-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft organische Lösungen mit einer niedrigen
Viskosität
als bei Umgebungstemperatur härtbare
Beschichtungen, die auf Substrate wie kautschukartige Elastomere,
starre Metalle oder biegsam-starre thermoplastische Substrate durch
Streichen, Tauchen oder Spritzen aufgetragen werden, wodurch ein
verbessertes Aussehen, eine verbesserte Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln
und Treibstoffen und eine verbesserte Ozonbeständigkeit des Substrats erhalten
werden. Eine solche Beschichtung ist biegsam und kann werkseitig
auf ein Originalgerät
aufgetragen oder als Aftermarket-Beschichtung oder Reparaturlack
bereitgestellt werden.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Schnell
reagierende Dichtmittel, die durch Feuchtigkeit aushärtbar sind
und weichgemachte, kautschukartige Polymere und reaktive Silane
zusammen mit Katalysatoren enthalten, sind bekannt. Siehe beispielsweise
U.S.-A-6,335,412,
5,051,463, 6,025,445 und 6,410,640. Ihre Rheologie und der Weichmacher
machen diese Zusammensetzungen als streichfähige, zum Tauchen geeignete
und spritzbare Beschichtungen und Weichmacher ungeeignet. Weil die
Filmbeschichtungen von 25,4–127 μm (1–5 mil)
dünn sind,
wäre zu erwarten,
dass der Weichmacher die Haftung und den Abrieb beeinträchtigt.
Weiterhin verursachen in solchen Dichtmitteln verwendete Katalysatoren
Probleme hinsichtlich der Topfzeit.
-
US-A-4,670,496
offenbart einen beschichteten Kautschukgegenstand mit einer Beschichtung,
die ein organisches Lösungsmittel
und ein Blend umfasst, das unvulkanisierten Dienkautschuk und modifiziertes EPDM
umfasst.
-
Beschichtungen,
bei denen der Auftrag durch Streichen, Tauchen und Spritzen erfolgt,
erfordern Lösungen
mit einer niedrigen Viskosität
mit einer ausreichenden Topfzeit, so dass die Gelierung nicht erfolgt,
sobald die Beschichtungszusammensetzung gegenüber der Atmosphäre offen
ist. Beschichtungen, die eine Härtungsgeschwindigkeit
aufweisen, durch die sie in einigen Stunden handtrocken sind, und
eine ausreichende Topfzeit aufweisen, wären brauchbar.
-
Kurzbeschreibung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung macht eine bei Umgebungstemperatur härtbare Beschichtung
und beschichtete Gegenstände
daraus in einer kautschukartigen, witterungsbeständigen Zusammensetzung mit
einer hohen Dehnung verfügbar,
die auf biegsame, elastomere Substrate für eine Vielzahl von Zwecken
aufgetragen werden kann. Bevorzugte in der Zusammensetzung verwendete
filmbildende Polymere ergeben eine Beständigkeit gegenüber Ozon, Ölen und
Lösungsmitteln,
und andere Ausführungsformen
können
zu Zwecken der Verbesserung des kosmetischen Aussehens des Substratkautschuks
aufgetragen werden. Die Beschichtungszusammensetzung der Erfindung
ist gegenüber
einer Langzeit-Ermüdung
durch Biegen beständig und
ergibt eine hervorragende Haftung an biegsamen, elastomeren Substraten
und weist im gehärteten
Zustand eine Dehnung von wenigstens 100% als trägerloser Film auf.
-
Insbesondere
macht die vorliegende Erfindung einen beschichteten Kautschukgegenstand
mit einer Beschichtung verfügbar,
die als Mischung von zwei Teilen aufgetragen und gehärtet ist,
wobei die Beschichtung als ersten Teil (A) ein organisches Lösungsmittel,
ein biegsames, filmbildendes Polymer, das eine Tg von weniger
als 0°C
und von 0 bis 20% einer Ungesättigtheit aufweist
und funktionelle Gruppen enthält,
die mit einer Härtungskomponente
coreaktiv sind, und als zweiten Teil (B) von 25 bis 150 Gew.-Teile
auf 100 Gew.-Teile des filmbildenden Polymers eine Silan-Härtungskomponente,
die wenigstens eine silicongebundene Gruppe enthält, die bei Raumtemperatur
mit der funktionellen Gruppe des filmbildenden Polymers coreaktiv
ist, enthält, wobei
die gehärtete
Beschichtung eine Dehnung von wenigstens 100% aufweist.
-
Weiterhin
macht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bildung eines
wärmeabgebenden
Kautschukgegenstandes verfügbar,
umfassend das durch Spritzen, Tauchen oder Streichen erfolgende
Beschichten der Oberfläche
eines geformten Elastomers mit einer bei Raumtemperatur härtenden
Beschichtung auf der Grundlage von Lösungsmittel, die 20 Gew.-Teile
bis 150 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile eines filmbildenden Polymers
Metallteilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 25 bis 100 μm in Beimischung
mit 4 Gew.-% bis 25 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt, eines
organischen Lösungsmittels,
eines biegsamen, funktionalisierten, filmbildenden Polymers, das
eine Tg von weniger als 0°C
und eine Ungesättigtheit
von 0 bis 20% und bei Raumtemperatur mit dem Härtungsmittel in Teil (B) coreaktive
Gruppen aufweist, umfasst, wobei Teil (B) 25 bis 150 Gew.-Teile
auf 100 Gew.-Teile des filmbildenden Polymers eines Silan-Härtungsmittels
enthält,
das wenigstens eine silicongebundene, mit den Gruppen des filmbildenden
Polymers coreaktive Gruppe enthält, wobei
die gehärtete
Beschichtung eine Dehnung von 100% oder mehr aufweist.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen
gehen aus den jeweiligen Unteransprüchen hervor.
-
Die
härtbare
Beschichtungszusammensetzung ist eine Mischung aus zwei Teilen,
wobei ein Teil eine Lösung
eines funktionalisierten, filmbildenden Polymers enthält und der
andere Teil die mit dem funktionalisierten Polymer coreaktive Härtungskomponente
ergibt. Die Stabilität
als vorgemischte, einteilige Lösung
ist auf mehrere Monate beschränkt.
Der härtbare
Filmbildner und die härtende
Komponente werden bei einem Gesamt-Feststoffgehalt von 4% bis 25%
miteinander vermischt. Die Viskosität kann in Abhängigkeit
von den ausgewählten
Komponenten variieren und muss weniger als 20 000 mPas (20 000 cPs)
(Brookfield) betragen, so dass die Beschichtung unter Bildung dünner Beschichtungen
von 0,0254–0,508 μm (0,001–0,020 mil)
gespritzt, gestrichen oder zum Tauchen verwendet werden kann.
-
Insbesondere
umfasst die Beschichtungszusammensetzung der Erfindung eine verdünnte, spritzbare Zusammensetzung,
die einen Feststoffgehalt von 4 bis 25% in einer organischen Lösung beim
wesentlichen Fehlen (< 1000
ppm) von Wasser und bei weniger als 1000 ppm freien Isocyanatgruppen
und ohne einen Kondensationskatalysator enthält, wobei Teil (A) 100 Teile
eines funktionalisierten, hydrophoben Filmbildners mit einer Tg von weniger als 0°C, (b) 25 bis 150 Teile einer
coreaktiven Silan-Härtungskomponente
auf 100 Gew.-Teile des Filmbildners als Rest wenigstens ein organisches
Lösungsmittel
für den
Filmbildner enthält. Das
Silan bindet chemisch an funktionellen Stellen des filmbildenden
Polymers und härtet
beim Kondensieren von hydrolysierbaren Gruppen bei der Einwirkung
von Luft auf den beschichteten Gegenstand unter Bildung von Siloxanbindungen
aus.
-
In
einer anderen speziellen Ausführungsform
weisen metallgefüllte,
emissive, elastomere Beschichtungen ohne Kautschukbeschleuniger,
die ohne Wärme
härtbar
sind, eine haltbare, witterungsbeständige Haftung und eine Langzeit-Wärmeabfuhr auf, wenn sie auf
biegsame, polymere Substrate, insbesondere vulkanisierte Kautschukgegenstände, aufgetragen
werden.
-
Die
hier offenbarten bevorzugten Beschichtungen härten unter Umgebungsbedingungen
und sind gegenüber
Lösungsmitteln
und Kraftstoffen beständig
und weisen eine verstärkte
Ozonbeständigkeit
auf. Das verwendete gehärtete,
filmbildende Polymer hat eine Lichtdurchlässigkeit oder Transparenz von
wenigstens 90%, enthält
im gehärteten
Zustand eine Ungesättigtheit
von nicht mehr als 90% und ergibt eine Matrix, durch die strahlende
wärmere flektierende
(emissive) und thermische Übertragungseigenschaften
vom thermisch leitfähigen,
aus Teilchen bestehenden Metall-Füllmittel eine signifikante
Wärmemenge
ablenken und ableiten können,
wobei die Beschichtung permanent haftet und kein Spannungsreißen oder
Reißen
infolge Umwelteinflüssen
und keine Versprödung
erfährt.
Solche Beschichtungen sind zur Beschichtung von geformten Kautschukgütern wie
luftgefüllten
oder nicht luftgefüllten
Rädern
und Reifen, Schläuchen,
Riemen, Befestigungen und dergleichen insbesondere bei einer Verwendung
neben heißen
Körpern
wie Motorblöcken
oder anderen industriellen, Strahlungswärme emittierenden Komponenten
brauchbar.
-
Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Funktionalisierter
Filmbildner und Verfahren zur Funktionalisierung
-
Mit "hydrophob" ist gemeint, dass
wenigstens 80% des filmbildenden Polymers von wasserunlöslichen Monomeren
stammen. Filmbildner schließen
die Polyoxyalkylen-Copolymere aus.
-
Hier
verwendete funktionalisierte, elastomere Filmbildner härten mit
der Härtungskomponente über eine
oder mehrere Reaktionswege. Mischungen aus zwei verschiedenen funktionalisierten
Filmbildnern sind geeignet, wobei jeder denselben oder einen verschiedenen
Typ von funktionellen Gruppen am Polymer hat. Zum Beispiel funktioniert
eine Mischung aus carboxyliertem, hydriertem Nitrilbutadien und
Ethylen-Acryl-Polymer. Salzbildende Reaktionen und Kondensationsreaktionen
können
zwischen dem filmbildenden Polymer und der Härtungskomponente auftreten.
Die Wechselwirkung zwischen der Härtungskomponente und den funktionellen
Gruppen am filmbildenden Polymer umfassen elektrophile-nucleophile
Wechselwirkungen. Funktionelle Gruppen am Filmbildner ergeben Härtungswege
zwischen der Härtungskomponente
und dem filmbildenden Polymer zusätzlich zum Härten des
Polymers und der Härtungskomponente
mit sich selbst und an den Beschichtungssubstraten. Am filmbildenden
Polymer können
funktionelle Gruppen bereitgestellt werden, etwa durch eine Copolymerisation
eines eine reaktive Gruppe tragenden Comonomers und durch verschiedene
Verfahren, wodurch filmbildende Polymere durch die Einarbeitung
von funktionellen Gruppen am Polymer nach der Polymerisation modifiziert
werden.
-
Der
Begriff "funktionalisiert" bedeutet (1), dass
ein elektrophiler, nucleophiler, insbesondere ein aktiven Wasserstoff
tragender Rest Teil eines ethylenisch ungesättigten Comonomers ist, das
copolymerisiert wird, oder (2) eine elektrophile, nucleophile, insbesondere
eine aktiven Wasserstoff tragende Verbindung Teil einer pfropfbindenden
Verbindung oder eines ethylenisch ungesättigten Comonomers ist, das
durch eine Nachpolymerisation an das filmbildende Grundpolymer pfropfgebunden
wird, (3) eine Gruppe, die gegenüber
einer aktiven Wasserstoffgruppe als Teil einer pfropfbindenden Comonomer-Verbindung
reaktiv ist und durch eine Nachpolymerisation an das filmbildende
Grundpolymer pfropfgebunden wird. Das Comonomer oder die gepfropfte
Verbindung wird ionisch und/oder kovalent an die filmbildende Polymerstruktur
gebunden und ergibt eine seitenständige Gruppe, die dazu fähig ist,
mit der Härtungskomponente
zu reagieren, die bei Umgebungstemperaturen damit coreaktiv ist.
-
Herkömmliche
Wege zur Einarbeitung einer aktiven Wasserstoff tragenden, funktionellen
Gruppe oder einer coreaktiven Gruppe in ein polymerisiertes, nichtfunktionelles
Elastomer wie durch die Umwandlung einer eine funktionelle Gruppe
tragenden Verbindung zu einer geeigneten Vorstufe einer funktionellen
Gruppe oder durch die direkte Einarbeitung eines geeigneten Vorstufenrests
können,
wenn das Elastomer in Lösung
oder im geschmolzenen Zustand vorliegt, mittels der "En-"Reaktion, bei der
eine Übertragung
von allylischem Wasserstoff auf ein Enophil, gefolgt von einer Kupplung
von zwei ungesättigten
Enden, erfolgt, oder mittels einer radikalischen Reaktion an einer
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung oder im geschmolzenen Zustand
bewerkstelligt werden. Wenn das Polymer aber im geschmolzenen Zustand
vorliegt, werden Mittel, die zum Verleihen einer hohen mechanischen
Scherung fähig
sind, wie ein Extruder, verwendet, um die gewünschte Reaktion zur Einarbeitung
der umzuwandelnden funktionellen Gruppe oder zur direkten Einarbeitung
eines geeigneten Vorstufenrests zu bewirken. Wenn die umzuwandelnde
funktionelle Gruppe eine geeignete Vorstufe ist oder der direkte
eingearbeitete Vorstufenrest mit Techniken wie einer Metallierung,
gefolgt von einer Reaktion mit einem geeigneten Elektrophil, eingearbeitet
wird, wird die Einarbeitung andererseits vorzugsweise bewerkstelligt,
wenn das Polymer in Lösung
ist.
-
Von
den mehreren Verfahren, die zur Einarbeitung einer funktionellen
Gruppe oder einer Vorstufe für eine
funktionelle Gruppe verfügbar
sind, sind diejenigen Verfahren, bei denen die Neigung besteht,
dass eine einzige funktionelle Gruppe oder Vorstufeneinheit einer
funktionellen Gruppe an jeder Einarbeitungsstelle eingearbeitet
wird, wobei eine minimale Kupplung des Elastomerpolymers wie durch
die En-Reaktion erfolgt, und das Verfahren, bei dem eine Metallierung,
gefolgt von einer Reaktion mit einem Elektrophil erfolgt, bevorzugt. Wenn
eine zu einer geeigneten Vorstufe umzuwandelnde funktionelle Gruppe
in das Elastomer eingearbeitet wird, wird die Umwandlung der funktionellen
Gruppe zum Vorstufenrest gewöhnlich
auch bewerkstelligt, wenn das Polymer in Lösung ist. Im Allgemeinen kann
jedes der Lösungsmittel,
von denen bekannt ist, dass sie zur Herstellung solcher elastomerer
Polymere in Lösung
geeignet sind, zur Bewerkstelligung dieser Reaktionen oder Umwandlungen
verwendet werden.
-
Es
ist eine Vielzahl von Nachpolymerisierungs-Funktionalisierungstechniken
bekannt, die zuvor nichtfunktionelle Additionspolymere mit nucleophilen
oder elektrophilen Vernetzungs-Härtungsstellen
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ergeben. Hydroxylgruppen
sind brauchbare funktionelle Gruppen zur Bewerkstelligung der Vernetzungsreaktionen
mit hier verwendeten Härtungskomponenten.
U.S.-A-4,118,427 offenbart hydroxylhaltige, härtbare, flüssige Kohlenwasserstoff-Prepolymere
durch das Ozonisieren eines gesättigten
Kohlenwasserstoffpolymers mit einer hohen Molmasse wie Polyisobutylen
oder Ethylen-Propylen-Kautschuk, gefolgt von einer Reduzierung des
ozonisierten Materials beispielsweise durch die Verwendung von Reduktionsmitteln
wie Diisobutylaluminiumhydrid zur Bildung des hydroxylhaltigen Polymers.
-
Eine
Teilliste von nucleophilen Gruppen und/oder funktionellen Gruppen
mit aktivem Wasserstoff, die in das filmbildende Polymer eingearbeitet
werden können
und mit durch elektrophile Gruppen substituierten Härtungskomponenten
oder hydrolysierbaren Gruppen coreaktiv sind, sind Hydroxy-, Mercapto-,
Isocyanato-, Amino-, Phenol- und Carboxylgruppen. Beispielhafte
elektrophile Gruppen, die in den Filmbildner eingearbeitet und mit
durch nucleophile Gruppen substituierte Härtungskomponenten coreaktiv
sind, sind Alkylhalogenid-, Benzylhalogenid-, Allylhalogenid-, Ester-,
Ether-, Anhydridgruppen und dergleichen. Wenn das filmbildende Polymer
eine seitenständige
nucleophile Gruppe enthält,
kann die entsprechende Gruppe an wenigstens einer Valenz des Siliciumatoms
der Silan-Härtungskomponente
auch eine Alkoxy-, Hydroxy-, Mercapto-, Isocyanato-, Amino-, Phenol-,
Glycido-, Carboxyl-, Oxiran-, Benzylhalogenid-, Allylhalogenid-,
Alkylhalogenid-, Ester-, Ether- und/oder Anhydridgruppe einschließen.
-
(A) FUNKTIONALISIERTE
COMONOMERE
-
Das
hier verwendete härtbare,
filmbildende Polymer kann durch eine Copolymerisation von elastomerbildenden
Monomeren zusammen mit funktionalisierten Comonomeren oder durch
die Reaktion eines Polymers mit einem eine funktionelle Gruppe enthaltenden
Monomer oder einer reaktiven Verbindung gebildet werden. Die eingearbeitete
reaktive Gruppe härtet
anschließend
das Polymer durch eine Reaktion der hier beschriebenen Härtungskomponente.
Beim Härtungsverfahren
werden Reaktionen einer vernetzenden Komponente mit einer aktiven
Wasserstoff tragenden, funktionellen Gruppe oder einer gegenüber aktivem
Wasserstoff reaktiven Gruppe, die mit der entsprechenden reaktiven,
funktionellen Gruppe am Copolymer oder seitenständig zum Copolymer vernetzt.
Es ist zweckmäßig, eine
funktionelle, ein Comonomer tragende Gruppe bei der Polymerisation
des filmbildenden Polymers einzuführen, wie üblicherweise praktiziert wird.
Die verschiedenen Wege der radikalischen Additionspolymerisation,
der anionischen Additionspolymerisation, des radikalischen Pfropfens,
des Metathese-Pfropfens
und des hydrolytischen Pfropfens sind im Fachgebiet bekannt. Die
funktionelle Gruppen enthaltenden Polymere oder Copolymere umfassen
Polymere, die durch ihre Hauptbestandteile gekennzeichnet sind,
wie α-Olefin-Elastomere, Dienelastomere,
hydrierte Dienelastomere, Fluorelastomere, vernetzbare α-Olefin-Copolymer-Elastomere,
Acrylkautschuk, Acrylat- oder Methacrylat-Acrylat-Copolymere und
Ethylen-Carboxylate etc.
-
Bevorzugte
Beispiele für
kautschukartige Copolymer-Elastomere umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
anionisch polymerisierte olefinische Elastomere. Beispiele für anionisch
polymerisierte olefinische Kautschuke umfassen Ethylen-Propylen-Kautschuk,
Ethylen-Propylen-Dienmonomer-Kautschuk,
Polyisobutylen oder "Butylkautschuk" oder jedes andere
Isoolefin-Polymer,
das gegebenenfalls mit einem konjugierten Dien (wie Isopren) copolymerisiert
ist und gegebenenfalls bis zu 30 Gew.-% eines α,β-ethylenisch ungesättigten Nitril- und/oder Styrol-Comonomers
(wie Styrol und/oder ein alkylsubstituiertes Styrol) und dergleichen
enthält.
Besonders bevorzugte Elastomere umfassen Isobutylen-Isopren-Copolymer,
Isobutylen-para-Methylstyrol-Copolymer
und dergleichen.
-
Eine
geeignete seitenständige
funktionelle Gruppe mit aktivem Wasserstoff wird durch Verfahren
zur Bildung von aminfunktionalisierten Ethylen-Propylen-Dienmonomer-Kautschuk (EPDM)
durch das in U.S.-A-4,987,200 beschriebene Verfahren erhalten. Gleichermaßen können Isobutylen-Copolymere mit einer höheren Molmasse,
die mit Hydroxylgruppen funktionalisiert sind, unter Verwendung
des in EP-A-325 997 beschriebenen Verfahrens hergestellt werden.
Weiterhin kann jedes kommerziell verfügbare Polymer auf der Grundlage
von Isobutylen, das eine niedrige Halogenkonzentration, typischerweise
0,5 bis 2,0 mol-%, enthält, mit
einem Alkylamin bzw. einem Aminoalkohol kombiniert werden, um die
funktionelle Amin- oder Hydroxylgruppe zu erzeugen.
-
Funktionalisierte
Elastomere mit einem Zahlenmittel der Molmasse von 1000 bis zu 200
000, die funktionelle Hydroxyl- und/oder Amingruppen enthalten,
sind bekannt. Polyisobutylen mit Hydroxy am Kettenende wird üblicherweise
hergestellt, indem Hydroxygruppen an den terminalen Positionen von
kationisch polymerisiertem Isobutylen durch eine Dehydrochlorierung,
Hydroborierung und Oxidation von Polyisobutylen mit Chlor am Kettenende
eingeführt
wird. Polyisobutylene mit Chlor am Kettenende, die durch eine kationische
Polymerisation eines Isobutylen-Monomers erhalten werden, sind bekannt.
Siehe Faust und Kennedy in "Living
Carbocationic Polymerization: III. Demonstration of the Living Polymerization
of Isobutylene",
Polym. bull. 15: 317–23
(1986), wo eine lebende carbokationische Polymerisation von Isobutylen
und das Quenchen der lebenden Rezeptur mit Methanol und anderen
Reagenzien wie Aminen offenbart ist.
