)
oder (Ib) gelöst.
In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass die Erfindung im Folgenden
nicht unter Bezugnahme auf die Verbindungen der Formel (Ia) und
der Formel (Ib) beschrieben wird, sondern ebenfalls unter Bezugnahme
auf die Verbindungen der Formeln (Ic) bis (Ie), deren Verwendung
nicht zu der beanspruchten Erfindung gehört. Von den Verbindungen der
Formeln (Ia) bis (Ie) ist bekannt, dass sie Inhibitoren der Stickoxid-(NO)Synthase
sind (siehe zum Beispiel U.S. Patent 5,902,810; WO 95/31987; WO
95/32203; WO 01/21619; U.S. Patent 5,922,713 oder Werner, Ernst
R. et al., Biochem. J., Vol 320, Nov. 1996, 193-196).
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Auf
molekularer Ebene basiert die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis,
dass die Fähigkeit
der Verbindungen gemäß den Formeln
(Ia) bis (Ie), von denen nur die Verwendung der Verbindungen der
Formel (Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten Erfindung gehört, Inhibitoren
von Stickoxid (NO) Synthasen zu sein, verwendet werden kann, um
die NO Produktion bevorzugt in Bereichen gesteigerter Aktivität der NO
Synthase, insbesondere der der endothelialen NO Synthase (e-NOS),
welche im Bereich des Traumas hyperaktiviert ist, zu inhibieren.
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Dadurch
wird die vasodilatatorische Wirkung von NO auf die Blutgefäße im Gehirn
verhindert. Im Falle eines kraniozerebralen Traumas führt dies
zu der Wirkung, dass die Blutgefäße im Gehirn
nicht anschwellen, sondern eher ein konstantes Volumen beibehalten
oder sogar wieder schrumpfen, wobei eine bereits entwickelte Ausdehnung
teilweise überwunden
werden wird. Entsprechend wird zusätzlich intrakranialer Raum
gebildet, welcher von dem beschädigten
zerebralen Gewebe eingenommen werden kann, was mit einer Verringerung
(des Anstiegs) des intrakranialen Drucks verbunden ist. Zur Überraschung
der Erfinder zeigen einige der in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Pteridinverbindungen nur eine sehr geringe oder keinerlei Tendenz,
die Blut-Hirn-Schranke
zu überwinden.
Diese Eigenschaft im Zusammenhang mit der Spezifität für NO Synthase
ermöglicht
die Verabreichung der Verbindungen der Formeln (Ia) bis (Ie), von
denen nur die Verwendung der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib)
zu der beanspruchten Erfindung gehört, in hohen Dosierungen, was
sie zu idealen Kandidaten für
die Verwendungen in Notfällen
und somit für
die Verringerung des kritisch erhöhten intrakranialen Drucks,
der gewöhnlich
nach geschlossenem kranio-zerebralem Trauma oder nicht traumatischer
Gehirnverletzung auftritt, macht. Auf der anderen Seite wird als
Langzeitwirkung eines geschlossenen kranio-zerebralen Traumas oder
einer nicht traumatischen Gehirnverletzung gewöhnlich die Blut-Hirn-Schranke
durchlässig.
Dies ermöglicht
es den in der vorliegenden Erfindung verwendeten Pteridin-Derivaten im Gegenzug
die Blut-Hirn-Schranke zu passieren (hindurchdringen) und auf die
NO Synthasen (neuronale NOS, induzierbare NOS, mitochondriale NOS),
die insbesondere im Gehirnparenchym exprimiert werden, zu zielen.
Dabei kann als eine sekundäre
Verwendung der hier beschriebenen Pteridin-Derivate einer sekundären Gehirnschädigung,
wie z.B. entzündlichen
Prozessen, akutem Zelltod durch Nekrose, Zelltod durch Nekrose und
Apoptose und der Bildung eines Ödems,
entgegengewirkt werden (siehe 1).
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Die
in der vorliegenden Erfindung offenbarten Verbindungen sind somit
bei der Behandlung von gesteigertem intrakranialem Druck, insbesondere
eines erhöhten
intrakranialen Drucks, der durch geschlossenes kranio-zerebrales
Trauma verursacht wird, verwendbar. Die Verbindungen können insbesondere
im Falle eines kritisch erhöhten
intrakranialen Drucks verabreicht werden. Die Verwendung der Verbindungen
der Formel (Ia) oder (Ib) für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung
von gesteigertem intrakranialem Druck, der durch nicht traumatische
Gehirnverletzung, z.B. durch Schlaganfall oder Cold Läsion, verursacht
wird, ist ebenfalls in der vorliegenden Erfindung beabsichtigt.
Die Verwendung von Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib) für die Behandlung
von sekundärer
Ischämie
ist hier ebenfalls offenbart; diese Verwendung gehört nicht
zu der beanspruchten Erfindung.
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Es
ist weiter bekannt, dass Tetrahydrobiopterin bei physiologischem
pH instabil ist und in sauerstoffhaltigen Lösungen zur Zersetzung neigt.
Der Verlust an enzymverbundenem Tetrahydrobiopterin-Co-Faktor führt Monomerisierung
und Inaktivierung von NOS. Obwohl der zu Grunde liegende Mechanismus,
durch welchen das Tetrahydrobiopterin den NOS Dimerkomplex stabilisiert,
unklar ist und Isoform-spezifisch zu sein scheint, kann Tetrahydrobiopterin
als ein molekularer Klipp ("clip") dienen, um die
Dissoziation der NOS Untereinheit zu verhindern (siehe Crane, et
al., (1998) Science 279: 2121-2126). Offensichtlich induziert Tetrahydrobiopterin
eine große
Konformationsänderung
nach Bindung an die NOS Oxygenase Domain. Entkoppeln der NO-Synthase kann auftreten,
wenn ihr Co-Faktor Tetrahydrobiopterin sich erschöpft oder
oxidiert ist und man hat gezeigt, dass dies im Gehirn nach TBI und ähnlichen
Pathophysiologien, wie z.B. zerebraler Ischämie, auftritt. Es ist ebenfalls
ein wichtiger Mechanismus in der endothelialen Dysfunktion und deren
betreffenden Erkrankungen.
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Die
Umwandlung von Arginin zu N-Hydroxy-L-arginin (NHA) und NHA zu L-Citrullin
und NO hängt
beides von der Gegenwart von Tetrahydrobiopterin ab. In Abwesenheit
von ausreichend Tetrahydrobiopterin wird NOS von der NO Synthese
zur Superoxidanionbildung wechseln (Knowles, R.G. und Moncada, S.
(1994) Biochem. J. 298:249-258; Pou, S. et al., (1992) J. Biol.
Chem. 267: 24173-24176), was anschließend zu NO Erschöpfung und
Akkumulierung des Oxidationsmittels führt (Beckman, J.S. et al.,
Methods of Enzymology, Vol. 233, Part C: Oxygen Radicals in Biological
Systems, L. Packer (Ed.), Academic Press, Inc., San Diego, CA 229-240),
was weiteres Endkoppeln von NOS verursacht. Dieser zähe Zyklus
führt zu
einem Ausbruch von cytotoxisch reaktiven Sauerstoffspezies (ROS),
wie z.B. Superoxid.
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Superoxid,
das Hauptprodukt von entkoppelten NOS, reagiert schnell mit NO,
um das sogar noch stärker
cytotoxische und stabile Peroxynitrid zu bilden, welches wahrscheinlich
für den
größten Teil
der Zellschädigung,
die in dem verletzten Gehirn auftritt, verantwortlich ist. Diese
Reaktion ist sogar schneller als die des Superoxidanions mit Superoxiddismutase,
um Wasserstoffperoxid und O2 zu bilden.
Jedes Peroxynitrid bildet, wenn es protoniert wird peroxysalpetrige
Säure,
welche sich gewöhnlich
einer Isomerisierung unterzieht, um Wasserstoffkation und Nitratanion
zu bilden. Des Weiteren kann sich peroxysalpetrige Säure einer
homolytischen Spaltung zu einem Hydroxyl-freien Radikal und einem
Stickstoffdioxidfreien Radikal oder einer heterolytischen Spaltung
zu einem Nitroniumkation und einem Hydroxidanion unterziehen. Drei
dieser Spaltungsprodukte (Hydroxyl-freier Radikal, Nitroniumkation
und Stickstoffoxid-freie Radikale) gehören zu den reaktivsten und
schädlichsten
Spezies in biologischen Systemen.
