DE60221312T2

DE60221312T2 - Faserangereicherte Tafelsüssstoffe

Info

Publication number: DE60221312T2
Application number: DE60221312T
Authority: DE
Inventors: Michel Serpelloni
Original assignee: Roquette Freres SA
Current assignee: Roquette Freres SA
Priority date: 2001-03-30
Filing date: 2002-03-27
Publication date: 2008-05-15
Anticipated expiration: 2022-03-28
Also published as: FR2822646B1; KR100923358B1; KR20040014481A; JP2004526447A; MXPA03008907A; ES2289061T3; DK1245582T3; US20020192355A1; ATE368056T1; EP1245582A1; CN1507457A; AU2002308030B2; EP1245582B1; FR2822646A1; WO2002079264A1; DE60221312D1; CA2379195A1; JP4153311B2; PT1245582E

Description

Gegenstand der Erfindung sind faserangereicherte Tafelsüßstoffe.
Genauer hat die Erfindung faserangereicherte Tafelsüßstoffe in Pulverform, die verzweigte Maltodextrine enthalten, zum Gegenstand.
Die "Tafelsüßstoffe" umfassen für gewöhnlich Zusammensetzungen zum Ersetzen von herkömmlichen Zuckern (Saccharose) in Pulverform, welche ein Süßungsvermögen aufweisen, das zu dem von Saccharose gleich oder höher ist, mit einem Kalorienwert gleicher Höhe (im Bereich von 4 Kcal/g) oder sogar niedriger.
Aufgrund ihres im Allgemeinen höheren Süßungsvermögens sind die zum Süßen von Nahrungsmitteln oder Getränken erforderlichen Mengen an Tafelsüßstoffen folglich geringer als jene, die bei Verwendung von Sacccharose erforderlich sind, wodurch der Kalorienwert bei gleichem Süßungsvermögen gesenkt wird.
Das Süßungsvermögen wird zum Beispiel durch intensive Süßungsmittel der Art Saccharin, Aspartam, Acesulfam K, Cyclamat, Steviosid, Sucralose, Neotam oder Alitam verliehen, die durch chemische Synthese hergestellt werden.
Die Tafelsüßstoffe enthalten gleichermaßen außer dem Süßungsmittel Füllstoffe, für gewöhnlich aus den Polyolen gewählt, wie zum Beispiel Sorbitol, Xylitol, Mannitol, Lactitol, Maltitol, Erythritol und Isomalt, einzeln oder in Mischung, oder auch Polysaccharide oder Oligosaccharide der Art Dextrine, Maltodextrine, Polydextrose oder Fructooligosaccharide.
Tafelsüßstoffe werden in der Nahrungsmittelindustrie und den Gaststätten intensiv verwendet, insbesondere in Form von Pulver, da sie ohne höhere Kalorienzufuhr einen süßen Geschmack verleihen.
Derartige Tafelsüßstoffe sind in Nahrungsmitteln, die diätetisch oder "light" genannt werden, ebenfalls weit verbreitet und sind für Schlankheitsmittel oder andere Mittel mit kontrolliertem Kalorienwert vorgesehen.
Die Tafelsüßstoffe werden ebenfalls in Nahrungsmitteln, die für Diabetiker geeignet sind, verwendet. So wird das Acesulfam K, welches vom Organismus nicht umgesetzt wird, im Allgemeinen in derartigen Zusammensetzungen verwendet.
Tafelsüßstoffe sind beispielsweise die Süßstoffe, die unter dem Markennamen "CANDEREL" vermarktet werden und aus der Mischung aus Maltodextrinen als Füllstoff und Aspartam als intensives Süßungsmittel gebildet sind.
In der Schrift EP-A-0 335 852 werden Produkte beschrieben, die Saccharose, Süßstoffe mit hohem Süßungsvermögen wie beispielsweise Aspartam, Acesulfam-K und Sucralose und Maltodextrine enthalten.
In der Schrift US-A-5 882 716 wird ein lösliches Kaffeepulver beschrieben, das einen natürlichen oder synthetischen Süßstoff enthalten kann, wie beispielsweise Sucrose, Fructose, Lactose, Maltose, Saccharin, Cyclamate, Acesulfam, Aspartam sowie deren Mischungen. Der lösliche Süßstoff kann mit Maltodextrinen kombiniert werden, insbesondere wenn ein synthetischer Süßstoff verwendet wird.
