DE602663C

DE602663C - Spiral- oder Spitzbohrer fuer Metall

Info

Publication number: DE602663C
Application number: DEK123507D
Authority: DE
Inventors: Gottlieb Spilker
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1931-12-23
Filing date: 1931-12-23
Publication date: 1934-09-13

Description

Verwendet man zum Bohren von Metall einen Spiral- oder Spitzbohrer, der am bohrenden Ende mit einer quer durch, den ganzen Bohrer gehenden Schneidplatte aus Hartmetall ausgerüstet ist, so macht man häufig die unangenehme Feststellung, daß die schmale Querschneide an der Spitze des Bohrers, die bekanntlich keine Schneidarbeit leistet, infolge des Bohrdruckes und der Sprödigkeit des Hartmetalls schon nach verhältnismäßig kurzer Betriebsdauer beschädigt und der Bohrer deshalb für weitere Bohrarbeit unbrauchbar wird. Hierzu kommt femer, daß der Bohrerschaft durch den für die Aufnahme der Hartmetallplatte bestimmten, quer durch den Bohrerschaft eingefrästen Schlitz erheblich geschwächt ist.

Es hat sich nun gezeigt, daß diese Nachteile durch die Verwendung solcher Spiral- oder Spitzbohrer vermieden werden, die an jeder Schneidlippe mit einem besonderen, z. B. durch Lötung oder Schweißung befestigten Hartmetallschneidenteil derart versehen sind, daß die Schneidenteile nicht bis zur Mittelachse des Bohrers reichen, die Seele des Bohrers vielmehr auch die Spitze des Bohrers bildet. Bei der Benutzung derartig ausgebildeter Bohrer tritt der Nachteil eines vorzeitigen Unbrauchbarwerdens durch Zerstörung der an der Spitze befindlichen schmalen Querschneide nicht ein, da der durchweg aus Schnelldreh- oder einem anderen Werkzeugstahl bestehende Werkstoff des Schaftes, dessen Seele bis zur Spitze des Bohrers reicht, weniger spröde und deshalb gegen Druckeinwirkung weniger empfindlich ist als Hartmetall. Außerdem zeichnen sich diese Bohrer, da sie keine eine Schwächung hervorrufende Nut, sondern eine bis zur Spitze durchgehende Seele besitzen, durch eine große Haltbarkeit aus. Wenn auch der Schaftwerkstoff bei weitem nicht die Schneidfähigkeit von Hartmetall besitzt, so ist dieser Umstand angesichts der Tatsache, daß die Schnittgeschwindigkeit an der Spitze des Bohrers verhältnismäßig gering ist, in der Spitze sogar gleich Null ist, praktisch ohne Bedeutung. Als besonders zweckmäßig haben sich, solche Bohrer erwiesen, bei denen die Abstände der der Bohrermitte zugekehrten Löt- oder Schweißfugen der Schneiden teile von der Bohrermitte verschieden groß sind. Derartig ausgebildete Bohrer besitzen den besonderen Vorteil, daß während des Bohrens der an der Löt- oder Schweißstelle der einen Schneidlippe entstehende Grat von der nachfolgenden Schneidkante beseitigt und die Schneidarbeit somit erleichtert wird.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Gottlieb Spilker in Essen.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der den Gegenstand der Erfindung bildenden Bohrer dargestellt. Die Abb. ι und 2 zeigen einen Spiralbohrer in zwei verschiedenen Seitenansichten. Abb. 3 zeigt denselben Bohrer in Draufsicht auf die Spitze. Die eine der beiden Schneidlippen A des, zweckmäßig aus Schnelldreh- oder einem anderen Werkzeugstahl bestehenden Bohnerschaftes B ist mit einem Hartmetallschneidenteil C, die andere Schneidlippe A mit einem Hartmetallschneidenteil C¹ versehen, und zwar derart, daß zwischen den beiden Schneidenteilen C und C¹ die Seele D des Bohrers erhalten ist. Die mittlere Entfernung c² der der Bohrermitte zugekehrten Lot- oder Schweißfuge des Schneidenteils C ist dabei größer als die entsprechende Entfernung c³ des Schneidenteils C¹.

Die Abb. 4 und S zeigen als Ausführungsbeispiel eines den Gegenstand der Erfindung bildenden Bohrers einen Spitzbohrer in Ansicht und Draufsicht auf die Spitze.

Unter Hartmetall werden im vorliegenden Fall insbesondere gesinterte oder geschmolzene Carbide, Silicide, Nitride, Boride oder deren Legierungen verstanden.

Claims

Patentansprüche:

i. Spiral- oder Spitzbohrer für Metall mit z. B. aufgelöteten oder aufgeschweißten Hartmetallschneiden, dadurch gekennzeichnet, daß in jede Schneidlippe (A) ein besonderer Hartmetallschneidenteil (C bzw. C¹) derart eingesetzt ist, daß die Seele (D) des Bohrerschaftes aUteh die Spitze des Bohrers bildet.
2. Bohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Entfernung . (c³) der der Bohrermitte zugekehrten Lötoder Schweißfuge des einen Hartmetallschneidenteils (C) von der Bohrermitte größer ist als die entsprechende Entfernung (c³) des anderen Hartmetallschneidenteüs (C¹).

Hierzu ι Blatt Zeichnungen