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Die
NOS-katalysierte Bildung von Superoxidanion und dessen anschließende Transformation
in Spaltungsprodukte von peroxysalpetriger Säure oder dessen Dismutation
in Wasserstoffperoxid und Hydroxyl-freies Radikal spielt eine zentrale
Rolle bei der endothelialen Dysfunktion und oxidativer vaskulärer Verletzung, die
in einer Anzahl von vaskulären
Erkrankungen beschrieben wurde.
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Zusätzlich zu
ihrer Fähigkeit,
die Bildung von NO durch NO-Synthase
zu inhibieren, können
die Pteridine der Formeln (Ia) bis (Ie), von denen nur die Verwendung
der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten
Erfindung gehört,
die Bildung von cytotoxisch reaktiven Sauerstoffspezies, wie z.B.
Superoxid aus entkoppelter NO-Synthase, inhibieren. Die Pteridine
der Formeln (Ia) bis (Ie) wirken als Antagonisten von endogenem
Tetrahydrobiopterin. Wie Tetrahydrobiopterin haben sie die Fähigkeit,
die NOS-Homodimere zu stabilisieren, aber im Gegensatz zum endogenen
Co-Faktor inhibieren sie die Herstellung von NO. Auf der anderen
Seite inhibieren die Pteridine ebenfalls das Entkoppeln der NO-Synthase
und somit die Herstellung von cytotoxischem Peroxynitrit durch Stabilisieren
der dimeren Struktur des Enzyms. Dieser duale Wirkungsmechanismus
führt zu
vorteilhaften Wirkungen der Verbindungen sowohl auf dem vaskulären als
auch auf dem zellulären
Niveau.
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Die
in der vorliegenden Erfindung offenbarten Verbindungen sind somit
nicht nur für
die Behandlung von erhöhtem
intrakranialem Druck, insbesondere einem erhöhten intrakranialen Druck,
der durch geschlossenes kranio-zerebrales
Trauma verursacht wird, verwendbar. Vielmehr können sie ebenfalls bei der
Behandlung anderer Erkrankungen verwendet werden, die mit einem
erhöhten
Niveau an cytotoxisch reaktiven Sauerstoffspezies, die durch eine
entkoppelte NO-Synthase
erzeugt werden, verbunden sind. Entsprechend ist die Verwendung
der Verbindungen der Formeln (Ia) bis (Ie), von denen nur die Verwendung
der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten
Erfindung gehört,
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung
von erhöhtem
intrakranialem Druck, der durch nicht-traumatische Gehirnverletzung, z.B.
Schlaganfall oder Cold Läsion,
verursacht wird, ebenfalls in der vorliegenden Erfindung beabsichtigt.
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Bei
den Verbindungen der Formeln (Ia) bis (Ie), von denen nur die Verwendung
der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten
Erfindung gehört,
gelten, wenn nicht anders dargelegt, die folgenden Definitionen.
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Wenn
Gruppen oder Substituenten mehr als einmal in den Verbindungen der
folgenden Formeln (Ia) bis (Ie) auftreten, können sie alle, unabhängig voneinander,
die angegebenen Bedeutungen haben und können in jedem Fall identisch
oder unterschiedlich sein.
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Alkylreste
in den in der vorliegenden Erfindung verwendeten Verbindungen können geradkettig
oder verzweigt sein. Dies gilt auch, wenn sie in anderen Gruppen,
z.B. in Alkoxygruppen, Alkoxycarbonylgruppen, oder in Aminogruppen,
vorhanden sind, oder wenn sie substituiert sind. Alkylreste enthalten
normalerweise ein bis zwanzig Kohlenstoffatome, bevorzugt ein bis
zehn Kohlenstoffatome. Beispiele von Alkylgruppen sind, Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl,
die n-Isomere dieser Radikale, Isopropyl, Isobutyl, Isopentyl, sek-Butyl,
tert-Butyl, Neopentyl, 3,3-Dimethylbutyl.
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Beispiel
von Alkenylresten sind geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste,
die eine oder mehrere Doppelbindungen enthalten. Alkenylreste enthalten
normalerweise zwei bis zwanzig Kohlenstoffatome und eine oder zwei
Doppelbindungen, bevorzugt zwei bis zehn Kohlenstoffatome und eine
Doppelbindung.
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Beispiele
von Alkynylresten sind geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste,
die eine oder mehrere Dreifachbindungen enthalten. Alkynylreste
enthalten normalerweise zwei bis zwanzig Kohlenstoffatome und eine
oder zwei Dreifachbindungen, bevorzugt zwei bis zehn Kohlenstoffatome
und eine Dreifachbindung.
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Beispiele
von Alkenylresten sind der Vinylrest, der 2-Propenylrest (Allylrest), der 2-Butenylrest
und der 2-Methyl-2-propenylrest.
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Beispiele
von Alkynylresten sind der Ethenylrest, der 2-Propenylrest (Propargylrest) oder der
3-Butinylrest.
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Cycloalkylreste
sind gesättigte
cyclische Kohlenwasserstoffe, die normalerweise drei bis acht Ringkohlenstoffatome enthalten,
bevorzugt fünf
oder sechs Ringkohlenstoffatome. Cycloalkylreste können wiederum
substituiert sein.
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Beispiele
von Cycloalkylresten sind Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cycloheptyl und Cycloctyl, von denen alle ebenfalls
zum Beispiel durch einen oder mehrere identische oder unterschiedliche (C1-C4)-Alkylreste,
insbesondere durch Methyl, substituiert sein können. Beispiele von substituierten
Cycloalkylresten sind 4-Methylcyclohexyl oder 2,3-Dimethylcyclopentyl.
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Cycloalkenylreste
sind ungesättigte
cyclische Kohlenwasserstoffe, die normalerweise drei bis acht Ringkohlenstoffatome
enthalten, bevorzugt fünf
oder sechs Ringkohlenstoffatome. Cycloalkenylreste haben bevorzugt
eine Doppelbindung im Ringsystem. Cycloalkenylreste können wiederum
substituiert sein.
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Cycloalkylalkylreste
sind gesättigte
Kohlenwasserstoffe, die sich von einer cycloalkyl-substituierten
Alkylgruppe ableiten. Die Cycloalkylgruppe hat normalerweise fünf bis sechs
Ringkohlenstoffatome. Beispiele von Cycloalkylalkylresten sind Cyclopentylmethyl,
Cyclopentylethyl, Cyclohexylethyl und insbesondere Cyclohexylmethyl.
Cycloalkylalkylreste können
wiederum substituiert sein.
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Aryl
ist ein carbocyclischer oder heterocyclischer aromatischer Rest,
bevorzugt Phenyl, Naphthyl oder Heteroaryl. Arylreste können unsubstituiert
oder substituiert sein. Substituenten sind ein oder mehrer identische
oder verschiedene monovalente organische Reste, z.B. aus der Serie
Halogen, Alkyl, Phenyl, -OH, -O-Alkyl, Alkylendioxy, -NR8R9, -NO2,
-CO-(C1-C5)-Alkyl,
-CF3, -CN, -CONR8R9, -COOH, -CO-O-(C1-C5)-Alkyl, -S(O)n-(C1-C5)-Alkyl,
-SO2-NR8R9.
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Alkylaryl
ist ein Alkyl-substituierter Arylrest, bevorzugt (C1-C3)-Alkylaryl,
insbesondere Methylphenyl.
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Arylalkyl
ist ein Aryl-substituierter Alkylrest, bevorzugt Phenylmethyl oder
2-Phenylethyl.
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Heteroaryl
oder ein heterocyclischer aromatischer Rest ist bevorzugt ein 5-
bis 7-gliedriger ungesättigter
Heterocyclus, welcher ein oder mehrere Heteroatome der Serie O,
N, S enthält.
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Beispiele
für Heteroaryle,
von denen die Reste, die in den Verbindungen der Formel I auftreten,
abgeleitet werden können,
sind Pyrrol, Furan, Thiophen, Imidazol, Pyrazol, 1,2,3-Triazol, 1,2,4-Triazol,
1,3-Oxazol, 1,2-Oxazol, 1,3-Thiazol, 1,2-Thiazol, Tetrazol, Pyridin,
Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, Pyran, Thiopyran, 1,4-Dioxin, 1,2-Oxazin,
1,3-Oxazin, 1,4-Oxazin,
1,2-Thiazin, 1,3-Thiazin, 1,4-Thiazin, 1,2,3-Triazin, 1,2,4-Triazin, 1,3,5-Triazin,
1,2,4,5-Tetrazin, Azepin, 1,2-Diazepin,
1,3-Diazepin, 1,4-Diazepin, 1,3-Oxazepin oder 1,3-Thiazepin.
