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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Flexodruckplatten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Computer-to-Plate-System (direkte
digitale Druckplattenbebilderung) für Flexografie.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Der
Einsatz von Flexodruckplatten in Hochdruck ist allgemein bekannt,
insbesondere auf weichen und leicht verformbaren Oberflächen, wie
Verpackungsmaterialien, z.B. Karton, Kunststofffolien, Aluminiumfolien
usw. Flexodruckplatten können
aus fotopolymerisierbaren Zusammensetzungen, wie den in
US-P 4 323 637 und
US-P 4 427 759 beschriebenen,
hergestellt werden. Die fotopolymerisierbaren Zusammensetzungen
enthalten in der Regel ein elastomeres Bindemittel, zumindest ein
Monomer und einen Fotoinitiator. Strahlungsempfindliche Elemente
enthalten in der Regel eine zwischen einen Träger und einen Deckbogen oder
ein mehrschichtiges Deckelement eingefügte fotopolymerisierbare Schicht.
Bei bildmäßiger Belichtung
mit aktinischer Strahlung werden die belichteten Bereiche der fotopolymerisierbaren
Schicht polymerisiert und unlöslich
gemacht. Durch Behandlung mit einem geeigneten Lösungsmittel werden die nicht-belichteten
Bereiche der fotopolymerisierbaren Schicht entfernt und verbleibt
ein für
Flexodruck geeignetes Druckrelief.
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Die
Herstellung von Flexodruckplatten war bislang ein fotomechanischer
Prozess, in dem das auf einem Maskenfilm vorliegende Bild auf eine Druckplatte
aufbelichtet wurde. Neuerdings aber sind Systeme zur Herstellung
von Flexodruckplatten entwickelt worden, bei denen das Bild direkt
aus in einem Rechner gespeicherten Bilddaten erhalten wird.
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In
EP-A 654 150 wird ein Flexodruckelement mit
einer durch IR-Bestrahlung
ablativen eingebetteten Schicht sowie ein Verfahren zur Herstellung
eine Flexodruckplatte offenbart. Eine opake (lichtundurchlässige),
gegenüber
Infrarotstrahlung empfindliche Schicht wird bildmäßig entfernt,
z.B. durch Belichtung mit einem Halbleiterlaser, wonach eine rückseitige
Vorbelichtung der strahlungsempfindlichen Schicht mit Ultraviolettstrahlung
und UV-Aufbelichtung, bei der die bildmäßig abgelöste opake Schicht als Maske
dient, erfolgen. Die Platte wird dann zu einer druckfertigen Flexodruckplatte
entwickelt. Die Deckschicht (schwarze Maske), die Sperrschicht und die
unbelichteten Bereiche der strahlungsempfindlichen Schicht werden
entfernt.
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Die
erhaltene Druckplatte kann dann in eine Druckpresse eingespannt
oder aber auf eine zügig
in eine Druckpresse montierbare Hülse aufgespannt werden. In
anderen Systemen, wie Fortlaufmotivdruck, weist die Druckplatte
selbst eine zum Drucken des Endlosbildes geeignete zylindrische
Form auf.
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Dieses
Arbeitsverfahren ist aber mit verschiedenen Nachteilen behaftet:
- – Dadurch,
dass das Druckelement nach einem Beschichtungsverfahren hergestellt
wird, weist die erhaltene Deckschicht eine glatte Oberflächenbeschaffenheit
auf. Solche Druckelemente ergeben Druckergebnisse mit verhältnismäßig niedrigen
Druckfarbendichten in der Mitte von Vollflächen, während die Ränder dieser Vollflächen eine
höhere
Druckfarbendichte aufweisen. Diese Oberflächenglätte kann zwar durch Anrauen
der Druckplattenoberfläche
während
der Plattenherstellung geändert
werden, allerdings aber wird die Platte dann über ihre Gesamtoberfläche die
gleiche raue Beschaffenheit aufweisen und kann demzufolge die Oberflächenbeschaffenheit nicht
dem Bildinhalt angepasst werden.
- – Bei
der Herstellung der Platte werden die gleichen Eigenschaften für die ganze
Platte erhalten und können
die Plattenkennzeichen z.B. nicht einem Druck auf einer aus zwei
unterschiedlichen und also eine unterschiedliche Elastizität erfordernden
Materialien aufgebauten Empfangsschicht angepasst werden.
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1 zeigt
einen Nachteil von aus dem aktuellen Stand der Technik bekannten
Flexodruckplatten. Die erhaltene Wiedergabe 3 einer Vollfläche 2 auf
der Platte 1 wird oft Lichthofeffekte 4 aufweisen, wie
auf der Oberseite von 1 aufgezeigt wird. Eine mögliche Ursache
dafür liegt
darin, dass an den Rändern
einer Vollfläche 2 oft
eine niedrigere Druckspannung herrscht und dort also die Druckfarbe
nicht so kräftig
wie in der Mitte der Vollflächen
von zwischen der Flexodruckplatte 1 und dem Bedruckmaterial
her weggequetscht wird. Kleinere Punkte 5 sind weniger
anfällig
für solchen
Haloeffekt.
- – Der Belichtungsart wegen
weisen die Ränder der
Druckbereiche keine steile Gradation auf, was ebenfalls in 1 veranschaulicht
wird. Infolge der Spreitung des Lichts in die strahlungsempfindliche
Schicht bilden die Ränder
der Druckbereiche eine Neigung mit einem Winkel α. Dieser Winkel α oder die
Form der Neigung dieser Ränder
lässt sich
keineswegs steuern.
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Ein
weiterer Nachteil ist die lange Gesamtverarbeitungszeit.
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Insbesondere
die Entwicklungszeit und Trocknungszeit können lange dauern. In
EP-A 654 150 werden Trocknungszeiten
von bis zu zwei Stunden erwähnt.
Die gesamte Plattenherstellungszeit darf bis auf 4 Stunden auflaufen.
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Zum
Erhalten des Endergebnisses sind komplizierte Schritte gefordert.
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Die
erhaltene Druckplatte weist über
ihre gesamte Oberfläche
und Tiefe die gleichen Kennzeichen (Härte, Rauheit) auf. Diese Beschaffenheit
kann dann Probleme bereiten, wenn die Einstellungen der Druckpresse
zwecks des Erhaltens eines guten Endbildes ohne Haloeffekt und mit
guter Wiedergabe kleiner Punkte angepasst werden müssen.
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Ein
weiterer Nachteil der aus dem aktuellen Stand der Technik bekannten
Systeme besteht darin, dass während
der Herstellung der Platte die nicht-druckenden Bereiche der Druckplatte
in Gegenwart eines Lösungsmittels
mittels einer Bürste entfernt
werden. Während
dieses Bürstens
werden kleine Punkte oft bis auf eine nicht-druckbare Höhe abgeschliffen oder völlig weggebürstet. Obgleich
Laserbelichter es schon vermögen,
Auflösungen
bis zu 10 Punkte/mm (250 Punkte pro Zoll) zu drucken, können solche
Punkte deshalb nicht gedruckt werden, weil kleine Punkte in den
Bereichen mit geringer Dichte beim Bürsten verloren gehen.
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Bei
Verwendung digitaler Platten mit einer direkt auf der fotopolymerisierbaren
Schicht angebrachten Kohlenstoffschicht sind kleine Punkte infolge
des Effekts von Sauerstoffverarmung während der Entwicklung der Platte
sogar noch anfälliger.
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Die
Folge ist, dass belichtete Punkte nach ihrer Entwicklung kleiner
sind als sie aufbelichtet worden sind und sogar ihre Höhe nicht
zureicht, um eine druckbare Fläche
zu bilden.
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Zur
Zeit ist es ebenfalls nicht möglich,
diese Schritte auf einem "In-Press-System" durchzuführen.
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In
EP-A 641 648 wird ein System
zur Herstellung einer Flexodruckplatte gemäß einem Tintenstrahldrucksystem
beschrieben.
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Bei
solchem System wird eine fotopolymere Drucktinte auf ein Substrat
geschleudert und bildet ein Positivbild oder Negativbild, das anschließend durch
UV-Bestrahlung zu einer Positivdruckplatte oder Negativdruckplatte
ausgehärtet
wird.
