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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein doppellagiges Formiergewebe, bestehend aus
einem einzelnen Satz an Kettfäden
und zwei Lagen aus Schussfäden zur
Verwendung in der Blattbildungszone einer Papierherstellungsmaschine.
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ALLGEMEINER STAND DER
TECHNIK
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In
der Blattbildungszone einer Papierherstellungsmaschine wird ein
wässriger
Ganzstoff auf die papierseitige Oberfläche eines sich bewegenden Formiergewebes
deponiert. Die maschinenseitige Oberfläche des Formiergewebes steht
in Kontakt mit den statischen Gewebestützelementen in der Blattbildungszone
der Papierherstellungsmaschine. Das Formiergewebe ermöglicht,
dass Wasser vom Ganzstoff abfließen kann und hält einen
Anteil der Papierherstellungs-Feststoffe im Ganzstoff auf dessen Oberfläche zurück, um eine
anfangende Papierbahn zu bilden.
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Es
hat sich herausgestellt, dass die erwünschten Merkmale solcher Gewebe
zu einem gewissen Grad gegenseitig inkompatibel sind sowohl beim
Erreichen eines akzeptablen Ausgleichs zwischen den Abfluss-, Formier-
und Rückhalteeigenschaften
des Gewebes, als auch bei anderen Faktoren, die die Auswahl des
Webmusters beeinflussen, um für
die Papierseite und die Maschinenseite des Formiergewebes optimale
Eigenschaften zu erzielen. Das Formiergewebe muss in der Lage sein,
den ihm auferlegten mechanischen und Reibungsbeanspruchungen zu
widerstehen, die bei modernen Papierherstellungsmaschinen, in denen
sich das Formiergewebe bei einer Geschwindigkeit von mehr als 70 Km/h
bewegt, erheblich sind. Um ein Papier von akzeptabler Qualität herzustellen,
sollte das Formiergewebe keinerlei Markierungen auf dem Blatt verursachen,
die als Siebmarkierungen bekannt sind und der Prozentsatz der Papierfeststoffe
im Ganzstoff, der in der anfangenden Papierbahn zurückbehalten
wird, als Erstdurchlaufs-Rückhaltung
bekannt, sollte so hoch wie möglich
sein. Um eine hochgradige Erstdurchlaufs-Rückhaltung zu erzielen, muss
das Formiergewebe gute Abflussmerkmale und niedrige Wassertrag-Merkmale
aufweisen, sodass das entfernte Wasser leicht durch das Gewebe ohne übermäßigen Abfluss
und Verlust an Papierfeststoffen transportiert werden kann. Das
Gewebe sollte ebenfalls eine einheitliche, ebene Stützfläche bereitstellen,
auf welcher der Ganzstoff abgetragen wird, sodass die Papierherstellungsfasern
gleichmäßig durch die
Werkfäden
der papierseitigen Oberfläche
gestützt werden
und die resultierende Bahn keine erheblichen Variationen ihrer Faserverteilung
aufweist und als „gut
gebildet" bezeichnet
werden kann. Während
ein erheblicher Anteil an Fasern im Ganzstoff, der dem sich bewegenden
Formiergewebe zugeführt
wird, dazu tendiert, sich in der Maschinenrichtung des Formiergewebes
zu orientieren, sollte das Gewebe zusätzlich eine ausreichende Faserverstärkung in Querrichtung
der Maschine bereitstellen.
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Der
Bedarf einer hohen Abflussrate erfordert ein Gewebe mit Grobbindung,
eine solche Webart tendiert jedoch dazu, Siebmarkierungen zu verursachen
und die anfangende Papierbahn tendiert dazu, sich in etwa in, anstatt
hauptsächlich
auf, der papierseitigen Oberfläche
des Formiergewebes zu bilden. Ein dicht gewebtes Gewebe bietet eine
bessere Papierverstärkung
und führt
zu einer guten Erstdurchlaufs-Rückhaltung
und das Papier wird auf, anstatt in etwa in, dem Gewebe gebildet
und lässt
sich daher leichter vom Formiergewebe lösen. Ein dicht gewebtes Gewebe
weist jedoch ein schlechtes Abflussvermögen auf.
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Es
hat sich herausgestellt, dass ein verbessertes Abflussvermögen sowie
Faserstützmerkmale erreicht
werden können,
indem sichergestellt wird, dass die Rahmenöffnungen in der Papierseitenlage im
Wesentlichen regelmäßig sind
und falls die Öffnungen
rechteckig sind, wird bevorzugt, dass die längere Seite zur Maschinen-Querrichtung
hin orientiert wird. Ein dazugehöriger
Faktor ist jedoch der unerwünschte
Effekt der Kräfte,
die dazu neigen, benachbarte Schussfadenpaare zu veranlassen, sich
dichter aneinander zu bewegen, wodurch eine Asymmetrie erzeugt wird,
die als „Zwillingsbildung" bekannt ist. Dies
reduziert die Ausrichtung und Registrierung der papierseitigen und
maschinenseitigen Fäden
und die daraus resultierenden verschieden großen Abflusswege haben eine
nachteilige Auswirkung auf die Papierqualität. Verschiedene Verfahren wurden
bisher vorgeschlagen, um dieses Problem zu beseitigen.
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In
der US-A-6,112,774, schlägt
Wilson vor, dass die Zwillingsbildung aus der übermäßigen Spannung, die in Fäden in der
Maschinenrichtung an der Stelle vorhanden sind, an der sich diese
Fäden in der
Maschinenseitenlage mit den Fäden
der Maschinen-Querrichtung in einer „unter 1, über 1, unter 1"-Konfiguration verflechten, zum Beispiel
bei dem durch Wright in der US-A-5,025,839 offenbarten Zickzack-Webmuster
der Maschinenseitenlage, resultiert. Wilson offenbart zwar ein Webmuster,
welches das Zickzack-Muster von Wright für die Maschinenseitenlage aufrechterhält, schlägt jedoch
eine Anordnung aus sich abwechselnden Maschinenrichtungsfäden vor,
in welcher die Verflechtungspunkte der Maschinenseitenlage auf den
benachbarten Maschinenrichtungsfäden
durch wenigstens zwei Maschinenquerrichtungsfäden als Mittel zur Spannungsreduzierung
in den Maschinenrichtungsfäden
versetzt sind.
