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Beziehung zu verwandten Anmeldungen
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Diese
Anmeldung beansprucht die Begünstigung
der provisorischen Anmeldungen in den USA Nr. 60/270,817, angemeldet
am 23.2.2001, und Nr. 60/347,443, angemeldet am 11.1.2002.
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Technischer Hintergrund der
Erfindung
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Die
Carotinoide sind wichtige Naturprodukte, die bei der Fotosynthese
der Pflanzen beteiligt sind. Carotinoide werden als Nahrungsergänzungsstoffe
für Tiere
und Menschen sowie in Lebensmittelfarbstoffen und Kosmetika verwendet.
Obwohl Carotinoide für
die Gesundheit wichtig sind, können
Tiere und Menschen sie nicht herstellen und daher müssen diese
Verbindungen über
die Nahrung aus Obst und Gemüse
aufgenommen werden.
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Mehrere
Eigenschaften der Carotinoide bedingen ihre Bedeutung für die Gesundheit
von Mensch und Tier. Beispielsweise sind diese Verbindungen Antioxydantien
mit wichtiger Einfangwirkung für
freie Radikale. Sie schützen
lebende Gewebe entweder unmittelbar oder als Immunverstärker vor
einer Vielfalt von Erkrankungen. Ferner sind die Carotinoide an
der Kommunikation zwischen lebenden Zellen beteiligt. Neuere epidemiologische
Beweise haben eine inverse Beziehung zwischen der Aufnahme von Obst
und Gemüse
mit hohem Anteil an Carotinoiden und dem Auftreten von verschiedenen
Krebsarten nahe gelegt. Insbesondere zeigte sich bei β-Carotin,
Lutein und Lycopin ein Krebs verhütender Effekt (M. M. Mathews-Roth,
Current Chemothe rapy and Infectious Diseases (J. D. Nelson and C.
Grassi, Eds, Am. Soc. Microbiol., Washington DC: 1503–1505 (1980));
B. P. Chew et al, Anticancer Research 16: 3689–3694 (1996); P. H. Gann et
al, Cancer Res. 59: 1225–1230
(1999)).
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Ferner
erfüllen
einige Carotinoide, wie Lutein und Zeaxanthin, bei einigen Tierarten
einschließlich
des Menschen spezielle Funktionen in der Netzhaut des Auges, um
ein gesundes Sehvermögen
sicherzustellen (J. D. Landrum et al., Archives Biochem. Biophys.
385(1): 28–40
(2001)). Schließlich
haben einige Carotinoide Aktivität
als Provitamin A, während
andere die Fortpflanzung und die Fruchtbarkeit steuern, das Gen Connexin43
hochregeln, die Gefahr degenerativer Erkrankungen mindern und die
koronare Herzkrankheit verhüten
(N. Krinsky, Pure and Appl. Chem. 66(5): 1003–1010 (1994)).
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Vom
chemischen Standpunkt können
Carotinoide nach ihren funktionellen Einheiten in mehrere Klassen
eingeteilt werden (siehe Key to Carotenoids, 2nd enlarged and revised
edition, H. Pfander et al, Birkhauser Verlag, Basel, 1987). Dazu
gehören
Kohlenwasserstoffcarotinoide wie β-Carotin
und Lycopin, Monohydroxycarotinoide wie β-Cryptoxanthin, Dihydroxycarotinoide
wie Lutein and Zeaxanthin, Polyhydroxycarotinoide wie β,β-Carotintriol,
Epoxycarotinoide wie Violaxanthin and Antheraxanthin, Carbonylcarotinoide
wie Echinenon, Capsanthin, Canthaxanthin and Astaxanthin und Carotinoidsäuren wie
Bixin und Crocetin.