In der Schrift EP-A-0 411 991 wird eine Zusammensetzung beschrieben, die insbesondere für die Herstellung eines Süßstoffs verwendbar ist, der für Nahrungsmittel bestimmt ist, die 0,1 bis 2% Aspartam, 1 bis 5% Maltitol oder Xylitol, 9 bis 40% Maltodextrin und eine Menge von mindestens 45% Wasser enthalten.
Jedoch weisen diese Produkte einige Nachteile wie beispielsweise den hohen eigenen Energiewert der Füllstoffe (die Maltodextrine weisen bereits einen Kalorienwert von 4 Kcal/g auf), ihre Kariogenität und das Fehlen eines Fasereffekts auf.
Eine Teillösung wurde durch die Herstellung von Süßstoffen in Japan unter dem Markennamen ELISLIM vorgeschlagen, wobei der Füllstoff durch Erythritol ersetzt wird, was das Endprodukt nichtkariogen macht, wobei aber immer noch kein Fasereffekt beigebracht wird.
Des Weiteren weisen die intensiven Süßstoffe einige Mängel auf, wie beispielsweise das Fehlen von Stabilität beim pH oder bei der Temperatur und starken Nachgeschmack oberhalb bestimmter Konzentrationen.
Es wurde weiterhin vorgeschlagen, Zucker in Mischung mit den Süßstoffen zu verwenden.
Der süße Geschmack wird dann zum einen durch ein intensives Süßungsmittel und zum anderen durch den Zucker oder die Glukose beigebracht, was einen optimalen und stabilen zuckerigen Geschmack über die Zeit bewahrt, wohingegen sich der Süßstoff unter Wirkung der Azidität und der Wärme ab seiner Auflösung zersetzt.
In EP 1.060.674 wurden Tafelsüßstoffe vorgeschlagen, bei denen der Füllstoff eine Polydextrose aufweist und bei denen der intensive Süßstoff Acesulfam K, Aspartam, DL Aminomanoyl-D-alaninisopropylester, Natriumcyclamat, Natriumsaccharin, einzeln oder in Mischung, ist.
Als Tafelsüßstoffe wurden ebenfalls Zusammensetzungen vorgeschlagen, welche Fructooligosaccharide als Füllstoff mit Saccharose enthalten.
Die Fructooligosaccharide weisen zusätzliche Funktionen auf, wie insbesondere jene, die unter der Bezeichnung ACTILIGHT von BEGHIN-SAY oder von ORAFTI unter der Bezeichnung RAFTILOSE vermarktet werden.
Diese Tafelsüßstoffe auf Basis von Fructooligosacchariden, wie ACTISUCRE, weisen außerdem im Gegensatz zu den zuvor genannten Zusammensetzungen, das heißt den Tafelsüßstoffen auf Basis von Erythritol (wie ELISLIM) oder Polydextrose, für die Gesundheit vorteilhafte Wirkungen hinsichtlich bifidogener Eigenschaften auf.
Diese Produkte auf Basis von Fructooligosacchariden weisen jedoch den Nachteil auf, dass sie unter sauren pH-Bedingungen sehr instabil sind. Diese Instabilität kommt durch eine fortschreitende Hydrolyse in sauren Lösungen zum Ausdruck, durch welche eine unerwünschte Freisetzung von Glucose und Fructose erzeugt wird.
Des Weiteren ist dem Durchschnittsfachmann bekannt, dass die Fructooligosaccharide in hoher Dosis vom menschlichen Organismus nicht gut vertragen werden.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass ein nicht erfülltes Erfordernis besteht, Tafelsüßstoffe mit Faserquellen vorzusehen, welche ausgezeichnete bifidogene Eigenschaften aufweisen, nicht oder gering abführend sind, welche gleichzeitig durch ihre Nichtkariogenität und ihre hohe Stabilität gegen Säuren und Wärme in wässriger Lösung gekennzeichnet sind.