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Dennoch
hat sich herausgestellt, dass die Zwillingsbildung von Schussfäden der
Papierseitenlage in Webmustern, wie sie von Wilson in der US-A-6,112,774
offenbart werden, weiter besteht. Wilson schlägt weiterhin in der WO-A-01/59208
vor, dass Fäden
in Maschinen-Querrichtung in ihren ursprünglichen Positionen gehalten
werden können, das
heißt
dass die Zwillingsbildung durch die Verwendung der empfohlenen bevorzugten
Materialien zur Herstellung der Maschinenrichtungsfäden reduziert
werden kann. Diese Materialien sind dafür bekannt, das Kräuseln zu
fördern,
insbesondere an der Stelle, an welcher sich die Maschinenrichtungsfäden mit
den Maschinen-Querrichtungsfäden
in einer „über 1, unter
1, über
1, unter 1, über
1"-Konfiguration verweben.
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Es
hat sich jedoch kürzlich
herausgestellt, dass die Zwillingsbildung von Papierseitenlagenfäden benachbart
der Webpunkte in der Lage in einem doppellagigen Gewebe durch Verwendung
von Webmustern, die keine unmittelbare Nähe der Webpunkte auf benachbarten
Kettfäden
der Papierseitenlage beinhalten, vermieden oder erheblich reduziert
werden kann. Dieser Vorteil wird weiter erhöht, wenn das Webmuster zusätzlich keine
unmittelbare Nähe
auf einem einzelnen Kettfaden des letzten Punkts einer Reihe von
verwebten Punkten in der Papierseitenlage und keinen unmittelbar
benachbarten Verflechtungspunkt in der Maschinenseitenlage beinhaltet. Es
hat sich daher herausgestellt, dass sich der unerwünschte Zwillingseffekt
durch das Bereitstellen eines Webmusters erheblich reduzieren lässt, was
die Entfernung zwischen Webpunkten in der Papierseitenlage oder
auf benachbarten Kettfäden
maximiert, während
die interne Flottierfadenlänge
der Kettfäden zwischen
den Verflechtungspunkten auf der Papierseitenlage und den Webpunkten
auf der Maschinenseitenlage erhöht
wird.
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Das
Ausmaß der
Zwillingsbildung der benachbarten Fäden kann hinsichtlich des Verhältnisses
des Unterschieds zwischen der Entfernung (W) zwischen einem eines
spezifischen Fadenpaars mit Zwillingsbildung und dem benachbarten
Faden ohne Zwillingsbildung und der Entfernung (N) zwischen dem
Fadenpaar mit Zwillingsbildung zur Entfernung W beschrieben werden.
Dies kann als das Verhältnis (W-N):W
oder als Prozentsatz (W-N)/W × 100
ausgedrückt
werden.
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Bei
einem Gewebe mit nur minimaler Zwillingsbildung wäre dieses
Verhältnis
annähernd
0:1 oder 0 %; wobei bei einem Gewebe mit starker Zwillingsbildung
dieses Verhältnis
bis zu 1:2 oder 50 % sein kann. Es hat sich herausgestellt, dass
bei den Geweben gemäß dieser
Erfindung das Verhältnis
auf wenigstens 0,1:1 oder 10 % reduziert werden kann und eher bevorzugt
auf zwischen 0,05:1 und 0:1 oder 5 % bis 0 reduziert werden kann.
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Eine
Reduktion der Zwillingsbildung der papierseitigen Schussfäden, zusammen
mit der Tatsache, dass sämtliche
der Schussfäden
der Papierseitenlage zur Verstärkung
der Papierherstellungsfasern beitragen, führt zu einer größeren Regelmäßigkeit
der Rahmenöffnungen
auf der papierseitigen Oberfläche
der Papierseitenlage und daher zu einer entsprechend größeren Einheitlichkeit
der Faserverstärkung.
Es ist wohlbekannt, dass die allgemeine Rahmengröße und die Rahmenlänge in der
Maschinenrichtung wichtige Parameter bei der Konstruktion der Formiergewebe
sind und diese Themen werden von Helle, Torbjorn, „Faserbahnverstärkung des Siebtuchs", Tappi Journal,
Jahrgang 71, Nr. 1 (Januar 1988), S. 112-117 und Johnson, D. B., „Rückhaltung und
Abfluss von Blattbildungssieben",
Pulp & Paper Canada,
Jahrgang 85, S. T167-172 (1984) behandelt. Die Autoren geben an,
dass Rahmenöffnungskonfigurationen
einen erheblichen Einfluss auf den Abfluss der anfangenden Papierbahn
und auf die Erstdurchlaufs-Rückhaltungs-Merkmale
des Formiergewebes haben. Es hat sich herausgestellt, dass eine
höhere
Maschinen-Querrichtungsverstärkung durch
die Verwendung von Konstruktionen mit rechteckigen Rahmenöffnungen
erzielt wird.
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Es
wurde bisher in Betracht gezogen, dass Abflussprobleme in doppellagigen
Formiergeweben auf die Verwendung von Webmustern zurückzuführen sind,
die mehr als 8 Fächer
pro Webmaschine erfordern. Ein Aspekt solcher Probleme ist zum Beispiel
im CPPA Datenblatt Nr. G-18 (Rev. Nov. 1994) auf Seite 9 festgehalten.
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass geeignete Webmuster mit
vorteilhaften Ergebnissen und ohne die zu erwartenden Nachteile unter
Anwendung von Konstruktionen erzeugt werden können, die 9 Fächer oder
mehr erfordern.
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Folglich
hat sich herausgestellt, dass die exponierten Flottierfadenlängen der
Schussfäden
der Maschinenseitenlage auf der maschinenseitigen Oberfläche der
Maschinenseitenlage bei einem doppelseitigen Formiergewebe verlängert werden
können.
Das daraus resultierende verlängerte
Volumen des Schussfadenmaterials, das den Reibungskräften der
Maschine ausgesetzt ist, kann die Betriebslebensdauer des Formiergewebes
erheblich verlängern.
