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Die
vorliegende Erfindung betrifft Behandlungsprozesse für Korkprodukte
durch Extraktion von Verbindungen, die in Wasserdampf mitgeschleppt
werden.
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Der
erfindungsgemäße Prozess,
der im Folgenden als ROSA-System bezeichnet wird, basiert auf der Anwendung
von Wasserdampf auf Korkgranulat, Scheiben und Verschlüssen, um
eine Geruchstilgung zu erzielen, nämlich die Beseitigung von Verbindungen,
die im Wasserdampf mitgeschleppt werden, zu denen 2,4,6-Trichloranisol
gehört.
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Da
Kork ein Material mit hoher Absorptionsfähigkeit ist, hat es ein hohes
Vermögen
zum Absorbieren von Verbindungen in der Korkumgebung, insbesondere
von solchen, die einen unangenehmen Geschmack und/oder Geruch verursachen.
Diese Verbindungen können
auf die mit dem Kork in Berührung
kommenden Produkte übertragen
werden, die aufgrund dieses Kontaktes häufig irreparabel beschädigt werden.
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Verschlusselemente
sind eine der wichtigsten Anwendungen für Kork, nämlich Verschlüsse aus
Naturkork, Verbundverschlüsse,
technische Verschlüsse,
Champagner-Verschlüsse
und Verschlüsse
mit einem Kapselelement. Diese Produkte dienen zum dichten Verschließen von
Weinprodukten, die häufig
ein empfindliches Aroma haben, das keine Übertragung unangenehmer Aromen
von den Verpackungsmaterialien, nämlich vom Verschlusselement,
verträgt.
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Es
gibt jedoch zahlreiche schädliche
Stoffe, die durch die Korkverschlüsse an die Weinprodukte übertragen
werden können.
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Somit
sind Verbindungen wie 2,4,6-Trichloranisol, 2,3,4,6-Tetrachloranisol,
Guaiacol, Geosmin, 1-Octen-3-eins, 1 Octen-3-ol und Methylisoborneol
verantwortlich für
die Übertragung
eines unangenehmen Aromas an Weinprodukte, wobei ihre Anwesenheit
in solchen Produkten oft dem Korkverschlusselement zugeschrieben
wird. Es haben jedoch nicht alle Verbindungen die gleiche Relevanz
bei der Übertragung
eines unangenehmen Aromas an die Weinprodukte. 2,4,6-Trichloranisol,
im Folgenden als TCA bezeichnet, ist am problematischsten, da es
von allen relevanten Verbindungen diejenige mit dem niedrigsten
Wahrnehmungsgrenzwert durch die Sinnesorgane ist und Werte im Bereich
von 2 bis 6 ng/l erreicht. Diese Verbindung überträgt Aromen an die Weinprodukte,
die "schimmlig" beschrieben werden
und diese Weinprodukte vollkommen ungenießbar machen. Zur Zeit und vor
allem wegen des Vorhandenseins von TCA in Weinen sind alternative Kunststoff-Verschlusselemente
entwickelt worden, die obwohl sie keine vergleichbaren technischen
Eigenschaften wie die Korkverschlusselement bieten, die Korkindustrie
gefährden.
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Das
ROSA-System soll Verbindungen mit unangenehmen Aromen wie TCA in
Korkprodukten, nämlich in
Korkgranulat, Scheiben und Verschlüssen weitgehend verringern,
so dass die Korkprodukte nicht mehr als Ursache der für die Kontamination
von Weinprodukten durch die oben genannten Verbindungen gelten.
Nur auf diese Weise kann den alternativen Verschlusselementen die
Daseinsberechtigung entzogen werden, und die Korkprodukte werden
ihren seit Jahrhunderten angestammten Platz auf dem Markt wieder
zurückgewinnen.
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Stand der
Technik
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Die
Strategien, die entwickelt worden sind, um das TCA-Problem bei Korkprodukten
zu lösen,
beinhalten Vorbeugungs- und Behandlungsaspekte. Der erste dieser
Aspekte zielt auf die Vermeidung von Bedingungen ab, die die TCA-Bildung
oder die Wanderung von TCA in die Weinprodukte begünstigen,
und der zweite Aspekt betrifft die Behandlung von Korkprodukten,
um bereits vorhandenes TCA zu entfernen. Das Waschen von Korkprodukten
mit Wasserstoffsuperoxidlösung,
die Endbehandlung dieser Produkte mit Ozon oder Mikrowellen, die
Verwendung physikalischer Sperren, nämlich von Silikonsperren, um
TCA daran zu hindern, mit den Weinprodukten in Kontakt zu kommen,
die superkritische TCA-Extraktion mit flüssigem Kohlenstoffdioxid aus
Korkprodukten, die Enzymbehandlung und die Korkgranulatbehandlung
mit Wasserdampf sind bestehende Prozesse, deren Ziel die TCA-Entfernung
in industriellen Anlagen ist.
