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Die
vorliegende Erfindung betrifft Lipid-Polymer-Konjugate, deren Herstellung
und deren Verwendung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Lipid-Polymer-Konjugate
sind wohlbekannt und werden für
eine Vielzahl verschiedener Anwendungen verwendet. Eine davon ist
der Einschluss in kolloidale Trägerzusammensetzungen,
wie z.B. vesikulären
Doppelschicht-Systemen, wie z.B. Liposomen, Niosomen und inversen
Vesikeln, micellaren Systemen, Nanokapseln, Nanokügelchen,
usw. Ein bekannter Vertreter solcher kolloidaler Trägerzusammensetzungen
wird von Liposomen gebildet. Obwohl nachfolgend insbesondere Liposome
erwähnt
werden, sollte der Leser berücksichtigen,
dass die Ausführungen,
Offenbarungen und Lehren auch andere kolloidale Trägerzusammensetzungen betreffen.
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Liposome,
die zur Gruppe der kolloidalen Trägerteilchen gehören, sind
kleine Vesikeln, die aus einer oder mehreren konzentrischen Lipid-Doppelschichten
bestehen, die einen wässrigen
Raum umschließen.
Aufgrund ihrer strukturellen Vielseitigkeit bezüglich der Größe, Oberflächenladung,
Lipidzusammensetzung, Doppelschichtfluidität und aufgrund ihrer Fähigkeit,
nahezu jeden Wirkstoff einzukapseln, wurde ihre Bedeutung als Wirkstoffverabreichungssysteme
schnell erkannt. Bei der intravenösen Verabreichung von Liposomen
werden diese jedoch von dem mononuklearen Phagozyten-System (MPS)
als körperfremdes
Teilchen erkannt und schnell aus dem Kreislauf zu Organen, die reich
an Phagozytenzellen sind, wie der Leber, der Milz und dem Knochenmark,
entfernt. Es sind verschiedene Möglichkeiten
identifiziert worden, um diesen Effekt zu verringern, wie z.B. die
Verringerung der Teilchengröße der Liposome
und die Veränderung
der Oberflächenladung der
Liposome. Eine andere Entwicklung bezieht sich auf die Oberflächenmodifikation
der Liposome durch die Einbringung spezifischer hydrophiler polymerer
Komponenten an der Liposomenoberfläche, die die Proteinadsorption
an der Teilchenoberfläche
reduzieren. Solche Liposome sind demzufolge gegenüber einer
Erkennung durch Zellen des MPS geschützt und besitzen eine verlängerte Verweilzeit
im allgemeinen Blutkreislauf. Ein wohlbekanntes Beispiel für die Modifikation
der liposomalen Oberfläche
ist die Einbringung eines Lipid-Derivats des hydrophilen polymeren
Polyethylenglykol (PEG) während
der Herstellung der liposomalen Zusammensetzungen. Dieses Polymer
ist üblicherweise
terminal modifiziert mit einer hydrophoben Gruppe, die der Rest
eines Phosphatidyl-Ethanolamin-Derivats
oder eine langkettige Fettsäure
ist. Polyethylenglykol als solches ist ein vergleichsweise stabiles
Polymer, das der Proteinadhäsion
entgegenwirkt und das unter physiologischen Bedingungen nicht enzymatisch
oder hydrolytisch abgebaut wird. Bei intravenöser Verabreichung von Liposomen,
die eine PEG-gepfropfte Oberfläche
aufweisen, an verschiedene Tierarten sowie an Menschen, sind gute
Ergebnisse hinsichtlich der Verlängerung
der Plasma Halbwertszeit und der Verringerung der Ansammlung in
Organen, die reich an phagozyti schen Zellen sind, erhalten worden
(Storm G., Belliot S.O., Daemen T. und Lasic D.D.: Surface modification
of nanoparticles to oppose uptake by the mononuclear phagocyte system
in Adv. Drug Delivery Rev. 17, 31–48, (1995); Moghimi S.M.,
Hunter A.C. und Murray J.C.: Longcirculating and target-specific
nanoparticles; theory to practice in Pharmacol. Rev. 53, 283–318, (2001);
Boerman O.C., Dams E.T., Oyen W.J.G., Corstens F.H.M. und Storm
G.: Radiopharmaceuticals for scintigraphic imaging of infection
and inflammation in Inflamm. Res. 50, 55–64, (2001)). Zulassungen zum
Inverkehrbringen solcher liposomaler Zubereitungen, die Doxorubicin
enthalten, sind bereits erteilt worden.
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Inzwischen
sind jedoch verschiedene Nachteile der Verwendung des Polymers Polyethylenglykol
bei lang zirkulierenden Liposomen festgestellt worden. Die Akkumulation
von PEG-gepfropften Liposomen in Makrophagen und der Haut gibt Anlass
zu Bedenken wegen fehlender Bioabbaubarkeit. Der Verlust der lang
zirkulierenden Eigenschaft (schnelle Clearance), wenn PEG-Liposome
ein zweites Mal injiziert werden, ist beobachtet worden (Dams E.T.,
Laverman P., Oijen W.J., Storm G., Scherphof G.L., Van der Meer
J.W., Corstens F.H. und Boerman O.C.: Accelerated blood clearance
and altered biodistribution of repeated injections of sterically
stabilized liposomes in J. Pharmacol. Exp. Ther. 292, 1071–1079, (2000)).
Neuere Untersuchungen mit PEG-Liposomen bei Patienten haben gezeigt,
dass PEG-Liposome akute Nebenwirkungen hervorrufen können (Gesichtsröte, Engegefühl in der
Brust, Atemnot, Veränderungen
des Blutdrucks), die sofort verschwinden, wenn die Verabreichung
(Infusion) der PEG-Liposom-Zubereitung beendet wird. Neuere Daten
deuten auf eine Rolle der Komplementaktivierung bei der Hervorrufung
von Nebenwirkungen hin (Szebeni J., Baranyi L., Savay S., Lutz H.,
Jelezarova E., Bunger R. und Alving C.R.: The role of complement
activation in hypersensitivity to Pegylated liposomal doxorubicin
(Doxil) in J. Liposome Res. 10, 467–481, (2000)). Bis jetzt sind die
kommerziell verfügbaren
Zubereitungen, die auf PEG-Liposomen basieren, wässrige Suspensionszubereitungen.
Es ist wohlbekannt, dass die Haltbarkeit von liposomalen wässrigen
Suspensionszubereitungen im Allgemeinen und auch von PEG-Liposomen eher begrenzt
ist. Es sind verschiedene Techniken bekannt, um den Träger oder
die kontinuierliche Phase solcher Zubereitungen zu entfernen, wie
z.B. das Sprühtrocknen,
die Diafiltration, die Rotationsverdampfung, usw., und, bevorzugt,
das Gefriertrocknen. Kürzlich
wurde ein Gefriertrocknungsverfahren vorgeschlagen, dass die Langzeithaltbarkeit
von PEG-Liposomen,
die den Technetium-Chelator Hydrazinonikotinamid enthalten, vorgeschlagen
(Laverman P., van Bloois L., Boerman O.C., Oyen W.J.G., Corstens
F.H.M. und Storm G.: Lyophilisation of Tc-99m-HYNIC labelled PEG-liposomes
in J. Liposome Res. 10(2&3),
Seite 117–129
(2000)), diese Ergebnisse und die Anwendbarkeit dieser Technik auf liposomale
Zubereitungen bedürfen
jedoch weiterer Untersuchungen.
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Die
mit der Verwendung von Polyethylenglykol inhärent verbundenen Nachteile
haben Forscher dazu veranlasst, nach alternativen Polymeren zu suchen.
Zahlreiche Polymere sind als geeignete Kandidaten zur Derivatisierung
mit (Vesikel-bildenden) Lipiden für die Einarbeitung in Liposome
vorgeschlagen worden (siehe z.B. EP-0688207). Es wurde gezeigt,
dass die hydrophilen wasserlöslichen
Polymere Poly(vinylpyrrolidon), Poly(acryloylmorpholin), Poly(2-(m)ethyl-2-oxazolin,
Polyacrylamid und Polyglycerin die Zirkulationszeit von Liposomen
nach der intravenösen
Verabreichung bis zu einem gewissen Grad verlängern. Bis jetzt sind solche Lipid-Polymer-Konjugate
jedoch nicht in kommerziell verfügbaren
Wirkstoffzubereitungen eingesetzt worden, hauptsächlich da sie keine Vorteile
gegenüber
den bekannten Lipid-PEG-Konjugaten
gezeigt haben. Deshalb besteht nach wie vor ein Bedürfnis, ein
Polymer zu finden, das mit einem Lipid derivatisiert werden kann,
um die Einbringung in kolloidale Trägerzusammensetzungen, wie z.B.
Liposome, zu ermöglichen,
wobei das Polymer lang zirkulierende Eigenschaften besitzt und zusätzlich dazu
Vorteile gegenüber
PEG, wie z.B. Bioabbaubarkeit, aufweist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
werden Lipid-Polymer-Konjugate bereitgestellt, die erhältlich sind
aus einem amphiphilen Lipid, bestehend aus mindestens einer hydrophoben
apolaren Gruppierung und einer hydrophilen polaren Kopfgruppe, und
einem Polymer oder einem monomeren Vorläufer dafür mit einer N- und einer C-terminalen
Endgruppe, wobei das Polymer eine Polyaminosäure, ein Polyaminosäure-Derivat
oder ein Polyaminosäure-Analoges
ist, und wobei das Lipid kovalent an die N- oder C-terminale Endgruppe
des Polymers gebunden ist, wobei das Polymer die folgende Formel
aufweist: -[NHCHR(CH2)mCO]n-, worin -R definiert ist als: -H, -CH3, -CHCH3OR1, -(CH2)xOR1, -(CH2)x-CO-NHR1, -(CH2)x-NH-CO-R1, -(CH2)x-SOyCH3 oder -(CH2)xCOOH; -R1 H oder
(C1-C4)-Alkyl, substituiert
mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen oder einer Di-(C1-C4)-alkylaminogruppe,
ist; x 0–4 ist;
m = 1 oder 0 und y = 1 oder 2. Außerdem werden Verfahren zur
Herstellung solcher Konjugate und Verwendungen solcher Konjugate
bereitgestellt.
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LEGENDEN ZU
DEN FIGUREN
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1 ist
eine graphische Darstellung des Mittelwerts der berechneten prozentualen
injizierten Dosis in Blutproben, aufgetragen gegen die Zeit für PEG-DSPE-enthaltende
liposomale Zubereitungen mit verschiedenen Mengen an Gesamt-Lipid
(Beispiel 22).
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2 ist
eine graphische Darstellung des Mittelwerts der berechneten prozentualen
injizierten Dosis in Blutproben, aufgetragen gegen die Zeit für PHEA-DODASuc-enthaltende
liposomale Zubereitungen mit verschiedenen Mengen an Gesamt-Lipid
(Beispiel 22).
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3 ist
eine graphische Darstellung des Prozentanteils an verkapseltem Prednisolonphosphat
in PEG-DSPE- bzw. PHEA-DODASuc-enthaltenden liposomalen Zubereitungen,
aufgetragen gegen die Zeit (Beispiel 23).
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4 ist
eine graphische Darstellung der Konzentration von Prednisolonphosphat,
das in PEG-DSPE- und PHEA-DODASuc-enthaltenden Liposomen verkapselt
ist im Blut, aufgetragen gegen die Zeit (Beispiel 24).
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5 ist
eine graphische Darstellung des Pfotenentzündungswerts ("paw inflammation
score"), aufgetragen
gegen die Zeit vor und nach einer einzelnen intravenösen Injektion
von Kochsalzlösung-
und Prednisolonphosphat-enthaltenden Liposomen (beschichtet mit
PEG-DSPE bzw. PHEA-DODASuc)
(Beispiel 24).
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6 ist
eine graphische Darstellung der prozentualen injizierten Dosis von
Liposomen, die in der Leber, der Milz und der Leber+Milz festgestellt
werden nach der intravenösen
Verabreichung von Liposomen, die als Lipid-Polymer-Konjugate PEG-DSPE,
PHEG-Diaminobutan DODASuc, PHPB Diaminobutan DODASuc, PHBG Diaminobutan
DODASuc bzw. PHEA-DODASuc enthalten, und herkömmlichen Liposomen (BARE) (Beispiel
21).