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US-A-5
857 498 offenbart ein doppelseitiges Formiergewebe für eine Papierherstellungsmaschine gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Die
vorliegende Erfindung sieht deshalb vor, ein doppellagiges Formiergewebe
für eine
Papierherstellungsmaschine mit erhöhter Widerstandskraft gegen
den Verschleiß und
die Reibung der Maschinenseitenlage bereitzustellen. Die Erfindung
stellt relativ lange Flottierschussfäden der Maschinenseitenlage in
der maschinenseitigen Oberfläche
bereit, die dem reibungsträchtigen
Verschleiß ausgesetzt
sind, der auf das Formiergewebe einwirkt, während es in Kontakt mit den
verschienen stillstehenden und sich bewegenden Elementen in der
Blattbildungszone einer Papierherstellungsmaschine steht. Die Erfindung
ermöglicht
außerdem
die Verwendung von Schussfäden
mit größeren Durchmessern,
als zuvor zur Verwendung bei doppellagigen Formiergeweben durchführbar war.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ebenfalls vor, ein doppellagiges Formiergewebe
mit einem verbesserten Ausgleich zwischen dem Wasserabfluss und
der Rückhaltung
von Papierfeststoffen bereitzustellen. Die Erfindung stellt im Wesentlichen
rechteckige Rahmenöffnungen
der Papierseitenlage mit im Wesentlichen derselben Breite in der
Maschinenrichtung bereit. Die gleichmäßige Beabstandung der den Umfang
der Rahmenöffnungen
bildenden Fäden stellt
ein hohes Maß an
Einheitlichkeit und Unterstützung
für die
Papierherstellungsfasern bereit, sodass das resultierende Blatt
eine im Wesentlichen einheitliche Erscheinung und Struktur aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung sieht weiterhin vor, ein doppellagiges Formiergewebe
mit einem Webmuster bereitzustellen, das eine erhebliche Reduktion
der Zwillingsbildung der Schussfäden
der Papierseitenlage erzeugt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein doppellagiges Formiergewebe für eine Papierherstellungsmaschine
bereit, das in einem allgemeinen Geweberapport gewebt wird, das
in Kombination folgendes umfasst
- (a) Schussfäden der
Papierseitenlage;
- (b) Schussfäden
der Maschinenseitenlage und
- (c) Kettfäden,
wobei
- (i) sich die Schussfäden
der Papierseitenlage mit den Kettfäden in einem ersten Geweberapport verweben;
- (ii) sich die Schussfäden
der Maschinenseitenlage mit den Kettfäden in einem zweiten Geweberapport
verflechten;
- (iii) das Gewebe in einem allgemeinen Rapport verwebt wird,
das 3N Fächer
erfordert, wobei N für
eine ganz Zahl steht und wenigstens 2 beträgt;
- (iv) für
jeden Kettfaden der erste Geweberapport Webstellen enthält, umfassend
einen ersten und einen zweiten Webpunkt, wobei jeder der ersten und
zweiten Webpunkte durch wenigstens zwei Schussfäden der Papierseitenlage getrennt
sind;
- (v) für
jeden Kettfaden der zweite Geweberapport eine Reihe von Flechtpunkten
enthält,
an denen jeder verflochtene Schussfaden der Maschinenseitenlage
ebenfalls im Wesentlichen unterhalb einer Webstelle der Schussfäden der
Papierseitenlage und an jedem benachbarten Kettfaden vorbeiläuft;
- (vi) für
jeden Kettfaden jeder der ersten und zweiten Webpunkte mit einem
Schussfaden der Papierseitenlage von einem benachbarten Flechtpunkt
der Maschinenseitenlage durch wenigstens zwei Schussfäden der
Maschinenseitenlage getrennt sind und
- (vii) eine maschinenseitige Oberfläche der Maschinenseitenlage
exponierte Flottierschussfäden der
Maschinenseitenlage mit einer Flottierfadenlänge L enthält, die als L = 3N – M definiert
ist, wobei M für
eine ganze Zahl steht und wenigstens 1 beträgt.
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Bei
den doppellagigen Formiergeweben gemäß dieser Erfindung ist jeder
Kettfaden im Webmuster sowohl der Papierseitenlage als auch der
Maschinenseitenlage des Gewebes inhärent, sodass jeder Kettfaden
zur strukturellen Integrität
und den Merkmalen beider Lagen beiträgt, insbesondere in Bezug auf
die Konsistenz der Papierverstärkung
und lange Flottierschussfäden
in der Maschinenseitenlage ermöglicht,
wodurch die Betriebslebensdauer des Gewebes erhöht wird.
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Weiterhin
folgt bei den doppellagigen Formiergeweben gemäß dieser Erfindung jeder Kettfaden
einen identischen Pfad, wobei das Webmuster für jeden Kettfaden vom Webmuster
der benachbarten Kettfäden
durch eine identische, vorher festgelegte Anzahl von Schussfäden der
Papierseitenlage und der Maschinenseitenlage versetzt wird. Innerhalb
jedes Rapports enthält
der Kettfadenpfad Webstellen, die Paare von Webpunkten mit den Schussfäden der
Papierseitenlage und Flechtpunkten mit den Schussfäden der
Maschinenseitenlage enthalten, sodass die Flechtpunkte ungefähr zentral
zwischen dem zweiten Flechtpunkt einer vorangehenden Flechtstelle
und dem ersten Flechtpunkt der nächsten
nachfolgenden Stelle liegen. Die Entfernung des Versatzes eines
Paars an Flechtpunkten eines Kettfadens vom vorangehenden Paars
an Flechtpunkten des unmittelbar vorangehenden Kettfadens, gemessen
anhand der vorher festgelegten Anzahl der Schussfäden der
Papierseitenlage und der Maschinenseitenlage, wird derart ausgewählt, dass
die maschinenseitigen Flechtpunkte an einem Kettfaden ungefähr unterhalb
eines Teils einer Webstelle an jedem benachbarten Kettfaden liegen.
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Weiterhin
sind die Kettfäden
derart angeordnet, dass sich jeder Kettfaden mit demselben Kettfaden
der Maschinenseitenlage und sich ebenfalls entweder mit dem zweiten
vorangehenden oder dem zweiten nachfolgenden Kettfaden verflicht.
Dies ermöglicht
die Verwendung von Konstruktionen mit relativ langen externen Flottierschussfäden in der
maschinenseitigen Oberfläche
der Maschinenseitenlage, indem den langen Flottierschussfäden Stabilität bereitgestellt
wird, die wiederum durch das erhöhte Verschleißvolumen
in der Maschinenseitenlage zu der erwünschten erhöhten Betriebslebensdauer des Gewebes
beitragen. Solche Konstruktionen enthalten im Wesentlichen reguläre Rahmenöffnungen
auf der papierseitigen Oberfläche,
die eine größere Einheitlichkeit
der Papierverstärkung
bereitstellen.
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Bevorzugt
weist jeder Kettfaden in allen Ausführungsformen einen internen
Flottierfaden zwischen der Maschinenseitenlage und der Papierseitenlage
auf, der über
wenigstens zwei Schussfäden der
Maschinenseitenlage zwischen jedem Flechtpunkt mit einem Schussfaden
der Maschinenseitenlage und dem unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden
Webpunkt in der Papierseitenlage vorbeiläuft.
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Bevorzugt
wird das Verhältnis
der Anzahl der Schussfäden
der Papierseitenlage zur Anzahl der Schussfäden der Maschinenseitenlage
zwischen 2:1 und 1:1 ausgewählt
und eher bevorzugt beträgt
das Verhältnis
2:1.
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Bevorzugt
wird das Webmuster der Papierseitenlage ausgewählt aus einer Satin-Gewebskonstruktion
oder einer Köperbindung
oder einer groben Köperbindungs-Konstruktion.