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Das
Waschen von Kork mit Wasserstoffsuperoxid ist ein Routine-Bleichprozess,
der in der Korkindustrie angewendet wird. Der Waschprozess wird
im industriellen Maßstab
unter Verwendung einer Trommel für natürliche,
technische und Verbundverschlüsse
ausgeführt.
Wasserstoffsuperoxid mit seinen oxidierenden Eigenschaften ist als
Desinfektionsmittel bekannt, wodurch es dazu beiträgt, die
mikrobielle Belastung in Korkverschlüssen auf ein Minimum zu senken.
Mikroorganismen und insbesondere Pilze können in Gegenwart von Primern
durch ihren Stoffwechsel TCA erzeugen. Damit stellt das Waschen
mit Wasserstoffsuperoxid einen Prozess dar, der der Kontamination
der Verschlüsse
mit TCA vorbeugt. Leider ist es kein wirksamer Prozess, da die Korkindustrie
die TCA-Kontamination in Korkprodukten trotz dieses Waschprozesses
in der in den vergangenen 15 Jahren nicht beseitigen konnte.
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Die
Ozonierung von Korkprodukten ist ein Prozess, der in der Branche
zur Verringerung der mikrobiellen Belastung unter dem Gesichtspunkt
angewendet wird, die Erzeugung von TCA bei Vorhandensein von Primern
zu verhindern. Die Ozonierung kann gleichzeitig mit dem Waschen
erfolgen, indem Ozon in das Waschwasser eingespritzt wird oder indem
die Korkverschlüsse
einer gesättigten
Ozonatmosphäre
ausgesetzt werden. Der Wirkungsgrad dieses Prozesses bezüglich der
mikrobiellen Belastung ist hinreichend bekannt, aber die Reduzierung
des TCA-Anteils
durch die oxidierende Wirkung des Ozons ist sehr zweifelhaft. Untersuchungen
im industriellen Maßstab,
die von der Anmelderin durchgeführt
wurden, ergaben keine derartigen Senkungen des TCA-Anteils durch
die unmittelbare oxidierende Wirkung von Ozon in einer gesättigten Atmosphäre.
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Die
Anwendung von Mikrowellen zur TCA-Dekontaminierung von Korkverschlüssen ist
ein System, das der Branche als überaus
wirksam präsentiert
worden ist. Dieses System wird derzeit industriell von einer weltweit
operierenden Korkherstellungsfirma unter der Bezeichnung 'Delfin' angewendet. Das
System hat deutliche Wirkungen bei der Reduzierung der mikrobiellen
Belastung, aber seine Wirksamkeit bei der TCA-Reduzierung wird von
Peter Godden in Technical Review (Godden P. (2000) "Results of sensory
and chemical evaluation of a batch of wine corks, to asssess the
ability of a new processing technique to reduce the incidence of
TCA-taint in wine, highlight the extreme care wineries should take
in checking the quality of their closure supplies before use" (Technical Review
43–46))
angezweifelt.
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Der
Einsatz einer physikalischen Sperre zwischen dem Korkverschluss
und dem Weinprodukt ist ein Prozess mit der Bezeichnung "Cortex", der derzeit angewendet
wird, um die Wanderung von TCA aus dem Korkverschluss in der Weinprodukt
zu verhindern. Dieses Produkt ist nichts anderes als eine Silikonsperrschicht
mit einer Dicke von etwa 1 mm, die am Boden des Korkverschlusses
angebracht ist, der mit dem Wein in Kontakt steht, um die Wanderung
von TCA zu verhindern. Diese kleine Silikonscheibe verzögert die TCA-Wanderung
tatsächlich
durch die physikalische Wirkung und nicht, weil Silikon eine wirksame
TCA-Sperre ist. Deshalb ist Cortex aufgrund der Tatsache, dass Weinprodukte
länger
in Flaschen abgefüllt
bleiben können,
als das TCA benötigt,
um durch die Silikonscheibe in die Weinprodukte zu wandern, überhaupt
nicht sinnvoll.
