-
Die
Erfindung betrifft Verbesserungen an oder bezüglich Reitsätteln.
-
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung den Aufbau derartiger Sättel.
-
Der
Aufbau von Reitsätteln
ist im Prinzip über
viele Jahre gleich geblieben und weist als Hauptbauelement einen "Baum" auf, der die Basis bildet,
auf welche die übrigen
Teile des Sattels entweder direkt oder indirekt montiert werden,
wobei das Zusammensetzen größtenteils
von Hand erfolgt.
-
Die
Materialien, aus denen die verschiedenen Bestandteile hergestellt
werden, sind im wesentlichen traditionelle Materialien, nämlich Leder
und Flockenfüllungen,
obwohl synthetische Materialien vorgeschlagen wurden und aus diesen
hergestellte Sättel
kommerziell erhältlich
waren und noch erhältlich
sind. Der Hauptvorteil synthetischer Sättel sind die geringeren Kosten
gegenüber
solchen aus Leder.
-
Das
Anpassen von Sätteln
an Pferde ist ein qualifiziertes Unterfangen und es existieren Berufsverbände, welche
den Beruf des Sattlers regeln. Es ist ersichtlich, dass ein schlechtes
Anpassen von Sätteln
erhebliche nachteilige Auswirkungen auf den Rücken eines Pferdes haben kann
und hat, wobei Unwohlsein und mögliche
Verletzungen verursacht werden können.
Gleichermaßen
fällt es
dem Reiter schwer, eine korrekte Reithaltung einzunehmen, wenn die
Sattelgeometrie fehlausgerichtet oder inadäquat ist oder eine klumpige
Füllung
in den Platten vorliegt, welche in Kontakt mit dem Pferderücken sind.
-
Der
Sattelbaum besteht traditionell aus Holz, entweder in massiver oder
laminierter Form, wobei letzteres in heutiger Zeit verbreiteter
ist. Alter nativ kann der Baum aus einem synthetischen Material wie Fiberglas
bestehen, das ein geringes Gewicht aufweist.
-
Die
Form des Baums bestimmt die Form des Sattels, wobei der vordere
Pauschenteil zu einem Hinterpauschenteil führt und die beiden Teile durch einen
Mittelabschnitt in Form eines Rahmens verbunden sind, der als Stützstruktur
für den
Rest des Sattels dient. Üblicherweise
wird eine Verstärkung aus
Stahl für
den Baum insbesondere um den Pauschen- und Hinterpauschenbereich
des Sattels vorgesehen, um der Sattelstruktur eine gewisse Steifigkeit
zu verleihen, so dass sie fest auf dem Pferderücken sitzt.
-
Für die Bildung
des Sattels ist die Herstellung des Sitzes von entscheidender Bedeutung,
welche durch Vorsehen eines Gitters von Bändern erreicht wird, die straff
zwischen der Pausche und der Hinterpausche gespannt sind, wobei
auf diese am breitesten Teil des Sattels anschließend Teile
aus Filz und/oder Leder platziert werden, um zu gewährleisten,
dass der Sattel nach der Fertigstellung an den Rändern nicht nachlässt. Ein
Teil aus straff gespannter Leinwand wird sodann auf dieser Anordnung
angebracht, wobei ein Stück
aus Serge oder dergleichen anschließend über dieser platziert und danach festgenäht wird,
wobei eine Einrichtung für
das Einbringen einer Wollpolsterung zwischen der Leinwand und der
Serge vorgesehen ist, um einen weichen Sitzbereich für den Sattel
zu erhalten. Eine geeignete Lederschicht, beispielsweise Schweinsleder,
wird angebracht und gespannt, und Leisten werden in das Leder eingeschweißt. Es ist
bekannt, zur Verbesserung des Komforts andere Medien zwischen dem
Ledersitz und der Serge einzubringen. In diesem Zusammenhang wurden
und werden Sorbo-Gummi oder Silikagel für diesen Zweck verwendet.
