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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Pflaster für die Prophylaxe
und/oder Behandlung von Onychomykose oder Nagel-Erkrankungen oder
Nagel-Störungen,
die Verwendung der Pflaster und Verfahren für die Prophylaxe und/oder Behandlung
von Onychomykose oder Nagel-Erkrankungen oder Nagel-Störungen oder
in Kombination mit systemischen Antimykotika unter Verwendung der
Pflaster.
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Hintergrund
der Erfindung
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Nagel-Erkrankungen
und Nagel-Störungen,
die beispielsweise von Onychomykose hervorgerufen werden, sind weltweit
eine zunehmend verbreitete und hartnäckige Nagelpilzinfektion.
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Eine
Nagel-Erkrankung oder eine Nagel-Störung wird oft durch Pilzinfektionen
der Nägel
und/oder Nagelbetten herbeigeführt
oder hervorgerufen. Insbesondere in den späteren Stadien einer solchen
Infektion erschwert sich die Behandlung der Erkrankungen oder Störungen.
Die Nagel-Erkrankungen oder Nagel-Störungen können beispielsweise Onychomykose,
Onychocryptosis und Onychodystrophie umfassen. Bakterien wie Staphylokokken
oder Hefe können
die Bakterieninfektion Paronychie, eine oberflächliche Infektion des Nagelwalls,
hervorrufen.
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Die
derzeitige Behandlung von Onychomykose wird allgemein in drei Kategorien
unterteilt:
- a) systemisches Verabreichen von
Antimykotika,
- b) chirurgisches, vollständiges
oder teilweises Entfernen des Nagels, gefolgt von topischem Behandeln
des betroffenen Gewebes, oder
- c) äußeres Anwenden
herkömmlicher
Cremes, Lotionen, Gels oder Lösungen
auf dem infizierten Nagel, oftmals einschließlich des Verwendens von Verbänden, um
diese Arzneiformen auf den Nägeln
zu halten.
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Systemisches,
allgemeines orales Verabreichen von einem antimykotischen Wirkstoff
für die
Behandlung von Onychomykose erfordert eine Langzeitbehandlung (6
Monate und länger)
und das Verabreichen von hohen Dosen (200-400 mg pro Tag) eines
antimykotischen Wirkstoffes. Das chirurgische Entfernen des gesamten
Nagels oder von Teilen desselben ist schmerzhaft, erfordert das
Verbinden des gesamten Zehs oder Fingers und ruft ein unerwünschtes
kosmetisches Erscheinungsbild hervor. Topische Arzneiformen wie
Gels, Cremes, Lösungen,
Lotionen, Lacke etc. haben den Nachteil, dass der pharmazeutische
Wirkstoff nicht in ausreichend engem Kontakt mit dem Nagel ist.
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Pflaster
für die
Behandlung von Onychomykose sind bekannt. WO-A-99/40955 beispielsweise
offenbart ein Pflaster mit druckempfindlicher Haftmatrix für die Behandlung
von Onychomykose. Diese Vorrichtung für die Behandlung von Pilzinfektionen
von Zehennägeln
und Fingernägeln
wird aus einer okklusiven Rückschicht
und einer Schicht druckempfindlicher Haftmatrix gebildet, wobei
eine wirksame Menge eines antimykotischen Wirkstoffes gegebenenfalls
mit einem chemischen Förderer
einheitlich verteilt wird. Die Matrixschicht weist eine erste Fläche auf,
die auf der Rückschicht
aufliegt, und eine zweite Fläche,
die für
einen Diffusionskontakt mit dem infizierten Nagel und dem umliegenden
Hautbereich geeignet ist.
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In
US-A-5,464,610 wird ein Verfahren für die Behandlung von Onychomykose
beschrieben. Bei dem Verfahren wird ein Pflasterpräparat verwendet,
die Salicylsäure
oder ein Salz, ein Ester oder eine Mischung davon umfasst. Das Pflasterpräparat wird
auf einem Träger
angebracht und die Salicylsäure
ist in dem Pflasterpräparat
in einer Menge im Bereich von 10 bis 80 Gewichtsprozent des Präparats enthalten.
