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Die
vorliegende Erfindung betrifft Copolymere, die bei der Herstellung
von matrixgesteuerten Arzneistoffdiffusionsabgabesystemen nützlich sind.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung matrixgesteuerte Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme,
die unter Verwendung eines oder mehrerer Siloxanpolymere mit fluorierter
Seitenkette hergestellt werden.
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Eine
herkömmliche
Arzneistoffabgabe, die häufig
ein periodisches Dosieren mit sich bringt, ist in vielen Fällen nicht
optimal oder praktisch. Zum Beispiel kann bei stärker toxischen Arzneistoffen
das herkömmliche periodische
Dosieren zu hohen Anfangsarzneistoffspiegeln zur Zeit des Dosierens
führen,
gefolgt von niedrigen Arzneistoffspiegeln, oftmals unterhalb therapeutisch
nützlicher
Mengen, zwischen den Dosen. Gleichermaßen kann in gewissen Fällen wie
bei pharmazeutischen Therapien, die das Innenauge oder Gehirn zum
Ziel haben, ein herkömmliches
periodisches Dosieren aufgrund der Blut-Retina-Schranke und Blut-Hirn-Schranke nicht praktisch
oder therapeutisch wirksam sein.
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Während der
letzten zwei Jahrzehnte sind bedeutende Fortschritte in dem Design
von Arzneistoffabgabesystemen mit gesteuerter Freisetzung erzielt
worden. Derartige Fortschritte sind in dem Bestreben erzielt worden,
einige der vorstehend erwähnten
Unzulänglichkeiten
der Arzneistoffabgabe zu überwinden.
Im Allgemeinen schließen
Arzneistoffabgabesysteme mit gesteuerter Freisetzung sowohl verlängerte Arzneistoffabgabesysteme,
die für
die Abgabe eines Arzneistoffs in einem vorgegebenen Zeitraum bestimmt
sind, als auch gezielte Arzneistoffabgabesysteme, die für die Abgabe
eines Arzneistoffs an eine spezifische Stelle oder ein Organ des
Körpers
bestimmt sind, ein. Verlängerte
und/oder gezielte Arzneistoffabgabesysteme mit gesteuerter Freisetzung
können
durch den Modus der Arzneistofffreisetzung innerhalb drei grundlegender
Kategorien der gesteuerten Arzneistofffreisetzung beträchtlich
variieren. Grundlegende Kategorien der gesteuerten Arzneistofffreisetzung
schließen
eine diffusionsgesteuerte Freisetzung, eine durch chemische Auswaschung
gesteuerte Freisetzung und eine durch Lösungsmittelaktivierung gesteuerte
Freisetzung ein. In einem Arzneistoffabgabesystem mit diffusionsgesteuerter
Freisetzung wird ein Arzneistoff durch eine inerte Barriere umgeben
und diffundiert von einem inneren Reservoir, oder ein Arzneistoff
wird im ganzen Polymer dispergiert und diffundiert von der Polymermatrix.
In einem Arzneistoffabgabesystem, bei dem die Freisetzung durch
chemische Auswaschung gesteuert wird, wird ein Arzneistoff gleichmäßig in einem
biologisch abbaubaren Polymer verteilt. Das biologisch abbaubare
Polymer ist konzipiert, um durch Hydrolyse zu zerfallen und um dann
den Arzneistoff gleichmäßig freizusetzen.
In einem Arzneistoffabgabesystem, bei dem die Freisetzung durch
Lösungsmittelaktivierung
gesteuert wird, wird ein Arzneistoff innerhalb eines Arzneistoffabgabesystems
auf Polymeren immobilisiert. Nach einer Lösungsmittelaktivierung zerfällt das
lösungsmittelempfmdliche
Polymer oder quillt an, um den Arzneistoff freizusetzen. Leider
stellen Arzneistoffabgabesysteme mit gesteuerter Freisetzung bis
dato keine Wege bereit, durch welche man die Arzneistofffreisetzungsrate
von Arzneistoffabgabesystemen für
spezifische Arzneistoffe für
eine große
Bandbreite von Arzneistoffen beeinflussen und steuern kann.