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Die
Reste, die sich von den Heterocyclen ableiten, können über irgendein geeignetes Kohlenstoffatom gebunden
werden. Stickstoffheterocyclen, die ein Wasserstoffatom (oder einen
Substituenten) an einem Ringstickstoffatom haben, z.B. Pyrrol, Imidazol,
etc., können
ebenfalls über
ein Ringstickstoffatom gebunden werden, insbesondere wenn der relevante
Stickstoffheterocyclus an ein Kohlenstoffatom gebunden ist. Ein Thienylrest
kann z.B. in der Form eines 2-Thienylrestes oder 3-Thienylrestes,
ein Furanrest in der Form eines 2-Furylrestes oder 3-Furylrestes, ein
Pyridylrest in der Form eines 2-Pyridylrestes, 3-Pyridylrestes oder
4-Pyridylrestes sein.
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Halogen
ist Fluor, Chlor, Brom oder Iod, bevorzugt Fluor oder Chlor.
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In
der Erfindung werden Pteridin-Derivate mit einer unsubstituierten
Aminogruppe in der 2- und der 4-Position des Ringsystems verwendet.
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In
einer dieser Ausführungsformen
betrifft die Erfindung die Verwendung von Pteridinen der Formel (Ia)
zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Behandlung von erhöhtem intrakranialem Druck,
wobei in Formel (Ia) R
1, R
3 unabhängig aus
-H oder -OH ausgewählt
werden, R
4 -H, -CH
3,
-CH
2OH, -CHO ist, R
2 -H,
-CH
3, -CH
2OH, -CHO
oder ein niederer C
1-C
9-Alkylrest,
der geradkettig oder verzweigt sein kann, sowie (CH(OH))
n-Y oder (CH(OH))
n-(CH
2)
m-W ist, wobei
Y Wasserstoff oder ein niederer Alkylrest ist, W Wasserstoff oder
eine Hydroxylgruppe ist und n und m unabhängig voneinander 1-20 sind.
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Die
Verbindungen der Formel (Ia) können
wie im U.S. Patent 5,922,713 oder bei Werner, Ernst R. et al, Biochem.
J., Vol. 320, Nov. 1996, 193-196 beschrieben, hergestellt werden.
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Außerdem sind
diese Verbindungen ebenfalls kommerziell erhältlich und können zum
Beispiel von Schircks Laboratories, Jona, Schweiz, erstanden werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind bei den Verbindungen der Formel (Ia) R1 und R4 Wasserstoff, ist R2 Methyl
und ist R3 Hydroxyl. Eine Verbindung die
in der vorliegenden Erfindung bevorzugt verwendet wird ist das 6-(L-erythro)-Isomer,
d.h. 2,4-Diamino-5,6,7,8-tetrahydro-6-(L-erythro-1,2-dihydroxypropyl)pteridin.
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Eine
weitere Ausführungsform
der 2,4-Diamino-substituierten Pteridine für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung für
die Behandlung von erhöhtem
intrakranialem Druck ist auf die Verwendung von Verbindungen der
Formel (Ib)
gerichtet, wobei in Formel
(Ib) R
1, R
2, R
3 und R
4 unabhängig voneinander
-H oder -OH sind, R
5 -H, -CH
3, -CH
2OH, -CHO oder ein niederer C
1-C
9-Alkylrest, der geradkettig oder verzweigt
sein kann, sowie (CH(OH))
n-Y oder (CH(OH))
n-(CH
2)
m-W
ist, wobei Y Wasserstoff oder ein niederer Alkylrest ist, W Wasserstoff
oder eine Hydroxylgruppe ist und n und m unabhängig voneinander 1-20 sind.
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Bei
einer bevorzugten Verbindung der Formel (Ib) ist R
5 Methyl,
ist R
3 Wasserstoff, sind R
2 und
R
4 beide Wasserstoff und ist R
1 entweder
Wasserstoff oder Hydroxyl. Die Verbindungen der Formel (Ib) können wie in
EP 0 906 913 beschrieben
hergestellt werden.
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Eine
weitere Ausführungsform,
welche nicht zu der beanspruchten Erfindung gehört, betrifft die Verwendung
von 4-Aminopteridinen
der allgemeinen Formel (Ic)
zur Behandlung von erhöhtem intrakranialem
Druck und/oder sekundärer
Ischämie,
wobei in Formel (Ic)
A eine Brücke der Form
R
1 Wasserstoff,
(C
1-C
20)-Alkyl,
(C
1-C
20)-Alkenyl,
(C
1-C
20)-Alkynyl, bevorzugt
(C
1-C
10)-Alkyl,
Cycloalkyl, Cycloalkenyl, bevorzugt (C
3-C
8)-Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Aryl, Alkylaryl
bevorzugt (C
1-C
3)-Alkylaryl
oder Arylalkyl ist, wobei die organischen Reste, bevorzugt die Alkylreste,
durch einen oder mehrere Substituenten, bevorzugt durch die Substituenten
R
6, substituiert sein können,
R
2 unabhängig von
R
1 Wasserstoff, (C
1-C
20)-Alkyl, (C
1-C
20)-Alkenyl,
(C
1-C
20)-Alkynyl,
bevorzugt (C
1-C
10)-Alkyl, Cycloalkyl,
Cycloalkenyl, bevorzugt (C
3-C
8)-Cycloalkyl,
Cycloalkylalkyl, Aryl, Alkylaryl, bevorzugt (C
1-C
3)-Alkylaryl oder Arylalkyl ist, wobei die
organischen Reste, bevorzugt die Alkylreste, durch einen oder mehrer
Substituenten, bevorzugt durch den Substituenten R
6,
substituiert sein können,
R
1 und R
2 zusammen
mit dem Stickstoffatom das sie trägt einen 3-8 gliedrigen Ring
bilden können,
der optional 0, 1 oder 2 weitere Heteroatome aus der Serie N, O,
S enthalten kann und der optional durch einen oder mehrere Reste,
bevorzugt R
6 Reste, substituiert ist,
R
3 Wasserstoff, -CO-Alkyl, bevorzugt -CO-(C
1-C
7)-Alkyl, -CO-Alkylaryl, bevorzugt
-CO-(C
1-C
3)-Alkylaryl
oder -CO-Aryl ist,
R
4 Alkyl, Alkenyl,
Alkynyl, bevorzugt (C
1-C
10)-Alkyl,
Cycloalkyl, Cycloalkenyl, bevorzugt (C
3-C
8)-Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Aryl oder
Alkylaryl, bevorzugt (C
1-C
3)-Alkylaryl, Arylalkyl,
-CO-O-Alkyl, bevorzugt -CO-O-(C
1-C
5)-Alkyl,
-CO-O-Aryl, -CO-Alkyl, bevorzugt -CO-(C
1-C
5)-Alkyl oder -CO-Aryl ist, wobei die organischen
Reste, bevorzugt die Alkylreste, durch einen oder mehrere Substituenten,
insbesondere durch die Substituenten R
7,
substituiert sein können,
R
5 unabhängig
von R
3 Wasserstoff, -CO-Alkyl, bevorzugt
-CO-(C
1-C
7)-Alkyl, -CO-Alkylaryl, bevorzugt -CO-(C
1-C
3)-Alkylaryl oder
-CO-Aryl ist,
R
6 -F, -OH, -O-(C
1-C
10)-Alkyl, -O-Phenyl,
-O-CO-(C
1-C
10)-Alkyl,
-O-CO-Aryl, -NR
8R
9,
Oxo, Phenyl, -CO-(C
1-C
5)-Alkyl,
-CF
3, -CN, -CONR
8R
9, -COOH, -CO-O-(C
1-C
5)-Alkyl, -CO-O-Aryl, -S(O)
n-(C
1-C
5)-Alkyl, -SO
2-NR
8R
9 ist
R
7 unabhängig
von R
6 eine der Bedeutungen von R
6 hat,
R
8 Wasserstoff
oder (C
1-C
20)-Alkyl,
bevorzugt (C
1-C
5)-Alkyl
ist,
R
9 Wasserstoff, (C
1-C
20)-Alkyl, bevorzugt (C
1-C
5)-Alkyl, oder Aryl, bevorzugt Phenyl, ist,
R
10 Wasserstoff, (C
1-C
20)-Alkyl, bevorzugt (C
1-C
5)-Alkyl, Alkoxy oder Aryl ist,
Aryl
bevorzugt Phenyl, Naphthyl oder Heteroaryl ist, wobei jedes davon
unsubstituiert oder substituiert sein kann, z.B. durch einen oder
mehrerer identische oder unterschiedliche Substituenten aus der
Serie Halogen (C
1-C
20)-Alkyl,
bevorzugt (C
1-C
5)-Alkyl
oder Phenyl, -OH, -O- (C
1-C
20)-Alkyl,
bevorzugt -O-(C
1-C
5)-Alkyl, (C
1-C
20)-Alkylendioxy,
bevorzugt (C
1-C
2)-Alkylendioxy, -N
8R
9, -NO
2,
-CO-(C
1-C
5)-Alkyl,
-CF
3, -CN, -CONR
8R
9, -COOH, -CO-O-(C
1-C
5)-Alkyl, -S(O)
n-(C
1-C
5)-Alkyl, -SO
2-NR
8R
9 substituiert
sein kann,
Heteroaryl ein 5- bis 7-gliedriger ungesättigter
Heterocyclus ist, der ein oder mehrere Heteroatome aus der Serie
O, N, S enthält,
n
0, 1 oder 2 ist,
in all ihren stereoisomeren und tautomeren
Formen und Mischung davon in allen Verhältnissen und ihren physiologisch annehmbaren
Salzen, Hydraten und Ester. Die Verbindungen der Formel (Ic) können wie
in WO 01/21619 oder WO 00/39129 beschrieben synthetisiert werden.
