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Torfpresse In dem Patent 579 535 ist eine Torfpresse unter
Schutz gestellt, die eine Füllung von Säcken mit gepreßtem Torf ermöglicht. Da die
Sackverpackung für Torf von besonderer Bedeutung ist, so ergibt sich die Notwendigkeit,
nach möglichst wirtschaftlichen Füllverfahren zu suchen: Durch die Erfindung werden
nun verschiedene «.,%Zöglichlceiten aufgezeigt, wie man Säcke von beliebigen Ausmaßen
mit Torf in großen Mengen auf wirtschaftliche Art unter gleich--zeitiger Berücksichtigung
der verschiedenartigsten Packstoffe und wechselnder Füll--menge füllen kann. Insbesöndere
liegt im Rahmen der Erfindung auch die wirtschaftliche Herstellung von gepreßten
Torfkörpern, die später in eine zweckentsprechende Verpackung eingeführt werden.
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Die Torfpressen gemäß der Erfindung helfen gewissen Mängeln ab, die
den früheren Konstruktionen der Erfinderin, insbesondere der Presse nach dem Patent
5;9535 und auch der Presse nach dem Hauptpatent 576 .426, noch anhafteten.
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Als Hauptvorteil für die Presse gemäß der Erfindung ist anzuführen:
i. die Herstellung der torfgefüllten Säcke bzw. der Torfpreßkörper erfolgt schnell
und wirtschaftlich; 2. die Pressen lassen die Verarbeitung sowohl von großen als
auch von kleinen Rauminhalten bzw. Säcken zu; 3. der Packstoff: wird mechanisch
richtig und schonend behandelt, so daß ein Zerreißen des Packstoffes vermieden wird
und derPackstoff ein ansehnliches Aussehen behält; die Pressen gemäß der Erfindung
geben die Möglichkeit, gepreßte Torfkörper, die erst später in die Verpackungshülle
übergeführt werden, herzustellen.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden beschrieben
und sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen: .
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Abb. i eine Ansicht einer Torfpresse gemäß der Erfindung, Abb.2 eine
Ansicht einer etwas anders ausgeführten Torfpresse; Abb. 3- die Ansicht einer Torfpresse
mit doppelt wirkendem PreBstempel, Abb.4, 5 und 6 die Bildung des Sackverschlusses.
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Die Torfpresse gemäß Abb. i ist in ihrem Grundaufbau der Torfpresse
nach dem Patent 5;9 535 ähnlich. Sie setzt sich zusammen aus einem auf und ab beweglichen
Preßhaupt i. einem Füllschacht 2 und einer hin und her beweglichen Preßformhülse
3. Der
Sack wird in seiner ganzen Länge über die Preßfornihizlse
3 gezogen und durch eine Vorrichtung bekannter Art am oberen Ende der Preßformhülse
befestigt. Der Schieber q. befindet sich am oberen Rande der Preßformhülse und übt
dieselbe Tätigkeit aus wie der Schieber % der Presse nach rleinPatent
579 538.
11m unteren linde der Preßformhülse ist eine hin und leer bewegliche
Gegendruckplatte 5 vorgesehen. Die Presse steht zweckmäßig bühnenartig so hoch über
dem Arbeitsboden, rIaß <leg gefüllte Sack 6 nach dem Abziehen von der Preßformhülse
auf dem Arbeitsboden zu stehen kommt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Nachdem der Sack in seiner ganzen
Länge über die I'reßformhülse 3 gezogen und an deren oberem Ende befestigt ist,
wird der Boden des Sackes durch die hin und her bewegliche Gegendruckplatte 5 für
den Preßvorgang unterstützt., Danach wird das Fahrgestell, auf dem die Preßformhülse
3 finit dem Schieber .4 montiert ist, samt dem übergezogenen Sack unter den Fülltrichter
2 geschoben, welcher sich gleichzeitig öffnet und die Preß-Formhülse mit losem Torf
füllt. Nun wird die Preßformhülse bei gleichzeitiger Absperrang des 17 ülltrichters
durch den Schieber unter das Preßhaupt geschoben und der eingefüllte Torf bis auf
das gewünschte Preßverhältnis zusammengedrückt. Der durch das Preßhaupt erzeugte
Druck wird nun etwas gelüftet, die Gegendruckplatte 5 zurückgeschoben und der in
der Preßformhülse sitzende Torfpreßling durch Abwärtslaufen des Preßhauptes aus
der Formhülse nach unten herausgedrückt. Da der Sackboden die untere lichteÖffnung
derPreßformhülse überspannt, so wird der aus der Formhülse austretende Torfpreßling
in den Sack hineingedrückt, der, nachdem seine Befestigung gelöst ist, auf diese
Weise gefüllt von der Preßformhülse angezogen wird.