-
Verfahren
zur Lebendpolymerisation, von denen einige in U.S.-A-5,350,819,
5,169,914 und 4,910,321 offenbart sind, sind bevorzugte Techniken
zur Bildung des filmbildenden Polymers. Allgemeine Bedingungen, unter
denen lebende Polymerisationen erreicht werden können, zum Beispiel unter Verwendung
von Isobutylen, umfassen: (1) einen Initiator wie ein tertiäres Alkylhalogenid,
einen tertiären
Alkylether, einen tertiären
Alkylester oder dergleichen, (2) einen Lewissäure-Coinitiator, der typischerweise
ein Halogenid von Titan, Bor oder Aluminium umfasst, (3) einen Protonenfänger und/oder
Elektronendonor, (4) ein Lösungsmittel,
dessen Dielektrizitätskonstante
unter Berücksichtigung
der Auswahl der Lewissäure
und des Monomers gemäß bekannter
kationischer Polymerisationssysteme und des Monomers ausgewählt wird.
-
Terminale
funktionelle filmbildende Polymere
-
Elektrophile
Gruppen, nucleophile Gruppen, Gruppen, die dadurch gekennzeichnet
sind, dass sie eine aktive Wasserstoffgruppe oder mit aktiven Wasserstoffgruppen
reaktive Gruppen tragen, können
am Ende der hier brauchbaren filmbildenden Polymere eingearbeitet
werden. Terminale Gruppen, die mit aktiven Wasserstoffgruppen an
einer Härtungskomponente
coreaktiv sind, sind brauchbar. Diese filmbildenden Polymere werden
mit bekannten Verfahren hergestellt.
-
U.S.-A-5,448,100
offenbart ein sulfoniertes, telecheles Polyisobutylen, das durch
die "inifer" (Initiator-Übertragungsmittel-)initiierte,
carbocationische Polymerisation von Isobutylen mit einer Lewissäure unter Bildung
eines Polymers, gefolgt vom endgültigen
Quenchen mit Acetylsulfat und dem Ausfällen durch Abtreiben mit Dampf
oder mit Methanol, Ethanol, Isopropylalkohol oder Aceton hergestellt
wird. Die Polymerisation erfolgt vorzugsweise in einem chlorierten
Lösungsmittel,
am meisten bevorzugt in einem Lösungsmittelgemisch,
wie Methylenchlorid, Methylchlorid oder einer aliphatischen oder
alicyclischen, fünf
bis 10 Kohlenstoffatome enthaltenden Verbindung. Bei der Lewissäure kann
es sich beispielsweise um Bortrichlorid oder Titantetrachlorid oder
ein anderes Metallhalogenid (einschließlich Zinntetrachlorid, Aluminiumchlorid
oder ein Alkylaluminium) handeln. Das endgültige Quenchen erfolgt vorzugsweise
bei einer Temperatur zwischen –90°C bis 0°C und am
meisten bevorzugt bei der Polymerisationstemperatur oder der Zersetzungstemperatur
des Komplexes. Das Stoffmengenverhältnis von Polyisobutylen zu
Acetylsulfat beträgt
vorzugsweise 1:1 oder mehr.
-
Ein
anderes Beispiel, mit dem ein filmbildendes Polymer wie Polyisobutylen
mit terminalen, aktiven, gegenüber
einer Härtungskomponente
reaktiven Wasserstoffgruppen erhalten wird, ist eine terminale Silangruppe,
die eine Hydroxy- oder Alkoxygruppe oder eine andere hydrolysierbare
Gruppe trägt.
Diese können durch
einen bekannten Weg zur Dehydrohalogenierung einer terminalen, tertiären Kohlenstoff-Chlor-Bindung, gefolgt
von einer Additionsreaktion mit einem ethylenisch ungesättigten
Silan, der Reaktion eines Polymers mit einer terminalen, tertiären Kohlenstoff-Chlor-Bindung
mit Allyltrimethylsilan unter Erhalt eines Polyisobutylens mit einer
terminalen ungesättigten
Gruppe und die anschließende
Additionsreaktion zwischen der terminalen, ungesättigten Gruppe und einer Hydrosilanverbindung
unter Verwendung eines Platin-Katalysators erhalten werden.
-
Als
Hydrosilanverbindung können
halogenierte Silane wie Trichlorsilan, Methyldichlorsilan, Dimethylchlorsilan,
Phenyldichlorsilan, Alkoxysilane wie Trimethoxysilan, Triethoxysilan,
Methyldiethoxysilan, Methyldimethoxysilan, Phenyldimethoxysilan
etc; Acyloxysilane wie Methyldiacetoxysilan, Phenyldiacetoxysilan
etc. und Ketoximatsilane wie Bis(dimethylketoximat)methylsilan,
Bis(cyclohexylketoximat)methylsilan etc. erwähnt werden. Von diesen sind
halogenierte Silane und Alkoxysilane bevorzugt.
-
Solche
Herstellungsverfahren sind beispielsweise in der japanischen Kokoku-Veröffentlichung Hei-4-69659,
der japanischen Kokoku-Veröffentlichung
Hei-JP-A-108928,
der japanischen Kokai-Veröffentlichung
Sho-JP-A-63-254149, der japanischen Kokai-Veröffentlichung Sho JP-A-64-22904
und der japanischen Patentveröffentlichung
JP-A-2539445 beschrieben.
-
(i) Dienelastomere
-
Funktionalisierte,
hydrierte Dien-Copolymere, die hier zur Verwendung als filmbildendes
Polymer geeignet sind, sind Festphasen-Hochpolymere mit einer Molmasse
von 50 000 und mehr, noch typischer von 200 000 bis 500 000, und
sie enthalten nicht mehr als 10 Gew.-% konjugierte Diensegmente.
Diese Polymere unterscheiden sich von flüssigen, funktionalisierten
Oligomeren, wie den mit einer reaktiven Endgruppe funktionalisierten,
flüssigen
Polymeren, z.B. ATBN und CTBN, die hier nicht als das einzige filmbildende
Polymer geeignet sind, aber mit einem filmbildenden Polymer mit
einer höheren
Molmasse (50 000 oder mehr) mischbar sind. Das ungesättigte,
funktionalisierte Polymer zur Herstellung des hydrierten Beschichtungspolymers
umfasst im Wesentlichen von 50 bis 85 Gew.-% konjugierte Dienmonomer-Einheiten,
5 Gew.-% bis 50 Gew.-% einer oder mehrerer nichtkonjugierter, ethylenisch
ungesättigter
Monomereinheiten und 1 bis 20 Gew.-% eines funktionellen Comonomers
oder pfropfgebundenen, eine reaktive Vernetzungsstelle tragenden
Verbindung. Die bevorzugten konjugierten Dienmonomer-Einheiten stammen
von 1,3-Butadienmonomer, und die nicht konjugiert ethylenisch ungesättigten
Monomereinheiten stammen von einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten
Monomeren, die aus ungesättigten
Acrylestern, Methacrylestern, Nitrilen wie Acrylnitril und Methacrylnitril
und aromatischen Monovinyl-Kohlenwasserstoffen wie Styrol und Alkylstyrolen
und Vinyliden-Comonomeren
ausgewählt
sind. Aromatische Divinyl-Kohlenwasserstoffe wie Divinylbenzol,
Dialkenyl-Aromaten wie Diisopropenylbenzol fehlen vorzugsweise.
Andere Comonomere umfassen Alkyl(meth)acrylate wie Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat
oder -methacrylat, Vinylpyridin und Vinylester wie Vinylacetat.
Die bevorzugten funktionellen Comonomere sind aus ungesättigten
Carbonsäuren und
Estern davon, wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure
und Maleinsäure,
ausgewählt. Die
bevorzugte Glasübergangstemperatur
der funktionalisierten Dienelastomer-Filmbildner darf 0°C nicht übersteigen
und ist vorzugsweise niedriger als –25°C, damit in der Beschichtung
eine Beständigkeit
gegenüber einer
Biegerissbildung/Ermüdung
durch Biegen erhalten wird. Ein bevorzugter Emulsionspolymerlatex
umfasst.
-
Carboxyl-Endgruppen
können
an Dienelastomer-Hochpolymeren, die eine Ungesättigtheit vom -C-CH=CH-C--Typ
enthalten, durch Kettenspaltungsverfahren, bei denen ein Kautschukozonid
gebildet wird, gebildet werden, und Aldehyd-Endgruppen werden mit
einem Peroxid oder einer Persäure
zu Carboxylgruppen oxidiert. Alternativ können Hydroxyl-Endgruppen am
Kautschukozonid durch reduktive Techniken mittels einer katalytischen
Hydrierung oder mittels Reduktionsmitteln wie Metallhydriden oder
Borhydriden und dergleichen gebildet werden. Siehe beispielsweise
das britische Patent Nr. 884,448. Auf vergleichbare Weise offenbart
U.S.-A-4,118,427 flüssige,
hydroxylhaltige, härtbare,
flüssige
Kohlenwasserstoff-Prepolymere durch die Ozonisierung eines gesättigten
Kohlenwasserstoff-Polymers mit hoher Molmasse, wie Polyisobutylen
oder Ethylen-Propylen-Kautschuk, gefolgt von einer Reduktion des
ozonisierten Materials beispielsweise unter Verwendung von Reduktionsmitteln,
vorzugsweise Diisobutylaluminiumhydrid, wodurch die oben aufgeführten hydroxylhaltigen,
flüssigen
Prepolymere mit einer wesentlich niedrigeren Molmasse als das Ausgangspolymer gebildet
werden.
-
Eine
Einarbeitung von Mercaptoalkohol oder Mercaptocarboxylaten als funktionalisierte
Pfropfverbindungen ist zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
leicht anpassbar. Geeignete Hydroxymercaptane und/oder Mercaptocarbonsäureester
enthalten Hydroxyl. NS-R-OH-Verbindungen umfassen diejenigen, in
denen R eine lineare, verzweigte oder cyclische C1-C36-Alkylgruppe ist, die gegebenenfalls durch
bis zu 6 weitere Hydroxylgruppen substituiert oder durch Stickstoff-,
Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen sein kann. Geeignet
sind Mercaptocarboxylate wie HS(CHR2)n-(C(O)OR3OH)m, wobei R2 Wasserstoff
oder eine C1-C6-Alkylgruppe
ist, R3 eine lineare, verzweigte oder cyclische
C2-C36-Gruppe ist,
die gegebenenfalls durch bis zu 6 weitere Hydroxylgruppen substituiert
oder durch Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen sein
kann, -OH vorzugsweise primär
ist, n eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist und m eine ganze Zahl von
1 bis 2 ist.
-
Bevorzugte
Hydroxymercaptane sind Mercaptoethanol, 1-Mercapto-3-propanol, 1-Mercapto-4-butanol, α-Mercapto-ω-hydroxyoligoethylenoxide,
z.B. α-Mercapto-ω-hydroxyoctaethylenglycol
oder die entsprechenden Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolyether. Mercaptoethanol
und α-Mercapto-ω-hydroxyoligoethylenoxide
sind bevorzugt. Bevorzugte Hydroxylgruppen enthaltende Mercaptocarbonsäureester
sind Ester von Mercaptoessigsäure,
Mercaptopropionsäure
und Mercaptobuttersäure
mit Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Diethylenglycol,
Triethylenglycol, Tetraethylenglycol, Octaethylenglycol, Dipropylenglycol,
Tripropylenglycol, Tetrapropylenglycol und N-Methyldiethanolamin.
Die entsprechenden Ester von Mercaptoessigsäure und 3-Mercaptopropionsäure sind
besonders bevorzugt. Geeignete Typen von elastomeren, filmbildenden,
mit der Mercaptoverbindung umgesetzten Grundpolymeren umfassen Polymere
von Isobutylen, Chloropren, Polybutadien, Isobutylen/Isopren, Butadien/Acrylnitril,
Butadien-Acrylat-Copolymere, S-B-Copolymere, Copolymere vom Butadien-Vinylidenchlorid-Acrylat-Typ.
Verfahren zur Einarbeitung von Mercaptoverbindungen zur Herstellung
eines funktionellen filmbildenden Polymers sind in U.S.-A-6,252,008
beschrieben. Der Kautschuk enthält
im Bereich von 0,1 bis 5 Gew.-% gebundene Hydroxylgruppen. Die Molmasse
des in Lösung
polymerisierten Dienkautschuks, der Hydroxylgruppen enthält, die
gemäß dem Verfahren
von U.S.-A-6,252,008 eingearbeitet sind, sollte in einem Bereich
liegen, bei dem verdünnte
Lösungen
mit einem Feststoffgehalt von 5 bis 15% erhalten werden und spritzfähig, streichfähig oder
zum Tauchen geeignet sind, wie eine Mn von
10 000 bis 200 000 (Gelpermeationschromatographie).
-
Es
sind andere Wege zur Einarbeitung von OH-Gruppen in hier verwendete,
geeignete filmbildende Polymere bekannt, wie durch Additionsreaktionen
mit Formaldehyd, eine Umsetzung mit Kohlenmonoxid, gefolgt von einer
Hydrierung, und einer Hydroborierung, gefolgt von einer Hydrolyse
und Copolymerisation unter Verwendung von Silanen, die eine ethylenisch
ungesättigte
Gruppe enthalten. Repräsentative
Silan-Comonomere umfassen Vinylsilan oder Allylsilan mit einer reaktiven
Silicongruppe, und es können
Vinyltrichlorsilan, Vinylmethyldichlorsilan, Vinyldimethylchlorsilan,
Vinyldimethylmethoxysilan, Divinyldichlorsilan, Divinyldimethoxysilan,
Allyltrichlorsilan, Allylmethyldichlorsilan, Allyldimethylchlorsilan,
Allyldimethylmethoxysilan, Diallyldichlorsilan, Diallyldimethoxysilan, γ-Methacryloyloxypropyltrimethoxysilan
und γ-Metacryloyloxypropylmethyldimethoxysilan
erwähnt
werden.
-
Das
funktionalisierte Dienelastomer wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf die am meisten bevorzugte Ausführungsform für Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung für
eine Beschichtung auf der Grundlage eines organischen Lösungsmittels,
ein funktionalisiertes Butadien-Acrylnitril-Copolymer, beschrieben, die Beschreibung
betrifft aber gleichermaßen
die Herstellung der Unzahl von anderen geeigneten funktionalisierten
Dien-Copolymeren
im Licht der hier aufgeführten
Lehren. Nitrilelastomere bieten vorteilhafte Merkmale wie Biegsamkeit
bei tiefer Temperatur, Öl-,
Kraftstoff- und
Lösungsmittel-Beständigkeit
sowie gute Abrieb- und Wasserbeständigkeitsqualitäten, wodurch
sie zur Verwendung in einer weiten Vielzahl von Beschichtungsanwendungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind.
-
Die
vorliegende Erfindung wird am meisten bevorzugt mit einem funktionalisierten,
hydrierten Nitrilkautschuk durchgeführt. Die Funktionalisierung
von HNBR mit einer reaktiven Funktionalität ergibt kritisch befähigende
Methoden zur Vernetzung der Beschichtungszusammensetzung und zum
Erhalt eines wesentlichen Haftungsgrades an den Elastomersubstraten.
Ohne eine ausreichende Haftung am Elastomersubstrat weisen Beschichtungen
eine vorzeitige Biegerissbildung und/oder Delaminierung auf. Die
funktionellen Gruppen für HNBR
können
gewöhnlich
dahingehend klassifiziert werden, dass sie aktive Wasserstoffgruppen,
ethylenisch ungesättigte
Gruppen oder hydrolysierbare Gruppen enthalten. Eine Vernetzung
kann durch die Addition von hier erwähnten Vernetzungskomponenten,
durch die Einwirkung von Feuchtigkeit, Wärme (Infrarot, thermisch),
durch UV-Strahlung oder durch Elektronenstrahlung in Abhängigkeit
von der reaktiven Funktionalität, die
in das Dien-Copolymer eingearbeitet wird, bewirkt werden. Einige
funktionalisierte hier unten erwähnte
HNBR-Ausführungsformen
sind ohne zugegebenen Vernetzer selbsthärtend, und alle können mit
geeigneten Vernetzungskomponenten, die zum funktionalisierten HNBR
gegeben werden, wie Dinitrosobenzol, ZnO, γ-POM, Resole, ein multifunktionelles
Amin, Isocyanate, Acrylate, Dicyandiamid, Dicarboximide und Formaldehyd-(oder
UF-, MF-)Harze, ohne darauf beschränkt zu sein, gehärtet werden.
-
Als
weiteres Beispiel kann ein funktionalisiertes HNBR auf eine Vielzahl
von im Fachgebiet bekannte Arten hergestellt werden. Funktionelle
Gruppen können
unter Verwendung von funktionelle Gruppen enthaltenden Comonomeren
oder unter Verwendung von zur Pfropfbindung geeigneten, funktionelle
Gruppen tragenden Verbindungen und durch eine Funktionalisierung
von NBR unter Anwendung einer Metathese, gefolgt von einer Hydrierung
des modifizierten NBR unter Erhalt eines funktionalisierten HNBR
oder einer Umsetzung von NBR mit methylolierten Phenolen, gefolgt
von einer Hydrierung des modifizierten NBR unter Erhalt eines funktionalisierten
HBNR, eingearbeitet werden.
-
Funktionalisiertes
HNBR enthaltende, aktiven Wasserstoff tragende, funktionelle Gruppen
sind bevorzugte vernetzbare Filmbildner in der härtbaren, emissiven Beschichtungszusammensetzung.
Das Vorhandensein von ungesättigten
Gruppen (d.h. Vinyl und disubstituierten Olefinen, Nitrilen) im
NBR ergibt reaktive Stellen, an denen eine reaktive Funktionalität gebunden
sein kann und die zur weiteren Vernetzung, nachträglichen
Funktionalisierung des Polymers und für Pfropfreaktionen verwendet
werden können.
Diese reaktiven Stellen können
entweder durch eine katalytische oder eine nichtkatalytische Chemie
modifiziert werden. Durch eine solche Modifikation kann eine beliebige
Anzahl von funktionellen Gruppen mit aktivem Wasserstoff, wie Epoxide
durch eine Epoxidierung von olefinischen Stellen, eingeführt werden.
Epoxide werden über
ringöffnende
Reaktionen leicht in andere funktionelle Gruppen umgewandelt. Zum
Beispiel werden Glycole durch eine Ringöffnung mit einer Base, Glycolether
mit Alkoxiden oder Phenoxiden, Alkohole mit Carbanionen oder Hydriden
erzeugt. Darüber
hinaus dienen Epoxide als vernetzbare Stellen, wobei eine dem Fachmann
verfügbare
Chemie eingesetzt wird. Viele andere funktionelle Gruppen können durch
eine Reaktion der Rückgrat-Olefine
eingeführt
werden: Hydroformylierung (Aldehyde, Alkohole, Carbonsäuren), Hydrocarboxylierung (Carbonsäuren), Hydroveresterung
(Ester), Hydrosilylierung (Silane), Hydroaminierung (Amine), Halogenierung
(Halogene), Chlorsulfonierung (Chlor, Sulfonsäuren), Hydroborierung (Borane,
Alkohole, Amine). Beispiele für
solche Umwandlungen sind von Tremont (M. P. McGrath, E. D. Sall,
S. U. Tremont "Functionalization of
Polymers by Metal-Mediated Processes", Chem. Rev. 1995, 95, 381) angegeben
worden. Die Nitrilgruppe von NBR-Elastomeren kann durch eine Umsetzung
mit Alkoholen in einem säurekatalysierten
Verfahren auch in ein Amid und mittels einer Hydrolyse in Carbonsäuren umgewandelt
werden.
-
-
Die
Vernetzung kann durch die Zugabe einer vernetzenden Komponente,
Feuchtigkeit, Wärme, UV-Strahlung
oder Elektronenstrahlung bewirkt werden. In Abhängigkeit von der an HNBR gebundenen
reaktiven Funktionalität
und dessen vorgesehener Verwendung können geeignete Vernetzungskomponenten
wie Dinitrosobenzol, ZnO, γ-POM,
Resole, ein multifunktionelles Amin, Isocyanate, Acrylate und Dicyandiamid zum
funktionalisierten HNBR gegeben werden. Besonders bevorzugte Vernetzungskomponenten
sind diejenigen Komponenten, von denen im Fachgebiet bekannt ist,
dass sie gute Bindungen an elastomere Gegenstände ergeben. Diese Komponenten
umfassen DNB, ZnO und QDO, und sie können zugegeben werden, um die Haftung
der funktionalisierten HNBR an einer weiten Vielzahl von elastomeren
Materialen zu verstärken.
-
Die
in das Dien-Elastomer eingearbeitete reaktive Funktionalität umfasst
als nicht einschränkende
Beispiele für
die oben erwähnten
funktionellen Gruppen phenolisches OH, aliphatisches OH, ein Amin,
Isocyanat, Epoxy, Acrylat, Silylether, Silylchloride, Anhydride,
Maleinsäureimide
und Diels-Alder-Dienophile.
-
Die
zweckmäßigen Härtungskomponenten
und Hilfsmittel für
die Härtungsreaktionen
sind in der Literatur und den Patenten des Standes der Technik auf
dem Gebiet der Klebstoffe und Beschichtungen zum Härten der
R. F. dieser Erfindung wohlbekannt. Wenn die funktionelle Gruppe
am Polymer beispielsweise Phenol ist, sind ein Isocyanat, ein Dicarboximid,
eine Formaldehyd-Quelle
und Resole geeignete Härtungskomponenten,
die zum Vernetzen des phenolfunktionalisierten HNBR brauchbar sind.