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Ester
mit einem Carotinoid als von einem Alkohol abgeleitete Einheit sind
wohlbekannt. Beispielsweise kommen die Mono- und Diester von Lutein
und Zeaxanthin mit Palmitinsäure,
Myristinsäure
und Stearinsäure in
der Natur vor. Sie sind auch als die "Xanthophylle" der Blüten und Blätter der meisten Pflanzen bekannt (Alam,
Lipids, 3: 183 (1968)); diese Ester werden auch kommerziell hergestellt,
wie beispielsweise in
US 6,191,293 an
Levy beschrieben, über
die Extraktion der Blüten
der Studentenblume (Tagetes erecta) und anschließende Reinigung.
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Ferner
wurden einige Ester, die ein Carotinoid als von einem Alkohol abgeleitete
Einheit enthalten, synthetisch hergestellt. Beispielsweise wurden
das Valerat, Laurat, Oleat, Linoleat and Caproat der Carotinoide
Zeaxanthin and Isozeaxanthin in
US
5,536,504 an Eugster, et al. beschrieben. Diester von Lutein
and Zeaxanthin mit kurzkettigen organischen Säuren wurden in
US 5,959,138 an Torres-Cardona, et
al. ebenfalls beschrieben.
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Gleichfalls
wohl bekannt sind Ester mit einem Carotinoid als Säurekomponente.
Während
viele in der Natur vorkommen ("Key
to Carotenoids")
wurden andere Ester dieses Typs durch Synthese hergestellt. Beispielsweise
beschreibt
US 2,768,198 an
Marbet, et al. die Herstellung von Estern von Bixin and Norbixin
mit Amylalkohol, Octanol und Vitamin A.
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Schließlich wurden
Glyceride mit einer Carotinoid-Säure
mittels enzymatischer Katalyse hergestellt (Partali et al., Angew.
Chem Int. Ed. Engl. 35: 329–330
(1996)). Die Reaktion von β-apo-8'-Carotinsäure mit Vitamin
E ergibt α-Tocopheryl-β-8'-Carotinat wie von Larsen et al (Chem.
Eur. J. 4: 113–117
(1998)) beschrieben. Ferner wurde die enzymatische Veresterung von
Bixin mit L-Ascorbinsäure,
die zwei alkoholische Hydroxylgruppen enthält, als Alkoholkomponente von
Humeau et al. (Biotechnol. Lett. 22: 155–168 (2000)) berichtet.
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Zusammengefasst:
Obwohl viele Ester mit Carotinoidkomponenten bekannt sind, enthalten
alle bekannten Carotinoidester eine nicht-carotinoidische Komponente
als die von Alkohol oder Säure
abgeleitete Einheit.
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Kurze Zusammenfassung der
Erfindung
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Die
Erfindung richtet sich auf Ester mit mindestens einer von Alkohol
und mindestens einer von Säure abgeleiteten
Einheit, wobei die wenigstens eine von einem Alkohol abgeleitete
Einheit ein Hydroxycarotinoid, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Monohydroxycarotenoide, Dihydroxycarotenoide und Polyhydroxycarotinoide
enthält,
und wobei die wenigstens eine von einer Säure abgeleitete Einheit ein
Carboxycarotinoid ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Monocarboxycarotinoide, Dicarboxycarotinoide
und Polycarboxycarotinoide ist. Bevorzugte Hydroxycarotinoide umfassen
Lutein, Zeaxanthin, Cryptoxanthin, Violaxanthin, Carotindiol, Hydroxycarotin,
Hydroxylycopin, Alloxanthin und Dehydrocryptoxanthin. Bevorzugte
Carboxycarotinoide umfassen Bixin, Norbixin, β-apo-8'-Carotinsäure, Crocetin, Diapocarotinsäure, Carboxycarotin
und Azafrin.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
vorstehende Zusammenfassung wie auch die folgende eingehende Beschreibung
bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen
werden besser verstanden, wenn sie im Zusammenhang mit den beigegebenen
Zeichnungen gelesen werden. Zur Veranschaulichung der Erfindung
werden in den Zeichnungen derzeit bevorzugte Ausführungsformen
gezeigt. Man sollte jedoch verstehen, dass die Erfindung nicht auf
die genauen Anordnungen und Mittel beschränkt ist, die gezeigt sind.