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäßen amphiphilen
Lipid-Polymer-Konjugate sind erhältlich
aus einem amphiphilen Lipid und einem Polymer oder einem monomeren
Vorläufer
dafür.
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Die
in den erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugaten
zu verwendenden amphiphilen Lipide können ausgewählt werden aus einer Vielzahl
von synthetischen und natürlich
vorkommenden Lipiden, bestehend aus mindestens einem hydrophoben
apolaren Schwanz und einer hydrophilen polaren Kopfgruppe, wie z.B. Vesikel-bildenden
Lipiden und Membranlipiden.
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Ein
wichtiges Merkmal des in dem Lipid-Polymer-Konjugat zu verwendenden
amphiphilen Lipids ist, dass das Lipid eine funktionelle Gruppe
an seiner polaren Kopfgruppe enthält, die zur kovalenten Anbindung an
eine Polymerkette geeignet ist. Die polare Kopfgruppe ist z.B. eine
primäre
oder sekundäre
Amingruppe, eine Hydroxylgruppe, eine Aldehydgruppe, ein Halogenid
oder eine Carbonsäuregruppe.
Die hydrophobe Gruppierung des Lipids ermöglicht die Einbindung des Lipid-Polymer-Konjugats
in Doppelschichtstrukturen, wie z.B. Liposome, und fungiert als
Anker.
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Beispiele
für amphiphile
Lipide sind Phospholipide, Glycolipide, Ceramide, Cholesterin und
Derivate, gesättigte
oder teilweise ungesättigte,
verzweigte oder geradkettige C8-C50 Mono- oder
Dialkylamine, Arylalkylamine, Cycloalkylalkylamine, Alkanole, Aldehyde,
Carbohalogenide oder Alkansäuren
und die Anhydride davon, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
bevorzugt 25 oder höher
ist.
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Beispiele
für geeignete
amphiphile Lipide sind Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamine,
Phosphatidylinositol, Sphingomyelin, Stearylamin, Myristylalkohol,
Cholesterin und Palmitinsäure.
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Ein
bevorzugtes amphiphiles Lipid in dem Lipid-Polymer-Konjugat ist
ein Lipid mit zwei hydrophoben Ketten, typischerweise Alkylketten,
und einer polaren Kopfgruppe, enthaltend eine funktionelle Gruppe,
wie oben beschrieben. Phosphatdidylethanolamin-Derivate und, insbesondere,
Distearylphosphatidylethanolamin, sind solche bevorzugten Phospholipide,
da sie eine reaktive Aminogruppe enthalten.
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Weitere
bevorzugte amphiphile Lipide besitzen als hydrophile Kopfgruppe
ein primäres
oder sekundäres
Amin und zwei gesättigte
oder ungesättigte
C8-C50, verzweigte
oder geradkettige hydrophobe apolare Gruppierungen. Beispiele dafür sind 1-Heptadecyloctadecylamin-
und Distearylamin-enthaltende Verbindungen, wie z.B. Distearylamin-
und N-Succinyldioctadecylamin (DODASuc).
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Der
Polymer-Teil der erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugate
wird von einer Poly(aminosäure), einem
Poly(aminosäure-Derivat)
oder einem Poly(aminosäure-Analogen)
gebildet. Ein Poly(aminosäure-Derivat)
ist ein Polymer, das aus Aminosäuremonomeren
besteht, an die ein oder mehrere Substituenten gebunden sind. Ein
Beispiel dafür
ist Poly-(2-hydroxyethyl)-L-glutamin. Ein Poly(aminosäure-Analoges)
ist hier ein Polymer, bei dem die Kohlenstoffatom-Kettenlänge des
Aminosäuremonomers
verringert oder verlängert
ist. Beispiele hierfür
sind Poly(homoserin) und Poly(pentahomoserin).
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Das
Polymer ist ein Homopolymer, bestehend aus Monomeren, die über die
gesamte Polymerkette gleich sind. Es ist auch möglich, dass der Polymer-Teil
aus Blockcopolymeren besteht, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Poly(aminosäure),
Poly(aminosäure-Derivat)
und Poly(aminosäure-Analoges),
oder dass der Polymer-Teil gebildet wird von einer Reihe abwechselnder
Monomere oder einer kontrollierten Abfolge von Monomeren oder durch
Zufallspolymerisation geeigneter Monomere, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einer oder mehreren Aminosäuren, Aminosäure-Derivaten
und Aminosäure-Analogen.
Die Polymere können
linear oder verzweigt sein und umfassen Pfropfpolymere, bevorzugt
sind sie jedoch linear.
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Geeignete
Aminosäuren
sind die natürlich
vorkommenden α-Aminosäuren. β-Aminosäuren sowie Nicht-Protein-
oder nicht natürlich
vorkommende Aminosäuren
scheinen jedoch auch von Interesse zu sein. Sowohl die L- als auch
die D-Konfiguration der Aminosäuren
kann verwendet werden. Wenn die Aminosäuresequenz des Polymers in
dem Lipid-Polymer-Konjugat
von Resten der L-Aminosäure
gebildet wird, unterliegt das resultierende Polymer dem enzymatischen
Abbau. Wenn die Aminosäuresequenz
des Polymers in dem erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugat
andererseits von der D-Aminosäure
gebildet wird, dürfte
das resultierende Polymer gegenüber
Peptid-spaltenden Enzymen stabil sein. Es können auch Gemische aus den L-
und D-Aminosäuren
verwendet werden. Unter Berücksichtigung
der verschiedenen Eigenschaften der Polymere kann die Oberflächenmodifikation
von kolloidalen Trägerteilchen,
in die die erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugate
eingebracht werden, angepasst werden durch selektive Verwendung
der L- und/oder D-Form der Ausgangsstoffe zur Herstellung der Konjugate.
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Eine
wichtige Eigenschaft der Poly(aminosäure)-, Poly(aminosäurederivats)-
und Poly(aminosäure-Analoge)-Verbindungen,
die zur Einarbeitung in die erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugate geeignet sind, ist,
dass sie in Wasser löslich
sind (mindestens ein Teil in 100 Teilen Wasser, bevorzugt 1 Teil
in 30 Teilen Wasser, und am meisten bevorzugt 1 Teil in 10 Teilen
Wasser oder weniger). Die Polymere können auch charakterisiert werden
durch ihren χ-Parameter
in Wasser. Dieser Polymer-Lösungsmittel-Wechselwirkungsparameter
kann bestimmt werden z.B. durch Membran-Osmometrie. Die Polymere,
die vorteilhafterweise in den erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugaten
verwendet werden können,
besitzen χ-Parameter
von ≤ 0,65, bevorzugt ≤ 0,5, in Wasser.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal der Polymere ist, dass sie im (physiologischen)
pH-Bereich von 4–8 keine
wesentliche Menge geladener Gruppen aufweisen. Bevorzugt werden
zur Herstellung der Polymere neutrale Aminosäuremonomere oder Aminosäure-Analoge-Monomere
verwendet, oder es werden Aminosäure-abgeleitete
Monomere verwendet, die neutral sind oder neutralisiert worden sind.
Es scheint, dass geladene Gruppen im geringen Prozentanteil zugelassen
werden können,
ohne die lang zirkulierenden Eigenschaften der erfindungsgemäßen kolloidalen
Trägerzusammensetzungen
zu stören.
Wie für
Copolymere aus 2-Hydroxyethyl-L-glutamin
und geladenen Monomeren gezeigt worden ist, können positiv geladene Gruppen
in größerem Prozentanteil
zugelassen werden als negativ geladene Gruppen.
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Geeignete
Monomere zur Herstellung der Polymere sind unter anderen Alanin,
Threonin, Valin, Sarcosin, α-Aminoadipinsäure, α,γ-Diaminobuttersäure-Derivate,
Ornithin, Glutamin und Derivate, einschließlich Glutaminsäure, Asparagin
und Derivate, einschließlich
Asparaginsäure,
Lysin-Derivate, Methionin und Derivate, Serin, dessen Derivate und
Analoga mit zusätzlichen
CH2-Gruppen, wie z.B. Homoserin und Pentahomoserin.
Geeignete Seitengruppen umfassen die (C1-C4)-Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Dihydroxyalkyl-,
Carbamoyl- und Arylgruppen oder Kombinationen davon, vorausgesetzt,
dass das Polymer wasserlöslich
bleibt. Beispiele für diese
Gruppen sind 2-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl, 4-Hydroxyeutyl und
2,3-Dihydroxypropyl. Polymere, die verwendet werden können, sind
z.B. Poly(DL-Serin) (PDLS), Poly(2-hydroxyethyl)-DL-glutamin (PDLHEG), Poly(2-hydroxbutyl)-L-glutamin
(PHBG) und das Copolymer Poly(HEG-co-glutaminsäure) 1% Glutaminsäure (PHEG1%GA).
Bevorzugte Polymere sind Poly(D,L-glutamin) (PDLG), Poly(D,L-asparagin)
(PDLA), Poly(hydroxypropyl)-L-glutamin
(PHPG), Poly(2-hydroxypropyl)-L-glutamin (P2HPG) und das Copolymer
aus beta-Alanin
und 2-Hydroxyethyl-L-glutamin (PbAHEG), Poly(HEG-co-dimethylaminoethylglutamin),
enthaltend 5 und 1% Dimethylaminoethyl-Seitengruppen (PHEG5%DG und
PHEG1%DG). Mehr bevorzugte Polymere sind die Homopolymere Poly-[N-(2-hydroxyethyl)-L-glutamin] (PHEG),
Poly(2-hydroxyethyl)-L-asparagin (PHEA) und Poly(D,L-methioninsulfoxid)
(PDLMS).
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Die
Polymerkette enthält
zwischen 5 und 500 Monomer-Untereinheiten, bevorzugt zwischen 20
und 100. Das mittlere Molekulargewicht des Polymers variiert im
Bereich von 500 bis 75.000, bevorzugt 2.000 bis 15.000. Das mittlere
Molekulargewicht kann auf verschiedene Arten und Weisen, die im
Stand der Technik bekannt sind, beurteilt werden. Bei den Beispielen
der vorliegenden Anmeldung wurde eine Schätzung des Molekulargewichts
auf der Grundlage von NMR-Daten vorgenommen.
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Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugate
sind bevorzugt Herstellungsverfahren verwendet worden, bei denen
reaktive Gruppen in den Seitenketten der Aminosäuremonomere vor der Polymerisation
und dem Kuppeln des Lipids geschützt
wurden.
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Die
Lipid-Polymer-Konjugate können
nach Verfahren hergestellt werden, die im Stand der Technik bekannt
sind. Ein wohlbekanntes Verfahren zur Herstellung von Polymeren
aus Aminosäuren
umfasst die Ring-öffnende
Polymerisation der entsprechenden Aminosäure-N-carboxyanhydride (NCA), die optional
mit einer oder mehreren Schutzgruppen versehen sind, initiiert durch
Nucleophile, wie z.B. primäre
(C1-C4)-Alkylamine.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung der Lipid-Polymer-Konjugate
umfasst die Verwendung eines Amins mit einer geschützten funktionellen
Gruppe, z.B. N-Boc-1,4-diaminobutan, als Initiator bei der Ring-öffnenden NCA-Polymerisation.
Obwohl bei diesem Verfahren zwei zusätzliche Stufen, nämlich die
Entschützung der
funktionellen Gruppen und die anschließende Kupplungsreaktion an
ein Lipid mit einer reaktiven Gruppe, erforderlich sind, sind die
nach diesen Verfahren hergestellten Lipid-Polymer-Konjugate zur
Einarbeitung in die erfindungsgemäßen kolloidalen Trägerzusammensetzungen
geeignet.
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Wenn
das amphiphile Lipid ein C8-C50-verzweigtes
oder geradkettiges Mono- oder Dialkyl-, -hydroxyalkyl- oder -alkylenamin,
ein Alkanol oder ein Ceramid ist, kann dieses vorteilhafterweise
als der Initiator bei dem Ring-öffnenden
Polymerisationsverfahren verwendet werden. Dies bedeutet, dass das
amphiphile Lipid während
der Polymerisation in einem Schritt an das Polymer gebunden wird.
