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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
oder –Deflexions-Vorrichtung mit einem
photonischen Kristall, einen optischen Schalter, der diese Vorrichtung
verwendet, und ein Verfahren zur Umlenkung eines Lichtstrahls mit
geregeltem Winkel durch Verwendung des photonischen Kristalls.
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STAND DER TECHNIK
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Ein
photonischer Kristall besteht aus einer mehrdimensionalen periodischen
Anordnung, die durch periodisches Anordnen von mindestens zwei Materialien,
die unterschiedliche Dielektrizitätskonstanten aufweisen, in
einem Abstand, der im Wesentlichen einer Wellenlänge eines Lichts entspricht,
erreicht wird. In der Erwartung, daß ein photonischer Kristall
die Lenkung von Licht deutlich verbessern würde, wird dieses Material für optische
Bauelemente der nächsten
Generation tatkräftig
weiterentwickelt.
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In
der frühen
Veröffentlichung
des japanischen Patents [kokai] Nr.
10-90634 ist
zum Beispiel ein optischer Schalter mit einem photonischen Kristall
1', der eine zweidimensionale
periodische Anordnung aufweist, offenbart. Wie in
17 gezeigt
ist, dient dieser optische Schalter zum Umschalten zwischen der
EIN-Stellung (Transmission), in der ein Lichtstrahl, der auf den
photonischen Kristall auftrifft (= einfallender Lichtstrahl) durch
den photonischen Kristall gelassen wird, und der AUS-Stellung (Reflexion),
in welcher der einfallende Lichtstrahl vom photonischen Kristall
reflektiert wird, um die Transmission des einfallenden Lichtstrahls
zu verhindern.
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Das
heißt,
Lichtstrahlen, die von einem Paar Lichtleitfasern 12a, 12b bereitgestellt
werden, treffen durch die Sammellinsen 14a, 14b und
die Polarisatoren 15a, 15b auf den photonischen
Kristall 1' auf.
Der optische Schalter weist ein Mittel zum Bestrahlen des photonischen
Kristalls 1' durch
einen zirkularen Polarisator 22 mit einem Steuerlicht 21.
Die Ausstrahlung des Steuerlichts 21 verursacht eine Veränderung
einer photonischen Bandlücken-Anordnung
(PGB) des photonischen Kristalls 1', so daß es möglich wird, zwischen den EIN-
und AUS-Stellungen hin und her zu schalten. In der EIN-Stellung
wird der durchgelassene Lichtstrahl, der durch den photonischen
Kristall 1' geht,
durch ein Paar von Polarisatoren 16a, 16b ausgegeben.
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Da
der Zweck des oben erwähnten
optischen Schalters jedoch das Hin- und Herschalten zwischen der
EIN-Stellung zum Transmittieren bzw. zum Durchlassen des einfallenden
Lichtstrahls durch den photonischen Kristall und der AUS-Stellung
zum Reflektieren des einfallenden Lichtstrahls am photonischen Kristall
ist, stellt dieser optische Schalter ausschließlich das Vorhandensein oder
das Nichtvorhandensein des transmittierten bzw. durchgelassenen
Lichtstrahls am Ausgang bereit. Dies ergibt einen zu begrenzten
Anwendungsbereich des optischen Schalters.
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Wird
es jedoch möglich,
eine Richtung des durchgelassenen Lichtstrahls, der vom photonischen Kristall
bereitgestellt wird, durch das Umlenken des Lichtstrahls, der auf
den photonischen Kristall auftrifft, zu steuern, so wird erwartet,
daß ein
neuer optischer Schalter bereitgestellt ist, der den photonischen
Kristall verwendet, und der einen optischen Eingangsanschluß zum Empfangen
des Lichtstrahls, der auf den photonischen Kristall auftrifft, und
mehrere optische Ausgangsanschlüsse,
die jeweils imstande sind, den vom photonischen Kristall durchgelassenen
Lichtstrahl bereitzustellen, aufweist. Da es mit einem derartigen
neuen optischen Schalter möglich ist,
den durchgelassenen Lichtstrahl an einem gewünschten der optischen Ausgangsanschlüsse bereitzustellen,
indem die Umlenkung des einfallenden Lichtstrahls gesteuert wird,
gibt es zahlreiche verschiedene Anwendungen für diese Art von optischem Schalter.
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Aus
der
US 6,064,506 und
der Druckschrift von Hans W. P. Koops „Photonic crystals built by three-dimensional
additive lithography enable integrated optics of high density", SPIE, Band 2849,
Seiten 248 bis 256, ist ein optischer Mehrwege-Schalter mit elektrisch
schaltbaren photonischen Kristallen bekannt, bei dem ein photonischer
Kristall aus einer Durchlassungsrichtung in eine Reflexionsrichtung umgeschaltet
werden kann, wodurch sich unterschiedliche Wege des einfallenden
Lichts ergeben.
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Die
JP2001-13439 offenbart
einen Lichtstrahlumlenkungsmechanismus bei dem ein Mehrwellenlängenlaser
ein einfallendes Licht auf einen photonischen Kristall wirft, wobei
die Umlenkungsstellung des ausgehenden Strahls durch Verändern der
Wellenlänge
des Lasers verändert
wird.
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Bei
A. Figotin et al. „Tunable
Photonic Crystals",
Mat. Res. Soc. Symp. Proc., Band 603, Seiten 195 bis 200, sind photonische
Kristalle offenbart, die zum Beispiel durch Anlegen eines externen
Steuerfelds zwischen einem lichtdurchlässigen und einem lichtundurchlässigen Zustand
hin und her geschaltet werden können.
Des Weiteren ist in diesem Dokument erwähnt, daß ein photonischer Kristall
in einen Zustand extremer Anisotropie der elektromagnetischen (EM-)Eigenschaften
gezwungen werden kann, wobei sich die EM-Wellen in diesem Zustand
nur innerhalb eines schmalen Winkels entlang einer oder einiger
Richtungen fortpflanzen können.
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine kompakte Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
mit einem photonischem Kristall bereitzustellen, welche imstande
ist, einen Lichtstrahl, der auf einer Seite des photonischen Kristalls
auftrifft, um einen geregelten Winkel abzulenken, so daß ein durchgelassener
Lichtstrahl, der eine gewünschte
Richtung aufweist, an der anderen Seite des photonischen Kristalls
ausgegeben wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren
zur Umlenkung eines Lichtstrahls nach Anspruch 17. Die Ansprüche 2 bis
16 entsprechen besonderen vorteilhaften Ausführungsformen der Vorrichtung
nach Anspruch 1.
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Vorzugsweise
umfaßt
der photonische Kristall mindestens zwei Materialien, die unterschiedliche Brechungsindizes
aufweisen, und der Ablenkregler regelt ein Brechungsindex-Verhältnis zwischen
den beiden Materialien, indem er die Energie an den photonischen
Kristall anlegt.
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Ist
mindestens eines der Materialien des photonischen Kristalls ein
elektrooptisches Material, so legt der Ablenkregler vorzugsweise
ein elektrisches Feld als Energie an den photonischen Kristall an.
In diesem Fall wird keine äußere mechanische Kraft
als Energie auf den photonischen Kristall ausgeübt. Folglich kann die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
mit einem hohen Maß an
Zuverlässigkeit über eine
längere
Zeitspanne hinweg stabil arbeiten. Da der Ablenkregler die elektrische
Feldstärke,
die an den photonischen Kristall angelegt wird, um den Ablenkwinkel
des einfallenden Lichtstrahls zu ändern, elektrisch reguliert,
ist es darüber
hinaus möglich, eine
Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung, die ein rasches Ansprechvermögen aufweist,
bereitzustellen.
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Ferner
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, unter Verwendung
der oben beschriebenen Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung einen neuen
optischen Schalter bereitzustellen, der die Vorteile der Vermeidung
von Kreuzkopplung optischer Signale und der Sicherstellung einer
hohen Übertragungsleistung
bietet.