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In
den Zeichnungen ist:
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1 eine
Strukturformel von Luteinmonobixinat und
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2 eine
Strukturformel von Luteindibixinat.
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Eingehende Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung ist auf eine neue Klasse von Estern gerichtet, bei denen
sowohl der von Alkohol als auch der von Säure abgeleitete Teil ein Carotinoid
ist. In dieser Beschreibung können
die Begriffe "von
Alkohol abgeleitete Einheit" und "Alkoholeinheit" beide als auf den
Teil des Estermoleküls
bezogen verstanden werden, der von einem Alkohol abgeleitet ist.
Gleichermaßen
beziehen sich die Begriffe "von
Säure abgeleitete
Einheit" und "Säureeinheit" beide auf den Teil des Estermoleküls, der
von einer Carbonsäure
abgeleitet ist.
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Die
neue Klasse von Estern, welche Monoester, Diester und Polyester
umfasst, unterscheidet sich wesentlich von bekannten Estern, weil
sowohl die Alkohol- als auch die Säureeinheit Carotinoidverbindungen sind.
Die erfindungsgemäßen Ester
können
also als "hybride
Carotinoidester" oder "Ganzcarotinoidester" bezeichnet werden.
Diese Ganzcarotinoidester zeigen die kombinierten Farbeigenschaften
und das kombinierte Antioxydanspotenzial beider Einheiten, wodurch
sie den Verbindungen mit einzelnen Carotinoiden überlegen sind. Ihr außergewöhnlich hohes
Antioxydanzpotenzial und die hervorragende Fettlöslichkeit machen die Ganzcarotinoidester
zu aussichtsreichen Farbmitteln, wirksamen Antioxydantien, pharmazeutischen
Wirkstoffen mit hoher biologischer Aktivität und darüber hinaus zu Polymerprodukten
mit einzigartigen Eigenschaften der elektrischen Leitung.
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Die
erfindungsgemäßen Ganzcarotinoidester
werden durch Kombination von mindestens einem Hydroxycarotinoid
und mindestens einem Carboxycarotinoid hergestellt. Das zur Bildung
dieser Ester brauchbare Hydroxycarotinoid kann ein Monohydroxy-,
Dihydroxy- oder Polyhydroxycarotinoid sein. Beispielhafte Hydroxycarotinoide
sind in Tabelle 1 gezeigt, was keine Beschränkung bedeuten soll. Bevorzugte
erfindungsgemäße Hydroxycarotinoide
umfassen Lutein, Zeaxanthin, Cryptoxanthin, Viola xanthin, Carotindiol,
Hydroxycarotin, Hydroxylycopin, Alloxanthin and Dehydrocryptoxanthin.