Das Molekulargewicht der Polyaminosäuren ist stark abhängig von
dem Lösungsmittel
oder der Kombination von Lösungsmitteln,
der Reinheit der verwendeten Stoffe und dem Verhältnis von Monomer zu Polymerisationsinitiator.
Im Allgemeinen ist das Molekulargewicht des Polymers umso höher, je
höher das
Verhältnis
von Monomer zu Polymerisationsinitiator ist.
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Wenn
ein Polymer von im Vorhinein definierter Zusammensetzung hergestellt
werden soll, wird bevorzugt das Festphasen-Peptid-Syntheseverfahren
verwendet.
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Schutzgruppen,
die in den Monomer-Einheiten des Polymers vorhanden sind, können durch
Aminolyse unter Verwendung eines Aminoalkohols, wie z.B. 2-Aminoethanol,
3-Aminopropanol oder 2,3-Dihydroxypropylamin, entfernt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugate
können
vorteilhafterweise in erfindungsgemäße kolloidale Trägerzusammensetzungen
eingearbeitet werden, wie z.B. vesikuläre Doppelschichtsysteme, wie
z.B. Liposome, Niosome, inverse Vesikeln, micellare Systeme, Nanokapseln,
Nanokügelchen,
usw. Bevorzugte kolloidale Trägersysteme
sind die vesikulären
Doppelschichtsysteme.
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Bei
der Herstellung von Liposomen wird das erfindungsgemäße Lipid-Polymer-Konjugat mit Komponenten
vermischt, die normalerweise zur Herstellung von Liposomen verwendet
werden, wie z.B. Vesikel-bildende Lipide, Stabilisatoren, usw. Das
Konjugat wird in einer molaren Konzentration eingesetzt, die ausreichend
ist, um die Zirkulationsdauer der Lipo somen im Blut auf ein Mehrfaches
derjenigen von entsprechenden Liposomen, die das Lipid-Polymer-Konjugat
nicht aufweisen, auszudehnen. Das Polymer-Konjugat ist typischerweise
in einer Menge von 1–15
Mol-%, bevorzugt 3–10
Mol-%, und am meisten bevorzugt 5–7,5 Mol-%, enthalten.
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Die
durchschnittliche Größe der Liposomen,
die durch die dynamische Lichtstreuungstechniken ("Dynamic Light Scattering
(DLS) techniques")
zu bestimmen ist, liegt unterhalb von 200 nm, bevorzugt unterhalb von
150 nm, und am meisten bevorzugt unterhalb von 100 nm. Die Untergrenze
für kolloidale
Trägerteilchen dieser
Art beträgt
20 nm. Die Lipid-Polymer-Konjugate
zeigten bei Einbringung in geladene Liposome die Fähigkeit,
das Zeta-Potential zu verringern, was zeigt, dass das Polymerpfropfen
die Oberflächenladung
abschirmte.
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Die
Zusammensetzungen können
auf verschiedenen Wegen verabreicht werden, die parenterale Verabreichung
ist jedoch bevorzugt. In Abhängigkeit
von dem Wirkstoff und der medizinischen Indikation oder der zu behandelnden
Krankheit kann die Verabreichung durch intravenöse, subkutane, intramuskuläre, intraperitoneale,
intraartikuläre,
usw., Injektion erfolgen.
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Nach
intravenöser
Verabreichung der erfindungsgemäßen liposomalen
Zubereitungen an Ratten wurde gezeigt, dass die Blutzirkulationszeit
der Liposomen je nach dem gewünschten
Zweck variiert werden kann. Die Blutzirkulationszeit hängt ab von
dem verwendeten Lipid-Polymer-Konjugat,
insbesondere von der Wahl der Lipid/Polymer-Kombination, dem Molekulargewicht
des Polymers und der Pfropfdichte. Ähnliche Ergebnisse wie die
mit den entsprechenden PEG-gepfropften Liposomen wurden z.B. beobachtet
für Lipid-PHEG-Konjugate,
Lipid-PHEA-Konjugate und Lipid-PDLMS-Konjugate, wobei das amphiphile
Lipid einen doppelten hydrophoben Schwanz (PHEG-Diaminobutan DODASuc,
PHEA-DODASuc und PDLMS-DODASuc)
enthält.
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Die
Stabilität
der mit den erfindungsgemäßen Lipid-Polymer-Konjugaten
hergestellten liposomalen Zubereitungen ist gegenüber der
von herkömmlichen
liposomalen Zubereitungen im Allgemeinen verbessert. Darüber hinaus
kann die Stabilität
der liposomalen Zubereitungen weiter verbessert werden durch die
geeignete Auswahl des Lipid-Polymer-Konjugats. Es versteht sich,
dass diese Auswahl auch abhängig
ist von der Auswahl des Wirkstoffs. So wird z.B. die Verkapselung
eines wasserlöslichen
Derivats eines Corticosteroids anstelle des Corticosteroids als
solchem in einer liposomalen Zubereitung zu einer erhöhten Stabilität der liposomalen
Zubereitung führen.
Die Verkapselung von Prednisolonphosphat in einem Polyhydroxyethylasparagin-DODASuc-Konjugat
enthaltenden Liposom ergab geringfügig bessere Ergebnisse als
die Einarbeitung in ein Poly(2-hydroxyethyl)-L-glutamindiaminobutan-DODASuc-Konjugat-enthaltendes
Liposom. Eine weitere Verbesserung der Stabilität kann erreicht werden durch
Entfernen des wässrigen
Trägers
aus der liposomalen Zusammensetzung durch Verfahren, die im Stand
der Technik wohlbekannt sind, wie z.B. das Sprühtrocknen, Gefriertrocknen,
die Rotationsverdampfung, usw.
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Die
in die erfindungsgemäßen kolloidalen
Trägerzusammensetzungen
eingearbeiteten Lipid-Polymer-Konjugate verleihen diesen Zusammensetzungen
lang zirkulierende Eigenschaften. Unter lang zirkulierenden Eigenschaften
ist eine Erhöhung
der Blutzirkulationszeit der kolloidalen Trägerzusammensetzung zu verstehen,
und zwar im Vergleich mit einer solchen Zusammensetzung, die das
Lipid-Polymer-Konjugat nicht enthält. Die lang zirkulierenden
Eigenschaften können
nach Verfahren bestimmt werden, die im Stand der Technik bekannt
sind (Torchilin VP, Shtilman MI, Trubetskoy VS, Whiteman K., Milstein
AM.: Amphiphilic vinyl polymers effectively prolong liposome circulation
time in vivo. Biochimica et Biophysica Acta (1994) 1195: 181–184; Torchilin
VP, Trubetskoy VS, Whiteman KR, Caliceti P, Ferruti P, Veronese
FM.: New synthetic amphiphilic polymers for steric protection of
liposomes in vivo. Journal of pharmaceutical sciences (1995) 84
(9): 1049–1053).
Für Liposome
wird in den Beispielen ein Verfahren angegeben. Deshalb können solche
Zusammensetzungen, und insbesondere die vesikulären Zusammensetzungen, für eine Vielzahl
von Anwendungen verwendet werden. Außer als zirkulierendes Wirkstoffreservoir
können
sie verwendet werden für
das passive "Targeting" von Erkrankungsorten
(Tumore, Infektionen, Entzündungen)
und für
das aktive "Targeting" von Zellen im Blutkreislauf
des Endotheliums (z.B. von Angiogenese-Rezeptoren), z.B. durch Kopplung
an zielsuchende Strukturen ("homing
devices"), wie z.B.
monoklonale Antikörper.
Weitere Anwendungen können
künstliche
Sauerstofftransportsysteme, die Darstellung eines Blut-Pools und
eine Anti-Fouling-Beschichtung für
Biomaterialien, wie z.B. Katheter und Blutgefäßprothesen, sein.
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Darüber hinaus
sind die Lipid-Polymer-Konjugate bioabbaubar und bieten deshalb
zahlreiche Vorteile, insbesondere aufgrund der Tatsache, dass kein
Risiko der Ansammlung von Zellen des menschlichen oder tierischen
Körpers
besteht.
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Darüber hinaus
haben die Lipid-Polymer-Konjugate gezeigt, dass eine verminderte
Lipid-Dosis-Abhängigkeit
im Vergleich zu PEG-Liposomen besteht.
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Ein
weiterer zusätzlicher,
jedoch sehr wichtiger Vorteil kann darin bestehen, dass nach einer
zweiten Injektion der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eine
beschleunigte Clearance nicht immer beobachtet wird und dass die
Verringerung der Blutzirkulationszeit schwach ist. Dies würde einen
signifikanten Vorteil gegenüber
mit PEG beschichteten kolloidalen Trägerzusammensetzungen bedeuten.
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Die
erfindungsgemäßen kolloidalen
Trägerzusammensetzungen
eröffnen
eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten
im Bereich der Therapie, Diagnose, Prophylaxe, usw. Aufgrund der
Vielseitigkeit der Lipid-Polymer-Konjugate, deren Komponenten entsprechend
dem Zweck ausgewählt
werden können,
und der Verschiedenheit kolloidaler Trägersysteme, aus der ausgewählt werden
kann, ergibt sich ohne weiteres, dass es im Allgemeinen möglich erscheinen
dürfte,
für jeden
Wirkstoff eine geeignete kolloidale Trägerzusammensetzung zu entwickeln.
Wenn nach der intravenösen
Verabreichung von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zunächst
kein oder nur ein geringer Effekt auf die Blutzirkulationszeit beobachtet
wird, kann der Fachmann zahlreiche verschiedene Parameter des Lipid-Polymer-Konjugats
(z.B. Molekulargewicht, Pfropfdichte, Polymer, Lipid, usw.) und
der Zusammensetzung des kolloidalen Trägers variieren, um die Zirkulationszeit
entsprechend den vorgegebenen Anforderungen zu erhöhen. Ein
sehr interessanter Effekt wird beobachtet, wenn erfindungsgemäße Zusammensetzungen
ein wasserlösliches
Corticosteroid als Wirkstoff enthalten. In einem experimentellen
in vivo-Arthritis-Modell erschien eine einzige intravenöse Injektion
einer solchen Zusammensetzung ebenso wirksam zu sein wie wiederholte
Injektionen der nicht-verkapselten Corticosteroid-Verbindung oder
wenn diese in herkömmlichen
Liposomen eingekapselt ist. Interessierende wasserlösliche Corticosteroide
sind Budesonidphosphat und wasserlösliche Derivate von Flunisolid
und Fluticasonpropionat. Die vorteilhaften Wirkungen können ein
vollständiger
und langanhaltender Rückgang
Arthritis-bedingter Symptome sein, während Nebenwirkungen aufgrund
der Corticosteroid-basierten Therapie vermindert werden durch die
Verringerung der zu verabreichenden Menge der Corticosteroide und
da nun Corticosteroide verwendet werden können, die normalerweise eine
schnelle Clearance aus dem Blut zeigen. Auch bei anderen Erkrankungen, bei
denen Corticosteroide die Wirkstoffe der Wahl sind oder als Co-Therapie
verwendet werden, werden die günstigen
Wirkungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erkennbar. Andere Wirkstoffe zeigen jedoch ebenfalls interessante
Effekte in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung näher.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
-
Poly(γ-benzyl-L-glutamat) mit einer
Heptadecyloctadecylamin-Endgruppe (PBLG-Heptadecyloctadecylamin)
-
0,94
g (3,6 mmol) γ-Benzyl-L-glutamat-N-carboxyanhydrid
(NCA) wurde in 5 ml trockenem DMF unter Stickstoffatmosphäre aufgelöst. Eine
Lösung
von 25 mg (0,05 mmol) 1-Heptadecyloctadecylamin
(Sigma Aldrich) in 1 ml trockenem Chloroform wurde auf einmal zugegeben.
Fast sofort bildeten sich Gasblasen (CO2). Die
Lösung
wurde 1 Tag bei Raumtemperatur gerührt und dann in einem 10–20fachen Überschuss
Wasser gefällt.