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Das
heißt,
dieser optische Schalter umfaßt die
Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der vorliegenden Erfindung, einen
optischen Eingangsanschluß,
der an der Einfallsseite des photonischen Kristalls bereitgestellt
ist, und durch den der photonische Kristall den Lichtstrahl (= einfallender
Lichtstrahl) empfängt; und
eine Mehrzahl optischer Ausgangsanschlüsse, die an der Seite, welche
nicht die Einfallsseite des photonischen Krtstalls ist, bereitgestellt
sind, und an denen der durchgelassene Lichtstrahl auswählend ausgegeben
wird.
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Insbesondere
umfaßt
der neue optische Schalter der vorliegenden Erfindung die oben beschriebene
Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung, einen optischen Eingangsanschluß, der an
der Einfallsseite des photonischen Kristalls bereitgestellt ist,
und durch den der photonische Kristall den einfallenden Lichtstrahl
empfängt;
und mindestens zwei optische Ausgangsanschlüsse. Die optischen Ausgangsanschlüsse umfassen
einen ersten optischen Ausgangsanschluß, der an einer Seite, welche
nicht die Einfallsseite des photonischen Kristalls ist, bereitgestellt
ist, um einen ersten durchgelassenen Lichtstrahl, der durch den
photonischen Kristall geht, auszugeben, und einen zweiten optischen
Ausgangsanschluß,
der an einer Seite, welche nicht die Einfallsseite des photonischen
Kristalls ist, bereitgestellt ist, um einen zweiten durchgelassenen
Lichtstrahl, der in Bezug auf den einfallenden Lichtstrahl einen
gewünschten
Winkel bildet, und der eine andere Richtung als der erste durchgelassene
Lichtstrahl aufweist, auszugeben.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Ablenkung eines Lichtstrahls, der auf einer Seite des photonischen
Kristalls aufrifft, in einem geregelten Winkel zum Ausgeben eines
durchgelassenen Lichtstrahls, der eine gewünschte Richtung von der anderen
Seite des photonischen Kristalls aufweist, bereitzustellen.
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Diese
und noch weitere Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung
sind aus bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die unten ausführlich erläutert sind, unter Bezugnahme
auf die beigelegten Zeichnungen ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1A und 1B sind
schematische Querschnitt- beziehungsweise perspektivische Darstellungen
einer Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2A bis 2E sind
perspektivische Darstellungen, welche die Strukturen photonischer
Kristalle, die in der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
darstellen;
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3A und 3B sind
perspektivische Darstellungen, welche optische Wege im photonischen
Kristall von 2C darstellen;
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4A und 4B sind
perspektivische Darstellungen, welche optische Wege im photonischen
Kristall von 2E darstellen;
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5 ist
eine schematische perspektivische Darstellung der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung,
die Ultraschallwellen verwendet, gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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6A und 6B sind
schematische perspektivische Darstellungen, welche den Betrieb der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
mit einer Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte der
vorliegenden Erfindung zeigt;
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7 ist
eine schematische Querschnittdarstellung der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung,
die piezoelektrisches Material gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet;
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8 ist
eine schematische Querschnittdarstellung, welche eine Abänderung
der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
von 7 veranschaulicht;
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9 ist
eine schematische perspektivische Darstellung der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung,
die Elektromagnete verwendet, gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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10 ist
eine schematische Querschnittdarstellung der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung,
die eine Heizvorrichtung gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet;
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11 ist
eine schematische Querschnittdarstellung der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung,
die eine Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet;
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12 ist
eine schematische perspektivische Darstellung der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung, die
eine Trägerinjektionseinheit
gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet;
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13 ist
eine schematische perspektivische Darstellung der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung, die
eine Lichtbestrahlungseinheit gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet;
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14 ist
eine schematische perspektivische Darstellung einer bevorzugten
Struktur des photonischen Kristalls für die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
der vorliegenden Erfindung;
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15A bis 15C sind
Querschnittdarstellungen, welche den Betrieb eines optischen Schalters,
der die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der vorliegenden Erfindung
verwendet, zeigen;
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16 ist
eine Draufsicht eines optischen Schalters der Matrixart, der die
Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
der vorliegenden Erfindung verwendet; und
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17 ist
eine schematische perspektivische Darstellung, die einen herkömmlichen
optischen Schalter, der einen photonischen Kristall verwendet, darstellt.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Lichtstrahl-Ablenkvorrichtungen
und optische Schalter, welche die der vorliegenden Erfindung verwenden,
sind nach den folgenden bevorzugten Ausführungsformen ausführlich erläutert.
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Wie
in 1A und 1B gezeigt
ist, umfaßt
die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der vorliegenden Erfindung zum
Beispiel einen photonischen Kristall 1, der derart gestaltet
ist, daß er
eine photonische Bandlückenwellenlänge, die
sich von einer Wellenlänge
eines Lichtstrahl, der auf den photonischen Kristall auftreffen
soll, unterscheidet, aufweist, und einen Ablenkregler 4 zum
Anlegen einer Energiemenge an den photonischen Kristall, um einen
Lichtstrahl 5, der auf einer Einfallsseite des photonischen
Kristalls auftrifft, umzulenken, und um den durchgelassenen Lichtstrahl,
der einen gewünschten
Winkel in Bezug auf den Lichtstrahl aufweist, an einer Seite, welche
nicht die Einfallsseite des photonischen Kristalls ist, bereitzustellen.
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Der
photonische Kristall 1, der in der vorliegenden Erfindung
verwendet ist, besteht aus einer mehrdimensionalen periodischen
Anordnung, die durch periodisches Anordnen von mindestens zwei Materialien,
die unterschiedliche Dielektrizitätskonstanten aufweisen, in
einem Abstand, der im Wesentlichen gleich einer Wellenlänge von
Licht ist, erlangt wird. Alternativ besteht der photonische Kristall 1 aus einer
künstlichen
periodischen oder quasiperiodischen Anordnung, die aus mindestens
zwei Materialien, die unterschiedliche Brechungsindizes aufweisen
und die periodisch in einem Abstand, der im Wesentlichen gleich
einer Hälfte
der Wellenlänge
eines Lichtstrahls, der auf den photonischen Kristall auftreffen
soll, angeordnet sind, gebildet ist. Der derart gebildete photonische
Kristall weist eine photonische Bandlückenstruktur auf, durch die
ein Winkel eines durchgelassenen Lichtstrahls, der durch den photonischen
Kristall geht, in Bezug auf den Lichtstrahl, der auf den photonischen
Kristall auftrifft, festgelegt wird.
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In
der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der vorliegenden Erfindung kann
zum Beispiel ein photonischer Kristall 1, der in 2A gezeigt
ist, verwendet werden, der eine zweidimensionale periodische Anordnung,
die durch periodisches Anordnen zylindrischer Körper 1d eines ersten
Materials in einem erforderlichen Abstand erlangt wird, aufweist.
In diesem Fall sind Räume
zwischen benachbarten zylindrischen Körpern 1d mit einem
zweiten Material, das eine Dielektrizitätskonstante, die sich von der
des ersten Materials unterscheidet, aufweist, ausgefüllt. Als
zweites Material kann Luft verwendet sein. Ersatzweise kann ein
photonischer Kristall 1, der in 2B gezeigt
ist, verwendet sein, der im Wesentlichen dieselbe Struktur wie der
Kristall von 2A aufweist, abgesehen davon,
daß das
erste beziehungsweise das zweite Material aus Luft beziehungsweise
aus einem Vollmaterial besteht. Das heißt, der photonische Kristall 1 von 2B ist
aus einem Quader des zweiten Materials und zylindrischen Lufträumen 1e,
die periodisch im erforderlichen Abstand im Quader gebildet sind,
gebildet.
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Zusätzlich dazu
kann ein photonischer Kristall 1, der in 2C gezeigt
ist, verwendet werden, der eine dreidimensionale periodische Anordnung, die
durch periodisches Anordnen kleiner kugelförmiger Körper 1c eines ersten
Materials in einem erforderlichen Abstand erlangt wird, aufweist.