Eher bevorzugt ist das Webmuster der Papierseitenlage eine 3N × 6N-Konstruktion, wobei
3N die Anzahl der Fächer
bedeutet. Beträgt
das Verhältnis
der Anzahl der Schussfäden der
Papierseitenlage zur Anzahl der Schussfäden der Maschinenseitenlage
also 2:1, wäre
das Webmuster der Maschinenseitenlage daher bevorzugt eine 3N × 3N-Konstruktion.
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Bei
der nachfolgenden Beschreibung und den Ansprüchen haben bestimmte Begriffe
die nachfolgenden Bedeutungen:
Der Begriff „Papierseitenlage" bezieht sich auf
die Lage der Schuss- und Kettfäden
in dem doppellagigen Formiergewebe, auf welchen der Ganzstoff deponiert
wird und der dazugehörige
Begriff „papierseitige
Oberfläche
der Papierseitenlage" bezieht
sich auf die exponierte Oberfläche
der Papierseitenlage, welche die anfangende Papierbahn direkt unterstützt.
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Der
Begriff „Maschinenseitenlage" bezieht sich auf
die Lage der Schuss- und Kettfäden
in dem doppellagigen Formiergewebe, die in Kontakt zu den Stützmitteln
der Papierherstellungsmaschine steht und der dazugehörige Begriff „maschinenseitige Oberfläche der
Maschinenseitenlage" bezieht
sich auf die exponierte Oberfläche
der Maschinenseitenlage, die in direktem Kontakt zu den feststehenden und
sich drehenden Elementen der Maschine steht.
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Der
Begriff „Maschinenrichtung" oder „MR" bezieht sich auf
eine Linie, die parallel zur Bewegungsrichtung des Formiergewebes
verläuft,
wenn dieses auf der Papierherstellungsmaschine eingesetzt wird und
der dazugehörige
Begriff „Maschinen-Querrichtung" oder „QR" bezieht sich auf
eine quer laufende Richtung zur Maschinenrichtung.
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Der
Begriff „Rahmen" bezieht sich auf
den im Wesentlichen rechteckigen Bereich, der durch die Längsachse
der vier Webfäden
in der papierseitigen Oberfläche
der Papierseitenlage eines Formiergewebes definiert ist. Der dazugehörige Begriff „Rahmengröße" bezieht sich auf
Größe, die
durch das Maß aus
vier ausgewählten
Garnen bestimmt wird, welche in der Draufsicht einen ausgeprägten Rahmen definieren.
Dieser Begriff ist gleichbedeutend dem Begriff „Deckfläche des offenen Bereichs", wie er im CPPA-Datenblatt
Nr. G-18 (Rev. Nov. 1994) auf Seite 3 verwendet wird. Der dazugehörige Begriff „Rahmenöffnung" bezieht sich auf
den tatsächlichen
offenen Bereich zwischen den Garnen innerhalb eines bestimmten Rahmens
in der papierseitigen Oberfläche
der Maschinenseitenlage des Gewebes.
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Der
Begriff „Faserverstärkungsindex" bezieht sich auf
eine Berechnung, die gemäß des Verfahrens
nach Beran errechnet und im CPPA-Datenblatt Nr. G-18 (Rev. Nov.
1994) auf Seite 4 zusammengefasst wird; er stellt einen Anhaltspunkt
des Unterstützungsgrads
dar, welcher der anfangenden Papierbahn durch das Formiergewebe
verliehen wird. Das Verfahren wird ferner im Einzelnen in Helle,
Torbjorn, „Faserbahnunterstützung des
Siebtuchs", Tappi
Journal, supra auf Seite 115 dargelegt.
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Der
Begriff „Verflechten" bezieht sich auf
einen Punkt, an welchem sich ein spezifischer Kettfaden um einen
Schussfaden einer Maschinenseitenlage wickelt; der dazugehörige Begriff „Verweben" bezieht sich auf
einen Punkt, an welchem sich ein spezifischer Kettfaden um einen
Schussfaden einer Papierseitenlage wickelt.
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Der
Begriff „Flottierfaden" bezieht sich auf
einen Faden, der über
einer Gruppe von anderen Fäden
verläuft,
ohne sich mit diesen zu verweben oder zu verflechten; der dazugehörige Begriff „Flottierfadenlänge" bezieht sich auf
die Länge
eines Flottierfadens, der als eine Zahl ausgedrückt werden kann, welche die
Anzahl der vorbeilaufenden Fäden
kennzeichnet.
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Der
Begriff „interner
Flottierfaden" bezieht sich
auf einen Flottierfaden, der zwischen den benachbarten Oberflächen der
Maschinenseitenlage und der Papierseitenlage vorbeiläuft.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen:
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1 bis 18 inklusive
sind sequenzielle schematische Schnittzeichnungen einer ersten Ausführungsform
der Erfindung, die die Wege jedes aufeinander folgenden Kettfadens
in einer Wiederholung des Formiergewebe-Rapports darstellen;
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19 stellt
die Papierseitenlage der ersten Ausführungsform der Erfindung dar;
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20 stellt
die Maschinenseitenlage der ersten Ausführungsform der Erfindung dar;
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21 ist
ein Webdiagramm der ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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22 ist
ein Webdiagramm einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, das
ebenfalls den Pfad eines Kettfadens in einer Wiederholung des Formiergewebe-Rapports
darstellt und
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23 ist
ein Webdiagramm einer dritten Ausführungsform der Erfindung, das
ebenfalls den Pfad eines Kettfadens in einer Wiederholung des Formiergewebe-Rapports
darstellt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Unter
Bezugnahme von zunächst 1 bis 18 stellen
diese Figuren insgesamt gesehen den Pfad jeder der achtzehn einzelnen
aufeinanderfolgenden Kettfäden 140 des
allgemeinen Webrapports einer ersten Ausführungsform des Formiergewebes 100 gemäß der Erfindung
dar. Die Kettfäden 140 in den
fortlaufenden Figuren sind fortlaufend als Kettfaden A, Kettfaden
B, Kettfaden C, bis zu sowie einschließlich Kettfaden R. Bei jeder
der 1 bis 18 sind die Kettfäden 120 in
der Papierseitenlage 102 im Querschnitt als die obere Lage
dargestellt und die Kettfäden 130 in
der Maschinenseitenlage 104 sind im Querschnitt als die
untere Lage dargestellt. Die beiden Kettfäden-Sätze 120 und 130 sind von
1 bis 54 nummeriert.