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Wegen
der bekannten Unzulänglichkeiten
der gebräuchlichen
Arzneistoffabgabesysteme mit gesteuerter Freisetzung besteht ein
Bedarf für
Arzneistoffabgabesysteme mit gesteuerter Freisetzung, die die Beeinflussung
und Steuerung der Arzneistofffreisetzungsraten, abhängig von
dem abzugebenden Arzneistoff, dem Ort der Abgabe, dem Zweck der
Abgabe und/oder den therapeutischen Bedürfnissen des individuellen
Patienten erlauben.
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US-A-5,908,906
offenbart Monomereinheiten, die bei der Verringerung des Moduls
von Hydrogelen nützlich
sind. Silikonhydrogele, einschließlich der Substanzmonomereinheiten
sollen besonders bei der Bildung von biomedizinischen Gegenständen, wie
Silikonhydrogel-Kontaktlinsen,
nützlich
sein. Spezifische Beispiele derartiger Monomereinheiten schließen jene
der nachstehenden Formel ein:
wobei
f und g ganze Zahlen von 0 bis 1000 sind, f+g gleich einer ganzen
Zahl von 2 bis 1000 ist, und h eine ganze Zahl von 1 bis etwa 20
ist.
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Neue
matrixgesteuerte Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme der vorliegenden
Erfindung, die durch das Polymerisieren von Siloxanmonomeren mit
einer oder mehreren fluorierten Seitenketten hergestellt werden,
berücksichtigen
eine Beeinflussung und Steuerung der Arzneistofffreisetzungsraten,
abhängig
von dem abzugebenden Arzneistoff, der Ort der Abgabe, dem Zweck
der Abgabe und/oder den therapeutischen Bedürfnissen des individuellen
Patienten. Neue Monomere, die bei der Herstellung der substanzmatrixgesteuerten Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme
nützlich
sind, sind mit endständigem
Methacrylat versehene Polydimethylsiloxane, die mindestens eine
perfluorierte Seitenkette aufweisen. Die perfluorierte Seitenkette
enthält
eine endständige
-CF2-H Funktionalität. Die -CF2-H
Funktionalität
der Seitenkette ist äußerst vielseitig
für matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabeanwendungen verwendbar. Das Molekulargewicht
und der Grad der Fluor-Substitution können unterschiedlich sein,
und die Fluorsiloxanmonomere können
mit einer großen
Vielfalt an Monomeren copolymerisiert werden. Eine derartige Variabilität erlaubt
das Design von Materialien, die eine große Bandbreite von erwünschten
physikalischen Charakteristika oder Eigenschaften aufweisen. Zugleich sorgt
die endständige
-CF2-H Funktionalität für verbesserte Löslichkeitscharakteristika.
Verbesserte Löslichkeitscharakteristika
sorgen für
eine verbesserte Löslichkeit
des Fluorsiloxanmonomers mit einer großen Vielfalt an hydrophilen
Monomeren und Arzneistoffen, die Gruppen mit Wasserstoffbindungen
enthalten.
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Folglich
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, biokompatible matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme bereitzustellen.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme bereitzustellen, welche die Beeinflussung
und Steuerung der Arzneistofffreisetzungsraten zulassen.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme bereitzustellen, welche die Beeinflussung
und Steuerung der Arzneistofffreisetzungsraten, abhängig vom
abzugebenden Arzneistoff, zulassen.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme bereitzustellen, welche die Beeinflussung
und Steuerung der Arzneistofffreisetzungsraten, abhängig vom
Ort der Abgabe innerhalb des Körpers,
zulassen.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme bereitzustellen, welche die Beeinflussung
und Steuerung der Arzneistofffreisetzungsraten, abhängig vom
Zweck der Arzneistoffabgabe, zulassen.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme bereitzustellen, welche die Beeinflussung
und Steuerung der Arzneistofffreisetzungsraten, abhängig von
den therapeutischen Bedürfnissen
des individuellen Patienten, zulassen.