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Im
US-A-5,993,790 werden Nagelevulsionszusammensetzungen und Verfahren
für die
Evulsion von Nägeln
und die Behandlung von Infektionen von Nägeln und Nagelbetten offenbart.
Eine äußerlich
anwendbare Nagellackzusammensetzung, die Nagellack auf Wasserbasis,
ein Konservierungsmittel, Harnstoff und ein natürliches Additiv umfasst, wird
beansprucht. Die Nagellackzusammensetzung ist für die Behandlung von Pilz-,
Hefe- oder Bakterieninfektionen der Nägel und der Nagelbetten geeignet.
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US-A-5,753,256
offenbart ein Pflaster für
die Behandlung von Nagelmykosen, das aus einem elastischen Deckfilm,
einer Schicht einer Acrylatpolymermatrix, die untrennbar mit dem
Deckfilm verbunden ist, besteht und eine aktive Verbindung ausgewählt aus
Miconazol, Econazol, Isoconazol, Tioconazol, Terconazol, Oxiconazol,
Ketoconazol, Itraconazol, Tolciclat, Sulbentin, Haloprogin, Griseofulvin,
Cyclopirox, Terbinafin und Salzen von diesen Verbindungen umfasst.
Die Verwendung von Sertaconazol als antimykotischem Wirkstoff wird
nicht erwähnt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Pflasters
für die
Prophylaxe und/oder Behandlung von Onychomykose und weiteren Nagel-Erkrankungen oder
Nagel-Störungen.
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Diese
Aufgabe wird durch das Pflaster gemäß den unabhängigen Ansprüchen und
der Verwendung des Pflasters gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche,
die Beschreibung und die Beispiele der vorliegenden Anmeldung verdeutlichen
weitere vorteilhafte Merkmale, Aspekte und Details der Erfindung.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Pflaster, das zumindest
eine Schicht umfasst. Diese Schicht ist so ausgestaltet, dass sie
in engem Kontakt mit dem Nagel und optional mit der umliegenden
Haut ist. Die Schicht umfasst einen Klebstoff, zumindest einen Haut-
und/oder Nagel-Permeationsförderer
und eine therapeutisch wirksame Menge an Sertaconazol.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Schicht umfasst wie weiter unten im Detail beschrieben ferner zumindest
ein Additiv ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus weiteren pharmazeutischen Wirkstoffen,
Bindemitteln, Quervernetzern, Weichmachern, Lösungsmitteln, Füllmitteln
und/oder Antioxidationsmitteln. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Pflasters
besteht aus zumindest zwei Schichten, wobei eine Schicht den Klebstoff,
zumindest einen Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderer,
die therapeutisch wirksame Menge an Sertaconazol und optional weitere
Additive ausgewählt
aus der Gruppe umfassend weitere pharmazeutische Wirkstoffe, Bindemittel,
Quervernetzer, Weichmacher, Lösungsmittel,
Füllmittel und/oder
Antioxidationsmittel umfasst, und eine zweite Schicht, eine Rückschicht,
die so ausgestaltet ist, dass sie die Schicht, die in engem Kontakt
mit dem Nagel und optional mit der umliegenden Haut ist, abdeckt
und schützt.
Diese Rückschicht
ist bevorzugt eine okklusive Rückschicht.
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Die
okklusive elastische Rückschicht
hält das
Pflaster und drückt
das Pflaster gegen den Nagel und die Haut, um die Migration von
Sertaconazol von der Schicht in den Nagel, die Nagelbetten und die
umliegende Haut zu erhöhen.
Weiterhin schützt
die Rückschicht
die Schicht vor einer Kontaminierung. Eine bevorzugte Ausführungsform
des Pflasters umfasst eine farblose Rückschicht oder eine Rückschicht,
die eine bernsteinähnliche
Farbe aufweist. Das Pflaster ist ausreichend elastisch, um den betroffenen
Nagel genau zu versiegeln, selbst wenn der Nagel eine unebene Oberfläche aufweist.
