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Verfahren zum Beständigmachen von Silber gegen Anlaufen Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren, um Silber oder zum überwiegenden Teil aus Silber
bestehende Legierungen gegen Anlaufen beständig zu machen.
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Es wurde gefunden, daß Silber oder Legierungen, die zum überwiegenden
Teil aus Silber bestehen, dadurch gegen Anlaufen geschützt werden können, daß ihnen
Indium in Mengen von q. bis :15 °jö zulegiert wird. Die so entstehende Silber-Indiuin-Legierung
kann in Form von Barren oder von Fertigfabrikaten beliebiger Art hergestellt und
vertrieben werden: Es können aus dieser Legierung auch Überzüge auf andere Grundlagen
erzeugt werden.
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Der Indiumzusatz ist innerhalb der angegebenen Grenzen so zu bemessen,
daß die entstehende Endlegierung unter den Umständen, unter denen sie verwendet
werden soll, blank bleibt.
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Die nach dem Verfahren zu erzeugende Legierung besteht, wie gesagt,
in der Hauptsache aus Silber und Indium. Es können ihr aber auch andere Bestandteile
einverleibt werden unter der selbstverständlichen Voraussetzung; daß sie die schützende
Wirkung des Indiums nicht aufheben.
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Das neue Verfahren kann in verschiedener Weise durchgeführt «erden.
Es kann z. B. das Indium gleichzeitig zeit dein Silber aus einem Bad niedergeschlagen
werden, das die beiden Metalle in Lösung enthält. Es können auch abwechselnd Lagen
von Indium und Silber niedergeschlagen werden und die Metalle dann durch Erwärmen
dazu gebracht werden, ineinander- zu diffundieren.
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Das Indium kann auch auf einer Kathode aus Silber oder silberhaltigem
Material elektrolytisch abgeschieden werden und verteilt sich dann durch Diffusion
im Silber. Diese Diffusion kann durch Erwärmen unterstützt werden.
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Es berührt das Wesen der Erfindung nicht, ob nach dem beanspruchten
Verfahren wahre Legierungen oder Mischungen der einzelnen Bestandteile entstehen.
Wichtig ist nur, daß durch die Hinzufügung des Indiums zu Silber oder überwiegend
silberhaltigen Legierungen eine Gewähr gegen das Anlaufen dieser Legierungen geschaffen
wird.
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. i. Verfahren Für die Herstellung von plattierten Gegenständen im
bis auf das Polieren fertigen Zustand und auch für die Erzeugung von Silber-Indium-Material
zur Herstellung verschiedener Gegenstände werden Silber und Indium gleichzeitig
elektrolytisch auf einer geeigneten Grundmasse niedergeschlagen, die einen Teil
des fertigen Gegenstandes bildet. Der Niederschlag kann auch auf einer geeigneten
Kathode erfolgen, von der er für Fabrikationszwecke entfernt werden kann. Die beideti
Metalle werden entweder gleichzeitig aus
einem Bade, das sie gelöst
enthält, abgeschieden, oder es wird eine Silberanode oder eine Indiunianode oder
eine Silber-Indium-Anode verwendet. Die Zusammensetzung des Elektrolyten in bezug
auf Silber und Indium wird so gewühlt, daß der Niederschlag die dem Verwendungszweck
angepaßte Zusammensetzung enthält. Die Zusammensetzung eines Bades ist beispielsweise
die folgende: Iialium-Indiumcyanid in. Mengen, die 85g Indium abgeben können, Iialium-Silbercyanid
in Mengen, die logg Silber abgeben können; Cyankali z27 g, Dextrose 42,5g.
Die Salze gelöst in 4 Liter `Nasser.
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Wenn durch dieses Bad ein Strom mit einer Stromdichte von o,oii Ampere
pro Ouadratzentimeter an der Kathode geleitet und das Bad beispielsweise mit Hilfe
der Kathode bewegt wird, so entsteht auf der Kathode ein Überzug mit 4 bis 5 °fo
Indium.
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Unter den gleichen Bedingungen, aber mit anderer Amperezahl entstehen
Überzüge mit höheren oder geringeren Prozentgehalten. Bei Anwendung einer Stromdichte
von o,oi5 Ampere wird auf ddr Kathode ein Überzug von ungefähr 11 °o Indium erhalten.