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Diese
und andere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung, einige
von diesen werden eigens beschrieben und andere nicht, werden aus
der ausführlichen
Beschreibung und den Ansprüchen,
welche folgen, offensichtlich.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein matrixgesteuertes Arzneistoffdiffusionsabgabesystem
bereit, umfassend:
ein Siloxancopolymer mit fluorierter Seitenkette,
welches mit einer therapeutisch wirksamen Menge mindestens eines
pharmazeutisch wirksamen Mittels und gegebenenfalls einem oder mehreren
Monomeren polymerisiert ist.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung ein matrixgesteuertes Arzneistoffdiffusionsabgabesystem,
umfassend:
ein Siloxancopolymer mit fluorierter Seitenkette,
dargestellt durch
wobei
die Reste R
1 gleich oder verschieden sein
können
und ausgewählt
sind aus C
1-7-Alkyl und C
6-10-Aryl;
der Rest R
2 ein C
1-7-Alkylen
ist; x eine natürliche
Zahl kleiner als 26 ist; p und q gleiche oder verschiedene natürliche Zahlen
kleiner als 100 sein können
und z eine natürliche
Zahl kleiner als 11 ist, polymerisiert mit einer therapeutisch wirksamen
Menge mindestens eines pharmazeutisch wirksamen Mittels und gegebenenfalls
einem oder mehreren Monomeren.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines matrixgesteuerten
Arzneistoffdiffusionsabgabesystems bereit, umfassend Polymerisieren
eines Siloxancopolymers mit fluorierter Seitenkette mit einer therapeutisch
wirksamen Menge mindestens eines pharmazeutisch wirksamen Mittels und
gegebenenfalls einem oder mehreren Monomeren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung
eines matrixgesteuerten Arzneistoffdiffusionsabgabesystems bereit,
umfassend: Polymerisieren eines Siloxancopolymers mit fluorierter
Seitenkette wie vorstehend definiert mit einer therapeutisch wirksamen
Menge mindestens eines pharmazeutisch wirksamen Mittels und gegebenenfalls
einem oder mehreren Monomeren.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines matrixgesteuerten Arzneistoffdiffusionsabgabesystems, umfassend:
Herstellen eines mit endständigem
Methacrylat versehenen Siloxancopolymers mit perfluorierter Seitenkette;
Copolymerisieren des mit endständigem
Methacrylat versehenen Siloxancopolymers mit perfluorierter Seitenkette
mit einem oder mehreren Monomeren und einer therapeutisch wirksamen
Menge mindestens eines pharmazeutisch wirksamen Mittels.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein matrixgesteuertes Arzneistoffdiffusionsabgabesystem
wie vorstehend definiert für
die Verwendung in einem Verfahren bereit, umfassend: Erzeugen eines
Schnittes in einem Auge und Implantieren des matrixgesteuerten Arzneistoffdiffusionsabgabesystems
in diesem Auge durch den Schnitt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch neue Fluorsiloxanmonomere, die
bei der Herstellung neuer matrixgesteuerter Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme
nützlich
sind. Die substanzmatrixgesteuerten Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme
erlauben die Beeinflussung und Steuerung von Arzneistofffreisetzungsraten,
welche auf den abzugebenden Arzneistoff, den Ort der Abgabe, den
Zweck der Abgabe und/oder den therapeutischen Bedürfnissen
des individuellen Patienten bezogen werden können.
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Die
neuen Fluorsiloxanmonomere der vorliegenden Erfindung sind mit endständigem Methacrylat
versehene Polydimethylsiloxane, die mindestens eine perfluorierte
Seitenkette aufweisen. Die perfluorierte Seitenkette enthält eine
endständige
-CF
2-H Funktionalität, die für Arzneistoffabgabeanwendungen äußerst vielseitig
verwendbar ist. Die Fluorsiloxanmonomere der vorliegenden Erfindung
werden im Allgemeinen durch nachstehende Formel 1 dargestellt:
Formel
1 wobei die Reste R
1 gleich
oder verschieden sein können
und ausgewählt
sind aus C
1-7-Alkyl wie zum Beispiel, aber
nicht beschränkt
auf Methyl, Propyl oder Butyl aber vorzugsweise Methyl für verbesserte
Biokompatabilität
und C
6-10-Aryl wie zum Beispiel, aber nicht
beschränkt
auf Phenyl; der Rest R
2 ein C
1-7-Alkylen
ist wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf Methylen, Ethylen oder
Heptylen aber vorzugsweise Propylen; x eine natürliche Zahl kleiner als 26
ist; p und q gleiche oder verschiedene natürliche Zahlen kleiner als 100
sein können und
z eine natürliche
Zahl kleiner als 11 ist, mit der Maßgabe, dass Verbindungen der
folgenden Formel ausgeschlossen sind:
wobei
f und g natürliche
Zahlen kleiner als 100 sind; und h eine natürliche Zahl kleiner als 11
ist.