2,4-Diaminopteridin-Derivate der Formel (Ic) können ebenfalls durch das in
WO 97/21711 beschriebene Verfahren unter Verwendung von z.B. 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin-dihydrochlorid
als Anfangsmaterial, welches mit einem entsprechenden Oximinderivat
gemäß Formel
(II) von WO 97/21711 umgesetzt wird, erhalten werden.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
der Formel (Ic) ist
R1 bevorzugt Wasserstoff,
(C2-C4)-Alkyl, welches
durch einen oder mehrere Substituenten R6 substituiert
sein kann, oder (C1-C2)-Alkylaryl
und ist R1 besonders bevorzugt Arylmethyl,
R2 bevorzugt (C2-C4)-Alkyl, das durch einen oder mehre Substituenten
R6 substituiert sein kann, oder (C1-C2)-Alkylaryl und
ist R2 besonders bevorzugt Arylmethyl, wobei
zusätzlich
R1 und R2 bevorzugt
zusammen mit dem Stickstoffatom das sie trägt einen 5-7 gliedrigen Ring
bilden, der bevorzugt keine oder nur ein anderes Heteroatom aus
der Serie N, O, S enthält.
Insbesondere bevorzugte Ringe dieser Art sind Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin,
Dimethylmorpholin, Thiomorpholin oder N-(C1-C2)-Alkylpiperazin, wobei diese Ringe selbst
ebenfalls, z. B. durch -OH, -O-(C1-C3)-Alkyl, -NR8R9 oder -COOH, substituiert sein können.
-
R3 ist bevorzugt Wasserstoff, CO-(C1-C3)-Alkyl oder
CO-Aryl und R3 ist besonders bevorzugt Wasserstoff.
-
R4 ist bevorzugt Aryl, (C1-C3)-Alkyl, das durch einen oder mehrere Substituenten
R7 substituiert sein kann, oder -CO-O-Aryl. Besonders bevorzugte
R4-Reste sind Aryl und 1,2-Dihydroxypropyl.
-
R5 ist bevorzugt Wasserstoff.
-
R6 ist bevorzugt -OH, -O-(C1-C3)-Alkyl, -NR8R9 oder -COOH.
-
R7 ist bevorzugt -OH, -O-(C1-C10)-Alkyl, Phenoxy, Oxo, besonders bevorzugt
-OH, Decyloxy und Phenoxy.
-
R10 ist bevorzugt Wasserstoff oder Methyl.
-
Aryl
ist bevorzugt Phenyl, Thiophenyl, Furyl und Pyridyl und Phenyl ist
besonders bevorzugt, wobei alle davon wie beschrieben substituiert
sein können.
Bevorzugte Substituenten sind (C1-C3)-Alkyl, Halogen und (C1-C3)-Alkyloxy und (C1-C2)-Alkylendioxy.
Die bevorzugte Anzahl an Substituenten an Arylresten ist 0, 1 oder 2;
Phenylsubstituenten sind bevorzugt in der meta- oder para-Position
und im Falle von zwei Substituenten in der 3- und 4-Position.
-
n
ist bevorzugt 0 und 2.
-
Besonders
bevorzugt ist die Verwendung von 5,6,7,8-Tetrahydropteridinen der Formel (Ic),
bei denen R1 und R2 beide
Methyl, Ethyl, Propyl sind oder R1 und R2 zusammen mit dem Stickstoffatom das sie
trägt einen 5-
oder 6-gliedrigen Ring bilden, der bevorzugt keine oder nur ein
anderes Heteroatom aus der Serie N, O, S enthält und wobei R4 Benzyl
oder Thiophenyl ist, welches optional mit (C1-C3)-Alkyl, Halogen und (C1-C3)-Alkyloxy und (C1-C2)-Alkylendioxy substituiert ist.
-
Eine
weitere Ausführungsform,
die nicht zu der beanspruchten Erfindung gehört, betrifft die Verwendung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (Id)
zur Behandlung von erhöhtem intrakranialem
Druck und/oder sekundärer
Ischämie,
wobei in Formel (Id)
X -O oder -NH ist;
R
1 Wasserstoff,
Methyl, (C
1-C
5)-Alkanoyl,
Nikotinoyl oder (1-Methyl-3-pyridino)carbonyl
ist;
R
2 Wasserstoff oder Methyl ist;
R
3 Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Benzyl, (C
1-C
5)-Alkanoyl, unsubstituiertes
Benzoyl, substituiertes Benzoyl, Pyridoyl, Thienylcarbonyl, einer
der Reste
der Rest
R
9R
9aN-CO-, der
Rest R
9R
9aN-CS-,
Phenoxycarbonyl oder Benzyloxycarbonyl ist;
R
4 Wasserstoff,
(C
2-C
5)-Alkyl, unsubstituiertes
Phenyl, substituiertes Phenyl oder der Rest R
4a-CH
2- ist;
R
4a Wasserstoff,
(C
1-C
4)-Alkylmercapto,
der Rest -S(O)
mR
10,
wobei m die Zahl 1 oder 2 ist, der Rest -NR
11R
12 oder Rest OR
13 ist,
oder
R
3 und R
4a zusammen
die Gruppe -CO-O- sind, wobei dessen Carbonylkohlenstoffatom an
die 5-Position des Pteridinmoleküls
gebunden ist;
R
5 Wasserstoff oder Phenyl
ist;
R
6 Wasserstoff ist;
R
7 Wasserstoff oder Methyl ist;
R
8 (C
1-C
10)-Alkyl
oder Benzyl ist;
R
9 Wasserstoff, (C
1-C
6)-Alkyl, Cyclohexyl,
Phenyl oder Benzoyl ist;
R
9a Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl ist;
R
10 Methyl ist;
R
11 und R
12 unabhängig voneinander
Wasserstoff oder Methyl sind;
R
13 Wasserstoff,
(C
1-C
10)-Alkyl,
2-Methoxyethyl, Phenyl, 3-Phenylpropyl,
3-Cyclohexylpropyl, (C
1-C
5)-Alkanoyl,
Hydroxyacetyl,
2-Amino-(C
2-C
6)-alkanoyl,
welches unsubstituiert oder in der Alkyleinheit durch ein Phenylrest substituiert
ist, oder ((C
1-C
2)-Alkoxy)carbonyl
ist;
A ein pharmakologisch annehmbares Anion ist und ihre tautomeren
Formen und ihre pharmakologisch annehmbaren Salze.