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Eine
Druckplatte wird direkt, also ohne Verarbeitung, erhalten und das
System erfordert weder einen Entwicklungsschritt noch eine Nachverarbeitung usw.
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Es
können
Druckplatten mit erwünschter Härte und
Stärke
hergestellt werden.
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Das
in
EP-A 641 648 beschriebene
System beinhaltet aber den Nachteil, dass sich die Eigenschaften
des fertigen Endprodukts nicht steuern lassen und also die erhaltene
Qualität
nicht gewährleistet
ist.
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Weder
die Gesamttopografie der erzeugten Druckplatte noch die Oberflächenbeschaffenheit
der Deckschicht lassen sich in diesem System steuern.
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Ein
weiteres Problem liegt in der Instabilität der Tropfen der polymeren
Drucktinte während
des Drucks des Bildes, wodurch scharfe Bilder schwer zu erhalten
sind. Die Beweglichkeit und also Verformbarkeit der Tropfen verhindert
das Erhalten scharfer Kanten.
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Dem
Problem der Instabilität
beim Reproduzieren kleiner Tropfen mittels der Platte wird keine Aufmerksamkeit
gewidmet.
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Die
erzeugte Druckplatte weist über
ihre gesamte Oberfläche
die gleichen Eigenschaften auf.
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Die
vorliegende Erfindung verschafft ein System zur Steuerung der Platte
während
deren Herstellung. In diesem System können verschiedene Eigenschaften
der erzeugten Flexodruckplatte während der
Herstellung der Platte gesteuert werden. So kann eine Platte mit
besseren Eigenschaften erzeugt werden.
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KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Erzielt
werden die oben erwähnten
günstigen
Effekte durch ein Verfahren mit den in Anspruch 1 definierten spezifischen
Kennzeichen. Spezifische Kennzeichen bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung
und den nachstehenden Figuren ersichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
einen Querschnitt eines aus dem aktuellen Stand der Technik bekannten
Flexodruckplatte sowie des erhaltenen Abdrucks.
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2A zeigt
ein erfindungsgemäßes Gerät zur Herstellung
von Flexodruckplatten mittels eines X-Y-Tisches.
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2B zeigt
ein erfindungsgemäßes Gerät zur Herstellung
von Flexodruckplatten mittels eines hin und her fahrenden Druckkopfes
(Pendeldruckkopfes).
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2C zeigt
ein erfindungsgemäßes Gerät zur Herstellung
von Flexodruckplatten gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren,
in dem ein Tintenstrahltrommeldrucksystem angewandt wird.
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3 veranschaulicht
das Verhältnis
der Anzahl von Tropfen pro Punkt zur Punkthöhe.
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4 veranschaulicht das Verhältnis der
Intensität
der Härtungsstrahlung
zur erhaltenen Punkthöhe
und zum Formfaktor.
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5 zeigt
ein Beispiel einer unter Steuerung der Neigung erhältlichen
Topografie einer Druckplatte.
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6 zeigt
Bereiche einer Druckplatte mit unterschiedlicher Schichtstärke und
unterschiedlicher Elastizität.
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7 veranschaulicht
den Aufbau eines Druckplattenprofils mit einer Opferschicht.
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8 zeigt
eine mögliche
Druckplatte mit niedriger Seitenkohäsion dank Einsatz physischer Trennelemente.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Ein
mögliches
Gerät,
in dem nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
ein X-Y-Tisch zur Herstellung von Flexodruckplatten verwendet wird,
wird in 2A gezeigt.
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Das
Gerät umfasst
einen in die Richtungen X und Y steuerbaren X-Y-Tisch 6.
Auf Tisch 6 ist eine einen Träger und Zwischenschichten umfassende Druckplatte 7 angeordnet.
Oberhalb Tisch 6 befindet sich ein Rahmen 8, der
einen ebenfalls in die Z-Richtung steuerbaren Tintenstrahldruckkopf 9 trägt.
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Während des
Druckprozesses verschiebt sich Tisch 6 in einer Schnellabtastbewegung
in die Y-Richtung und in einer langsamen Abtastbewegung in die X-Richtung.
Dabei wird auf dem Substrat, das möglicherweise schon eine oder
mehrere vorher auf Platte 7 gedruckte Schichten enthält, bildmäßig eine Schicht
aufgezeichnet.
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Neben
und hinter Druckkopf 9 in die Schnellabtastrichtung sind
eine Lichtquelle 10, mit deren Strahlung gerade aufgespritzte
Tinte ausgehärtet wird,
und ein Laserprofilmeter 11 angeordnet. Diese Elemente
werden im Nachstehenden erörtert.
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Ein
alternatives Gerät,
mit dem Flexodruckplatten gemäß einem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
werden, indem ein Schnellabtastdruckkopf 9 hin und her
in die Y-Richtung über
eine auf einem sich in die X-Richtung bewegenden langsamen Abtasttisch 6 angeordnete
Platte 7 fährt,
ist in 2B veranschaulicht.
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Die
Bewegungen in die Richtungen X und Y werden durch zwei gesonderte
Verschiebungssysteme gesichert. Druckkopf 9 kann in die
Z-Richtung gesteuert werden. Ebenfalls vorgesehen sind eine Lichtquelle 10 und
ein Profilmeter.
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Ein
Gerät,
das zur Herstellung von Flexodruckplatten gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Trommelprinzip nutzt, wird in 2C veranschaulicht.
Die Trommel 13 kann durch Motor 14 gedreht werden
und dabei Platte 7 am Druckkopf 9 vorbei führen. Die
Drehung sichert die Schnellabtastbewegung. Druckkopf 9 kann
in die X-Richtung
an Trommel 13 entlang bewegt werden. Der Abstand zwischen
Druckkopf 9 und Trommel 13 kann beigestellt werden
und sichert die Bewegung in die Z-Richtung.
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An
Druckkopf 9 ist Lichtquelle 10 gekuppelt. Oberhalb
Trommel 13 ist gesondert Profilmeter 11 angeordnet.
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Es
kann eine zusätzliche
Lichtquelle vorgesehen werden.
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In 2c sind
ebenfalls gewisse der im Nachstehenden beschriebenen Steuerungsmodule des
Registriergeräts
veranschaulicht.
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Gedruckt
wird auf einem geeigneten Substrat mit einem Träger. Beim Trommelsystem kann
der Träger
auf die Trommel 13 angeordnet werden oder kann aber der
Träger
ein hülsenförmiger,
auf Trommel 13 schiebbarer Träger sein. Mit der druckfertigen Drucktrommel
kann dann Fortlaufdruck vorgenommen werden.
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Der
Vorteil eines Trommelsystems besteht darin, dass die Flexodruckplatte 7 in
der geometrischen Form, in der sie letztendlich benutzt wird, hergestellt
wird.
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Auf
einem Tisch hergestellte Platten müssen beim Einspannen in eine
Druckpresse verformt werden. Registerhaltiges Einpassen von Hülsen ist
weniger schwierig und zwar weil das Bedrucken von Hülsen aus
einem festen Bezugspunkt her erfolgt und die während der Einspannung auftretende
Spannung gegenüber
Systemen mit flachen Flexodruckplatten einfacher zu steuern ist.
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Im
Nachstehenden werden verschiedene Komponenten des Systems im Einzelnen
beschrieben:
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DRUCKKOPF
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Auf
ein Substrat werden nacheinander verschiedene Schichten aufgetragen.
Beispielhaft wird eine härtbare
Tintenzusammensetzung, die vorzugsweise einen elastomeren Bestandteil
enthält,
durch einen Tintenstrahldruckkopf 9 auf das Substrat aufgespritzt.
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Die
Drucktinte hat eine Zusammensetzung, die zügig aufgespritzt werden kann
und den aufgespritzten Schichten die erwünschten elastischen oder viskoelastischen
Eigenschaften und Biegsamkeitseigenschaften verleiht.
