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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Papiermaschinensiebes mit einer papierseitigen Lage von Schussfäden und einer
laufseitigen Lage von Schussfäden
und wenigstens zwei jeweils mit den papierseitigen Schussfäden oder/und
den laufseitigen Schussfäden
verwobenen Kettfadensystemen.
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Derartige
Papiermaschinensiebe dienen dazu, bei der Papierherstellung das
im Allgemeinen als Fasersuspension vorliegende Papiergrundmaterial von
einem Zuführsystem
aufzunehmen. Dieses Grundmaterial wird auf einem derartigen Papiermaschinensieb
bzw. zwischen zwei derartigen Papiermaschinensieben flächig verteilt.
Bei der weiteren Fertigung kann durch die in einem derartigen Sieb vorhandenen Öffnungen
der Fasersuspension Wasser entzogen werden. Eine wesentliche Anforderung an
derartige Papiermaschinensiebe ist, dass das damit hergestellte
Papier die Gewebestruktur der papierseitigen Gewebelage möglichst
wenig abbildet. Das heißt,
es soll eine möglichst
glatte, strukturfreie Papieroberfläche erhalten werden.
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Aus
der
DE 42 29 828 A1 ist
ein derartiges Papiermaschinensieb mit zwei Gewebelagen bekannt.
Eine papierseitige Gewebelage umfasst eine papierseitige Lage von
Schussfäden,
die mit Kettfäden
eines der papierseitigen Gewebelage zugeordneten ersten Kettfadensystems
verwoben sind. Eine zweite Gewebelage umfasst laufseitige Schussfäden, die
mit den der laufseitigen Gewebelage zugeordneten Kettfäden eines
zweiten Kettfadensystems verwoben sind. Um einen Zusammenhalt zwischen diesen
beiden Gewebelagen zu gewährleisten,
sind so genannte Bindeschussfäden
vorhanden, die alternierend über
Kettfäden
der laufseitigen Gewebelage und Kettfäden der papierseitigen Gewebelage
abbinden. Selbstverständlich
wäre es
auch denkbar, hier Bindekettfäden
einzusetzen, also ein weiteres die gegenseitige Anbindung der beiden
Gewebelagen sicherstellendes Kettfadensystem bereitzustellen.
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Die
WO 02/00996 A1 offenbart ein Papiermaschinensieb ebenfalls mit zwei
Lagen von Schussfäden,
nämlich
einer papierseitigen Lage mit etwas dünneren Schussfäden und
einer laufseitigen Lage mit etwas dickeren Schussfäden. Zwei
Kettfadensysteme sind so vorgesehen, dass die Kettfäden des
einen Systems und die Kettfäden
des anderen Systems einander jeweils paarweise zugeordnet sind,
und diese jeweiligen Paare von Kettfäden aus zwei verschiedenen
Kettfadensystemen wechseln einander bei ihrer Einbindung bzw. Anbindung
an die laufseitigen Schussfäden
und papierseitigen Schussfäden
ab, so dass einerseits an der Papierseite eine sehr feine Gewebestruktur
beispielsweise mit Leinwandbindung erhalten wird, andererseits gleichzeitig aber
auch durch diese Fäden
eine Verbindung der beiden Gewebelagen erzielt wird.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
eines Papiermaschinensiebes vorzusehen, das bei der Papierherstellung
eine geringere Markierungsneigung aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung eines Papiermaschinensiebes mit einer
papierseitigen Lage von Schussfäden
und einer laufseitigen Lage von Schussfäden und wenigstens zwei jeweils
mit den papierseitigen Schussfäden
oder/und den laufseitigen Schussfäden verwobenen Kettfadensystemen, wobei
jedem Kettfadensystem eine Gruppe von Schäften zugeordnet wird, durch
welche die Kettfäden
der Kettfadensysteme zur Fachbildung zu bewegen sind, wobei das
Verfahren das Erzeugen eines Einzugsschemas mit einem Einzugsrapport
für die Kettfadensysteme
umfasst, bei welchem Einzugsrapport für wenigstens eines der Kettfadensysteme
ein sich in dem Einzugsrapport wiederholender Unterrapport vorgesehen
ist.