Wenn höhere lndiumgehalte der Überzüge erwünscht' sind, muß der prozentuale Anteil
des Indiums im Vergleich zum Silber vermehrt werden. Dies gilt beispielsweise für
folgende Elektrolyten: ICaUum-Indiumcyanid in Mengen, die i 13,4 g Indium abgeben
können, Kalium-Silbercyanid in Mengen, die 15,6 g Silber abgeben können, Cyankali
340 g, Dextrose 56,7 g in 4. 1 Wasser gelöst.
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Die Stromdichte auf der Kathode soll in diesem Fall ungefähr 0,045
Ampere pro Ouadratzentimeter betragen. Wenn das Bad beispielsweise durch die bewegliche
Kathode bewegt wird, entsteht ein Überzug auf der Kathode finit ungefähr 3o bis
35 oho Indium. Auch hier können an Stelle von Silber- oder Indiumanoden andere unlösliche
Anoden verwendet werden.
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Als Kathode können Gegenstände aus Nickel, Silber oder anderem geeignetem
Material Verwendung finden, die elektrolytisch überzogen werden und nach der elektrolytischen
Behandlung nur noch poliert zu werden brauchen, um in den Verkehr gebracht werden
zu können. Der 2 Niederschlag kann aber auch auf Platten oder Streifen aus Silber
oder Silberlegierungen erzeugt werden, aus denen die Verbrauchsgegenstände erst
später erzeugt werden. Es kann eine Kathode Anwendung finden, die beispielsweise
mit Chrom überzogen ist, so daß der Metallniederschlag leicht von ihr entfernt und
für andere Fabrikationszwecke benutzt werden kann. a. Verfahren Silber oder ein
anderes Grundmetall, das als Ausgangsmaterial für die Erzeugung von i\Ietallwaren
oder als Unterlage in Form teilweise fertiger Gegenstände dienen soll, wird zunächst
mit der erforderlichen Menge voll Indium elektrolytisch versehen. Das so überzogene
Silber wird dann auf eine Temperatur erhitzt, bei welcher das lndium in das Silber
diffundiert. Die Temperatur hängt voll der Dicke des Überzuges und der Zeitdauer
ab, die für die Diffusion zur Verfügung stellt. Die Mindesttemperatur liegt beim
Schmelzpunkt des Indiums (115° C). Die Diffusion wird beschleunigt, wenn höhere
Temperaturen verwendet werden, beispielsweise 25o° C.
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Die Diffusion wird in geeigneten Öfen durchgeführt und so lange fortgesetzt,
bis das Indium das Silber vollkommen durchdrungen hat, und die Legierung oder innige
Mischung wird dann aus dem Ofen entfernt und abkühlen gelassen. Wenn es sich um
Bleche oder sonstiges Rohmaterial handelt, ist es fertig zur Weiterverarbeitung.
Wenn ganze oder teilweise fertige Fabrikate überzogen wurden, werden sie poliert
und im Bedarfsfall auch anderen Arbeiten unterworfen, um sie vollkommen fertigzustellen.
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Die Menge des angewandten Indiums kann in Zweiten Grenzen schwanken.
Es wurden ausgezeichnete Ergebnisse mit Gehalten von 5 bis 15 ojo Indium, berechnet
auf die gesamte Silber- und Indiummenge, erhalten.
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Anstatt einfach einen Überzug von Indium auf dem Silber anzubringen,
wie dies oben beschrieben wurde, können abwechselnd eine Reihe von Indium- und Silberschichten
auf das Silber oder das sonstige Grundmetall aufgebracht werden und die Diffusion
der abwechselnden Silber- und Indiumüberzüge so weit erzwungen werden, daß die einzelnen
Schichten vollkommen miteinander vermischt sind.
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'3. Verfahren Eine vorbestimmte Menge von Silber wird erst in einen
Tiegel gebracht, im Ofen geschmolzen und eine vorbestimmte Menge von Indium hinzugefügt,
vorzugsweise in einer indifferenten oder reduzierenden Atmosphäre oder unter einer
Kohle- oder anderen Schutzschicht. Nach inniger Mischung der beiden 'vIetalle wird
die Legierung in flüssiger Form aus dem Ofen entfernt und in Formen zur Herstellung
der Fertigwaren oder Halbfabrikate oder Barren gegossen und abgekühlt. Die Barren
können selbstverständlich in beliebiger Weise weiterverarbeitet werden. Die angewandte
Indiummenge
schwankt innerhalb weiter Grenzen. Gute i;rgebciisse
erzielt man, wenn inan 25 bis 4,50,'" Indium verwendet.