-
Bevorzugte
Verbindungen der Formel (Id) sind die Verbindungen, bei denen X
= O, R1, R2, R5 und R6 -H darstellen,
R3 -H, Methyl oder Ethyl darstellt und R4 CH2NH2,
CH2NHMe oder CH2NMe2 ist.
-
Eine
weitere Ausführungsform,
welche nicht zu der beanspruchten Erfindung gehört, betrifft die Verwendung
von Verbindungen der allgemeinen Formel (Ie)
zur Behandlung von erhöhtem intrakranialem
Druck und/oder sekundärer
Ischämie,
wobei in Formel (Ie)
X -o, -NH oder N-(C
1-C
5)-Alkanoyl ist;
R Wasserstoff ist und
R
1 Wasserstoff oder (C
1-C
5)-Alkanoyl ist oder R und R
1 zusammen
mit dem Stickstoffatom an das sie gebunden sind eine Dimethylaminomethylenaminogruppe
bilden;
R
2 Wasserstoff, Methyl, Phenyl,
Hydroxyl, Methoxy oder Amino ist;
R
3 der
Rest -OR
4, -NR
5R
6 oder -S(O)
mR
7 ist, wobei m die Zahlen 0, 1 oder 2 darstellt;
R
4 Wasserstoff, (C
1-C
10)-Alkyl, Cyclohexyl, Benzyl, Phenyl, welches
unsubstituiert ist oder durch Chlor oder den Rest -COR
8 substituiert
ist, Aminocarbonylmethyl, welches unsubstituiert oder am Stickstoff
durch ein oder zwei identische oder unterschiedliche (C
1-C
4)-Alkylreste, 2-Methoxyethyl, den (2,2-Dimethyl-1,3-dioxolan-4-yl)methylrest
oder der Rest -COR
9 substituiert ist, ist;
R
5 Wasserstoff, Methyl, Ethyl, 2-Hedroxyethyl,
2-Chloroethyl, Benzyl, Pyridylmethyl, Phenylethyl, Pyridylethyl oder
Acetyl ist;
R
6 unabhängig von
der Bedeutung von R
5 die Bedeutung hat,
die für
R
5 aufgezeigt ist, oder, wenn R
5 Wasserstoff
oder Methyl ist, ebenfalls Cyclohexyl, 3-(2-Ethoxyethoxy)-propyl,
Benzyl, welches ein oder zwei Chloratome oder den Rest -COR
10 am Phenylring trägt, (C
1-C
5)-Alkanoyl, der Rest -COR
10 oder
der Rest -(CH
2)
4-COR
10 ist;
R
7 (C
1-C
4)-Alkyl, Benzyl,
Phenyl, welches unsubstituiert oder durch Chlor substituiert ist,
der Rest -COR
8 oder der Rest -CO-O-CO-(C
1-C
4)-Alkyl oder Naphthyl ist;
R
8 Wasserstoff, Methoxy, Amino oder R
10 ist;
R
9 (C
1-C
4)-Alkyl, Hydroxymethyl,
Trifluormethyl, (C
1-C
2)-Alkoxy
oder R
11 ist;
R
10 der
Rest
ist; R
11 der
Rest
ist;
R
12 Hydroxyl
oder (C
1-C
2)-Alkoxy
ist;
R
13 (C
1-C
4)-Alkyl oder Benzyl ist;
R
14 Wasserstoff
oder Benzyloxycarbonyl ist; und ihre tautomeren Formen und ihre
pharmakologisch annehmbaren Salze.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Verwendung von Verbindungen, bei denen R Wasserstoff ist
und X -O oder -NH ist, bevorzugt. Des Weiteren ist ebenfalls die
Verwendung von Verbindungen der Formel (Ie) bei denen R1 und/oder
R2 Wasserstoff ist bevorzugt.
-
Wie
oben erwähnt
umfasst die vorliegende Erfindung ebenfalls die Verwendung von entsprechenden physiologisch
oder toxikologisch annehmbaren Salzen, insbesondere die pharmazeutisch
verwendbaren Salze der Verbindungen gemäß der Formel (Ia) oder (Ib).
Somit können
die Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib), welche saure Gruppen
enthalten, z.B. in der Form von Alkalimetallsalzen, Erdalkalimetallsalzen
oder Ammoniumsalzen sein und diese Gruppen können gemäß der Erfindung verwendet werden.
Beispiele dieser Salze sind Natriumsalze, Kaliumsalze, Calciumsalze,
Magnesiumsalze oder Salze mit Ammoniak oder organischen Aminen,
wie z.B. Ethylamin, Ethanolamin, Triethanolamin oder Aminosäuren. Die
Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib), die eine oder mehrere basischen,
d.h. protonierbaren Gruppen enthalten, können in der Form ihrer sauren
Additionssalze mit physiologisch annehmbaren anorganischen oder
organischen Säuren verwendet werden
und können
gemäß der Erfindung,
z.B. als Salze von Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Naphtalendisulfonsäure, Oxalsäure, Essigsäure, Tartarsäure, Milchsäure, Salicylsäure, Benzoinsäure, Ameisensäure, Propionsäure, Pivalinsäure, Diethylessigsäure, Malonsäure, Succinsäure, Pimelinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Malinsäure, Sulfaminsäure, Phenylpropionsäure, Glukonsäure, Ascorbinsäure, Isonikotinsäure, Zitronensäure, Adipinsäure etc.
verwendet werden.
-
Wenn
eine Verbindung gemäß der Formel
(Ia) oder (Ib) sowohl saure als auch basische Gruppen in dem Molekül enthält, beinhaltet
die Erfindung ebenfalls innere Salze oder Betaine (Zwitterionen)
zusätzlich
zu den beschriebenen Salzformen.
-
Salze
können
aus Verbindungen der Formel I durch herkömmliche Verfahren, die dem
Durchschnittsfachmann bekannt sind, z.B. durch Kombinieren mit einer
organischen oder anorganischen Säure
oder Base in einem Lösungsmittel
oder Dispersionsmittel oder anders durch Anionenaustausch oder Kationenaustausch von
anderen Salzen erhalten werden. Die vorliegende Erfindung umfasst
weiter die Verwendung aller Solvate von Verbindungen der Formel
(Ia) oder (Ib), z.B. Hydrate oder Addukte mit Alkoholen und Derivate
der Verbindungen der Formel I, wie z.B. Ester und Prodrugs und aktive
Metabolite.
-
In Übereinstimmung
mit der obigen Offenbarung betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung einer Verbindung der Formel (Ia) oder (Ib) zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung eines Subjekts
mit einem erhöhten
intrakranialen Druck, die die Verabreichung einer therapeutisch ausreichenden
Menge einer Verbindung von jeder der allgemeinen Formeln (Ia) bis
(Ib) umfasst. Die Anwendung einer hier beschriebenen Verbindung
ist bevorzugt, wenn der erhöhte
intrakraniale Druck durch ein geschlossenes kranio-zerebrales Trauma
verursacht wird.
-
Eine
weitere Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Subjekts mit einer Störung, die
mit einem erhöhten
Niveau an cytotoxisch reaktiven Sauerstoffspezies, die durch eine
entkoppelte NO-Synthase erzeugt werden, verbunden ist. Zum Beispiel
umfassen diese zytotoxisch reaktiven Sauerstoffspezies Superoxidanion,
Peroxinitrit, einen Hydroxyl-freien Rest, einen Stickstoffdioxid-freien
Rest und Nitroniumkation. Störungen,
die mit einem erhöhten
Niveau an zytotoxisch reaktiven Sauerstoffspezies, die durch eine
entkoppelte NO-Synthase erzeugt werden, verbunden sind, beinhalten,
sind aber nicht beschränkt, gesteigerten
intrakranialen Druck, der durch geschlossenes kranio-zerebrales Trauma
verursacht wird, oder nicht-traumatische Gehirnverletzung. Diese
Störungen
beinhalten ebenfalls jede Störung,
die mit endothelialer Dysfunktion verbunden ist. Beispiele einer
solchen Störung
sind Hypercholesterolemie, endotheliale Schädigung auf Grund mechanischer
und chemischer Noxie, periphere Arterienerkrankung und kardiovaskuläre Erkrankungen,
wie z.B. Arteriosklerose, Herzerkrankung, koronare Herzerkrankung,
diabetische Mikro- und Makroangiopathie, Herzfehler, Schlaganfall,
Angina pectoris, Bluthochdruck, Ischämie/Reperfusionsverletzung und
Insulinresistente Diabetes. Der Begriff "endotheliale Dysfunktion" wird hier in Übereinstimmung
mit seiner gewöhnlichen
Bedeutung, wie z.B. bei Widlansky M.E. et al., J. Am. Coll. Cardiol.