Gleichermaßen
können
aminfunktionalisierte HNBR unter Verwendung beispielsweise eines
Isocyanats oder Dicarboximids, einer Formaldehyd-Quelle und Resolen
vernetzt werden. Ein epoxyfunktionalisiertes HNBR kann mit zweckmäßigen Amin- und
Dicyandiamid-Komponenten vernetzt und gehärtet werden, wie im Fachgebiet
der Epoxy-Klebstoffe und Beschichtungen bekannt ist. Isocyanatfunktionalisiertes
HNBR ist besonders interessant, weil es mit Feuchtigkeit oder durch
die Zugabe anderer Härtungsmittel
wie einem Amin oder Polyolen vernetzt oder gehärtet werden kann. Eine Einarbeitung
des Isocyanats als Teil des HNBR ist besonders wünschenswert, weil dadurch die Menge
des freien, monomeren und daher flüchtigen Isocyanats, über dessen
Gesundheits- und Sicherheitsprobleme berichtet wurde, vermindert
wird. Ein latentes isocyanatfunktionalisiertes HNBR kann durch eine Umsetzung
eines aminfunktionalisierten HNBR (oder NBR) mit einem Diarylcarbonat
hergestellt werden, wodurch ein urethanfunktionalisiertes HNBR (oder
NBR) erhalten wird. Durch ein thermisches Cracken des Urethans wird
das isocyanatfunktionalisierte HNBR (oder NBR) gebildet (siehe zum
Beispiel: K. Kothandaraman, A. S. Nasar "The Thermal Dissociation of Phenol – Blocked
Toluene Diisocyanate Crosslinkers", J. M. S – Pure Applied Chem. 1995,
A32, 1009; D. A. Wicks, Z. W. Wicks, "Blocked Isocyanates III: Part A. Mechanisms
and Chemistry",
Progress in Organic Coatings 1999, 36, 148; S. Mohanty, N. Krishnamurti, "Synthesis and Thermal Deblocking
of Blocked Diisocyanate Adducts",
Eur. Polym. J. 1998, 34 (77). Die Anhydridfunktionalität des filmbildenden
Polymers kann an Härtungskomponenten
mit Aminfunktionalität
binden. In anderen Ausführungsformen
können
Silylether und Chlorsilane zum Vernetzen des filmbildenden Polymers
verwendet werden.
-
Beispielhafte
Einzelheiten der oben erwähnten
Pfropfverfahren zur Einarbeitung von funktionellen Gruppen in ein
filmbildendes Elastomer sind die Schmelzverarbeitung eines geschmolzenen
filmbildenden Elastomers mit einem polyfunktionellen, zur Pfropfbindung
geeigneten Material wie einem polyfunktionellen Acrylat, einem maleierten
Polybutadien und Metallsalzen von difunktionellen Acrylaten. Zum
Beispiel kann ein Olefinelastomer wie EPDM in einer Zweiwalzenmühle mit
5 Teilen eines Säurefängers wie
Zinkoxid, 1 Teil Stearinsäure,
einem Antioxidans und einem Peroxid mastiziert werden, gefolgt von
der Zugabe von 5 bis 10 Teilen einer mehrfach ethylenisch ungesättigten
Verbindung wie einem Trimethylolpropantriacrylat, einem maleierten flüssigen Polybutadien
oder Zinkdiacrylat zur Schmelzwalze.
-
Funktionalisiertes
HNBR kann durch die oben erwähnte
Metathese, gefolgt von einer Hydrierung des modifizierten NBR unter
Erhalt eines funktionalisierten HNBR und (2) die Umsetzung von NBR
mit methylolierten Phenolen, gefolgt von einer Hydrierung des modifizierten
NBR unter Erhalt eines funktionalisierten HNBR, hergestellt werden.
-
Ein
neues Verfahren zur Einarbeitung einer reaktiven, seitenständigen,
funktionellen Gruppe wie einer Carboxy-, Anhydrid-, Hydroxyfunktionalität in ein
NBR-Elastomer ist wie folgt:
Eine direkte Funktionalisierung
eines beliebigen geeigneten ungesättigten, hier verwendbaren
filmbildenden Polymers und insbesondere von NBR wird unter Verwendung
der Olefinmetathese-Chemie bewerkstelligt. Hier werden die olefinischen
C=C-Doppelbindungen mit einem Katalysator und einem Monomer umgesetzt.
Der Olefinmetathese-Katalysator muss dazu fähig sein, Metathesereaktionen
in Gegenwart von funktionellen Nitrilgruppen zu katalysieren. Beim
Monomer kann es sich um jedes Cycloolefin, Olefin oder α,ω-Dien handeln, das
eine Olefinmetathesereaktion (z.B. eine ringöffnende Metathesepolymerisation
[ROMP], eine Kreuzmetathese, eine ringöffnende Kreuzmetathese und
eine acyclische Dienmetathesepolymerisation [ADMET]) eingehen kann.
Diese Monomere werden mit Gruppen derivatisiert, die eine Funktionalität tragen
(z.B. Carbonsäuren,
Amiden, Estern, Anhydriden, einem Epoxy, einem Isocyanat, einem
Silyl, Halogenen, einem Diels-Alder-Dien und Dienophilen etc.),
wodurch Härtungsstellen
für sekundäre Vernetzungsreaktionen
des gehärteten
Films erhalten oder dem Polymer neue Eigenschaften verliehen werden.
In kinetischer Hinsicht greift der Metathesekatalysator wahrscheinlich
zuerst die Vinyl-C=C-Bindungen an, wobei durch deren niedrige Konzentrationen
im HNBR-Copolymer ein Angriff auf die Rückgrat-C=C-Doppelbindung kompetitiv wird. Ein
solcher Angriff auf die Ungesättigtheit
des Rückgrats
bewirkt wahrscheinlich einen Abfall der Molmasse des NBR, wobei
das Ausmaß eines
solchen Vorgangs aber durch die Verwendung hoher Verhältnisse
von NBR zum Katalysator minimiert werden kann. Nach der Reduktion
des modifizierten NBR unter Verwendung beispielsweise der oben erwähnten katalytischen
Hydrierungsverfahren wird ein reaktives, modifiziertes HNBR-Polymer
erhalten. Das Polymer kann unter Verwendung von Feuchtigkeit, einem
ausgewählten
Härtungsmittel
oder einer externen Energiequelle (UV oder Elektronenstrahl) vernetzt
werden. Ein besonders bevorzugter Vorteil der Metathesekatalyse
besteht darin, dass sie ein einzigartiges Mittel zur Einführung einer
reaktiven Funktionalität in
NBR unter milden Bedingungen in Wasser oder in einem Lösungsmittel
ergibt. So kann sogar NBR-Kautschuk mit einer reaktiven Funktionalität modifiziert
werden, ohne dass der Latex durch den Metathesekatalysator destabilisiert
wird. Dieses Merkmal ermöglicht
die Funktionalisierung einer Vielzahl von bekannten NBR-Polymeren
in Lösung
oder als wässrige
Dispersionen und von Latices (Polymerisat auf der Grundlage von
Wasser), gefolgt von einer Hydrierung unter Erhalt funktionalisierter
HNBR.
-
Hydrierte
Dienpolymere mit einer protischen Gruppe am Kettenende
-
Hydrierte
Dienpolymere mit Hydroxy oder Carboxy am Kettenende sind allein
oder in Blends mit filmbildenden Polymeren mit einer hohen Molmasse
(einer Mn von 10 000 oder mehr) auch als härtbarer, in der emissiven Beschichtung
der vorliegenden Erfindung verwendeter Filmbildner geeignet. Im
Wesentlichen gesättigte,
polyhydroxylierte Polydien-Polymere sind bekannt und kommerziell
verfügbar.
Diese stellen anionische, polymerisierte, konjugierte Dien-Kohlenwasserstoffe
wie Butadien oder Isopren mit Lithiuminitiatoren und mit OH-Gruppen
am Kettenende dar. Die Verfahrensschritte sind bekannt, wie in U.S.-A-4,039,593
beschrieben ist, siehe Re. 27,145 und 5,376,745 bezüglich der
Herstellung von polyhydroxylierten Polydien-Polymeren. Solche Polymere
sind mit einem Dilithiuminitiator wie der Verbindung, die durch
die Umsetzung von 2 mol sec-Butyllithium mit 1 mol Diisopropylbenzol
gebildet wird, hergestellt worden. Eine solche Polymerisation von
Butadien ist in einem Lösungsmittel
durchgeführt
worden, das aus 90 Gew.-% Cyclohexan und 10 Gew.-% Diethylether
besteht. Das Stoffmengenverhältnis
des Diinitiators zum Monomer legt die Molmasse des Polymers fest.
Das Polymer ist mit 2 mol Ethylenoxid verkappt und weist am Kettenende
2 mol Methanol auf, wodurch Dihydroxypolybutadien erzeugt wird.
Das hydroxylierte Polydien-Polymer wird hydriert, wobei im Wesentlichen
alle Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen gesättigt werden. Die Hydrierung
ist von den Fachleuten mit etablierten Verfahren durchgeführt worden,
die eine Hydrierung in Gegenwart solcher Katalysatoren wie Raney-Nickel,
Edelmetallen wie Platin und dergleichen, löslichen Übergangsmetallkatalysatoren
und Titankatalysatoren wie in U.S.-A-5,039,755 einschließen. Geeignete polyhydroxylierte
Polydiene sind diejenigen, die von der Shell Chemical Company in
den USA unter der Handelsbezeichnung KRATON LIQUID® POLYMERS,
Produkte der Serie HPVM 2200 und von ATOCHEMIE unter der Marke PolyBD® erhältlich sind.
Die Polymere mit hoher Molmasse, die in Blends mit den hydrierten
Hydroxylbutadien-Polymeren
verwendbar sind, sind nicht eingeschränkt und umfassen zum Beispiel
das oben erwähnte
carboxymodifizierte, chlorierte Polyethylen, chloriertes Polyethylen,
Polymere von Epichlorhydrin, Ethylen-Acryl-Copolymere, SBR, SBS, Nitrilkautschuk
(NBR), SIBS, EPDM, EPM, Polyacrylate, halogeniertes Polyisobutylen
und Polypropylenoxid und andere hier erwähnte und bekannte. Der Gewichtsanteil
des flüssigen,
hydrierten Polybutadienpolyols zum Filmbildner mit einer hohen Molmasse
ist dahingehend begrenzt, dass der Prozentwert der Ungesättigtheit
in der Kombination insgesamt weniger als 20%, vorzugsweise weniger
als 10% beträgt.
Daher ist, wenn Mischungen des hydrierten Polydienpolyols mit ungesättigten
Hochpolymeren (Mn > 50 000) wie SBR, NBR und dergleichen
hergestellt werden, der Anteil des ungesättigten Polymers dahingehend
eingeschränkt,
dass ein Gesamt-Sättigungsgrad
von wenigstens 80%, vorzugsweise wenigstens 90% aufrechterhalten
wird. Modifizierte chlorierte Polyolefine können diejenigen einschließen, die
mit einer Säure-
oder Anhydridgruppe modifiziert sind. Einige Beispiele für modifizierte
chlorierte Polyolefine sind in U.S.-A-4,997,882 (Spalte 1, Zeile
26, bis Spalte 4, Zeile 63), 5,319,032 (Spalte 1, Zeile 53, bis
Spalte 2, Zeile 68) und 5,397,602 (Spalte 1, Zeile 53, bis Spalte
2, Zeile 68) beschrieben. Die chlorierten Polyolefine haben vorzugsweise
einen Chlorgehalt von 10 bis 40 Gew.-%, noch mehr bevorzugt von
10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Ausgangs-Polyolefins. Ein
geeignetes Beispiel für
ein modifiziertes chloriertes Polyolefin ist das modifizierte chlorierte
Polyolefin, das einen Chlorgehalt von 10 bis 30 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des nicht mit einem Amin neutralisierten Polyolefins,
und eine Säurezahl
im Bereich von 50 bis 100 hat.
-
Hydrierte
Block-Copolymere
-
Geeignete,
anpassbare Filmbildner gemäß der vorliegenden
Erfindung sind hydrierte Styrol-Butadien-Styrol-Block-Copolymere,
hydrierte Styrol-Isopren-Styrol-Block-Copolymere,
die gemäß den hier
oben offenbarten Verfahren modifiziert sind, für chloriertes Polyethylen angepasst
sind und ansonsten eine Härtungsfunktionalität am Block-Copolymer
zur Wechselwirkung mit dem Härtungsmittel
ergeben. Einige elastomere, Carboxylgruppen enthaltende Block-Copolymere
sind kommerziell erhältlich.
Diejenigen Block-Copolymere, die eine Ungesättigtheit von mehr als 20%
enthalten, können
nach bekannten Hydrierungsverfahren einschließlich hier aufgeführter Verfahren
hydriert werden.
-
Elastomer
mit Phenolfunktionen
-
Eine
Funktionalisierung von HNBR mit einer Phenolfunktionalität kann durch
die Vereinigung eines methylolierten Phenols und des NBR, gefolgt
von einer Hydrierung der phenolmodifizierten NBR-Zwischenstufe,
durchgeführt
werden. Methylolierte Phenole können
mit NBR und NBR-Copolymeren mittels einer Vielzahl von chemischen
Reaktionen kovalente Bindungen bilden, wie in der Literatur beschrieben
ist [A. Knop und L. Pilato, "Phenolic
Resins Chemistry and Applications and Performance", Springer-Verlag,
New York 1985, Kapitel 19, S. 288–297].
-
Verschiedene
bekannte, gegenüber
Isocyanat reaktive, funktionelle Gruppen können in ein funktionalisiertes
elastomeres, filmbildendes Polymer eingearbeitet werden. Die oben
erwähnten
Elastomere mit Carboxy-Funktionalität, Hydroxy-Funktionalität und Aminfunktionalität sind am
leichtesten anpassbar. Funktionelle Comonomere sind – wie Comonomere
mit Carboxy-Funktionalität – leicht
dahingehend anpassbar, dass sie ein Copolymer eines carboxylierten, hydrierten
Nitrilkautschuks bilden. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung kann der funktionalisierte,
hydrierte Nitrilkautschuk als Polymer definiert werden, das wenigstens
ein Dienmonomer, ein Nitrilmonomer und eine eine funktionelle Gruppe
tragende Verbindung wie ein Comonomer oder eine eine funktionelle
Gruppe enthaltende Vernetzungskomponente oder eine Kombination davon
umfasst. Wenn die Abkürzung
HNBR hier verwendet wird, gilt als vereinbart, dass dieser Begriff
sich auf Kautschuke bezieht, die ein von 1,3-Butadien verschiedenes Dienmonomer und
von Acrylnitril verschiedene Comonomere einschließen können, sofern
nichts anderes speziell aufgeführt
ist. Es ist auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass zusätzliche
Monomere zusammen mit dem Dienmonomer polymerisiert oder daran gepfropft werden
können,
um das funktionalisierte HNBR zu bilden. Die zusätzlichen Monomere können beispielsweise wenigstens
eine funktionelle Gruppe zur Erleichterung der Vernetzung ergeben.
-
Eine
Funktionalisierung von HNBR mit phenolischer Funktionalität kann mit
dem ungesättigten,
nicht hydrierten Polymer oder einem partiell hydrierten XHNBR-Polymer
(Hydrierungsgrad 80–97%)
durch die Zugabe von Methylolphenol oder einem Etherderivat unter
Wärme und
gegebenenfalls durch eine geeignete Lewissäure katalysiert erfolgen. Vorzugsweise
wird eine blockierende Ethergruppe an der Methylolphenol-Verbindung
bereitgestellt, wodurch die Leichtigkeit der Nachreaktions-Hydrierung
gefördert
wird. Eine Addition kann über
die Nitril- oder die Carboxylgruppen durch eine Esterbildung oder
mittels der oben erwähnten
Addition an Allylstellen erfolgen. Vorzugsweise kann eine Metathesereaktion
einer ethylenisch ungesättigten,
eine Phenolgruppe tragenden Verbindung in einem Lösungsmittel
oder in Wasser erfolgen. Alternativ kann ein methylolierter Phenylether
oder ein methyloliertes Phenol, der bzw. das ein Olefin trägt, mit
NBR metathesiert werden, gefolgt von einer Hydrierung. Das NBR mit
Phenolfunktionalisierung wird anschließend hydriert. Eine Methylolierungsreaktion
kann unter Verwendung eines NBR oder HNBR mit Phenolfunktionalisierung
durchgeführt
werden, wodurch eine methylolierte Phenolfunktionalität im NBR
oder HNBR erzeugt wird. Methylolierte Phenole können mit NBR und mit NBR- Copolymeren durch
eine Vielzahl von chemischen Reaktionen kovalente Bindungen bilden,
wie in der Literatur aufgeführt
ist. Siehe A. Knop und L. Pilato, "Phenolic Resins Chemistry and Applications
and Performance",
Springer Verlag, New York 1985, Kapitel 19, S. 288–297. Die
folgenden Strukturdiagramme veranschaulichen die Funktionalisierung
mit einer repräsentativen,
ein Phenol tragenden Verbindung.
-
-
Obwohl
es möglich
ist, jedes beliebige methylolierte Phenol mit NBR zu kombinieren,
sind monomethylolierte Phenole besonders bevorzugt. Die Kombination
von monomethylolierten Phenolen mit NBR-Polymeren ergibt NBR-Produkte
mit Phenolfunktionalisierung, die stabil sind. Nach einer Hydrierung
des phenolmodifizierten NBR mit im Fachgebiet bekannten Verfahren
(z.B. einer katalytischen Hydrierung) wird ein stabiles phenolmodi fiziertes
HNBR-Copolymer erhalten. Das HNBR-Copolymer mit Phenolfunktionalität kann mit
einer Vielzahl von wohlbekannten Vernetzungsmitteln für Phenolharze
einschließlich
derjenigen, die aus der Klasse der chemischen Verbindungen der Dicarboximide,
einem Isocyanat und einer Formaldehyd-Quelle (para-Formaldehyd, γ-POM, Hexamethylenamin,
Phenolharze oder veretherte Phenole) ausgewählt sind, vernetzt werden.
-
HNBR
mit Phenolfunktionalität,
das zuerst zur Herstellung eines Polymers mit Phenolfunktionalität über ein
Phenolmonomer mit einem methylolierten BNR/HNBR mit Phenolfunktionalität dient,
kann durch im Fachgebiet bekannte Verfahren hergestellt werden.
Das NBR/HNBR mit Phenolfunktionalisierung kann entweder über das
monomethylolierte Phenol oder mittels einer das ungesättigte Monomer
mit dem ungesättigten NBR
einschließenden
Metathese hergestellt werden. Bei dem mittels Metathese hergestellten
methylolierten NBR/HNBR mit Phenolfunktionalisierung wird ein methyloliertes
phenolisches Monomer mit NBR eingesetzt. Diese Materialien sind
nicht nur als Beschichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung, sondern auch als Komponenten von Elastomer/Metall-Klebstoffen,
autophoretische Materialien, RFL-Tauchbädern und Reaktiv-Härtungsmitteln
(z.B. Epoxyklebstoffen) brauchbar, wobei ihre einzigartigen Härtungs-,
filmbildenden, Metallhaftungs- und Verträglichkeitseigenschaften ausgenutzt
werden. Methylolierte NBR/HNBR mit Phenolfunktionalisierung sind
zur Selbsthärtung
(d.h. ohne externes Härtungsmittel)
fähig.
Methylolierte NBR/HNBR-Derivate mit Phenolfunktionalisierung sind
zur Härtung
mit anderen Beschichtungskomponenten wie phenolischen Novolaken,
gegenüber
aktivem Sauerstoff reaktiven oder aktiven Wasserstoff enthaltenden
Vernetzungsmitteln und Kautschuk/Elastomer-Schlagfestmachern fähig. Methyloliertes
HNBR mit Phenolfunktionalisierung kann mit bekannten Vulkanisierungsmitteln
für Kautschuk
verwendet werden. Die Vulkanisierungsreaktion basiert auf der Bildung
entweder eines Chinonmethids oder eines benzylischen Carbeniums,
das durch eine thermische oder katalytische Aktivierung der methylolierten
Phenole gebildet wird. Die Chinonmethid-Zwischenstufe reagiert durch
eine Abspaltung von allylischem Wasserstoff. Alternativ können methylolierte Phenole
unter sauer katalysierten Bedingungen reaktive Benzylcarbeniumionen
erzeugen, die mit ungesättigten Polymeren
im Substrat reagieren.
-
HNBR
mit Isocyanat-Funktionalisierung können mit Feuchtigkeit und beim
Kontakt mit Silanen mit Carboxy-, Amin- oder Polyolfunktionalisierung
vernetzt oder gehärtet
werden. Eine Einarbeitung des Isocyanats als Teil des HNBR ist besonders
wünschenswert,
weil dadurch die Menge an freien, monomeren Isocyanatgruppen und
daher an flüchtigem
Isocyanat, dessen Gesundheits- und Sicherheitsproblemen bekannt
sind, vermindert wird. HNBR mit Maleinsäureimid-Funktionalisierung
kann entweder durch die Michael-Additionsreaktione
mit geeigneten härtenden,
nucleophilen Gruppen am Silan-Härtungsmittel
vernetzt werden. Ethylenisch ungesättigtes HNBR mit Acrylatfunktionalität kann sowohl
radikalisch als auch mittels UV und Elektronenstrahlen gehärtet werden.
HNBR mit Anhydridfunktionalität
kann unter Verwendung von Aminen und im Fachgebiet beschriebenen
Komponenten wie Silanen mit Epoxyfunktionalität gehärtet werden. Silylether und -chloride
sind feuchtigkeitshärtend.
-
Zum
Erhalt des ethylenisch ungesättigten,
nitrilkonjugierten Dienkautschuks mit hoher Sättigung wird der Nitrilkautschuk
mit herkömmlichen
Mitteln hydriert. Gewöhnlich
kann jedes der zahlreichen bekannten Verfahren zur Hydrierung angewandt
werden, einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, einer Hydrierung in Lösung
und einer Oxidations/Reduktions-Hydrierung. Die Hydrierung dient
zur Sättigung
von wenigstens 80% der ungesättigten
Bindungen des Kautschuks. Wenn der Sättigungsgrad weniger als 80%
beträgt,
ist die Wärmebeständigkeit
des Kautschuks niedrig. Der mehr bevorzugte Sättigungsgrad des Kautschuks
beträgt 95–99,99%.