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Wie
ersichtlich folgt jeder Kettfaden 140 einem identischen
Pfad, wobei sie in einem Rapport des Webmusters der Papierseitenlage 102 zwei Webstellen 105 und 107 bilden,
wobei jede davon zwei Webpunkte 106 und 108 sowie 110 und 112 (1)
und in einem Rapport des Webmusters der Maschinenseitenlage 104 zwei
Flechtpunkte 114 und 116 umfasst, dargestellt
für Kettfaden
A als 114a, 116a, für Kettfaden B als 114b, 116b,
etc. Von der linken Seite der Figuren aus gesehen folgt Flechtpunkt 114 dem
Webpunkt 108 in jedem Rapport und geht dem Webpunkt 110 voran.
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Unter
Bezugnahme des Pfads des in 1 dargestellten
Kettfadens A ist jedes Paar an Webpunkten 106, 108 sowie 110, 112 jeweils
an jeder Webstelle 105 durch zwei Schussfäden 120 der
Papierseitenlage getrennt, die in 1 als Schussfäden 2 und
4 sowie 29 und 31 der Papierseitenlage illustriert sind, und bildet
daher einen internen Flottierkettfaden desselben.
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Unter
Bezugnahme der 1, 2 und 3,
welche jeweils den Pfad der Kettfäden A, B und C darstellen,
ist ersichtlich, dass der Schussfaden 3 der Maschinenseitenlage,
der mit dem Kettfaden B am Flechtpunkt 116b verflochten
ist, auch direkt unterhalb der ersten Webstelle 105 des
Kettfadens A verläuft,
die an den Schussfäden
1 und 5 der Papierseitenlage auftritt, und dann im Wesentlichen unterhalb
der ersten Webstelle 107 des Kettfadens C vorbeiläuft, die
an den Schussfäden
4 und 8 der Papierseitenlage auftritt.
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Auf ähnliche
Weise verläuft
der Schussfaden 33 der Maschinenseitenlage, der am Flechtpunkt 114b mit
dem Kettfaden B verflochten ist, direkt unterhalb der zweiten Flechtstelle 105 des
Kettfadens C, die an den Schussfäden
31 und 35 der Papierseitenlage auftritt und verläuft ebenfalls im Wesentlichen
unterhalb der zweiten Webstelle 107 des Kettfadens A, die
an den Schussfäden
28 und 32 der Papierseitenlage auftritt.
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Unter
Bezugnahme auf 1 bis 18 ist weiterhin
ersichtlich, dass für
jeden der Kettfäden
A, B, C und für
jeden der darauffolgenden Kettfäden
D bis R jeder erste Flechtpunkt 114a, 114b, 114c,
etc. sowohl vom unmittelbar vorangehenden Webpunkt 108 und
jedem darauffolgenden Webpunkt 110 an demselben Kettfaden
durch wenigstens drei Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage getrennt ist. Zum Beispiel ist in 1 der
erste Flechtpunkt 114a am Schussfaden 18 der Maschinenseitenlage
vom ersten Webpunkt 108 am Schussfaden 5 der Papierseitenlage
durch die Kettfäden
6, 9, 12 und 15 der Maschinenseitenlage und vom zweiten Webpunkt 110 am
Schussfaden 28 der Papierseitenlage durch die Schussfäden 21,
24 und 27 der Maschinenseitenlage getrennt. Auf ähnliche Weise ist jeder zweite
Flechtpunkt 116a, 116b, 116c, etc. vom
unmittelbar vorangehenden Webpunkt 112 und jeder darauffolgende Webpunkt 106 durch
wenigstens drei Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage getrennt.
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Weiter
unter Bezugnahme von 1 bis 18 ist
ferner zu bemerken, dass jeder Schussfaden 130 der Maschinenseitenlage
eine externe Flottierfadenlänge
in der maschinenseitigen Oberfläche von
15 Kettfäden 140 der
Maschinenseitenlage aufweist. Der Schussfaden 18 der Maschinenseitenlage weist
zum Beispiel einen Flechtpunkt 114a mit dem Kettfaden A
auf und ein zweiter Flechtpunkt 116c mit dem Kettfaden
C, hat jedoch keine zusätzlichen Flechtpunkte
im Rapport der Maschinenseitenlage, wodurch er unterhalb und auf
der Maschinenseite jeder der fünfzehn
Kettfäden
D bis R vorbeiläuft.
Auf ähnliche
Weise weist der Schussfaden 42 der Maschinenseitenlage einen Flechtpunkt 116a mit
dem Kettfaden A und einen zweiten Flechtpunkt 114q mit dem
Kettfaden Q, jedoch keine zusätzlichen
Flechtpunkte im Rapport der Maschinenseitenlage auf, wodurch er
unterhalb und auf der Maschinenseite jeder der fünfzehn Kettfäden B bis
P vorbeiläuft.
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Es
ist weiterhin ersichtlich, dass bei jeder beliebigen Gruppe aus
drei benachbarten Kettfäden 140 in
einem Rapport des allgemeinen Webmusters die ersten und dritten
Kettfäden 140 sich
jeweils einmal, d.h. entweder am Flechtpunkt 114 oder am Flechtpunkt 116,
jedoch nicht an beiden, mit einem gewöhnlichen Schussfaden 130 der
Maschinenseitenlage verflechten. Dadurch werden die Kettfäden A und
C an deren entsprechenden Flechtpunkten 114a und 116c durch
den Kettfaden B getrennt. Auf ähnliche
Weise werden Kettfäden
Q und A an deren entsprechenden Flechtpunkten 114q und 116a durch den
Kettfaden R getrennt. Der Effekt dieses Aspekts dieses zweiten Rapports
kann in 20 betrachtet werden, in welcher
der Flechtpunk 114 angezeigt ist.
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Ein
Ergebnis dieses Musters von Paaren an Flechtpunkten 114 oder 116 stellt
eine Erhöhung
des Kräuselungsdifferenzials
an Schussfäden 130 der Maschinenseitenlage
an diesen Punkten dar, welches diese dazu veranlasst, sich nach
außen,
weg von der maschinenseitigen Oberfläche der Maschinenseitenlage 104 zu
biegen, wodurch deren Hervortreten erhöht wird. Dies führt zu einer
Erhöhung
des verfügbaren
Verschleißvolumens
der Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage, die einer Reibung ausgesetzt sind, wodurch
wiederum die Betriebslebensdauer des Gewebes erhöht wird.
