DE60305574T2 - Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Melken eines Tieres - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Melken eines Tieres Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Melken eines Tieres nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Ein derartiges Verfahren ist aus der US-4,292,926 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird vor dem Melken die Melkintensität für die einzelnen Euterviertel derart eingestellt, daß die Euterviertel soweit wie möglich gleichzeitig ausgemolken werden. Jedoch wird während des Melkens die Melkintensität der einzelnen Euterviertel mit Hilfe des während des Melkens erzielten Milchflusses in der Weise gesteuert, daß der jeweilige Zitzenbecher daran gehindert wird, sich an der Zitze hinaufzubewegen. Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, daß die Euterviertel aufgrund der letztgenannten Maßnahme nicht in allen Fällen zumindest im wesentlichen gleichzeitig ausgemolken werden.
  • Der Erfindung liegt unter anderem die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum automatischen Melken eines Tieres zu schaffen, wobei das Verfahren es ermöglicht, daß die Euterviertel zumindest im wesentlichen gleichzeitig ausgemolken werden.
  • Zu diesem Zweck umfaßt gemäß der Erfindung ein Verfahren zum automatischen Melken eines Tieres die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1. Aufgrund der Tatsache, daß die Melkintensität während des Mel kens in der Weise gesteuert wird, daß alle Euterviertel gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden, kann das Melken noch tierverträglicher gestaltet werden. Bei manchen Verfahren zum automatischen Melken eines Tieres ist es üblich, daß nach dem Melken eine andere Behandlung durchgeführt wird. Die Durchführung einer solchen Nachbehandlung kann nicht immer unmittelbar nach dem Melken erfolgen, weil zum Melken der anderen Euterviertel Vorrichtungen benötigt werden, die die Nachbehandlung schwierig, wenn nicht unmöglich machen. Eine Zitze eines ausgemolkenen Euterviertels kann nur dann nachbehandelt werden, wenn alle anderen Euterviertel ausgemolken worden sind, was manchmal zu einer langen Wartezeit für die Nachbehandlung führen kann. Dies kann negative Auswirkungen auf das betreffende Euterviertel haben, beispielsweise hinsichtlich der Gesundheit. Durch das erfindungsgemäße Steuern der jeweiligen Bauteile in der Weise, daß die Euterviertel gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden, kann der Melkvorgang in optimaler Weise auf die weiteren Behandlungen der Zitzen abgestimmt werden, so daß das Tier in verträglicher Weise gemolken wird (womit auch "in medizinisch einwandfreier Weise" gemeint ist). Es ist hier darauf hinzuweisen, daß in vielen Fällen eine kurze Wartezeit bis zur Nachbehandlung einer Zitze eines ausgemolkenen Euterviertels nicht schädlich ist.
  • Ein erfindungsgemäßes Verfahren umfaßt insbesondere den Verfahrensschritt des Steuerns der Melkintensität während zumindest eines Teiles des Melkens jedes Euterviertels derart, daß alle Euterviertel zumindest im wesentlichen gleichzeitig ausgemolken werden. Es hat sich in der Tat herausgestellt, daß bei dem bekannten Ver fahren selbst nach dem Ausmelken eines bestimmten Euterviertels (und der erfolgten Abnahme des Zitzenbechers) dieses Euterviertel durch das Melken der anderen Euterviertel erneut stimuliert wird, insbesondere wenn die anderen Euterviertel erheblich länger gemolken werden, und daß das bereits ausgemolkene Euterviertel erneut Milch produziert. Dadurch bleibt noch Milch in dem Euterviertel zurück, was zu gesundheitlichen Problemen bei diesem Euterviertel führen kann. Da bei dieser Ausführungsform der Erfindung alle Euterviertel zumindest im wesentlichen gleichzeitig ausgemolken werden, fällt die neuerliche Stimulierung eines ausgemolkenen Euterviertels zumindest schwächer aus.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere angewendet werden, wenn das Verfahren den Verfahrensschritt des automatischen Anschließens eines Zitzenbechers an eine Zitze mittels eines Roboterarmes umfaßt.