Diese Anordnung wird auch als künstliche
OPAL-Struktur bezeichnet. In diesem Fall sind Räume zwischen benachbarten kugelförmigen Körpern 1c mit
einem zweiten Material, das eine Dielektrizitätskonstante, die sich von der
des ersten Materials unterscheidet, aufweist, ausgefüllt. Als
zweites Material kann Luft verwendet sein. Ersatzweise kann ein
photonischer Kristall 1, der in 2D gezeigt
ist, verwendet sein, der im Wesentlichen dieselbe Struktur wie der
Kristall von 2C aufweist, abgesehen davon,
daß das erste
beziehungsweise das zweite Material aus Luft beziehungsweise aus
einem Vollmaterial besteht. Das heißt, der photonische Kristall 1 von 2D ist aus
einem Würfel
des zweiten Materials und kugelförmigen
Lufträumen 1h,
die periodisch im erforderlichen Abstand im Würfel gebildet sind, gebildet.
Diese Anordnung wird auch als inverse OPAL-Struktur bezeichnet.
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Zusätzlich dazu
kann ein photonischer Kristall 1, der in 2E gezeigt
ist, verwendet werden, der eine künstliche Schichtanordnung,
die ein Trägermaterial 10 (zum
Beispiel Silizium), das eine wabenförmige Fläche, in der periodisch sechseckige Aushöhlungen
(nicht abgebildet in einem erforderlichen Abstand gebildet sind,
aufweist, und eine erforderliche Anzahl dünner Schichten, die auf die
wabenförmige
Anordnung geschichtet sind, umfaßt. Jede der dünnen Schichten
besteht aus einer unteren Schicht 1a eines ersten Materials
(zum Beispiel amorphes Si) und einer oberen Schicht 1b eines zweiten
Materials (zum Beispiel SiO2). Da eine zweidimensionale
periodische Anordnung der sechseckigen Aushöhlungen in der wabenförmigen Fläche des Trägermaterials 10 gebildet
ist, und eine periodische Anordnung der alternativen Anordnung der
unteren und oberen Schichten 1a, 1b in einer Höhenrichtung des
Trägermaterials
gebildet ist, stellen diese folglich insgesamt eine dreidimensionale
periodische Anordnung bereit.
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Der
photonische Kristall 1 für die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
der vorliegenden Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen
photonischen Kristalle beschränkt.
Auch herkömmliche
photonische Kristalle, die eine andere Struktur aufweisen, oder
photonische Kristalle, die neue Strukturen aufweisen, können für die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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In
der vorliegenden Erfindung ist der photonische Kristall 1 für die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung derart
gestaltet, daß sich
eine Wellenlänge
eines Lichtstrahls (= einfallender Lichtstrahl 5), der
auf den photonischen Kristall auftreffen soll, von einer photonischen
Bandlückenwellenlänge des
photonischen Kristalls unterscheidet. Wird die Wellenlänge des
einfallenden Lichtstrahls im Voraus festgelegt, werden die Struktur
und die Materialien des photonischen Kristalls daher derart gestaltet,
daß sich
die Wellenlänge
der photonischen Bandlücke
von der Wellenlänge
des einfallenden Lichtstrahls unterscheidet. Werden hingegen die
Struktur und die Materialien des photonischen Kristalls im Voraus
festgelegt, wird ein Lichtstrahl, der eine Wellenlänge, die
sich von der photonischen Bandlückenwellenlänge des
photonischen Kristalls unterscheidet, als einfallender Lichtstrahl
verwendet. Sogar wenn ein Lichtstrahl, der die photonische Bandlückenwellenlänge aufweist,
auf eine Fläche
(= Einfallsfläche)
des photonischen Kristalls auftrifft, ist es nicht möglich, an
der anderen Fläche
des photonischen Kristalls einen durchgelassenen Lichtstrahl zu
erhalten. Mit anderen Worten reflektiert der einfallende Lichtstrahl,
der die Wellenlänge,
die im Wesentlichen gleich der photonischen Bandlückenwellenlänge ist,
an der Einfallsfläche, kann
jedoch nicht durch den photonischen Kristall gehen. Daher ist es
nur dann, wenn der Lichtstrahl, der eine Wellenlänge, die sich von der photonischen Bandlückenwellenlänge unterscheidet,
auf den photonischen Kristall auftrifft, möglich, den durchgelassenen
Lichtstrahl aus dem photonischen Kristall auszugeben.
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Übrigens
ist es als dem photonischen Kristall eigene optische Eigenschaft
gut bekannt, daß sich der
Ablenkwinkel des Lichtstrahls, der auf den photonischen Kristall
auftrifft, in hohem Maße
um ungefähr 50
Grad vergrößert, wenn
sich die Wellenlänge
eines Lichtstrahls, der auf den photonischen Kristall auftreffen
soll, um nur 1% verändert.
Diese Erscheinung wurde im Jahr 1999 entdeckt und als Superprisma-Effekt
bezeichnet. Diese Erscheinung ergibt sich aus einer deutlichen Änderung
der Form einer photonischen Verteilungsfläche, hervorgerufen durch eine geringfügige Änderung
der Wellenlänge
des einfallenden Lichtstrahls. Ändert
sich die Wellenlänge
eines einfallenden Lichtstrahls um 1%, geht der einfallende Lichtstrahl
durch eine andere photonische Verteilungsfläche, so daß ein großer Ablenkwinkel des einfallenden
Lichtstrahls erzielt wird. Wird der photonische Kristall jedoch
für optische
Vorrichtungen wie zum Beispiel einen optischen Schalter verwendet,
ist es erforderlich, einen Ausgangslichtstrahl (= durchgelassener
Lichtstrahl) bereitzustellen, indem der einfallende Lichtstrahl,
der eine bestimmte Wellenlänge
aufweist, um einen gewünschten
Winkel abgelenkt wird. Die vorliegende Erfindung löst diese
Anforderung durch Verwendung des Ablenkreglers 4, der in
der Folge ausführlich
erläutert
ist.
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Wie
oben beschrieben ist die vorliegende Erfindung unter der Voraussetzung
gestaltet, daß der einfallende
Lichtstrahl durch den photonischen Kristall gehen kann, ohne von
diesem reflektiert zu werden, wenn ein einfallender Lichtstrahl,
der eine Wellenlänge,
die sich von der photonischen Bandlückenwellenlänge auf dem photonischen Kristall
unterscheidet, aufweist, bereitgestellt wird. Unter dieser Vorbedingung
ist die vorliegende Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß sie den
einfallenden Lichtstrahl, der auf einer Seite des photonischen Kristalls
auftrifft, ablenkt, indem sie eine Energiemenge an den photonischen
Kristall anlegt, um einen durchgelassenen Lichtstrahl, der einen
gewünschten
Winkel in Bezug auf den Lichtstrahl bildet, an der anderen Seite
des photonischen Kristalls bereitzustellen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
des Ablenkreglers der vorliegenden Erfindung sind in der Folge ausführlich erläutert.
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Der
Ablenkregler 4 kann eine photonische Bandstruktur des photonischen
Kristalls 1 durch Anlegen der Energiemenge an den photonischen
Kristall zum Ändern
eines optischen Weges (oder eines Ablenkwinkels) des Lichtstrahls,
der auf den photonischen Kristall auftrifft, verändern. Wird auf einer Seite des
photonischen Kristalls 1 bei nicht betriebenem Ablenkregler 4 ein
einfallender Lichtstrahl, der eine bestimmte Wellenlänge aufweist,
bereitgestellt, so pflanzt sich der einfallende Lichtstrahl 5 entlang
des optischen Weges A, der durch die Vollinie in 3A und 4A dargestellt
ist, fort, so daß der
durchgelassene Lichtstrahl an einer ersten Stelle auf der anderen
Seite des photonischen Kristalls ausgegeben wird. In diesem Fall
pflanzt sich der einfallende Lichtstrahl 5 nicht entlang
des optischen Weges B, der durch die punktierte Linie dargestellt
ist, fort. Wird dann der Ablenkregler 4 eingeschaltet,
um die photonische Bandlückenstruktur
des photonischen Kristalls 1 zu verändern, so pflanzt sich der
einfallende Lichtstrahl 5 entlang des optischen Weges B,
der durch die Vollinie in 3B und 4B dargestellt ist,
fort, so daß der
durchgelassene Lichtstrahl an einer zweiten Stelle auf der anderen
Seite des photonischen Kristalls 1 ausgegeben wird. In
diesem Fall pflanzt sich der einfallende Lichtstrahl 5 nicht
entlang des optischen Weges A, der durch die punktierte Linie dargestellt
ist, fort.