Der weiße
Niederschlag wurde gesammelt und in vacuo getrocknet. Ausbeute:
0,75 g.
-
Charakterisierung:
-
- 1H-NMR in CDCl3 (δ in ppm,
relativ zum Lösungsmittel-Peak):
- Benzylglutamat: 7,2 (C6H5),
5,0 (benzylisches CH2), 3,9 (α-CH), 2,8 & 2,2 (β & γ CH2),
- Alkylkette: 1,2 (CH2-Alkylkette), 0,85
(CH3)
-
Beispiel 2
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Poly(N-(2-hydroxyethyl)-L-glutamin)
mit einer Heptadecyloctadecylamin-Endgruppe (PHEGHeptadecyloctadecylamin)
-
Zu
einer Lösung
von 0,60 g PBLG-Heptadecyloctadecylamin (siehe oben) in 5 ml trockenem
DMF wurden 0,15 g 2-Hydroxypyridin und 0,8 ml Ethanolamin zugegeben.
Diese Lö sung
wurde 3 Tage bei Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre gerührt. Die
Lösung
wurde in einem 10-20fachen Überschuss
Diethylether gefällt.
Das Produkt wurde gesammelt und in vacuo getrocknet. Das wasserlösliche polymere
Produkt wurde 2 Tage lang gegen Wasser in Celluloseester-Dialyseschläuchen (MWCO
500) dialysiert. Gereinigtes PHEG mit den Heptadecyloctadecyl-Endgruppen
wurde nach Gefriertrocknen erhalten. Ausbeute: 0,30 g.
-
Charakterisierung:
-
- 1H-NMR in DMSO-d6 (δ in ppm,
relativ zum Lösungsmittel-Peak):
- Hydroxyethylglutamin: 4,1 (α-CH),
2,2 & 1,8-1,9
(β & γ CH2), 3,4 (CH2-OH),
3,1 (CH2-NH2),
- Alkylkette: 1,2 (CH2-Alkylkette), 0,8
(CH3).
-
Anhand
des Verhältnisses
der Integrale der Stearyl-Signale und des α-CH-Signals wurde das PHEG-Molekulargewicht
auf 12.000 geschätzt.
-
Beispiel 3
-
Poly[N-(2-hydroxyethyl)-L-glutaminl
mit einer Distearylamin-Endgruppe, eingeführt über N-Boc-1,4-diaminobutan
als Initiator (PHEG-Diaminobutan-DODASuc)
-
2,5
g (9,5 mmol) γ-Benzyl-L-glutamat-N-carboxyanhydrid
wurden in einem Gemisch aus 2,5 ml trockenem Ethylacetat und 12,5
ml trockenem Dichlormethan aufgelöst, und es wurden 0,95 ml (0,95
mmol) einer 1-molaren Lösung
von N-Boc-1,4-diaminobutan in Dichlormethan als Initiator zugegeben.
Das Gemisch wurde 3 Tage unter Stickstoff bei Raumtemperatur gerührt und
anschließend
in Methanol gefällt.
Ausbeute: 1,48 g PBLG-N-Boc-diaminobutan.
-
Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3)
zeigte N-Boc-1,4-diaminobutan-Signale bei δ 1,4-1,3.
-
Maldi-TOF-MS:
-
- Masse der Benzylglutaminsäure-Monomer-Einheit: n × 219.
- m/z 1417 (n=5), 1636 (n=6), 1855 (n=7), 2074 (n=8), entsprechend
den Massen des Natrium-Addukts mit einer N-Boc-1,4-diaminobutangruppe
(187 Da) und einer cyclischen Peptid-Endgruppe (112 Da).
- m/z 1433 (n=5), 1652 (n=6), 1872 (n=7), entsprechend den Massen
des Kalium-Addukts mit einer N-Boc-1,4-diaminobutangruppe (187 Da)
und einer cyclischen Peptid-Endgruppe (112 Da).
-
Entschützung von
PBLG-N-Boc-diaminobutan
-
738
mg PBLG-N-Boc-diaminobutan wurden über 3,5 Stunden in 5 ml einer
Lösung
aus 4N HCl in Dioxan gerührt.
Anschließend
wurde das Reaktionsgemisch an einem Rotationsverdampfer eingedampft.
Der Rückstand
wurde in 5 ml Tetrahydrofuran aufgelöst und tropfenweise zu 80 ml
einer NaHCO3-Lösung (6,5 g in Wasser) gegeben.
Das Produkt wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und im Vakuum
getrocknet. Ausbeute: 677 mg PBLG-Diaminobutan.
-
1H-NMR (CDCl3) zeigte,
dass die Schutzgruppe erfolgreich entfernt wurde.
-
Die
Maldi-TOF-Massenanalyse zeigte die gewünschte Molmasse.
Masse
der Benzylglutaminsäure-Monomer-Einheit:
n × 219.
m/z
1318 (n=5), 1537 (n=6), 1756 (n=7), 1976 (n=8), entsprechend den
Massen des Natrium-Addukts mit einer 1,4-Diaminobutangruppe (87
Da) und einer cyclischen Peptid-Endgruppe
(112 Da).
-
Kupplung an DODASuc:
-
62
mg (0,1 mmol) N-Succinyl-Dioctadecylamin (DODASuc, Schmitt et al.,
J. Am. Chem. Soc. 1994, 116, 19, 8485–8491), 13,7 mg (0,12 mmol)
N-Hydroxysuccinimid und 0,66 mg Dimethylaminopyridin (DMAP) wurden
in 2 ml Dichlormethan aufgelöst.
Nach Abkühlen
auf 0°C
wurden 24,6 mg (0,12 mmol) N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) zugegeben. Die Lösung
wurde 1 Stunde lang bei 0°C
und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend
wurde der unlösliche
Dicyclohexylharnstoff abfiltriert, und das Filtrat wurde zu einer
Lösung
von 200 mg PBLG-Diaminobutan in 3 ml Dichlormethan und 14 μl Triethylamin
gegeben. Nach Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur wurde die Lösung
tropfenweise zu Methanol gegeben, filtriert und getrocknet. Ausbeute:
135 mg. Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3) zeigte, dass Distearyl vorhanden war,
CH2-Signale bei δ 1,4-1,2 und CH3-Signale
bei δ 0,9-0,8.
-
Die
Maldi-TOF-Massenanalyse zeigte die gewünschte Molmasse, d.h., dass
DODASuc an PBLG-Diaminobutan gekoppelt wurde.
m/z 1922 (n=5),
2141 (n=6), 2360 (n=7), 2580 (n=8), 2799 (n=9), 3018 (n=10), entsprechend
den Massen des Natrium-Addukts von PBLG-Diaminobutan-DODASuc, mit
einer cyclischen Peptid-Endgruppe (112 Da).
-
-
Aminolyse.
-
120
mg PBLG-Diaminobutan-DODASuc und 10,8 mg 2-HP wurden in 1,3 ml Dimethylformamid
aufgelöst,
und 0,68 ml 2-Aminoethanol wurden zugegeben. Nach 24-stündigem Rühren bei
40°C unter
Stickstoff wurde die Lösung
tropfenweise zu Chloroform gegeben. Das Produkt wurde abfiltriert
und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 83 mg PHEG-Diaminobutan-DODASuc.
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1H-NMR (DMSO) zeigte Distearyl-Signale bei δ 1,2-1,4
(CH2) und δ 0,8-0,9 (CH3).
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Anhand
des Verhältnisses
der Integrale der Stearyl-Signale und des α-CH-Signals wurde das PHEG-Molekulargewicht
auf 4.000 geschätzt.
-
-
Beispiel 4
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Poly[N-(2-hydroxyethyl)-L-glutamin]
mit einer Amin-Endgruppe, eingeführt
durch Disterarylamin als Initiator (PHEG-Distearylamin)
-
1,0
g (3,8 mmol) γ-Benzyl-L-glutamat-N-carboxyanhydrid
wurde in einem Gemisch aus 1 ml trockenem Ethylacetat und 5 ml trockenem
Chloroform aufgelöst.
Anschließend
wurden 2 ml (0,19 mmol) einer Lösung
von 163 mg Distearylamin in 3,26 ml Chloroform zugegeben. Der Kolben
wurde mit einem CaCl2-Rohr versehen, und
das Gemisch wurde 4 Tage lang bei Raumtemperatur unter Stickstoff
gerührt.
Das Gemisch wurde tropfenweise zu Methanol zugegeben, das Polymer
wurde durch Filtration isoliert und in vacuo getrocknet. Ausbeute
757 mg PBLG-Distearylamin.
-
-
Die 1H-NMR-Analyse (CDCl3)
zeigte die Distearyl-Signale in dem Produkt: CH3-Signal
bei δ 0,9
(t) und CH2-Signal bei δ 1,3-1,2.
-
Maldi-TOF-MS:
-
- Masse der Benzylglutaminsäure-Monomer-Einheit: n × 219.
- m/z 1971 (n=6), 2190 (n=7), 2410 (n=8), 2629 (n=9), 2848 (n=10),
entsprechend den Massen des Natrium-Addukts mit einer Distearylamingruppe
(521 Da) und einer cyclischen Peptid-Endgruppe (112 Da).
- m/z 2206 (n=7), 2427 (n=8), entsprechend den Massen des Kalium-Addukts
mit einer Distearylamingruppe (521 Da) und einer cyclischen Peptid-Endgruppe
(112 Da).
-
Aminolyse.
-
Die
Aminolyse des voranstehend hergestellten PBLG-Distearylamins (600
mg) mit Aminoethanol und 2-Hydroxypyridin als Katalysator in Dimethylformamid
ergab 430 mg PHEG-Distearylamin.
-
1H-NMR (DMSO-d6) zeigte die Distearylamin-Signale.
-
-
Beispiel 5
-
Poly[N-(hydroxyalkyl)-L-glutamin]
mit einer Diaminobutan-DODASuc-Endgruppe
-
PBLG-DiaminobutanBOC:
-
Zu
einer Lösung
von 3 g Benzyl-L-γ-glutamat-N-carboxyanhydrid
(NCA) in 8 ml trockenem DMF wurde eine Lösung von 0,1 g N-BOC-1,4-Diaminobutan
in 1 ml Chloroform gegeben. Die Bildung eines Gases (Kohlendioxid)
wurde während
der ersten Stunden beobachtet. Diese Lösung wurde 1 Tag unter einer
Stickstoffatmosphäre
bei Raumtemperatur gerührt.
Nach Fällung
in ca. 100 ml Methanol wurde das Polymer abfiltriert und getrocknet,
was 2 g PBLG, enthaltend eine BOC-geschützte Aminogruppe, ergab.
1H-NMR (CDCl3) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
BOC:
1,4 (CH3)
PBLG: 2,2 & 2,6 (β,γ-CH2), 4,0 (α-CH),
5,0 (benzylisches CH2), 7,3 (Phenyl)
-
PBLG-Diaminobutan (Entfernung
der BOC-Schutzgruppe):
-
Eine
Lösung
von 1,1 g PBLG-DiaminobutanBOC in 5 ml 4N HCl/Dioxan wurde 3–4 Stunden
gerührt und
anschließend
tropfenweise zu ca. 80 ml NaHCO3-Lösung (6,5
g in Wasser) gegeben. Das Produkt wurde abfiltriert, mit Wasser
gewaschen und in vacuo getrocknet. Ausbeute: 1 g PBLG-Diaminobutan.
1H-NMR (CDCl3) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
PBLG:
2,2 & 2,6 (β,γ-CH2), 4,0 (α-CH),
5,0 (benzylisches CH2), 7,3 (Phenyl)
Keine
BOC-Signale
-
PBLG-Diaminobutan-DODASuc
(DCC-Kupplung):
-
170
mg N-Succinyl-Dioctadecylamin (DODASuc), 90 mg DCC und 10 mg 4-(Dimethylamino)pyridinium-4-toluolsulfonat
(DPTS) wurden in 4 ml Dichlormethan aufgelöst. Die Lösung wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt.
Eine Lösung
von 0,73 g PBLG-Diaminobutan
und 40 μl
Triethylamin in 3 ml Chloroform wurde zugegeben. Nach Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur wurde die Lösung
(die einen Niederschlag von Dicyclohexylharnstoff enthielt) tropfenweise
zu einem Überschuss
Methanol (ca. 100 ml) gegeben. Das polymere Produkt wurde abfiltriert
und getrocknet. Ausbeute: 0,5 g.