-
Die
bevorzugten konjugierten Dienmonomere, die zur Herstellung der carboxylierten,
weiter hydrierten Acrylnitril-Butadien-Copolymere brauchbar sind,
können
beliebige der wohlbekannten konjugierten Diene einschließlich von
Dienen mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie 1,3-Butadien, 2-Methyl-1,3-butadien, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien,
1,3-Pentadien, 1,3-Hexadien, 2,4-Hexa dien, 1,3-Heptadien, Piperylen
und Isopren sein, ohne darauf beschränkt zu sein, wobei 1,3-Butadien
gegenwärtig
bevorzugt ist.
-
Die
ungesättigten
Nitrilmonomere, die unter Bildung eines carboxylierten Acrylnitril-Dien-Copolymers copolymerisiert
werden, entsprechen typischerweise der folgenden Formel:
wobei jedes A Wasserstoff
oder eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
ist. Beispiele für
A-Gruppen umfassen ein Alkyl und ein Cycloalkyl, wie Methyl, Ethyl,
Isopropyl, t-Butyl, Octyl, Decyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl etc.,
und Aryle wie Phenyl, Tolyl, Xylyl, Ethylphenyl, t-Butylphenyl etc.
Acrylnitril und Methacrylnitril sind die gegenwärtig bevorzugten ungesättigten
Nitrile.
-
Das
HNBR der vorliegenden Erfindung umfasst auch eine funktionelle Gruppe,
die Monomere enthält, die
in das Rückgrat
des HNBR polymerisiert sind, oder eine funktionelle Gruppe, die
Verbindungen enthält,
die an das HNBR gepfropft wurden, oder eine Kombination davon.
-
Gegebenenfalls
werden Carboxygruppen enthaltende Monomere in den Kautschuken der
vorliegenden Erfindung verwendet. Carboxylgruppen stammen von α,β-ungesättigten
Monocarbonsäure-Monomeren mit
3 bis 5 C-Atomen,
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure
und Crotonsäure,
und/oder anderen bekannten Carboxygruppen enthaltenden Monomeren
wie, ohne darauf beschränkt
zu sein, α,β-ungesättigten
Dicarbonsäuren mit
4 bis 5 oder 6 C-Atomen,
z.B. Maleinsäure,
Fumarsäure,
Citraconsäure
und Itaconsäure.
Die gebundene ungesättigte
Carbonsäure
kann in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-% des Copolymers vorhanden
sein, wobei diese Menge eine entsprechende Menge des konjugierten
Diolefins ersetzt. Vorzugsweise ist das Monomer ein ungesättigtes
Carbonsäurederivat
(z.B. Ester, Amide und dergleichen). Funktionen der Carboxylgruppen enthaltenden
Monomere umfassen die Verfügbarkeit
als Vernetzungsstelle und eine Verstärkung der Haftung.
-
Darüber hinaus
können
funktionalisierte Comonomere in das Rückgrat des HNBR-Copolymers
polymerisiert werden. Beispiele für die funktionellen, ethylenisch
ungesättigten
Monomere, die mit den Nitrilmonomeren und den konjugierten Dienmonomeren
copolymerisierbar sind, sind: Hydrazidylgruppen enthaltende ethylenisch
ungesättigte
Monomere, Aminogruppen tragende ethylenisch ungesättigte Monomere,
Thiolgruppen tragende ethylenisch ungesättigte Monomere, ungesättigte Carbonsäuren wie
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure
und Maleinsäure
und deren Salze, Alkylester von ungesättigten Carbonsäuren wie
verschiedene Acrylate, zum Beispiel Methylacrylat und Butylacrylat,
Alkoxyalkylester von ungesättigten
Carbonsäuren wie
Methoxyacrylat, Ethoxyethylacrylat, Methoxyethylacrylat, Acrylamid
und Methacrylamid, Chlordimethylvinylsilan, Trimethylsilylacetylen,
5-Trimethylsilyl-1,3-cyclopentadien, 3-Trimethylsilylallylalkohol,
Trimethylsilylmetacrylat, 1-Trimethylsilyloxy-1,3-butadien, 1-Trimethylsilyloxycyclopenten,
2-Trimethylsilyloxyethylmethacrylat, 2-Trimethylsilyloxyfuran, 2-Trimethylsilyloxypropen,
Allyloxy-t-butyldimethylsilan und Allyloxytrimethylsilan.
-
Auch
geeignet als funktionelle Comonomere sind verschiedene Klassen von
Monomeren wie N,N-disubstituierten Aminoalkylacrylaten, N,N-disubstituierten
Aminoalkylmethacrylaten, N,N-disubstituierten Aminoalkylacrylamiden,
N,N-disubstituierten Aminoalkylmethacrylamiden, hydroxylsubstituierten
Alkylacrylaten und hydroxylsubstituierten Alkylmethacrylaten, N-alkylolsubstituierten
Acrylamiden wie N-Methylolacrylamid, N,N'-Dimethylolacrylamid und N-Ethoxymethylolacrylamid,
N-substituierten Metacrylamiden wie N-Methylolmethacrylamid, N,N'-Dimethylolmethacrylamid
und N-Ethoxymethylmethacrylamid,
insbesondere, wenn die radikalisch initiierte Copolymerisation in
Gegenwart einer Alkylthiolverbindung mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen und
drei tertiären
Kohlenstoffatomen erfolgt.
-
Von
diesen polare Gruppen enthaltenden Vinylmonomeren sind N,N-disubstituierte Aminoalkylacrylate,
N,N-disubstituierte Aminoalkylmethacrylate, N,N-disubstituierte
Aminoalkylacrylamide und N,N-disubstituierte Aminoalkylmethacrylamide
bevorzugt.
-
Als
spezielle Beispiele für
N,N-disubstituierte Aminoalkylacrylate können Acrylsäureester wie N,N-Dimethylaminomethylacrylat,
N,N-Dimethylaminoethylacrylat, N,N-Dimethylaminopropylacrylat, N,N-Dimethylaminobutylacrylat,
N,N-Diethylaminoethylacrylat, N,N-Diethylaminopropylacrylat, N,N-Diethylaminobutylacrylat,
N-Methyl-N-ethylaminoethylacrylat, N,N-Dipropylaminoethylacrylat,
N,N-Dibutylaminoethylacrylat, N,N-Dibutylaminopropylacrylat, N,N-Dibutylaminobutylacrylat,
N,N-Dihexylaminoethylacrylat, N,N-Dioctylaminoethylacrylat und Acryloylmorpholin
erwähnt
werden. Von diesen sind N,N-Dimethylaminoethylacrylat, N,N-Diethylaminoethylacrylat,
N,N-Dipropylaminoethylacrylat,
N,N-Dioctylaminoethylacrylat und N-Methyl-N-ethylaminoethylacrylat bevorzugt.
-
Als
spezielle Beispiele für
N,N-disubstituierte Aminoalkylmethacrylate können Methacrylsäureester wie
N,N-Dimethylaminomethylmethacrylat, N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dimethylaminopropylmethacrylat, N,N-Dimethylaminobutylmethacrylat,
N,N-Diethylaminoethylmethacrylat, N,N-Diethylaminopropylmethacrylat,
N,N-Diethylaminobutylmethacrylat, N-Methyl-N-ethylaminoethylmethacrylat, N,N-Dipropylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dibutylaminoethylmethacrylat, N,N-Dibutylaminopropylmethacrylat,
N,N-Dibutylaminobutylmethacrylat, N,N-Dihexylaminoethylmethacrylat
und N,N-Dioctylaminoethylmethacrylat erwähnt werden. Von diesen sind
N,N-Dimethylaminoethylmethacrylat, N,N-Diethylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dipropylaminoethylmethacrylat,
N,N-Dioctylaminoethylmethacrylat und N-Methyl-N-ethylaminoethylmethacrylat
bevorzugt.
-
Als
spezielle Beispiele für
N,N-disubstituierte Aminoalkylacrylamide können Acrylamid-Verbindungen wie
N,N-Dimethylaminomethylacrylamid, N,N-Dimethylaminoethylacrylamid, N,N-Dimethylaminopropylacrylamid,
N,N- Dimethylaminobutylacrylamid,
N,N-Diethylaminoethylacrylamid, N,N-Diethylaminopropylacrylamid, N,N-Diethylaminobutylacrylamid,
N-Methyl-N-ethylaminoethylacrylamid, N,N-Dipropylaminoethylacrylamid, N,N-Dibutylaminoethylacrylamid,
N,N-Dibutylaminopropylacrylamid, N,N-Dibutylaminobutylacrylamid,
N,N-Dihexylaminoethylacrylamid N,N-dihexylaminopropylacrylamid und
N,N-Dioctylaminopropylacrylamid erwähnt werden. Von diesen sind
N,N-Dimethylaminopropylacrylamid, N,N-Diethylaminopropylacrylamid
und N,N-Dioctylaminopropylacrylamid bevorzugt.
-
Als
spezielle Beispiele für
N,N-disubstituierte Aminoalkylmethacrylate können N,N-Dimethylaminomethylmethacrylamid,
N,N-Dimethylaminoethylmethacrylamid, N,N-Dimethylaminopropylmethacrylamid, N,N-Dimethylaminobutylmethacrylamid,
N,N-Diethylaminoethylmethacrylamid, N,N-Diethylaminopropylmethacrylamid,
N,N-Diethylaminobutylmethacrylamid, N-Methyl-N-Ethylaminoethylmethacrylamid, N,N-Dipropylaminoethylmethacrylamid,
N,N-Dibutylaminoethylmethacrylamid,
N,N-Dibutylaminopropylmethacrylamid, N,N-Dibutylaminobutylmethacrylamid,
N,N-Dihexylaminoethylmethacrylamid, N,N-Dihexylaminopropylmethacrylamid
und N,N-Dioctylaminopropylmethacrylamid erwähnt werden. Von diesen sind
N,N-Dimethylaminopropylmethacrylamid, N,N-Diethylaminopropylmethacrylamid
und N,N-Dioctylaminopropylmethacrylamid
bevorzugt.
-
Als
spezielle Beispiele für
die hydroxysubstituierten Alkylacrylate und die hydroxysubstituierten
Methacrylate können
Hydroxymethylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 3-Chlor-2-hydroxypropylacrylat,
3-Phenoxy-2-hydroxypropylacrylat, Hydroxymethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, 3-chlor-2-hydroxypropylmethacrylat
und 3-Phenoxy-2-hydroxypropylmethacrylat
erwähnt
werden. Von diesen sind Hydroxymethylacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat,
Hydroxymethylmethacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat bevorzugt.
-
Die
NBR-Copolymere werden durch eine Reaktion eines beliebigen der oben
erwähnten,
beispielhaften konjugierten Diene, ungesättigten Nitrile und ungesättigte funktionelle
Gruppen enthaltenden Comonomere in Gegenwart eines radikalischen
Initiators mittels den Fachleuten wohlbekannten Verfahren polymerisiert. Geeignete
radikalische Initiatoren liegen außerhalb des Rahmens dieser
Offenbarung und sind typischerweise organische Oxide, Peroxide,
Hydroperoxide und Azoverbindungen etc. wie Wasserstoffperoxid, Benzoylperoxid,
Cumolhydroperoxid, Di-tert-butylperoxid, Ascaridol, Acetylperoxid,
tert-Butylhydroperoxid, Trimethylaminoxid, Dimethylanilinoxid, Isopropylperoxydicarbonat,
Diisobutylenoxid, Peressigsäure,
Nitrate, Chlorate, Perchlorate, Azobisisobutyronitril etc.
-
Die
Hydrierung von Nitrilkautschuk ist im Fachgebiet und in der Literatur
bekannt. Zum Beispiel wird ein bevorzugtes, kommerziell erhältliches
X-HNBR (carboxyliertes HNBR) aus einem carboxylierten Nitril-Dien-Copolymer
hergestellt, das in zwei Stufen hydriert wird. Es ist bekannt, dass
C-C-Doppelbindungen
der 1,2-vinylkonfigurierten Butadieneinheiten in NBR sehr schnell
hydriert werden, gefolgt von den 1,4-cis-konfigurierten Einheiten.
Die 1,4-trans-konfigurierten Butadieneinheiten werden vergleichsweise
langsam hydriert. Die zur Hydrierung verwendeten NBR-Produkte zeichnen
sich durch einen hauptsächlichen
Anteil an 1,4-trans-konfigurierten Doppelbindungen aus.
-
Bei
der zweistufigen Hydrierung werden zuerst Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen reduziert, gefolgt
von einer Reduktion der Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung. Wie im Fachgebiet
bekannt ist, wird durch dieses Verfahren die Gelierung der hydrierten
Polymere verhindert, die auftreten kann, wenn diese Reduktion in einem
Schritt durchgeführt
wird. Im ersten Schritt kann ein anderer Katalysator, zum Beispiel
ein Palladium- oder Ruthenium-Katalysator, verwendet werden. Bei
Bedarf können
aber die Nitrilgruppen allein durch die richtige Wahl Katalysators
reduziert werden, wodurch ungesättigte
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen in der linearen Polymerkette verbleiben.
Es ist möglich,
eine Kombination aus einem Edelmetall und Nickel oder Kobalt zu
verwenden, wobei zuerst bei einer relativ niedrigen Temperatur,
dann bei einer höheren
Temperatur gearbeitet wird. Andere Techniken zur Hydrierung von
Acrylnitril-Butadien-Copolymeren sind beispielsweise in U.S.-A-4,581,417,
4,631,315 und 4,795,788 offenbart.
-
Ein
teilweise oder vollständig
hydrierter Nitrilkautschuk (HNBR) ist auch in mehreren Patentbeschreibungen
(zum Beispiel DE-A-2 539 132, DE-A-3 329 974, DE-A-3 046 008 und
3 046 251 und im europäischen Patent
Nr. EP-A-111 412)
beschrieben. Alle diese Patentbeschreibungen beschreiben ein Verfahren
zur Herstellung eines teilweise oder vollständig hydrierten NBR, der (beispielsweise
mit Hilfe von Schwefel-Vulkanisationssystemen oder Peroxid-Vulkanisationssystemen)
vulkanisiert werden kann.
-
Eine
Hydrierung von X-HNBR-Latex kann mit bekannten, herkömmlichen
Techniken durchgeführt
werden. Ein auf herkömmliche
Weise unter Verwendung von anionischen Tensiden hergestellter carboxylierter NBR-Polymerlatex
wird mit (1) einem aus der aus Sauerstoff, Luft und Hydroperoxiden
bestehenden Gruppe ausgewählten
Oxidans, (2) einem aus Hydrazin und dessen Hydraten ausgewählten Reduktionsmittel
und (3) einem Metallionen-Aktivator
vereinigt, und (b) wird die Mischung auf eine Temperatur von 0°C bis zur
Rückflusstemperatur
der Reaktionsmischung erwärmt.
Diese Technik wird in U.S.-A-4,452,950, übertragen an die Goodyear Tire
and Rubber Co., gelehrt.
-
Weiterhin
ist ein in einer organischen Lösung
durchgeführtes
Hydrierungsverfahren aus U.S.-A-4,207,409 für NBR-Polymere bekannt, die
mittels anionischer Polymerisation hergestellt sind, in Lösung in
Gegenwart einer Katalysatormischung, die eine lösliche Verbindung von Eisen,
Kobalt oder Nickel, eine aluminiumorganische Verbindung und Wasser
enthält,
aufgenommen werden.
-
Die
am meisten bevorzugten Acrylnitril-Butadien-Copolymere sind typischerweise
in einem solchen Maße
hydriert, dass das Endprodukt einen Ungesät tigtheitsgrad von 1 bis 20
mol-%, wünschenswerterweise von
1 bis 10 oder 15 mol-% und vorzugsweise von 1 bis 5 mol-% hat.
-
Ein
geeigneter carboxylierter, hydrierter X-HNBR-Nitrilkautschuk wird
von Bayer unter der Handelsbezeichnung "Therban®", zum Beispiel Therban
KA 8889, hergestellt. X-HNBR kann eine Iodzahl von vorzugsweise
50% oder weniger, noch mehr bevorzugt 1 bis 40%, am meisten bevorzugt
von 1 bis 20% haben. Die Beständigkeit
gegenüber
Wärme und
schwierigen Lösungsmitteln
kann erhöht
werden, wenn X-HNBR mit einer Iodzahl von 50% oder weniger (hohes
Hydrierungsverhältnis)
verwendet wird, und die Kautschukelastizität bei tiefen Temperaturen kann
durch die Verwendung eines X-HNBR-Kautschuks mit einem niedrigen Hydrierungsverhältnis beibehalten
werden. Der Mittelwert des Nitrilgehalts von HNBR beträgt vorzugsweise
15 bis 60%, noch mehr bevorzugt von 25 bis 50%, am meisten bevorzugt
von 30 bis 40%. Die Beständigkeit
gegenüber
Lösungsmitteln
kann durch die Verwendung von HNBR mit einem Nitrilgehalt von 15%
oder mehr, insbesondere 30% oder mehr, erhöht werden, und die Biegsamkeit
bei tiefen Temperaturen kann durch die Verwendung eines Kautschuks
mit einem Nitrilgehalt von 60% oder weniger, insbesondere 50% oder
weniger, erhalten werden. Darüber
hinaus beträgt
die Mooney-Viskosität
als Mittelwert von ML1+4 (100°C) (hiernach
als "Mooney-Viskosität" bezeichnet) vorzugsweise
von 40 bis 100, und für
eine Beschichtung ist eine niedrigere Mooney-Viskosität von 40–60 bevorzugt.
Wenn ein X-HNBR mit einer in diesen Bereich fallenden Mooney-Viskosität verwendet
wird, weist die Beschichtungszusammensetzung eine hohe Beständigkeit
gegenüber
organischen Flüssigkeiten
und eine gute Biegsamkeit und Tieftemperaturbeständigkeit auf.
-
Das
HNBR der vorliegenden Erfindung kann auch gegenüber Vernetzungsmitteln reaktive,
funktionelle Gruppen aufweisen, die durch die oben erwähnten Verfahren
entweder vor oder nach der Hydrierung daran gepfropft werden. Als
beispiele für
die ungesättigte
Verbindung mit einer funktionellen Gruppe können Vinylverbindungen mit
einer funktionellen Gruppe und Cycloolefine mit einer funktionellen
Gruppe erwähnt
werden. Die Einführung
der funktio nellen Gruppe durch das pfropfmodifizierernde Verfahren
kann durchgeführt
werden, indem das HNBR mit einer funktionelle Gruppen enthaltenden,
ungesättigten
Verbindung in Gegenwart eines organischen Peroxids umgesetzt wird.
Die funktionelle Gruppen enthaltende, ungesättigte Verbindung ist keiner
besonderen Einschränkung
unterworfen. Eine Epoxygruppe enthaltende ungesättigte Verbindungen, eine Carboxygruppe
enthaltende ungesättigte
Verbindungen, eine Hydroxylgruppe enthaltende ungesättigte Verbindungen,
eine Silylgruppe enthaltende ungesättigte Verbindungen, ungesättigte Organosilicon-Verbindungen
etc. sind aus Gründen
der Verbesserung der Vernetzungsdichte und der Haftung an Substraten
mit einer niedrigen Modifizierungsgeschwindigkeit erwähnt.
-
Beispiele
für die
eine Epoxygruppe enthaltenden ungesättigten Verbindungen oder die
Epoxygruppen enthaltenden Cycloolefine umfassen Glycidylether von
ungesättigten
Carbonsäuren
wie Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat und Glycidyl-p-styryl-carboxylat,
Mono- oder Polyglycidylester von ungesättigten Polycarbonsäuren wie
Endo-cis-bicyclo[2,2,1]hept-5-en-2,3-dicarbonsäure und Endo-cis-bicyclo[2,2,1]hept-5-en-2-methyl-2,3-dicarbonsäure, ungesättigte Glycidylether
wie Allylglycidylether, 2-Methylallylglycidylether, der Glycidylether
von o-Allylphenol, der Glycidylether von m-Allylphenol und der Glycidylether
von p-Allylphenol und 2-(o-Vinylphenyl)ethylenoxid, 2-(p-Vinylphenyl)ethylenoxid,
2-(o-Allylphenyl)ethylenoxid, 2-(p-Allylphenyl)ethylenoxid, 2-(o-Vinylphenyl)propylenoxid,
2-(p-Vinylphenyl)propylenoxid, 2-(o-Allylphenyl)propylenoxid, 2-(p-Allylphenyl)propylenoxid,
p-Glycidylstyrol, 3,4-Epoxy-1-buten, 3,4-Epoxy-3-methyl-1-buten,
3,4-Epoxy-1-penten, 3,4-Epoxy-3-methyl-1-penten,
5,6-Epoxy-1-hexen, Vinylcyclohexenmonoxid und Allyl-2,3-epoxycyclopentylether.
Diese Epoxygruppen enthaltenden ungesättigten Verbindungen können entweder
allein oder in jeder beliebigen Kombination davon verwendet werden.
-
Beispiele
für die
eine Carboxylgruppe enthaltenden ungesättigten Verbindungen umfassen
zum Beispiel ungesättigte
Carbonsäuren
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure
und α-Ethylacrylsäure und
ungesättigte
Dicarbonsäuren
wie Maleinsäure,
Fumarsäure,
Itaconsäure,
Endo-cis-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2,3-dicarbonsäure und Methyl-endo-cis-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2,3-dicarbonsäure. Weiterhin
können
als Beispiele für
die ungesättigten
Carbonsäurederivate
Anhydride, Ester, Halogenide, Amide und Imide von ungesättigten
Carbonsäuren
erwähnt
werden, und spezielle Beispiele dafür umfassen Säureanhydride
wie Maleinsäureanhydrid, Chlormaleinsäureanhydrid,
Butenylbernsteinsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid
und Citraconsäureanhydrid,
Ester wie Monomethylmaleat, Dimethylmaleat und Glycidylmaleat und
Maleylchlorid und Maleimid. Von diesen sind ungesättigte Dicarbonsäuren und
deren Anhydride aus Gründen
der leichten Einführung
der funktionellen Gruppe durch eine Pfropfreaktion und dergleichen
bevorzugt, wobei Säureanhydride
wie Maleinsäureanhydrid
und Itaconsäureanhydrid
besonders bevorzugt sind.