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Dem
erfindungsgemäßen Verfahren
liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die Entwicklung von Spannungen
innerhalb eines Papiermaschinensiebes ein wesentlicher zur Erzeugung
von Markierungen im Papier beitragender Faktor ist. Dieser Entwicklung
von Spannungen, die im Wesentlichen durch sehr gleichmäßige Muster
bzw. hohe Symmetrien unterstützt
wird, wird erfindungsgemäß dadurch entgegengewirkt,
dass bereits bei der Definition des Einzugs, also der Zuordnung
der einzelnen Kettfäden der
verschiedenen Kettfadensysteme zu bestimmten Schäften, dem Aufbau definierter
Spannungen durch eine gezielt eingeführte Unregelmäßigkeit
entgegengewirkt wird. Dies bedeutet also, dass bei einem bestimmten
zu webenden Bindungsmuster, das im Allgemeinen eine vergleichsweise
hohe Gleichförmigkeit
aufweist, ein Einzugsschema mit gezielt eingeführter bzw. erhöhter Ungleichförmigkeit überlagert wird,
um somit bei der Fachbildung, welche den Spannungsverlauf innerhalb
eines dann gewebten Siebes stark beeinflusst, dem Aufbau ungewünschter Spannungen
innerhalb des Papiermaschinensiebes bereits entgegenzuwirken.
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Beispielsweise
kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
bei dem Einzugsrapport für
wenigstens ein Kettfadensystem kein Unterrapport vorgesehen sein.
Dies bedeutet also, dass bei diesem wenigstens einen Kettfadensystem
das Einzugsmuster sich lediglich durch Aneinanderfügung mehrerer Einzugsrapporte
innerhalb des Einzugsschemas wiederholt, nicht jedoch innerhalb
jedes einzelnen Einzugsrapportes.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass bei dem Einzugsrapport für wenigstens zwei
Kettfadensysteme jeweils ein sich wiederholender Unterrapport vorgesehen
ist und dass die Anzahlen der Wiederholungen der Unterrapporte in
dem Einzugsrapport sich unterscheiden. Auch dann, wenn also bei
zumindest zwei Kettfadensystemen zwar innerhalb eines Einzugsrapportes
jeweils Unterrapporte vorgesehen sind, diese aber mit verschiedener
Anzahl an Wiederholungen innerhalb des Einzugsrapportes bzw. jedes
Einzugsrapportes auftreten, kann eine Ungleichförmigkeit innerhalb des Einzugsrapportes
erzielt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass
in dem Einzugsrapport wenigstens die einem Kettfadensystem zugeordnete
Gruppe von Schäften in
Kettrichtung unmittelbar aufeinander folgende Schäfte umfasst.
Alternativ kann das Einzugsmuster bzw. Einzugsschema dadurch weiter
in Richtung größere Ungleichförmigkeit
variiert werden, wenn in dem Einzugsrapport wenigstens die zwei
verschiedenen Kettfadensystemen zugeordneten Gruppen von Schäften in
Kettrichtung ineinander geschachtelt sind.
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Da
im Allgemeinen versucht wird, bei der Herstellung von Papiermaschinensieben
die Anzahl der eingesetzten Schäfte
so gering als möglich
zu halten, kann erfindungsgemäß weiter
vorgesehen sein, dass bei dem Einzugsrapport wenigstens ein Schaft
zwei Kettfäden
des gleichen Kettfadensystems zugeordnet ist. Dies hängt selbstverständlich stark
von der bei den Gewebelagen zu erzielenden Bindungsstruktur ab.
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Besonders
vorteilhaft kann das erfindungsgemäße Verfahren bei der Herstellung
von Papiermaschinensieben auf Webmaschinen mit mindestens 25 Schäften bevorzugt
mit mindestens 27 Schäften
und besonders bevorzugt mit mindestens 30 Schäften zum Einsatz gebracht werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein mit einem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Papiermaschinensieb.