-
Die
Sattelblätter
und schließlich
die Seitenplatten werden an dem Baum befestigt, und es ist die Platte,
welche den Rücken
des Pferdes mit einem mittigen Spiel berührt, das durch einen Bogen
oder Kanal bewirkt wird, der die Seitenplatten voneinander trennt,
um die Wirbelsäule
mit Spiel aufzunehmen. Die Platten sind dahingehend von besonderer
Wichtigkeit, dass sie den aufgelegten Sattel für das Pferd bequem machen sollen.
Die Platten bestehen üblicherweise
aus Leder, das mit einer Wollfüllung
gefüllt ist.
Die Menge der Füllung
kann variiert werden, um eine individuelle Ausbildung zu ermöglichen.
-
Es
ist daher ersichtlich, dass die herkömmliche Sattelherstellung sehr
zeitaufwendig, arbeitsintensiv und daher kostspielig ist, weshalb
ein Bedarf an einer Vereinfachung des Herstellungsvorgangs besteht.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen neuen und verbesserten
Aufbau eines Sattels zu schaffen, der das Zusammensetzen der Sattelteile
zu einem Ganzen vereinfacht.
-
Das
Patent
GB 25340 beschreibt
einen Sattel mit einem Baum, der ein Pauschenende und ein Hinterpauschenende
aufweist, wobei der Baum zwei Seitenstangen, eine an jeder der Seitenstangen
vorgesehene Gurtbefestigung, eine zum Anbringen an jeder der Seitenstangen
geeignete Gurtplatte, und einen auf dem Baum anzubringenden Sitz
umfasst, wobei die Seitenstangen an jeweils dem Pauschenende und
dem Hinterpauschenende durch Bögen verbunden
sind, und wobei der Bogen am Pauschenende an den Seitenstangen mittels
eines Gelenks befestigt ist, das eine Schwenkbewegung ermöglicht.
-
Der
Baum weist ferner eine Sitzplatte auf, welche über den Seitenplatten liegt
und an diesen befestigt ist.
-
Der
Baum ist geeigneterweise aus einem leichten Material geformt, bei
dem es sich um leichtes Polymer oder mit Kohlenstofffasern verstärktes leichtes
Polymer handeln, oder er kann aus Kohlenstofffasern gebildet sein,
um so einen leichten Baum zu erhalten. Am Pauschenende des Baums
ist die Brücke vorgesehen,
welche gelenkig mit den Seitenplatten durch Bügel verbunden ist, welche geeigneterweise aus
einer leichten Legierung bestehen und fest in den Seitenplatten
angebracht sind, beispielsweise durch Verbonden oder eine Kombination
aus Verbonden und herkömmlichen
Befestigungseinrichtungen, zum Beispiel Schrauben. Jeder Bügel ist
so geformt, dass er eine Anschlagleiste bildet, die zusammen mit
einer entsprechenden Ausbildung an der Brücke einen Schlitz oder eine
Gleitbahn bildet.
-
Bei
einem Ausführungsbeispiel
wird die Winkeleinstellung der Brücke durch Verwendung von Abstandhaltern
mit variabler Breite erreicht, welche an den Anschlagleisten angreifen
und so durch ein Beeinflussen der Gelenkbewegung der Seitenplatten
in bezug auf die Bügel
eine Veränderung
der Winkelausrichtung der Seitenplatten bewirken. Je größer die
Breite der Abstandhalter ist, desto kleiner ist der eingeschlossene
Winkel, und umgekehrt. Die Abstandhalter können durch eine Querstange
oder ein Positionierungsteil verbunden werden, das die Abstandhalter
fest in dem angestrebten Abstandsverhältnis ausrichtet. Die Querstange
oder das Positionierungsteil kann geeigneterweise mit einem Befestigungspunkt
versehen sein, mittels welchem andere modulare Teile des Sattels
an dem Baum befestigt werden können.
Alternativ ist die Brücke
selbst mit einem derartigen Befestigungssystem versehen.