-
Beispiele
für die
eine Hydroxylgruppe enthaltenden ungesättigten Verbindungen umfassen
Allylalkohol, 2-Allyl-6-methoxyphenol, 4-Allyloxy-2-hydroxybenzophenon,
3-Allyloxy-1,2-propandiol, 2-Allyldiphenol, 3-Buten-1-ol, 4-Penten-12-ol und
5-Hexen-1-ol.
-
Beispiele
für die
ungesättigten
Organosilicon-Verbindungen umfassen Trisalkoxyvinylsilane wie Trimethoxyvinylsilan,
Triethoxyvinylsilan, Tris(methoxyethoxy)vinylsilan. Die Alkoxygruppen
in solchen ungesättigten
Organosilicon-Verbindungen können
zu Silanolgruppen hydrolysiert sein.
-
Das
pfropfmodifizierte HNBR gemäß der vorliegenden
Erfindung kann durch eine Pfropfreaktion einer der oben erwähnten ethylenisch
ungesättigten
Verbindungen mit einer funktionellen Gruppe mit dem HNBR unter Erzeugung
eines Radikals erhalten werden. Als Verfahren zur Erzeugung des
Radikals können
(i) ein Verfahren, bei dem ein organisches Peroxid genutzt wird,
(ii) ein Verfahren, bei dem ein lichtinduzierter Radikalerzeuger
genutzt wird, (iii) ein Verfahren mittels Bestrahlung mit Energiestrahlen
und (iv) ein Verfahren unter Erwärmung
erwähnt
werden.
-
Verfahren,
bei dem ein organisches Peroxid genutzt wird: Als organisches Peroxid
können
beispielsweise organische Peroxide, organische Perester etc. vorzugsweise
verwendet werden. Als spezielle Beispiele für ein solches organisches Peroxid
können
Benzoylperoxid, Dichlorbenzoylperoxid, Dicumylperoxid, Ditertbutylperoxid,
2,5-Dimethyl-2,5-di(peroxidbenzoat)hexin-3, 1,4-Bis(tertbutylperoxyisopropyl)benzol,
Lauroylperoxid, tert-Butylperacetat,
2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexin-3, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan,
tert-Butylperbenzoat, tert-Butylperphenylacetat, tert-Butylperisobutyrat,
tert-Butylpersecoctoat, tert-Butylperpivalat, Cumylperpivalat und
tert-Butylperdiethylacetat erwähnt
werden. In der vorliegenden Erfindung können Azoverbindungen auch als
die organischen Peroxide verwendet werden. Als spezielle Beispiele
für die Azoverbindungen
können
Azobisisobutyronitril und Dimethylazoisobutyrat erwähnt werden.
Von diesen werden Benzoylperoxid und Dialkylperoxide wie Dicumylperoxid,
Ditert-butylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxid)hexin-3,
2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)hexan
und 1,4-Bis(tert-butylperoxyisopropyl)benzol bevorzugt verwendet.
-
Diese
organischen Peroxide können
entweder einzeln oder in jeder Kombination davon verwendet werden.
Der Anteil des verwendeten organischen Peroxids liegt gewöhnlich in
einem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-Teilen, vorzugsweise 0,01 bis
5 Gew.-Teilen, noch mehr bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile
des unmodifizierten HNBR. Wenn der Anteil des verwendeten organischen
Peroxids in diesen Bereich fällt,
werden die Reaktionsgeschwindigkeit der eine funktionelle Gruppe
enthaltenden ungesättigten
Verbindung und verschiedene Eigenschaften des resultierenden, eine
funktionelle Gruppe enthaltenden Polymers miteinander auf einem
hohen Niveau ausgeglichen. Daher ist es bevorzugt, das organische
Peroxid in einem solchen Bereich zu verwenden.
-
Die
pfropfmodifizierende Reaktion unterliegt keiner besonderen Einschränkung, und
die Reaktion kann gemäß einem
der an sich im Fachgebiet bekannten Verfahren durchgeführt werden.
Die Pfropfreaktion kann bei einer Temperatur von gewöhnlich 0
bis 400°C,
vorzugsweise 60°C
bis 350°C
durchgeführt
werden. Die Reaktionszeit liegt gewöhnlich in einem Bereich von
1 min bis 24 h, vorzugsweise 30 min bis 10 h. Nach dem Abschluss
der Reaktion wird ein Lösungsmittel
wie Methanol in einer großen
Menge zum Reaktionssystem gegeben, um das gebildete Polymer abzuscheiden,
und das Polymer kann durch Filtration isoliert, gewaschen und dann
unter reduziertem Druck getrocknet werden.
-
Ein
Anteil des lichtinduzierten Radikalgenerators kann zum Pfropfen
normalerweise in einem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-Teilen, vorzugsweise
0,01 bis 5 Gew.-Teilen, noch mehr bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-Teilen,
bezogen auf den geladenen Anteil während der Reaktion, auf 100
Gew.-Teile des unmodifizierten HNBR verwendet werden. Wenn der Anteil
des verwendeten lichtinduzierten Radikalgenerators in diesen Bereich fällt, sind
die Reaktionsgeschwindigkeit der eine funktionelle Gruppe enthaltenden
ungesättigten
Verbindung und verschiedene Eigenschaften des resultierenden, eine
funktionelle Gruppe enthaltenden Polymers miteinander auf hohem
Niveau ausgeglichen. Somit ist es bevorzugt, den lichtinduzierten
Radikalgenerator innerhalb eines solchen Bereichs zu verwenden.
-
Verfahren
mit Einstrahlung von Energiestrahlen: Dieses unter Einstrahlung
von Energiestrahlen erfolgende Verfahren ist ein öffentlich
bekanntes Verfahren, bei dem aktive Energiestrahlen wie α-Strahlen, β-Strahlen
und γ-Strahlen eingestrahlt
werden, um ein Radikal zu erzeugen. Insbesondere ist es unter den
Gesichtspunkten der Effizienz, der Durchführbarkeit und des Profits erwünscht, dass
Ultraviolettlicht verwendet wird.
-
Verfahren
unter Erwärmung:
Das Verfahren zur Erzeugung von Radikalen durch Erwärmung wird durch
eine Erwärmung
in einem Temperaturbereich von 100 bis 390°C durchgeführt. Sowohl das öffentlich
bekannte Lösungsverfahren
als auch das Schmelz- und Knetverfahren können verwendet werden. Von
diesen ist das Schmelz- und Knetverfahren, bei dem ein Extruder
oder dergleichen verwendet wird, der beim Erwärmen eine Scherbelastung ausübt, vom
Standpunkt der Reaktionseffizienz aus bevorzugt.
-
Eine
direkte Modifikation von ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
im NBR oder HNBR kann auch verwendet werden, um diesen um funktionelle
Gruppen zu ergänzen.
Die ungesättigten
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
sind im Vorstufen-NBR und als restliche Ungesättigtheit im HNBR vorhanden,
wodurch das modifizierte HNBR gemäß der vorliegenden Erfindung
erhalten werden kann, indem die ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen so modifiziert
werden, dass das Additionspolymer um eine funktionelle Gruppe ergänzt wird.
-
Das
Verfahren zur Einführung
der funktionellen Gruppe in das filmbildende Polymer ist keiner
speziellen Einschränkung
unterworfen, und Beispiele dafür
umfassen auch (a) ein Verfahren durch eine Oxidation von ungesättigten
Bindungen, (b) das oben erwähnte
Verfahren durch eine Additionsreaktion einer Verbindung, die wenigstens
eine funktionelle Gruppe in ihrem Molekül enthält, an ungesättigte Bindungen,
(c) die hier erwähnten
Verfahren der Einführung
einer Epoxygruppe, Carboxylgruppe, Hydroxylgruppe oder der oben
erwähnten Umsetzung
einer olefinischen Bindung des NBR- oder HNBR-Polymers mit einem ungesättigten,
vorzugsweise einem einfach ungesättigten
Carboxyl-Reagens und die Endgruppenaddition an ein lebendes, kationisch initiiertes
Polymer. Alternativ kann das Polymer mittels chlor- oder bromhaltigen
Verbindungen halogeniert werden. Das halogenierte Polymer kann dann
mit der einfach ungesättigten
Carbonsäure
umgesetzt werden. Das Polymer und das einfach ungesättigte Carboxylreagens
können
auch bei erhöhten
Temperaturen miteinander in Kontakt gebracht werden, wodurch das
Stattfinden der oben erwähnten
thermischen "En-"Reaktion bewirkt wird.
Alternativ kann die einfach ungesättigte Carbonsäure mittels
eines radikalisch induzierten Pfropfens mit dem Polymer umgesetzt
werden. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete funktionalisierte
Filmbildner kann durch einen Kontakt mit einer hydroxyaromatischen
Verbindung in Gegenwart einer katalytisch wirksamen Menge wenigstens
eines sauren Alkylierungskatalysa tors funktionalisiert werden. Die
alkylierte hydroxyaromatische Verbindung kann dann weiter umgesetzt
werden, wodurch mittels einer Mannich-Basenkondensation mit einem Aldehyd
und einem Aminreagens ein Mannich-Basenkondensat erhalten wird. Bei noch
einem anderen Mittel zum Funktionalisieren des Polymers kann dieses
in Gegenwart eines Säurekatalysators
unter Bedingungen der Koch-Reaktion mit Kohlenmonoxid umgesetzt
werden, wodurch ein mit Carbonsäuregruppen
substituiertes Polymer erhalten wird. Zusätzlich zu den obigen Funktionalisierungsverfahren
kann das Polymer der vorliegenden Erfindung durch Verfahren der
Luftoxidation, Ozonolyse, Hydroformylierung, Epoxidierung und Chloraminierung
oder dergleichen durch jedes andere Verfahren (zum Beispiel die
japanische Offenlegungsschrift Nr. JP-A-172423/1994) funktionalisiert
werden.
-
(ii) Fluorelastomere
-
Fluorkohlenstoff-Elastomere
(Fluorelastomere) stammen von Kohlenwasserstoffen einschließlich Vinylidenfluorid,
Hexafluorpropylen ab und sind von einer Reihe von Zulieferern kommerziell
erhältlich.
Eine ausführliche
Diskussion der verschiedenen Fluorelastomertypen ist in einem Artikel
von R. G. Arnold, A. L. Barney und D. C. Thompson enthalten, der
in der Ausgabe vom Juli 1973 eines Journals mit dem Titel "Rubber Chemistry
and Technology (Band 46, s. 619–652)
erschien. Ein Fluorelastomer unterscheidet sich von einem thermoplastischen
Fluorpolymer hauptsächlich
dadurch, ob beim Belasten des Fluorelastomers auf eine Dehnung von
100% eine plastische Verformung auftritt. Fluorkunststoffe erfahren
beim Strecken eine Deformation und sind ungeeignete Beschichtungsmaterialien
für elastomere
Substrate gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
Die
hier verwendeten repräsentativen
Fluorelastomere umfassen Polymere, die von einem oder mehreren fluorierten
Monomeren stammen. Beispielhafte Polymere, die von einem fluorierten
Monomer oder von Kombinationen aus zwei oder mehr fluorierten Monomeren
stammen, umfassen 1,1-Dihydroperfluorbutylacrylat, Copolymere von
Vinylidenfluorid und Chlortrifluorethylen, Vinylidenfluorid und
Hexafluorpropylen, Vinylidenfluorid und Hydropentafluorpropylen,
Tetrafluorethylen und Propylen und Terpolymere von Vinylidenfluorid,
Hexafluorpropylen und Tetrafluorethylen, Vinylidenflurorid, Tetrafluorethylen
und Perfluorvinylether, Vinylidenfluorid, Tetrafluorethylen und
Propylen, Vinylidenfluorid und Hydropentafluorpropylen und Tetrafluorethylen.
Die oben offenbarten Maßgaben
für eine
Einarbeitung von funktionellen Gruppen sind auf Fluorelastomere anwendbar.
Das am meisten bevorzugte Fluorelastomer, das gemäß der Erfindung
modifiziert ist, ist von DuPont unter der Bezeichnung Viton®,
wie ein Copolymer von Vinylidenfluorid und Hexafluorpropylen oder
ein Terpolymer von Vinylidenfluorid, Tetrafluorethylen und Hexafluorpropylen,
kommerziell erhältlich.
Andere geeignete Fluorelastomere sind von Dyneon unter der Marke
FLUOREL® und
von Ausimont unter der Marke TECHNIFLON® erhältlich.
-
Die
hier verwendete pfropffunktionalisierte Fluorelastomer-Ausführungsform
des Filmbildners ist das Produkt der Umsetzung eines Fluorelastomer-Polymers und eines
Pfropfmittels, das eine Pfropf-Verbindungsgruppe enthält, die
an das Fluorelastomer kovalent gebunden wird, und wenigstens einer
aktiven Wasserstoff enthaltenden Gruppe, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Hydroxyl-, Thiol- oder Carboxylgruppen, die eine Bindungsbildung
an einer der reaktiven Gruppen der Härtungskomponente erfahren.
Das pfropfmodifizierte Fluorelastomer wird mit der in Beimischung
befindlichen Härtungskomponente
innerhalb des Zeitraums der Topfzeit (vor der Gelierung) der Mischung
vor dem Zeitpunkt der Beschichtung des biegsamen Substrats vereinigt.
-
Bevorzugte
Pfropfkomponenten für
Fluorelastomere umfassen eine pfropfbindende Gruppe und eine aktiven
Wasserstoff tragende Gruppe. Das bevorzugte Pfropfmittel enthält eine
primäre
Amingruppe und eine aktiven Wasserstoff enthaltende Gruppe. Beispiele
umfassen Hydroxyamine, Aminoisocyanat wie (R2)2NCH2CH2NCO,
wobei R2 beispielsweise Wasserstoff oder
eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, Hydroxyalkylamine, Aminocarboxylate,
Aminosilan, Aminosilanol, Aminothiole und dergleichen. Andere geeignete Pfropfmittel,
die kein primäres
Amin als pfropfbindende Gruppe enthalten, sind Mercaptohydroxy,
wie Mercaptoalkohole und Mercaptosilanole und Mercaptothiole. Die
bevorzugten Pfropfmittel werden bei relativ milden Temperaturen
(< 60°C) an das
Fluorelastomer gepfropft und können
monomer, oligomer oder polymer sein und enthalten wenigstens eine
aktiven Wasserstoff enthaltende Gruppe und nicht mehr als eine primäre Amingruppe,
können
aber gegebenenfalls sekundäre
oder tertiäre
Amingruppen oder andere Gruppen, die zur Pfropfverbindung und Vernetzung
des Fluorelastomers nicht fähig
sind, enthalten. Es wird angenommen, dass ein optionales sekundäres Amin
die Geschwindigkeit der Pfropfreaktion der pfropfbildenden Gruppen
des primären
Amins an das Fluorelastomer erhöht.
Spezielle Beispiele für
Pfropfmittel umfassen die verschiedenen Hydroxylalkylamine, z.B.
3-Amino-1-propanol, Aminoalkylsilanole, z.B. Aminoalkylsilantriol
oder die Vorstufe Aminoalkyl-Alkoxysilane,
die in jedem Molekül
wenigstens einen basischen Stickstoff enthalten, der zur Katalysierung
der Hydrolyse der Alkoxysilangruppen unter Erzeugung des reaktiven
Silantriols fähig
ist; Amin-N-oxide, Amino(hydroxy)carbonsäuren, Amido(hydroxy)amine,
Polyoxyalkylenpolyethermono(primäre)amine
und Polyole mit Amin am Kettenende. Solche Polyole mit Amin am Kettenende
können
durch die bekannten Aminierungsverfahren zur Polyaddition von Alkylenoxiden
wie beispielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Dodecyloxid
oder Styroloxid an Amino-Starterverbindungen hergestellt werden.
Gewöhnlich
wird das Polyol wie ein Polyetherpolyol mit Ammoniak in Gegenwart
eines Katalysators wie eines nickelhaltigen Katalysators, z.B. eins
Ni/Cu/Cr-Katalysators, aminiert. Die bekannten Verfahren sind in
U.S.-A-4,960,942, U.S.-A-4,973,761, U.5.-A-5,003,107, U.S.-A-5,352,835,
U.S.-A-5,422,042 und U.S.-A-5,457,147 gelehrt. Bei den verwendeten
Starterverbindungen handelt es sich um Ammoniak oder Amingruppen
enthaltende Verbindungen, die im Reaktionsprodukt nicht mehr als
eine primäre
Aminogruppe ergeben, wie beispielsweise aliphatische Polyamine wie
Ethylendiamin, Ethylendiamin-Oligomere (beispielsweise Diethylentriamin,
Triethylentetramin oder Pentaethylenhexamin), Ethanolamin, 1,3-Propylendiamin,
N-(2-Hydroxyethyl)ethylendiamin, 1,3- oder 1,4-Butylendiamin, 1,2-, 1,3-, 1,4-, 1,5-,
1,6-Hexamethylendiamin und derglei chen. Geeignete Polyetherblöcke für die Polyethermonoamine
umfassen Polyethylenglycol und Polypropylenglycol, Copolymere von
Polyethylenglycol und Polypropylenglycol, Poly(1,2-butylenglycol)
und Poly(tetramethylenglycol).
-
Die
bevorzugten Aminohydroxy-Propfmittelverbindungen sind Verbindungen
mit einer Molmasse von weniger als 1000, vorzugsweise 500, noch
mehr bevorzugt weniger als 250. Noch mehr bevorzugte Aminohydroxy-Pfropfmittel
enthalten 2 bis 16 Kohlenstoffatome. Bei Pfropfmitteln mit einer
Molmasse von mehr als 1000 sind der Grad der Biegsamkeit und die
Lösungsmittelbeständigkeit
der Beschichtung vermindert. Beispiele für mehr bevorzugte Pfropfmittel
umfassen 3-Amino-1-propanol, 2-(2-Aminoethylamino)ethanol und ein Aminoalkylsilanol,
z.B. Aminopropylsilantriol. Die effektive Menge des verwendeten
Pfropfmittels in Bezug auf das Gewicht des Fluorelastomers beträgt 1–20 Gew.-%,
vorzugsweise 2–10
Gew.-%, noch mehr bevorzugt 3 bis 7 Gew.-%.
-
Andere
beispielhafte Pfropfmittel, die Fluorelastomere mit Hydroxy-Funktionalität ergeben,
obwohl sie weniger bevorzugt sind, umfassen pfropfende ethylenisch
ungesättigte
Verbindungen mit Hydroxy-Funktionalität über eine Pfropf-Additionsreaktion.
Die oben erwähnten
Mercaptohydroxy- und
Mercaptocarboxy-Verbindungen sind geeignet. Hydroxy- oder Carboxygruppen
enthaltende, ethylenisch ungesättigte
Monomere sind geeignet und umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 1-Hydroxypropyl(meth)acrylat,
2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 2-Hydroxyethylvinylether, N-Methylol(meth)acrylamid,
Methacrylsäure
und Maleinsäureanhydrid,
und sie können
in Gegenwart eines radikalischen Initiators mittels Techniken, die
im Fachgebiet der Reaktivverarbeitung von Polymeren wohlbekannt
sind und bei Thermoplasten wie Polyolefinen weithin praktiziert
werden, an das Fluorelastomer gepfropft werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Fluorkohlenstoff-Elastomer durch eine Additionsreaktion mit
einem Hydroxy(alkyl)mercaptan, einem Aminothiol oder einer Mercaptocarbonsäure, die
gegebenenfalls (eine) Hydroxygruppe(n) enthalten, pfropffunktionalisiert.
Geeignete Mercaptane, die gebundene Hydroxylgruppen zur Addition
an Fluorelastomere ergeben, umfassen Hydroxymercaptane wie Mercaptoethanol,
Hydroxyalkylmercaptane wie 1-Mercapto-3-propanol,
Mercaptoethanolamin, 1-Mercapto-4-butanol, α-Mercapto-ω-hydroxyoligoethylenoxide,
z.B. α-Mercapto,ω-hydroxyoctaethylenglycol,
oder die entsprechenden Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolyether. Mercaptoalkoxy-Verbindungen,
die bei der Hydrolyse Hydroxygruppen ergeben, umfassen γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan, γ-Mercaptopropyltriethoxysilan, γ-Mercaptopropylmethyldimethoxysilan
und γ-Mercaptopropylmethyldiethoxysilan,
um einige zu nennen. Geeignete Mercaptocarbonsäuren und entsprechende Ester
sind die oben erwähnte
Mercaptoessigsäure
und Ester von Mercaptoessigsäure,
Mercaptopropionsäure
und -ester, Mercaptobutansäure
und -ester. Veresternde, Hydroxygruppen enthaltende Verbindungen
umfassen Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Diethylenglycol,
Triethylenglycol, Tetraethylenglycol, Octaethylenglycol, Dipropylenglycol,
Tripropylenglycol, Tetrapropylenglycol und N-Methyldiethanolamin.
-
Mercaptoverbindungen,
insbesondere Mercaptosäuren
und Mercaptoalkohole können
in effektiven Mengen für
eine anschließende
Reaktion mit dem Härtungsmittel
an jedes hier geeignete Kohlenwasserstoff-Elastomer gepfropft werden.
Besonders brauchbar bei der Herstellung von funktionalisierten Fluorelastomeren,
Dienelastomeren, α-Olefin-Copolymeren
können
Mercaptoverbindungen bei milden Temperaturen oder bei Umgebungstemperaturen
eingearbeitet werden. Die Zugabe der Mercaptoverbindungen zum Pfropfen
des Fluorelastomers kann gegebenenfalls mit einem radikalischen
Initiator in Lösung
bei einer Temperatur oberhalb der Zersetzungstemperatur des Initiators,
wobei beispielsweise ein Azo-Initiator wie Azobisisobutyronitril
und Azobiscyclohexannitril, ein Peroxid wie Dilauroylperoxid, Benzpinacolsilylether
oder Photoinitiatoren in Gegenwart von UV- oder sichtbarem Licht
verwendet werden, durchgeführt
werden. Diacylperoxide, insbesondere Dilauroylperoxid, Didecanoylperoxid,
Di(3,3,5-trimethylhexanoyl)peroxid, Disuccinoylperoxid und Dibenzoylperoxid
sind geeignet. Eine wirksame Menge des radikalischen Initiators
beträgt
0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mercaptoverbindung.