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Nachfolgend
wird die Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen detailliert
beschrieben. Es zeigt:
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1 einen
Schnitt durch ein mit zwei Gewebelagen hergestelltes Papiermaschinensieb
in Kettrichtung;
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2 die
Darstellung eines gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung realisierten Einzugsrapportes;
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3 die
Darstellung eines weiteren gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung aufgebauten Einzugsrapportes.
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In 1 ist
ein gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung herstellbares Papiermaschinensieb ausschnittweise
und im Kett-Längsschnitt dargestellt
und allgemein mit 110 bezeichnet. Dieses Papiermaschinensieb
ist aufgebaut mit zwei Gewebelagen 112, 114. Die
Gewebelage 112 ist eine papierseitige Gewebelage, stellt
also an der in 1 oben liegenden Seite diejenige
Oberfläche
bereit, auf welcher die zur Papierherstellung eingesetzte Fasersuspension
aufgebracht und nachfolgend das Papier gebildet wird. Die Gewebelage 114 ist
als laufseitige Gewebelage zu interpretieren. Diese Gewebelage tritt
also in Wechselwirkung mit den das Papiermaschinensieb 110 führenden
bzw. auch antreibenden Rädern
bzw. Walzen. Die Gewebelage 112 umfasst eine papierseitige
Lage von Schussfäden 116,
während
die Gewebelage 114 eine laufseitige Lage von Schussfäden 118 umfasst.
Diese Schussfäden 116 bzw. 118 erstrecken
sich bekanntermaßen
im Wesentlichen quer zur Fertigungsrichtung des Papiermaschinensiebs 110.
Zur Bereitstellung der papierseitigen Gewebelage 112 ist
ferner ein erstes Kettfadensystem 120 mit Kettfäden 122 vorgesehen.
Diese Kettfäden 122 sind
mit den Schussfäden 116 der
papierseitigen Lage von Schussfäden
verwoben, wobei beispielsweise die Schussfäden 116 mit den in
der Schussrichtung nebeneinander liegenden Kettfäden 122 des ersten
Kettfadensystems 120 eine Leinwandbindung, eine Köperbindung
oder dergleichen realisieren können.
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Die
laufseitige Gewebelage 114 umfasst neben der laufseitigen
Lage von Schussfäden 118 ein zweites
Kettfadensystem 124 mit Kettfäden 126. Diese Kettfäden 126 sind
mit den Schussfäden 118 der laufseitigen
Lage von Schussfäden
verwoben, wobei hier ein Bindungsmuster gewählt sein kann, das den insbesondere
hinsichtlich der mechanischen Beanspruchung und des Abriebs an der
Laufseite auftretenden Anforderungen am besten gewachsen ist.
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Um
bei dem in 1 dargestellten Papiermaschinensieb
den Zusammenhalt der beiden Gewebelagen 112, 114 sicherzustellen,
ist ein drittes Kettfadensystem 128 mit Kettfäden 130 vorgesehen. Diese
beispielsweise im Vergleich zu den Kettfäden 122 oder 126 dünner ausgelegten
Kettfäden 130 des dritten
Kettfadensystems 128 binden abwechselnd mit Schussfäden 116 der
papierseitigen Gewebelage 112 und den Schussfäden 118 der
laufseitigen Gewebelage 114 ab. Da selbstverständlich das
dritte Kettfadensystem 128 in Schussrichtung eine Mehrzahl derartiger
Kettfäden 130 aufweist,
wird über
die gesamte Fläche
des Papiermaschinensiebs 110 hinweg ein stabiler Verbund
der beiden Gewebelagen 112, 114 sichergestellt.