-
Die
Gurtbefestigung besteht vorzugsweise aus drei verschwenkbaren Aufhängelementen,
die mit geeigneten Öffnungen
versehen sind, durch welche im Gebrauch Bänder oder anderes geeignetes Material
gefädelt
werden, wobei die Bänder
mit einer Gurtplatte verbunden sind, die zur Verbindung mit einem
herkömmlichen
Gurt geeignet ist. Auf diese Weise überträgt der übliche Gurt über die
drei Aufhängeelemente
Kraft auf den Baum, wodurch die Belastung des Baums über dessen
Länge verteilt
wird. Dementsprechend wird für
den Komfort des Pferdes die einzelne, konzentrierte Druckbandbreite,
die mit herkömmlichen
Sätteln
einhergeht, vermieden, um eine ausgewogenere und gleichmäßig verteilte
Belastung an drei Stellen auf jeder Seitenplatte zu erreichen. Ferner überträgt die Bewegung
des Pferdes notwendigerweise Bewegungen auf den Sattel und die Mehrpunkt-Gurtaufhängung kompensiert
diese durch das Vorsehen der schwenkbaren Elemente.
-
Die
Steigbügelbefestigungen
sind geeigneterweise in die Seitenplatten eingeformt, wodurch die Notwendigkeit
zusätzlicher
Befestigungen und die Erfordernis einer nachträglichen Montage umgangen werden.
Der freiliegende Bereich jeder Befestigung ragt aus der Fläche der
Seitenplatte heraus, wodurch ein geringer Auslegereffekt erzeugt
wird, der ein Maß an
Flexibilität
der Befestigung ermöglicht,
die aus rostfreiem Stahl bestehen kann. Diese geringe Flexibilität ermöglicht ein
gewisses Umlenken der durch den in den Steigbügeln stehenden Reiter verursachten
Belastung über
den Widerrist des Pferdes.
-
Eine
weitere Brücke
kann im Hinterpauschenbereich vorgesehen sein, um dem Baum Stabilität zu verleihen,
wobei die Seitenplatten daran gehindert werden, nach außen abzustehen.
Diese weitere Brücke
kann aus Gewebe bestehen und ist an den Seitenplatten angebracht,
wobei sie sich über den
zwischen den Seitenplatten befindlichen Zwischenraum erstreckt.
-
Jede
Gurtplatte ist vorteilhafterweise aus einer Kombination aus zwei
Schichten thermogeformter Polyethylenschäume geringer Dichte (LDPE)
gebildet. Die obere Schicht ist die tragendere der beiden und ist
dichter als die untere. Die obere Schicht ist an die Krümmung der
Seitenplatte angepasst. Die untere Schicht bewirkt die Flexibilität für die Anpassung
an die Konturen des Pferderückens.
Die Gurtplatten sind an den Seitenplatten durch eine Kombination
von Schrauben und Verbondung befestigt.
-
Die
Gurtplatten sind mit Außenflächenmaterialien
oder "Verkleidungen" bedeckt. Diese Materialien
bedecken zwei bestimmte Bereiche, nämlich die auf der Unterseite
der Platten, welche dem Pferderücken
zugewandt sind, und diejenigen an den Oberseiten, welche der Witterung
und Abrasion durch die Gurtbänder
ausgesetzt sind. In beiden Fällen
sind vorzugsweise wasserdichte, atmungsaktive und hochbeständige Materialien
erwünscht.
Ein zusätzliches "Abstandhaltergewebe" kann zwischen dem Kern
der Gurtplatten und den Außenschichten
vorgesehen sein, wobei es sich bei dem Gewebe um ein flexibles dreidimensionales
Material handelt, das sämtliche
Leerräume
füllt.
Das Material ist vorzugsweise auf einer Seite abgedichtet, wodurch
es einen atmungsaktiven Hohlraum bildet, der die Feuchtigkeitsaufnahme
in die Schaummaterialien des Sattels verhindert. Die Oberfläche der
relativ gesehen oberen Verklei dung kann mit genähten Klettbandbereichen versehen
sein, so dass die Pausche ein Maß an Flexibilität entlang
der Vorderränder
der Platten hat.