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Unter
weiterer Bezugnahme auf 1 bis 18 ist
ersichtlich, dass jeder aufeinanderfolgende Kettfaden 140 einem
identischen Pfad folgt, dessen Muster vom Muster des unmittelbar
vorangehenden Kettfadens 140 um die gleiche Anzahl an Schussfäden 120 der
Papierseitenlage und um die gleiche Anzahl an Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage versetzt ist. Unter Bezugnahme auf 1 bis 4 tritt,
zum Beispiel, der erste Webpunkt 106 des Kettfadens A mit
dem Schussfaden 1 der Papierseitenlage auf und der erste darauffolgende
Flechtpunkt 106 des Kettfadens B tritt mit dem Schussfaden
16 der Papierseitenlage auf. Der erste darauffolgende Webpunkt 106 des
Kettfadens C tritt mit dem Schussfaden 31 der Papierseitenlage auf
und der erste darauffolgende Webpunkt 106 des Kettfadens D
tritt mit dem Schussfaden 46 der Papierseitenlage auf. Dadurch ist
bei dieser ersten Ausführungsform ersichtlich,
dass der Versatz 10 Schussfäden 120 der Papierseitenlage
umfasst, wobei der darauffolgende Webpunkt 106 auf dem
zehnten Schussfaden 120 der Papierseitenlage vom Webpunkt 106 auf
dem vorangehenden Kettfaden 140 liegt. Auf ähnliche
Weise umfasst der Versatz ebenfalls fünf Schussfäden 130 der Maschinenseitenlage,
wobei jeder Flechtpunkt 114 oder 116 auf dem sechsten
Schussfaden 130 der Maschinenseitenlage vom entsprechenden
Flechtpunkt 114 oder 116 auf dem vorangehenden
Kettfaden 140 liegt.
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Aus 1 bis 18 ist
weiterhin ersichtlich, dass jeder Flechtpunkt 114 in der
Maschinenseitenlage 104 jeweils im Wesentlichen unterhalb
einer zentralen Stelle 115 in der Papierseitenlage 102 zwischen
dem zweiten Flechtpunkt 108 und dem nächsten folgenden Webpunkt 110 angeordnet
ist. Auf ähnliche
Weise ist jeder Flechtpunkt 116 in der Maschinenseitenlage
im Wesentlichen unterhalb einer zentralen Stelle zwischen dem zweiten
Webpunkt 112 und dem nächsten
darauffolgenden Webpunkt 106 angeordnet. Bei der in 1 bis 18 dargestellten Ausführungsform
ist die erste zentrale Stelle 115 vom Webpunkt 108 durch
acht Schussfäden 120 der
Papierseitenlage und vom Webpunkt 110 durch sechs Schussfäden 120 der
Papierseitenlage getrennt. Die zweite zentrale Stelle 117 ist
vom Webpunkt 112 durch sechs Schussfäden 120 der Papierseitenlage und
vom nächsten
darauffolgenden Webpunkt 106 durch acht Schussfäden 120 der
Papierseitenlage getrennt.
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Diese
Anordnung aus Flecht- und Webpunkten ist für jeden der Kettfäden A bis
R in den 1 bis 18 konstant.
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Weiterhin
unter Bezugnahme auf 1 bis 18 ist
ferner ersichtlich, dass im Rapport der Papierseitenlage 102 die
Webpunkte derart angeordnet sind, dass sich für jede Webstelle 105 oder 107 auf einem
ausgewählten
Kettfaden 140, der ein Paar von Webpunkten 106, 108 oder 110, 112 umfasst,
ein Webpunkt auf jedem der zweiten vorangehenden und zweiten darauffolgenden
Kettfäden 140 auf
dem Schussfaden 120 der Papierseitenlage zwischen den Schussfäden der
Papierseitenlage befindet, mit dem sich der ausgewählte Kettfaden 140 verwebt.
Wird zum Beispiel der Kettfaden C in 3 als der
ausgewählte
Kettfaden 140 angenommen, umfasst die erste Webstelle 105 Webpunkte 106 und 108 jeweils
auf den Schussfäden
4 und 8 der Papierseitenlage. Der zweite vorangehende Kettfaden 140 wäre dann
ein Kettfaden A (1), der einen Webpunkt 108 mit
einem Schussfaden 5 der Papierseitenlage aufweist. Der zweite darauffolgende
Kettfaden 140 ist der Kettfaden E (5), der
einen Webpunkt 106 mit dem Schussfaden 7 der Papierseitenlage
aufweist. Auf ähnliche
Weise haben bei der zweiten Webstelle 107 auf dem Kettfaden
C (3) die Webpunkte 110, 112 Schussfäden 31 und
35 der Papierseitenlage. Der entsprechende Webpunkt 112 auf
dem Kettfaden A (1) hat einen Schussfaden 32
der Papierseitenlage und der entsprechende Webpunkt 110 mit
dem Kettfaden E (5) hat einen Schussfaden 34
der Papierseitenlage. Ein ähnliches
Muster kann unter Berücksichtigung
der Webpunkte 106, 108 und 110, 112 auf
jedem Kettfaden 140 identifiziert werden.
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Weiterhin
ist in 21 ersichtlich, dass dieses
räumliche
Verhältnis
der Webpunkte 106, 108 und 110, 112 auf
die aufeinanderfolgenden, sich abwechselnden Kettfäden 140 eine
Reihe von im Wesentlichen Rhomboid-Stützzonen 142 mit identischer Konfiguration
umfasst. Zwei Beispiele werden in 21 dargestellt,
bei denen die Kettfäden
1, 3 und 5 mit den Kettfäden
A, C und E in 1, 3 und 5 übereinstimmen.
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Der
Effekt dieser Stützzonen 142 bewirkt, dass
ein Stützeffekt
auf den Schussfäden 120 der Papierseitenlage
an jeder Webstelle 105 und 107 bereitgestellt
wird, wobei es sich herausgestellt hat, dass dieser den Vorteil
hat, eine eventuelle Tendenz der Zwillingsbildung der Paare an Schussfäden 120 der
Papierseitenlage weiter zu reduzieren.
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Wie
oben besprochen kann das Ausmaß der Zwillingsbildung
der Paare an Fäden
in den Geweben gemäß der vorliegenden
Erfindung derart reduziert werden, dass das Verhältnis der Entfernung zwischen
den Fäden
mit Zwillingsbildung und den benachbarten Fäden ohne Zwillingsbildung weniger
als 0,1:1 oder 10 beträgt
und bevorzugt zwischen 0,05:1 und 0:1 oder 5 % bis Null beträgt.
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Unter
Bezugnahme auf 1 bis 18 und 21,
und wie bereits oben festgestellt, umfasst die erste Ausführungsform
daher ein Formiergewebe 100 mit einem allgemeinen Rapport,
das achtzehn aufeinanderfolgende Kettfadenpfade erfordert und in
der Papierseitenlage 102 einen ersten Rapport aufweist,
der 36 Schussfäden 120 der
Papierseitenlage umfasst. Der zweite Rapport in der Maschinenseitenlage 104 umfasst über die
gleiche Entfernung 18 Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage.