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Bei
der Herstellung derartiger Papiermaschinensiebe werden zur Fachbildung
der Kettfäden 122, 126, 130 der
verschiedenen Kettfadensysteme 120, 124, 128 im
Allgemeinen Schaftmaschinen mit einer Vielzahl an in der Kettrichtung
aufeinanderfolgend angeordneten Schäften eingesetzt. Von diesen
sind in der 1 schematisch Schäfte A, B
und C angedeutet. Der für
eine nachfolgend noch detaillierter erläuterte Gruppe von Schäften symbolisch
stellvertretend dargestellte Schaft A wirkt mit dem Kettfaden 122 des
ersten Kettfadensystems 120 zusammen. Hierzu ist dieser
Kettfaden 122 durch eine Öse 132 einer Litze 134 des
Schafts A hindurchgeführt.
In entsprechender Weise wirkt der Schaft B mit dem Kettfaden 130 des
dritten Kettfadensystems 128 zusammen, da dieser Kettfaden 130 durch
eine Öse 136 einer
Litze 138 des Schafts B hindurchgeführt ist. Schließlich wirkt
der Schaft C mit dem Kettfaden 126 des zweiten Kettfadensystems 124 zusammen,
indem dieser Kettfaden 126 durch eine Öse 140 einer Litze 142 dieses
Schafts C hindurchgeführt
ist. Zur Fachbildung werden also diese Schäfte A, B und C in Höhenrichtung
belegt, um somit den mit einem jeweiligen Schaft zusammenwirkenden
Kettfaden bezüglich
eines einzubringenden Schussfadens in der richtigen Ebene, also
darüber
oder darunter, zu positionieren. Tatsächlich sei darauf hingewiesen,
dass die Anzahl der zur Fachbildung vorzusehenden bzw. einzusetzenden
Schäfte
von dem zu realisierenden Bindungsmuster abhängt. Es kann erforderlich sein,
innerhalb eines in Schussrichtung betrachteten Bindungsrapportes
für jeden
Kettfaden eines bestimmten Kettfadensystems einerseits einen eigenen Schaft
vorzusehen, um diesen Kettfaden von allen anderen Kettfäden dieses
Kettfadensystems unabhängig
bewegen zu können,
und andererseits für
die verschiedenen Kettfadensysteme an sich jeweils eigene Gruppen
von Schäften
vorzusehen, um auch die jeweilige Kettfadensysteme definierenden
bzw. diesen zugeordneten Kettfäden
unabhängig
von den Kettfäden
anderer Kettfadensysteme zur Fachbildung bewegen zu können. Tatsächlich stehen
also die in der 1 dargestellten Schäfte A, B
und C stellvertretend jeweils für
die den einzelnen Kettfadensystemen zugeordneten Gruppen von Schäften, die
mindestens zwei Schäfte
umfassen müssen,
im Allgemeinen, wie nachfolgend noch erläutert, jedoch mehr als zwei
Schäfte
umfassen.
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Bevor
auf einer Webmaschine ein derartiges Papiermaschinensieb 110 bei
Durchführung
eines Webvorgangs gewebt werden kann, ist es erforderlich, ein Einzugsschema
zu generieren, also eine Zuordnung zu schaffen zwischen den jeweiligen
Kettfäden
der verschiedenen Kettfadensysteme und den bei einer Webmaschine
vorgesehenen Schäften
bzw. den Schäften
der den verschiedenen Kettfadensystemen zugeordneten Gruppen von
Schäften.
Dies wird nachfolgend mit Bezug auf die 2 anhand
einer ersten Variante der Erfindung erläutert.
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Die 2 veranschaulicht
das gemäß den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung aufgebaute Einzugsschema für den Webvorgang
eines beispielsweise in 1 dargestellten Papiermaschinensiebs. Dabei
ist in 2 ein Einzugsrapport dargestellt, d.h. ein in
Schussrichtung betrachteter Abschnitt, der eine sich dann in Schussrichtung
wiederholende, also mehrfach aneinander gereihte Einheit repräsentiert.
In der Darstellung der 2 entsprechen die horizontalen
Reihen von Kästchen,
die mit 1 bis 25 durchnummeriert sind, den zur Herstellung eingesetzten
Schäften.