Nach langen und zeitaufwendigen Forschungen hat die Anmelderin aufgezeigt, dass dieses Erfordernis erfüllt werden kann, wenn als Substituent für die Füllstoffe ein bestimmtes Maltodextrin verwendet wird.
Gegenstand der Erfindung sind somit faserangereicherte Tafelsüßstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass sie 3 bis 99 Gew.-%, und vorzugsweise 10 bis 95 Gew.-%, verzweigte Maltodextrine umfassen, die zwischen 15 und 35% 1,6-glycosidische Bindungen, einen Gehalt an reduzierenden Zuckern von weniger als 20%, einen Polymolekular-Index von weniger als 5 und ein Zahlenmittel des Molekulargewichts Mn von gleich oder weniger als 4500 g/Mol aufweisen, und dadurch, dass sie unter sauren Bedingungen stabil sind.
Unter "verzweigte Maltodextrine" werden im Sinn der vorliegenden Erfindung die Maltodextrine verstanden, die in der Patentanmeldung EP 1.006.128 , deren Inhaberin die Anmelderin ist, beschrieben sind. Diese verzweigten Maltodextrine weisen die Eigenschaft der Unverdaulichkeit auf, woraus resultiert, dass ihr Kalorienwert gemindert ist, wobei ihre Assimilierung auf Höhe des Dünndarms verhindert wird. Sie stellen somit eine Quelle unverdaulicher Fasern dar.
Zur Kenntnisnahme wird angegeben, dass ihr Gehalt an unlöslichen Fasern im Allgemeinen mehr als 50% in Trockenmasse beträgt, wobei der Wert gemäß dem Verfahren AOAC Nr. 985-29 (1986) bestimmt wird.
Im Vergleich dazu weist ACTILIGHT einen Gehalt an unlöslichen Fasern von weniger als 2% in Trockenmasse und an Polydextrose im Bereich von 6% in Trockenmasse auf.
Der geringe Gehalt an Molekülen mit niedrigem Polymerisationsgrad (DP) der verzweigten Maltodextrine trägt ebenfalls zu ihrem niedrigen Kaloriengehalt bei.
Die Bestimmung des kalorischen Vermögens der verzweigten Maltodextrine wird durch Berechnung durchgeführt, anhand der Bewertung der durch die im Dünndarm unverdaulichen und im Dickdarm fermentierten Fraktion, hier mit 2 Kcal/g berücksichtigt. Die verzweigten Maltodextrine haben somit einen abgeleiteten Kalorienwert von weniger als 2,5 Kcal/g.
Ihr erhöhter Gehalt an 1,6-glycosidischen Bindungen bewirkt eine Senkung der Kariogenität, indem die Assimilierung durch Mikroorganismen der Mundhöhle verringert wird.
Der erhöhte Gehalt an 1,6-Bindungen verleiht ihnen ebenfalls ganz besondere probiotische Eigenschaften: Es hat sich gezeigt, dass die Bakterien des Caecums und des Colons bei Menschen und bei Tieren, wie beispielsweise butyrogene Bakterien, Milchsäurebakterien oder propionische Bakterien die hoch verzweigten Verbindungen umsetzen.
Andererseits begünstigen die verzweigten Maltodextrine die Entwicklung bifidogener Bakterien zum Nachteil unerwünschter Bakterien. Daraus entstehen Eigenschaften, die für die Gesundheit des Verbrauchers sehr vorteilhaft sind.
Die Anmelderin hat herausgefunden, dass das Einschließen der verzweigten Maltodextrine somit vorteilhafterweise ein teilweises oder vollständiges Ersetzen der Füllstoffe in den mit Fasern angereicherten Tafelsüßstoffen gemäß der Erfindung ermöglicht, um so die Kariogenität zu reduzieren und einer Anwendung unverdauliche Fasern beizubringen, was die üblicherweise weiter verwendeten Fructooligosaccharide oder die Polydextrosen nicht vorgeben konnten.