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Die
Rückschicht
wird bevorzugt aus Polyethylen (wie LDPE, Plastotrans®),
Polypropylen, Polyurethan, Polyester (wie Revatrans®, TRICON
GmbH, Freiburg), Guttagena® PVC NBR Folie (wie Guttagena® WK
68, Kalle Pentaplast, Deutschland), Baumwolle, Baumwolle/Viskose,
Seide, Polyethylenterephthalat (wie Hostaphan® RN
36 sil; Hostophan® RN 100 sil, Loparex,
Apeldoorn, Niederlande), Copolymeren von Ethylen-Methacrylsäure und/oder
Mischungen aus diesen Stoffen gebildet. Siliconisierte Polymere
und/oder Copolymere sind bevorzugter.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Schicht" auf einen biokompatiblen Klebstoff,
der Sertaconazol und optional weitere Bestandteile und/oder Additive mit
speziellen biologischen Funktionen beinhaltet, die geeignet sind,
Migration und Penetration von Sertaconazol in die Nägel, Nagelbetten
und die assoziierte Haut zu ermöglichen
und zu unterstützen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Schicht untrennbar mit der elastischen okklusiven Rückschicht
verbunden.
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Eine
ausreichend große
Menge an Sertaconazol und optional an weiteren pharmazeutischen
Wirkstoffen kann in den Klebstoff eingelagert sein, der bevorzugt
ein gel- oder gummiähnlicher
Klebstoff ist, um für
einen längeren
Zeitraum, bevorzugt eine Woche, einen kontinuierlichen Fluss des
pharmazeutisch aktiven Bestandteiles durch die Haut und den Nagel
zuzulassen und aufrecht zu erhalten.
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Das
erfindungsgemäße Pflaster
kann in einer beliebigen geeigneten Form hergestellt werden, wie
in einer runden, ovalen, rechteckigen oder quadratischen Form. Bevorzugte
Pflastergrößen liegen
bei 0,5 cm2, 0,85 cm2,
1,5 cm2, 2,3 cm2,
2,5 cm2 und 4,0 cm2.
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Die
Nagel-Erkrankung oder Nagel-Störung
umfasst Onychomykose, Onychocryptosis, Nagelpsoriasis, Melanonychia
striata, die White-Line-Desease, Ekzeme, chronische Onychie, verfärbte Nägel, verdickte Nägel und
Onychodystrophie. Die Nagel-Erkrankungen oder Nagel-Störungen werden
höchstwahrscheinlich von
Pilzen, Hefen und/oder Bakterien hervorgerufen oder herbeigeführt. Es
ist bekannt, dass Dermatophyten und Hefen für die meisten Fälle von
Onychomykose verantwortlich sind.
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Onychomykose
als Pilzinfektion wird als Untergruppe von Onychodystrophie angesehen.
Onychodystrophie umfasst eine Anzahl an Nagel-Erkrankungen und Nagel-Störungen wie
Onychocryptosis, Melanonychia striata, die White-Line-Disease, chronische
Paronychie, verfärbte
Nägel,
verdickte Nägel,
Unguis inflexus, Koilonychie, Skleronychie, Onychogryphose, Onychauxis,
Onychoschisis, Onychorrhexis, Trachyonychie, gespaltene und gebrochene
Nägel.
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Die
bekannteste Gruppe von Onychodystrophie, abgesehen von Onychomykose,
wird durch Hautkrankheiten wie Neurodermitis (atopisches Ekzem)
und Psoriasis herbeigeführt.
Weiterhin können
Bakterien- oder Virusinfektionen Onychodystrophie hervorrufen oder
herbeiführen.
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Auch
Medikamente wie Antibiotika, Anticoangulanzien, ACE-Inhibitoren,
Betablocker, Thiazide, cytostatische Wirkstoffe und dergleichen
sind als Ursache für
Onychodystrophie bekannt. Ein weiterer Grund für Onychodystrophie sind systemische
Krankheiten wie Avitaminosen, Nieren- oder Herzinsuffizienz. Ein
weiterer Grund für
Onychodystrophie ist der Kontakt mit chemischen Verbindungen wie
Säuren,
Basen, Oxidationsmitteln und dergleichen, die Verbrennungen und
Verätzungen
hervorrufen und auch physikalische Einflüsse, die zu mechanischer Zerstörung der
Nagelplatte führen.