Dies bedeutet also, dass in dem dargestellten Falle 25 Schäfte genutzt
werden. Die vertikalen Spalten von Kästchen repräsentieren jeweils einen Kettfaden,
wobei hier also ein Einzugsrapport 48 Kettfäden umfasst. An der rechten
Seite des dargestellten Einzugsrapportes, also rechts vom Kettfaden
48 würde
ggf. der nächste
Einzugsrapport, beginnend mit dem Kettfaden 1, anschließen, während an
der linken Seite des dargestellten Einzugsrapportes ggf. ein weiterer
Einzugsrapport mit seinem Kettfaden 48 anschließen würde.
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In
dem in 2 anhand eines Einzugsrapportes dargestellten
Einzugsschema repräsentiert
jedes markierte Kästchen
die Wechselwirkung eines bestimmten Kettfadens mit einem bestimmten Schaft.
So wirkt beispielsweise der Schaft 1 mit den Kettfäden 17 und
41 zusammen. Dies bedeutet, dass diese Kettfäden 17 und 41 jeweils durch Ösen von Litzen
des Schafts 1 geführt
sind, so dass bei einer Vertikalbewegung des Schafts 1 diese beiden
Kettfäden
17 und 41 zur Fachbildung bewegt werden. Entsprechendes gilt selbstverständlich auch
für alle
anderen Schäfte
2 bis 25 und die mit diesen zusammenwirkenden Kettfäden des
jeweiligen Einzugsrapportes mit den Kettfäden 1 bis 48.
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In
der Darstellung der 3 sind die Kettfäden der
vorangehend mit Bezug auf 1 bereits
erläuterten
drei Kettfadensysteme 120, 124 und 128 mit
unterschiedlichem Muster dargestellt. So sind die mit kariertem
Muster bzw. sich kreuzenden Linien veranschaulichten Kettfäden mit
den Nummern 1, 5, 9, 13, 17, 21, 25, 29, 33, 37, 41, 45 die Kettfäden des ersten
Kettfadensystems 120, also diejenigen, welche zusammen
mit den Schussfäden
16 die papierseitige Gewebelage bilden. Die mit schräger Schraffur
dargestellten Kettfäden
4, 10, 15, 18, 24, 28, 34, 39, 42 und 48 sind die Kettfäden des
zweiten Kettfadensystems 124, also diejenigen Kettfäden, die
zusammen mit den Schussfäden 118 die
laufseitige Gewebelage 114 bilden. Die verbleibenden Kettfäden, also
die schwarz markierten Kettfäden
2, 3, 6, 7, 8, 11, 12, 14, 16, 19, 20, 22, 23, 26, 27, 30, 31, 32,
35, 36, 38, 40, 43, 44, 46, 47, sind die Kettfäden des dritten Kettfadensystems 128,
also diejenigen Kettfäden,
die die gegenseitige Anbindung der beiden Gewebelagen 112, 114 realisieren.
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Die
Zusammenwirkung der Kettfäden
der verschiedenen Kettfadensysteme mit den Schäften 1 bis 25 ist in dem in 2 links
erkennbaren Musterbalken verdeutlicht. Man erkennt, dass die Kettfäden des
ersten Kettfadensystems 120 mit den Schäften 1 bis 6 zusammenwirken,
dass die Kettfäden
des dritten Kettfadensystems 128 mit den Schäften 7 bis 15 zusammenwirken
und dass die Kettfäden
des zweiten Kettfadensystems 124 mit den Schäften 16
bis 25 zusammenwirken. Hier sei betont, dass die Nummerierung der
Schäfte
die Abfolge dieser Schäfte
in der Kettrichtung und in Webrichtung angibt. In Zuordnung zu jedem
Kettfadensystem 120, 124 und 128 sind
also jeweilige Gruppen von Schäften
vorgesehen, wobei die dem ersten Kettfadensystem 120 zugeordnete
Gruppe die Schäfte
1 bis 6 umfasst, die dem zweiten Kettfadensystem 124 zugeordnete Gruppe
die Schäfte
16 bis 25 umfasst und die dem dritten Kettfadensystem 128 zugeordnete
Gruppe die Schäfte
7 bis 15 umfasst. Man erkennt in 2 weiter,
dass die Schäfte
der einzelnen Gruppen in der Kettrichtung unmittelbar aufeinanderfolgen,
so dass auch eine direkte und ohne Durchmischung vorhandene Abfolge
dieser drei Gruppen von Schäften
1 bis 6, 7 bis 15 und 16 bis 25 vorliegt.