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Siloxanmonomere
mit fluorierter Seitenkette der vorliegenden Erfindung können wie
nachstehend in Schema 1 dargestellt synthetisiert werden:
Schema
1 Synthese
von mit endständigem
Methacrylat versehenen Fluorsiloxan
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Siloxanmonomere
der vorliegenden Erfindung mit einer oder mehreren fluorierten Seitenketten,
die wie vorstehend beschrieben hergestellt werden, können mit
einem oder mehreren pharmazeutisch wirksamen Mitteln kombiniert
und polymerisiert und/oder mit anderen Monomeren copolymerisiert
werden. Durch Steuerung der Konzentration des hydrophoben Siloxangerüsts des
polaren -CF2-H Endes und jedes Co-Monomers(e),
falls verwendet, wird ein bestimmtes hydrophobes/hydrophiles Gleichgewicht
der Charakteristika oder Eigenschaften erreicht. Das hydrophobe/hydrophile
Gleichgewicht der Charakteristika kann ebenfalls beeinflusst werden,
um die gewünschte
Arzneistofffreisetzungsrate zu erreichen. Die gewünschte Arzneistofffreisetzungsrate
kann, basierend auf dem Arzneistoff, der abgegeben werden soll,
dem Ort der Abgabe, dem Zweck der Abgabe und/oder den therapeutischen
Bedürfnissen
des individuellen Patienten bestimmt werden. Das hydrophobe/hydrophile
Gleichgewicht der Charakteristika diktiert die Löslichkeit des Arzneistoffs
und ist ein primärer
Faktor bei der Steuerung der Arzneistofffreisetzungsrate. In einigen
Fällen
kann das polare -CF2-H Ende für Wasserstoffbindungen
mit den Arzneistoffen, die polare Gruppen enthalten, verwendet werden,
um die Arzneistofffreisetzungsrate herabzusetzen.
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Pharmazeutisch
wirksame Mittel oder Arzneistoffe, die in dem matrixgesteuerten
Arzneistoffdiffusionsabgabesystem der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
schließen
zum Beispiel Mittel gegen Glaukom wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf
die Betablocker Timololmaleat, Betaxolol und Metipranolol, Zytostatika wie
zum Beispiel, aber nicht beschränkt
auf Pilocarpin, Acetylcholinchlorid, Isofluorphat, Demecarium-Bromid, Echothiophatiodid,
Phospholiniodid, Carbachol und Physostigimin, Epinephrin und Salze
wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf, Dipivefrin Hydrochlorid,
Dichlorphenamid, Acetazolamid und Methazolamid, antikataraktische
Mittel und Mittel gegen diabetische Rethinopatie wie zum Beispiel,
aber nicht beschränkt
auf, die Aldosereduktaseinhibitoren Tokestat, Lisinopril, Enalapril
und Statil, Thiol vernetzende Mittel, Mittel gegen Krebs wie zum
Beispiel, aber nicht beschränkt
auf, Retinsäure,
Methotrexat, Adriamycin, Beomycin, Triamcinolin, Mitomycin, Cisplatin,
Vincristin, Vinblastin, Actinomycin-D, Ara-c, Bisantren, aktiviertes
Cytoxan, Melphalan, Mithramycin, Procarbazin und Tamoxifen, Immunmodulatoren,
Antigerinnungsmittel wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf,
Gewebeplasminogen-Aktivator,
Urokinase und Streptokinase, Mittel gegen Gewebsverletzungen wie
zum Beispiel, aber nicht beschränkt
auf, Superoxid-Dismutase, Proteine und Nucleinsäuren wie zum Beispiel, aber
nicht beschränkt
auf, mono- und polyklonale Antikörper,
Enzyme, Proteinhormone und Gene, Genfragmente und Plasmide, Steroide,
besonders entzündungshemmende
oder antifibröse Mittel
wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf, Loteprednol, Etabonat,
Cortison, Hydrocortison, Prednisolon, Prednison, Dexamethason, Progesteron ähnliche
Verbindungen, Medryson (HMS) und Fluormetholon, nicht-steroidale
entzündungshemmende
Mittel wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf, Ketorolac-Tromethamin,
Dichlofenac Natrium und Suprofen, Antibiotika wie zum Beispiel,
aber nicht beschränkt
auf, Loridin (Cephaloridin), Chloramphenicol, Clindamycin, Amikacin,
Tobramycin, Methicillin, Lincomycin, Oxycillin, Penicillin, Amphotericin
B, Polymyxin B, Familie der Cephalosporine, Ampicillin, Bacitracin,
Carbenicillin, Cepholothin, Colistin, Erythromycin, Streptomycin,
Neomycin, Sulfacetamid, Vancomycin, Silbernitrat, Sulfisoxazoldiolamin
und Tetracyclin, andere Antipathogene einschließlich antivirale Mittel wie
zum Beispiel, aber nicht beschränkt
auf, Idoxuridin, Trifluoruridin, Vidarabin (Adeninarabinosid), Acyclovir
(Acycloguanosin), Pyrimethamin, Trisulfapyrimidin-2, Clindamycin,
Nystatin, Flucytosin, Natamycin und Miconazol, Piperazinderivate wie
zum Beispiel, aber nicht beschränkt
auf, Diethylcarbamazin und Mittel zur Cycloplegie und Pupillen erweiternde
Mittel wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf, Atropin, Cyclopentolat,
Scopolamin, Homatropin und Mydriacyl ein, sind aber nicht darauf
beschränkt.