Eine bevorzugte Mercaptoverbindung ist ein Mercaptoalkohol wie Mercaptoethanol.
Eine wirksame Menge der Mercapto-Ausgangsverbindung beträgt 3% bis
10%, bezogen auf das Gewicht des Fluorelastomers, und ist ausreichend,
um bei einer Konzentration von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-% gebundene Hydroxylgruppen
an das Fluorelastomer zu binden.
-
Die
noch mehr bevorzugten Fluorelastomer-Pfropfmittel sind diejenigen,
die bei Raumtemperatur an das Fluorelastomer pfropfen und durch
die Verwendung von Verbindungen erhältlich sind, wie 2-(2-Aminoethylamino)ethanol
(NH2-CH2-CH2-NH-CH2-CH2-OH) (CAS-Nr. 111-41-1) und Aminopropylsilantriol,
wie dasjenige, das in einer 22–25%igen
Lösung
in Wasser von Gelest, Inc., als SIA0608.0 (CAS-Nr. 29159-37-3) geliefert
wird.
-
Vernetzbare α-Olefin-Copolymerelastomere
-
Filmbildende
Poly(olefin/acrylester/carboxylat)-Copolymer-Elastomere sind Copolymere,
die durch die Polymerisation wenigstens eines α-Olefins mit wenigstens einem
C1-C18-Alkyl(meth)acrylat
und einer kleineren Menge eines ungesättigte funktionelle Gruppen
tragenden Comonomers, das dahingehend zugänglich ist, dass es mit solchen
Stoffen wie Polyisocyanaten, Carbodiimiden und anderen Mitteln Vernetzungen
bildet, hergestellt werden. Funktionelle Gruppen tragende Comomonere
können
eine ethylenisch ungesättigte
Gruppe und eine Gruppe, die eine Säure-, Hydroxy-, Epoxy-, Isocyanat-,
Amin-, Oxazolin- Dien- oder andere reaktive Gruppe trägt, umfassen.
Beim Fehlen eines solchen funktionalisierten Monomers können Vernetzungsstellen in
einem α-Olefin-Ester-Copolymer
beispielsweise durch eine partielle Hydrolyse seitenständiger Estergruppen
erzeugt werden. Geeignete α-Olefine
zur Polymerisation solcher filmbildenden Olefin-Copolymer-Elastomere
umfassen Ethylen, Propylen, Buten-1, Isobutylen, Pentene, Heptene,
Octene und dergleichen einschließende Kombinationen. C1-C4-α-Olefine
sind bevorzugt, und Ethylen ist am meisten bevorzugt.
-
Das
funktionalisierte Comonomer ergibt copolymerisierte α-Olefinpolymere,
die eine nucleophile Gruppe oder eine elektrophile Gruppe, z.B.
eine aktive Wasserstoffgruppe, eine Halogengruppe oder eine Gruppe,
die wie durch eine Transamidierung oder Hydrolyse umgewandelt werden
kann, tragen, oder umgekehrt enthält das funktionalisierte Comonomer
eine Gruppe, die gegenüber
Vernetzungsmitteln, die eine entsprechende coreaktive Gruppe wie
eine aktive Wasserstoffgruppe tragen, reaktiv ist. Die Alkyl- oder
Alkoxy(meth)acrylsäuren
und -ester sind beispielhafte funktionalisierte Comonomere. Konkrete
Beispiele für
Alkylgruppen sind eine Methylgruppe, Ethylgruppe, n-Propylgruppe,
isopropylgruppe, n-Butylgruppe, Isobutylgruppe, sec-Butylgruppe, t-Butylgruppe,
Pentylgruppe, Hexylgruppe, Octylgruppe, 2-Ethylhexylgruppe und Decylgruppe, eine
Cycloalkylgruppe wie eine Cyclopentylgruppe und Cyclohexylgruppe,
eine Arylgruppe wie eine Phenylgruppe und Tolylgruppe und eine Aralkylgruppe
wie eine Benzylgruppe und eine Neophylgruppe.
-
Beispiele
für Alkoxygruppen
umfassen die Methoxygruppe, Ethoxygruppe, n-Propoxygruppe, Isopropoxygruppe, n-Butoxygruppe,
Isobutoxygruppe, sec-Butoxygruppe,
t-Butoxygruppe, Pentoxygruppe, Hexoxygruppe und Octoxygruppe.
-
Geeignete
Alkyl- oder Alkoxy(meth)acrylate, in die gegebenenfalls ein α-Olefin eingearbeitet
ist, umfassen Methylacrylat, Ethylacrylat, t-Butylacrylat, n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
Methoxyacrylat, Ethoxyethylacrylat, Methoxyethylacrlat, Acrylamid
und Methacrylamid und dergleichen oder eine Mischung davon. Spezielle
Beispiele für
funktionelle ethylenisch ungesättigte
Monomere, die mit den α-Olefinmonomeren
copolymerisierbar sind, sind: ungesättigte Carbonsäuren wie
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure
und Maleinsäure
und deren Salze, Alkylester von ungesättigten Carbonsäuren wie
Methylacrylat und Butylacrylat.
-
Ein
bevorzugter α-Olefin-Acrylester-Copolymer-Kautschuk
umfasst eine ungesättigte
Carbonsäure-Monomereinheit,
wie Säureeinheiten,
die z.B. von (Meth)Acrylsäure
oder Maleinsäure
stammen, oder Anhydrid-Einheiten, die z.B. von Maleinsäureanhydrid
stammen, oder Partialester-Einheiten, die z.B. von Monoethylmaleat
stammen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Polymer
ein Terpolymer von Ethylen, einem C1-C4-Alkylacrylat und einer Carboxyl-Monomereinheit,
noch mehr bevorzugt umfasst ein solches Terpolymer wenigstens 30
mol-% Ethylen, 10 bis 69,5 mol-% Monoethylmaleat. In allen Fällen ist
es bevorzugt, dass der α-Olefinacrylatkautschuk
im Wesentlichen nichtkristallin ist und eine Glasübergangstemperatur
(Tg) unterhalb der Raumtemperatur, d.h. unterhalb von etwa 20°C, hat.
-
Andere
Comonomere, die eine funktionelle Säure-, Hydroxy-, Epoxy-, Isocyanat-,
Amin-, Oxazolin-, Dien- oder andere reaktive funktionelle Gruppe
enthalten, umfassen die Dienmonomere, wie die nichtkonjugierten
Diene wie Alkylidennorbornen, Alkenylnorbornen, Dicyclopentadien,
Methylcyclopentadien und ein Dimer davon und konjugierte Diene wie
Butadien und Isopren. Beispiele für das eine Dihydrodicyclopentadienyl-Gruppe
enthaltende (Meth)Acrylat umfassen Dihydrodicyclopentadienyl(meth)acrylat
und Dihydrodicyclopentadienyloxyethyl(meth)acrylat.
-
Weitere
Beispiele für
funktionelle Comonomere umfassen die N-Alkylol- und N-Alkoxyamide
von α,β-olefinisch
ungesättigten
Carbonsäuren
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie N-Methylolacrylamid, N-Ethanolacrylamid,
N-Propanolacrylamid,
N-Methylolmethacrylamid, N-Ethanolmethacrylamid, N-Butoxyacrylamid und
Isobutoxyacrylamid, N-Methylolmaleimid, N-Methylolmaleamid, N-Methylolmaleinursäure, N-Methylolmaleinursäureester,
die N-Alkylolamide
der vinylaromatischen Säuren
wie N-Methylol-p-vinylbenzamid und dergleichen und andere. Die bevorzugten
Monomere des N-Alkylolamid-Typs
sind N-Methylolacrylamid, N,N'-Dimethylolacrylamid
und N-Ethoxymethylolacrylamid und N-substituierte Methacrylamide
wie N-Methylolmethacrylamid, N,N'-Dimethylolmethacrylamid
und N-Ethoxymethylmethacrylamid. Aufgrund ihrer leichten Verfügbarkeit
und ihrer relativ niedrigen Kosten sind die bevorzugten N-Alkylolamide
von α,β-monoolefinisch ungesättigten
Monocarbonsäuren
N-Methylolacrylamid und N-Methylol- und n-Butoxymethacrylamid.
-
Andere
Beispiele für
funktionelle Comonomere, die Gruppen tragen, die entweder gegenüber aktiven Wasserstoffen
reaktiv sind oder selbst aktive Wasserstoffgruppen enthalten, sind
eine Epoxygruppe enthaltende, ethylenisch ungesättigte Verbindungen einschließlich Allylglycidylether,
Glycidylmethacrylat und Glycidylacrylat. Spezielle Beispiele für die ein
aktives Halogen enthaltenden, ethylenisch ungesättigten Verbindungen umfassen
Vinylbenzylchlorid, Vinylbenzylbromid, 2-Chlorethylvinylether, Vinylchloracetat,
Vinylchlorpropionat, Allylchloracetat, Allylchlorpropionat, 2-Chlorethylacrylat,
2-Chlorethylmethacrylat, Chlormethylvinylketon und 2-Chloracetoxymethyl-5-norbornen.
Spezielle Beispiele für übliche eine
Carboxylgruppe enthaltende, ethylenisch ungesättigte Verbindungen umfassen
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure,
2-Pentensäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure.
-
Beispiele
für die
anderen ethylenisch ungesättigten
(Meth)Acrylsäureester-Comonomere umfassen Octylmethacrylat,
cyanosubstituierte Alkyl(meth)acrylate wie 2-Cyanoethylacrylat,
3-Cyanopropylacrylat und 4-Cyanobutylacrylat, aminosubstituierte
Alkyl(meth)acrylate wie Diethylaminoethylacrylat, fluorhaltige Acrylate wie
1,1,1-Trifluorethylacrylat, durch Hydroxylgruppen substituierte
Alkyl(meth)acrylate wie Hydroxyethylacrylat, Alkylvinylketone wie
Methylvinylketon, Vinyl- oder Allylether wie Vinylethylether und
Allylmethylether, vinylaromatische Verbindungen wie Styrol, α-Methylstyrol,
Chlorstyrol und Vinyltoluol, Vinylamide wie Acrylamid, Methacrylamid
und N-Methylolacrylamid
und Ethylen, Propylen, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylfluorid,
Vinylidenfluorid, Vinylacetat, Alkylfumarat etc.
-
Wenn
die Acrylsäuren
und Acrylate ein Teil des den elastomeren Film bildenden Copolymer-Rückgrates
sind, können
Transamidierungsreaktionen in Schmelzverarbeitungstechniken durchgeführt werden,
von denen bekannt ist, dass dabei eine seitenständige Hydroxylfunktionalität erzeugt
wird, wie durch die Verwendung eines Aminoalkohols, z.B. 2-Amino-1-ethanol.
Eine weitere Reaktion der seitenständigen Hydroxyle kann erfolgen,
z.B. eine Umesterung mit einer anderen Acrylatbindung, was zu einer
Vernetzung und einer Erhöhung
der Viskosität
des Produkts führt,
was vorzugsweise vermieden wird.
-
ACRYLELASTOMERE
-
Funktionalisierte
Acrylatelastomere sind geeignet, wenn die Glasübergangstemperatur weniger
als –10°C beträgt, und
sie sind als Additionspolymere definiert, die von einer größeren Menge
(mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymers)
eines oder mehrerer copolymerisierbarer, α,β-ungesättigter Estermonomere mit der
allgemeinen Struktur
stammen, wobei R
1 Wasserstoff
oder Methyl ist, R
2 ein C
1-C
20-Alkyl, C
2-C
7-Alkyl,
C
2-C
7-Alkoxyalkyl,
C
2-C
7-Alkylthioalkyl,
C
2-C
7-Cyanoalkyl
und eine kleinere Menge des eine aktive Wasserstoffgruppe tragenden
Comonomers oder der eine aktive Gruppe tragenden, pfropfbindenden,
funktionellen Stelle ist. Die Acrylate sind in festen Ballen und
als Emulsionen oder Latices von einer Vielzahl von kommerziellen
Quellen erhältlich.
Kleinere Mengen von bis zu etwa 35% des Gesamtgewichts des Acrylatkautschuks,
der härtenden
oder die T
g erhöhenden Comonomeren, z.B. Methylmethacrylat,
Acrylnitril, Vinylacetat, Vinylidenchlorid und/oder Styrol, um einige
zu nennen, können
eingeschlossen werden. Wünschenswerterweise
ist das Härtungsmittel,
das ein eine funktionelle Gruppe tragende Comonomer mit aktivem
Wasserstoff oder einer gegenüber
aktivem Wasserstoff reaktiven Gruppe enthält, eine ungesättigte Monocarbonsäure (z.B.
Acryl- oder Methacrylsäure)
oder eine Polycarbonsäure
(z.B. Itaconsäure,
Citraconsäure
etc.) oder Anhydride von Polycarbonsäuren.
-
Spezielle
Beispiele für
geeignete Acryl- oder Methacrylmonomere allein und in Kombinationen
umfassen Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Butylmethacrylat,
Ethylhexylacrylat und dergleichen. Ein bevorzugtes Copolymer umfasst
ein oder zwei verschiedene copolymerisierbare Monomere, die jeweils
die Struktur (I) aufweisen, wobei R1 Wasserstoff
ist und R2 ein C4-C8-Alkyl oder ein C2-C8-Alkoxyalkyl ist, das jeweils ein primäres, sekundäres oder
tertiäres
C-Atom enthalten kann. Beispiele für noch mehr bevorzugte C4-C8-Alkylacrylate sind
n-Butylacrylat, Isobutylacrylat, n-Pentylacrylat, Isoamylacrylat,
Hexylacrylat, 2-Methylpentylacrylat, n-Octylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat,
die bevorzugten C4-C8-Alkoxyalkylacrylate
sind Methoxyacrylat und Ethoxyethylacrylat, das bevorzugte Alkylthioalkylacrylat
ist Methylthioethylacrylat, die bevorzugten C2-C7-Cyanoalkylacrylate sind Cyanoethylacrylat
und Cyanopropylacrylat, und Mischungen von zwei oder mehr der oben
erwähnten
können
verwendet werden.
-
Bevorzugte
aktiven Wasserstoff tragende Comonomere für Acrylelastomere umfassen
viele der oben erwähnten
funktionellen, aktiven Wasserstoff tragende Comonomere, von denen
hier einige wiederholt werden und Comonomere einschließen, die
ein Carbonsäureanhydrid,
Carbonsäureamid,
N-substituiertes Carbonsäureamid,
einen Aldehyd, ein Alkyl und ein Arylketon, Hydroxylreste, allylische
Chlorreste, Methylol, Maleinsäureimid,
Bismaleinsäureimid,
Alkyl-N-methylol, phenolisches Methylol, Thiolreste, Aminoreste,
Isocyanatreste, Alkoxyalkylreste, Oxiranreste und dergleichen enthalten.
Die α,β-ungesättigten
Hydroxycarbonsäuren oder
Anhydride von Dicarbonsäuren
sind bevorzugt. Wenn die Polymere nur Copolymere eines Acrylatesters und
einer Carbonsäure
oder Anhydrid-Comonomere sind, haben sie wünschenswerterweise von 90 bis
98 mol-% Repetiereinheiten des Acrylatesters, noch wünschenswerter
von 92 bis 97 oder 98 mol-% des Esters und von 2 bis 10% der Carbonsäure oder
des Anhydrids, noch mehr bevorzugt von 3 bis 8% der Carbonsäure oder
des Anhydrids.
-
Beispielhafte
funktionelle Comonomere, die bei der Additionspolymerisation des
Copolymers statistisch eingearbeitet werden, umfassen Glycidylmethacrylat,
Acryl- und Methacrylsäure,
Maleinsäureanhydrid, ein
N-Alkylmaleinsäureimid,
Acrylamid, N-Alkoxyalkylacrylamide wie N-Isobutoxymethylacrylamid,
N-Hydroxymethylacrylamid und dergleichen, Methylvinylketon, Acrolein,
Vinylisocyanat, Hydroxyalkylacrylate wie 2-Hydroxyethylacrylat,
2-Hydroxyethylmethacrylat
und dergleichen. Auch eingeschlossen sind Mischungen von zwei oder
mehr solcher funktionellen Monomere.
-
Eingeschlossen
in Acrylelastomere sind die sogenannten Kern-Schale-Polymere. Die kautschukartigen,
in Weichschalen-Copolymeren brauchbaren Copolymere umfassen Copolymer-Zusammensetzungen wenigstens
eines Acrylmonomers, dessen Homopolymer-Tg weniger
als 10°C
beträgt,
und einem zweiten copolymerisierbaren funktionellen Monomer. Diese
Monomere können
in Gegenwart kleinerer Anteile von oben aufgeführten Monovinyl- oder Vinylidenmonomeren
wie beispielsweise Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat und dergleichen
polymerisiert werden, wobei der Anteil des Acryl-Comonomers (der Acryl-Comonomere) mit einer
niedrigen Tg so ausgewählt ist, dass die Tg des resultierenden Acryl-Copolymers nicht
auf mehr als –10°C steigt.
-
Ein
Kern-Schale-Acryl-Additions-Copolymer kann weiterhin ein zweites
copolymerisierbares, funktionelles Monomer einschließen, das
als monoethylenisch ungesättigtes,
wenigstens einen reaktiven funktionellen Rest enthaltendes Monomer
definiert ist. Das zweite funktionelle Monomer kann jedes von denjenigen
sein, die oben als brauchbar zur Herstellung des Kern-Copolymers definiert
wurden, einschließlich
von Mischungen, die zwei oder mehr solcher funktionellen Monomere
enthalten, mit der Maßgabe,
dass der reaktive funktionelle Rest des zweiten funktionellen Monomers
dazu fähig
sein muss, mit dem reaktiven funktionellen Rest des im Kern-Copolymer
enthaltenen ersten funktionellen Monomers zu reagieren. In diesem
Sinne sind das im Kern-Copolymer enthaltene reaktive funktionelle
Monomer und das im Schalen-Copolymer enthaltene reaktive funktionelle
Monomer komplementär
oder interaktiv. Das Schalen-Copolymer kann nicht mehr als 2 Gew.-% copolymerisierbare
Di- oder Trivinylmonomere wie ein Glycoldiacrylat, Divinylbenzol,
Trialkylcyanurat oder dergleichen zum Erhalt weiterer Pfropfstellen
enthalten, wie im Fachgebiet weithin praktiziert wird.
-
Das
Schalen-Copolymer ist ein Additionspolymer und kann über einen
weiten Zusammensetzungsbereich variiert werden, wobei das Copolymer
für die
meisten Zwecke aber von 99,9 bis 95 Gew.-% wenigstens eines kautschukartigen
Monomers und von 0,1 bis 5 Gew.-% eines zweiten copolymerisierbaren
funktionellen Monomers umfasst. Die bevorzugten Schalen-Copolymere
sind Copolymere eines Alkylacrylats und von 2-Hydroxyethylmethacrylat.
-
Die
elastomeren Beschichtungen dieser Erfindung auf der Grundlage von
sequentiell polymerisierten funktionalisierten Additionspolymeren
kann zwei Glasübergangstemperaturen
aufweisen, wobei eine unterhalb von 0°C und eine oberhalb von 0°C liegt.
Die Menge der kautschukartigen Schalen-Copolymerkomponente sowie der Anteil
der harten Komponente und der kautschukartigen Komponente können jedoch
variiert werden, wobei in den meisten Fällen das Verhältnis der
starren Copolymer-Komponente zur kautschukartigen Schalen-Copolymer-Komponente
weniger als 1 beträgt,
was bedeutet, dass die Menge der kautschukartigen Komponente in
einem Hauptanteil von mehr als 50% vorliegt.
-
Acryl-Additionspolymere
mit einer Doppel-(Halogen-, Carboxy-)Funktionalität sind auch
als Filmbildner für
eine mit organischen Lösungsmitteln
verdünnbare
Ausführungsform
der Erfindung brauchbar und umfassen Repetiereinheiten aus Acrylester-Monomeren
oder Monomermischungen, und sie weisen eine Glasübergangstemperatur im Elastomer
von weniger als –20°C auf. Die
funktionelle Gruppe stammt von einer Kombination von 0,1 Gew.-%
bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 Gew.-% bis 15 Gew.-% eines ein
aktives Halogen enthaltenden Comonomers und von 0,1 bis 20 Gew.-%
eines eine Carboxylgruppe enthaltenden Comonomers. Bei der bevorzugten
Konzentration des halogenhaltigen Comonomers beträgt der Halogengehalt
von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des funktionalisierten
Acrylkautschuks. Die Halogengruppen des halogenhaltigen Comonomers
können
Chlor, Brom oder Iod sein. Chlorhaltige Comonomere sind auf der
Grundlage der Wirtschaftlichkeit, der Verfügbarkeit und der Sicherheit
bevorzugt. Beispiele für
halogenhaltige Comonomere sind Vinylchloracetat, Vinylbromacetat,
Allylchloracetat, Vinylchlorpropionat, Vinylchlorbutyrat, Vinylbrombutyrat,
2-Chlorethylacrylat, 3-Chlorpropylacrylat, 4-Chlorbutylacrylat,
2-Chlorethylmethacrylat, 2-Bromethylacrylat, 2-Iodethylacrylat,
2-Chlorethylvinylether,
Chlormethylvinylketon, 4-Chlor-2-butenylacrylat, Vinylbenzylchlorid,
5-Chlormethyl-2-norbornen, 5-α-Chloracetoxymethyl)-2-norbornen, 5(α,β-Dichlorpropionylmethyl)2-norbornen
und dergleichen. Die bevorzugten Monomere sind Vinylchloracetat,
Allylchloracetat, 2-Chlorethylacrylat, 2-Chlorethylvinylether, Vinylbenzylchlorid,
5-Chlormethyl-2-norbornen
und 5-Chloracetoxymethyl-2-norbornen.