Somit kann, indem zum Beispiel in einer kalorischen Süßstoffzusammensetzung gemäß der Erfindung die Maltodextrine ganz oder teilweise durch verzweigte Maltodextrine ersetzt werden, eine Zusammensetzung erhalten werden, deren anfänglicher Kaloriengehalt um bis zu 50% verringert werden kann, wobei zufriedenstellende organoleptische Qualitäten erhalten werden.
Alle Zusammensetzungen, die in der Patentanmeldung EP 1.006.128 beschrieben sind, sind für die Herstellung von Tafelsüßstoffen gemäß der Erfindung geeignet.
Gemäß einer bevorzugten Variante weisen diese einen Gehalt an reduzierenden Zuckern zwischen 2 und 5% und ein Zahlenmittel des Molekulargewichts zwischen 2000 und 3000 g/mol auf.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Variante werden die verzweigten Maltodextrine ganz oder teilweise hydriert.
Die mit Fasern angereicherten Tafelsüßstoffe gemäß der Erfindung weisen des Weiteren einen intensiven Süßstoff gewählt aus der Gruppe bestehend aus Aspartam, Acesulfam K, Saccharin, Cyclamat, Steviosid, Sucralose, einzeln oder in Mischung, auf.
Der intensive Süßstoff liegt in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% vor.
Gegenstand der Erfindung sind des Weiteren mit Fasern angereicherte Tafelsüßstoffe in Pulverform, die außer den verzweigten Maltodextrinen und den intensiven Süßstoffen eine Ergänzung aus Zuckern oder Polyolen enthalten.
Diese Zucker oder Polyole werden vorteilhafterweise gewählt aus der Gruppe gebildet aus Saccharose, Dextrose, Fructose, Maltose, Lactose, Maltodextrinen, dehydratisierten Glukosesirupen, Sorbitol, Xylitol, Mannitol, Maltitol, Isomalt, Lactitol und Erythritol, einzeln oder in Mischung.
Gemäß einer vorteilhaften Variante weisen die mit Fasern angereicherten Tafelsüßstoffe gemäß der Erfindung 3 bis 50 Gew.-% an verzweigten Maltodextrinen auf, die Ergänzung auf 100 Gew.-% ist ein Zucker oder ein Polyol gewählt aus der Gruppe gebildet aus Saccharose, Fructose, Dextrose, Maltose, dehydratisierten Glukosesirupen, Maltitol, Xylitol, Sorbitol, Erythritol, Isomalt, Threitol und Iditol, einzeln oder in Mischung.
Die mit Fasern angereicherten Tafelsüßstoffe gemäß der Erfindung werden hergestellt, indem eine Technik gewählt aus den Techniken des Co-Zerstäuben oder dem physikalischen Mischen von Pulvern, einzeln oder in Mischung, wie nachstehend beispielhaft erläutert wird, verwendet wird.
Gemäß einer anderen Variante der vorliegenden Erfindung können die Tafelsüßstoffe in flüssiger Form formuliert werden, mit einer Trockenmasse von ungefähr 50%. Die flüssigen Tafelsüßstoffe weisen folglich vorteilhafterweise 10 bis 30 Gew.-% der verzweigten Maltodextrine, hydriert oder nicht, und 20 bis 40 Gew.-% wenigstens eines Polyols gewählt aus der Gruppe bestehend aus Maltitol, Xylitol, Erythritol, Sorbitol, Isomalt auf.
Es werden mit einer Formulierung, welche 20 Gew.-% hydrierte verzweigte Maltodextrine, 15 Gew.-% Erythritol und 15 Gew.-% Maltitol oder Xylitol enthält, sehr gute Ergebnisse erzielt.
Die Erfindung wird beim Lesen der nachfolgenden Beispiele und der Zeichnungsfiguren, die darauf Bezug nehmen, besser verständlich.
Beispiel 1: Herstellung von Tafelsüßstoffen gemäß der Erfindung
Es werden drei Tafelsüßstoffe gemäß der Erfindung mit Hilfe der Technik des Co-Zerstäubens und des physikalischen Mischens von Pulvern hergestellt. Ihre jeweiligen Zusammensetzungen sind in der folgenden Tabelle I dargestellt. Tabelle I