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Ein
möglicher
nutzbarer Tintenstrahldruckkopf 9 weist in der Regel eine
Druckauflösung
von 720 dpi und eine mehrstufige Fähigkeit auf (d.h. ist zur Erzeugung
mehrerer Tropfenvolumen befähigt). Dies
bedeutet, dass jeder durch Druckkopf 9 gedruckte Tropfen
ein variables, wohl aber steuerbares Volumen hat, z.B. jeder Tropfen
ist das Produkt einer Anzahl kleiner Subtropfen mit einem konstanten
Volumen von 3 pl (Pikoliter), die zusammenfließen, wenn sie aus der Düse wegfliegen,
und dabei einen einzelnen Tropfen bilden.
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Der
erfindungsgemäße Druckkopf 9 kann
16 Volumenwerte erzeugen, d.h. 0, 3, 6, 9 bis 45 pl. Ein anderer
Druckkopf der gleichen Produktfamilie erzeugt Tröpfchen von 7 pl und könnte zur
Herstellung der im Nachstehenden beschriebenen rohen Grundstruktur
eingesetzt werden.
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Sogar
binäre
Köpfe,
die nur Tropfen von 80 pl zu erzeugen vermögen, können zur Herstellung der keine
Bildinformation tragenden Grundstruktur der Druckplatte eingesetzt
werden.
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TRÄGER UND ZWISCHENSCHICHTEN
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Druckplatte 7 enthält in der
Regel einen Träger,
der z.B. der folgenden Typen sein kann:
- – eine PET-Folie
- – eine
Stahlplatte
- – eine
Aluminiumfolie
- – eine
PP-Folie oder ein sonstiger Folientyp.
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Wenngleich
sonstige Träger
ebenfalls in Frage kommen, bleibt das Hauptziel des Trägers allerdings,
der Platte eine hinreichende oder erwünschte Steifigkeit zu verleihen,
und kommt also der Zusammensetzung weniger Bedeutung zu.
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Auf
den Träger
werden bevorzugt Zwischenschichten angebracht, die das Substrat
bedruckbar machen.
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Ein
möglicher
Typ einer Schichtfunktion ist eine elastische Schicht, die auf den
Träger
angebracht wird und als Grundierschicht für die Flexodruckplatte dient.
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Die
elastische Schicht kann ebenfalls eine viskoelastische Schicht sein
und kann durch eine ein Elastomer enthaltende Schicht gebildet werden,
obgleich noch andere Typen elastischer Schichten dafür in Frage
kommen.
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Schaumschichten
mit einer Zellstruktur, vorzugsweise einer offenen Zellstruktur,
können
eine gute Grundierschicht bilden. Ebenfalls möglich ist der Einsatz eines
thermoplastischen Elastomers. Wichtig dabei ist nur, dass die angemessenen
Parameter Elastizität
und Biegsamkeit erhalten werden.
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Diese
Schicht erlaubt die Steuerung der Gesamtstarke und Gesamtelastizität der Druckplatte, was
verschiedene Vorteile mit sich bringt:
- – die Schicht
kann eine gute Grundierschicht bilden, die hinsichtlich der Fähigkeit,
die aufgespritzten Tropfen vor und nach deren Aushärtung anzuziehen
und zurückzuhalten,
mit vorteilhaften Eigenschaften aufwartet.
- – infolge
der Stärke
der Grundierschicht muss weniger Material aufgeschleudert und kann
somit die Plattenherstellungszeit in merklichem Maße verkürzt werden,
denn es sind nur die bildmäßigen Schichten,
und eventuell eine dünne
Grundierschicht, aufzuspritzen. Es kann also eine bessere Platte
erhalten werden, während
weniger Schichten auf das Substrat gedruckt werden.
- – Dadurch,
dass die Grundierschicht eine gute Elastizität und Biegsamkeit vereinen
kann, kann die Menge elastischer Tintenzusammensetzungen verringert
werden. Dadurch können
bessere Eigenschaften in Bezug auf Aufspritzbarkeit oder Härtung erhalten
werden. Tinte mit niedrigerem prozentualem Gehalt an z.B. elastomerer
Komponente lassen sich zügiger
aufspritzen.
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Ein
weiterer Vorteil liegt darin, dass aufgrund der härteren Deckschicht
die kleinen Punkte während
des Druckens stabiler sind und dank der besseren Verschleißfestigkeit
die Anzahl der mit der Druckplatte erhältlichen Abdrucke gesteigert
wird.
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Gewisse
der offenen Polyurethan-Zellstrukturen sind aber mit Problemen in
Bezug auf folgende Kennzeichen behaftet:
- – chemische
Vereinbarkeit mit den auf der Druckmaschine verwendeten Chemikalien
(Flexodrucktinten).
- – chemische
Vereinbarkeit mit gewissen Typen von zur Herstellung der Platten
verwendeten UV-härtenden
Drucktinten.
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Eine
chemische Unvereinbarkeit kann unerwünschtes Quellen von Schichten
und demzufolge Zerstörung
der Plattenstruktur verursachen oder zumindest zu schlechteren Druckergebnissen
führen.
- – ein
weiteres Problem ist die Tatsache, dass die bei der Herstellung
der Platte zuerst aufgespritzte viskoelastische Flüssigschicht
in die offene Zellstruktur sinkt. Dieses Einsinken beeinträchtigt den Aufbau
der Reliefhöhe.
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Deswegen überzieht
man diese Grundierschichten vorzugsweise mit einer dünnen (z.B.
5 μm dünnen) undurchlässigen viskoelastischen
Zwischenschicht, die ebenfalls mit erwünschten Eigenschaften bezüglich chemischer
Vereinbarkeit aufwartet. Diese Schicht kann z.B. durch Beschichtung,
Auflaminieren, Verkleben usw. auf die Grundierschicht aufgetragen
oder aber auf die Grundierschicht aufgespritzt werden.
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Die
aufgespritzten härtbaren
Tintenzusammensetzungen können
in der Regel folgende Bestandteile enthalten:
- – Monomer/Oligomer-Komponente,
z.B. Pentaerythrittriacrylat, Isobornylacrylat und Triethylenglycoldivinylether,
- – Fotoinitiatorkomponente,
z.B. Genocure DEAP (Rahn) und Irgacure 819 (Ciba-Geigy),
- – Hemmstoffkomponente,
2-Methylhydrochinon,
- – Weichmacherkomponente,
z.B. Sant5icizer 278 (Monsanto),
- – elastomere
Bindemittel, z.B. Cariflex TR226 und Hycar1022 (Goodrich).
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Das
elastomere Bindemittel kann monokomponentig sein oder aber ein Gemisch
aus mehreren Komponenten enthalten.
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Die
Auswahl der Komponente oder des Komponentengemisches richtet sich
nach den erwünschten
Eigenschaften.
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Die
Tintenzusammensetzung muss nicht unbedingt härtbar sein. Die wichtigste
Eigenschaft besteht darin, dass die Tropfen fixiert (immobilisiert) werden
können,
ehe sie dazu neigen, auszulaufen. Dieses Fixieren sorgt dafür, dass
höhere,
härtere (steifere)
Strukturen erhalten werden, die sodann die Druckplatte bilden.
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BILDUNG DER SCHICHTEN
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Je
nach Oberflächeneigenschaften
des Substrats oder der vorher aufgespritzten und gehärteten Tinte
der unterliegenden Schichten wird das Aufspritzvolumen des Tropfens
einen vorgegebenen Bereich des Substrats oder der unterliegenden
Tintenschicht bedecken.
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Das
Verhältnis
zwischen dem Punktdurchmesser und dem Tropfendurchmesser wird als
Formfaktor bezeichnet.
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Je
nach Härtungsmethode
und Viskosität (und
Temperatur des Substrats) bildet ein 3 pl-Tropfen (Stufe 1 im mehrstufigen
Volumensystem) einen Punkt mit einem Durchmesser von etwa 30 μm und einer
Höhe von
weniger als 4 μm.
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Vorzugsweise
liegt das Tropfenvolumen zwischen 3 pl und 100 pl.