  • Obwohl es möglich ist, die Zitzenbecher gleichzeitig an die Zitzen anzuschließen, werden die Zitzenbecher aus Gründen der Genauigkeit des Anschlusses vorzugsweise nacheinander an die Zitzen angeschlossen. Beim Steuern der Melkintensität werden die Zeitpunkte des Anschlusses vorzugsweise zusammen mit den voraussichtlichen Euterviertel-Melkdauerwerten in der Weise berücksichtigt, daß die Euterviertel in einer voreingestellten zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden.
  • Die Melkintensität kann in einfacher Weise dadurch gesteuert werden, daß für die Melkintensität mindestens ein Melkparameter aus der Gruppe gewählt wird, die aus Melkvakuum, Anstiegsgeschwindigkeit des Pulsiervakuums, Abfallgeschwindigkeit des Pulsiervakuums und Entspannungs-Spannungs-Verhältnis besteht.
  • Da während des Melkens das Melkvakuum bis zu einem gewissen Grad schwanken und infolgedessen die Melkgeschwindigkeit variieren kann, umfaßt das Verfahren bei einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens den Verfahrensschritt des Messens während des Melkens eines Euterviertels des Melkvakuums unter der Zitze in dem Zitzenbecher sowie den Verfahrensschritt des Steuerns des Pulsiervakuums derart, daß der maximale Unterdruckwert des Pulsiervakuums gleich dem gemessenen Melkvakuum oder ein fester darunterliegender Wert ist.
  • Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum automatischen Melken eines Tieres mit mindestens zwei Eutervierteln gemäß Anspruch 7.
  • Bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen 8 bis 11 beschrieben.
  • Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 einen Zitzenbecher mit einem darin angeordneten Melkvakuummesser;
  • 2 schematisch eine Vorrichtung zum automatischen Melken eines Tieres;
  • 3 schematisch einen gemeinsamen Pufferbehälter der in 2 gezeigten Vorrichtung;
  • 4 schematisch einen individuellen Pufferbehälter der in 2 gezeigten Vorrichtung und
  • 5 schematisch ein Diagramm der Pulsier- und Melkvakuum-Kurve.
  • 1 zeigt einen Zitzenbecher 1 mit einer Zitzenbecherauskleidung 2 und einer Pulsierkammer 3. An die Pulsierkammer 3 ist über eine Pulsierleitung 4 ein (nicht dargestellter) vorzugsweise rechnergesteuerter, einstellbarer Pulsator angeschlossen. Nahe der Unterseite des Zitzenbechers 1 ist ferner eine Milchleitung 5 angeordnet. Im unteren Teil des Zitzenbechers 1 ist ein Melkvakuummesser 6 angeordnet. Der Melkvakuummesser 6 ist über eine Leitung 7 mit einem Computer oder einer Rechnereinheit verbunden. Mit Hilfe des Computers und/oder der Rechnereinheit kann der rechnergesteuerte einstellbare Pulsator auf der Basis des von dem Melkvakuummesser 6 ausgegebenen Signals gesteuert werden, das den Wert des Melkvakuums anzeigt.
  • Im folgenden ist die Steuerung des Pulsators unter Bezugnahme auf die in 5 gezeigten Diagramme näher erläutert. Hier ist die X-Achse die Zeitachse, während die Y-Achse den Unterdruck des Melkvakuums und des Pulsiervakuums anzeigt.
  • 5 zeigt die Pulsierkurve P, die das von dem Pulsator für eine Zitze erzeugte Pulsiervakuum anzeigt. Hier zeigt der strichliert dargestellte Teil der Pulsierkurve P das Pulsiervakuum an, das bei einer bekannten Vorrichtung zum automatischen Melken verwendet wird. 5 zeigt ferner die Melkvakuumkurve M, die von dem Melkvakuummesser 6 gemessen wird. Wie dargestellt, verändert sich das Melkvakuum während des Melkens. Das Pulsiervakuum verändert sich ebenfalls und kann einen maximalen Unterdruckwert annehmen.
  • Bei einer bekannten Vorrichtung zum automatischen Melken eines Tieres wird die Zitze eines Tieres in dem schraffierten Bereich B zwischen dem strichliert dargestellten Teil der Pulsierkurve P und dem entsprechenden Teil der Melkvakuumkurve unnötig belastet. Diese Belastung kann zur Reizung und sogar Entzündung der Zitze führen.