1H-NMR
(CDCl3) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl-Signale
bei 0,8-0,9 (CH3) und 1,2-1,4 (Methylenprotonen)
PBLG:
2,2 & 2,6 (β,γ-CH2), 4,0 (α-CH),
5,0 (benzylisches CH2), 7,3 (Phenyl)
-
5.1 PHEG-Diaminobutan-DODASuc
-
PHEG-Diaminobutan-DODASuc
wurde durch Aminolyse von PBLG-Diaminobutan-DODASuc mit Ethanolamin wie folgt erhalten:
0,5
g PBLG-Diaminobutan-DODASuc und 15 mg 2-Hydroxypyridin wurden in
4 ml DMF aufgelöst.
Anschließend
wurden 2 ml Ethanolamin zugegeben. Nach 24-stündigem Rühren bei 40°C unter einer Stickstoffatmosphäre wurde
die Lösung
in ca. 100 ml Diethylether gefällt.
PHEG-Diaminobutan-DODASuc wurde in Wasser aufgelöst, dialysiert (MWCO 500) und
anschließend
gefriergetrocknet, was 0,35 g gereinigtes PHEG-Diaminobutan-DODASuc-Konjugat ergab.
1H-NMR (DMSO-d6) (δ relativ zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl-Signale
bei 0,8-0,85 (CH3) und 1,2-1,5 (Methylenprotonen)
PHEG:
1,7-2,2 (β,γ-CH2), 3,1 & 3,3
(Hydroxyethyl), 4,2 (α-CH),
4,7 (OH), 7,8 & 8,2
(NH)
-
Anhand
des Verhältnisses
der Integrale der Distearyl-Signale und des α-CH-Signals wurde das PHEG-Molekulargewicht
zu etwa 4.000 berechnet.
-
Maldi-TOF
bestätigt
die Molekularstruktur des PHEG-Diaminobutan-DODASuc-Konjugats.
Na+-Addukt: m/z 3064,5 (n=13), 3236,1 (n=14),
3408,7 (n=15), 3580,6 (n=16), 3752,9 (n=17), 3924,7 (n=18), 4096,7
(n=19), 4268,4 (n=20), 4441,1 (n=21), 4613,3 (n=22), 4785,1 (n=23),
etc.
-
5.2 Poly-[(2-hydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
-
Poly-[(2-hydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
wurde durch Aminolyse von PBLG-Diaminobutan-DODASuc mit 2-Propanolamin
(Isopropanolamin) wie folgt erhalten:
0,15 g PBLG-Diaminobutan-DODASuc
und 0,05 g 2-Hydroxypyridin wurden in 4 ml DMF aufgelöst. Anschließend wurde
1 ml 2-Propanolamin zugegeben. Nach 24-stündigem Rühren bei 40°C unter Stickstoffatmosphäre wurde
die Lösung
in etwa 100 ml Diethylether gefällt.
0,1 g PHisoPG-Diaminobutan-DODASuc wurden nach dem Trocknen erhalten.
Das Polymer wurde in Wasser aufgelöst, dialysiert (MWCO 500) und
anschließend gefriergetrocknet,
was gereinigtes Poly-[(2-hydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
ergab.
1H-NMR (DMSO-d6) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl-Signale
bei 0,8-0,85 (CH3) und 1,2-1,5 (Methylenprotonen)
PHPG:
1,7-2,2 (β,γ-CH2), 1,0 (CH3) & 3,0 & 3,3 & 3,7 (Hydroxypropyl),
4,2 (α-CH),
4,7 (OH), 7,8 & 8,2
(NH).
Berechnetes Molekulargewicht: ca. 4000.
-
5.3 Poly-[(3-hydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
-
Poly-[(3-hydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
wurde durch Aminolyse von PBLG-Diaminobutan-DODASuc mit 3-Propanolamin
erhalten:
0,3 g PBLG-Diaminobutan-DODASuc und 0,1 g 2-Hydroxypyridin
wurden in 4 ml DMF aufgelöst.
Anschließend wurden
2 ml 3-Propanolamin zugegeben. Nach 24-stündigem Rühren bei 40°C unter Stickstoffatmosphäre wurde
die Lösung
in etwa 100 ml Diethylether gefällt.
0,25 g PHPG5000-Diaminobutan-DODASuc wurden nach dem Trocknen erhalten.
Das Polymer wurde in Wasser aufgelöst, dialysiert (MWCO 500) und
anschließend
gefriergetrocknet, was gereinigtes Polγ-[(3-hydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
ergab.
1H-NMR (DMSO-d6) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl-Signale
bei 0,8-0,85 (CH3) und 1,2-1,5 (Methylenprotonen)
PHPG:
1,7-2,2 (β,γ-CH2), 1,5 & 3,1 & 3,3 (Hydroxypropyl),
4,2 (α-CH),
4,6 (OH), 7,8 & 8,2
(NH).
Molekulargewicht: ca. 5000.
-
Maldi-TOF:
-
- Na+-Addukt: m/z 3623 (n=15), 3810
(n=16), 3996 (n=17), 4182 (n=18), 4368 (n=19), 4555 (n=20), etc.
-
5.4 Poly-[(4-hydroxybutyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
-
Poly-[(4-hydroxybutyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
wurde durch Aminolyse von PBLG-Diaminobutan-DODASuc mit 4-Butanolamin
erhalten:
0,3 g PBLG-Diaminobutan-DODASuc und 0,1 g 2-Hydroxypyridin
wurden in 4 ml DMF aufgelöst.
Anschließend wurden
2 ml 4-Butanolamin zugegeben. Nach 48-stündigem Rühren bei 40°C unter Stickstoffatmosphäre wurde
die Lösung
in etwa 100 ml Diethylether gefällt.
Das Polymer wurde in Wasser aufgelöst, dialysiert (MWCO 500) und
anschließend
gefriergetrocknet, was 0,2 g gereinigtes Poly-[(4-hydroxybutyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc ergab.
1H-NMR (DMSO-d6) (δ relativ zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl-Signale
bei 0,8-0,85 (CH3) und 1,2-1,5 (Methylenprotonen)
PHBG:
1,7-2,2 (β,γ-CH2), 1,4 & 3,1 & 3,3 (Hydroxybutyl),
4,2 (α-CH),
4,5 (OH), 7,8 & 8,2
(NH).
Molekulargewicht: ca. 4000.
-
5.5 Poly-[(2,3-dihydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
-
Poly-[(2,3-dihydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
wurde durch Aminolyse von PBLG-Diaminobutan-DODASuc mit 2,3-Dihydroxypropylamin
erhalten:
0,15 g PBLG-Diaminobutan-DODASuc und 0,06 g 2-Hydroxypyridin
wurden in 3 ml DMF aufgelöst.
Anschließend
wurde 1 ml 2,3-Dihydroxypropylamin zugegeben. Nach 1-tägigem Rühren bei 40°C unter Stickstoffatmosphäre wurde
die Lösung
in etwa 100 ml Diethylether gefällt.
Das Polymer wurde in Wasser aufgelöst, dialysiert (MWCO 500) und
anschließend
gefriergetrocknet, was 0,1 g gereinigtes Poly-[(2,3-dihydroxypropyl)-L-glutamin]diaminobutan-DODASuc
ergab.
1H-NMR (DMSO-d6) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl-Signale
bei 0,8-0,85 (CH3) und 1,2-1,5 (Methylenprotonen)
Poly(dihydroxypropyl)G:
1,7-2,2 (β,γ-CH2), 3,1 & 3,3-3,6
(Dihydroxypropyl), 4,2 (α-CH),
4,6 & 4,8 (OH),
7,8 & 8,2 (NH).
Molekulargewicht:
ca. 4000.
-
Beispiel 6
-
Cholesteryl-PHEG
-
Zu
einer Lösung
von 0,2 g PBLG-NH2 und 20 μl Triethylamin
in 2 ml Chloroform wurde eine Lösung von
0,07 g Cholesterylchlorformiat in 1 ml Chloroform gegeben. Die Lösung wurde
etwa 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt und anschließend in
Diethylether gefällt.
Nach Isolierung und Trocknung wurden 0,13 g polymeres Produkt erhalten.
-
Die
Aminolyse mit Ethanolamin (2-Hydroxypyridin als Katalysator) über einen
Zeitraum von 1 Tag bei 40°C
ergab Cholesteryl-PHEG. Das polymere Produkt wurde gereinigt durch
Dialyse (MWCO 500).
1H-NMR (DMSO-d6)
(δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
PHEG:
1,7-2,2 (β,γ-CH2), 3,1 & 3,3
(Hydroxyethyl), 4,2 (α-CH),
4,7 (OH), 7,8 & 8,2
(NH).
Cholesteryl: 0,6-1,6.
Molekulargewicht: ca. 4000.
Maldi-TOF
bestätigt
die Molekularstruktur des Cholesteryl-PHEG-Konjugats.
Na+-Addukt: m/z 3046 (n=14), 3218 (n=15), 3390
(n=16), 3562 (n=17), 3735 (n=18), 3907 (n=19), 4080 (n=20), etc.
-
Beispiel 7
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Poly(2-hydroxyethyl)-DL-glutamindiaminobutan-DODASuc
-
Die
Herstellung erfolgt analog zu der von Poly(2-hydroxyethyl)-L-glutamindiaminobutan-DODASuc (Beispiel
5), jedoch mit Abweichungen in einigen Einzelheiten:
γ-Benzyl-DL-glutamin-NCA
wurde hergestellt aus einem 1:1-Gemisch aus γ-Benzyl-L- und γ-Benzyl-D-glutamat
und aus Ethylacetathexan (ca. 1:5) kristallisiert. Poly(benzyl-DL-glutamin)diaminobutan-BOC
wurde in Wasser anstelle von Methanol gefällt.
-
Poly(Benzyl-DL-glutamin)diaminobutan-DODASuc
wurde in Methanol gefällt.
-
Das
NMR-Spektrum ist praktisch identisch mit dem von Poly(2-hydroxyethyl)-L-glutamindiaminobutan-DODASuc
(Beispiel 5.1).
Molekulargewicht: ca. 3000.
-
Beispiel 8
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PHEG-Copolymere: Poly(HEG-co-glutaminsäure)diaminobutan-DODASuc;
5% Glutaminsäure
-
Eine
Lösung
von 0,14 g PBLG-Diamionbutan-DODASuc, 0,05 g 2-Hydroxpyridin, ca.
1 ml Ethanolamin in 1,5 ml DMF wurde unter Stickstoffatmosphäre einen
Tag bei Raumtemperatur gerührt.
Die Lösung
wurde sodann in Diethylether gefällt.
Das Produkt, teilweise Ethanol amin-aminolysiertes PBLG-Diaminobutan-DODASuc
(PHEG mit 5% Benzylester-Seitengruppen), wurde isoliert und getrocknet.
Das in DMSO aufgenommene NMR-Spektrum zeigte die Gegenwart von 5%
nicht-umgesetzten Benzylgruppen.
-
Das
Polymer wurde in 8,5 ml 1 M NaOH aufgelöst und 4 Stunden gerührt. Die
Lösung
wurde mit 1 N HCl neutralisiert und anschließend einige Tage dialysiert
(MWCO 500). Das (bei physiologischem pH-Wert) negativ geladene Copolymer-Lipid-Konjugat
(0,1 g) wurde nach Gefriertrocknen der dialysierten Lösung erhalten.
-
NMR
in DMSO zeigte die volle Umwandlung der Benzylgruppen.
-
Maldi-TOF
wurde verwendet, um das Vorhandensein sowohl von Glutaminsäure- als
auch von Hydroxyethylglutamin-Monomer-Einheiten zu bestätigen.
Molekulargewicht:
ca. 3500.