Mehr bevorzugte Hydroxycarotinoide umfassen Lutein, Zeaxanthin,
Cryptoxanthin und Violaxanthin, und die meist bevorzugten Carotinoide
sind Lutein, Zeaxanthin und Dehydrocryptoxanthin. Tabelle
1: Beispiele für
Hydroxycarotinoide
Alloxanthin | Hydroxycarotinone |
Apocarotinol | Hydroxyechinenone |
Astacen | Hydroxylycopin |
Astaxanthin | Lutein |
Capsanthin | Lycoxanthin |
Capsorubin | Neurosporin |
Carotindiole | Phytoen |
Carotintriole | Rhodopin |
Citranaxanthin | Spheroidin |
Cryptoxanthin | Torulin |
Decaprenoxanthin | Violaxanthin |
Demethyliertes
Spheroidin | Zeaxanthin |
Epilutein | |
Fucoxanthin | |
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Das
erfindungsgemäße Carotinoid
kann ein Mono-, Di- oder
Polycarboxylcarotinoid sein. Beispielhafte Carboxycarotinoide sind
in Tab. 2 gezeigt, was nicht als Beschränkung zu verstehen ist. Bevorzugte
Carboxycarotinoide umfassen Bixin, Norbixin, β-apo-8'-Carotinsäure, Crocetin, Diapocarotinsäure, Carboxylcarotin und
Azafrin. Mehr bevorzugte Carboxycarotinoide umfassen Bixin, Norbixin,
Crocetin and β-apo-8'-Carotinsäure, während Bixin, Norbixin und β-apo-8'-Carotinsäure die meist bevorzugten Carboxycarotinoide
sind. Tabelle
2: Beispiele für
Carboxycarotinoide
Apocarotinsäure | Crocetin |
β-apo-8'-Carotinsäure | Diapocarotinsäure |
Azafrin | Neurosporaxanthin |
Bixin | Norbixin |
Carboxylcarotine | Lycopinsäure |
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Je
nach den speziellen Carotinoidkomponenten und dem stöchiometrischen
Verhältnis
der für
die Veresterung verwendeten Carotinoid-Reaktanden kann der sich
ergebende Carotinoidester ein Dicarotinoidmonoester, ein Dicarotinoiddiester
oder ein Polycarotinoidpolyester sein. Beispielsweise entstehen
Dicarotinoidmonoester aus der Reaktion eines Moleküls eines
Dihydroxycarotinoids, wie Lutein oder Zeaxanthin, mit einem Molekül eines
Monocarboxycarotinoids, wie Bixin. Die Carotinoiddiester sind das
Ergebnis der Reaktion eines Moleküls eines Dihydroxycarotinoids
mit zwei Molekülen
eines Monocarboxycarotinoids. Schließlich ergeben sich Polycarotinoidpolyester
aus der Reaktion mehrerer Moleküle
eines Dihydroxycarotinoids mit mehreren Molekülen eines Dicarboxycarotinoids
wie Norbixin. Beispiele möglicher
Kombinationen von Carboxycarotinoidestern des Luteins mit Bixin,
Norbixin und Apocarotinsäure
sind in Tab. 3 gezeigt. Tabelle 3: Typen von Ganzcarotinoidestern
Alkoholeinheit | Säureeinheit | Ester |
Lutein
(1 Mol) | Bixin
(1 Mol) | Luteinmonobixinat |
Lutein
(1 Mol) | Bixin
(1 Mol) | Dehydrocryptoxanthinmonobixinat |
Lutein
(1 Mol) | Bixin
(2 Mol) | Luteindibixinat |
Lutein
(1 Mol) | Norbixin
(1 Mol) | Luteinnorbixinat |
Lutein
(1 Mol) | Norbixin
(2 Mol) | Luteindinorbixinat |
Lutein
(2 Mol) | Norbixin
(1 Mol) | Diluteinnorbixinat |
Lutein
(Überschuß) | Norbixin
(Überschuß) | Polyluteinpolynorbixinat |
Lutein
(1 Mol) | Apocarotinsäure (2 Mol) | Luteinmonoapocarotinat |
Lutein
(1 Mol) | Apocarotinsäure (2 Mol) | Luteindiapocarotinat |
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Die
Strukturformeln zweier durch Reaktion von Lutein und Bixin gebildeter
Ester, Luteinmonobixinat und Luteindibixinat, sind in den 1 bzw. 2 gezeigt.
Interessanterweise ist das zweite in Tabelle 3 gezeigte erste Produkt
das Bixinat von Anhydrolutein oder 3',4'-Dehydrocryptoxanthin,
welches als unerwartetes Nebenprodukt aus der Reaktion zwischen
Lutein und Bixin erhalten wurde. Diese Verbindung wurde durch eine
Dehydrierungsreaktion der nicht umgesetzten Hydroxylgruppe des Luteins
gebildet.