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Die in Abb. z dargestellte Torfpresse weist eine Friktionsfalleinrichtung7
auf, die mit dem Fallstempel 8 zusammenwirkt. Der Fülltrichter g läßt sich gegen
die Sackaufhängevorriclitung io, die als kurzer Schacht ausgebildet ist, durch einen
Schieber ii abschließen bzw. öffnen. Der Preßschacht 12 ist ortsfest angeordnet.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Nachdem der Sack an der Aufhängevorrichtung
io in bekannter Weise befestigt ist., wird der ortsfeste Stanlpfkasten (Spannkasten)
tun ihn herumgelegt und verschlossen. Nun wird der Schieber ii geöffnet und eine
bestimmte 1\lenge loser Torf in den Sack gefüllt. Ist dies geschehen, so wird der
Schielfer -eschlossen und die Friktionsfalleinrichtunri i» Betrieb gesetzt. Das
Gewicht des Fallstempels 8 beginnt nun den losen Torf in den Sack einzustampfen.
@Vährend des Stampfprozesses gibt man mit dem Schieber ii langsam die zur Füllung
des Sackes notwendige Menge losen Torfes zu. Um diese Mengegenaugleichmäßig einhalten
zii können, wird man zweckmäßig vor den Schieber i i eine Füllkammer einschalten,
der von dem Fülltrichter g aus die genau bemessene Füllmenge zugeführt wird.
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Ebenso ermöglichen es zweckentsprechende Steuci-vnlrsorgane, die Geschwindigkeit
in der Aufeinanderfolge sowie die jeweils notwendige Fallhöhe des Fallstempels zu
regeln.
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In Abb.3 ist eine waagerecht arbeitende Anlage mit einem doppelt wirkenden
PreßstemPel 13 zur Darstellung gebracht. Der Preßstempel wird gegen Druckausweichung
'durch zweckentsprechende Gleitbahnen geschützt. Die Hinundherbewegung des Preßsteinpels
erfolgt entweder durch Zahnrad- und Zahnstangenantrieb 1q oder aber auch durch ein
Reibungsräderpaar.
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Der Preßdruck wird auf jeder Bewegungsseite von den feststehenden
Druckplatten 15 aufgenommen. An diesen Endseiten der Presse befinden sich auch die
Sackaufhängevorrichtungen 16, die durch die Schieber 17 gegen den Pressenfüll- und
-druckraum geschlossen oder geöffnet werden können. Die leeren Säcke 18 werden über
die Sackaufhängevorrichtung gestülpt und in bekannter Weise daran befestigt. Der
Fülltrichter i9 ist hosenförmig lotrecht über der Presse angeordnet und gegen den
Pressenfüllraum durch die von den Preßstempeln betätigten Schieber 2o abzuschließen
oder zu öffnen. Senkrecht über der Presse in der Mittelachse der beiden Sackaufhängevorrichtungen
sind zwei . leichte Druckstempel 2i angeordnet, die dazu dienen, die fertigen Torfpreßlinge
aus der Presse herauszustoßen und in den leeren Sack zu drücken. Die beiden Druckstempel
dienen während des Preßvorganges zugleich - als obere Begrenzungsorgane des Pressenraumes
für die Stelle, an der der Torfpreßling entsteht.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Über die beiden Sackaufhängevorrichtun-
i gen 16 wird je ein leerer Sick gestülpt und in bekannter Weise daran befestigt.