  • Eine solche Belastung der Zitze wird dadurch verhindert, daß der Computer und/oder die Rechnereinheit (im allgemeinen eine Steuervorrichtung) den von dem Melkvakuummesser 6 gemessenen Wert des Melkvakuums zur Steuerung des Pulsators zum Einstellen des Pulsiervakuums verwendet. Hier werden die entsprechenden Komponenten derart gesteuert, daß der maximale Unterdruckwert des Pulsiervakuums gleich dem gemessenen Melkvakuum oder ein fester darunterliegender Wert ist. Dies ist in 5 durch die zur Pulsierkurve P gehörende, strichpunktierte Linie dargestellt.
  • 2 zeigt schematisch eine Vorrichtung 8 zum automatischen Melken eines Tieres. Bei dieser Vorrichtung ist der Pulsator nicht gezeigt, weil der Pulsator und seine Steuerung an sich bekannt sind, beispielsweise aus der DE-A1-3609275.
  • Die Vorrichtung 8 ist mit mindestens zwei Zitzenbechern (bei der gezeigten Ausführungsform vier) versehen, die an entsprechende Zitzen des Tieres anzuschließen sind.
  • Eine Melkvakuumeinheit 9 erzeugt das Melkvakuum in den Zitzenbechern 1.
  • Die Melkvakuumeinheit 9 ist mit einer gemeinsamen Vakuumpumpe 10 und mit einem gemeinsamen Pufferbehälter 11 versehen, in dem mittels der gemeinsamen Vakuumpumpe ein Vakuum erzeugt werden kann. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die gemeinsame Vakuumpumpe 10 zum Erzeugen eines Vakuums in dem gemeinsamen Pufferbehälter 11 eine frequenzgesteuerte Vakuumpumpe. Der gemeinsame Pufferbehälter 11 umfaßt einen Vakuumsensor 15 zum Messen des Vakuums in dem gemeinsamen Pufferbehälter 11. Das Vakuum in dem gemeinsamen Pufferbehälter 11 kann mittels der gemeinsamen Vakuumpumpe 10 mit Hilfe von Daten des Vakuumsensors 15 gesteuert werden. Der gemeinsame Pufferbehälter 11 hat z. B. ein Fassungsvermögen von etwa 30 dm3.
  • Bei der gezeigten Ausführungsform hat der gemeinsame Pufferbehälter 11 eine in Wirkrichtung der Schwerkraft angeordnete Unterseite 16 (3). In der Unterseite 16 ist ein Auslaß 17 angeordnet, in dem die gemeinsame Vakuumpumpe 10 zum Erzeugen eines Vakuums in dem gemeinsamen Pufferbehälter 11 angeordnet ist. In zur Wirkrichtung der Schwerkraft entgegengesetzter Richtung weist der gemeinsame Pufferbehälter 11 eine Oberseite 18 auf. Jeder erste Vakuumleitungsabschnitt 12a kann mit der Oberseite 18 des gemeinsamen Pufferbehälters 11 verbunden werden.
  • In jeder Vakuumleitung 12 ist ein individueller Pufferbehälter 13 angeordnet und zwischen dem gemeinsamen Pufferbehälter 11 und dem entsprechenden Zitzenbecher 1 positioniert. Jeder individuelle Pufferbehälter 13 kann mit dem gemeinsamen Pufferbehälter 11 durch einen ersten Vakuumleitungsabschnitt 12a und mit dem entsprechenden Zitzenbecher 1 durch einen zweiten Vakuumleitungsabschnitt 12b verbunden werden. Für jeden individuellen Pufferbehälter 13 umfaßt die Vorrichtung 8 eine entsprechende individuelle Milchpumpe 14 (mit Milchmengenmesser, falls gewünscht) zum Erzeugen eines Vakuums in dem individuellen Pufferbehälter 13.
  • Da die Melkvakuumeinheit 9 sowohl eine gemeinsame Vakuumpumpe 10 als auch eine individuelle Milchpumpe 14 für jeden individuellen Pufferbehälter 13 umfaßt, kann in jedem Zitzenbecher 1 in geeigneter und reproduzierbarer weise ein Melkvakuum erzeugt werden.