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Die
Veresterung des Dicarboxycarotinoids Norbixin mit dem Dihydroxycarotinoid
Lutein erfolgt auf beiden Seiten beider Reaktandenmoleküle unter
Bildung eines polymeren Esters, vergleichbar mit dem wohlbekannten
Estermaterial, das man durch Veresterung von Ethylenglykol mit Terephthalsäure erhält und das
zu einer Faser mit dem Namen Dacron® gesponnen
wird. Die erfindungsgemäßen Polycarotinoidpolyester
haben nicht nur einzigartige Licht absorbierende und Antioxydanseigenschaften,
sondern sind wegen ihrer hoch ungesättigten Polymernatur Kunststoffe
mit einzigartigen Eigenschaften der elektrischen Leitung. Sie können beispielsweise
als "molekulare
Drähte" für elektrische Übertragung
und als halbleitende Polymere in neuen Anwendungen für Brennstoffzellen,
Kunststoffschaltkreisen, Licht emittierenden Bauteilen und Transistoren
verwendet werden.
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Die
Ester, bei denen sowohl die Säure-
als auch die Alkoholeinheit Carotinoide sind, können durch ein beliebiges be kanntes
Verfahren zur Veresterung hergestellt werden, einschließlich jener,
die in der allgemeinen Laborchemie und im industriellen Maßstab zur
Veresterung von Alkoholen mit Säuren
bekannt sind. Das erste Verfahren umfasst die Reaktion mindestens
eines Hydroxycarotinoids unmittelbar mit mindestens einem Carboxycarotinoid.
Beispielsweise ist die Veresterung eines Hydroxycarotinoids mit
einem Carboxycarotinoid mittels bekannter katalytischer Verfahren
möglich,
wie beispielsweise durch Carbodiimidkupplung in Gegenwart von Dimethylaminopyridin.
Die enzymatische Veresterung mit einer Lipase ist ein anderer Weg
zur Herstellung dieser Carotinoidester.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird als Zwischenprodukt für
die Veresterung ein Säurechlorid von
mindestens einem Carboxycarotinoid verwendet. Das Säurechlorid
kann durch ein beliebiges bekanntes Verfahren hergestellt werden,
wie über
die bekannten Reaktionen mit Phosphortrichlorid oder -pentachlorid, mit
Thionylchlorid oder mit dem hoch reaktiven Formylchlorid (McGill
U., Tetrahedron Letters (1997) 38(37): 6489). In einer mehr bevorzugten
Ausführungsform
wird das Säurechlorid
aus der Reaktion des Carboxycarotinoids mit Oxalylchlorid hergestellt.
Dieses Säurechlorid
wird dann mit mindestens einem Hydroxycarotinoid umgesetzt, um den
gewünschten
Carotinoidester zu bilden.
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Die
Erfindung wird am besten eingehender mit Bezug auf die folgenden
nicht begrenzenden Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1
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Luteinmonobixinat,
wie in 1 gezeigt, wurde nach dem folgenden Verfahren
synthetisiert. Bixin (500 mg, 1.27 mmol) wurde in trockenem Dichlormethan
(50 ml) durch Zugabe von Oxalylchlorid (500 μl, 5,25 mmol) und N,N-Dimethylformamid
(ein Tropfen) in Bixinoylchlorid umgewandelt. Das Gemisch wur de
bei Raumtemperatur eine Stunde gerührt und dann unter vermindertem
Druck zur Trockne eingedampft und ergab Bixinoylchlorid.
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Bixinoylchlorid
(4 mg, 25 μmol)
wurde mit Lutein (1 mg, 1.76 μmol)
in 1 ml trockenem Toluol gemischt. Pyridin (1 Tropfen) wurde zugefügt und das
Gemisch bei Raumtemperatur 6 Tage gerührt. Die Veresterungsreaktion
wurde durch Dünnschichtchromatographie
(DSC) auf einer Silicagelplatte mit 20% Ethylacetat in Dichlormethan
als entwickelnde Phase überwacht.
Die Reaktion wurde als vollständig
angesehen, wenn der Fleck des Reaktanden Lutein (Rf = 0.2) weit
gehend verschwunden war und ein neuer, weniger polarer, roter Fleck
aufgetreten war, der fast an der Lösemittelfront lief (Rf = 0.95).