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Man
erkennt anhand des in 2 veranschaulichten Einzugsrapportes
weiter, dass diese für alle
drei Kettfadensysteme 120, 124 und 128 sich wiederholende
kleinste Einheit des Einzugsschemas in Zuordnung zu den beiden Kettfadensystemen 120 und 128,
also den mit kariertem Muster dargestellten Kettfäden und
den schwarz dargestellten Kettfäden, Unterrapporte
aufweist. Das heißt,
innerhalb des für alle
drei Kettfadensysteme definierten Einzugsrapportes ist für die beiden
Kettfadensysteme 120 und 128 jeweils eine noch
kleinere sich wiederholende Mustereinheit vorhanden. Bei den Kettfäden des Kettfadensystems 120,
also den mit den Schäften
1 bis 6 zusammenwirkenden Kettfäden,
umfasst der zugehörige
Unterrapport sechs Kettfäden,
also beispielsweise die Kettfäden
1, 5, 9, 13, 17 und 21. Das durch die Zusammenwirkung mit den Schäften 1 bis 6
gebildete Einzugsmuster dieser Kettfäden wiederholt sich ab dem
Kettfaden 25 dieses Kettfadensystems 120. Das
heißt,
innerhalb des Einzugsrapportes der 2 ist der
dem ersten Kettfadensystem 120 zugeordnete Unterrapport
zweimal vorhanden. Entsprechendes gilt auch für das dritte Kettfadensystem 120.
Auch hier ist innerhalb des Einzugsrapportes der zugeordnete Unterrapport
zweifach vorhanden, und zwar einmal mit den Kettfäden 2, 3,
6, 7, 8, 11, 12, 14, 16, 19, 20, 22, 23. Die zweite Wiederholung weist
als ersten in der Nummerierungsfolge auftretenden Kettfaden dann
den Kettfaden 26 auf und umfasst weiterhin die Kettfäden 27,
30, 31, 32, 35, 36, 38, 40, 43, 44, 46, 47.
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Ein
derartiges sich innerhalb des Einzugsrapportes wiederholendes Muster
existiert bei dem zweiten Kettfadensystem, also den mit den Schäften 16
bis 25 zusammenwirkenden Kettfäden,
nicht. Hier findet die nächste
Wiederholung tatsächlich
erst bei der nächsten
Wiederholung des Einzugsrapportes statt, was letztendlich auch die
Grundlage dafür
ist, dass der alle drei Kettfadensysteme 120, 124 und 122 umfassende
Einzugsrapport sich über
die Kettfäden
1 bis 48 erstreckt.
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Durch
das Bereitstellen von Unterrapporten bzw. eines Unterrapportes in
Zuordnung zu wenigstens einem der Kettfadensysteme, während für zumindest
ein anderes Kettfadensystem kein Unterrapport existiert und dessen
Muster sich tatsächlich
erst bei der nächsten
Wiederholung des Einzugsrapportes wiederholt, wird ein Einzugsschema
generiert, das bei einem dann durchgeführten Webvorgang dazu beiträgt, dass
der Aufbau von Spannungen in einem so hergestellten Papiermaschinensieb
soweit als möglich
unterdrückt
wird. Dem mit vergleichsweise hoher Periodizität auftretenden Bindungsmuster wird
ein vergleichsweise ungeordnetes Einzugsmuster überlagert, was offensichtlich
sich bei dem Verhindern derartiger Spannungen positiv auswirkt.