Eine Preßstempelseite wird auf Füllstellung gefahren, und der im Fülltrichter befindliche
lose Torf fällt in den Pressenraurn. # Die Presse wird nun richtig in Betrieb gesetzt
und. führt, durch ein selbsttätiges Urgan autoinatisch gesteuert, die Preß- und
Fi.i.llbewegunrcn fortlaufend aus. Ist der erste Torfpreßling erzeugt. so setzt
sich während des Rück- i laufes des 1'rel.istemliels 13 der Drucksteinpcl 21, ebenfalls
automatisch gesteuert, in Abwärtsbewegung
und drückt den Torfpreßling
in den Sack. Während sich nun auf dieser Presseizseite das Ausstoßen des rreßlings
sowie das neue Füllen des Preßraumes abspielt (der Druckstempel 21 geht nach dein
Ausstoßen sofort wieder in die Ausgangsstellung zurück), ist auf der regenüberliegenden
Pressenseite der nächste Torfpreßling leergestellt worden. Dieser wird in dein Augenblick,
in dein der Stempel der anderen 1'ressenseite in rreßstellung geht, ebenfalls ausgestoßen
und-in den Sack gedrückt. So wiederholt sich der geschilderte Vorgang immer wechselseitig,
dergestalt, daß die eine Pressenseite gefüllt wird, während die andere Pressenseite
den Preßling herstellt. Es lassen sich mit dieser Einrichtung die torfgefüllten
Säcke wesentlich wirtschaftlicher als bisher erzeugen. Möglich zu machen ist dies
bei dieser Presse auch dadurch, daß mehrere Pressen durch eine Umlaufbahn verbunden
werden, also hintereinandergeschaltet werden. Die torfgefüllten Säcke verlassen
die vorstehend geschilderten Pressen-in einem derart fertigen Zustand, daß sie nur
noch geschlossen zu werden brauchen. Für den Verschluß hat sich der in den Abb.
q. bis 6 dargestellte Verschluß als besonders vorteilhaft erwiesen, insbesondere
was die Undurchlässigkeit und Festigkeit betrifft. Auch läßt der neue Verschluß
ein flacheres und dichteres Aneinanderstauen der Säcke zu, wodurch ein unwirtschaftlicherRaumverlust
vermieden wird.
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Der torfgefüllte Sack kommt offenstehend (s. Abb. i bei 6) aus der
Presse und wird bis auf die eingefüllte Materialseite an seiner Breitseite gemiiß
Abb. 4 flach zusammengedrückt. An die oberste Kante des flachgedrückten. Sackes
wird nun ein Streifen Hartpappe (s. Abb.5) angelegt, der etwas kürzer ist, als der
Sack breit ist. Der Hartpappestreifen wird nun zusammen mit dem flachen Sack nach
abwärts gerollt, bis der so entstandene Verschluß stramm auf deal prallen Sack aufsitzt.
Nun werden die beiden E=nden dieses Verschlusses nach oben gebogen und mit eirein
-Drillbinder abgebunden. Durch dieses Abbinden wird der Rolle die Miiglichkeit genommen,
sich wieder aufzurollen bzw. zu öffnen. Die durch das Anbinden entstehenden sogenannten
Ohren sind verhältnismäßig kurz und haben den Vorteil, dal3 sie sich beim Verstauen
der Säcke flach an die Kopfseite des Sackes drücken. Der flache hollverschluß, durch
Ilartpappestreifen steif gemacht, dichtet labvriiithartig den Sack ab. Auch nach
wiederholtem Uniladen behält dieser Verächluß seine ursprüngliche Undurchlässigkeit.