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3 zeigt
das Verhältnis
zwischen der Anzahl von Tropfen pro Punkt, die dem Steuersignal,
mit dem der Wandler beaufschlagt wird, entspricht, und der Punkthöhe. Die
Bildung von Punkten erfolgt hauptsächlich dadurch, dass mehrere
Tropfen aus den Düsen
geschossen werden, wegfliegen und in ihrem Flug zusammenfließen, um
einen größeren Tropfen
zu bilden.
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Daneben
ist auch die Punktpositionierung sehr wichtig zum Erhalten kleiner,
feiner Strukturen, wie zum Beispiel zum Drucken eines 3%igen Punktes
auf einem 150 lpi-Drucker.
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Eine
Punktpositionsgenauigkeit von 3 μm
ist erzielbar.
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Der
Druckkopf kann jede erwünschte
Stelle auf dem Substrat bedrucken.
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Die
Steuerung des Tintenstrahldruckprozesses erfolgt über eine
Recheneinheit, die den Druckkopf und die die Tropfen erzeugenden
Wandler steuert.
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Die
Tropfen werden dem erwünschten,
auf der Druckplatte zu erzeugenden Muster entsprechend aufgespritzt
und bilden eine Schicht. Auf diese Schicht wird nachträglich eine
zweite Schicht aufgetragen.
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FIXIERSCHRIT
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Gerade
nach dem Aufspritzen der Tropfen durch den Tintenstrahldruckkopf
werden sie z.B. mit Härtungsstrahlung
bestrahlt, wodurch sie fixiert werden und Auslaufen der Tropfen
und somit der Erhalt eines Bildes niedriger Qualität verhütet wird.
Das Fixieren erfolgt vor dem Auftrag der nächsten Schicht auf die gerade
angebrachte Schicht.
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Für diesen
zweiten Schritt wird ein Härtungssystem,
das zumindest eine Härtungsquelle
für die Bestrahlung
der gerade aufgespritzten Tropfen mit der Härtungsstrahlung umfasst, herangezogen.
Die Härtung
kann eine Kontinuhärtung
sein, andere mögliche
Härtungen
kommen aber ebenfalls in Frage.
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Durch
Steuerung der folgenden Härtungsparameter
kann die Recheneinheit die Eigenschaften des erhaltenen Materials
variieren lassen:
- – Zwischenzeit zwischen dem
Aufspritzen der Tintentropfen und deren Härtung.
Ist ein Tropfen
einmal auf das Substrat aufgetroffen, wird er sofort am Substrat
anhaften. Infolge der Geschwindigkeit des Tropfens und der Oberflächenspannung
der Flüssigkeit
wird die Form des Tropfens nicht sofort stabil sein. Nur nach einiger
Zeit wird der Tropfen eine konstante Form aufweisen. Je nach Eigenschaften
des Substrats kann der Fall eintreten, dass der Tropfen später (zum
Teil) durch das Substrat absorbiert wird. Ähnlicherweise trifft diese
Tropfenbildung ebenfalls beim Aufspritzen eines Tropfens auf eine
gehärtete
Tintenstruktur zu. Zum Erhalten eines gesteuerten Reliefbildes muss
die Fixierung der Tropfen ziemlich schnell erfolgen. Die Zeit zwischen
dem Aufspritzen und der Fixierung muss weniger als 10 s betragen.
Bevorzugt wird eine Fixierung (Härtung)
in einem Zeitintervall von weniger als 1 s.
- – Intensität der Bestrahlung
mit Härtungsstrahlung.
Es
ist klar, dass die Intensität
und der Typ der Härtungsstrahlung
die Härtungszeit
mitbestimmen.
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Die
Zeit zwischen dem Aufspritzen der Tinte und der Härtung ist
deshalb besonders wichtig, weil der Tropfen nach seiner Absetzung
auf das Substrat die Neigung hat, auszulaufen. Eine schnelle Fixierung
wird z.B. erzielt, indem man die Strahlungshärtungsquelle gerade hinter
dem Druckkopf anordnet. Dazu kann die Strahlungsquelle seitlich
des Druckkopfes befestigt werden und somit gerade aufspritzte Tropfen
sofort fixieren. Dieser Prozess wird als „Inline-Härtung" bezeichnet. In einem kombinierten Schritt
sind die Stufen des Aufspritzens und Fixierens engstens miteinander
verflochten und erfolgen gleichzeitig.
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STRAHLUNGSINTENSITÄT
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Eine
weitere wichtige Folge des Härtungsprozesses
ist die Tatsache, dass die auf die Platte aufgespritzten Tropfen
je nach Intensität
der Strahlungshärtung
eine unterschiedliche Form aufweisen werden. Die Strahlungsintensität beeinflusst
die Fixierungszeit. Dies wird in den 4a bis 4c veranschaulicht.
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4a zeigt
eine UV-Lampe 15, mit deren Strahl 16 aufgespritzte
Punkte gehärtet
werden. Die Strahlbreite ist genügend
groß,
um die Länge
der Düsenmatrix
zu bedecken und also alle aufgespritzten Tropfen mit dem UV-Strahl
zu härten.
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4b veranschaulicht
das Intensitätsprofil des
UV-Strahls. Die Intensitätskurve
hat die Form einer Gauß-Kurve.
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4C veranschaulicht
den Effekt auf die aufgespritzten Punkte. Die Mittelpunkte 17,
die mit hochenergetischer Strahlung bestrahlt werden, werden schnell
fixiert und bilden hochscharfe Punkte. Die Seitenpunkte 18 dagegen
werden langsamer fixiert, laufen mehr aus und bilden niedrigere
und breitere Punkte.
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Die
Lampenleistung liegt vorzugsweise zwischen 10 Watt und 200 Watt.
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WELLENLÄNGE DER HÄRTUNGSSTRAHLUNG
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Langwellige
Strahlung (z.B. UV-A) hat die Neigung, tiefer in das Material hineinzudringen
und ist besser geeignet für
die Endhärtung
eines fertigen Materials, kurzwellige Strahlung (z.B. UV-C) dagegen dringt
weniger tief in das Material hinein und ist geeignet, um einen Tropfen
nur mit einer gehärteten Außenschicht
zu versehen (Hauthärtung).
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Durch Änderung
der Härtungsparameter können die
erhaltenen Eigenschaften des online gehärteten Materials gesteuert
werden.
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Vorzugsweise
werden die Tropfen nicht völlig gehärtet und
zwar um eine gute Kohäsion
zwischen den aufgespritzten Tropfen der durch den Tintenstrahldruckkopf
nacheinander aufgespritzten Schichten zu erhalten.
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Es
kommen verschiedene Typen von UV-Härtungslampen in Frage. Die
elementare Quecksilberlampe, als H bezeichnet, weist sowohl eine
breite Energieverteilung als eine starke Emission im kurzwelligen
Bereich auf und ist dadurch besonders nutzbar zur Härtung klarer Beschichtungen und
dünner
Tintenschichten. Die D-Lampe weist eine starke Emission im längerwelligen
Bereich auf und ist dadurch mehr geeignet für die Härtung dickerer Beschichtungen
und Tintenschichtverbände.
Die D-Lampe sollte ebenfalls eine bessere Durchlässigkeit von UV-Licht durch
Kunststoffmaterialien ermöglichen.
Die D-Lampe kann zum Erhalten einer guten Härtungstiefe genutzt werden.
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Bei
Verwendung hochenergetischer Strahlungsquellen kann die Härtungsdosis
im Allgemeinen verringert werden.
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Daneben
kann eine hervorragende Härtung durch
Kombinationen von UV-Quellen erhalten werden. Längerwellige Quellen (eisen-
oder galliumdotierte Quellen) sichern dank der besseren Durchdringung
des Lichts durch die pigmentierte Tintenschicht eine bessere Durchhärtung. Wird
diese langwellige Bestrahlung mit einer breitbandigeren Bestrahlung einer
typischen Mitteldrucklampe (die eine ausgezeichnete Oberflächenhärtung sichert)
kombiniert, kann die Gesamtstrahlendosis verringert und die Zeilengeschwindigkeit
gesteigert werden. Zum Bestimmen optimaler Härtungsbedingungen braucht man spezifische
Versuche durchzuführen.