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Vor
kurzem wurde die superkritische Extraktion mit flüssigem CO2 als gute Lösung vorgeschlagen, um das
TCA-Problem bei Kork zu lösen.
Gemäß den Autoren
hat diese Lösung
einen Wirkungsgrad von 97% und verformt den Kork nicht. Da die bisherigen
Ergebnisse mit einer kleinen Korkmenge erhalten wurden, müssen sie
noch im industriellen Maßstab
bestätigt
werden. Außerdem
ist der Einsatz dieses Prozesses im industriellen Maßstab teuer
und bedingt die Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften, da
mit Drücken
bis zu ca. 100 bar gearbeitet wird. Obwohl also der Prozess im Labormaßstab scheinbar
gut arbeitet, muss er noch für
den industriellen Einsatz weiterentwickelt werden.
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Ein
anderer Prozess, der als wirksam bei der Verringerung von TCA vorgeschlagen
wird, ist die Verwendung von Enzymen, nämlich Laccase-Polyphenoloxidase.
Dieses Enzym kann Phenole polymerisieren, wodurch ihre metabolische
Umwandlung zu Anisolen durch den Einfluss von Pilzen verhindert
werden kann. Obwohl die Verwendung dieses Enzyms eine gute Lösung zur
Verhinderung der TCA-Bildung ist, wirkt es nicht auf das bereits
in den Korkprodukten vorhandene und absorbierte TCA, so dass dessen
Polymerisation verhindert wird. Demzufolge verbleibt das bereits
vorhandene TCA in den Korkprodukten und kann deshalb in die Weinprodukte
wandern. Versuche, die in verschiedenen Labors ausgeführt wurden,
bestätigen,
dass dieses Produkt bei der Beseitigung von TCA nicht wirksam ist.
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Schließlich hat
sich die Behandlung von Korkgranulat mit Wasserdampf im Autoklaven
oder mit Dampfstrahlen in einer Trommel im industriellen Maßstab als
aktuelle Praxis durchgesetzt, etwa in Portugal (Autoklav) oder in
Japan (Dampfstrahl in einer Trommel für industrielle Zwecke). Der
Einsatz des Autoklaven sowohl bei Korkgranulat als auch bei Korkblöcken scheint
TCA in diesem Produkten nicht wesentlich zu reduzieren. Die Verwendung
von Wasserdampf in einer Trommel im industriellen Maßstab scheint
eine deutliche Verringerung von TCA im Korkgranulat zu erzielen,
aber dieser Prozess ist mit dem Nachteil behaftet, dass eine Trommel
verwendet wird, die die kontinuierliche Behandlung des Korkgranulats
verhindert, was für
die Speisung der Extrusions- und Formmaschinen, die bei der kontinuierlichen
Produktion im industriellen Maßstab
von Champagner-, technischen und Verbundverschlüssen eingesetzt werden, unverzichtbar
ist.
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Die
EP-A-1 224 946 offenbart eine Vorrichtung und einen Prozess zur
Dekontamination von Korkgranulat, um das Vorhandensein von Verbindungen
auf ein Minimum zu beschränken,
die einen unangenehmen Geruch erzeugen würden. Das Granulat wird in
die Vorrichtung gespeist und durchwandert sie mittels eines Mischgeräts mit einer
rotierenden Welle, die Austrittsdüsen für ein Gas aufweist, um das
Granulat gründlich durchzumischen.
Die Welle ist mit Mischschaufeln versehen, und die Dekontamination
erfolgt durch Mikrowellenbestrahlung.
