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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Pressfilz für eine Papiermaschine mit wenigsten
einer Lage eines Grundgewebes mit einer gewebten Struktur aus Einzelfäden oder
Fasern aus mehrfädigem
Garn, welche sich an Kreuzungspunkten kreuzen, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
im Stand der Technik bekannter Pressfilz 10 ist schematisch
in 1 dargestellt. Dieser Pressfilz 10 umfasst
eine Lage eines Grundgewebes mit ersten Einzelfäden 12 (von denen
in 1 aufgrund des Schnittes nur einer sichtbar ist)
und zweiten Einzelfäden 14.
Die Einzelfäden 12 und 14 haben
an jeder Stelle einen Durchmesser 16, welcher an jeder Stelle
der Einzelfäden 12 bzw. 14 gleich
ist. Dieser Pressfilz 10 erzeugt eine Blattprägung, die
sich während
des Einlaufens ab dem Anlaufen über
die ersten Tage des Betriebs der Papiermaschine verändert. Diese Änderung
ergibt sich durch Komprimieren der gewebten Struktur, Komprimieren
von Füllschichten bzw.
Gelegeschichten und hydraulische Reorientierung der Gelegefasern.
Dies führt
zu nicht optimaler Papierqualität
während
des Laufes der Papiermaschine.
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Aus
der WO 2004061204 A1 ist ein Kalandrieren eines Grundgewebes bekannt,
jedoch ist keine Änderung
der Faser- bzw. Garnform erwähnt.
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Aus
der
EP 285376 B1 ist
ein Vliesstoff mit auf Abstand liegenden Fäden bekannt, die sich im wesentlichen
in gleicher Richtung erstrecken, sowie mit polymeren Verbundfüllstoffen,
der die Fäden
verbindet und jeden Faden über
seine gesamte Längserstreckung
zumindest teilweise umhüllt.
Der polymere Verbundfüllstoff
weist Ausnehmungen auf, die seitlich versetzt zu den Fäden angeordnet
sind und sich durch den ganzen Verbundwerkstoff hindurch erstrecken.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Pressfilz mit gewebtem
Grundgewebe oder Fadenkomponenten der o.g. Art bzgl. der Oberflächeneigenschaften
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Pressfilz der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Ansprüchen
beschrieben.
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Bei
einem Pressfilz der o.g. Art ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass ein kleinster Durchmesser der Einzelfäden oder Fasern der gewebten Struktur
des Grundgewebes an wenigstens einem Kreuzungspunkt kleiner ist
als ein kleinster Durchmesser der Einzelfäden oder Fasern der gewebten Struktur
des Grundgewebes zwischen Kreuzungspunkten.
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Dies
hat den Vorteil, dass die Eigenschaften des Pressfilzes über dessen
Lebensdauer dauerhaft konstant bleiben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Verhältnis
von kleinstem Durchmesser der Einzelfäden oder Fasern der gewebten
Struktur des Grundgewebes an wenigstens einem Kreuzungspunkt zu kleinstem
Durchmesser der Einzelfäden
oder Fasern der gewebten Struktur des Grundgewebes zwischen Kreuzungspunkten
kleiner 0,8, insbesondere kleiner 0,67, bevorzugt kleiner 0,6.
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Beispielsweise
weisen die Einzelfäden
oder Fasern des Grundgewebes der gewebten Struktur an wenigstens
einem Kreuzungspunkt ein Verhältnis von
Breite zu Höhe
von größer als
1,0 und kleiner als 10,0, bevorzugt von größer als 3 und kleiner als 5, auf.
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Zweckmäßigerweise
ist ein die Einzelfäden oder
Fasern bildendes Garn ein Einzel- oder Multipolymer-Garn. Ein Multipolymer-Garn
kann hierbei selbstverständlich
auch Mantel-Kern-Fäden
umfassen, bei denen ein Kern der Faser von einem aus einem anderen
Material wie der Kern gebildeten Mantel umhüllt wird.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese
zeigt in:
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1 ein
herkömmlicher
Pressfilz in Schnittansicht,
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2 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Pressfilzes
in Schnittansicht,
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3 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Pressfilzes
in Schnittansicht entlang Linie A-A von 2.
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Nachfolgend
wird die Erfindung lediglich beispielhaft anhand eines Pressfilzes
ohne Vliesschicht und mit lediglich einer Lage eines Grundgewebes aus
Einzelfäden
eines Garnes beschrieben. Die Erfindung bezieht sich jedoch allgemein
auch auf solche Pressfilze, welche zusätzliche Vliesschichten aufweisen,
in mehreren Lagen gewebt sind, mehrere einzelne Lagen des Grundgewebes
aufweisen und/oder bei denen das Grundgewebes statt aus Einzelfäden aus
Fasern eines mehrfädigen
Garnes ausgebildet ist.
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Die
aus 1 und 2 schematisch ersichtliche, bevorzugte
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Pressfilzes 100 umfasst
eine Lage eines Grundgewebes mit ersten Einzelfäden 112 und zweiten
Einzelfäden 114.
An Kreuzungsstellen 110 kreuzen sich jeweils ein erster
Einzelfaden 112 und ein zweiter Einzelfaden 114.
Zwischen den Kreuzungsstellen 110 weisen der erste Einzelfaden 112 bzw.
der zweite Einzelfaden 114 jeweils einen ersten Durchmesser 116 auf.
An den Kreuzungsstellen 110 weisen der erste Einzelfaden 112 bzw.
der zweite Einzelfaden 114 jeweils einen vom ersten Durchmesser 116 verschiedenen
zweiten Durchmesser 118 auf. Der erste Durchmesser 116 ist
größer als
der zweite Durchmesser 118.
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Der
erste Durchmesser 116 stellt den kleinsten Durchmesser
des jeweiligen Einzelfadens 112, 114 an der Stelle
zwischen zwei Kreuzungspunkten 110 dar. An dieser Stelle
ist der jeweilige Einzelfaden im Wesentlichen rund, d.h. der Durchmesser
des Einzelfadens ist in alle Richtungen im Wesentlichen gleich.
Der zweite Durchmesser 118 stellt den kleinsten Durchmesser
des jeweiligen Einzelfadens 112, 114 an einem
Kreuzungspunkt 110 dar und ergibt sich im Wesentlichen
in eine Richtung senkrecht zu einer Ebene der Lage des Grundgewebes.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verhältnis
von zweitem Durchmesser 118 der Einzelfäden 112, 114 der gewebten
Struktur des Grundgewebes an wenigstens einem Kreuzungspunkt 110 zu
erstem Durchmesser 116 der Einzelfäden 112, 114 der
gewebten Struktur des Grundgewebes zwischen zwei Kreuzungspunkten 110 kleiner
0,8, insbesondere kleiner 0,67, bevorzugt kleiner 0,6, ist.
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Die
Einzelfäden 112, 114 des
Grundgewebes der gewebten Struktur weisen an wenigstens einem Kreuzungspunkt 110 ein
Verhältnis
von Breite zu Höhe
(bzw. ein Verhältnis
von größtem Durchmesser zu
kleinstem Durchmesser an dieser Stelle 110) von größer als
1,0 und kleiner als 10,0, bevorzugt von größer als 3 und kleiner als 5,
auf.
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Die
vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Pressfilzes werden durch
Umformen des Fadenquerschittes an den Kreuzungspunkten, Reduzieren
der Fadenkröpfung/Fadenkröpfungshöhe und Reduzieren
der Dicke des Grundgewebes im Herstellungs- bzw. Ausgangszustand
erreicht.