-
Beispiel 9
-
PHEG-Copolymer: Poly(HEG-co-dimethylaminoethylglutamin)diaminobutan-DODASuc; 5% Dimethylaminoethyl-Seitengruppen
-
Eine
Lösung
von 0,25 g PBLG-Diaminobutan-DODASuc, 0,08 g 2-Hydroxpyridin und
1 ml Ethanolamin in 2,5 ml DMF wurde unter Stickstoffatmosphäre zwei
Tage bei Raumtemperatur gerührt.
Die resultierende Lösung
wurde in Diethylether gefällt.
Das teilweise Ethanolamin-aminolysierte PBLG-Diaminobutan-DODASuc
(PHEG mit 5% Benzylester-Seitengruppen)
wurde isoliert und getrocknet. Das in CDCl3 aufgenommene
NMR-Spektrum zeigte die Gegenwart von 5% nicht-umgesetzten Benzylgruppen.
-
Eine
Lösung
von 0,16 g von diesem teilweise Ethanolamin-aminolysierten PBLG-Diaminobutan-DODASuc,
0,06 g 2-Hydroxypyridin, 1 ml N,N-Dimethylethylendiamin in 2,5 ml
DMF wurde 1 Tag unter Stickstoffatmosphäre bei 40°C gerührt. Die Fällung in Diethylether ergab
ein Pulver, das isoliert und im Vakuum getrocknet wurde. NMR in
DMSO zeigte die vollständige
Umwandlung der verbleibenden Benzylgruppen. Das Produkt wurde in
Wasser aufgelöst
und einige Tage dialysiert (MWCO 500) und anschließend gefriergetrocknet.
Ausbeute: 0,1 g positiv geladenes PHEG-Copolymer-Lipid-Konjugat.
Molekulargewicht:
ca. 4000.
-
Beispiel 10
-
Poly(2-hydroxyethyl)-L-asparagin
(PHEA) mit einer Stearylamin- bzw. Heptadecyloctadecylamin-Endgruppe
-
β-Benzyl-L-aspartat-N-carboxyanhydrid
(NCA):
-
Eine
Suspension von 5 g β-Benzyl-L-aspartat
in 50 ml destilliertem THF, enthaltend ca. 16 ml einer 20%igen Phosgenlösung in
Toluol, wurde auf 60–65°C erhitzt
(Stickstoffgasstrom über
der Lösung).
Nach ca. 10 Minuten wurde eine klare Lösung erhalten. Nach ca. 1,5
Stunden wurde die Lösung
langsam in etwa 140 ml N-Hexan gegossen. Kristalle bildeten sich
fast sofort. Nach weiterer Kristallisierung während einer Nacht bei –20°C wurde das
kristalline NCA- Produkt
isoliert. Weitere Kristallisierungen aus THF/Hexan und aus heißem Chloroform
ergaben 4,3 g feiner Nadeln (Biopolymers 1976, 15(9) 1869–71).
1H-NMR (CDCl3) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Benzylgruppe:
7,3 (Phenyl), 5,1 (CH2)
Aspartat NCA:
2,8 & 3,0 (β-CH2), 4,5 (α-CH),
6,4 (NH).
-
Stearyl-PBLA:
-
Zu
einer Lösung
von 0,95 g β-Benzyl-L-aspartat-NCA
in 2 ml DMF wurde eine Lösung
von 0,04 g Stearylamin in 0,5 ml Chloroform gegeben. Nach mehrstündigem Rühren bei
60°C wurde
die trübe
Lösung
in Methanol gefällt.
Nach dem Trocknen wurden 0,56 g Poly(benzyl-L-aspartat)stearylamin erhalten.
-
Heptadecyloctadecyl-PBLA:
-
Zu
einer Lösung
von 0,5 g β-Benzyl-L-aspartat-NCA
in 2 ml DMF wurden 0,1 g 1-Heptadecyloctadecylamin
in ca. 1 ml Chloroform gegeben. Nach 3-tägigem Rühren bei Raumtemperatur wurde
die trübe
Lösung in
Methanol gefällt.
Ausbeute: 0,2 g polymeres Produkt PBLA-Heptadecyloctadecylamin.
-
Stearyl-/Heptadecyloctadecyl-PHEA:
-
Die
Aminolyse des obigen PBLA-Konjugats unter Verwendung von Ethanolamin
und 2-Hydroxypyridin als
Katalysator über
einen Zeitraum von 1 Tag bei 40°C,
gefolgt von der Fällung
in Diethylether, ergibt das wasserlösliche Polyhydroxyethyl-L-asparagin
(PHEA), enthaltend einen Stearyl- bzw. einen Heptadecyloctadecyl-Schwanz.
Die Lipid-Polymer-Konjugate wurden durch Dialyse (MWCO 500) gereinigt.
-
Stearyl-PHEA:
-
- Maldi-TOF: Na+-Addukt m/z 2823 (n=16),
2981 (n=17), 3139 (n=18), 3297 (n=19), 3455 (n=20), 3613 (n=21), etc.
-
Anhand
Maldi-TOF wurde geschlossen, dass jede PHEA-Kette eine freie Amino-Endgruppe enthält.
-
Heptadecyloctadecyl-PHEA:
-
- NMR (DMSO-d6) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
- Heptadecyloctadecyl: 0,8 & 1,2
- PHEA: 2,2-2,6 (β-CH2), 3,1 & 3,4
(Hydroxyethyl), 4,5 (OH + α-CH),
7,8 & 8,3 (NH)
- Molekulargewichte: ca. 6000.
-
Beispiel 11
-
Poly(2-hydroxyethyl)-L-asparagin-DODASuc
-
PBLA-DODASuc:
-
Zu
einer Lösung
von 1,7 g β-Benzyl-L-aspartat-N-carboxyanhydrid
(NCA) in 5 ml DMF wurden 0,2 ml einer 2 M-Lösung von Methylamin in THF
gegeben. Die klare Lösung
wurde einen Tag gerührt
und dann in einem Gemisch aus Methanol (ca. 100 ml) und Wasser (250
ml) gefällt.
Ausbeute: 1,3 g PBLA, enthaltend eine Methylamid- und eine Amino-Endgruppe.
-
Eine
Lösung
von 0,4 g PBLA, 30 mg DCC, 10 mg DPTS und 100 mg N-Succinyldistearylamin
in 5 ml DMSO und 1 ml Chloroform wurde einen Tag gerührt und
anschließend
in Wasser gefällt.
Das polymere Produkt wurde mit Diethylether gerührt/gewaschen und getrocknet.
-
PHEA-DODASuc
-
Die
Aminolyse von PBLA-DODASuc mit Ethanolamin (unter Verwendung von
2-Hydroxypyridin
als Katalysator) in DMF-Lösung über einen
Zeitraum von 1 Tag bei 40°C
ergab PHEA-DODASuc (0,2 g nach Dialyse und Gefriertrocknung).
1H-NMR (DMSO-d6) (δ relativ zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,8 (CH3), 1,2 (CH2),
1,4 (CH2-N)
PHEA: 2,4-2,8 (β-CH2), 3,2 & 3,4
(Hydroxyethyl), 4,6 (α-CH
+ OH), 7,8-8,5 (NH)
Berechnetes Molekulargewicht: ca. 3000.
Maldi-TOF
bestätigt
die Molekularstruktur des PHEA-DODASuc-Konjugats:
Na+-Addukt: m/z 2084 (n=9), 2243 (n=10), 2401
(n=11), 2559 (n=12), 2718 (n=13), 2876 n=14 etc.
-
-
Beispiel 12
-
Poly(2-hydroxyethyl)-L-asparagin-DSPESuc-Konjugat
-
Amino-terminiertes
PHEA wurde nach Aminolyse von PBLA (Polybenzyl-L-aspartat), erhalten
durch die Methylamin-initiierte Polymerisation von Benzyl-L-aspartat-NCA,
erhalten. Succinyliertes DSPE (Herstellung analog zu der von DPPE
in JACS, 116, 8485 (1994)) beschriebenen Herstellung) wurde zunächst in
situ unter Verwendung von DCC (Dicyclohexylcarbodiimid) in den NHS-Ester
umgewandelt:
Eine Lösung
von 70 mg succinyliertem DSPE, 20 mg NHS (N-Hydroxysuccinimid),
5 mg DMAP und 30 mg DCC (Dicyclohexylcarbodiimid) in 2 ml Dichlormethan
wurde ca. 3–4
Stunden gerührt.
Zu diesem Gemisch wurde eine Lösung
von 0,13 g des Amino-terminierten PHEA (Molekulargewicht ca. 4000)
in 2 ml DMSO gegeben. Nach Rühren über Nacht
wurde das Gemisch in Ether gefällt.
Der Niederschlag wurde isoliert, in Wasser aufgelöst und einige
Tage dialysiert (MWCO 500). Nach dem Gefriertrocknen wurden ca.
80 mg PHEA-DSPE erhalten.
1H-NMR (DMSO-d6)
(δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
DSPE:
0,8 (CH3), 1,2 (CH2),
1,4 (CH2-N)
PHEA: 2,4-2,8 (β-CH2), 3,2 & 3,4
(Hydroxyethyl), 4,6 (α-CH
+ OH), 7,8-8,4 (NH)
Berechnetes Molekulargewicht: ca. 4000.
-
Beispiel 13
-
Poly(DL-serin)-DODASuc
-
O-Benzyl-DL-serin-N-carboxyanhydrid
(NCA):
-
Eine
Suspension von 2,5 g O-Benzyl-DL-serin in 30 ml destilliertem (trockenem)
THF, enthaltend ca. 10 ml einer 20%igen Phosgenlösung in Toluol, wurde auf 60–65°C erhitzt
(Stickstoffgasstrom über
der Lösung).
Nach ca. 5 Minuten wurde eine klare Lösung erhalten. Nach ca. 1,5
Stunden wurde die Lösung
langsam in ca. 100 ml N-Hexan gegossen. Das Produkt trennte sich
als Öl
ab. Das Lösungsmittel
wurde abgegossen, und das Öl
wurde in ca. 25 ml Ethylacetat aufgelöst, zu dem 100 ml Hexan langsam
gegeben wurden. Nach kräftigem
Schütteln
des Kolbens und Kühlung
auf –20°C begann
das 0-Benzyl-DL-serin-NCA zu kristallisieren. Ähnliche Kristallisierungen
aus Ethylacetat/Hexan und/oder aus Chloroform/Hexan ergaben 2 g
kristallines Material (Biopolymers 1976, 15(9) 1869–71).
1H-NMR (CDCl3) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Benzylgruppe:
4,5 (CH2), 7,2 (Phenyl),
Serin-NCA:
3,7 (β-CH2), 4,4 (α-CH),
5,8 (NH).
-
Poly(O-Benzyl-DL-serin):
-
Zu
einer Lösung
von 0,9 g O-Benzyl-DL-serin-NCA in 2,5 ml DMF wurden 0,08 ml einer
Lösung
von 2 M Methylamin in THF gegeben. Nach mehrstündigem Rühren bei Raumtemperatur wurde
die Lösung
trübe und
viskos. Nach einem Tag wurde die viskose ("kristallisierte") Lösung
mit Methanol/Wasser gemischt, um das polymere Produkt vollständig auszufällen. Ausbeute:
0,6 g polymeres Produkt Poly(O-Benzyl-DL-serin).
1H-NMR
in DMSO-d6 (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Benzylgruppen:
4,4 (CH2), 7,2 (Phenyl)
Polyserin:
3,5 (β-CH2), 4,7 (α-CH),
8,2 (NH)
-
Poly(O-Benzyl-DL-serin)-DODASuc:
-
150
mg N-Succinyl-Dioctadecylamin (DODASuc), 80 mg DCC und 5 mg DPTS
wurden in 4 ml Chloroform aufgelöst.
Die Lösung
wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Eine Lösung von 0,6 g Poly(O-Benzyl-DL-serin)
und ca. 50 μl
Triethylamin in ca. 5 ml Chloroform wurde zugegeben. Nach Rühren bei
Raumtemperatur über
Nacht wurde die Lösung
(die einen Niederschlag aus Dicyclohexylharnstoff enthielt) tropfenweise zu
einem Überschuss
an Methanol (ca. 100 ml) gegeben. Das polymere Produkt wurde abfiltriert
und getrocknet. Ausbeute: 0,4 g.