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In
diesem Stadium wurde das Mischen abgebrochen und das Reaktionsgemisch
unter vermindertem Druck eingedampft. Der trockene Rückstand
wurde in Diethylether (2 ml) gelöst
und auf einer Silicagelsäule mit
Diethylether als Eluens chromatografiert. Das an der Front laufende
Material wurde aufgefangen und eingedampft und ergab Luteinmonobixinat,
welches durch Säulenchromatographie
auf Silicagel weiter gereinigt wurde.
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Die
Analyse des Produktes mit DSC auf Silicagel mit 20% Ethylacetat
in Dichlormethan ergab einen einzelnen Fleck mit Rf = 0,95. Die
Analyse mittels 1H-Magnetresonanz (NMR)
auf einem Bruker AC2SO bei 250 MHz in CDCl3 zeigte
die Methylesterresonanz des Bixins bei 3,75 ppm und die Dubletts
der Doppelbindungen des Bixins bei 7,4 und 7,95 ppm. Die Lutein-Signale
wurden bei 3,9 und 4,19 ppm beobachtet, wie auch die Resonanzen
aliphatischen Protonen bei 0,7–1,9
ppm. Die Aufwärtsverschiebung
des Lutein-Signals von 3,9 nach 3,15 ppm zeigt den Übergang
vom freien Hydroxylgruppe zum gekuppelten Ester. Das gereinigte Produkt
enthielt also den aus der Kombination von Bixin und Lutein gebildeten
Ester. Das mit der APCI-technik (Atmospeeric Pressure Chemical Ionization)
erhaltene Massenspektrum zeigte einen Peak bei 944 in Übereinstimmung
mit Luteinmonobixinat (C65H84O5)
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Beispiel 2
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Luteindibixinat,
wie in 2 gezeigt, wurde nach dem folgenden Verfahren
hergestellt. Bixin (550 mg, 1,93 mmol) wurde durch Zugabe von Oxalylchlorid
(1 ml, 10,5 mV) in trockenem Toluol (10 ml) und eine Stunde Kochen
am Rückfluss
unter Stickstoff, wobei eine blutrote Lösung entstand, in Bixinoylchlorid
umgewandelt. Man ließ die
Mischung leicht abkühlen
und dampfte dann unter vermindertem Druck zur Trockne ein und es ergab
sich Bixinoylchlorid.
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Bixinoylchlorid
(8 mg, 19,4 μmol)
wurde in 1 ml trockenem Toluol mit Lutein (1 mg, 1,76 μmol) gemischt.
Ein Gemisch aus Pyridin und 4-N,N-Dimethylaminopyridin (zwei Tropfen
wurde zugegeben und das Gemisch acht Stunden am Rückfluss
gekocht. Die Veresterungsreaktion wurde mit DSC auf einer Silicagelplatte
mit 20% Ethylacetat in Dichlormethan als entwickelnde Phase überwacht.
Während
der Reaktion war der Fleck des Reaktanden Lutein (Rr = 0,2) weit
gehend verschwunden und zwei neue, weniger polare rote Flecken waren
erschienen, die nahezu an der Lösemittelfront
liefen (Luteinmonobixinat Rf = 0,95 und Luteindibixinat Rf = 0,98)
. Als sich die Reaktion der Vollständigkeit näherte, blieb nur der Fleck
mit Rf = 0,98. An dieser Stelle wurde das Gemisch unter vermindertem
Druck eingedampft. Der trockene Rückstand wurde in Diethylether
(2 ml) gelöst
und auf einer Silicagelsäule
mit Diethylether als Eluens chromatographiert. Das an der Front
laufende Material wurde aufgefangen und unter vermindertem Druck
eingedampft und ergab Luteinmonobixinat.