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Bei
Verwendung einer eisendotierten Quecksilberdampf-Mitteldrucklampe ("D"-Lampe/Spektrum)
liegt die zur Härtung
einer 8 bis 15 μm
starken Schicht erforderliche Strahlendosis in der Regel zwischen
etwa 300 und 700 mJ/cm2.
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Durch
Steuerung der Härtungsparameter können gewisse
Effekte erhalten werden.
- – durch Verwendung einer Strahlungshärtungsfrequenz
mit beschränktem
Durchdringungsvermögen
werden die Tropfen nur an ihrer Außenseite getrocknet, wodurch
eine Hauthärtung
erhalten wird. Hauthärtung
wird zum Fixieren der geraden aufgespritzten Tropfen angewandt und
kann mit sehr niedriger Strahlungsintensität oder einer sehr kleinen Lichtquelle,
die man wahlweise parallel mit den Druckköpfen hin und her bewegen lassen kann,
vorgenommen werden.
- – durch Änderung
der Intensität
und Dauer der Strahlungshärtung
kann der Härtungsgrad
der strahlungsempfindlichen Zusammensetzung gesteuert und somit
die Härte
variiert werden.
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Grundgedanke
dabei ist, dass bei einer partiellen Tiefehärtung weniger Monomere vernetzt
werden und eine höhere
Elastizität
innerhalb eines vorgegebenen Bereichs erhalten wird. Dies spielt ebenfalls
eine wichtige Rolle beim Erzielen einer hinreichenden Kohäsion zwischen
aufeinander aufgespritzten Schichten.
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Ein
weiterer, zu berücksichtigender
Faktor ist die Ausrichtung des Lichtbündels der Härtungsstrahlung. Aufgespritzte
Flüssigkeiten
oder Substrate können
ja die Härtungsstrahlung
(UV-Strahlung, ...) streuen. Ein Auftreffen von Streustrahlung auf
die Düsenplatte
des Tintenstrahldruckkopfes verursacht oft Verstopfung der Düsen. Aus
diesem Grund wird das Lichtbündel
der Härtungsstrahlung
vorzugsweise vom Druckkopf entfernt gehalten und in eine vom Druckkopf
weg verlaufende Richtung ausgerichtet.
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TEMPERATURSTEUERUNG
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Ein
weiterer wichtiger Aspekt ist die Betriebstemperatur des Systems.
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Vorzugsweise
wird die Drucktinte auf eine Temperatur über Zimmertemperatur erwärmt, um
sie besser aufspritzbar zu machen. Insbesondere bei Verwendung thermoplastischer
Materialien in der Drucktinte ist es von Vorteil, die Drucktinte
zu erhitzen, um eine niedrigere Viskosität zu erhalten.
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Ein
weiteres bevorzugtes Kennzeichen eines erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass das Substrat, d.h. der Träger und die Zwischenschichten,
einschließlich
vorher aufgespritzter und fixierter Schichten, vor und/oder während der
Bebilderung abgekühlt
wird. Die niedrigere Temperatur des Substrats, auf das die Tropfen
aufgespritzt werden, trägt
dazu bei, dass die Tropfen durch Abkühlung zeitweilig fixiert werden
und so vermieden wird, dass sie weiter auslaufen würden, ehe
sie im Fixierschritt durch z.B. Strahlungshärtung fixiert werden. Das Substrat
wird vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 5°C und 25°C abgekühlt.
-
Im
Kontext des Temperaturfaktors ist es wünschenswert, die Strahlungshärtung, z.B.
Ultraviolettstrahlung, mit einer UV-Kaltlichtquelle vorzunehmen. Dies bedeutet,
dass durch die UV-Quelle,
in der Regel einen Hochtemperaturstrahler, erzeugte Wellenlängen außerhalb
des UV-Spektrums, insbesondere Infrarotstrahlung (IR-Strahlung),
herausgefiltert werden, um sicherzustellen, dass sie die zu bebildernde Oberfläche nicht
erreichen und das Substrat nicht erwärmen.
-
Das
Herausfiltern kann mittels geeigneter optischer Filter, die IR-Strahlung
im Auflichtmodus oder Durchlichtmodus absorbieren, erfolgen.
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AUFBAU EINER MEHRSCHICHTIGEN
STRUKTUR
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Die
Bebilderung erfolgt schichtweise, wobei die Flexodruckplatte allmählich aufgebaut
wird. Der Abstand zwischen dem Druckkopf und der Platte kann ebenfalls
gesteuert werden. Dadurch, dass die genaue Positionierung des Tropfens
je nach Abstand zwischen der Tintenstrahldüsenplatte und dem Empfangselement
variieren kann, muss zum Sicherstellen einer zuverlässigen Positionierung
der Tropfen der korrekte Abstand konstant eingehalten werden.
-
Einer
inkorrekten Positionierung kann eine abweichende Schleuderrichtung
gewisser Düsen
zugrunde liegen.
-
Ein
weiteres wichtiges Kennzeichen besteht darin, dass die Positionierung
eines Tropfens in einem Abtasttintenstrahldrucksystem in weitgehendem Maße von der
Flugzeit eines Tropfens bis zum Auftreffen auf die zu bebildernde
Oberfläche
abhängt, d.h.
von der Zeit zwischen dem Abschießen des Tröpfchens und dem Moment, wo
das Tröpfchen
auf die Empfangsoberfläche
auftrifft.
-
Ursache
dafür ist,
dass sich das Tröpfchen nicht
nur zum Empfangselement bewegt, sondern sich ebenfalls bei einer
gewissen Geschwindigkeit quer über
das Empfangselement hinweg bewegt.
-
Zum
registerhaltigen Auftrag der nacheinander auf ein Empfangselement
angebrachten Schichten kommen verschiedene Methoden in Frage:
- – der
Abstand zur zu bebildernden Oberfläche ist konstant zu halten.
Dazu kann entweder der Druckkopf, wie in 2A und 2B veranschaulicht
wird, oder aber der Tisch auf und ab bewegt werden.
Ein nicht-konstanter
Abstand verkürzt
die Flugzeit der Tröpfchen,
wodurch normale Tröpfchen schneller
auf das Empfangselement auftreffen werden. Dies würde Bildverformung
mit sich bringen. Zum Vermeiden von Bildverformung kommen bestimmte
Gegenmaßnahmen
in Frage:
- – Anpassen
der Bilddaten,
- – Verzögern der
Abfeuerungsimpulse, was darauf hinauskommt, dass die Position des
Druckkopfes über
die Platte angepasst wird. Die Auswahl an möglichen Abständen unterliegt
gewissen Beschränkungen
und zwar weil bei gewissen mehrstufigen Systemen mehrere kleine,
in ihrem Flug zusammenfließende
Tröpfchen
abgeschleudert werden.
-
Beim
Auftrag einer Grundierschicht auf dem Träger durch Tintenstrahldruck
kann der Abstand des Druckkopfes zum Empfangselement auf einem festen
Wert gehalten werden, wodurch eine niedrigere Genauigkeit erhalten
wird.
-
Ein
normaler Bebilderungsabstand beträgt etwa 1 mm.
-
Die
Druckplattenstruktur wird stufenweise Schicht nach Schicht aufgebaut.
Zunächst
werden die Bodenschichten der Platte aufgezeichnet, wonach bei jedem
Auftrag der weiteren zu druckenden Schichten der Abstand des Druckkopfes
unter Berücksichtigung
der Stärke
der vorher aufgezeichneten Schichten korrigiert wird.
-
Zum
Erhalten unterschiedlicher Plattenstrukturen ist es aber möglich, zunächst unter
Verwendung eines ersten Tintentyps eine partielle Bodenschicht aufzuzeichnen
und anschließend
diese erste Schicht mit einer kontinuierlichen Schicht zu überdrucken.
Während
der Aufzeichnung der kontinuierlichen Schicht auf die bildmäßige Schicht
ist der Abstand des Druckkopfes dynamisch zu steuern, um einen korrekten
Abstand über
den Bereichen, die Schichten aus der zuerst gedruckten Tinte enthalten, und
den nicht mit der ersten Tinte bedruckten Bereichen aufrechtzuerhalten.