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Anders
ausgedrückt
wandert der Lichtstrahl in einer Richtung des Potentialgefälles der
photonischen Verteilungsfläche,
wenn eine Wellenlänge
des Lichtstrahls, der durch den photonischen Kristall 1 geht,
eine bestimmte Wellenlänge
aufweist. Wenn daher eine Periode der periodischen Anordnung des photonischen
Kristalls oder ein Brechungsindex-Verhältnis zwischen den Materialien,
die den photonischen Kristall 1 bilden, durch den Ablenkregler 4 verändert wird,
wird die photonische Verteilungsfläche derart verändert, daß der Lichtstrahl,
der durch den photonischen Kristall geht, abgelenkt werden kann.
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Umfaßt der photonische
Kristall 1 mindestens zwei Materialien, die unterschiedliche
Brechungsindizes aufweisen, so regelt der Ablenkregler 4 vorzugsweise
das Brechungsindex-Verhältnis zwischen
diesen Materialien, indem er die Energie an den photonischen Kristall 1 anlegt,
um den durchgelassenen Lichtstrahl, der einen gewünschten
Winkel in Bezug auf den einfallenden Lichtstrahl aufweist, aus dem
photonischen Kristall bereitzustellen. Ist darüber hinaus mindestens eines
der Materialien ein elektrooptisches Material, so legt der Ablenkregler 4 vorzugsweise
ein elektrisches Feld (einschließlich des elektrischen Felds,
das durch Licht entsteht) als Energie an den photonischen Kristall 1 an.
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Wie
in 1A und 1B gezeigt
ist, weist der Ablenkregler 4 ein Paar Planarelektroden 50,
die an gegenüberliegenden
Seiten des photonischen Kristalls 1 angeordnet sind, eine
Energiequelle (nicht abgebildet) zur Zuführung einer Spannung zwischen den
Elektroden, und einen Spannungsregler (nicht abgebildet) auf. In 1A bezeichnet
die Ziffer 41 ein Trägerelement
zum Tragen der Elektroden 50 und des photonischen Kristalls 1.
Es ist bevorzugt, daß das
Trägerelement 41 und
die Elektroden 50 aus einem Material hergestellt sind,
das für
den einfallenden Lichtstrahl 5 optisch durchlässig ist.
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Als
elektrooptisches Material für
den photonischen Kristall kann ein Material verwendet sein, das
einen nichtlinearen optischen Effekt wie zum Beispiel eine Pockels-Effekt,
der bewirkt, daß sich
der Brechungsindex im Verhältnis
zur elektrischen Feldstärke ändert, oder
einen optischen Kerr-Effekt (nichtlinearen optischen Effekt dritter
Ordnung), der bewirkt, daß sich
der Brechungsindex im Verhältnis zum
Quadrat der elektrischen Feldstärke ändert, aufweist.
Bei der vorliegenden Ausführungsform
ist vorzugsweise ein Material, das einen Pockels-Koeffizienten von
1 × 10–12 ~
1000 × 10–12 m/V
aufweist, verwendet. Das elektrooptische Material umfaßt zum Beispiel
KH2PO4, KDS2PO4, NH4H2PO4, RbH2PO4, CsD2AsO4 (DCDA), BaTiO3, Ba1-xSrxTiO3, LiNbO3, KNbO3, KTiOPO4 (KTP), KTiOAsO4 (KTA), PbxLa1-x(TiyZr1-y)O3 (PLZT)
und so weiter.
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Wird
zwischen den Elektroden 50 eine erforderliche Spannung
angelegt, so wird gemäß dem oben
beschriebenen Ablenkregler 4 ein elektrisches Feld an den
photonischen Kristall 1 angelegt. Das angelegte elektrische
Feld ändert
das Brechungsindex-Verhältnis
zwischen den Materialien, die den photonischen Kristall bilden,
derart, daß sich
dadurch eine Änderung
der photonischen Bandlückenstruktur des
photonischen Kristalls ergibt. Der Ablenkregler 4 der vorliegenden
Ausführungsform
kann das Verhältnis
der Brechungsindizes in einer Größenordnung von
0,1 bis ungefähr
1% verändern.
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Wie
oben beschrieben, kann der Ablenkregler 4 der vorliegenden
Erfindung das elektrische Feld regeln, das an den photonischen Kristall 1 angelegt werden
soll, um das Brechungsindex-Verhältnis des photonischen
Kristalls zu verändern.
Diese Änderung des
Brechungsindex-Verhältnisses
führt zu
einer Änderung
der photonischen Verteilungsfläche,
so daß die
Regulierung des Ablenkwinkels des einfallenden Lichtstrahls 5 möglich wird.
Da der Ablenkwinkel reguliert wird, indem die Spannung, die zwischen
den Elektroden 50 angelegt ist, geregelt wird, ist es demgemäß möglich, eine
höhere
Reaktionsgeschwindigkeit der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung zu erreichen. Da der
Ablenkregler 4 der vorliegenden Ausführungsform keine äußere mechanische
Kraft auf den photonischen Kristall 1 ausübt, besteht
des Weiteren der Vorteil, daß die
Zuverlässigkeit
des Betriebs der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung ohne weiteres über eine
längere
Zeitspanne hinweg erhalten bleibt.
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Als
weitere bevorzugte Ausführungsform
des Ablenkreglers 4 der vorliegenden Erfindung überträgt der Ablenkregler
vorzugsweise Ultraschallwellen als Energie auf den photonischen
Kristall, wenn mindestens eines der Materialien, die den photonischen Kristall 1 bilden,
ein akusto-optisches Material ist.
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Wie
in 5 gezeigt ist, weist dieser Ablenkregler 4 zum Übertragen
der Ultraschallwellen auf den photonischen Kristall 1 eine
Ultraschallwellenerzeugungseinheit 52 auf. Die Ultraschallwellenerzeugungseinheit 52 weist
zum Beispiel einen Umformer, der einen Ultraschallschwinger (zum
Beispiel ein piezoelektrisches Element) verwendet, und eine Energiequelle
(nicht abgebildet) zur Versorgung des Umformers mit elektrischer
Energie auf. Das akusto-optische Material kann je nach der Wellenlänge des Lichtstrahls,
der auf den photonischen Kristall auftreffen soll, ausgewählt sein
aus Materialien wie zum Beispiel HgS, Tl3AsS4, Ge, Te, ZnTe, Pb5Ge3O11 und so weiter.
Der Ablenkregler 4 der vorliegenden Ausführungsform
kann das Verhältnis
der Brechungsindizes des photonischen Kristalls in einer Größenordnung
von 0,1 bis ungefähr
1% verändern.
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Gemäß dem oben
beschriebenen Ablenkregler 4 wird durch die auf den photonischen
Kristall 1 übertragenen
Ultraschallwellen eine periodische Änderung des Brechungsindexes
desselben hervorgerufen, so daß Licht
durch Brillouin-Streuung von Photonen durch Phononen gebrochen wird.