-
Die
Sitzplatte des Baums besteht geeigneterweise aus leichtem Material,
beispielsweise einem leichten Polymer, einem mit Kohlenstofffasern
verstärkten
leichten Polymer oder Kohlenstofffasern, und ist vorzugsweise mit
einer Einlage aus einer Legierung versehen, um ein gewisses Maß an Steifigkeit
zu bewirken. Über
der Sitzplatte liegt ein thermogeformtes Sitzpolster aus LDPE, das
mit der Platte verbondet und mit Gewebe bedeckt ist. Üblicherweise
verläuft
ein Kanal entlang der Mitte des Sitzes und nimmt Druck von dem Steißbein und
dem Perineum im unterem Bereich des Rückens bzw. der Leisten des
Reiters.
-
Die
Unterseite jeder Gurtplatte kann längsgerippt sein, um eine Einrichtung
zu bilden, die eine Luftströmung
zwischen dem Sattel und dem Pferderücken ermöglicht, um ein Maß an Belüftung und
somit eine Verringerung der in diesem Bereich zurückgehaltenen
Wärme zu
erreichen. In dieser Hinsicht ist es beabsichtigt, möglicherweise
die Notwendigkeit einer Satteldecke umgehen zu können.
-
Falls
erforderlich, können
Einrichtungen zum Nivellieren des Sattels vorgesehen werden. Die
physischen Konturen von Pferden variieren erheblich und oftmals
zeigt sich bei dem Platzieren des Sattels auf einem Pferderücken eine
Schieflage, bei der beispielsweise die Pausche höher als die Hinterpausche liegt.
In diesem Fall sieht die Erfindung ein Einstellkeilelemen vor, das
unter dem Sattelsitz wirkt, um die Schieflage auszugleichen.
-
Es
können
elastische Aufhängeelemente vorgesehen
sein, damit der Sattel jegliche Spitzenbelastungen während des
Gebrauchs absorbiert.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Sattels
wird im folgenden unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen lediglich
als Beispiel beschrieben, wobei:
-
1 eine
perspektivische Explosionsdarstellung des Sattels zeigt;
-
2 eine
perspektivische Darstellung eines Teils eines Sattels ist, welche
ein Detail von 1 darstellt;
-
3 eine
perspektivische Darstellung eines weiteren Details von 1 zeigt;
-
4 eine
perspektivische Darstellung eines weiteren Details des Sattels zeigt;
-
5 eine
perspektivische Darstellung des in 4 gezeigten
Details in Position an dem Sattel zeigt;
-
6 eine
weitere perspektivische Darstellung des Sattel mit in Position befindlicher
Sattelplatte zeigt; und
-
7 eine
weitere perspektivische Darstellung des Sattels mit in Position
befindlichem Sitzpolster zeigt.
-
Wie
in den Zeichnungen dargestellt, weist ein Sattel 1 einen
Baum 2 auf, der aus Kohlenstofffasern hergestellt ist und
sich von dem Pauschenbereich 4 zum Hinterpauschenbereich 6 erstreckt.
Der Baum besteht aus zwei Seitenplatten 8, von denen jede
im Pauschenbereich 4 mit einer gelenkigen Befestigung 10 für eine Brücke 12,
die aus einer leichten Legierung besteht, versehen ist, welche die
Platten 8 gelenkig verbindet, wie in 3 dargestellt,
um eine Winkelbewegung zu ermöglichen,
so dass der zwischen den Seitenplatten eingeschlossene Winkel verändert werden
kann. Jede Befestigung 10 weist einen Anschlag 11 auf,
und die Brücke 12 ist
an jedem Längsrand
mit einem entsprechenden Anschlag 13 versehen, wobei die
Anschläge
zusammen einen Schlitz oder eine Gleitbahn 15 für einen
noch zu beschreibenden Zweck bilden.
-
Eine
Gewebeverbindung oder -brücke 17 verbindet,
wie gezeigt, die Platten 8 im Hinterpauschenbereich.
-
Jede
Seitenplatte 8 ist mit einer Steigbügellederbefestigung 14 versehen,
deren Anfangsteil in das Material der Sattelplatte eingeformt ist,
wobei die Befestigung mit einer außerhalb des Materials gelegenen
Stange 16 versehen ist, die aus der Oberfläche ragt
und somit der Stange ein gewisses Maß an Auslegereigenschaft verleiht.