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MESSUNG UND KORREKTURSCHALTUNG
-
Ein
weiteres Kennzeichen der vorliegenden Erfindung betrifft die Steuerung
der Topografie der gedruckten Schichten. Dabei kann es sich um die Gesamttopografie
in Bezug auf den Bildinhalt oder aber um mikrotopografische Elemente,
wie die Oberflächenbeschaffenheit
der gedruckten Schichten oder des fertigen Produkts, handeln. Zum
Steuern der korrekten topografischen Eigenschaften des erhaltenen Produkts
kann das Druckbild z.B. mittels eines Laserprofilmeters überprüft werden.
-
Die
Messungen können
nur in der Endphase oder aber in regelmäßigen Intervallen, wobei Fehler in
der Druckplatte während
des schichtweisen Aufbaus der Platte nachgewiesen werden können, vorgenommen
werden.
-
Die
mikrotopografischen Werte können
mittels handelsüblicher
Messsysteme gemessen werden.
-
Diese
Information kann durch direktes Messen der Höhe der schon aufgetragenen
Schichten oder aber durch Messung der Schichtstärke erfasst werden. Ein mögliches
Messsystem ist von Dr. Gerd Jakob JURCA, Optoelektronik GmbH, in "Koaxiale interferometrische
Schichtendickenmessung",
Photonik 9/2000, beschrieben. Das System hat mit Messbereichen bis
zu 300 μm
bei einer Auflösung
von 10 nm gearbeitet und sogar Details innerhalb eines Bereiches
von 0,1 mm × 0,1
mm konnten aufgezeichnet werden.
-
Weitere
Systeme weisen einen Messbereich von 500 μm bei einer Auflösung von
mehr als 0,01% und einem Lichtstrahldurchmesser von 1 μm auf.
-
Messsysteme
basieren normalerweise auf einem kontaktlosen Messprozess, in dem
die Stärke oder
der Abstand auf Basis der nachgewiesenen Reflexion von (Laser)licht
auf Grenzflächen
der Schicht berechnet werden. Bekannte bestehende Systeme können angepasst
oder es kann ein neues System entwickelt werden, mit dem in schneller
und zuverlässiger
Art und Weise bei der geforderten Auflösung und Geschwindigkeit die
Höhe der
aufgespritzten Schichten über
die ganze Oberfläche
der Platte gemessen werden kann.
-
Der
Profilmeter 11 kann gemeinsam mit dem Druckkopf auf dem
gleichen, sich hin und her bewegenden Schlitten angeordnet werden,
wie veranschaulicht in 2a und 2b. Der
Profilmeter 11 kann allerdings ebenfalls gesondert angebracht
werden, wie veranschaulicht in 2c.
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Die
Messdaten werden dann zum Registriergerät, wo das Plattenprofil mit
dem für
die Druckplatte erwünschten
Profil verglichen wird, zurückgeführt.
-
Aus
dem für
alle gemessenen Positionen bestimmten Unterschied auf der Druckplatte
lässt sich herleiten,
wie viel zusätzliche
Schichten noch auf die jeweilige Messstelle aufzuspritzen sind.
-
Die
Messungen können
während
des Aufspritzens auf die Platte oder aber zwischen den verschiedenen
Druckschritten vorgenommen werden. Die Häufigkeit der Messschritte ist
beliebig. Vorzugsweise sind während
der letzten Stufen der Plattenbebilderung mehr Messungen vorzunehmen,
um das erwünschte
Profil zu erhalten.
-
Dieses
System umfasst verschiedene zusätzliche
Kennzeichen, die mit aus dem aktuellen Stand der Technik bekannten
Systemen nicht möglich
sind.
- – die
Höhe der
verschiedenen Komponenten der Druckplatte kann präzise gesteuert
und angepasst werden. Dieses Kennzeichen kann mögliche Vorteile erbringen.
- – kleinen
Punkten, die während
des Druckens oft verloren gehen, kann, bezogen auf die gedruckten
Vollflächen,
eine zusätzliche
Höhe verliehen werden,
wodurch sichergestellt wird, dass die Punkte tatsächlich gedruckt
werden und sich beim Drucken nicht vorzeitig verschleißen.
- – da
der Profilmeter Bereiche bis 1 μm
zu messen vermag, kann die Oberflächenrauheit ermittelt werden.
Fällt die
gemessene Oberflächenrauheit
außerhalb
des erwünschten
Bereichs, kann diese abweichende Rauheit durch zusätzliches
Aufspritzen kleiner Tropfen auf die Deckschicht korrigiert werden.
-
Dieses
Prinzip wird auch in 2c veranschaulicht. Der Profilmeter 11 misst
die Höhe
jeder Stelle auf der Druckplatte 7. Vorzugsweise werden diese
Messdaten dann zum Registriergerät,
wo die Messwerte mit den aus der Bildeingabevorrichtung eingespeisten
Zielwerten für
die Druckplatten verglichen werden, zurückgeführt. Das Registriergerät kann dann
weitere Daten für
das Tintenstrahldrucksystem erzeugen, mit denen sodann die Druckplatte (d.h.
das Muster und die Höhe
der Platte) korrigiert wird, indem aufeinander folgende Korrekturschichten aufgetragen
werden, bis das erwünschte
Profile erhalten wird.
-
Die
Topografie einer erzeugten Platte 7 kann präzise gesteuert
und angepasst werden.
-
Dank
der mehrstufigen Fähigkeit
des Drucksystems (d.h. der Fähigkeit
des Systems, mehrere Tropfenvolumen zu erzeugen) kann mit großen Tropfen
schnell ein dem erwünschten
Endprofil nahe liegendes Profil erhalten werden, wonach mit kleinen Tropfen
die Höhe
und Rauheit der Plattenelemente sowie die Oberflächenrauheit sehr präzise angepasst werden.
-
Es
kann ebenfalls ein binärer
Druckkopf, mit dem 80 pl-Tropfen aufgespritzt werden und also schnell
ein dem erwünschten
Profil nahe liegendes Profil erhalten wird, verwendet werden, wonach
der Drucker auf einen anderen Druckkopf, mit dem die erwünschten
Details aufgezeichnet werden, umgestellt wird.
-
Durch
Verwendung des Tintenstrahldruckverfahrens sowie des Laserprofilmeters
kann ebenfalls der Winkel α der
Neigungen, die die Ränder
um die Druckbereiche herum bilden, präzise gesteuert werden. Wie
sich aus 5 ergibt, lässt sich die Plattentopografie
durch schichtweises Aufbauen der Platte gut steuern. Die Neigungen
um einen Druckbereich herum beeinflussen teilweise die Eigenschaften des
Druckbereichs, insbesondere beim Drucken kleiner Punkte. Zum Erhalten
scharfer Punkte können also
die Neigungen um einen kleinen Punkt herum nichtlinear gemacht werden,
um den Punkt beim Drucken physisch genügend zu unterstützen. Neigungen um
Vollflächen
herum können
kontinuierlich sein oder aber steiler gemacht werden.
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Jeder
Winkel α jedes
Punktes oder jeder Vollfläche
kann durch die Drucksoftware, mit der man sogar den Winkel α gegenüberliegender
Seiten eines Punktes oder einer Vollfläche variieren lassen kann, gesteuert
werden.
-
In 5 verursacht
der vertikale Querschnitt mit einer Höhe d weniger, durch Anhaftung
von Tinte an der Seite der Punkte verursachte Bildverschmutzung,
während
der geneigte Teil den Punkt beim Drucken unterstützt. Neigungskennzeichen können durch
den Elastizitätsmodul
und das Trägheitsmoment
des Materials, die die Formbeständigkeit
des Materials bestimmen, bestimmt werden.
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In 1 dagegen
ist der feste Neigungswinkel von aus dem aktuellen Stand der Technik
bekannten fotomechanischen Druckplatten dargestellt.