Das heißt,
das Brechungsindex-Verhältnis
des photonischen Kristalls wird durch die Anwendung der Ultraschallwellen
verändert,
wodurch sich die photonische Bandstruktur ändert. Da der Ablenkwinkel
des Lichtstrahls, der auf den photonischen Kristall 1 auftrifft, durch
Regulierung einer Frequenz der Ultraschallwellen geregelt wird,
ist es möglich,
die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
bereitzustellen, die ein Ansprechvermögen bis zu einer relativ hohen
Frequenz aufweist. Da der Ablenkregler 4 der vorliegenden Ausführungsform
keine äußere mechanische
Kraft auf den photonischen Kristall 1 ausübt, besteht
des Weiteren der Vorteil, daß die
Zuverlässigkeit
des Betriebs der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung ohne weiteres über eine
längere
Zeitspanne hinweg erhalten bleibt.
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Als
weitere bevorzugte Ausführungsform
des Ablenkreglers 4 der vorliegenden Erfindung kann der Ablenkregler
eine Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte, durch
die eine äußere Kraft
als Energie auf den photonischen Kristall 1 ausgeübt wird,
um die Abmessung des photonischen Kristalls zu verändern, aufweisen.
Die Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte weist
zum Beispiel ein piezoelektrisches Material auf, das anliegend an
den photonischen Kristall angeordnet ist. Da in diesem Fall die
Abmessungen des photonischen Kristalls 1 direkt und gleichmäßig durch Verwendung
des piezoelektrischen Materials verändert werden können, ist
es möglich,
die Zuverlässigkeit
des Betriebs der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung zu verbessern.
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Wenn,
wie in 6A gezeigt ist, der Ablenkregler 4 dieser
Ausführungsform
zum Beispiel nicht betrieben wird, so weist der photonische Kristall 1 die Abmessungen
H1, H2 auf. Zu diesem Zeitpunkt pflanzt sich ein Lichtstrahl 5,
der auf einer Seite des photonischen Kristalls auftrifft, entlang
eines optischen Weges A im photonischen Kristall 1 fort,
so daß ein
durchgelassener Lichtstrahl an einer ersten Stelle an der anderen
Seite des photonischen Kristalls austritt. Wenn, wie in 6B gezeigt
ist, der Ablenkregler 4 dieser Ausführungsform betrieben wird, so ändern sich
die Abmessungen H1, H2 des photonischen Kristalls 1 zu
H1' (> H1) beziehungsweise H2' (> H2). Diese Veränderungen
der Abmessungen des photonischen Kristalls 1 bewirkten
eine Änderung
der photonischen Bandstruktur, wodurch eine Änderung des Brechungsindex-Verhältnisses
der Materialien, die den photonischen Kristall bilden, verursacht
wird. Daher pflanzt sich ein Lichtstrahl 5, der auf einer
Seite des photonischen Kristalls auftrifft, entlang eines optischen
Weges B im photonischen Kristall 1 fort, so daß der durchgelassene
Lichtstrahl an einer zweiten Stelle an der anderen Seite des photonischen
Kristalls austritt.
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Wie
in 7 gezeigt ist, weist der Ablenkregler 4 der
vorliegenden Ausführungsform
zum Beispiel ein piezoelektrisches Material 42, das auf
einer Seite des photonischen Kristalls bereitgestellt ist, ein Paar von
Elektroden 43a, 43b, die an gegenüberliegenden Flächen des
piezoelektrischen Materials angeordnet sind, eine Energiequelle
(nicht abgebildet) zum Anlegen einer Spannung zwischen den Elektroden,
und einen Spannungsregler (nicht abgebildet) auf. Die Elektrode 43a ist
zwischen dem piezoelektrischen Material 42 und dem photonischen
Kristall 1 angeordnet. In 7 bezeichnet
die Ziffer 41 ein Trägerelement,
welches das piezoelektrische Material und den photonischen Kristall
aufnimmt. Es ist bevorzugt, daß das
piezoelektrische Material 42, die Elektroden 43a, 43b und
das Trägerelement 41 aus
einem Material hergestellt sind, das für den einfallenden Lichtstrahl 5 optisch
durchlässig
ist.
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Als
piezoelektrisches Material kann zum Beispiel PZT-Keramikwerkstoff
wie Pb(Zr0,52, Ti0,48)O3 verwendet sein. Vorzugsweise weist der
PZT-Keramikwerkstoff eine piezoelektrische Konstante von –400 × 10–12 bis
1000 × 10–12 m/v
auf. Wird zum Beispiel eine PZT-Keramikwerkstoffplatte, die eine
Dicke von 10 mm aufweist, als piezoelektrisches Material verwendet,
und wird eine Spannung zwischen den Elektroden 43a, 43b angelegt,
um ein elektrisches Feld von 1000 V/mm am piezoelektrischen Material zu
erzeugen, ändert
sich das Dickenmaß des
piezoelektrischen Materials 42 um ungefähr 5 μm. Betragt eine Dicke des photonischen
Kristalls 1 5 mm, so ändert sich
in diesem Fall das Dickenmaß (H)
des photonischen Kristalls um ungefähr 0,1%. Dies reicht aus, um
die Periode des photonischen Kristalls zu verändern.
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Im
Ablenkregler 4, der oben beschrieben ist, können die
Abmessungen des photonischen Kristalls 1 (= eine Periode
des photonischen Kristalls 1) durch Expansion und Kontraktion
des piezoelektrischen Materials 42 in Dickenrichtung verändert werden.
Ein Ausmaß der
Expansion und Kontraktion des piezoelektrischen Materials kann durch
den Spannungsregler reguliert werden. Das heißt, wenn ein Lichtstrahl 5,
der eine erforderliche Wellenlänge
aufweist, unter der Bedingung, daß die Spannung zwischen den Elektroden 43a, 43b nicht
angelegt ist, auf den photonischen Kristall 1 auftrifft,
geht der Lichtstrahl entlang eines ersten optischen Weges, der durch
den ausgezogenen Pfeil A in 7 dargestellt
ist, durch den photonischen Kristall. Wird die Spannung zwischen
den Elektroden (43a, 43b) hingegen angelegt, übt das piezoelektrische
Material eine Druckspannung auf den photonischen Kristall 1 aus,
wie durch die Pfeile C in 7 gezeigt
ist, um die photonische Bandstruktur zu verändern. Als Folge davon wird
der Lichtstrahl 5, der auf den photonischen Kristall 1 auftrifft,
umgelenkt, so daß er
entlang eines zweiten optischen Weges, der durch den punktierten
Pfeil B in 7 gezeigt ist, durch den photonischen
Kristall durchgeht.
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Anders
ausgedrückt
wandert der Lichtstrahl, der auf den photonischen Kristall auftrifft,
wenn er die angegebene Wellenlänge
aufweist, entlang einer Richtung des Potentialgefälles einer
Energieverteilungsfläche,
die eine energiegleiche Fläche
von Bändern
im Wellenzahlraum des photonischen Kristalls ist, durch den photonischen
Kristall. Das heißt,
das Licht, das sich durch den photonischen Kristall ausbreitet,
wandert entlang der Energieverteilungsfläche. In der vorliegenden Ausführungsform
wird die Periode des photonischen Kristalls durch Änderungen
der Abmessung des photonischen Kristalls verändert, so daß sich die
Energieverteilungsfläche
verändert
(= ausdehnt und zusammenzieht), um den Lichtstrahl 5, der
auf den photonischen Kristall auftrifft, umzulenken.
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Folglich
kann der Lichtstrahl 5, der auf den photonischen Kristall 1 auftrifft,
gemäß dem Ablenkregler 4 der
vorliegenden Ausführungsform
gelenkt werden, indem die Größe der Maßänderung
des photonischen Kristalls reguliert wird. Wird das piezoelektrische
Material 42 aktiviert, kann darüber hinaus die Periode des
photonischen Kristalls mit hoher Geschwindigkeit verändert werden.
Dies stellt die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung, die ein rasches Ansprechvermögen aufweist,
bereit. Da für
den Ablenkregler herkömmliche
piezoelektrische Elemente verfügbar sind,
besteht des Weiteren der Vorteil eines verbesserten Kosten/Nutzen-Verhältnisses
der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung.