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Daher
ist ersichtlich, dass das Formiergewebe gemäß dieser Ausführungsform
einen ersten Rapport von 3N mal 6N und einen zweiten Rapport von 3N
mal 3N aufweist. Bei dem Gewebe gemäß dieser Ausführungsform
ist daher ersichtlich, dass 3N 18 ist und N = 6.
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Bei
der in 1 bis 18 und 21 dargestellten
ersten Ausführungsform
beträgt
das Verhältnis
der Schussfäden 120 der
Papierseitenlage zu den Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage 2:1.
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Die
Schussfäden
130 der
Maschinenseitenlage weisen nicht unbedingt denselben Durchmesser auf
wie die Schussfäden
120 der
Papierseitenlage und weisen bevorzugt einen größeren Durchmesser als diese
auf. In der
US 6,112,774 schlägt Wilson
vor, dass jeder QR-Faden in der Maschinenseitenlage eventuell mit
einem QR-Faden in der Papierseitenlage ausgerichtet sein muss. Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass obwohl die 18 Schussfäden
130 der Maschinenseitenlage
dieselbe Entfernung in der Maschinenrichtung einnehmen, wie die
36 Schussfäden
120 der
Papierseitenlage, keiner der Schussfäden der Maschinenseitenlage
spezifisch mit einem beliebigen der Schussfäden
120 der Papierseitenlage ausgerichtet
sein muss.
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In 19,
welche die papierseitige Oberfläche
der Papierseitenlage 102 darstellt, ist ersichtlich, dass
der erste Rapport zu regelmäßigen Rahmenöffnungen 150 führt. Wie
oben dargelegt, hat es sich herausgestellt, dass dieses Merkmal
zu verbesserten Abflusseigenschaften der Papierseitenlage eines doppellagigen
Formiergewebes beiträgt.
Es ist weiterhin ersichtlich, dass die im Wesentlichen rechteckigen Öffnungen 150 gewissermaßen länger in
der QR sind, als in der MR. Wie oben dargelegt, trägt dieses
Merkmal zur QR-Unterstützung
der Papierherstellungsfasern bei, die in der anfangenden Papierbahn überwiegend
in MR orientiert sind. Abbildung „b" nach Beran, die zur Berechnung des
Faserverstärkungsindexes
verwendet wird und wie durch das im oben genannten CPPA-Datenblatt
beschriebene Verfahren festgelegt wird, für die Gewebe gemäß dieser
Erfindung beträgt
wenigstens 0,8 und liegt eher bevorzugt zwischen 0,8 und 1,0 und
beträgt
am meisten bevorzugt 1,0, was ein Anzeichen dafür ist, dass sämtliche
Schussfäden 120 der
Papierseitenlage zur Unterstützung
der Papier herstellenden Fasern beitragen.
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Weiterhin
unter Bezugnahme auf 19 umfasst eine typische Webstelle 105 aus
Schussfäden 120 und
Kettfäden 140 der
Papierseitenlage Webpunkte 106 und 108. Eine Stützzone 142 ist ebenfalls
dargestellt.
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In 20,
welche die maschinenseitige Oberfläche der Maschinenseitenlage 104 darstellt, sind
die Flechtpunkte 114 und 116 der Schussfäden 130 und
Kettfäden 140 der
Maschinenseitenlage ersichtlich. Indem man den Pfad jedes Kettfadens 140 auf
jeder beliebigen Seite eines Flechtpunkts 114 oder 116 verfolgt,
ist weiterhin ersichtlich, dass jeder der beiden Kettfäden 140,
die benachbart zu deren entsprechenden Flechtpunkten 114 und 116 zu
sein scheinen, in der Tat durch einen dritten Kettfaden 140 getrennt
ist.
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Eine
zweite Ausführungsform
des doppellagigen Formiergewebes gemäß der Erfindung ist in 22 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform
sind die Papierseitenlage 102 und die Maschinenseitenlage 109 jeweils
in ein 9-Fach Satin-Webmuster verwebt, wobei N = 3 ist. Das Webdiagramm
in 22 stellt einen Rapport in der MR und zwei Rapports
in der QR der Webmuster sowohl der Papierseitenlage als auch der
Maschinenseitenlage dar. Wie deutlicher aus dem Diagramm, das den
Pfad eines Kettfadens 140 illustriert, ersichtlich ist,
befindet sich in jeder Wiederholung des Rapports in der Papierseitenlage 102 eine
einzelne Webstelle 105, bei der jedes Paar an Webpunkten 106, 108 durch
zwei Schussfäden 120 der
Papierseitenlage getrennt ist. Der Kettfaden 1 ist zum Beispiel
mit den Schussfäden
1 und 5 der Papierseitenlage verflochten, die wiederum durch die
Schussfäden
2 und 4 der Papierseitenlage getrennt sind. Bei dieser Ausführungsform
ist jedoch jeder Kettfaden 140 an jedem Flechtpunkt 114 mit
einem benachbarten Paar an Schussfäden der Maschinenseitenlage
verflochten, die im Kettfaden-Pfaddiagramm in 22 als
Schussfäden
15 und 18 der Maschinenseitenlage dargestellt sind.
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Es
ist weiterhin aus 22 ersichtlich, dass für alle drei
Kettfäden 140 der
erste und dritte Kettfaden 140 mit einem gewöhnlichen
Schussfaden 130 der Maschinenseitenlage verflochten ist.
Daher ist zum Beispiel der Kettfaden 1 mit den Schussfäden 15 und
18 der Maschinenseitenlage verflochten und der Kettfaden 3 ist mit
den Schussfäden
18 und 21 der Maschinenseitenlage verflochten. Auf ähnliche
Weise ist der Kettfaden 2 mit den Schussfäden 3 und 6 der Maschinenseitenlage
verflochten und der Kettfaden 4 ist mit den Schussfäden 6 und
9 der Maschinenseitenlage verflochten. Wie bezüglich der ersten Ausführungsform
bereits erwähnt,
hat sich herausgestellt, dass dieses Muster aus Flechtpunkten 114 das Kräuselungsdifferenzial
der Schussfäden 130 der Maschinenseitenlage
erhöht,
wodurch sie mehr auf der maschinenseitigen Oberfläche der
Maschinenseitenlage hervorstehen und daher zusammen mit den Effekten
der längeren
Flottierfadenlängen
der Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage zu einer entsprechenden Erhöhung der Betriebslebensdauer des
Gewebes führt.
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Es
hat sich herausgestellt, dass das Verflechten jedes Kettfadens 140 mit
zwei benachbarten Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage bei dieser Ausführungsform den zusätzlichen
Vorteil bereitstellt, dass ein Faden mit einem größeren Durchmesser
als Schussfaden der Maschinenseitenlage verwendet werden kann, wodurch
die Betriebslebensdauer des Gewebes zusätzlich noch erhöht werden kann.