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UNTERSCHIEDLICHE EIGENSCHAFTEN
-
Zum
Erhalten einer besseren Flexodruckplatte wird vorzugsweise die Elastizität von Bereichen
oder Schichten der Druckplatte variiert, was den Weg zum Erzielen
verschiedener worteiliger Kennzeichen eröffnet. Mögliche Kennzeichen, von denen gewisse
in 6 dargestellt werden, sind:
- – zum Verhüten von
Verschleiß der
Druckplatte während
des Druckens kann der in Kontakt mit dem bedruckten Substrat kommenden
Deckschicht 19 der Druckplatte 7 eine höhere Härte (niedrigere
Elastizität)
verliehen werden, während die
unterliegenden Bereiche 20 dagegen eine hohe Elastizität und Biegsamkeit
aufweisen.
- – gewisse
Schichten in der Platte können
weniger elastisch gemacht werden, um der Platte seitliche Kohäsion zu
verleihen.
- – Bereiche,
die kleine Punkte enthalten, können härter (weniger
elastisch) gemacht werden, um einen guten Kontakt mit dem bedruckten
Material zu gewährleisten,
während
Bereiche, die Vollflächen
enthalten, elastischer sein können.
Nicht nur die Kennzeichen der oben liegenden Schichten können gesteuert
werden, sondern ebenfalls die Eigenschaften unterschiedlicher Bereiche
der Platte. Dazu können
z.B. nicht-überlappende
bildmäßige Schichten
mit unterschiedlichen Eigenschaften angebracht werden, wodurch z.B.
zwei Nachbarschichten mit unterschiedlichen Eigenschaften erhalten
werden. Vorzugsweise sind die positionsabhängigen Eigenschaften automatisch an
den Bildinhalt gekoppelt.
- – durch
Variieren der Schichtstärken,
wie es in 6 veranschaulicht wird, können unterschiedlichen
Bereichen der Platte unterschiedliche Kennzeichen verliehen werden.
Kleine Punkte werden mit einer Deckschicht mit einer Stärke T2 versehen,
während
Vollflächen
mit einer Deckschicht 19 mit einer niedrigeren Stärke T1 versehen
werden.
-
Dieser
Unterschied in Elastizität
kann in verschiedener Art und Weise erhalten werden. Durch Verwendung
fotopolymerer Tinten mit unterschiedlichen Eigenschaften, z.B. durch
Einsatz unterschiedlicher Bindemitteltypen, können die endgültige Verschleißfestigkeit
und Elastizität
gewisser Bereiche oder Schichten gesteuert werden.
-
Auch
durch Variieren der zum Aushärten
der verschiedenen Schichten genutzten Härtung können den Schichten unterschiedliche
Kennzeichen verliehen werden. Wie schon oben erwähnt, kann dazu die Härtungswellenlänge (UV-Spektrum),
die Härtungszeit,
die Strahlungsintensität,
der Zeitraum zwischen dem Auftrag der Schicht und der Härtung usw.
variiert werden.
-
Die
Elastizitäts-
oder Härteeigenschaften können ebenfalls
durch Ändern
der Innenstruktur der aufgezeichneten Schichten variiert werden.
-
Eine
Schicht, die durch übereinander
Aufspritzen von nur kleinen Tröpfchen
aufgebaut wird, weist ganz andere Kennzeichen auf als eine Schicht, die
durch übereinander
Aufspritzen von nur großen Tropfen
oder eines Gemisches aus kleinen und großen Tropfen hergestellt wird.
Ebenfalls möglich
ist die Anwendung von Methoden, bei denen die Tropfen gemäß einem
vorgegebenen Muster und mit vorgegebener Tropfengröße aufgespritzt
werden und eine Struktur mit vorgegebener Porosität erhalten
wird.
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Die
erhaltene Struktur ist das Ergebnis des Druckverfahrens, der Tropfenpositionierung,
der verwendeten Drucktintentypen und der Härtungsparameter.
-
Es
ist eindeutig vorteilhaft, dass je nach Bildinhalt nicht nur übereinander
aufgetragene Schichten, sondern ebenfalls benachbarte Bereiche der Platte
mit unterschiedlichen Eigenschaften versehen werden können.
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OPFERSCHICHTEN
-
Bei
einem Spezialtyp von Struktur verwendet man zumindest eine Tinte,
mit der die endgültige Platte
hergestellt wird, und zumindest eine Tinte, die als zeitweiliger
Füller
dient und mit anderen plattenbildenden Schichten beschichtet werden
kann. Der zeitweilige Füller
bildet eine Opferschicht 21, die es erlaubt, Strukturen
zu erzeugen, die sonst bei Verwendung einer einzelnen Tinte nicht
möglich
wären.
-
Ein
Beispiel für
eine mögliche
Kombination wird in 7 gezeigt. Die Füllsubstanz
der Opferschicht 21 kann nachträglich gemäß einem angemessenen Verfahren,
z.B. durch Schmelzen, Auflösen usw.,
entfernt werden. Dieses Verfahren kann zur Bildung spezieller Hohlräume im fertigen
Produkt, wodurch die Platteneigenschaften geändert werden, angewandt werden.
In einer weiteren möglichen
Ausführungsform
kann der zeitweilige Füller
zum Unterstützen
kleiner Punkte während
der Herstellung der Platte genutzt und somit Auslaufen der geraden
aufgespritzten Tropfen oder Zusammenklappen der aufgespritzten Strukturen
vor der Endhärtung
verhütet werden.
Nach der Endhärtung
sind die kleinen Punkte stabiler und kann sodann der Füllstoff
entfernt werden.
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DECKSCHICHTEN UND DECKBESCHICHTUNGEN
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In
weiteren Ausführungsformen
können
noch andere Kennzeichen gesteuert werden. Zum Verbessern des Tintenanziehungsvermögens der
Deckschicht kann eine der Deckschicht oleophile Eigenschaften verleihende
Zusammensetzung aufgespritzt werden.
-
Es
können
noch weitere Schichten mit erwünschten
Eigenschaften aufgetragen werden.
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Selbstverständlich können die
Bildbereiche oder kann sogar die Gesamtoberfläche der Platte ferner noch
gemäß einem
beliebigen Beschichtungsverfahren mit einer zusätzlichen Schicht beschichtet werden.
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Andere
Verfahren, wie Gasphasenabscheidung nach chemischem Verfahren, vollflächiges Aufsprühen usw.,
erlauben es, eine Verschiedenheit anderer Typen von Beschichtungen
aufzutragen und andere Kennzeichen zu erhalten als bei der bloßen Anwendung
der Aufspritztechnik möglich
ist.
-
Eine
weitere Möglichkeit
ist die vollflächige Beschichtung
der Druckplatte mit einer oleophoben Schicht. Nachträglich wird
die oleophobe Schicht von der Deckschicht abgekratzt und kommen
die ursprünglichen
aufgespritzten Schichten wieder freizuliegen. Das Ergebnis dieses
Vorgangs ist eine farbabstoßende
Druckplatte mit einer farbanziehenden bildmäßigen Deckschicht. Eine solche
Struktur ist weniger anfällig
gegenüber
Verschmieren, d.h. der Spreitung von Drucktinte über Bereiche der Platte und/oder
des Substrats, die tintenfrei bleiben müssen.
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ENDHÄRTUNG
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In
der Regel wird eine fertige Druckplatte noch einer Endhärtungsstufe
unterzogen, durch die die Stabilität der Platteneigenschaften
sichergestellt wird. Im Falle einer partiellen Aushärtung werden sich
die Platteneigenschaften infolge der schrittweisen Art solcher Härtung normalerweise
allmählich ändern. Dieses
Nachlassen der Eigenschaften wird in der Regel durch die Endhärtung verhütet. Bevorzugt
wird eine Härtung
mit langwelliger Strahlung (z.B. UVA-Strahlung) und zwar weil solche
Strahlung tiefer in die aufgespritzte Schicht hineindringt. Für solche
Aushärtung
eignet sich eine gesonderte, in 2C veranschaulichte
Endhärtungsstrahlungsquelle 22.
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Allerdings
ist es manchmal wünschenswert, keine
Endhärtung
vorzunehmen, wobei man sich zum Beispiel nach dem eingestellten
Härtungsgrad zwischen
den Aufspritzstufen richtet.