-
Jede
Seitenplatte 8 weist ferner eine Gurtbefestigung 19 auf,
welche drei voneinander beabstandete Befestigungsbügel 18 umfasst,
welche um jeweilige Stifte 20 schwenken, die in das Plattenmaterial
eingebondet sind, wobei jeder Bügel 18 einen Schlitz 22 aufweist.
Ein Hauptbügel 24 mit
Schlitzen 25 und 26 hängt über Gurtbänder 27, welche, wie
in den 1 und 2 dargestellt, "W"-förmig
durch die Schlitze 22 und die Schlitze 25 gefädelt sind,
von jeder Seite des Sattels herab. Im Gebrauch würde ein (nicht dargestellter)
Gurt durch herkömmliche
Mittel, d.h. eine Schnallenanordnung, unter Verwendung des Schlitzes 26 damit
verbunden.
-
Die
Winkelverstellung der Seitenplatten wird durch die gelenkige Anordnung
im Pauschenbereich des Baums bewirkt und die tatsächliche
Winkelausrichtung der Seitenplatten wird durch die Verwendung eines
Abstandhalters 30 aus leichter Legierung festgelegt, welcher
in dem Schlitz oder der Gleitbahn 15 zwischen den Anschlägen 11 und 13 angeordnet wird.
Es ist ein Querstück 32 vorgesehen
und an den Abstandhaltern 30 durch Stifte 34 befestigt,
wobei das Querstück
ferner einen Befestigungspunkt für
einen anderen Teil des Sattels bildet. Die seitliche Abmessung des
Abstandhalters 30 bestimmt den Winkelgrad zwischen den
Seitenplatten, so dass gilt, dass der Winkel umso kleiner ist, je
breiter die Abstandhalter 30 sind. Bei dem beschriebenen
spezifischen Ausführungsbeispiel
beträgt
der Bereich der Winkelbewegung und damit der Einstellbarkeit zwischen
0 und 16°.
-
An
jeder der Seitenplatten 8 ist eine Gurtplatte 40 angebracht,
welche aus einer Kombination aus zwei Schichten thermogeformter
LDPE-Schäume
besteht, wobei die relativ obere Schicht die tragendere der beiden
Schichten und dichter als die untere Schicht ist. Die obere Schicht
ist der Krümmung
der Seitenplatte 8 angepasst, während die untere Schicht Flexibilität bei der
Anpassung an den Pferderücken
bewirkt. Die Platten 40 sind an der Platte 8 durch
eine Kombination von Schrauben und Verbondung befestigt und mit
einem Außenseitenmaterial oder
einer "Verkleidung" bedeckt. Die Außenseitenmaterialien
sind in zwei bestimmte Bereiche unterteilt, nämlich solche auf der dem Pferderücken zugewandten
Platte 40 und dem oberen Bereich, welcher dem Wetter und
Abrasion durch die Gurtbänder
ausgesetzt ist. In beiden Fällen
ist das Material ein wasserdichtes, atmungsaktives und hochbeständiges Material.
Zwischen dem Schaumkern und der äußeren Schicht
ist eine (nicht dargestellte) zusätzliche Abstandhalterschicht
vorgesehen, bei der es sich um ein flexibles, dreidimensionales
Material handelt, das sämtliche
Leerstellen in der Platte ausfüllt.
Die Abstandhalterschicht ist ferner auf einer Seite abgedichtet,
wodurch ein atmungsaktiver Hohlraum gebildet ist, der die Feuchtigkeitsabsorption
in die Schaumelemente des Sattels unterbindet. Die Oberseite der oberen
Verkleidung ist mit aufgenähten
Klettbänderbereichen
versehen, die der (nicht dargestellten) Pausche ein Maß an Flexibilität entlang
dem vorderen Rand der Seitenplatten bieten.