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Andere
pharmazeutische Mittel oder Arzneistoffe schließen Anticholinergika, Antikoagulanzien,
Antifibrinolytika, Antihistaminika, Antimalariamittel, Antitoxine,
Chelatbildner, Hormone, Immunsuppressiva, Thrombolytika, Vitamine,
Salze, Desensibilierungsmittel, Prostaglandine, Aminosäuren, Metabolite
und Antiallergika ein.
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Pharmazeutische
Mittel oder Arzneistoffe von besonderem Interesse schließen Hydrocortison
(5-20 mcg/l als Plasmaspiegel), Gentamycin (6-10 mcg/ml im Serum),
5-Fluoraracil (~30 mg/kg Körpergewicht
im Serum), Sorbinil, Interleukin-2, Phakan-a (eine Komponente von
Glutathion), Thioloa-Thiopronin, Bendazac, Acetylsalicylsäure, Trifluorthymidin,
Interferon (α, β und γ), Immunmodulatoren
wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf Lymphokine und Monokine
und Wachstumsfaktoren ein.
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Monomere,
die für
die Copolymerisation der Siloxanmonomere der vorliegenden Erfindung
mit fluorierter Seitenkette und einem oder mehren pharmazeutisch
wirksamen Mitteln nützlich
sind, schließen
zum Beispiel Methylmethacrylat, N,N-Dimethylacrylamid, Acrylamid,
N-Methylacrylamid, 2-Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxyethoxyethylmethacrylat,
Hydroxydiethoxyethylmethacrylat, Methoxyethylmethacrylat, Methoxyethoxyethylmethacrylat,
Methoxydiethoxyethylmethacrylat, Poly(ethylenglykol)methacrylat,
Methoxypoly(ethylenglykol)methacrylat, Methacrylsäure, Natriummethacrylat,
Glyzerinmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, N-Vinylpyrrolidion
und Hydroxybutylmethacrylat ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
substanzmatrixgesteuerten Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme der
vorliegenden Erfindung, die unter Verwendung von Siloxanmonomeren
mit einer oder mehreren fluorierten Seitenketten hergestellt werden,
werden in noch größerem Detail
in den nachstehenden Beispielen beschrieben.
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BEISPIEL 1: Synthese eines
mit endständigem
Methacrylat versehenen Poly(25 Molprozent Methylsiloxan)-co-(75
Molprozent dimethylsiloxans) (M2D75D25H)
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In
einen 100 ml Rundkolben wurde unter trockenem Stickstoff D4 (371,9 g, 1,25 mol), D4H
(100,4 g, 0,42 mol) und M2 (27,7 g, 0,7
mol) gegeben. Trifluormethansulfonsäure (0,25%, 1,25 g, 8,3 mmol)
wurde als Initiator zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde unter
heftigem Rühren
24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Natriumbicarbonat (10
g, 0,119 mol) wurde dann zugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde
wieder für
24 Stunden gerührt.
Die resultierende Lösung
wurde durch einen 0,3 μ TeflonTM Filter (E.I. DuPont De Nemours & Co., Wilmington,
Delaware) filtriert. Die filtrierte Lösung wurde im Vakuum abgezogen
und bei 50° Celsius
unter Vakuum (>0,1
mm Hg) gesetzt, um die nichtumgesetzten Siliconringe zu entfernen.