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BEISPIEL 1
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Eine
PET-Schicht mit einer Stärke
von 200 μm
wird mit einer 1,2 mm starken Schicht aus SantopreneTM B100
zur Bildung einer elastischen, biegsamen Grundierschicht beschichtet.
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Auf
die SantopreneTM-Schicht werden mittels eines
Tintenstrahldruckkopfes 9 bei einer Auflösung von
720 dpi mit 3 pl-Tropfen
Tintenschichten aufgespritzt.
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Als
Tinte verwendet man die UV-härtende Tinte
Crystal UFE 7577TM von Sun Chemicals, die
mit verbesserter Elastizität
aufwartet.
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Es
wird eine Reihe von Schichten nacheinander aufgespritzt, wobei jeweils
zwischen zwei aufeinander folgenden Aufspritzschritten eine Vorhärtung mit "D"-Lampenstrahlung vorgenommen wird.
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Das
Aufdrucken des so auf der Grundierschicht entstandenen Reliefs erfolgt
schrittweise, um einen Reliefunterschied von zumindest 0,15 mm zu erhalten
und somit zu vermeiden, dass große nicht-druckende Bereiche
der erhaltenen Druckplatte Schleierbildung beim Drucken verursachen.
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Nach
Messung des erhaltenen Reliefs mit dem 3-Achsen-Messsystem Jurca
CHR 150 NTM wird die Platte einer Endkorrektur
unterzogen, wobei die Bereiche der Platte, deren gemessene Topografie noch
nicht mit dem erwünschten
Relief übereinstimmt,
mit zusätzlichen
Schichten versehen werden.
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Danach
wird eine Endhärtung
mit "D"-Lampenstrahlung
mit einer Leistung von mehr als 300 mJ/cm2 vorgenommen.
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BEISPIEL 2
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Durch
Beschichtung eines 175 μm
starken Polycarbonatträgers
mit einer 1,5 mm starken PoronTM-Schicht
wird eine elastische Grundierschicht erhalten.
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Auf
die Grundierschicht werden mittels eines mehrstufigen (d.h. zur
Erzeugung mehrerer Tropfenvolumen befähigten) Tintenstrahldruckkopfes
bei einer Auflösung
von 720 dpi und zwischen 3 pl und 50 pl variierendem Tropfenvolumen
Schichten aufgespritzt. Zum Erzeugen eines Druckreliefs werden nacheinander
mehrere Schichten aus der UV-härtenden
Tinte Crystal UFE 7577TM von Sun Chemicals aufgespritzt,
wobei eine etwa 0,2 mm starke Schicht mit einem Relief von zumindest
0,15 mm erhalten wird. Nach beendetem Aufspritzen der Reliefstruktur wird
auf die Druckbereiche eine zusätzliche,
0,5 mm starke Schicht aus Crystal UGE 7537-Tinte von Sun Chemicals
aufgespritzt. Zwischen jeweils zwei Aufspritzschritten werden die
aufgespritzten Tropfen einer Vorhärtung mit "D"-Lampenstrahlung
unterzogen. Nach beendetem Druckzyklus wird eine Druckplatte mit
einem Relief von mehr als 0,2 mm erhalten. Danach wird eine Endhärtung mit
einer Strahlungsdosis von mehr als 700 mJ/cm2 vorgenommen.
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ALTERNATIVE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ein
weiteres bekanntes Problem besteht darin, dass neben einer Vollfläche oder
zwischen zwei Vollflächen
befindliche kleine Punkte im gedruckten Endprodukt oft nicht mehr
sichtbar sind und zwar weil sich die Platte der seitlichen Kohäsion der
Druckplatte wegen an der Stelle der Vollflächen und demzufolge ebenfalls
in gewissem Maße
unter den nahe liegenden Punkten zusammendrückt, wodurch diese Punkte beim
Drucken weniger stabil sind.
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In 8 wird
ein mögliches
Verfahren zum Verringern der seitlichen Kohäsion der Druckplatte durch
physisches Trennen der Bereiche der Druckplatte dargestellt.
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Dazu
kann ein Kalandrierprozess angewandt werden. Die auf ein Substrat
angebrachte Schaumschicht oder elastomere Schicht kann mittels einer speziellen
Kalanderwalze problemlos in kleine Inseln zerschnitten werden.
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Mit
diesem Verfahren ist aber der Nachteil verbunden, dass die Oberseite
der Grundierschicht nun ein feinmaschiges Schnittmotiv aufweist,
in das das Tinteninfiltrat infolge z.B. Kapillarkräften hineingesaugt
werden kann. Dies kann vermieden werden, indem eine Schaumschicht
oder Grundierschicht separat kalandriert und sodann die Grundierschicht
auf dem Substrat auflaminiert oder aufgeklebt wird und zwar mit
den Einschnitten zum Substrat gerichtet, wodurch sich die durch
den Kalandriervorgang erzeugten Hohlräume nicht an der Oberseite
der Grundierschicht befinden.
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Beim
Bedrucken dieser Inseln mit Vollflächen wird die seitliche Kohäsion wiederhergestellt. Beim
Drucken kleiner Punkte auf eine einzelne Insel oder eine kleine
Anzahl von Inseln unterliegen diese Punkte nicht mehr dem Einfluss
des Zusammendrückens
nahe liegender Vollflächen
auf anderen gruppierten Inseln.
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Je
nach benutzten Materialien können
weitere Ausführungsformen
entwickelt werden.
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Zum
Aushärten
gewisser strahlungsempfindlicher Zusammensetzungen kann Elektronenstrahlenhärtung und
Infrarotstrahlungshärtung
angewandt werden. In einer weiteren möglichen Ausführungsform
können
die Tröpfchen
in einer anderen Art und Weise bis zum Moment der Endhärtung fixiert
werden.
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Die
Off-line-Anwendung der oben erwähnten Verfahren
erlaubt es, Druckplatten im voraus vor ihrem Einsatz auf einer Druckpresse
herzustellen. Die erhaltenen Druckplatten können auf Spezialhülsen geschoben
und sodann zügig,
schnell und verhältnismäßig ohne
Registerprobleme in die Presse eingespannt werden.
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In
einer möglichen
Ausführungsform
kann der Prozess „on
press" (auf der
Presse) durchgeführt werden,
wodurch eine noch bessere Registersteuerung erzielt wird.
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Die
Presse sollte mit einem Reinigungssystem versehen werden, mit dem
das Substrat wieder druckfertig gemacht werden kann.
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Unter
Anwendung des On-Press-Systems können
Flexodruckplatten regeneriert werden. Wird einmal von einem Bediener
der Druckpresse oder einem Messsystem nachgewiesen, dass die Qualität des Druckergebnisses
infolge Plattenverschleiß nachlässt, kann
der Regeneriervorgang gestartet werden.
- – Reinigung
der Platte zur Entfernung der Tinte, z.B. indem man die Platte austrocknet.
- – Messung
der Drucktopografie,
- – Vergleichen
der gemessenen Topografie mit dem erwünschten Plattenrelief,
- – Neubedrucken
abgenutzter Bereiche der Druckplatte.
Anschließend kann
der Druck mit dieser wiederhergestellten Flexodruckplatte wieder
aufgenommen werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann das Neubedrucken durch Messung des gedruckten Produkts gesteuert
werden.
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Nach
der detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dürfte
es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier innerhalb
des in den nachstehenden Ansprüchen
definierten Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung zahlreiche
Modifikationen möglich
sind.
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- 1.
- Druckplatte
- 2.
- Vollfläche
- 3.
- Wiedergabe
einer Vollfläche
- 4.
- Haloeffekt
- 5.
- Punkte
- 6.
- Tisch
- 7.
- Druckplatte
- 8.
- Rahmen
- 9.
- Druckkopf
- 10.
- Lichtquelle
- 11.
- Profilmeter
- 12.
-
- 13.
- Trommel
- 14.
- Motor
- 15.
- UV-Lampe
- 16.
- UV-Strahl
- 17.
- Mittelpunkte
- 18.
- Seitenpunkte
- 19.
- Deckschicht
- 20.
- Untere
Bereiche
- 21.
- Opferschicht
- 22.
- Endhärtungsstrahlungsquelle