  • Jeder individuelle Pufferbehälter 13 hat eine in Wirkrichtung der Schwerkraft angeordnete Unterseite 19 (4). In der Unterseite 19 befindet sich ein Auslaß 20, in dem die individuelle Milchpumpe 14 zum Erzeugen eines Vakuums in dem individuellen Pufferbehälter 13 angeordnet ist. In zur Wirkrichtung der Schwerkraft entgegengesetzter Richtung weist der individuelle Pufferbehälter 13 eine Oberseite 21 auf, an die der entsprechende erste Vakuumleitungsabschnitt 12a angeschlossen werden kann. Außerdem kann auch der zweite Vakuumleitungsabschnitt 12b an die Oberseite 21 des entsprechenden individuellen Pufferbehälters 13 angeschlossen werden. In der Oberseite des individuellen Pufferbehälters 13 ist auch ein Lufteinlaß-Steuerventil 22 ausgebildet. Ein individueller Pufferbehälter 13 hat beispielsweise ein Fassungsvermögen von 1,5 dm3 und dient auch als Milchseparator.
  • Analog zu dem gemeinsamen Pufferbehälter ist jeder individuelle Pufferbehälter 13 mit einem Vakuumsensor 23 zum Messen des Vakuums in dem individuellen Pufferbehälter 13 versehen. Dabei kann die individuelle Milchpumpe 14 und/oder das Lufteinlaß-Steuerventil 22 und damit das Vakuum in dem individuellen Pufferbehälter 13 mit Hilfe von Daten des Vakuumsensors 23 gesteuert werden.
  • In dem ersten und dem zweiten Vakuumleitungsabschnitt sind steuerbare Ventile angeordnet, die eine Funktion ausüben, die mit der der Ventile in herkömmlichen Vakuumleitungsabschnitten vergleichbar ist.
  • Um, falls gewünscht, ein noch genauer eingestelltes Melkvakuum zu erzeugen, sind auch die Abmessungen der Vakuumleitungsabschnitte 12a, 12b von Bedeutung. Ein besonders genau einstellbares Melkvakuum wird dadurch erzielt, daß der erste Vakuumleitungsabschnitt 12a eine maximale Kapazität von etwa 3500 cm3/s hat und/oder der zweite Vakuumleitungsabschnitt 12b eine maximale Kapazität von etwa 12000 cm3/s hat.
  • Wenn die Vorrichtung einen an sich bekannten Melkroboter mit einem Roboterarm zum Anschließen eines Zitzenbechers an eine Zitze umfaßt, ist es von Vorteil, wenn mindestens ein individueller Pufferbehälter 13 an oder in dem Roboterarm angeordnet ist.
  • Mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung kann ein sehr genau eingestelltes Melkvakuum in dem Zitzenbecher unter der Zitze erzeugt werden. Es besteht außerdem die Möglichkeit, während des Melkens das Melkvakuum sowie das Pulsiervakuum und andere Parameter des Melkvorgan ges, sofern vorhanden, mit Hilfe der Software enthaltenden Steuervorrichtung (z. B. ein Computer und/oder eine Rechnereinheit) in der Weise zu steuern, daß alle Euterviertel zumindest im wesentlichen gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge, insbesondere gleichzeitig, ausgemolken werden. Diese Melkparameter bestimmen die Melkintensität.
  • Eine solche zeitliche Reihenfolge kann z. B. so aussehen, daß die Euterviertel etwa 1 Minute nacheinander ausgemolken werden (selbstverständlich ist auch ein anderer Zeitraum möglich). Auf diese Weise kann ein Roboterarm die Zitzenbecher nacheinander von den Zitzen abnehmen, oder die Zitzen können nacheinander nachbehandelt werden. Nachdem die Euterviertel zumindest im wesentlichen gleichzeitig ausgemolken worden sind, können die Zitzenbecher gleichzeitig von den Zitzen abgenommen werden, so daß der Melkvorgang einen definierten Endzeitpunkt hat, was Vorteile bietet.