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Eine
Modifikation des oben erwähnten
Ablenkreglers der vorliegenden Erfindung, der das piezoelektrische
Material verwendet, wird nachfolgend erläutert.
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Der
Ablenkregler 4 dieser Modifikation weist ein Trägermaterial 47 aus
einem piezoelektrischen Material, das eine obere Fläche, auf
welcher der photonische Kristall 1 angeordnet ist, und
ein Paar Elektroden 48a, 48b, die an gegenüberliegenden
Seiten des Trägermaterials
angeordnet sind, wie in 8 gezeigt ist, auf. In diesem
Fall werden Änderungen der
Abmessung des photonischen Kristalls 1 dadurch bereitgestellt,
daß Expansion
und Kontraktion in der Dickenrichtung des piezoelektrischen Trägermaterials 47 hervorgerufen
werden. Im Vergleich zu einem Fall, in dem das piezoelektrische
Element getrennt vom Trägermaterial 47 zum
Tragen des photonischen Kristalls 1 bereitgestellt ist,
weist der Ablenkregler 4 dieser Ausführungsform einen vereinfachten
Aufbau auf und zeigt ein hervorragendes Kosten/Nutzen-Verhältnis. Vorzugsweise
sind das Trägermaterial 47 und
die Elektroden 48a, 48b aus einem Material hergestellt,
das für
den einfallenden Lichtstrahl 5 optisch durchlässig ist.
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Wird
zum Beispiel ein PZT-Keramikwerkstoffträgermaterial 47, das
eine quadratische Form (5 mm × 5
mm) aufweist, verwendet, und wird ein elektrisches Feld von 2000
V/mm durch die Elektroden 48a, 48b an das PZT-Keramikwerkstoffträgermaterial 47 angelegt, ändert sich
das Dickenmaß des PZT-Keramikwerkstoffträgermaterials 47 um
ungefähr
5 μm. In
diesem Fall ändert
sich die Abmessung des photonischen Kristalls um ungefähr 0,1%.
Dies reicht aus, um die Periode des photonischen Kristalls zu ändern. Der
Ablenkregler 4 dieser Abänderung kann auf ähnliche
Weise betrieben werden, wie der Ablenkregler von 7.
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Als
weitere bevorzugte Ausführungsform
der Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte der
vorliegenden Erfindung weist die Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte ein Paar von Elektromagneten,
die an gegenüberliegenden
Seiten des photonischen Kristalls angeordnet sind, auf. In diesem
Fall kann durch eine Anziehungskraft, die zwischen den Elektromagneten erzeugt
wird, eine Spannung auf den photonischen Kristall ausgeübt werden.
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Wie
in 9 gezeigt ist, weist der Ablenkregler 4 der
vorliegenden Ausführungsform
zum Beispiel ein Paar von Elektromagneten 46a, 46b,
die an den gegenüberliegenden
Seiten des photonischen Kristalls 1 angeordnet sind, eine
Energiequelle (nicht abgebildet) um Spulen für die Elektromagneten elektrischen
Strom zuzuführen,
und einen Stromregler (nicht abgebildet) auf. In diesem Fall werden Änderungen
der Abmessung des photonischen Kristalls durch die Anziehungskraft,
die durch Erregen der Elektromagneten erzeugt wird, hervorgerufen.
Folglich kann der Ablenkwinkel des Lichtstrahls 5, der
auf den photonischen Kristall auftrifft, reguliert werden, indem
die Stärke
der Anziehungskraft geregelt wird.
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Da
sich ein Abstand zwischen den Elektromagneten 46a, 46b durch
Erregen der Elektromagneten beim Ablenkregler 4, der oben
beschrieben ist, verringert, erfährt
der photonische Kristall eine Druckspannung. Diese Druckspannung
bewirkt Änderungen
der Abmessung des photonischen Kristalls 1, so daß sich die
Periode des photonischen Kristalls ändert. Das heißt, wenn
ein Lichtstrahl 5, der eine erforderliche Wellenlänge aufweist,
unter der Bedingung, daß die
Elektromagneten 46a, 46b nicht erregt sind, auf
den photonischen Kristall 1 auftrifft, geht der Lichtstrahl
entlang eines ersten optischen Weges, der durch den ausgezogenen
Pfeil A in 9 dargestellt ist, durch den
photonischen Kristall. Werden die Elektromagneten 46a, 46b hingegen
erregt, üben
die Elektromagneten die Druckspannung auf den photonischen Kristall 1 aus.
Dadurch wird der Lichtstrahl 5, der auf den photonischen
Kristall auftrifft, umgelenkt, so daß er entlang eines zweiten
optischen Weges, der durch den punktierten Pfeil B in 9 dargestellt ist,
durch den photonischen Kristall geht.
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Folglich
werden Änderungen
der Abmessung des photonischen Kristalls bei der vorliegenden Ausführungsform
dadurch geregelt, daß eine
Menge des elektrischen Stroms, der den Elektromagneten zugeführt wird,
reguliert wird, um einen gewünschten Ablenkwinkel
des Lichtstrahls, der auf den photonischen Kristall auftrifft, zu
erreichen. Somit ist es möglich,
eine kompakte Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung bereitzustellen, die
ein rasches Ansprechvermögen
aufweist.
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Als
weitere bevorzugte Ausführungsform
des Ablenkreglers der vorliegenden Erfindung weist der Ablenkregler
vorzugsweise eine Heizvorrichtung zum Erwärmen des photonischen Kristalls
und einen Heizregler zum Regulieren einer Temperatur des photonischen
Kristalls zur Erzeugung einer Temperaturspannung im photonischen
Kristall auf.
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Wie
in 10 gezeigt ist, weist der Ablenkregler 4 zum
Beispiel ein Paar von Heizvorrichtungen 49, die an gegenüberliegenden
Seiten des photonischen Kristalls 1 angeordnet sind, eine
Energiequelle (nicht abgebildet), um diesen Heizvorrichtungen elektrischen
Strom zuzuführen,
und einen Stromregler (nicht abgebildet) auf. Vorzugsweise sind
die Heizvorrichtungen 49 aus einem Material hergestellt,
das für
den einfallenden Lichtstrahl 5 optisch durchlässig ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
weisen zwei Materialien, die den photonischen Kristall 1 bilden, vorzugsweise
relativ hohe Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf. Die beiden Materialien können
zum Beispiel Polyethylen (Wärmeausdehnungskoeffizient: 100 × 10–6 ~
200 × 10–6/K)
und ein Acryl (Wärmeausdehnungskoeffizient:
ungefähr
80 × 10–6/K)
sein. In diesem Fall wird eine Wärmeausdehnung
des photonischen Kristalls hervorgerufen, indem die Heizvorrichtungen 49 zugeschaltet
werden, um Änderungen der
Abmessung des photonischen Kristalls zu bewirken. Folglich kann
der Ablenkwinkel des einfallenden Lichtstrahls 5 im photonischen
Kristall 1 reguliert werden, indem eine Menge des elektrischen
Stroms, der den Heizvorrichtungen 49 zugeführt wird,
geregelt wird. Somit kann bei der vorliegenden Ausführungsform
die Abmessung des photonischen Kristalls direkt durch die Wärmeausdehnung
des photonischen Kristalls selbst verändert werden, anstatt eine
mechanische Kraft von außen
auf den photonischen Kristall auszuüben.
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Ist
zum Beispiel erforderlich, die Abmessung des photonischen Kristalls
um 0,1% bis ungefähr
1% zu ändern,
um den Lichtstrahl, der auf den photonischen Kristall auftrifft,
abzulenken, wird die Temperatur des photonischen Kristalls durch
Verwendung der Heizvorrichtungen 49 vorzugsweise um 12,5
bis 125 K verändert.
Folglich kann eine erfolgende Wärmeausdehnung
des photonischen Kristalls dessen photonische Bandstruktur ausreichend
verändern.