Es sind natürlich
verschiedenste Variationsmöglichkeiten denkbar.
So könnte
beispielsweise bei der in 2 dargestellten
Ausgestaltung eines Einzugsrapportes auch lediglich in Zuordnung
zu einem einzigen der drei Kettfadensystem 120, 124 und 128 ein
Unterrapport vorgesehen sein, während
bei den beiden anderen Kettfadensystemen das Einzugsmuster sich
nur alle 48 Fäden
wiederholt. Auch könnte
die Teilung des Unterrapportes oder der Unterrapporte bezüglich des
Einzugsrapportes anders sein. So könnte beispielsweise ein Unterrapport
im Einzugsrapport dreimal oder öfter
vorhanden sein. Auch ist es denkbar, dass dann, wenn in Zuordnung
zu zwei Kettfadensystemen Unterrapporte existieren, diese nicht
mit gleicher Teilung auftreten, sondern beispielsweise bei einem
der Kettfadensysteme ein durch einen Unterrapport definiertes Muster
im Einzugsrapport zweimal auftritt, während bei einem anderen Kettfadensystem das
durch einen Unterrapport definierte Muster dreimal oder öfter auftritt.
Auch finden die Prinzipien der vorliegenden Erfindung Anwendung,
wenn beispielsweise nur zwei Kettfadensysteme vorhanden sind. Im Falle
des in 2 veranschaulichten Einzugsrapportes könnte dies
bedeuten, dass beispielsweise die Schäfte 7 bis 15 nicht wirksam
bzw. vorhanden sind, so dass lediglich die beiden Gruppen von Schäften 1 bis
6 (in Zuordnung zum ersten Kettfadensystem 120) und 16
bis 25 (in Zuordnung zum zweiten Kettfadensystem 124) vorhanden
sind. Bei einem derartigen Einzugsrapport bzw. Einzugsschema würde dann
beispielsweise ein Papiermaschinensieb hergestellt werden, das keine
im Wesentlichen nur der gegenseitigen Anbindung der Gewebelagen 112, 114 dienende
Kettfäden
hat, sondern ein Papiermaschinensieb, bei dem durch die mit den
Schussfäden
verwobenen Kettfäden
der beiden Kettfadensysteme gleichzeitig auch die Verbindung erfolgt.
Auch dabei wäre
dann in dem vorangehend dargelegten Beispiel dafür gesorgt, dass in Zuordnung
zu dem ersten Kettfadensystem 120 ein Unterrapport existiert,
und zwar ein im Einzugsrapport zweimal auftretender Unterrapport,
während
in Zuordnung zu dem zweiten Kettfadensystem 124 kein Unterrapport
vorhanden ist. Auch bei Einsatz von nur zwei Kettfadensystemen wäre es denkbar,
dass bei beiden Kettfadensystemen dann jeweils ein Unterrapport
vorhanden ist, wobei in diesem Falle zwangsweise die Teilung der
Unterrapporte unterschiedlich sein muss, also beispielsweise ein
Unterrapport sich im Einzugsrapport zweimal wiederholt, während der
andere Unterrapport im Einzugsrapport sich dreimal wiederholt bzw.
dreimal auftritt. Würden
in diesem Falle beide bzw. alle Unterrapporte mit gleicher Teilung
auftreten, so würde
dies tatsächlich
eine Reduzierung des gesamten Einzugsrapportes auf die Größe der Unterrapporte
darstellen, mit der Folge, dass innerhalb eines dann derart definierten
Einzugsrapportes zu keinem der Kettfadensysteme ein noch feiner
gestalteter Unterrapport vorhanden wäre.
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Eine
weitere Variationsmöglichkeit
ist in 3 veranschaulicht. Man erkennt in 3,
dass die mit den Kettfäden
der verschiedenen Kettfadensysteme zusammenwirkenden Schäfte der
verschiedenen Gruppen von Schäften
nicht eine in Kettrichtung abfolgende Blockbildung definieren, sondern dass
eine Ineinanderschachtelung der einzelnen Gruppen vorhanden ist.