Schließlich
bestehen idiopathische Ursachen für Nagel-Erkrankungen und/oder
Nagel-Störungen.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Nagel" auf Fingernägel und Zehennägel von
Säugetieren,
insbesondere von Menschen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Pflasters umfasst eine Schicht, die so ausgestaltet ist, dass
die Schicht den infizierten Nagel nahezu perfekt versiegelt, was
zu einem nahezu quantitativen Ausschluss von Luft führt. Im
Falle von Nagelpilzinfektionen, die durch aerobe Pilze hervorgerufen
werden, erhöht
der Ausschluss von Luft, das bedeutet genauer gesagt der Ausschluss
von atmosphärischem
Sauerstoff, die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Pflasters. Damit aeroben
Pilzen atmosphärischer
Sauerstoff entzogen werden kann, wird eine Sauerstoffbarriere über der
betroffenen Oberfläche
des infizierten Nagels und des umliegenden Gewebes gebildet. Die
Sauerstoffbarriere bildet sich aus der Schicht, die den infizierten
Nagel und das umliegende Gewebe nahezu perfekt versiegelt. Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Pflaster
optional einen zusätzlichen
Sauerstoff-Fänger
enthalten. Geeignete Sauerstoff-Fänger umfassen Übergangsmetall-Chelate oder
-Komplexe mit beispielsweise Salicylsäure und/oder Salicylat und/oder
Polycarbonsäuren
oder oxidierbaren organischen Säuren
oder Alkoholen in Kombination mit einem katalysierenden Wirkstoff.
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Sertaconazol
ist in der Schicht des erfindungsgemäßen Pflasters in einer wirksamen
Menge von zwischen 0,005-10 mg pro cm2 Pflaster,
bevorzugt 0,01-5 mg pro cm2 Pflaster, bevorzugter
0,5-4 mg und am meisten bevorzugt 1,0-2,0 mg pro cm2 Pflaster
enthalten.
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Es
konnte nachgewiesen werden, dass Sertaconazol im Vergleich zu weiteren
pharmazeutisch wirksamen antimykotischen Wirkstoffen wie Econazol,
Ketoconazol, Miconazol oder Bifonazol in den meisten Fällen höhere Wirksamkeit
gegen Pilze wie Trichophyton mentagrophytes, Trichophyton rubrum,
Trichophyton interdigitale, T. schönleinii, T. verrucosum, T.
violaceum, T. tonsurans, Trichophyton spp., M. canis, Candida albicans,
C. guillermondii, C. krusei, C. parapsilosis, C. tropicalis, C.
glabrata, Candida spp., Microsporum spp., Microsporum canis, Microsporum
audonii, Microsporum gypseum, M. ferrugineum, Trichosporum beigelii,
Trichosporum inkiin, Aspergillus niger, Alternaria, Acremonium,
Fusarium und Scopulariopsis aufweist.
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Die
Verwendung der erfindungsgemäßen Pflaster
für die
Prophylaxe und Behandlung von Nagelinfektionen, die von Candida
albicans hervorgerufen und/oder übertragen
werden, ist bevorzugt.
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Der
Sertaconazol zugeordnete IUPAC-Name liest sich wie folgt:
(R,S)-1-[2-[(7-Chloro-3-benzo[b]thienyl)-methoxy]-2-(2,4-dichlorophenyl)-ethyl]-1H-imidazol
oder (R,S)-7-Chloro-3-[1-(2,4-dichlorophenyl)-2-(1H-imidazol-1-yl)-ethoxymethyl]-benzo[b]thiophen.
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Die
Chemical Abstract Service (CAS) – Nummer lautet 99592-32-2.