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Bei
dieser Ausführungsform
enthält
der Rapport in der Papierseitenlage 120, ähnlich wie
bei der ersten Ausführungsform,
ebenfalls Stützzonen 142. Ebenfalls
unter Bezugnahme auf 22, ist zum Beispiel der Kettfaden
3 mit den Schussfäden
4 und 8 der Papierseitenlage verwebt, der Kettfaden 1 ist mit dem
Schussfaden 5 der Papierseitenlage verwebt und der Kettfaden 5 ist
mit dem Schussfaden 7 der Papierseitenlage verwebt.
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Eine
dritte Ausführungsform
des doppellagigen Formiergewebes gemäß der Erfindung wird in 23 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform
ist die Papierseitenlage 102 und die Maschinenseitenlage 104 jeweils
in einem 9-Fach Satin-Webmuster verwebt,
wobei N = 3 ist. Das Webdiagramm in 23 stellt
eine Wiederholung in der MR und zwei Wiederholungen in der QR für die Rapports
sowohl der Papierseitenlage als auch der Maschinenseitenlage dar.
Bei dieser Ausführungsform
ist in jedem Rapport in der Papierseitenlage 102 eine einzelne Webstelle 105 vorhanden,
an welcher jeweils ein Paar an Webpunkten 106, 108 durch
zwei Schussfäden 120 der
Papierseitenlage getrennt ist. In 23 ist
zum Beispiel der Kettfaden 1 mit den Schussfäden 2 und 6 der Papierseitenlage
verwoben, die durch die Schussfäden
3 und 5 der Papierseitenlage getrennt sind.
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Bei
dieser Ausführungsform
enthält
der Rapport in der Papierseitenlage 120 auf ähnliche
Weise wie bei der ersten und zweiten Ausführungsform, ebenfalls Stützzonen 142.
Wieder unter Bezugnahme auf 23 ist
zum Beispiel der Kettfaden 3 mit den Schussfäden 5 und 9 der Papierseitenlage
verwoben, der Kettfaden 1 ist mit dem Schussfaden 6 der Papierseitenlage
verwoben und der Kettfaden 5 ist mit dem Schussfaden 8 der Papierseitenlage
verwoben. Es ist ersichtlich, dass die Papierseitenlage 102 eine
einheitliche Stützfläche für die anfangende Bahn
darstellt und einen Faserverstärkungsindex von
ungefähr
1 aufweist.
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Bei
dieser Ausführungsform
unterscheidet sich das Muster der Flechtpunkte 114 von
dem der ersten beiden Ausführungsformen,
indem es kein Verflechten jedes eines ersten und dritten Kettfadens 140 mit
einem gewöhnlichen
Schussfaden 130 der Maschinenseitenlage beinhaltet. Das
Muster dieser Ausführungsform
kann einen etwas mehr reduzierten maximalen Durchmesser erfordern,
der für
die Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage verwendet werden kann, als der, welcher bei
der ersten oder zweiten Ausführungsform
verwendet werden kann. Eine eventuell bestehende Einschränkung der
verlängerten
Betriebslebensdauer kann jedoch durch das erhöhte Verschleißpotenzial
ausgeglichen werden, welches sich von den Flottierfadenlängen von
8 für die
Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage ableitet.
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Die
Kettfäden 140 können aus
jedem beliebigen geeigneten Polymermaterial bestehen und weisen
bevorzugt einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf, obwohl
auch ovale, elliptische und andere geometrisch geformte Querschnitte
verwendet werden können.
Die Abmessungen der Kettfäden 140,
der Schussfäden 120 der
Papierseitenlage und der Schussfäden 130 der
Maschinenseitenlage können
je nach verschiedenen Faktoren ausgewählt werden, einschließlich dem
bezweckten Endverbrauch, insbesondere der bezweckten Papierqualität.
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Experimentelle
Gewebe, die gemäß den verschiedenen
Ausführungsformen
der Erfindung gewebt worden sind, enthalten Schussfäden
130 der Maschinenseitenlage
mit einem kreisförmigen
Querschnitt und mit einem Durchmesser von 0,45 mm. Diese bestanden
entweder aus Polyethylen Terephthalat (PET) oder abwechselnd aus
Polyester und Nylon-6 oder Nylon-6/6.
Verschleißfeste
Fäden,
die Polymermischungen aus PET und thermoplastischem Polyurethan
umfassen, wie sie zum Beispiel von Bhatt et al., in der
US 5,502,120 offenbart sind, haben
sich ebenfalls beim Erhöhen
des Verschleißpotenzials
des Formiergewebes gemäß der Erfindung
als effektiv herausgestellt. Fadendurchmesser in einem Bereich von
0,40 mm bis 0,50 mm ergaben zufriedenstellende Ergebnisse.
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Bei
den Schussfäden 120 der
Papierseitenlage wurde ein PET-Polyester
mit einem kreisförmigen
Querschnitt und einem Durchmesser von 0,26 mm verwendet, die Ergebnisse
deuten jedoch darauf hin, dass ein Bereich von 0,17 mm bis wenigstens 0,26
mm zufriedenstellende Ergebnisse abgeben würde.
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Bei
den Kettfäden 140 stellten
sich Fäden
mit hohen Modulen als ganz besonders geeignet heraus, wie zum Beispiel
diejenigen, die Polyethylen Naphthalat (PEN) umfassen. Diese Fäden weisen
einen kreisförmigen
Querschnitt und einen Durchmesser in einem Bereich von 0,20 mm bis
0,25 mm auf. Fäden, die
aus diesen Materialien hergestellt sind, neigen dazu, ihre Kräuselung
nach dem Weben und Thermofixieren besonders gut beizubehalten und
die resultierenden Gewebe weisen eine reduzierte Neigung zur Ausdehnung
auf. Aufgrund ihres hohen Modus ist es möglich, dünnere Fäden als vergleichbare Fäden aus
PET zu verwenden, während
die vergleichbaren physikalischen Eigenschaften bewahrt werden.
Dies stellt die Möglichkeit
bereit, Kettfäden 140 aus
PEN zu verwenden, um die Kettfüllung
zu reduzieren und ermöglicht
daher einen rascheren Abfluss des Wassers aus der anfangenden Bahn,
falls dies in einer bestimmten Situation erwünscht ist.
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Der
Fachmann kann die in den Geweben der Erfindung eingesetzten Fadenstärken und
Materialien derart variieren, um die vorherrschenden Konditionen
und Parameter zur Verwendung in der bestimmten Papierherstellungsmaschine
anzupassen.
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Die
Gewebe gemäß der Erfindung
werden im Allgemeinen flach gewebt und danach geschnitten und gesäumt, um
den erforderlichen Endloskrängel des
Gewebes bereitzustellen.