  • Die Melkintensität kann dadurch gesteuert werden, daß insbesondere mindestens ein Melkparameter der folgenden Gruppe von Parametern verändert wird: Melkvakuum, Anstiegsgeschwindigkeit des Pulsiervakuums, Abfallgeschwindigkeit des Pulsiervakuums und Entspannungs-Spannungs-Verhältnis. Das Verändern solcher Verfahrensparameter ist, wenn auch zu anderen Zwecken, an sich bekannt und braucht hier nicht näher erläutert zu werden.
  • Die Vorrichtung 8 ist ferner mit mindestens einem Melkparametermesser 24, bei der gezeigten Ausführungsform einem Thermometer, versehen, um während des Melkens für jedes Euterviertel einen Wert eines Melkparameters (z. B. die Temperatur) der gewonnenen Milch zu ermit teln. Hier ist darauf hinzuweisen, daß die Anordnung des Melkparametermessers 24 in der Figur rein schematisch ist, und selbstverständlich kann er auch an anderen geeigneten Stellen angeordnet sein. Die Steuervorrichtung ist insbesondere geeignet, das Melken jedes Euterviertels mittels der Melkvakuumeinheit oder der Pulsiereinheit zumindest teilweise mit Hilfe des ermittelten Wertes des Melkparameters (z. B. der Temperatur) zu steuern. Wenn z. B. die Temperatur der gewonnenen Milch einen unerwarteten Anstieg aufweist, der ein Anzeichen beispielsweise für ein zu starkes Melkvakuum in dem Zitzenbecher unter der Zitze sein könnte, kann die Steuervorrichtung die Melkintensität für die betreffende Zitze in der Weise einstellen, daß die Temperatur wieder innerhalb der Sollwerte liegt. Aufgrund der Tatsache, daß die Melkintensität für das betreffende Euterviertel während des Melkens eingestellt wird, steuert die Steuereinheit auch die Melkintensität der anderen Euterviertel, so daß die Euterviertel wieder gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden. Selbstverständlich erfolgt die Steuerung vorzugsweise vollautomatisch.
  • Außer der Temperatur können natürlich auch andere Melkparameter, wie z. B. Fettgehalt, Proteingehalt, Milchfluß, Leitfähigkeit, Farbe und dergleichen zur Anwendung kommen.
  • Der Melkparametermesser ist insbesondere ein an sich bekannter Euterviertel-Melkdauermesser zur Ermittlung der Euterviertel-Melkdauer für jedes Euterviertel. Die Vorrichtung 8 ist dann mit einem Rechner zur Ermittlung einer voraussichtlichen Euterviertel-Melkdauer aufgrund von historischen Euterviertel-Melkdauerwerten versehen.
  • Der Rechner ist insbesondere geeignet, den Mittelwert der Euterviertel-Melkdauer einer voreinstellbaren Anzahl von Melkvorgängen (z. B. acht oder zehn, wobei aber auch jede andere Zahl verwendet werden kann) dieses Euterviertels zu ermitteln. Dadurch kann vor dem Melken die Melkintensität für jedes Euterviertel auf der Basis der voraussichtlichen Euterviertel-Melkdauerwerte eingestellt werden. Insbesondere kann die Funktion der Melkvakuumeinheit oder der Pulsiereinheit gesteuert werden.
  • Die Melkintensität kann also während des Melkens eingestellt werden, wenn die Messung eines momentanen Melkparameters dies geboten erscheinen läßt.