1. Okt 2003; 42(7):1149-60 angegeben, verwendet. Somit bedeutet
endotheliale Dysfunktion, dass das Endothelium der Gefäße nicht mehr
auf normale Art und Weise funktionieren kann, z.B. aufgrund oxidativer
Belastung (das Vorhandensein von reaktiven Sauerstoffspezies).
-
Die
Verbindungen der allgemeinen Formeln (Ia) bis (Ie), von denen nur
die Verwendung der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib) zu der
beanspruchten Erfindung gehört,
zeigen diese Funktion durch Inhibieren der Entkopplung der NO-Synthase
und somit der Herstellung von cytotoxischem Peroxynitrid, Superoxid und
verwandten reaktiven Sauerstoffspezies. Bei einer dieser Ausführungsformen
wird die endotheliale NO-Synthase
inhibiert.
-
Die
Subjekte, die in der vorliegenden Erfindung behandelt werden, sind
bevorzugt Säugetiere,
wie z.B. Menschen, Affen, Katzen, Hunde, Mäuse oder Raten, wobei Menschen
bevorzugt sind.
-
Zur
Verringerung des (erhöhten)
intrakranialen Drucks können
die Verbindungen der Formeln (Ia) bis (Ie), von denen nur die Verwendung
der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten
Erfindung gehört,
oral, z.B. in Form von Pillen, Tabletten, Film-beschichteten Tabletten,
Zucker-beschichteten Tabletten, Granulaten, harten und weichen Gelatinekapseln,
wässrigen,
alkoholischen oder öligen
Lösungen,
Sirups, Emulsionen und Suspensionen, oder rektal, z.B. in Form von
Zäpfchen,
verabreicht werden. Die Verabreichung kann ebenfalls parenteral,
z.B. subkutan, intramuskulär
oder intravenös
in Form von Injektionslösungen
oder Infusionslösungen
stattfinden. Weitere geeignete Verabreichungsformen sind z.B. perkutane
oder topikale Verabreichung, z.B. in Form von Salben, Tinkturen,
Sprays oder transdermal therapeutischen Systemen oder Inhalationsverabreichung
in Form von nasalen Sprays oder Aerosolmischungen oder z.B. Mikrokapseln, Implantate
oder Stäbchen.
Eine bevorzugte Art der Verabreichung, insbesondere im Fall von
Notfällen,
ist mittels Injektion oder Infusion in einer wässrigen pharmazeutisch annehmbaren
Lösung.
-
Die
entsprechenden pharmazeutischen Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, können
durch Standardverfahren, die zur Herstellung pharmazeutischer Produkte
bekannt sind, hergestellt werden.
-
Zu
diesem Zweck werden eine oder mehrere Verbindungen der Formeln (Ia)
bis (Ie), von den nur die Verwendung der Verbindungen der Formel
(Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten Erfindung gehört, und/oder
ihre physiologisch annehmbaren Salze, Ester und Hydrate zusammen
mit einem oder mehreren festen oder flüssigen pharmazeutischen Trägern und/oder
Additiven oder Hilfsstoffen und wenn nötig zusammen mit anderen aktiven
pharmazeutischen Inhaltsstoffen mit therapeutischer oder prophylaktischer
Wirkung in eine geeignete Verabreichungsform oder Dosierungsform
umgewandelt, welche dann als Pharmazeutikum in der Humanmedizin
oder Tiermedizin verwendet werden kann. Die pharmazeutischen Produkte
umfassen eine therapeutisch oder prophylaktisch wirksame Dosis der
Verbindungen der Formeln (Ia) bis (Ie), von denen nur die Verwendung
der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten
Erfindung gehört,
und/oder ihre physiologisch annehmbaren Salze, Ester und Hydrate,
was normalerweise 0.5 bis 90 Gew.-% des pharmazeutischen Produkts
ausmacht.
-
Um
zum Beispiel Pillen, Tabletten, Zucker-beschichtete Tabletten und
harte Gelatinekapseln herzustellen, ist es möglich, Laktose, Stärke, z.B.
Maisstärke
oder Stärkederivate,
Talk, Stearinsäure
oder Salze davon etc. zu verwenden. Träger für weiche Gelatinekapseln und
Zäpfchen
sind z.B. Fette, Wachse, halbfeste und flüssige Polyole, natürliche oder hydrierte Öle etc.
Beispiele für
Träger,
die zur Herstellung von Lösungen, z.B.
Injektionslösungen,
oder Emulsionen oder Sirups geeignet sind, sind Wasser, physiologische
Kochsalzlösung,
Alkohole, wie z.B. Ethanol, Glycerol, Polyole, Sukrose, Invertzucker,
Glukose, Mannitol, Cyclodextrin, Pflanzenöle etc. Die Verbindungen der
Formeln (Ia) bis (Ie), von denen nur die Verwendung der Verbindungen der
Formel (Ia) oder (Ib) zu der beanspruchten Erfindung gehört, und
ihre physiologisch annehmbaren Salze, Ester und Hydrate können ebenfalls
lyophilisiert werden und die resultierenden Lyophilisate können zusammen
mit einer Wiedereinsetzungslösung
z.B. zur Herstellung von Produkten zur Injektion oder von Produkten zur
Infusion verwendet werden. Beispiele von Trägern, die für Mikrokapseln, Implantate
oder Stäbchen
geeignet sind, sind Copolymere von Glykolssäure und Milchsäure.
-
Die
pharmazeutischen Produkte können
neben den aktiven Inhaltsstoffen und Trägern ebenfalls herkömmliche
Additive, z.B. Füllstoffe,
Abbaumittel, Bindemittel, Schmiermittel, Benetzungsmittel, Stabilisatoren, Emulgatoren,
Dispersionsmittel, Konservierungsmittel, Süßungsmittel, Farbstoffe, Geschmacksmittel
oder Aromatisierungsmittel, Verdickungsmittel, Verdünnungsmittel,
Puffersubstanzen, ebenso Lösungsmittel
oder Lösungsvermittler
oder Mittel, um eine Depotwirkung zu erreichen, Salze, um den osmotischen
Druck zu verändern,
Beschichtungsmittel oder Antioxidantien umfassen.
-
Die
Dosierung des aktiven Inhaltsstoffs der Formel I, der verabreicht
werden soll, und/oder eines physiologisch annehmbaren Salzes, Esters
oder Hydrats davon, hängt
von dem Einzelfall ab und sollte an die einzelnen Umstände für eine optimale
Wirkung auf herkömmliche
Art und Weise angepasst werden. Somit hängt es von der Natur und Schwere
der zu behandelnden Erkrankung und vom Geschlecht, Alter, Gewicht
und der individuellen Antwort des zu behandelnden Menschen oder
Tieres, von der Stärke
und der Dauer der Wirkung der verwendeten Verbindungen oder davon
ob andere aktive Inhaltsstoffe zusätzlich zu den Verbindungen
der Formel I verabreicht werden ab. Im Allgemeinen ist eine tägliche Dosis
von ungefähr
0.01 bis 100 mg/kg, bevorzugt 0.1 bis 10 mg/kg, insbesondere 0.3
bis 5 mg/kg (jeweils mg pro kg Körpergewicht)
bei der Verabreichung an einen Erwachsen, der ungefähr 75 kg
wiegt, angemessen, um die gewünschte
Wirkung zu erreichen. Die tägliche
Dosis kann in einer Einzeldosis verabreicht werden oder, insbesondere
bei Verabreichung größerer Mengen,
in eine Vielzahl von z.B. zwei, drei oder vier Einzeldosen aufgeteilt
werden. Es kann abhängig
von den einzelnen Charakteristika notwendig sein, wo es geeignet
erscheint von der angegebenen täglichen
Dosis nach oben oder unten abzuweichen. Pharmazeutische Produkte
enthalten normalerweise 0.2 bis 500 mg, bevorzugt 1 bis 200 mg eines
aktiven Inhaltsstoffes von einer der Formeln (Ia) bis (Ie), von
denen nur die Verwendung der Verbindungen der Formel (Ia) oder (Ib)
zu der beanspruchten Erfindung gehört, und/oder ihrer physiologisch
annehmbaren Salze.