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Die
Analyse des Esters mittels DSC auf Silicagel, entwickelt mit 20%
Ethylacetat in Dichlormethan, ergab einen einzelnen Fleck mit Rf
= 0,99. Die Analyse mit 1H-Magnetresonanz
(Bruker 250 MHz, CDCl3) zeigte Resonanzen
bei 3,7 ppm (Bixinethylester-Resonanz, doppelte Intensität) und 0,6
bis 1,6 ppm (Lutein-Resonanzen). Das mittels APCI ermittelte Massenspektrum
zeigte einen Peak mit der Masse 1323 in Übereinstimmung mit Luteindibixinat
(C90H112O8)
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Beispiel 3
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Luteinmono-β-apo-8'-carotinat wurde
wie folgt hergestellt. Das Säurechlorid
der β-apo-8'-Carotinsäure wurde
auf gleiche Weise wie das Bixinoylchlorid von Beispiel 2 hergestellt.
Das Säurechlorid
(1,03 g, 2,5 mmol) wurde in Benzol (10 ml) gelöst dazu wurde eine Lösung von
Lutein (3,7 g, 6,55 mmol) und Pyridin (1,2 ml, 12,8 mmol) in Benzol
(10 ml) unter Argon zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur
3 Tage gerührt.
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Des
Reaktionsgemisch wurde mit Ether (80 ml) verdünnt, mit verdünnter Salzsäure (0,5
mol/l, 2 × 50 ml)
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Trockene Flash-Chromatographie
(Auftragen mit Dichlormethan und Eluieren mit 20%, 40% und 60% Ethylacetat
in Leichtpetroleum) ergab ein Produkt, das in Massenspektrum einen
Peak bei der Masse 808 zeigte, ihn über Einstimmung mit dem Ester
Luteinmono-β-apo-8'-carotinat (C55H68O5)
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Alle
neuen Ganzcarotinoidester können
wegen ihrer hohen Öllöslichkeit
nützliche
Farbmittel für
Fette sein. Zusätzlich
kann die molekulare Kombination dieser Carotinoide auch die chemopräventive
Antikrebswirkung der einzelnen Carotinoidbausteine erhöhen und
gegen eine Vielfalt pathologischer Zu stände schützen. Beispielsweise enthält Luteindibixinat
29 Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen und 4 Kohlenstoff-Sauerstoff-Doppelbindungen,
von denen 31 konjugiert sind. Dieser Ganzcarotinoidester ist eine
der höchst
ungesättigten
bekannten Verbindungen und zeigt nie da gewesene Licht absorbierende
und Antioxidanseigenschaften.
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Die
erfindungsgemäßen Mono-,
Di- und Polyganzcarotinoidester sind daher neue Verbindungen, weil sie
mindestens zwei Carotinoideinheiten enthalten. Durch Kombination
von mindestens zwei Carotinoiden in einer einzigen Verbindung über eine
synthetische Esterbrücke
werden die gleichartigen und die komplementären Eigenschaften der einzelnen
Carotinoide maximiert. Diese Ganzcarotinoidester zeigen wesentlich
größere physiologische
und Antioxydanswirkungen als die Summe der einzelnen Wirkungen der
Carotinoidbausteine. Im Ergebnis können die neuen Ganzcarotinoidester
als therapeutische Wirkstoffe, Farbzutaten in Geflügelfutter
und als Farbmittel für
Fette nützlich
sein. Ferner können
Ganzcarotinoidpolyester als molekulare Drähte wirken, die einzigartige
elektrische Leitungseigenschaften zeigen.
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Der
Fachmann erkennt, dass an den oben beschriebenen Ausführungsformen Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne dass man sich aus dem breiten Erfindungsgedanken entfernt.
Daher ist zu verstehen, dass diese Erfindung nicht auf die speziellen
offenbarten Ausführungsformen
beschränkt
ist, sondern Abwandlungen im Gedanken und Umfang der vorliegenden
Erfindung erfasst werden sollen, wie sie in den beigegebenen Ansprüchen definiert
ist.