-
Ein
bevorzugtes aktiven Wasserstoff tragendes Comonomer für Acrylkautschuk
ist von 0,1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 Gew.-% bis
10 Gew.-%, noch mehr bevorzugt von 2 Gew.-% bis 6 Gew.-% wenigstens
eines eine Carboxylgruppe enthaltenden Comonomers vorhanden. Das
Carboxyl-Comonomer ist vorzugsweise monocarboxylisch, kann aber
polycarboxylisch sein. Bevorzugte Carboxyl-Comonomere enthalten
von 3 bis 8 Kohlenstoffatome. Beispiele für solche bevorzugten Comonomere
sind Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Ethacrylsäure, β,β-Dimethylacrylsäure, Crotonsäure, 2-Pentensäure, 2-Hexensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure, Itaconsäure, 3-Buten-1,2,3-tricarbonsäure und
dergleichen. Die am meisten bevorzugten Comonomere sind die Monocarbonsäure-Monomere wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure und
dergleichen.
-
Die
oben eingeführten,
eine funktionelle Gruppe enthaltenden Comonomere werden am zweckmäßigsten
während
der Additionspolymerisation von Acrylatelastomeren eingearbeitet.
Geeignet ist eine Polymerisation mittels herkömmlicher Suspensions-, Emulsions-,
Lösungs-
und Masse-Verfahren. Diese Polymerisationen werden mit radikalischen
Initiatoren initiiert. Das Emulsions-Polymerisationsverfahren ist
bevorzugt. Verschiedene herkömmliche
Seifen, Emulgatoren und Tenside, die im Fachgebiet und in der Literatur
bekannt sind, können
bei der emulsionspolymerisierten Synthese von funktionalisierten
Acrylatkautschuken verwendet werden. Das Massenmittel der Molmasse
des doppelt funktionalisierten Acrylatelastomers beträgt gewöhnlich mehr
als 100 000. Kommerzielle Qualitäten
sind von Zeon Chemicals unter der Marke HYTEMP® erhältlich.
-
Eine
Vielzahl von C2-C8-Alkylester-Copolymerlatizes,
die funktionelle Gruppen mit aktivem Wasserstoff enthalten, sind
bekannt und von einer Vielzahl von kommerziellen Quellen erhältlich.
Ein bevorzugter Acrylkautschuk in Latexform ist von Noveon® unter
der Marke HYSTRETCH erhältlich.
Ein emulsionspolymerisiertes Copolymer von n-Butylacrylat, Acrylnitril,
N-Methylolacrylamid
und Itaconsäure,
das eine Tg von weniger als 20°C aufweist,
ist ein bevorzugter Filmbildner zur Verwendung in wässrigen
Beschichtungs-Ausführungsformen.
-
Vernetzbare α-Olefin-Copolymere
-
Poly(olefin/acrylester/carboxylat)-Copolymere
sind im ungehärteten
Zustand thermoplastisch und zur Verwendung hier ausreichend biegsam.
Dabei handelt es sich prinzipiell um Copolymere, die durch die Polymerisation
wenigstens eines α-Olefins
mit wenigstens einem C1-C18-Alkyl(meth)acrylat
und einer kleineren Menge eines ungesättigten, protischen, eine funktionelle
Gruppe tragenden Comonomers hergestellt werden, das dahingehend
zugänglich
ist, dass es Vernetzungsstellen mit Stoffen wie Polyisocyanaten,
Carbodiimiden und anderen Härtungsmitteln
bildet. Funktionelle Gruppen tragende Comonomere können eine
ethylenisch ungesättigte
Gruppe und eine Gruppe, die eine Säure-, Hydroxy-, Epoxy-, Isocyanat-,
Amin-, Oxazolin-, Dien- oder andere reaktive Gruppen trägt, umfassen.
Beim Fehlen eines solchen funktionalisierten Monomers können Vernetzungsstellen
in einem α-Olefin-Ester-Copolymer
beispielsweise durch eine partielle Hydrolyse seitenständiger Estergruppen
erzeugt werden. Geeignete α-Olefine
zur Polymerisation solcher filmbildender Olefin-Copolymer-Elastomere
umfassen Ethylen, Propylen, Buten-1, Isobutylen, Pentene, Heptene,
Octene und dergleichen einschließlich Kombinationen. C2-C4-α-Olefine
sind bevorzugt, und Ethylen ist am meisten bevorzugt.
-
Die
Alkyl- oder Alkoxy(meth)acrylsäuren
und -ester sind beispielhafte funktionalisierte Comonomere zur Einarbeitung
in α-Olefin-Polymere.
Konkrete Beispiele für
Alkylgruppen sind die Methylgruppe, Ethylgruppe, n-Propylgruppe, Isopropylgruppe,
n-Butylgruppe, Isobutylgruppe, sec-Butylgruppe, t-Butylgruppe, Pentylgruppe,
Hexylgruppe, Octylgruppe, 2-Ethylhexylgruppe
und Decylgruppe, eine Cycloalkylgruppe wie die Cyclopentylgruppe
und die Cyclohexylgruppe, eine Arylgruppe wie die Phenylgruppe und
die Tolylgruppe und eine Aralkylgruppe wie die Benzylgruppe und
die Neophylgruppe. Beispiele für
Alkoxygruppen umfassen die Methoxygruppe, Ethoxygruppe, n-Propoxygruppe,
Isopropoxygruppe, n-Butoxygruppe, Isobutoxygruppe, sec-Butoxygruppe,
t-Butoxygruppe, Pentoxygruppe, Hexoxygruppe und Octoxygruppe.
-
Geeignete
Alkyl- oder Alkoxy(meth)acrylate zur Copolymerisation mit dem α-Olefin umfassen Methylacrylat,
Ethylacrylat, t-Butylacrylat, n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Methylmethacrylat,
Ethylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Methoxyacrylat,
Ethoxyethylacrylat, Methoxyethylacrylat, Acrylamid und Methacrylamid
und dergleichen oder eine Mischung davon. Spezielle Beispiele für funktionelle,
ethylenisch ungesättigte
Monomere, die mit den Olefinmonomeren copolymerisierbar sind, sind:
ungesättigte
Carbonsäuren
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure
und Maleinsäure
und deren Salze gegebenenfalls in Kombination mit Alkylestern von
ungesättigten
Carbonsäuren
wie Methylacrylat und Butylacrylat.
-
Andere
Comonomere, die eine funktionelle Säure-, Hydroxy-, Epoxy-, Isocyanat-,
Amin-, Oxazolin-, Dien- oder andere reaktive funktionelle Gruppe
enthalten, umfassen die Dienmonomere wie nichtkonjugierte Diene
wie Alkylidennorbornen, Alkenylnorbornen, Dicyclopentadien, Methylcyclopenta dien
und ein Dimer davon und konjugierte Diene wie Butadien und Isopren.
Beispiele für
das eine Dihydrodicyclopentadienylgruppe enthaltende (Meth)Acrylat
umfassen Dihydrodicyclopentadienyl(meth)acrylat und Dihydrodicyclopentadienyloxyethyl(meth)acrylat.
-
Weitere
Beispiele für
funktionelle Comonomere umfassen die N-Alkylol- und N-Alkoxyamide
von α,β-olefinisch
ungesättigten
Carbonsäuren
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie N-Methylolacrylamid, N-Ethanolacrylamid,
N-Propanolacrylamid,
N-Methylolmethacrylamid, N-Ethanolmethacrylamid, N-Butoxyacrylamid und
Isobutoxyacrylamid, N-Methylolmaleinsäureimid, N-Methylolmaleinsäureamid, N-Methylolmaleinursäure, N-Methylolmaleinursäureester,
die N-Alkylolamide der vinylaromatischen Säuren wie N-Methylol-p-vinylbenzamid und
dergleichen und andere. Die bevorzugten Monomere vom Typ des N-Alkylolamids
sind N-Methylolacrylamid, N,N'-Dimethylolacrylamid
und N-Ethoxymethylolacrylamid und N-substituierte Methacrylamide
wie N-Methylolmethacrylamid, N,N'-Dimethylolmethacrylamid
und N-Ethoxymethylmethacrylamid. Aufgrund ihrer leichten Verfügbarkeit
und relativ niedrigen Kosten sind die bevorzugten N-Alkylolamide
von α,β-ungesättigten Monocarbonsäuren N-Methylolacrylamid
und N-Methylol- und n-Butoxymethacrylamid.
-
Andere
Beispiele für
funktionelle, aktive Wasserstoffgruppen tragende Comonomere sind
eine Epoxygruppe enthaltende, ethylenisch ungesättigte Verbindungen einschließlich Allylglycidylether,
Glycidylmethacrylat und Glycidylacrylat. Spezielle Beispiele für die ein
aktives Halogen enthaltenden, ethylenisch ungesättigten Verbindungen umfassen
Vinylbenzylchlorid, Vinylbenzylbromid, 2-Chlorethylvinylether, Vinylchloracetat,
Vinylchlorpropionat, Allylchloracetat, Allylchlorpropionat, 2-Chlorethylacrylat,
2-Chlorethylmethacrylat, Chlormethylvinylketon und 2-Chloracetoxymethyl-5-norbornen.
Spezielle Beispiele für
die eine Carboxylgruppe enthaltende, ethylenisch ungesättigte Verbindung
umfassen Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Crotonsäure, 2-Pentensäure, Maleinsäure, Fumarsäure und
Itaconsäure.
-
Beispiele
für die
anderen ethylenisch ungesättigten
(Meth)Acrylester-Comonomere
umfassen Octylmethacrylat, cyansubstituierte Alkyl(meth)acrylate
wie 2-Cyanoethylacrylat, 3-Cyanopropylacrylat und 4-Cyanobutylacrylat,
aminosubstituierte Alkyl(meth)acrylate wie Diethylaminoethylacrylat,
fluorhaltige Acrylate wie 1,1,1-Trifluorethylacrylat, durch Hydroxylgruppen
substituierte Alkyl(meth)acrylate wie Hydroxyethylacrylat, Alkylvinylketone
wie Methylvinylketon, Vinyl- oder Allylether wie Vinylethylether
und Allylmethylether, vinylaromatische Verbindungen wie Styrol, α-Methylstyrol,
Chlorstyrol und Vinyltoluol, Vinylamide wie Acrylamid, Methacrylamid
und N-Methylolacrylamid
und Ethylen, Propylen, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylfluorid,
Vinylidenfluorid, Vinylacetat, Alkylfumarat etc.
-
Ein
bevorzugter Olefin/Acrylester-Copolymer-Kautschuk umfasst ungesättigte Carbonsäure-Monomereinheiten
wie Säureeinheiten,
die beispielsweise von (Meth)Acrylsäure oder Maleinsäure stammen,
Anhydrideinheiten, die beispielsweise von Maleinsäureanhydrid
stammen, oder Partialester-Einheiten, die beispielsweise von Monoethylmaleat
stammen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Polymer
ein Terpolymer von Ethylen, einem C1-C4-Alkylacrylat
und einer Carboxyl-Monomereinheit, noch mehr bevorzugt umfasst ein solches
Terpolymer wenigstens 30 mol-% Ethylen, 10 bis 69,5 mol-% Monoethylmaleat.
In allen Fällen
ist es bevorzugt, dass der α-Olfin-Acrylat-Kautschuk
im Wesentlichen nichtkristallin ist und eine Glasübergangstemperatur
(Tg) unterhalb von 20°C
hat. Ethylen-Carboxylat-Copolymere
sind kommerziell unter der Marke VAMAC® erhältlich.
-
Wenn
die Acrylsäuren
und Acrylate Teil eines α-Olefin-Copolymer-Rückgrates
sind, können
mit Schmelzverarbeitungstechniken, von denen bekannt ist, dass sie
eine seitenständige
Hydroxylfunktionalität erzeugen,
wie durch die Verwendung eines Aminoalkohols, z.B. 2-Amino-1-ethanol,
Transamidierungsreaktionen durchgeführt werden. Eine weitere Reaktion
der seitenständigen
Hydroxyle, d.h. eine Umesterung mit einer anderen Acrylatbindung,
kann erfolgen, was zur Vernetzung und einer Erhöhung der Viskosität des Produkts
führt.
-
Acrylurethane
-
Urethanmodifizierte
Acrylmaterialien, die den hier aufgeführten Anforderungen an den
Filmbildner entsprechen, sind ebenfalls vorgesehen. Die urethanmodifizierten
Acrylatpolymere werden mit dem Härtungsmittel
durch Feuchtigkeit gehärtet.
Die Glasübergangstemperatur
solcher urethanmodifizierter Acrylate muss 0°C oder weniger betragen, und
sie bestehen aus einer größeren Menge
(mehr als 50 Gew.-% oder mol-%) C2-C8-Acryl- oder Methacrylestern. Ein Beispiel
für bevorzugte
urethanmodifizierte Acrylharze, die in der vorliegenden Erfindung
brauchbar sind, ist ein Acryl-Copolymer, das durch die Copolymerisation
von 60 bis 70 mol Methyl-, Ethyl- oder Butylacrylat oder Mischungen
davon mit 5 bis 50 mol Methacrylsäure und 30 bis 80 mol 2-Hydroxymethylmethacrylat
erzeugt wird. Einige Hydroxyl- und Carboxylgruppen oder alle davon
werden in einer Reaktion mit einem α,β-ethylenisch ungesättigten Isocyanat, beispielsweise
Methacryloyloxyethylisocyanat (2-Isocyanatethylmethacrylat) verkappt.
Dieses Material ist feuchtigkeitshärtbar und durch eine Einarbeitung
eines herkömmlichen
Photoinitiators mittels UV härtbar.
In feuchtigkeitshärtbaren
Acrylurethan-Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass wenigstens 10 mol-%, vorzugsweise wenigstens
50 mol-% der Hydroxylgruppen der 2-Hydroxyethylmethacrylat-Einheiten
mit dem Methacryloyloxyethylisocyanat umgesetzt worden sind. Das α,β-ethylenisch ungesättigte Isocyanat
beruht vorzugsweise auf dem Produkt der Umsetzung eines Isocyanats
mit hydroxylhaltigen Monomeren, wie N-Methylolacrylamid, N-Methylolmethacrylamid,
2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat
und 4-Hydroxybutylmethacrylat, und kann gegebenenfalls mit 3-Aminopropyltriethoxysilan, 3-Aminopropyltrimethoxysilan,
3-Aminopropylmethyldimethoxysilan oder 3-Aminopropylmethyldiethoxysilan, primär-sekundären Aminen
wie N-(2-Aminoethyl)-3-aminpropyltrimethoxysilan,
sekundären
Aminen wie N-Methyl- oder N-Phenyl-3-aminopropyltrimethoxysilan, kondensierten
Aminoalkylsilanen wie Bis(3-aminopropyl)tetramethoxy
oder Tetraethoxydisiloxan, NH2(CH2)3-Si(OCH3)2-O-(CH3O)2Si-(CH2)3NH2,
durch einen Polyglycolether modifizierte Aminosilane wie diejenigen,
die unter der Marke "Dynasylan
121" verkauft werden,
und Propyltrimethoxysilanen mit einer Triaminofunktionalität, wie "Dynasylan TRIAMO", erhältlich von
der Hüls
AG, verwendet werden. Ähnliche
Silane mit zwei oder drei Siliciumatomen können auch verwendet werden.
-
Maleierte
elastomere Materialien
-
Verschiedene
Polymerblends, -legierungen und dynamisch vulkanisierte Composite
aus maleierten Polymeren auf der Grundlage von Polyethylenen, wie
maleierte Polypropylene, maleierte Styrol-Ethylen-Buten-Styrol-Block-Copolymere, maleierte
Styrol-Butadien-Styrol-Block-Copolymere, maleierte Ethylen-Propylen-Kautschuke
und Blends davon können
als das funktionalisierte filmbildende Elastomer gemäß der Erfindung
verwendet werden. Die maleierten Elastomere werden in einem zweckmäßigen organischen
Lösungsmittelsystem
gelöst.
-
Ethylen-Vinylester-Copolymere
-
Filmbildende,
in Lösungsmittel
lösliche,
OH-funktionelle Ethylen-Copolymere sind in verschiedenen Qualitäten erhältlich,
die Gruppen mit einer Carboxyl- oder
Hydroxylfunktionalität
enthalten und auch als hier verwendete Filmbildner geeignet sind. Üblicherweise
werden einige dieser Polymere als vernetzbare Schmelzkleber verwendet,
wobei diese Polymere aber für
bei Umgebungstemperatur gehärteten,
emissiven Beschichtungsfilme hierin sogar, obwohl das Kohäsionsvermögen bei
erhöhter
Temperatur relativ niedrig ist, leicht anpassbar sind. Die eine
Hydroxylfunktionalität
enthaltenden Ethylen-Vinylester-Polymere
können
zur Verwendung in der emissiven Beschichtungszusammensetzung angepasst
und mit unblockierten Isocyanaten gehärtet werden und ergeben für bestimmte
Umgebungstemperaturen, die die Temperatur, bei der die gehärtete Beschichtung
fließt,
nicht übersteigt,
ausreichende Eigenschaften. Ein OH-Gruppen enthaltendes Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
beruht auf einem Polymer mit den Monomereinheiten Ethylen und Vinylalkohol
und gegebenenfalls Vinylacetat, wobei die Schmelzviskosität bei 180°C vorzugsweise
von 4 bis 40 Pa·s
beträgt.
Ethylen-Vinylalkohol-Copolymere
weisen vorzugsweise wenigstens 5 Gew.-% Vinylalkohol-Einheiten auf.
Ein Beispiel ist ein Terpolymer (Viskosität 20 Pa·s bei 180°C, Schmelzflussindex (MFR) bei
125°C bei
einer Belastung von 325 g von 6,4 g/10 min) mit 10% Vinylalkohol,
88,75% Ethylen und 1,2 Gew.-% Vinylacetat. Der (mittels DSC bestimmte)
Schmelzpunkt beträgt
101,5°C.
Ein anderes Terpolymer enthält
13,7 Gew.-% Vinylalkohol, 82,3% Ethylen und 4,0 Gew.-% Vinylacetat
(Viskosität
5,8 Pa·s
bei 180°C,
Schmelzflussindex (MFR) bei 125°C bei
einer Belastung von 325 g von 30,4 g/10 min, mittels DSC bestimmter
Schmelzpunkt 91°C).
In einem bevorzugten Netzwerk vom interpenetrierenden Typ wird ein
olefinisches Kautschukpolymer als statistische oder Block-Copolymere,
z.B. SBS, EBS, EPM und EPDM, hydriertes Polydien-Copolymer, Acrylkautschuk
und andere der oben erwähnten
Filmbildner entweder mit oder ohne funktionelle Gruppen, mit einem
partiell hydrolysierten Ethylen-Vinylacetat-Polymer in einem Anteil
von jeweils 10–90
Gew.-% bis 90–10
Gew.-% vermischt und mit einem beliebigen der hier offenbarten geeigneten
Härtungsmittel
und Äquivalenten
davon gehärtet.
-
Funktionalisierte
EPM- und EPDM-Elastomere
-
Funktionalisierte
EPM- und EPDM-Elastomere sind geeignete filmbildende Elastomere,
die in der emissiven Beschichtung als Filmbildner verwendet werden.
Diese umfassen zwei oder mehr α-Monoolefine, die
mit einem Polyen, gewöhnlich
einem nichtkonjugierten Dien-Comonomer, copolymerisiert sind. Brauchbare Polyene
umfassen 5-Ethyliden-2-norbornen, 1,4-Hexadien, 5-Methylen-2-norbornen,
1,6-Octadien, 5-Methyl-1,4-hexadien, 3,7-Dimethyl-1,6-octadien, 1,3-Cyclopentadien,
1,4-Cyclohexadien, Dicyclopentadien, 5-Vinyl-2-norbornen etc. oder eine Kombination
davon. Bevorzugte Polyene für
die Elastomere mit EPM- und EPDM-Funktionalität sind 5-Vinyl-2-norbornen,
5-Ethyliden-2-norbornen und 1,4-Hexadien. Funktionelle Gruppen können über die
oben erwähnten,
herkömmlichen
Wege und über
die hier offenbarte Metathese-Route eingearbeitet werden.
-
In
einem Aspekt der in dieser Erfindung offenbarten Verfahren wird
ein besonders brauchbares Schema zur Herstellung von Polymeren,
die eine organische Säurefunktionalität wie die
Carboxylfunktionalität,
eine aliphatische oder aromatische Hydroxylfunktionalität und dergleichen
und eine anorganische Säurefunktionalität wie die
Sulfonsäurefunktionalität, die Phosphorsäurefunktionalität und dergleichen
enthalten, verfügbar gemacht.
-
Ein
solches Schema ist unten für
EPM- und EPDM-Kautschuk zur Einarbeitung einer seitenständigen Carboxyl-,
Hydroxyl- oder einer nicht sterisch gehinderten, seitenständigen Olefinfunktionalität veranschaulicht,
wobei
n eine übliche
Anzahl von Ethylen-Repetiereinheiten darstellt, m eine übliche Anzahl
von Propylen-Repetiereinheiten darstellt, o eine Anzahl von herkömmlichen
Dienmonomer-Repetiereinheiten darstellt und p die von 1 bis 100
reichende Anzahl von Repetiereinheiten von maleiertem Dicyclopentadien
darstellt. Derselbe Weg, der oben für die Modifizierung von EPDM
veranschaulicht ist, kann zur Einarbeitung einer funktionellen Gruppe
in ein konjugiertes Dienpolymer, wie ein Butadien-Acrylnitril-Copolymer,
das eine Vinyl-Ungesättigtheit enthält, verwendet
werden.
-
Beispiele
für bevorzugte
funktionalisierte filmbildende Polymere mit einer Tg von
weniger als 0°C
umfassen carboxylierten, hydrierten Nitrilkautschuk und Ethylen-Carboxyl-Copolymere
(von DuPont unter der Handelsbezeichnung Vamac® verkauft).