Das so erhaltene mit Siliconhydrid funktionalisierte Siloxan war
eine viskose, klare Flüssigkeit.
Ausbeute 70%; SEC: Mn=7.500, Mw/Mn=2,2; 1H-NMR
(CDCl3, TMS, δ, ppm): 0,1 (s, 525H, Si-CH3), 0,5 (t, 4H, Si-CH2-),
1,5-1,8 (m, 8H, Si-CH2-CH2-CH2 und Si-CH2-CH2-CH2), 1,95 (s,
6H, =C-CH3), 4,1 (t, 4H, -CH2-O-C(O)),
4,5 (s, 25H, Si-H), 5,6 (s, 2H, =C-H) und 6,2 (s, 2H, =C-H).
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BEISPIEL 2: Synthese eines
mit endständigem
Methacrylat versehenen Poly(25 Molprozent (3-(2,2,3,3,4,4,5,5-Octafluorpentoxy)propylmethylsiloxan)-co-(75
Molprozent Dimethylsiloxans)
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In
einen mit einem Magnetrührer
und Wasserkühler
ausgestatteten 500 ml Rundkolben wurde unter einem Stickstoffpolster
M2D75D25H
(15 g, 0,002 mol), Allyloxyoctafluorpentan (27,2 g, 0,1 mol), Tetramethyldisiloxanplatinkomplex
(2,5 ml einer 10% Lösung
in Xylenen), 75 ml Dioxan und 150 ml wasserfreies Tetrahydrofuran
gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 75° Celsius erhitzt, und die Umsetzung
wurde durch IR und 1H-NMR Spektroskopie
auf Abgabe von Siliziumhydrid hin überwacht. Die Umsetzung war
nach 4 bis 5 Stunden Rückflusserhitzen
abgeschlossen. Die so erhaltene Lösung wurde auf einen Rotationsverdampfer
gegeben, um, das Tetrahydrofuran und Dioxan zu entfernen. Das resultierende
Rohprodukt wurde mit 300 ml 20% Methylenchlorid in einer Pentanlösung verdünnt und
durch eine 15 Gramm Kieselgelsäule
unter Verwendung einer fünfzig
prozentigen Lösung
von Methylenchlorid in Pentan als Elutionsmittel geleitet. Die gesammelte
Lösung
wurde wieder auf den Rotationsverdampfer gegeben, um das Lösungsmittel
zu entfernen, und das resultierende klare Öl wurde bei 50° Celsius
für vier
Stunden unter Vakuum (<0,1
mm Hg) gesetzt. Das so erhaltene, mit Octafluor-Seitenketten funktionalisierte
Siloxan war eine viskose, klare Flüssigkeit. Ausbeute 65%; SEC:
Mn=18.000, Mw/Mn=2,3; 1H-NMR (CDCl3, TMS, δ,
ppm): 0,1 (s, 525H, Si-CH3), 0,5 (t, 54H, Si-CH2-), 1,5-1,8
(m, 58H, Si-CH2-CH2-CH2 und Si-CH2-CH2-CH2), 1,95 (s,
6H, =C-CH3), 4,1 (t, 4H, -CH2-O-C(O)), 5,6 (s,
2H, =C-H), 5,8 (t, 17H, -CF2-H), 6,1 (m,
35H, -CF2-H und =C-H) und 6,3 (t, 17 H,
-CF2-H).
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BEISPIEL 3: Filmgießen
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Ein
Film wurde unter Verwendung von 70 Teilen eines mit endständigem Methacrylat
versehenen DP 100 Polydimethylsiloxans, das 25 Molprozent der Octafluorpropyloxy-Seitenkette enthielt,
30 Teilen an Dimethylacrylamid, 0,5% DarocurTM 1173
(Ciba-Geigy, Basel, Schweiz) und 5 Gew.-% des Arzneistoffs Fluocinolonacetonid
(FA) gegossen. Die Härtungsbedingungen
bestanden aus einer zweistündigen
ultravioletten Bestrahlung. Der Film wurde für 24 Stunden in Isopropanol
extrahiert, luftgetrocknet und dann in einer Boratgepufferten Kochsalzlösung hydratisiert.