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Beschreibung
des ROSA-Systems zur Extraktion von Verbindungen, die in Wasserdampf
mitgeschleppt werden Das ROSA-System ist ein System, bei dem Verbindungen,
die in Korkprodukten absorbiert sind, insbesondere TCA, in großem Umfang
extrahiert werden können,
indem sie in Wasserdampf mitgeschleppt werden. Dieses System weist
zwei verschiedene Vorrichtungstypen auf. Einer dient zur Behandlung von
Korkgranulat, wobei die Verbindungen kontinuierlich extrahiert werden,
und der andere von Scheiben und Verschlüssen, wobei eine Trommel zur
chargenweisen Reinigung dieser Produkte verwendet wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben; es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht der Vorrichtung des Typs A der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine
schematische Ansicht der Vorrichtung des Typs B der vorliegenden
Erfindung;
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3 ein
Balkendiagramm der Verringerung von 2,4,6-TCA in Korkgranulat bei
einer Partikelgröße von 2/3
mm nach der Anwendung des Systems zur Extraktion flüchtiger
Verbindungen;
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4 ein
Balkendiagramm der Verringerung von 2,4,6-TCA in Korkgranulat bei
einer Partikelgröße von 2/3
mm nach der Anwendung des Systems zur Extraktion flüchtiger
Verbindungen;
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5 ein
Balkendiagramm einer Analyse durch die Sinnesorgane von Granulat,
das durch das System zur Extraktion flüchtiger Verbindungen behandelt
wurde;
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6 ein
Balkendiagramm der mechanischen Änderungen
in Verbundverschlüssen,
die aus Korkgranulat hergestellt wurden, das durch das System zur
Extraktion flüchtiger
Verbindungen behandelt wurde;
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7 ein
Balkendiagramm der Sichtklassenverringerung von Scheiben nach der
Anwendung des Systems zur Extraktion flüchtiger Verbindungen;
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8 ein
Balkendiagramm der deutlichen Sichtklassenverringerung von Verschlüssen nach
der Anwendung des Systems zur Extraktion flüchtiger Verbindungen;
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9 ein
Balkendiagramm der Verringerung von 2,4,6-TCA nach der Anwendung
des Systems zur Extraktion flüchtiger
Verbindungen;
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10 ein
Balkendiagramm der Sichtklassenverringerung von ⌀ 26 mm-Scheiben nach der Anwendung des Systems
zur Extraktion flüchtiger
Verbindungen;
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11 ein
Balkendiagramm der Verringerung von 2,4,6-TCA in Naturkork-Verschlüssen nach
der Anwendung des Systems zur Extraktion flüchtiger Verbindungen;
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12 ein
Balkendiagramm der Änderung
der Sichtklasse von Naturkork-Verschlüssen nach
der Anwendung des Systems zur Extraktion flüchtiger Verbindungen.
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Vorrichtung Typ A – Verwendung
für Korkgranulat
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Die
Vorrichtung (1) weist einen Edelstahlzylinder
mit einer Länge
von 2500 mm und einem Durchmesser von 250 mm auf, der mehrere Öffnungen
hat, nämlich:
vier Seitenöffnungen
(A) für
den Einlass von Wasserdampf, der von einer Generatorquelle (I) kommt,
wobei der Einlass durch Hähne
(B) gesteuert werden kann; eine Öffnung
(C) an der Unterseite der Vorrichtung zur Rückgewinnung von Granulat nach
der Behandlung; eine Öffnung
(D) an der Oberseite für
den Auslass von Wasserdampf nach der Behandlung des Granulats.
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Im
Innern des Zylinders befindet sich ein Schneckenpropeller (K), der
sich um eine mittlere Welle dreht, die von einem Motor (F) angetrieben
wird, um eine Rotationsbewegung zu erzwingen.
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Der
Abstand zwischen dem Zylinder und dem Schneckenpropeller ist klein,
so dass nur ein bestimmter Anteil des Korkgranulats, der sich in
einer bestimmten Teilung der Schaufeln des Schneckenpropellers befindet,
zur nächsten
Teilung der Schaufeln durch die Rotationsbewegung des Schneckenpropeller
weitertransportiert werden kann. Das Korkgranulat wird in einen
Aufgabetrichter geladen, der mit einer Sperre (E) ausgerüstet ist,
um die in das System eintretende Granulatmenge zu regeln. Der Wasserdampf
wird in einem externen Kessel erzeugt, wobei die Durchsatzmenge
von einen Druckregelventil (J) gesteuert wird. Das System ist außerdem mit
einem Temperaturregler (H) und einem Manometer (G) ausgerüstet.
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Die
Vorrichtung Typ A des ROSA-Systems arbeitet unter folgenden Betriebsbedingungen:
Fassungsvermögen des
Zylinders: 8 kg Granulat bei angehaltenem System;
Temperatur:
100°C bis
125°C;
Überdruck:
0,2 bis 0,8 bar;
Kontaktzeit; 6 bis 65 Minuten;
Drehzahl:
diese Betriebsbedingung hängt
von der Kontaktzeit ab;
Systemdurchsatz: da dieses System kontinuierlich
arbeitet, hängt
der Durchsatz von der jeweils verwendeten Kontaktzeit ab.