-
Eine
Sitzplatte 50 ist Teil des Baumes, ist aus dem gleichen
Material wie die Seitenplatten 8 hergestellt und an diesen
mittels der Brücke 12 und
dem Querteil an dem Befestigungspunkt durch geeignete mechanische
Befestigungseinrichtungen, wie eine (nicht dargestellte) Schraube,
befestigt. Die Platte 50 bildet das tragende Element des
Sattelsitzes mit einem Kohlenstofffaserrand 52 und mit
einem Mittelteil 54 aus einer leichten Legierung, welches
einen Block 56 am Pauschenende trägt. Der Block 56 überlagert die
Brücke,
an der er unter Verwendung des Befestigungspunkts des Querstücks fest
angebracht ist. Die Sitzplatte 50 kann mit (nicht dargestellten)
längsgerichteten
Streben versehen sein, um die Steifigkeit zu erhöhen.
-
Über der
Sitzplatte 50 liegt ein thermogeformtes Sitzpolster 60,
dessen Aufbau ähnlich
demjenigen der Seitenplatten 8 ist, nämlich aus LDPE-Schaum besteht.
Das Sitzpolster 60 ist mit der Platte 50 verbondet
und mit (nicht dargestelltem) Stoff verkleidet. Ein Kanal 62 erstreckt
sich entlang der Mitte des Polsters 60 und dient der Druckentlastung
des Steißbeins
und des Perineums im unteren Bereich des Rückens bzw. der Leiste des Reiters.
-
Der
Vorteil des erfindungsgemäßen Sattels liegt
in seiner leichten Struktur und seiner Vielseitigkeit hinsichtlich
der Modularität
und der Einstellbarkeit. Die durch die Gelenkanordnung an der Brücke bewirkte
Winkeleinstellbarkeit ermöglicht
das Anpassen des Sattels an jedes Pferd. Das Vorsehen der Abstandhalter
erleichtert diese Anpassung und es können Abstandhalter unterschiedlicher
Größen für die rechte
und die linke Seite des Sattels verwendet werden, um Abweichungen
im Profil des Pferdekörpers
zu entsprechen. Die Seitenplatten werden sodann durch das Zusammenwirken
der Abstandhalter und der Brücke
sowie deren Befestigungen an den Seitenplatten festgelegt. Eine
weitere Einstellung des Längshorizonts
des Sattels kann durch die Verwendung eines Keils erfolgen, um jeglichen
notwendigen Ausgleich zu bewirken und dem Sattel eine im wesentlichen
horizontale Ausrichtung auf dem Pferderücken zu vermitteln, da das
Pauschenende und das Hinterpauschenende auf der gleichen allgemeinen Höhe liegen
sollen.
-
Sämtliche
Elemente des Sattels, nämlich
der Baum, der Sitz, die Seitenplatten und deren Anordnung sowie
die Gurtplatten werden vorgeformt und anschließend montiert, um einen kompletten
Sattel zu bilden. Der Baum wird an der Brücke mittels Schrauben und Verbondung
oder äquivalente
Befestigungsmittel angebracht, und die übrigen Elemente werden wie
erforderlich in geeigneter Weise angebracht.
-
Sämtliche
Elemente des Sattels bestehen vorzugsweise aus Leichtmaterialien,
und der Grad der durch die zuvor beschriebene Gelenkanordnung der
Seitenplatten bewirkten Flexibilität ermöglicht eine Anpassung an die
Form des Pferdes ohne die Notwendigkeit eines Neubefüllens mit
Flockenmaterial oder anderer grundlegender Anpassungen der Sattelstruktur,
wie normalerweise bei einem herkömmlichen
Sattelaufbau erforderlich.
-
Ferner
bilden die Stege, welche auf der Unterseite der Seitenplatten vorgesehen
sein können, ein
Mittel zur Belüftung
des Kontaktbereichs zwischen Sattel und Pferderücken, wodurch eine angenehmere
Anordnung geschaffen wird.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet somit die Möglichkeit einer leichteren
Herstellung in der Serienherstellung, verbunden mit der Fähigkeit
des Sattels, sich in angenehmer Weise den verschiedenen Konturen
des Pferdekörpers
anzupassen.