-
Die
vorliegende Erfindung wird weiter durch die angehängten Figuren
und die folgenden nicht beschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
-
1 ist
ein Schema, das den Lauf der Dinge bei der Behandlung von erhöhtem intrakranialem
Druck und sekundärer
Ischämie,
wie hier offenbart, veranschaulicht. Zuerst, gewöhnlich innerhalb der ersten
sechs Stunden nach zerebralem Trauma, wie z.B. CCT oder einer nicht-traumatischen
Gehirnverletzung, steigt der intrakraniale Druck auf ein kritisch
erhöhtes
Niveau, d.h. ein Niveau, das lebensbedrohend wird, z.B. da es zu einer
möglichen
akuten Atemnot und Bewusstlosigkeit führt. Wie die Erfinder herausgefunden
haben, führt
die Verabreichung der hier beschriebenen Pteridin-Derivate zu einer
Inhibierung der endothelialen NO-Synthase (e-NOS), insbesondere
in dem Bereich des Gehirns, in dem das Trauma auftritt und die e-NOS
Aktivität
erhöht ist.
Dies wird im Gegenzug von einer Kontraktion der Blutgefäße im Gehirn
begleitet und führt
somit zu einer Verringerung des ICP innerhalb der ersten Stunden
nach dem Trauma. Als eine zweite Wirkung, können die in der vorliegenden
Erfindung verwendeten Pteridine die Blut-Hirn-Schranke überwinden
und die neuronale NO-Synthase (n-NOS), die induzierbare NO-Synthase
(i-NOS) und die mitochondriale NO-Synthase (m-NOS), deren Aktivitäten nach
dem Trauma und bei sekundärer
Ischämie
erhöht
sind, inhibieren, wenn die Blut-Hirn-Schranke einmal als ein weiteres
Ergebnis des Traumas durchlässig
geworden ist. Dadurch kann akuter Zelltod durch Nekrose, entzündliche
Prozesse, Zelltod über
Nekrose und Apoptose als auch die Bildung von Ödemen verhindert oder behandelt
werden. Außerdem
ist die Synthese von NO in dem Parenchym des Gehirns blockiert.
Dies wiederum antagonisiert die Erweiterung der Gefäße, die
durch NO, das aus dem Hirnparenchym kommt, gesteuert wird.
-
2 zeigt
die kontraktile Wirkung von 2,4-Diamino-5,6,7,8-tetrahydro-6-(L-erythro-1,2-dihydroxypropyl)pteridin
in isolierten basilaren Rattenarterien (BA, offene Kreise) und mittleren
zerebralen Arterien (MCA, geschlossene Kreise), die wie in Beispiel
4 beschrieben getestet wurden. Die Kontraktion wird in mN Stärke gemessen
und in Prozent der Kontraktion relativ zur Kontraktion der Arterien,
die durch 124 mM K+-Krebs-Lösung verursacht wird, ausgedrückt. Die
Konzentration von 2,4-Diamino-5,6,7,8-tetrahydro-6-(L-erythro-1,2- dihydroxypropyl)pteridin
wird auf einer semilogarithmischen Skala angegeben.
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Beispiel 1
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Herstellung von 2,4-Diamino-5,6,7,8-tetrahydro-6-(L-erythro-1,2-dihydroxypropyl)pteridin
(H4-Aminobiopterin)
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2,4-Diamino-5,6,7,8-tetrahydro-6-(L-erythro-1,2-dihydroxypropyl)pteridin
wurde wie folgt synthetisiert:
Azodicarbonsäureethylester wurde tropfenweise
zu einer Mischung von N2,1',2'-Triacetylbiopterin
(7.9 g), 2-(4-Nitrophenyl)ethanol
(5.1 g) und Triphenylphosphan (8.4 g) in Dioxan (150 ml) hinzugegeben
und wurde dann bei Raumtemperatur für 20 Stunden gerührt. Die
Lösung
wurde rotationsverdampft, der Rest wurde dann in CHCl3 gelöst und auf
eine Silicagelsäure
(18 × 6
cm) gegeben. Um Triphenylphosphanoxid zu entfernen, wurde die Lösung zuerst
unter Verwendung von EtOAc/n-Hexan (1:1) und EtOAc/n-Hexan (4:1)
chromatographiert und dann wurde EtOAc (1.5 l) für die Chromatographie verwendet,
um das Reaktionsprodukt zu eluieren. Auf konzentrieren der Lösung ergab
das reine Produkt: 8.63 g (75%) N2,1',2'-Triacetyl-O4-2-(4-nitrophenyl)ethylbiopterin.
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N2,1',2'-Triacetyl-O4-2-(4-nitrophenyl)ethylbiopterin (9.0 g)
wurde in einer Mischung von Methanol (90 ml) und konzentriertem
Ammoniak (90 ml) suspendiert und die resultierende Lösung wurde
dann bei Raumtemperatur für
36 Stunden gerührt.
Die Lösung
wurde auf die Hälfte
des Volumens auf konzentriert, unter Verwendung von CH2Cl2 extrahiert und die wässrige Phase wurde dann weiter
auf konzentriert. Der Rest wurde mit warmem Ethanol behandelt. Nach
dem Abkühlen,
Sammeln des Niederschlags und Waschen mit Ether wurde das Produkt über P4O10 in einem Vakuumexsikkator
getrocknet. Ausbeute: 3.3 g (77%) 4-Amino-4-desoxybiopterin. Weitere
Reinigung kann optional durch Umkristallisation unter Verwendung
großer
Mengen von Ethanol erreicht werden.
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PtO2 (0.15 g) wurden in einer Lösung von
Trifluoressigsäure
(50 ml), die in einen Schüttler
unter Wasserstoffatmosphäre
gegeben wurde, vorhydriert. 4-Amino-4-desoxybiopterin (1.0 g) wurden
dann hinzugegeben und der Reduktionsprozess wurde unter Schütteln weitergeführt. Nach
3 Stunden war die H2-Aufnahme (200 ml, abgelesen
von der Bürette)
beendet. Der Katalysator wurde unter Stickstoffatmosphäre abgesaugt, die
Lösung
wurde zur Trockne auf konzentriert und Dioxan/HCl-Gas (10 ml) und
Ether (100 ml) wurden zu dem sirupähnlichen Rest hinzugegeben
und die resultierende Lösung
wurde für
mehrere Stunden gerührt,
wobei sich ein farbloser Niederschlag abschied. Der Niederschlag
wurde abgesaugt, mit Ether gewaschen und über festem KOH und P4O10 in einem Vakuumexsikkator
getrocknet. Ausbeute: 1.23 g (90%) 4-Amino-4-desoxy-5,6,7,8-tetrahydrobiopterin.
C9H16N6O2 × 2
HCl × 2
H2O (348.3); theoretisch: C 31.03, H 6.37,
N 24.131 bestimmt: C 31.23, H 6.18, N 23.95.
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Beispiel 2
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Bestimmung der Bindungsspezifität von H4-Aminobiopterin durch radioaktive Bindungsteste
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Das
Bindungsverhalten von H4-Aminobiopterin
gegenüber
verschiedenen Rezeptoren von physiologischer Relevanz wurde in Konkurrenzbindungsassy
unter Verwendung eines radioaktiv markierten Liganden bestimmt.
Die Bestimmung der IC50 Werte für NO-Synthase
wurden in Übereinstimmung
mit dem bei POLLOCK, J.S. FORSTERMANN, U., MITCHELL, J.A., WARNER,
T.D., SCHMIDT, H.H.H., NAKANE, M. and MURAD, F. (1991) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 88, 10480-10484 (siehe ebenfalls Testreferenznummer
766-c des Katalogs von Cerep, Paris, Frankreich, Auflage 2002) veröffentlichten
Protokoll durchgeführt.