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Ersatzweise
kann der Ablenkregler ein Element zur Ausübung äußerer Kräfte aus einem Material, das
einen hohen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist, das so angeordnet ist, daß es den photonischen Kristall
berührt,
eine Heizvorrichtung zum Erwärmen
des Elements zur Ausübung äußerer Kräfte, eine
Energiequelle, um der Heizvorrichtung elektrischen Strom zuzuführen, und
einen Stromregler aufweisen. In diesem Fall vergrößert sich
das Volumen des Elements zur Ausübung äußerer Kräfte durch
die Wärmeausdehnung
des erwärmten
Elements zur Ausübung äußerer Kräfte, so
daß Änderungen
der Abmessung des photonischen Kristalls bewirkt werden. Folglich
kann der Ablenkwinkel des Lichtstrahls, der auf den photonischen
Kristall auftrifft, reguliert werden, indem die Heiztemperatur für das Element
zur Ausübung äußerer Kräfte geregelt wird.
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Als
weitere bevorzugte Ausführungsform
des Ablenkreglers 4 der vorliegenden Erfindung kann eine
Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte, die
in 11 gezeigt ist, verwendet werden. Das heißt, diese
Einheit zur Ausübung äußerer Kräfte weist
eine Druckplatte 44, die derart angeordnet ist, daß sie am photonischen
Kristall 1 anliegt, Antriebsmittel 45 zum Bewegen
der Druckplatte gegen den photonischen Kristall, um eine Druckspannung
auf den photonischen Kristall auszuüben, und ein Trägerelement 41, das
den photonischen Kristall 1, die Druckplatte 44 und
die Antriebsmittel 45 aufnimmt, auf. In diesem Fall werden Änderungen
der Abmessung des photonischen Kristalls 1 durch die Bewegung
der Druckplatte 44 gegen den photonischen Kristall bewirkt.
Als Antriebsmittel 45 können
herkömmliche
Druckerzeugungsmittel wie zum Beispiel Kolben, die durch Luftdruck,
Flüssigkeitsdruck
oder Öldruck
gesteuert werden, verwendet werden. Vorzugsweise sind die Druckplatte 44,
das Antriebselement 45 und das Trägerelement 41 aus
einem Material hergestellt, das für den einfallenden Lichtstrahl 5 optisch
durchlässig
ist.
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Trifft
im Ablenkregler 4, der oben beschrieben ist, ein Lichtstrahl 5,
der eine erforderliche Wellenlänge
aufweist, unter der Bedingung, daß das Antriebsmittel 45 nicht
eingeschaltet ist, auf den photonischen Kristall 1 auf,
geht der Lichtstrahl entlang eines ersten optischen Weges, der durch
den ausgezogenen Pfeil A in 11 dargestellt
ist, durch den photonischen Kristall. Ist das Antriebsmittel 45 hingegen eingeschaltet, übt die Druckplatte 44 eine
Druckspannung auf den photonischen Kristall 1 aus, wie durch
die Pfeile C in 11 gezeigt ist, um dessen photonische
Bandstruktur zu verändern.
Als Folge davon wird der Lichtstrahl 5, der auf den photonischen
Kristall auftrifft, umgelenkt, so daß er entlang eines zweiten
optischen Weges, der durch den punktierten Pfeil B in 11 gezeigt
ist, durch den photonischen Kristall geht. Folglich kann der Ablenkwinkel des
Lichtstrahls, der auf den photonischen Kristall auftrifft, reguliert
werden, indem eine Verfahrweggröße der Druckplatte 44 oder
eine Größe des Drucks, der
durch die Druckplatte 44 auf den photonischen Kristall 1 ausgeübt wird,
geregelt wird.
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Als
weitere bevorzugte Ausführungsform
des Ablenkreglers der vorliegenden Erfindung bringt der Ablenkregler
vorzugsweise Träger
in den photonischen Kristall ein, um einen Brechungsindex des photonischen
Kristalls zu verändern,
wenn der photonische Kristall ein Halbleitermaterial wie zum Beispiel Si
und GaAs enthält.
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Wie
in 12 gezeigt ist, weist dieser Ablenkregler 4 zum
Beispiel einen Stromkreis 60 zum Einbringen von Trägern wie
zum Beispiel Elektronen in den photonischen Kristall 1 auf.
In diesem Fall ändert sich
die photonische Bandstruktur des photonischen Kristalls als Reaktion
auf die in den photonischen Kristall eingebrachte Menge an Trägern. Folglich kann
der Ablenkwinkel des Lichtstrahls 5, der auf den photonischen
Kristall auftrifft, reguliert werden, indem die Menge an elektrischem
Strom, der durch den Stromkreis 60 fließt, das heißt die Menge an Trägern, die
in den photonischen Kristall 1 eingebracht wird, geregelt
wird.
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Da
bei dieser Ausführungsform übliche Elemente
für integrierte
Schaltkreise wie zum Beispiel Si oder Ge als die Materialien, die
den photonischen Kristall bilden, verwendet werden, besteht der
Vorteil, daß vorhandene
Halbleiterfertigungsstraßen
verwendet werden können,
um die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung mit dem photonischen Kristall
herzustellen, und auch der Einbau wird einfacher. Darüber hinaus wird
es möglich,
die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung, die eine Schaltgeschwindigkeit
in der Größenordnung
von Nano- oder Pikosekunden aufweist, bereitzustellen.
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Als
weitere bevorzugte Ausführungsform
des Ablenkreglers der vorliegenden Erfindung bestrahlt der Ablenkregler
vorzugsweise den photonischen Kristall mit Licht, um einen Brechungsindex
des photonischen Kristalls zu verändern, wenn der photonische
Kristall ein lichtbrechendes Material umfaßt.
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Wie
in 13 gezeigt ist, weist dieser Ablenkregler 4 zum
Beispiel eine Bestrahlungseinheit (nicht abgebildet) zum Bestrahlen
des photonischen Kristalls 1 mit Licht auf. In diesem Fall ändert sich
die photonische Bandstruktur des photonischen Kristalls als Reaktion
auf eine Menge des Lichts, mit dem der photonische Kristall bestrahlt
wird. Folglich kann der Ablenkwinkel des Lichtstrahls 5,
der auf den photonischen Kristall auftrifft, reguliert werden, indem
die ausgestrahlte Lichtmenge geregelt wird. Der photonische Kristall 1 kann
von oben oder von der Seite mit dem Licht bestrahlt werden. Ersatzweise
kann der photonische Kristall durch einen Wellenleiter 62,
der angrenzend an den photonischen Kristall angeordnet ist, mit
Licht bestrahlt werden, wie durch den Pfeil C in 13 gezeigt
ist.
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Bei
der vorliegenden Ausführungsform
besteht der Vorteil, daß die
Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung,
die eine Schaltgeschwindigkeit in der Größenordnung von Nano- oder Pikosekunden
aufweist, verwirklicht werden kann. Darüber hinaus ist die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung,
die den Ablenkregler 4 dieser Ausführungsform aufweist, für das rein
optische Paketvermittlungsnetz (= All-optical Packet Switching Network)
verwendbar.
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Wie
in 14 gezeigt ist, ist bei jedem der Ablenkregler,
die oben beschrieben sind, der photonische Kristall 1 vorzugsweise
derart geformt, daß er mindestens
zwei optische Wege (A, B) darin bereitstellt, die im Wesentlichen
denselben Längenabstand
zwischen einer Einfallsstelle, an welcher der Lichtstrahl 5 auftrifft,
und einer Austrittsstelle, an welcher der durchgelassene Lichtstrahl
ausgegeben wird, aufweisen. Da jeder der optischen Wege (A, B) eine
gleichbleibende Länge
aufweist, ist es möglich die
Phasenverschiebung zu verhindern. In 14 ist ein
Eckabschnitt des rechtwinkligen photonischen Kristalls 1 entfernt,
so daß zwei
optische Wege, die durch die Pfeile (A, B) dargestellt sind, eine
gleichbleibende Länge
aufweisen. Als Ablenkregler 4 kann die Bestrahlungseinheit
(nicht abgebildet) den photonischen Kristall 1 durch den
Wellenleiter 62 mit Licht bestrahlen, wie durch den Pfeil
C in 14 dargestellt ist.