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Vorrichtung Typ B – Verwendung
für Korkscheiben
und – verschlüsse
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Diese
Vorrichtung (2) weist einen Edenstahlzylinder
auf, der waagrecht in Richtung seiner Längsachse angeordnet ist und
einen Deckel hat, der mittels Gewindeschrauben (A) dicht verschlossen
ist. Im Innern dieses Zylinders ein weiterer kleinerer Zylinder
(B) konzentrisch zum ersten angeordnet, dessen Oberfläche aus
perforiertem Blech besteht. Dieser innere Zylinder hat eine längliche Öffnung,
um das zu behandelnde Korkprodukt (Scheiben oder Verschlüsse) laden
zu können.
Der innere Zylinder dreht sich um eine mittlere Welle (C), die mit Öffnungen
in ihrer Oberfläche
zum Einleiten von Wasserdampf in die Vorrichtung versehen ist. Der
Wasserdampf wird in einem externen Kessel (D) erzeugt und die Durchflussrate
von einem Druckregelventil (E) gesteuert. Das System ist außerdem mit
einem Temperaturregler (F) und einem Manometer (G) ausgerüstet.
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Der äußere Zylinder
hat zwei weitere Öffnungen:
eine Öffnung (H)
an seiner Unterseite zum Ablassen des Restwassers aufgrund geringfügiger Kondensation; und
eine Öffnung (I)
an der Oberseite für
den Auslass von Wasserdampf nach der Behandlung.
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Nach
dem Einleiten des zu behandelnden Korkproduktes in den Zylinder
wird der Deckel (A) geschlossen und das System durch die vom Motor
(J) bewirkte Drehbewegung sowie durch die kontinuierliche Einleitung
von Wasserdampf in das System in Betrieb gesetzt.
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Die
Vorrichtung des Typs B arbeitet unter folgenden Betriebsbedingungen:
Fassungsvermögen: ca.
10.000 Scheiben, ⌀ 26,5
mm, Dicke 6,5 mm und ca. 2000 Verschlüsse der Abmessung 38 × 24 mm;
Temperatur:
100°C bis
125°C;
Druck:
0,2 bis 0,8 bar;
Kontaktzeit: 6 bis 65 Minuten;
Drehzahl:
1 bis 10 U/min.
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Wirksamkeit des ROSA-Systems
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Die
Wirksamkeit des ROSA-Systems wurde in mehreren Stufen bestimmt.
Zunächst
wurde sie im Labormaßstab
und dann durch Pilotversuche im industriellen Maßstab ermittelt.
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Bei
den Laborversuchen wurden Korkgranulat, Scheiben und Verschlüsse verwendet,
die natürlich und
experimentell mit TCA kontaminiert waren, um das Ausmaß der TCA-Verringerung,
das durch das System bei dieser Verbindung erzielt werden konnte,
zu verifizieren. Die TCA-Bestimmung erfolgte mittels der GC-MS-Technik,
gekoppelt mit der SPME-Technik nach 24-stündigem Mazerieren in 10%-iger
Ethanollösung. Jede
Granulatprobe bestand aus ca. 2 g Granulat bei Partikelgrößen von
1 bis 2 mm. Jede Probe aus Scheiben und Verschlüssen entsprach einem gleichzeitigen
Mazerieren von 50 Scheiben, 6 × 26
mm oder 50 Verschlüssen,
28 × 24
mm.
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Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 aufgelistet. Aus diesen
Tabellen geht das Ausmaß der erzielten
TCA-Verringerung hervor, wobei in einigen Fällen das Vorhandensein von
TCA im Wasserdampfkondensat nach dem Destillieren bestimmt wurde;
dabei wurden große
Mengen TCA festgestellt, womit die Wirksamkeit des Extraktionssystem
durch das Mitschleppen von TCA im Wasserdampf bewiesen ist. Tabelle
1: TCA vor und nach der Behandlung durch Destillation von Wasserdampf
mit natürlich
TCA-kontaminierten Proben
- *TCA-Analyse nach der Dampfkondensation;
**mm; ***TCA ng/l
Tabelle
2: TCA vor und nach der Behandlung durch Destillation von Wasserdampf
mit experimentell TCA-kontaminierten Proben - *TCA-Analyse
nach der Dampfkondensation; **mm; ***TCA ng/l
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Pilottests
im industriellen Maßstab
wurden mit der Vorrichtung, Typ A, für Granulat und mit der Vorrichtung,
Typ B, für
Scheiben und Verschlüsse
ausgeführt.