Der resultierende Film besaß ein
Modul von 170 g/mm2, einen Abriss von 3
g/mm und einen Wassergehalt von 30,0 Gew.-%.
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BEISPIEL 4: Filmgießen
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Ein
Film wurde unter Verwendung von 30 Teilen eines mit endständigem Methacrylat
versehenen DP 100 Polydimethylsiloxans, das 25 Molprozent der Octafluorpropyloxy-Seitenkette enthielt,
70 Teilen an Dimethylacrylamid, 0,5% DarocurTM 1173
und 5 Gew.-% des Arzneistoffs FA gegossen. Die Härtungsbedingungen bestanden
aus einer zweistündigen
ultravioletten Bestrahlung. Der Film wurde für 24 Stunden in Isopropanol extrahiert,
gefolgt von einer Vakuumtrocknung, um das Isopropanol zu entfernen.
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BEISPIEL 5: Herstellung
eines diffusionsgesteuerten Arzneistoffabgabesystems
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Von
jedem Beispiel 3 und Beispiel 4 wurde eine 10 mm Filmscheibe hergestellt
und an einer Kontes Diffusionszelle zwischen einer pH 4 Acetatpufferlösung befestigt.
Der Film von Beispiel 3 wird nachstehend als Probe 1 bezeichnet,
und der Film von Beispiel 4 wird nachstehend als Probe 2 bezeichnet.
Die Arzneistofffreisetzungsrate wurde durch Ultraviolettmethoden
(UV) bei 34° Celsius überwacht.
Die besten Ergebnisse bis dato lieferten die Filme von Probe 2,
der aus 30 Teilen eines mit endständigem Methacrylat versehenen
Fluorsiloxans (DP 100, 25 Molprozent Fluorseitenkette), 70 Teilen
an Methylmethacrylat und 5% FA bestand. Nachstehende Tabelle 1 und
Diagramm 1 zeigen die Freisetzungscharakteristika der Serie 1 und
Serie 2, welches Duplikate der Probe 2 sind und über einem Zeitraum von 1200
Stunden überwacht
wurden. Für
jede getestete Serie wurde ein lineares Verhältnis nullter Ordnung kurz
nach der anfänglichen
Arzneistofffreisetzung festgestellt. Bezogen auf das Verhältnis sollte
eine konstante Arzneistofffreisetzung von 800 Tagen (Serie 1) und 1000
Tagen (Serie 2) auftreten, mit der Annahme, dass dieses lineare
Verhältnis
beibehalten wird. Tabelle
1 Arzneistofffreisetzung
von einem F-Si/MMA (30/70) Film
![Figure 00130001](https://patentimages.storage.googleapis.com/03/54/6c/1d71f4768a1b40/00130001.png)
Diagramm
1 Arzneistofffreisetzung
von einem F-Si/MMA (30/70) Film μg
Arzneistoff geg. Stunden
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Matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme der vorliegenden Erfindung können in
jeder Form oder Größe hergestellt
werden, die für
den beabsichtigten Zweck, für
den sie verwendet werden sollen, geeignet ist. Zum Beispiel würde für die Verwendung
als eine innere Rückseite
des Augenimplantats das substanzmatrixgesteuerte Arzneistoffdiffusionsabgabesystem
vorzugsweise der Größe nach
nicht größer als
3 mm2 sein. Verfahren zur Herstellung substanzmatrixgesteuerter
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme schließen Gießformen, Extrusion und ähnliche
Verfahren, welche den Fachleuten bekannt sind, ein. Gleich nach
der Herstellung werden substanzmatrixgesteuerte Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme
verpackt und unter Verwendung üblicher
Verfahren, welche den Fachleuten bekannt sind, sterilisiert.
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Matrixgesteuerte
Arzneistoffdiffusionsabgabesysteme der vorliegenden Erfindung können in
einer großen
Bandbreite von therapeutischen Anwendungen verwendet werden. Auf
dem Gebiet der Ophthalmologie wird zum Beispiel das Arzneistoffabgabesystem
mit substanzgesteuerter Freisetzung bei einer Implantation innerhalb
des inneren Teilbereichs eines Auges verwendet. Jedoch kann das
substanzmatrixgesteuerte Arzneistoffdiffusionsabgabesystem ebenfalls
entsprechend anderer chirurgischer Verfahren, welche den Fachleuten auf
dem Gebiet der Ophthalmologie bekannt sind, verwendet werden.