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Insbesondere
wird die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise für
einen optischen Schalter verwendet. Das heißt, dieser optische Schalter
umfaßt
die Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung der vorliegenden Erfindung, einen optischen
Eingangsanschluß,
der an einer Einfallsseite des photonischen Kristalls der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung
bereitgestellt ist, und durch den der photonische Kristall den Lichtstrahl
empfängt,
und eine Mehrzahl optischer Ausgangsanschlüsse, die an einer Seite, welche
nicht die Einfallsseite des photonischen Kristalls ist, bereitgestellt
sind, und an denen der durchgelassene Lichtstrahl auswählend ausgegeben
wird.
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Eine
Ausführungsform
des optischen Schalters der vorliegenden Erfindung ist in 15 gezeigt. An einer Eingangsseite des
optischen Schalters ist ein einzelner optischer Eingangsanschluß 2,
zum Beispiel eine Stablinse, angeordnet, die ermöglicht, daß ein Lichtstrahl, der aus
einer Lichtleitfaser 12 bereitgestellt wird, auf einer
Seite des photonischen Kristalls auftrifft, und an einer Ausgangsseite
des optischen Schalters sind drei optische Ausgangsanschlüsse 3a, 3b, 3c,
zum Beispiel Stablinsen, angeordnet, wobei jede dieser drei Stablinsen
einer entsprechenden Lichtleitfaser 13a, 13b, 13c einen durchgelassenen
Lichtstrahl an der anderen Seite des photonischen Kristalls bereitstellt.
Der Ablenkregler 4 ist an der Ober- und Unterseite des photonischen Kristalls 1 angeordnet.
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Dieser
optische Schalter kann aus einem einfallenden Lichtstrahl drei verschiedene
Ausgänge bereitstellen,
indem er die photonische Bandstruktur des photonischen Kristalls 1 regelt.
Das heißt,
im Fall von 15A wird der durchgelassene
Lichtstrahl am Ausgangsanschluß 3a an
die Lichtleitfaser 13a ausgegeben, wie durch den Pfeil
gezeigt ist. Somit wird kein durchgelassener Lichtstrahl an den übrigen Ausgangsanschlüssen 3b, 3c ausgegeben.
Desgleichen wird im Fall von 15B der
durchgelassene Lichtstrahl am Ausgangsanschluß 3c an die entsprechende
Lichtleitfaser 13c ausgegeben, wie durch den Pfeil gezeigt
ist. Somit wird kein durchgelassener Lichtstrahl an den übrigen Ausgangsanschlüssen 3a, 3b ausgegeben.
Außerdem
wird im Fall von 15C der durchgelassene Lichtstrahl
am Ausgangsanschluß 3b an
die entsprechende Lichtleitfaser 13b ausgegeben, wie durch
den Pfeil gezeigt ist. Somit wird kein durchgelassener Lichtstrahl
an den übrigen Ausgangsanschlüssen 3a, 3c ausgegeben.
Folglich weist dieser optische Schalter die Fähigkeit auf, aus einem Eingangssignal
drei unterschiedliche Ausgangssignale auswählend bereitzustellen. Als
eine Abänderung
dieser Ausführungsform
kann die Anzahl optischer Ausgangsanschlüsse auch zwei oder mehr als
drei sein.
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Im
optischen Schalter der vorliegenden Erfindung wird es möglich, zwischen
mehreren optischen Wegen im photonischen Kristall hin und her zu schalten,
wobei jeder dieser Wege einen anderen Ablenkwinkel in Bezug auf
den einfallenden Lichtstrahl bildet. Im Vergleich zu einem herkömmlichen optischen
Schalter, der Wellenleiter verwendet, ist es möglich, eine Verkleinerung des
optischen Schalters zu erzielen, und zugleich einen relativ großen Ablenkwinkel
bereitzustellen. Darüber
hinaus bestehen die Vorteile der Vermeidung von Kreuzkopplung optischer
Signale und der Sicherstellung einer hohen Übertragungsleistung.
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Eine
weitere Ausführungsform
des optischen Schalters der vorliegenden Erfindung ist in 16 gezeigt.
Der optische Schalter von 15 verwendet einen
einzigen photonischen Kristall und stellt aus einem Eingangssignal
auswählend
mehrere unterschiedliche Ausgangssignale bereit. Der optische Schalter
dieser Ausführungsform
verwendet hingegen eine Matrixanordnung der photonischen Kristalle,
und ist imstande, aus mehreren Eingangssignalen auswählend mehrere
unterschiedliche Ausgangssignale bereitzustellen.
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Das
bedeutet, dieser optische Schalter weist, wie in 16 gezeigt
ist, eine Matrixanordnung einer Mehrzahl von Lichtstrahl-Ablenkvorrichtungen
der vorliegenden Erfindung, optische Eingangsanschlüsse, die
an einer Seite der Matrixanordnung bereitgestellt sind, um mehrere
Lichtstrahlen von außen
aufzunehmen; und optische Ausgangsanschlüsse, die an der anderen Seite
der Matrixanordnung bereitgestellt sind, auf. Diese photonischen
Kristalle 1 sind in einem einzigen Trägermaterial 10' gebildet. In 16 ist
die Anzahl der photonischen Kristalle 1, die in der Matrixanordnung
verwendet sind, 16 (= 4 × 4),
und an den entsprechenden Seiten der Matrixanordnung sind 4 Eingangsanschlüsse und
4 Ausgangsanschlüsse
bereitgestellt. Die Anzahl der photonischen Kristalle 1,
die Anzahl der Eingangsanschlüsse
und/oder die Anzahl der Ausgangsanschlüsse kann entsprechend festgelegt werden.
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Da
der Lichtstrahl, der bei diesem optischen Schalter auf den photonischen
Kristall jeder der Lichtstrahl-Ablenkvorrichtungen in der Matrixanordnung auftrifft,
durch den Ablenkregler der vorliegenden Erfindung gesteuert wird,
ist es möglich,
gleichzeitig verschiedene optische Ausgangssignale bereitzustellen,
indem zwischen einer größeren Anzahl
optischer Wege in der Matrixanordnung hin und her geschaltet wird.
Des Weiteren ist es im Vergleich zu herkömmlichen optischen Schaltern,
die Antriebsmittel zum Betrieb mehrere Ablenkspiegel verwenden, möglich, die
Zuverlässigkeit
der Schaltvorgänge
zu verbessern. Da eine Menge photonischer Kristalle 1 auf
einem einzigen Trägermaterial 10' gebildet werden
kann, ist es darüber
hinaus möglich,
eine deutliche Verkleinerung des optischen Schalters zu erreichen.
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Wie
aus den oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen hervorgeht, ist
es möglich, eine
kompakte Lichtstrahl-Ablenkvorrichtung bereitzustellen, welche imstande
ist, einen transmittierten Lichtstrahl, der einen relativ großen Winkel
in Bezug auf den einfallenden Lichtstrahl bildet, auszugeben, da
der Ablenkregler der vorliegenden Erfindung die photonische Bandstruktur
verändern
kann, um einen Lichtstrahl (= einfallender Lichtstrahl), der auf
den photonischen Kristall auftrifft, umzulenken. Da durch Verwendung
verschiedener Ablenkwinkel einem einfallenden Lichtstrahl eine Mehrzahl
optischer Wege gegenübergestellt
sind, ist es des Weiteren möglich, mit
dem photonischen Kristall einen neuen optischen Schalter, der imstande
ist, Kreuzkopplung optischer Signale zu vermeiden und eine hohe Übertragungsleistung sicherzustellen,
bereitzustellen.