So sind in Zuordnung zum ersten Kettfadensystem 120, also
den mit gekreuzten Linien veranschaulichten Kettfäden, nunmehr
die Schäfte
3, 6, 9, 12, 15 und 18 wirksam. In Zuordnung zum zweiten Kettfadensystem 124,
also den mit schräger
Schraffur symbolisierten Kettfäden,
sind die Schäfte
14, 16, 17 und 19 bis 25 wirksam, während in Zuordnung zu dem dritten
Kettfadensystem 128, also den die gegenseitige Anbindung
der Gewebelagen 112, 114 realisierenden Kettfäden, die
Schäfte
1, 2, 4, 5, 7, 8, 10, 11 und 13 wirksam sind. Gleichwohl ist auch
hier in Zuordnung zu den Kettfäden
des ersten Kettfadensystems 120 und den Kettfäden des dritten
Kettfadensystems 128 jeweils ein sich im Einzugsrapport
wiederholender Unterrapport vorhanden ist, während dies bei den Kettfäden des
zweiten Kettfadensystems 124 nicht der Fall ist. Die Folge
dieser Ineinanderschachtelung der Gruppen von Schäften ist,
dass in dem so definierten Einzugsrapport bzw. dem Wiederholungen
eines derartigen Rapportes umfassenden Einzugsschema eine weiter
erhöhte „Unordnung" bei der Zuordnung
der Schäfte
zu Kettfäden
vorhanden ist, was sich in einer entsprechenden mehr oder weniger
quasistatistischen Verteilung des Fachbildungsmusters widerspiegelt.
Auch dies liefert einen weiteren Beitrag zum Vermeiden eines sehr
regelmäßigen Musters
bzw. Fachbildungsmusters und damit auch der Reduzierung von im Gewebe dann
vorhandenen Spannungen.
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Es
ist selbstverständlich,
dass auch bei der in 3 dargestellten Ausgestaltungsvariante
hinsichtlich der Gestaltung der Unterrapporte die vorangehend mit
Bezug auf die 2 erläuterten Variationsmöglichkeiten
genutzt werden können.
Insgesamt kann zu den innerhalb der Unterrapporte bzw. auch bei
demjenigen Kettfadensystem, das keinen Unterrapport aufweist, gewählten Einzugsmuster ausgeführt werden,
dass hier beispielsweise aus der Textilweberei bekannte Einzugsmuster
herangezogen werden können.
So können
gerade Einzüge
mit S-Einzug oder Z-Einzug gewählt
werden, ebenso wie abgesetzte Einzüge oder sprungweise Einzüge. Auch
ein Spitzeinzug, also einfacher Spitzeinzug oder mehrfacher Spitzeinzug,
ein unterbrochener Spitzeinzug oder ein gebrochener Spitzeinzug
können
Anwendung finden. Selbiges trifft selbstverständlich für zusammengesetzte Einzüge und schaftpartieweise
Einzüge
zu.
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Abschließend sei
noch darauf hingewiesen, dass die 2 und 3 zeigen,
dass Schäfte
mit einem einzigen Kettfaden zusammenwirken können oder aber auch mit mehreren
Kettfäden
zusammenwirken können.
Dies wird primär
davon abhängen, welches
Bindungsmuster zu weben ist und welche der Kettfäden hierfür immer gemeinsam zur Fachbildung
zu bewegen sind. Im Allgemeinen wird es vorteilhaft sein, die Anzahl
der eingesetzten Schäfte
so gering als möglich
zu halten, so dass, sofern möglich, möglichst
viele Kettfäden
jeweils mit einem Schaft zusammenwirken sollten. Dabei ist selbstverständlich zu
berücksichtigen,
dass auf Grund der Tatsache, dass die Kettfäden verschiedener Kettfadensysteme grundsätzlich unabhängig voneinander
bewegt werden sollen, ein Schaft tatsächlich auch immer nur mit Kettfäden eines
Kettfadensystems zusammenwirkt.