Tafelsüßstoff A Tafelsüßstoff B Tafelsüßstoff C

Verzweigte Maltodextrine 97 17 6

Erythritol 93

Saccharose 83

Aspartam 3 1

Die Werte sind in Gew.-% ausgedrückt.
Die verzweigten Maltodextrine weisen zwischen 15 und 35% 1,6-glycosidische Bindungen, einen Gehalt an reduzierenden Zuckern zwischen 2 und 5%, einen Polymolekular-Index von weniger als 5 und ein Zahlenmittel des Molekulargewichts Mn zwischen 2000 und 3000 g/mol auf. In der folgenden Tabelle 2 ist ihre genaue Zusammensetzung dargestellt. Tabelle 2

Reduzierende Zucker 2,3

Mn (g/mol) 2480

Mw (g/mol) 5160

1,2-Bindung (%) 10

1,3-Bindung (%) 12

1,4-Bindung (%) 49

1,6-Bindung (%) 29
Die Maltodextrine weisen außerdem einen Gehalt an unlöslichen Fasern von 55% in Trockenmasse, bestimmt gemäß dem Verfahren ADAC (Nr. 985-29), auf.
Um den Tafelsüßstoff A herzustellen, wird die Mischung aus Maltodextrin und Aspartam unter den folgenden Bedingungen zerstäubt.
Eine Mischung aus Maltodextrinen und Aspartam zu den in Tabelle I angegebenen Anteilen zu 40% in Trockenmasse wird auf eine Temperatur von 50°C gebracht.
Die so vorgewärmte Mischung wird in einem Zerstäuber NIRO vom Typ FU11DA720, mit P208 bezeichnet, mit Turbine eingebracht. Die Temperatur der Luft am Eingang des Zerstäubers wird auf einen Wert zwischen 200 und 210°C fest eingestellt, und die Temperatur der Luft am Ausgang beträgt 90°C.
Um den Tafelsüßstoff B herzustellen, werden die beiden Bestandteile in Pulverform in einem Mischer vom Typ LÖDIGE mittels einer dem Durchschnittsfachmann bekannten Technik trockengemischt.
Die Verpackung sind Beutel zu 6 g, ohne dass ein Problem der Phasentrennung festgestellt wird.
Um den Tafelsüßstoff C herzustellen, werden die Pulver ebenfalls in einem Mischer vom Typ LÖDIGE trockengemischt, und es wird in Einzeldosierungen verpackt.
Beispiel 2: Studium der Stabilität der als Füllstoffe verwendeten verzweigten Maltodextrine unter sauren Bedingungen
Um die Stabilität der verzweigten Maltodextrine unter sauren Bedingungen bewerten zu können, werden Lösungen mit unterschiedlichem pH hergestellt, welche entweder Fructooligosaccharide (ACTILIGHT 950P oder RAFTILOSE P35) als Vergleich gemäß dem Stand der Technik oder verzweigte Maltodextrine gemäß der Erfindung enthalten.
Während der Lagerung wird die Entwicklung der Molekulargewichte der Oligosaccharide in Lösung durch sterischen Ausschluss gefolgt von einer Detektion mittels differentieller Refraktometrie gemessen.
Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt.
Im Fall verzweigter Maltodextrine wird eine sehr leichte Auswirkung von Säuerung der Lösungen festgestellt. Es findet somit bei sehr sauren pH-Werten (kleiner als 3) eine leichte Hydrolyse statt, die sich durch eine Entwicklung des Molekulargewichts zu niedrigeren Werten ausdrückt. Nach zwei Wochen der Lagerung sind die Unterschiede nicht größer als jene, die zu Anfang nach Säuerung beobachtet wurden. Nach 1 Monat der Lagerung sind einzig die Werte, die bei sehr geringen pH-Werten (kleiner als 2,7) beobachtet wurden, im Vergleich zur Alterung nach zwei Wochen verringert. Das Molekulargewicht in Zahl geht für Lösungen mit einem pH von 2 von 2800 Dalton auf 2400 Dalton.
Im Fall von Fructooligosacchariden ist nach zwei Wochen der Lagerung bei einem pH von 2 das Molekulargewicht auf 30% seines Anfangswerts verringert. Nach einem Monat enthalten die Lösungen mit einem pH von 2 und 2,7 sehr stark abgebautes ACTILIGHT.
Schlussfolgerung: Die verzweigten Maltodextrine sind für saure pH-Bedingungen gut geeignet.
Beispiel 3: Eigenschaften der Tafelsüßstoffe gemäß der Erfindung
Die nachstehenden Tabellen stellen die technischen Vorteile, die durch den Bestandteil verzweigte Maltodextrine als Füllstoff für Tafelsüßstoffe gemäß der Erfindung verliehen werden, dar.
Der Tafelsüßstoff A gemäß der Erfindung wird mit einem Tafelsüßstoff der Art CANDEREL, der ebenfalls 3 Gew.-% Aspartam, aber 97 Gew.-% herkömmlicher Maltodextrine aufweist, verglichen.
Der Tafelsüßstoff B gemäß der Erfindung wird mit einem Tafelsüßstoff der Art ACTISUCRE, der ebenfalls 83 Gew.-% Saccharose, aber 17 Gew.-% Fructooligosaccharide aufweist, verglichen.
Bezüglich des Tafelsüßstoffs C gemäß der Erfindung wird dieser mit einem Tafelsüßstoff der Art ELISLIM, der 99 Gew.-% Erythritol und 1 Gew.-% Aspartam aufweist, verglichen.
Die Bestimmung des Kaloriengehalts wird durch Berechnung wie zuvor angegeben durchgeführt. Die Bestimmung des Gehalts an unlöslichen Fasern als Füllstoff wird gemäß dem Verfahren ADAC (Nr. 985-29) bestimmt. Die Stabilität in saurem Medium wird gemäß dem in Beispiel 2 beschriebenen Protokoll bestimmt.
Die folgenden Tabellen III, IV und V stellen die Ergebnisse dar, die jeweils beim Vergleich des Tafelsüßstoffs A mit dem Tafelsüßstoff der Art CANDEREL, des Tafelsüßstoffs B mit dem Tafelsüßstoff der Art ACTISUCRE und des Tafelsüßstoffs C mit dem Tafelsüßstoff der Art ELISLIM erhalten wurden. Tabelle III