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Die
bezüglich
des Korkgranulats erzielten Ergebnisse sind in den 3, 4 und 5 dargestellt. 3 zeigt
die Behandlungsergebnisse mit 2 bis 3 mm-Granulat in der Vorrichtung,
Typ A, unter Anwendung verschiedener Verweilzeiten, d. h. einem "schnellen" Modul mit einer
Behandlung von ca. sechs Minuten und einem "langsamen" Modul mit einer Behandlung von ca.
20 Minuten. Jede Gruppe besteht aus drei dunklen Balken und drei
hellen und betrifft jeweils denselben Granulattyp, von dem drei
mal Proben vor der Behandlung und drei mal Proben nach der Behandlung
entnommen wurden. Die TCA-Verringerungen sind erheblich, hängen jedoch
von der Behandlungsdauer ab, wobei sie nach einer längeren Behandlung
höher sind.
Die Mittelwerte und die entsprechenden Standardabweichungen sind
in der Figur angegeben. 4 betrifft die Behandlung von
ca. 40 kg Granulat in einer Vorrichtung des Typs A über etwa
20 Minuten. Die Probenahme erfolgte vor der Behandlung, wobei 24
Proben entnommen wurden, und nach der Behandlung wurde die gleiche
Anzahl Proben entnommen. Die Ergebnisse zeigen eine durchschnittliche
Reduzierung von ca. 83,4%. 5 zeigt
die Ergebnisse einer Analyse durch Sinnesorgane mit Probenpaaren
vor und nach einer Behandlung von 20 Minuten. Ein Gremium aus 15
geschulten Prüfern
sollte unangenehme Aromen in den Proben identifizieren, und wenn
die unangenehmen Aromen innerhalb desselben Paares festgestellt
wurden, welche Probe das intensivste Aroma hatte. Die Ergebnisse
sind für
nahezu sämtliche
behandelten Proben, die von den meisten Prüfern für "sauber" befunden wurden, eindeutig.
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Da
die Ergebnisse der TCA-Extraktion sehr gut waren, wurden Verbundverschlüsse aus
dem Granulat hergestellt, das in der Vorrichtung des Typs A behandelt
worden war, und ihre mechanischen Eigenschaften wurden mit denen
der Verbundverschlüsse
verglichen, die aus Granulat derselben Charge hergestellt, aber nicht
mit dem ROSA-System behandelt worden waren. Die Ergebnisse (6)
zeigen, dass es hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften keine
wesentlichen Unterschiede gibt, was bedeutet, dass das ROSA-System die
mechanischen Eigenschaften des Korkgranulats nicht verschlechtert.
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Die
Vorrichtung, Typ B, wurde zur Behandlung von Naturscheiben und Verschlüssen konstruiert,
da die Vorrichtung des Typs A erhebliche Verformungen in den Korkteilen
verursachte, wodurch sie für
die beabsichtigte Verwendung als Verschlusselemente oder Teile von
Verschlusselementen unbrauchbar wurden (7 und 8).
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Die
mit dieser Vorrichtung erzielten TCA-Verringerungen waren äußerst deutlich
(9), ohne nennenswerte Änderungen der Sichtklasse (10).
Die mittlere TCA-Verringerung betrug 75%, während bei den Sichtklassen
die Verringerung 8,6% in Klasse A und 2,3% in Klasse B betrug.
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Mit
Naturverschlüssen
wurden Test unter Verwendung der Vorrichtung des Typs B ausgeführt. Auch hier
waren die Ergebnisse hinsichtlich der TCA-Verringerung mit erzielten
mittleren Verringerungen von ca. 70% (11) und
kaum nennenswerten Änderung
der Sichtklasse mit diesem System (12) sehr
gut.
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In
Anbetracht der obigen Ergebnisse kann der Schluss gezogen werden,
dass das Extraktionssystem durch Mitschleppen von Verbindungen,
insbesondere TCA, in Wasserdampf bei der Verringerung der Kontamination
von Korkganulat, Scheiben und Verschlüssen durch diese Verbindungen äußerst wirksam
ist, indem entweder ein kontinuierlich arbeitender Vorrichtungstyp
für Granulat
oder ein anderer chargenweise arbeitender Typ für Scheiben und Verschlüsse eingesetzt
wird.