-
HÄRTUNGSKOMPONENTE
-
Die
Härtungskomponente
ist eine vierwertige Silanverbindung, die wenigstens eine an Silicium
gebundene Gruppe enthält,
die mit funktionellen Gruppen am filmbildenden Polymer coreaktiv
ist. Eine solche Gruppe ist eine hydrolysierbare Gruppe oder eine
Gruppe, die mit der funktionellen Gruppe am filmbildenden Polymer über eine
Kondensation in Wechselwirkung tritt. Die an Silicium gebundene
Gruppe ist eine aktiven Wasserstoff tragende Gruppe, die mit der
coreaktiven Gruppe am filmbildenden Polymer coreaktiv ist, oder
die an Silicium gebundene Gruppe ist mit den aktiven Wasserstoff
tragenden Gruppen am filmbildenden Polymer coreaktiv. Reaktive Gruppen,
die in der silangebundenen Gruppe verfügbar gemacht werden, umfassen
Alkoxy, Hydroxy, Mercapto, Isocyanato, Halogen, Amino, Phenol, Glycido
und dergleichen. Diese Silanverbindungen sind alle bekannt und von
einer Reihe von kommerziellen Quellen erhältlich. Repräsentative
Hydroxyalkylgruppen enthaltende Silane haben die allgemeine Struktur:
wobei R in allen Fällen hier
ein zweiwertiger aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer
gesättigter oder
ungesättigter
Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist und vorzugsweise ein Alkylenrest
mit 1 bis 9, am meisten bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist,
R
1 ein einwertiger aliphatischer, cycloaliphatischer
oder aromatischer Rest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise
aus der aus Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylresten
mit 4 bis 7 Ring-Kohlenstoffatomen und Arylresten mit 6, 10 oder
14 Kern-Kohlenstoffatomen bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
wobei solche Arylreste eingeschlossen sind, die einen oder mehr
Substituenten-Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen enthalten, R
2 ein
einwertiger aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromatischer
organischer, 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthaltender Rest ist, der
vorzugsweise aus der aus Alkylresten mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R
3-O-R
4, wobei R
3 eine Alkylengruppe,
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
(Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl) ist und R
4 eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, bestehenden Gruppe
ausgewählt
ist und a 0 oder 1, vorzugsweise 0 ist.
-
Aminofunktionelle
Silane umfassen diejenigen mit der Struktur (B)
wobei R, R
1 und
R
2 und a wie oben für (A) definiert sind und R
5 aus der aus Wasserstoff, einwertigen aliphatischen
Resten mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, einwertigen cycloaliphatischen
Resten mit 4 bis 7 Ring-Kohlenstoffatomen, Phenyl, Alkarylresten
mit 6 Kern-Kohlenstoffatomen, die eine oder mehrere Substituenten-Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen enthalten, und -R
6-NH-R
7 bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
wobei R
6 aus der aus zweiwertigen aliphatischen,
cycloaliphatischen und aromatischen Resten mit 1 bis 20 Kohlenstoffen
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist, wobei vorzugsweise wenigstens zwei Kohlenstoffatome ein beliebiges
Paar von Stickstoffatomen trennen, wobei R
6 vorzugsweise
eine Alkylengruppe mit 2 bis 9 Kohlenstoffatomen ist und R
7 dasselbe wie R
5 und
vorzugsweise Wasserstoff ist.
-
Silane
mit Mercaptofunktionalität
umfassen diejenigen mit der Struktur (C)
wobei R, R
1 und
R
2 wie zuvor wie (A) definiert sind.
-
Andere
Organosilan-Verbindungen haben eine einzelne organische Kette mit
1 bis 20 Kohlenstoffatomen, wenigstens ein abspaltbares Wasserstoffatom,
das vorzugsweise an eine funktionelle Gruppe gebunden ist, die vom
Siliciumatom durch eine Kette von wenigstens 3 miteinander verbundenen
Kohlenstoffatomen getrennt ist.
-
Repräsentative,
Gruppen mit aktivem Wasserstoff enthaltende Organosilane sind Hydroxypropyltrimethoxysilan,
Hydroxypropyltriethoxysilan, Hydroxybutyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltrimethoxysilan γ-Aminopropyltriethoxysilan,
Methylaminopropyltrimethoxysilan, γ-Aminopropyltripropoxysilan, γ-Aminoisobutyltriethoxysilan, γ-Aminopropylmethyldiethoxysilan, γ-Aminopropylethyldiethoxysilan, γ-Aminopropylphenyldiethoxysilan, δ-Aminobutyltriethoxysilan, δ-Aminobutylmethyldiethoxysilan, δ-Aminobutylethyldiethoxysilan, γ-Aminoisobutylmethyldiethoxysilan,
N-Methyl-γ-aminopropyltriethoxysilan,
N-Phenyl-γ-aminoisobutylmethyldiethoxysilan,
N-Ethyl-δ-aminobutyltriethoxysilan,
N-γ-Aminopropyl-γ-aminopropyltriethoxysilan,
N-β-Aminoethyl-γ-aminoisobutyltriethoxysilan,
N-γ-Aminopropyl-δ-aminobutyltriethoxysilan,
N-Aminohexyl-γ-aminoisobutylmethyldiethoxysilan,
Methylaminopropyltriethoxysilan, γ-Aminopropylmethoxydiethoxysilan
und dergleichen.
-
Auch
geeignet als Härtungsmittel
oder in Kombination mit anderen funktionelle Gruppen enthaltenden Härtungsmitteln
sind Hydroxysilane (mit einer Si-OH-Bindung),
wie Silandiole oder Silantriole unabhängig vom Neutralisationsgrad.
Die Silanole enthalten vorzugsweise wenigstens ein Nucleophil, das über eine
erste Verbindungsgruppe an Silicium gebunden ist. Der hier verwendete
Begriff "neutralisiert" bedeutet, dass wenigstens
einige der Silanolgruppen in Form von ein-, zwei- oder dreibasigen
Metallsalzen vorliegt. Das Ausmaß der Neutralisation ist diejenige
Menge, die ausreichend ist, um nicht mehr als 50% der Kondensation
von kondensierbaren Gruppen des Silanols zu hemmen. Das Härtungsmittel
kann ein partiell neutralisiertes Silanol sein, das wie folgt veranschaulicht
ist:
wobei n 1, 2 oder 3 ist,
m 0, 1 oder 2 ist p 0 oder 1, vorzugsweise 0 ist, mit der Maßgabe, dass
m + n + p = 3, R die erste Verbindungsgruppe ist, M
+ ein
ein Alkalisalz bildendes Metall ist, Y eine nucleophile Gruppe enthält und R' eine lineare, verzweigte
oder cyclische C
1-C
8-Alkylgruppe
ist, vorzugsweise Methyl oder Ethyl, noch mehr bevorzugt Methyl.
-
Die
Verbindungsgruppe R ist vorzugsweise eine lineare, verzweigte oder
cyclische Alkylengruppe oder Arylengruppe oder eine Kombination
davon und kann ein oder mehrere Heteroatome enthalten, die ihrerseits nucleophil
sein können.
Noch mehr bevorzugt ist X eine C2-C6-Alkylengruppe oder -R'-NH-R'-, wobei jedes R' unabhängig eine C2-C4-Alkylengruppe ist.
-
Beispiele
für geeignete
nucleophile Gruppen umfassen Amine, Phenole, Mercaptane und Carboxylate, wobei
primäre
und sekundäre
Amine und Mercaptane bevorzugt sind, primäre und sekundäre Amine
noch mehr bevorzugt sind und ein primäres Amin am meisten bevorzugt
ist. Ein spezielles Beispiel für
partiell neutralisierte Aminosilantriole sind typischerweise Kalium-
oder Natriumsalze von 3-Aminopropylsilantriol und N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropylsilantriol.
-
Die
bevorzugte Härtungskomponente
hat wenigstens eine siliciumgebundene Gruppe, die eine substituierte
oder unsubstituierte Alkylaminogruppe und hydrolysierbare, siliciumgebundene,
zur Kondensation mit Silan fähige
Gruppen enthält.
Die Amingruppe kann in freier, unblockierter Form oder als blockierte
Aminogruppe vorliegen. Ein Blockieren der Amingruppe kann durch
eine Umsetzung mit Methylisobutylketon oder Methylamylketon bewerkstelligt
werden. Die bevorzugten, gegenüber
der Silanverbindung reaktiven Gruppen sind vorzugsweise C1-C4-Alkoxygruppen.
Beispiele für
Härtungskomponenten
umfassen, ohne auf die Klasse der Aminosilane beschränkt zu sein,
Aminopropyltriethoxysilan oder -methoxysilan und Aminoethylaminopropyltriethoxysilan
oder -methoxysilan, 3-Aminopropyltriethoxysilan, 3-Aminopropyltrimethoxysilan,
3-Aminopropylmethyldimethoxysilan oder 3-Aminopropylmethyldiethoxysilan, ein
primäre,
sekundäre
Amine enthaltendes Silan wie N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
sekundäre
Amine wie N-Methyl- oder N-phenyl-3-aminopropyltrimethoxysilan,
kondensierte Aminoalkylsilane wie Bis(3-aminopropyl)tetramethoxydisiloxan
oder -tetraethoxydisiloxan, NH2(CH2)3-Si(OCH3)2-O-(CH3O)2Si-(CH2)3-NH2,
durch einen Polyglycolether modifizierte Aminosilane wie diejenigen,
die unter der Marke "Dynasylan
121" verkauft werden,
und Propyltrimethoxysilane mit Triamino-Funktionalität wie "Dynasylan TRIAMO", die von der Hüls AG erhältlich sind. Ähnliche
Silane mit zwei oder drei Siliciumatomen können verwendet werden.
-
Der
Begriff "hydrolysierbare
Gruppe" bedeutet
jede an das Silicium gebundene Gruppe, die bei Raumtemperatur durch
Wasser hydrolysiert wird. Die hydrolysierbare Gruppe X umfasst Wasserstoff,
Halogenatome wie F, Cl, Br oder I, Gruppen der Formel -OY, wobei
Y eine beliebige Kohlenwasserstoff- oder halogenierte Kohlenwasserstoffgruppe
ist, wie Methyl, Ethyl, Isopropyl, Octadecyl, Allyl, Hexenyl, Cyclohexyl,
Phenyl, Benzyl, β-Phenylethyl,
ein beliebiger Kohlenwasserstoffether-Rest wie 2-Methoxyethyl, 2-Ethoxyisopropyl,
2-Butoxyisobutyl, p-Methoxyphenyl oder -(CH2CH2O)2CH3 oder
jeder N,N-Aminorest wie Dimethylamino, Diethylamino, Ethylmethylamino,
Diphenylamino oder Dicyclohexylamino. X kann auch jeder Aminorest
wie NH2, Dimethylamino, Diethylamino, Methylphenylamino
oder Dicyclohexylamino, jeder Ketoximrest der Formel -ON=CM2 oder -ON=CM', wobei M ein beliebiger einwertiger
Kohlenwasserstoff- oder halogenierter Kohlenwasserstoffrest ist
und M' ein beliebiger
zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest ist, dessen zwei Valenzen an
den Kohlenstoff gebunden sind, wie Hexylen, Pentylen oder Octylen,
Ureidogruppen der Formel -N(M)CONM''2, wobei M ein Kohlenwasserstoff- oder Halogenkohlenwasserstoffrest
ist und M'' H oder ein beliebiger
der M-Reste ist, Carboxylgruppen der Formel -OOCMM'', wobei M und M'' wie
oben definiert oder ein halogenierter Kohlenwasserstoffrest sind,
oder Carbonsäureamidereste
der Formel -NMC=O(M''), wobei M und M'' wie oben definiert sind, sein. X kann
auch eine Sulfatgruppe oder Sulfatestergruppen der Formel -OSO2(OM), wobei M der oben definierte Kohlenwasserstoff-
oder halogenierte Kohlenwasserstoffrest ist, die Cyangruppe, die
Isocyanatgruppe und die Phosphatgruppe oder die Phosphatestergruppen
der Formel -OPO(OM)2, wobei M wie oben definiert
ist, sein.
-
Die
Menge der verwendeten Härtungskomponente
muss größer als
die stöchiometrische
Menge des den funktionellen Film bildenden Polymers sein. Der Überschuss
des Härtungsmittels
ist diejenige Menge, die dazu führt,
dass wenigstens 50% des freien Silans, nachdem die Mischung aus
den Teilen A und B hergestellt ist, nicht am funktionellen Polymer
härten.
Die Äquivalenzmasse
der Härtungskomponente
beträgt
weniger als 200, wobei die Äquivalenzmasse
der coreaktiven Gruppen am filmbildenden Polymer in der Größenordnung von
1000 oder mehr liegt. Bezogen auf das Gewicht, sind 25 bis 150 Teile
der Härtungskomponenten
auf 100 Gew.-Teile des Filmbildners vorhanden, wobei der Filmbildner
nicht mehr als 10 Gew.-% funktionelle Gruppen enthält, die
mit der Härtungskomponente
härten.
Dies ist wesentlich, um eine ein Streichen, Sprühen oder Tauchen ermöglichende
Viskosität
und eine ausreichende Topfzeit zu erhalten. Gegebenenfalls kann
ein niederer aliphatischer Alkohol zugegeben werden. Das bevorzugte
Lösungsmittel
ist MIBK und/oder Aceton.
-
In
denjenigen Ausführungsformen,
in denen emissive Eigenschaften verfügbar gemacht werden, ist eine
wirksame Menge eines leitfähigen
Metallpigments so eingeschlossen, dass für effektive Strahlungswärme emittierende
Eigenschaften eine vollständige
Oberflächenabdeckung
in der Beschichtung erhalten wird. Der Begriff "Teilchen" umfasst unregelmäßige Formen, kornförmige Formen,
blattförmige
Formen oder komplexe, assoziierte Formen. Wärmereflektierende Pigmente
sind in vielen Formen als feingemahlene Feststoffe oder Blätter in
Form eines trockenen Pulvers oder als Dispersion oder als Pasten
in einem Lösungsmittel
oder einem Weichmacher, z.B. Leichtbenzin, erhältlich. Flocken, die von fein
zerteilten, aus der Gasphase abgeschiedenen Filmen stammen, sind
geeignet. Thermisch leitfähige
Metallteilchen umfassen fein zerteilte, unregelmäßige Teilchen oder blattförmige Teilchen
aus Messing, Titan, Silber oder Aluminium. Eingeschlossen sind metallbeschichtete
Teilchen/metallbeschichtete Folien, die vorzugsweise als Leafing-
oder Non-Leafing-Aluminiumflocken
eingeführt
werden. Leafing-Flocken wie Leafing-Aluminiumteilchen oder -flocken sind
kommerziell mit einer Beschichtung, z.B. Stearinsäure, erhältlich,
und wenn die Teilchen auf eine Oberfläche aufgetragen werden, orientieren
sie sich in einer überlappenden
Struktur parallel zur Oberfläche
der fertigen emissiven Beschichtung. Metallteilchen mit einer Teilchengröße von 5
bis 25 μm,
die mit einer Konzentration von 10 bis 100 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile
des filmbildenden Elastomers verwendet werden, ergeben, wenn sie
zu einem dünnen
Film von 5 mil (0,01 cm) gegossen werden, ein effektives Emissionsvermögen für Strahlungsenergie und
dennoch eine Biegeermüdungsbeständigkeit,
die ausreichend ist, damit er kein Spannungsreißen erfährt. Metallteilchen mit einer
mittleren Teilchengröße von 25
bis 100 μm
müssen
mit einer Konzentration von wenigstens 20 Gew.-Teilen und bis zu
150 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile des Filmbildners verwendet werden, um
ein ausreichendes Emissionsvermögen
für Strahlungsenergie
aufzuweisen, ohne dass ein Spannungsreißen erfolgt. Aluminiumflocken
sind normalerweise in einer mittleren Teilchengröße eines Durchmessers von weniger
als 300 μm
erhältlich.
Der maximale Durchmesser der metallischen Teilchen mit einem hohen
Aspektverhältnis
ist für
zwei Hauptrichtungen (Breite und Länge) und einer Nebenrichtung
(Dicke), die um das Mehrfache von Größenordnungen kleiner als die
Hauptrichtungen sein kann, ziemlich unbestimmt. Hier wird auf die Spezifikationen
des Zulieferers zur Charakterisierung der mittleren Teilchengröße gebaut.
Vorzugsweise haben Aluminiumflocken ein Zahlenmittel der Teilchengröße von 1
bis 100 μm,
noch mehr bevorzugt zwischen 5 und 60 μm und immer noch mehr bevorzugt
zwischen 10 und 45 μm.
Bevorzugte Aluminiumteilchen sind Flocken mit einer Größe, die
so beschaffen ist, dass 99,9% durch eine Siebgröße von 44 μm (ein Sieb mit 325 mesh) gelangen,
d.h. mit einem Durchmesser von weniger als etwa 45 μm, am meisten
bevorzugt mit einer mittleren Teilchengröße von 8 und 35 und insbesondere
von 10 und 20 μm.
-
Die
Leafing-Metallflocken können
als trockene Flocken statt als eine Paste aus Aluminium und Lösungsmitteln
mit wenigstens 40 Gew.-% Aluminiumflocken und noch mehr bevorzugt
60 bis 70 Gew.-% Aluminiumflocken eingeführt werden, wie in U.S.-A-5,045,114
beschrieben ist. Die Metallteilchen werden in der oben erwähnten Menge
in Bezug auf das filmbildende Polymer verwendet, damit sie eine
emissive Leistung aufweisen. Die bevorzugte Menge an Metallteilchen
liegt in einem Bereich von 15 bis 30 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile des Filmbildners.
Bei diesem Anteil sind Oberflächenadditive,
z.B. Tenside, oder Haftungsvermittler, z.B. Silane, berücksichtigt.
-
Beschichtete
Gegenstände
-
Eine
Unzahl von Gegenständen,
die biegsame Polymere einschließen,
werden gemäß der Erfindung beschichtet.
Eingeschlossen sind konstruierte elastomere Produkte, die dahingehend
konstruiert sind, dass sie gefaltet und gebogen, deformiert werden
und/oder Kräfte
einschließlich
einer wiederholten Absorption eines Drehmoments oder einer Vibration
während
ihrer Betriebsdauer dämpfen
und in zahlreichen industriellen Anwendungen verwendet werden. Spezielle
Beispiele sind Reifen, Schläuche,
Dichtungen, Befestigungen wie Motoraufhängungen, Dämpfer und Isoliervorrichtungen,
um nur einige zu nennen. Bei Formteilen wie Gummischläuchen, Kunststoffgehäusen, Riemen,
verschiedenen Befestigungen, Abdeckteilen, Dichtungen, Durchführungshülsen, Scheiben,
Distanzstücke,
Abdeckungen und Gehäusen
etc., die notwendigerweise kautschukartig sind und aus thermoplastischen
Elastomeren oder aus den warmhärtenden
(vulkanisierten) Kautschukmaterialien bestehen, sind die Haftung
der Beschichtungen und die physikalischen Eigenschaften der Beschichtung
im gehärteten
Zustand von wesentlicher Bedeutung. Die Beschichtungen müssen im
gehärteten Zustand
zu einer Dehnung von 100% fähig
sein und dürfen
keine Deformation aufweisen. Das heißt, dass die Beschichtungen
sich vollständig
erholen, wenn sie bis zu einer Dehnung von 100% gestreckt werden,
ohne zu reißen
oder vom biegsamen Polymersubstrat zu delaminieren.
-
Festigkeit
des Beschichtungsfilms
-
Wenn
amorphe Ethylen-Acrylat-Polymere wie Vamac® ohne
verstärkende
Füllstoffe
gehärtet
werden, haben sie Zugfestigkeiten von typischerweise 2,76 MPa (400
psi). Eine Lösungsmittel-Lösung von
unverstärktem
X-HNBR, das mit einem Diisocyanat gehärtet ist, hat eine Zugfestigkeit
von 4,14 bis 6,89 MPa (600 bis 1000 psi). Jedes dieser Polymere,
das unter Verwendung der spezifizierten Konzentration an monomeren
Silan-Härtungskomponenten
gehärtet
ist, hat überraschende
Zugfestigkeiten. Wenn die Silankonzentrationen unterhalb der spezifizierten
Konzentration liegen, härten
die Beschichtungen, wobei es ihnen aber an der Festigkeit mangelt,
die bei den höheren
Konzentrationen erhalten wird. Die folgenden Beispiele veranschaulichen die
Auswirkung des Anteils der Härtungskomponente.
-
-
Wie
aus den obigen Ergebnissen hervorgeht, ist ein Minimum von 25 effektiven
Gew.-Teilen der Härtungskomponente
auf 100 Teile des filmbildenden Polymers erforderlich, um Beschichtungen
mit einer ausreichenden Festigkeit zu erhalten, wobei die Dehnung
ausreichend bleibt, um die Dehnungseigenschaften für eine ausreichende
Biegefähigkeit
zu ergeben.
-
-
Beispiele für beschichtete
Substrate
-
Elastomere
Beschichtungen wurden hergestellt, indem Therban® KA-8889,
ein carboxylierter, hydrierter Nitril-Butadien-Kautschuk, oder Vamac®,
ein Ethylen-Acrylat-Elastomer in Methylisobutylketon (MIBK, CAS-Nr.
108-10-1) mit einem Feststoffgehalt von 10,0 bis 25 Gew.-% gelöst wurde.
-
Zu
dieser Lösung
wurde Aminopropyltriethoxysilan oder Aminoethylaminopropyltrimethoxysilan
mit Konzentrationen zwischen 25 Gew.-% und 125 Gew.-%, bezogen auf
das Feststoffgewicht des Elastomers in der Lösung, gegeben. Diese Beschichtungen
wurden zur Beschichtung von Gummisubstraten auf der Grundlage von
natürlichem
Kautschuk, Vamac®, und Fluorkohlenstoff-Elastomer
(Viton®)
verwendet. Die Beschichtung wurde unter Anwendung des Gitterschnitt-Band-Haftungstests
(gemäß der Spez.
GM9770P, Methode B, von General Motors) ausgewertet. Die Haftung
an den Viton®-
und Vamac®-Gummisubstraten
war ohne eine Oberflächenbehandlung
auf den Substraten hervorragend. Die Haftung an natürlichem
Kautschuk war nach einer Behandlung mit Chemlok® 7701
(Chlorierungsersatz) hervorragend. Diese Beschichtungen bestanden auch
den Beschichtungs-Härtungstest
gemäß der Spez.
GM9770P, Methode A von General Motors, dem Wattestäbchen-Reibtest
mit Benzin) und den Reibtest mit Benzin gemäß der Ford-Spez. BN 107-01.
Die Beschichtung ergibt eine halbglänzende Deckfarbe, die visuell
ansprechend ist.