Tafelsüßstoff der Art CANDEREL Tafelsüßstoff A

Kaloriengehalt (Kcal/g) 4 2,06

Gehalt an Fasern des Füllstoffs (%) < 2 55

Stabilität unter sauren Bedingungen + +++

Tabelle IV

Tafelsüßstoff der Art ACTISUCRE Tafelsüßstoff B

Kaloriengehalt (Kcal/g) 3,66 3,66

Gehalt an Fasern des Füllstoffs (%) 2 55

Stabilität unter sauren Bedingungen + +++

Tabelle V

Tafelsüßstoff der Art ELISLIM Tafelsüßstoff C

Kaloriengehalt (Kcal/g) < 1 < 1

Gehalt an Fasern des Füllstoffs (%) < 1 55

Stabilität unter sauren Bedingungen + +++
Aufgrund des Bestandteils verzweigte Maltodextrine als Füllstoff weisen die Tafelsüßstoffe gemäß der Erfindung bemerkenswerte Eigenschaften durch ihren stark erhöhten Gehalt an unverdaulichen Fasern und ihre ausgezeichnete Stabilität unter sauren Bedingungen auf.

Claims

Faserangereicherte Tafelsüßstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass diese 3 bis 99 Gew.-% verzweigte Maltodextrine umfassen, die zwischen 15 und 35% 1,6-glycosidische Bindungen, einen Gehalt an reduzierenden Zuckern von weniger als 20%, einen Polymolekular-Index von weniger als 5 und ein Zahlenmittel des Molekulargewichts Mn von gleich oder weniger als 4500 g/Mol aufweisen, und dadurch, dass diese ferner 0,1 bis 5 Gew.-% eines Süßstoffs, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aspartam, Acesulfam K, Saccharin, Cyclamat, Steviosid, Sucralose, einzeln oder in Mischung, umfassen, und dass diese unter sauren Bedingungen stabil sind.
Tafelsüßstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verzweigten Maltodextrine einen Gehalt an reduzierenden Zuckern zwischen 2 und 5% und ein Zahlenmittel des Molekulargewichts Mn zwischen 2000 und 3000 g/Mol aufweisen.
Tafelsüßstoffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass alle oder ein Teil der verzweigten Maltodextrine hydriert sind.
Tafelsüßstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass diese auch einen Zucker oder ein Polyol, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Saccharose, Dextrose, Fructose, Maltose, Lactose, Maltodextrinen, getrockneten Glucosesirupen, Sorbit, Xylitol, Mannitol, Maltit, Isomalt und Erythritol, einzeln oder in Kombination, umfassen.
Verfahren zur Herstellung von Tafelsüßstoffen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Methode ausgewählt unter den Methoden des Co-Zerstäubens oder physikalischen Messens von Pulvern, einzeln oder in Kombination, eingesetzt wird.
Tafelsüßstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dieser in flüssiger Form vorliegt und 10 bis 30 Gew.-% der verzweigten Maltodextrine, hydriert oder nicht hydriert, und wenigstens 20 bis 40 Gew.-% eines Polyols ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Maltit, Xylitol, Erythritol, Sorbit und Isomalt umfasst.