1H-NMR
in DMSO-d6 (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,8 (CH3), 1,2 (CH2),
1,6 (CH2-N)
Benzylgruppen: 4,4 (CH2), 7,2 (Phenyl)
Polyserin: 3,5 (β-CH2), 4,7 (α-CH),
8,2 (NH)
-
Poly(DL-serin)-DODASuc:
-
0,1
g Poly(O-benzyl-DL-serin)-DODASuc wurden in ca. 4 ml einer 33%igen
HBr/AcOH-Lösung
aufgelöst
und 1 Stunde gerührt.
Die Lösung
wurde anschließend
in Wasser gefällt.
Der polymere Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen,
isoliert und anschließend
in 4 ml 1 M NaOH aufgelöst
(1–2 Stunden).
Die resultierende Lösung
wurde mit 1 N HCl-Lösung
neutralisiert und anschließend
mehrere Tage dialysiert (MWCO 500). Die dialysierte Lösung wurde
gefriergetrocknet. Ausbeute: 20 mg Poly(DL-serin)DODASuc.
1H-NMR in DMSO-d6 (δ relativ zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,8 (CH3), 1,2 (CH2),
1,6 (CH2-N)
Polyserin: 3,6 (β-CH2), 4,3 (OH), 5,0 (α-CH), 8,0 (NH)
-
Anhand
des Verhältnisses
der Integrale der Disteraryl-Signale und des α-CH-Signals wurde das Polyserin-Molekulargewicht
zu ca. 1500 berechnet.
-
-
Beispiel 14
-
Poly-L-threonin-DODASuc
-
Die
Herstellung erfolgt analog zur Herstellung von Poly(D,L-serin)-DODASuc
und wurde über
O-Benzyl-L-threonin-N-carboxyanhydrid (NCA), ausgehend von O-Benzyl-L-threonin.HCl und
Phosgen, durchgeführt.
Poly-L-threonin-DODASuc
(M = ca. 2000):
1H-NMR in DMSO-d6 (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,8 (CH3), 1,2 (CH2),
1,6 (CH2-N)
Polythreonin: 1,0 (CH3), 4,0 (β-CH),
4,3 (α-CH),
5,0 (OH), 7,8 (NH)
-
Beispiel 15
-
Poly(D,L-methioninsulfoxid)-DODASuc
-
DL-Methionin-N-carboxyanhydrid
(NCA):
-
Eine
Suspension von 2,5 g DL-Methionin in 40 ml destilliertem (trockenem)
THF, enthaltend ca. 15 ml einer 20%igen Phosgenlösung in Toluol, wurde auf 60–65°C erhitzt
(Stickstoffgasstrom über
der Lösung).
Eine klare Lösung
bildete sich fast sofort. Nach ca. 1 Stunde wurde die Lösung langsam
in ca. 140 ml n-Hexan gegossen. DL-Methionin-NCA kristallisierte
bei –20°C (dauert
einige Tage). Die Umkristallisierung aus Ethylacetat/Hexan ergab
ca. 0,7 g kristallines Material (Biopolymers 1976, 15(9) 1869–71)
1H-NMR (CDCl3) (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Methionin
NCA: 2,0-2,4 (β-CH2 + CH3), 4,5 (α-CH), 6,8
(NH)
-
Poly(DL-methionin):
-
Zu
einer Lösung
von 0,7 g DL-Methionin-NCA in 2,5 ml DMF wurden 0,1 ml einer Lösung von
2 M Methylamin in THF gegeben. Nach 1 Tag wurde die trübe Lösung in
ca. 100 ml Methanol gefällt
und anschließend getrocknet.
Ausbeute: 0,33 g polymeres Produkt Poly(DL-methionin).
1N-NMR in CDCl3/TF-d
(δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Polymethionin:
2,0-2,3 (CH2 + CH3),
2,6 (CH2), 4,7 (α-CH).
-
Poly(DL-methionin)-DODASuc:
-
80
mg N-Succinyl-Dioctadecylamin (DODASuc), 45 mg DCC und 5 mg DPTS
wurden in 2 ml Chloroform aufgelöst.
Die Lösung
wurde 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Eine Lösung von 0,33 g Poly(DL-methionin)
und ca. 20 μl
Triethylamin in ca. 2,5 ml DMSO wurde zugegeben. Nach Rühren bei
Raumtemperatur über
Nacht wurde die Lösung
(die einen Niederschlag aus Dicyclohexylharnstoff enthielt) tropfenweise
zu einem Überschuss
an Methanol (ca. 100 ml) gegeben. Das polymere Produkt wurde abfiltriert
und getrocknet. Ausbeute: 0,22 g.
1H-NMR
in DMSO-d6 (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,8 (CH3), 1,2 (CH2),
1,4 (CH2-N)
Polymethionin: 1,8 (β-CH2), 2,0 (CH3), 2,4
(γ-CH2), 4,4 (α-CH),
8,1 (NH)
-
Poly(DL-methioninsulfoxid)-DODASuc:
-
Mono-Oxidation von Poly(DL-methionin)-DODASuc:
-
Eine
Lösung
von 0,3 g Natriumperiodat in 2 ml Wasser wurde langsam zu einer
Suspension von 0,2 g Poly(DL-methionin)diaminobutan-DODASuc in ca.
6 ml Essigsäure
gegeben. Die resultierende orange/rote Lösung (die nach einigen Stunden
gebildet wurde) wurde 1 Nacht lang gerührt. Anschließend wurden
ca. 15 ml Wasser zugegeben, und die resultierende oran-gerote Lösung wurde
einige Tage dialysiert (MWCO 500). Nach dem Gefriertrocknen wurden
0,25 g Produkt erhalten.
1H-NMR in
D2O (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,7 (CH3), 1,2 (CH2)
(breite Peaks)
Polymethioninsulfoxid: 2,0 (β-CH2),
2,5 (CH3), 2,8 (γ-CH2),
4,3 (α-CH),
8,5 (NH)
Berechnetes Molekulargewicht: ca. 4000.
-
-
Beispiel 16
-
Poly(DL-glutamin)-DODASuc
-
Ein
Poly(DL-glutamin)-DODASuc-Konjugat wurde von Ansynth Service B.V.
hergestellt unter Verwendung eines Festphasen-Peptid-Syntheseverfahrens
(im Maßstab
von ca. 50 mg). An ein Harz gebundenes Poly(DL-glutamin) (n=20)
wurde unter Verwendung von Fmoc-geschützten Aminosäuren schrittweise
aufgebaut. An den N-Terminus wurde N-Succinyl-Distearylamin gekoppelt. Der C-Terminus
wurde in ein Amid umgewandelt. Das
1H-NMR-Spektrum bestätigte die
Struktur.
1H-NMR in DMSO-d6 (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,8 (CH
3), 1,2 (CH
2),
1,4 (CH
2-N)
Polyglutamin: 1,7-2,2 (β,γ-CH
2), 4,2 (CH), 6,8 & 7,3 (NH
2),
8,2 (NH)
-
Beispiel 17
-
Poly(DL-asparagin)-DODASuc
-
Ein
Poly(DL-asparagin)-DODASuc-Konjugat wurde von Ansynth Service B.V.
hergestellt unter Verwendung eines Festphasen-Peptid-Syntheseverfahrens,
ausgehend von Fmoc-geschützten Amionsäuren (im Maßstab von
ca. 50 mg). An ein Harz gebundenes Poly(DL-asparagin) (n=20) wurde schrittweise
aufgebaut. An den N-Terminus wurde N-Succinyl-Distearylamin gekoppelt. Der C-Terminus
wurde in ein Amid umgewandelt. Das
1H-NMR-Spektrum, aufgenommen
in DMSO, bestätigte
die Struktur.
1H-NMR in DMSO-d6 (δ relativ
zum Lösungsmittel-Peak):
Distearyl:
0,8 (CH
3), 1,2 (CH
2),
1,4 (CH
2-N)
Polyasparagin: 2,5 (CH
2), 4,5 (CH), 7,0 & 7,4 (NH
2),
8,1 (NH)
-
Beispiel 18
-
Poly(D,L-alanin)-DODASuc
-
95
mg Poly-DL-alanin (Sigma; MG: ca. 2000) wurde in 4 ml DMSO aufgelöst. 40 μl Triethylamin
wurden zu dieser Lösung
gegeben. Anschließend
wurde diese Lösung
zu einer Lösung
von 0,1 g DODASuc, 70 mg DCC und 5 mg DPTS in 2 ml Chloroform, die
1 Stunde gerührt
worden war, gegeben. Nach 1-tägigem
Rühren
wurde das Gemisch in einem Methanol/Diethylether-Gemisch gefällt. Der
Niederschlag wurde abfiltriert und getrocknet.
1H-NMR,
aufgenommen in DMSO:
Distearyl: 0,8 (CH3),
1,2 (CH2), 1,4 (CH2N)
Polyalanin:
1,2 (CH3), 4,2 (CH), 8,0 (NH)
-
Beispiel 19
-
Copolypeptid aus β-Alanin und
Hydroxyethyl-L-glutamin
-
DODASuc-(β-Ala)3-Glu(OBzI)-(β-Ala)4-Glu(OBzI)-(β-Ala)3-Glu(OBzI)-(β-Ala)2-NH2:
-
Das
Copolypeptid aus β-Alanin
und Benzyl-L-glutamat wurde von Ansynth Service B.V. nach einem Festphasenverfahren,
ausgehend von Fmoc-geschützten
Monomeren, hergestellt.
C-Terminus: Amid; N-Terminus: DODASuc.
-
DODASuc-(β-Ala)3-HEG-(β-Ala)4-HEG-(β-Ala)3-HEG-(β-Ala)2-NH2:
-
Anschließend wurden
die Benzylglutamat-Einheiten in Hydroxyethylglutamin (HEG)-Einheiten umgewandelt,
und zwar durch eine in DMF durchgeführte Aminolysereaktion (Ethanolamin).
-
Das
in DMSO aufgenommene 1H-NMR-Spektrum zeigte
die Abwesenheit/Umwandlung von Benzylgruppen.
-
Beispiel 20
-
Herstellung
von PHEG-Stearylamin-enthaltenden Liposomen
-
33,8
mg Ei-Phosphatidylcholin (EPC) (Lipoid Ludwigshafen), 9,67 mg Cholesterin
(Sigma Aldrich) und 30,0 mg Poly-[N-(2-hydroxyethyl)-L-glutamin]stearylamin
(PHEG-Stearylamin)
(synthetisch) wurden abgewogen und in einen 50 ml-Rundkolben überführt. 500
kBq Tritium-markierter Cholesteryloleylether wurden als Lipidmarker
zugegeben. Die Lipide und der Marker wurden in etwa 10 ml Ethanol
aufgelöst.
Anschließend
wurde mit einem Rotationsverdampfer über einen Zeitraum von 1 Stunde
unter Vakuum bei 40°C
zur Trockenheit eingedampft und danach 1 Stunde mit Stickstoffgas
gespült.
-
Zu
dem trockenen Lipidfilm wurde PBS gegeben und eine Stunde in Gegenwart
von Glaskugeln geschüttelt,
um die vollständige
Hydratation des Lipidfilms zu ermöglichen.
-
Die
liposomale Suspension wurde in einen Extruder überführt (Avestin, maximales Volumen
15 ml) und unter Druck und Verwendung von Stickstoffgas extrudiert,
und zwar 6 Mal durch zwei übereinander
angeordnete Polycarbonatfilter mit einer Porengröße von 200 bzw. 100 nm, und
18 Mal durch Filter mit einer Porengröße von 100 nm bzw. 50 nm. Anschließend wurde
die liposomale Suspension in einer Dialysekammer (Slide-A-Lyzer,
10.000 MWCO) 2 Mal über
24 Stunden gegen 1 Liter sterilisiertes PBS dialysiert.
-
Die
mittlere Teilchengröße der Liposome
wurde mittels Lichtstreuung (Malvern Zetasizer) bestimmt und betrug
93,6 ± 0,9
nm, wobei der Polydispersitäts-Index
0,099 ± 0,02
betrug. Der Lipidverlust während
der Herstellung der Liposomen betrug 25%, bestimmt durch Vergleich
der letztlich erhaltenen Radioaktivität der Zusammensetzung mit der
Aktivität
vor dem Extrusionsverfahren. Die Suspension der Liposomen wurde
in einer Stickstoffatmosphäre
bei 4°C
gelagert.