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Die
Bestimmung des IC50 Wertes für jeden
der anderen Rezeptoren, die zur Bestimmung der Bindungsspezifität von H4-Aminobiopterin
ausgewählt
wurden, wurde wie ebenfalls im Katalog von Cerep, Paris, Frankreich,
Auflage 2002 beschrieben, durchgeführt.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgelistet. Wie aus Tabelle 1 gesehen
werden kann, hat H4-Aminobiopterin keine
messbare Bindungsaffinität
gegenüber
irgendeinem anderen untersuchten physiologisch wichtigen Rezeptor,
insbesondere gegenüber
Rezeptoren, wie z.B. Rezeptoren des 5-HT Typs, dem N-Methyl-D-aspartat-(NDMA)-Rezeptor
oder dem GABA Rezeptor, die beim Tod von neuronalen Zellen nach
CCT involviert sind. Dies zeigt deutlich, dass die in der vorliegenden
Erfindung verwendeten Pteridinverbindungen ihre Aktivität bevorzugt
durch Binden an NOS zeigen.
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Tabelle
1 Wirkungen
von H
4-Aminobiopterin auf das spezifische
Binden von radioaktivem Ligand an Rezeptoren, die studiert wurden,
und IC
50 Werte für Referenzverbindungen mit
bekannter Bindungsaffinität
gegenüber
dem gegebenen Rezeptor
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Für H4-Aminobiopterin werden die Ergebnisse als
Prozent der Inhibierung von kontrollspezifischer Bindung ausgedrückt (Durchschnittswerte;
n = 2). Das Symbol "-" zeigt eine Inhibierung
von weniger als 10% an.
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Beispiel 3
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In-vitro-Spezifität von H4-Aminobiopterin
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Die
physiologische Wirkung von H4-Aminobiopterin
auf die NO-Synthasen
wurde weiter in Zellkulturtests mit Zellen, die für die relevanten
Rezeptoren exprimieren, unter Verwendung des in den Katalog von Cerep,
Paris, Frankreich, Auflage 2002 beschriebenen Protokolls untersucht
(siehe Tabelle 2). Die Bestimmung des IC50 Wertes
für jeden
der anderen Rezeptoren, die für
die Bestimmung der Bindungsspezifität von H4-Aminobiopterin ausgewählt wurden,
wurde erneut ebenfalls wie in dem Katalog von Cerep, Paris, Frankreich,
Auflage 2002 beschrieben, durchgeführt. Des Weiteren wurde die
modulatorische Wirkung von H4-Aminobiopterin
auf das Koppeln des β-Adrenoceptor-G
Proteins (Tabelle 3) mittels des in Ref. 758-2a (S. 134) und 758-2b
(S. 134) der 2002 Auflage des Cerep-Kataloges beschriebenen Assays
studiert.
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Die
Ergebnisse dieser Experimente sind in den Tabellen 2 und 3 zusammenfasst.
Diese Daten bestätigen
ebenfalls, dass H4-Aminobiopterin eine bevorzugte Bindungsaffinität zu NOS
hat.
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Tabelle
2 Wirkungen
von H
4-Aminobiopterin bei untersuchten zellbiologischen
Assays und IC
50 Werte für Referenzverbindungen
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Für VAS 203
wurden die Ergebnisse als Prozentsatz der Inhibierung der Kontrollaktivität ausgedrückt (Durchschnittswerte;
n = 2). Das Symbol "-" zeigt eine Inhibierung
von weniger als 10% an.
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Tabelle
3a Wirkungen
von H
4-Aminobiopterin in den untersuchten
zellbiologischen Assays und IC
50 oder EC
50 Werte für die Referenzverbindungen
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Für H4-Aminobiopterin werden die Ergebnisse als
Stimulierung der Kontrollaktivität
ausgedrückt (Durchschnittswerte;
n = 2).
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Tabelle
3b Wirkungen
von H
4-Aminobiopterin in den untersuchten
zellbiologischen Assays und IC
50 oder EC
50 Werte für die Referenzverbindungen
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Für H4-Aminobiopterin werden die Ergebnisse als
Prozentsatz der Inhibierung der Kontrollaktivität ausgedrückt (Durchschnittswerte; n
= 2).
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Beispiel 4
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Charakterisierung der
kontraktielen Wirkung von H4-Aminobiopterin in
isolierten zerebralen Rattenarterien
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Die
kontraktiele Wirkung von 2,4-Diamino-5,6,7,8-tetrahydro-6-(L-erythro-1,2-dihydroxyprophyl)pteridin
bei isolierten basilaren Rattenarterien (BA) und mittleren zerebralen
Arterien (MCA) wurde wie von Schilling et al., Peptides 21 (2000),
91-99 beschrieben getestet.
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Für diese
Experimente wurden Ringsegmente von zerebralen Blutgefäßen von
erwachsenen männlichen
Sprague-Dawley Ratten (300-450 g) wie bei Schilling et al., 2000
oben beschrieben hergestellt. Nach Opfern der Tiere durch Ausbluten
der Halsschlagadern wurde das Gehirn schnell entfernt und in vorgekühlte modifizierte
Krebs-Högestätt-Lösung mit
der Zusammensetzung (mM) : NaCl, 119; KCl, 3.0; Na2HPO4, 1.2; CaCl2 × 2 H2O, 1.5; MgCl2 × 6 H2O, 1.2; NaHCO3,
20, Glucose, 10, eingetaucht. Durch die Verwendung eines Binokularmikroskops
wurde die entsprechende Arterie peinlich genau zerschnitten und
in vier Ringsegmente geschnitten, die auf zwei L-geformten rostfreien
Stahldrähten
(70 μm)
in einem organischen Bad mit 5 ml Volumen befestigt wurden. Ein
Draht wurde fest an die Wand des Bades angebracht, während der
andere mit einem Kraftaufnehmer, der auf einem Microdrive (M33,
Märzhäuser, Wetzler,
Deutschland) befestigt ist, verbunden wurde. Veränderungen in den isometrischen
Kräften
wurden durch einen Aufnehmer gemessen, der an einen Verstärker (Q11
Verstärker
und QT233 Verstärker,
beide von Hottinger Baldwin, Darmstadt, Deutschland) gekoppelt ist
und auf einem Pen Chart Recorder angezeigt.
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Nach
Befestigen erhielten die Segmente einen Anpassungszeitraum von 90
min, wobei die Badtemperatur schrittweise auf 37°C erhöht wurde. Durch die Badlösung wurde
konstant eine befeuchtete Gasmischung aus 93% O2/7%
CO2 geblasen, was in einem pH um 7.35 bei
37°C resultierte.
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Während der
Anpassung wurden die Segmente wiederholt gestreckt und eine Restspannung
wurde auf eine Kraft von 2.5 bis 3.5 Millinewton (mN) angepasst.
Danach wurde eine Referenzkontraktion durch Austauschen der Badlösung durch
124 mM K+-Krebslösung (NaCl ersetzt durch KCl)
erhalten. Die Segmente, die weniger als 2.5 mN entwickelten, wurden
verworfen. Der funktionale Zustand des Endotheliums wurde mit kumulativer
Anwendung von Acetylcholin (10–8 bis 10–4 M)
nach Vorkontraktion mit Serotronin (5-HT, 10–6 M)
getestet, gefolgt von Austauschen der Badlösung zurück zu modifizierter Krebs-Högestätt-Lösung, wie oben beschrieben.
Wie von Schilling et al, 2000, oben beschrieben, wurden nur Segmente,
bei den die Relaxation 25% der Vorkontraktion überstieg, als funktionales
Endothelium tragend angesehen und in die Analyse aufgenommen. Bei
jedem Segment wurde dann H4-Aminobiopterin
kumulativ (10–10 bis
10–3 M
in einem ersten Experiment, um die wirksame Konzentration zu bestimmen,
später
in einem engeren Konzentrationsbereich) in die Badlösung gegeben,
wobei die Segmente unter Restspannung inkubiert wurden, um die Kontraktion
zu charakterisieren. Die Kontraktion wurden in mM Kraft gemessen
und in Prozent der Referenzkontraktion ausgedrückt (Kontraktion, die durch
124 mM K+-Krebslösung verursacht wurde, siehe
oben).
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Die
Ergebnisse sind in 2 gezeigt. Wie aus 2 gesehen
werden kann, verursachte H4-Aminobiopterin
eine klar konzentrationsabhängige
Kontraktion sowohl der basilaren Rattenarterien als auch der mittleren
cerebralen Rattenarterien. Entsprechend zeigen diese Ergebnisse
klar die vasokontraktorische Wirkung von H4-Aminobiopterin
auf die Gehirngefäße auf und
somit ihre Eignung den erhöhten
intrakranialen Druck durch Rückkontraktion
erweiterter Blutgefäße in dem
Gehirn zu verringern.