Claims (11)

  1. Verfahren zum automatischen Melken eines Tieres mit mindestens zwei Eutervierteln, wobei bei dem Verfahren das Melken der mindestens zwei Euterviertel zumindest teilweise gleichzeitig erfolgt, wobei das Verfahren den Verfahrensschritt des Steuerns der Melkintensität während zumindest eines Teiles des Melkens jedes Euterviertels umfaßt, so daß alle Euterviertel gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden, wobei das Verfahren den Verfahrensschritt des Ermittelns während des Melkens für jedes Euterviertel eines Wertes eines Melkparameters der von dem betreffenden Euterviertel gewonnenen Milch umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Melkintensität während zumindest eines Teiles des Melkens jedes Euterviertels mit Hilfe des ermittelten Wertes des Melkparameters in der Weise gesteuert wird, daß alle Euterviertel gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren den Verfahrensschritt des Steuerns der Melkintensität während zumindest eines Teiles des Melkens jedes Euterviertels mit Hilfe des ermittelten Wertes des Melkparameters umfaßt, so daß alle Euterviertel zumindest im wesentlichen gleichzeitig ausgemolken werden.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren den Verfahrensschritt des automatischen Anschließens eines Zitzenbechers (1) an eine Zitze mittels eines Roboterarmes umfaßt.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zitzenbecher (1) nacheinander an die Zitzen angeschlossen werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Melkintensität mindestens ein Melkparameter aus der Gruppe gewählt wird, die aus Melkvakuum, Pulsiervakuum und Entspannungs-Spannungs-Verhältnis besteht.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren den Verfahrensschritt des Messens während des Melkens eines Euterviertels des Melkvakuums unter der Zitze in dem Zitzenbecher (1) umfaßt sowie den Verfahrensschritt des Steuerns des Pulsiervakuums derart, daß der maximale Unterdruckwert des Pulsiervakuums gleich dem gemessenen Melkvakuum oder ein fester darunterliegender Wert ist.
  7. Vorrichtung (8) zum automatischen Melken eines Tieres mit mindestens zwei Eutervierteln, wobei die Vorrichtung (8) mit mindestens zwei Zitzenbechern (1) versehen ist, die an die Zitze eines entsprechenden Euterviertels anzuschließen sind, mit einer Melkeinheit (9) zum Durchführen des Melkens der Euterviertel mit einer Melkintensität, die durch mindestens einen Melkparameter mit einem ermittelten Wert bestimmt wird, und mit einer Steuervorrichtung zum Steuern der Melkintensität für jedes Euterviertel, wobei die Melkeinheit (9) mittels der Steuervorrichtung derart steuerbar ist, daß das Melken der Euterviertel zumindest teilweise gleichzeitig erfolgt, wobei die Melkintensitäten für jedes Euterviertel mittels der Steuervorrichtung während zumindest eines Teiles des Melkens jedes Euterviertels derart steuerbar sind, daß alle Euterviertel gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden, wobei die Vorrichtung (8) mit mindestens einem Melkparametermesser (24) versehen ist, um während des Melkens für jedes Euterviertel einen Wert eines Melkparameters der von dem betreffenden Euterviertel gewonnenen Milch zu ermitteln, wobei der Melkparametermesser (24) mit der Steuervorrichtung verbunden werden kann, um der Steuervorrichtung Daten bezüglich des Wertes des Melkparameters zuzuführen, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung geeignet ist, die Melkintensität mit Hilfe des ermittelten Wertes des Melkparameters während zumindest eines Teiles des Melkens jedes Euterviertels derart zu steuern, daß alle Euterviertel gemäß einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge ausgemolken werden.
  8. Vorrichtung (8) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Steuervorrichtung die Melkintensitäten für jedes Euterviertel während zumindest eines Teiles des Melkens jedes Euterviertels mit Hilfe des ermittelten Wertes des Melkparameters in der Weise gesteuert werden können, daß alle Euterviertel zumindest im wesentlichen gleichzeitig ausgemolken werden.
  9. Vorrichtung (8) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (8) einen Melkroboter mit einem Roboterarm zum automatischen Anschließen eines Zitzenbechers (1) an eine Zitze aufweist.
  10. Vorrichtung (8) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Melkroboter geeignet ist, die einzelnen Zitzenbecher (1) anzuschließen.
  11. Vorrichtung (8) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (8) einen Melkvakuummesser (15) umfaßt, um während des Melkens eines Euterviertels das Melkvakuum unter der Zitze in dem Zitzenbecher (1) zu messen, und daß die Vorrichtung (8) eine Steuervorrichtung umfaßt, um das Pulsiervakuum in der Weise zu steuern, daß der maximale Unterdruckwert des Pulsiervakuums gleich dem gemessenen Melkvakuum oder ein fester darunterliegender Wert ist.
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