-
Beispiel 21
-
Herstellung weiterer Lipid-Polymer-Konjugate-enthaltender
Liposome
-
Liposome
wurden unter Verwendung des in Beispiel 20 beschriebenen Filmverfahrens
hergestellt. Anstelle von Ei-Phosphatidylcholin wurde Dipalmitoylphosphatidylcholin
verwendet. 5 mM HEPES-Puffer wurde zu dem trockenen Lipidfilm gegeben
und 5 Minuten in Gegenwart von Glaskugeln geschüttelt, um die vollständige Hydratation
des Lipidfilms zu ermöglichen.
Die Liposome wurden durch Extrusion klassiert, und zwar 12 Mal durch
2 übereinander
angeordnete PC-Membranen mit Porengrößen von 100 und 200 nm. Die
resultierenden Liposomdispersionen wurden dialysiert (MWCO 10.000),
und die durchschnittlichen Teilchengrößen wurden unter Verwendung
der dynamischen Lichtstreuungstechnik bestimmt. Bezüglich der
Eigenschaften der liposomalen Zubereitungen siehe Tabelle 1.
-
Beispiel 22
-
Vergleichende Kinetik
von 3H-markierten Lipid-Polymer-Konjugaten
in Liposomen nach einer einzigen intravenösen Injektion bei Ratten
-
Männliche
Ratten (Wistar, Crl: (WI) BR (outbred, SPF-Qualität) (Charles
River, Sulzfeld, Deutschland)) hatten freien Zugang zu standardisierter
pelletisierter Versuchstiernahrung (Altromin, Code VRF 1, Lage, Deutschland)
und Leitungswasser. Intravenöse
Einzeldosis-Injektionen
von liposomalen Zubereitungen, die jeweils 3H-markierten
Cholesteryloleylether (Amersham) mit 40–50 kBq Radioaktivität enthielten
(die Zusammensetzungen pro 50 μmol
Lipid sind in Tabelle 1 gezeigt), wurden über die Schwanzvene verabreicht.
Die verabreichte Gesamt-Lipidmenge betrug 5 μmol, außer in den angegebenen Fällen.
-
Zu
folgenden Zeitpunkten nach der Verabreichung wurden Blutproben über die
Schwanzvene jeder Ratte genommen: 5 Minuten und 4, 24 und 48 Stunden.
Das Probenvolumen betrug jeweils etwa 300 μl.
-
Das
entnommene Blut wurde in heparinisierte Röhrchen überführt und bei –20°C gelagert.
-
Ein
einzelnes Teilvolumen von 100 μl
wurde nach folgendem Verfahren solubilisiert:
- • 100 μl wurden
in ein Szintillationsgefäß (20 ml) überführt.
- • 100 μl Solvable
wurden zugegeben. Dieses Gemisch wurde etwa 1 Stunde lang inkubiert.
- • 100 μl 1 mM EDTA
und 200 μl
H2O2 30% würden zugegeben.
Dieses Gemisch wurde 24 Stunden bei Raumtemperatur und anschließend über Nacht
bei 50°C
inkubiert.
- • Als
Szintillationsflüssigkeit
wurde Ultima Gold (10 ml) zugegeben.
- • Die
Radioaktivität
wurde durch LSC gemessen.
-
Alle
Radioaktivitätsmessungen
wurden unter Verwendung eines Packard Szintillationszählers (1900TR)
durchgeführt.
Die Messzeit wurde bis zu einer statistischen Präzision von ±0,2% ausgedehnt, betrug jedoch
höchstens
5 Minuten. Das Gerät
Packard 1900TR wurde so programmiert, dass der Hintergrund automatisch
subtrahiert wurde und "counts" pro Minute (CPM)
in Zerfälle
("disintegrations") pro Minute (DPM)
umgewandelt wurden.
-
Bei
einigen der erwähnten
Zubereitungen wurden die Leber und die Milz der Ratten 48 Stunden
nach der Injektion entnommen, und die Lokalisation der Liposomen
wurde nach folgendem Verfahren beurteilt:
Die Organe wurden
homogenisiert und die Homogenisate auf 25 ml (Leber) oder 5 ml (Milz)
verdünnt.
1 ml der verdünnten
Homogenisate wurde in Szintillationsgefäße überführt, zu denen anschließend zugegeben
wurden:
- • 200
ml Solvable (vermischt und Probe über Nacht bei 50°C inkubiert)
- • 200
ml 0,5 M EDTA-Lösung
- • 250
ml H2O2 (30%)-Lösung (über Nacht
bei 50°C
inkubiert)
- • 10
ml Ultima Gold Szintillationsflüssigkeit
(verwirbelt und Probe 24 Stunden lang inkubiert).
-
Anschließend wurden
die Proben in einem β-Szintillationszähler 10
Minuten lang gezählt.
Die Ergebnisse für
einige liposomale Zubereitungen sind in 6 gezeigt.
-
Die
Zusammensetzungen der liposomalen Zubereitungen, die nach Beispiel
21 hergestellt worden sind, und die Ergebnisse, die in den in vivo-Tests
dieses Beispiels erhalten wurden, sind in Tabelle 1 gezeigt. Die
Zunahme der Blutzirkulationszeit wurde beurteilt, wobei:
- • gut
eine Wirkung auf die Zirkulationszeit bedeutet, die vergleichbar
ist mit der von PEG-DSPE-enthaltenden Liposomen gezeigten Wirkung.
- • Moderat
eine Wirkung auf die Zirkulationszeit bedeutet, die zwischen denen
von PEG-DSPE-enthaltenden Liposomen und denen von "nackten" Liposomen ohne Polymerbeschichtung
liegt.
- • Geringfügig eine
Wirkung auf die Zirkulationszeit unter den vorliegenden Bedingungen
bedeutet, die ähnlich
zu der von "nackten" Liposomen gezeigten
Wirkung ist.
-
Tabelle
1 Zusammensetzung
von Liposomen pro 50 μmol
Lipid und Eigenschaften
-
-
- *: Verabreichtes Gesamt-Lipid 0,5 μmol (siehe 1 und 2)
- **: Verabreichtes Gesamt-Lipid 0,05 μmol(siehe 1 und 2)
- ***: Verabreichtes Gesamt-Lipid 0,005 μmol(siehe 1 und 2)
- §:
Wenn nach einer Woche eine zweite Injektion (GL 1 μmol) verabreicht
wurde, wurde eine Verringerung der Zirkulationszeit für Liposome,
enthaltend das Lipid-Polymer-Konjugat von Beispiel 5.1, beobachtet.
Die Liposome, enthaltend das Konjugat von Beispiel 11, zeigten ebenfalls
eine solche Verringerung, bei zwei Tieren war der beobachtete Effekt
jedoch moderat.
-
Beispiel 23
-
Herstellung von Liposomen,
enthaltend ein Lipid-Polymer-Konjugat, und Prednisolonphosphat
-
750
mg Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC) (Lipoid Ludwigshafen), 220,0
mg Cholesterin (Sigma Aldrich) und 270,0 mg des Lipid-Polymer-Konjugats
aus Beispiel 11 bzw. 750 mg Dipalmitoylphopsphatidylcholin, 250,8
mg Cholesterin, 267,6 mg PEG-Distearoylphosphatidylethanolamin (PEG-DSPE)
(Avanti Polar Lipids) wurden abgewogen und in einem 100 ml-Rundkolben
gemischt. Die Lipide wurden in etwa 30 ml eines 1:1-Gemisches aus
Methanol und Chloroform (Lipid-Polymer-Konjugat aus Beispiel 14)
oder Ethanol (PEG-DSPE) aufgelöst.
Anschließend
wurde über
einen Zeitraum von 1 Stunde unter Vakuum bei 40°C mit einem Rotationsverdampfer
zur Trockne eingedampft und danach 1 Stunde mit Stickstoffgas gespült.
-
1200
mg Prednisolondinatriumphosphat (PLP) (OPG Nieuwegein) wurden abgewogen
und in 12 ml sterilisiertem PBS aufgelöst. Die Lösung wurde zu den getrockneten
Lipidfilmen gegeben und 1 Stunde in Gegenwart von Glaskugeln geschüttelt, um
die vollständige
Hydratation des Lipidfilms zu ermöglichen.
-
Die
liposomalen Suspensionen wurden in einen Extruder überführt (Avestin,
maximales Volumen 15 ml) und unter Druck und Verwendung von Stickstoffgas
extrudiert, und zwar 6 Mal durch zwei übereinander angeordnete Porenfilter
mit einer Porengröße von 200
bzw. 100 nm, 100 nm bzw. 50 nm und 50 bzw. 50 nm. Anschließend wurden
die liposomalen Suspensio nen in einer Dialysekammer (Slide-A-Lyzer,
10.000 MWCO) 2 Mal über
24 Stunden gegen 1 Liter sterilisiertes PBS dialysiert.
-
Die
mittlere Teilchengröße der Liposome
wurde durch Lichtstreuung (Malvern Zetasizer) bestimmt und betrug
etwa 85 bzw. 90 nm, wobei der Polydispersitäts-Index < 0,1 war. Die Verkapselungseffizienz
des Prednisolonphosphats wurde nach einem HPLC-Verfahren bestimmt
und betrug 2,6%. Die Suspension der Liposome wurde in einer Stickstoffatmosphäre bei 4°C gelagert
und erwies sich über
einen Zeitraum von mindestens 5 Wochen als stabil, wobei die liposomalen
Zubereitungen, die das Lipid-Polymer-Konjugat aus Beispiel 14 enthielten,
etwas bessere Ergebnisse zeigten als die liposomalen Zubereitungen,
die das Vergleichs-Lipid-Polymer-Konjugat
PEG-DSPE enthielten (siehe 3).
-
Beispiel 24
-
Beurteilung der Zirkulationszeit
und der therapeutischen Wirksamkeit von Prednisolonphosphat-enthaltenden liposomalen
Formulierungen im Rattenmodell für
Hilfsstoff-induzierte Arthritis
-
Lewis-Ratten
wurden an der Schwanzwurzel subcutan immunisiert mit Hitze-deaktiviertem
Mycobacterium tuberculosis in unvollständigem Freund'schem Hilfsstoff.
Die Entzündung
der Pfoten begann zwischen 9 und 12 Tage nach der Immunisierung,
erreichte nach etwa 20 Tagen eine maximale Stärke und klang dann allmählich ab.
-
Die
Beurteilung der Erkrankung wurde durch visuelle Bewertung der Pfotenentzündungsstärke von Tag
10 bis Tag 35 nach der Immunisierung durchgeführt. Als die Entzündungsbewertungen
kurz davor waren, Werte in halber Höhe der maximalen Bewertungen
zu erreichen (Tag 14–15),
wurden alle Ratten in 5er Gruppen mit gleichen durchschnittlichen
Bewertungen eingeteilt und behandelt mit einer einzelnen intravenösen Injektion
von:
- 1. 10 mg/kg PLP in PHEA-DODASuc-Liposomen,
die nach Beispiel 23 hergestellt wurden, oder
- 2. 10 mg/kg PLP in PEG-DSPE-Liposomen, die nach Beispiel 23
hergestellt wurden (Vergleichsversuch), oder
- 3. PBS (Kontrollversuch).
-
Bei
t = 0, 24 und 48 Stunden wurden Blutproben genommen und bezüglich der
Plasmakonzentration von liposomalem PLP untersucht.
-
Das
Zirkulationsverhalten, sowohl von PHEA- als auch PEG-Liposomen im
Blut ist durch die Plasma-Konzentrationsprofile von PLP gezeigt,
die in 4 dargestellt sind. Beide Liposom-Typen zeigten
bezüglich
der Zirkulations-Halbwertszeit gleich gute Ergebnisse.
-
5 zeigt
die therapeutische Aktivität
bei Ratten-Hilfsstoff-Arthritis von 10 mg/kg PLP-PHEA- und 10 mg/kg
PLP-PEG-Liposomen im Vergleich zu Kochsalzlösung-behandelten Ratten als
Kontrollversuch.