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Die
Verbindung Sertaconazol ist basisch und bildet mit organischen und
anorganischen Säuren
pharmazeutisch annehmbare Salze. Beispiele für geeignete Säuren für eine solche
Salzbildung durch Hinzufügen von
Säure sind
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Essigsäure,
Zitronensäure,
Oxasäure,
Malonsäure,
Salicylsäure,
p-Aminosalicylsäure,
Apfelsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure,
Ascorbinsäure,
Maleinsäure,
Sulfonsäure,
Phosphonsäure,
Perchlorsäure,
Salpetersäure,
Ameisensäure,
Propionsäure,
Gluconsäure,
Milchsäure,
Weinsäure,
Hydroxymaleinsäure,
Brenztraubensäure,
Phenylessigsäure, Benzoesäure, p-Aminobenzoesäure, p-Hydroxybenzoesäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, salpetrige
Säure,
Hydroxyethansulfonsäure,
Ethylensulfonsäure,
p-Toluensulfonsäure,
Naphthylsulfonsäure,
Sulfanilsäure,
Camphersulfonsäure,
Chinasäure,
Mandelsäure,
o-Methylmandelsäure,
Hydrogen-Benzolsulfonsäure, Pikrinsäure, Adipinsäure, d-o-Tolylweinsäure, Tartronsäure, α-Toluylsäure, (o,m,p)-Toluylsäure, Naphthylaminsulfonsäure und
weitere Mineralien oder Carbonsäuren
sowie Fettsäuren
und Fachleuten gut bekannte Derivate davon. Die Salze werden hergestellt,
indem die freie Basenform mit einer ausreichenden Menge der erwünschten
Säure in
Kontakt gebracht wird, um in der herkömmlichen Art und Weise ein
Salz herzustellen. Das Mononitrat von Sertaconazol oder die freie
Basenform selbst werden als aktiver Bestandteil bevorzugt.
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Die
freie Basenform kann durch Behandlung des Salzes mit einer geeigneten
verdünnten,
wässrigen, basischen
Lösung
wie verdünntes
wässriges
Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat, Ammoniak und Natriumbicarbonat
regeneriert werden. Die freie Basenform unterscheidet sich in gewissen
physikalischen Eigenschaften wie Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln
leicht von der entsprechenden Salzform, doch ansonsten sind die Salze
zum Zwecke dieser Erfindung mit ihren entsprechenden freien Basenformen äquivalent.
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Geeignete
Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderer sind Fachleuten gut
bekannt und können
ausgewählt
werden aus der Gruppe umfassend Fettsäuren, Fettsäureester, Fettsäureamide,
Fettalkohole, 2-(2-Ethoxyethoxy)-ethanol, Glycerolester, Glycerolmonolaurat,
Propylenglykol, Polyethylenglykole, ungesättigte Polyglykol-Glyceride
(Labrafil M1944CS®, Gattefosse), gesättigte Polyglyceride
(Labrasol®,
Gattefosse), einem Partialglycerid der Ricinolsäure (Softigen®, Hüls), Labrafac
Hydro WL1219® (Gattefosse),
Estasan® (Gattefosse), α-Hydroxysäuren, Dimethylsulfoxid,
Decylmethylsulfoxid, Pyrrolidone, Salicylsäure, Milchsäure, Myristol, Isopropylmyristat,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Natriumdodecylsulfat, Phospholipide, Transcutol® (Gattefosse),
Eutanol® (Henkel)
sowie Mischungen umfassend Ölsäure/-2-(2-Ethoxyethoxy)-ethanol, Ölsäure/Labrafil® und Ölsäure/Labrafac® (Gattefosse),
bevorzugt in einem Verhältnis
von ungefähr
1:1, und dergleichen. Auch Enzymkomponenten wie proteolytische Enzyme,
die die Permeation von chemischen Stoffen durch den verhärteten Nagel
oder das Keratingewebe ermöglichen,
können
als Permeationsförderer verwendet
werden.
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Beispiele
für die
herkömmlichsten
Fettsäuren
sind Caprin-, Laurin, Myristin-, Palmitin, Margarin-, Stearin-,
Arachidin-, Behen-, Lignocerin-, Myristolein-, Palmitolein-, Petroselen-, Öl-, Vaccen-,
Gadolein-, Gondoin-, Erucin-, Nervon-, Linol-, γ-Linolen-, Dihomo-γ-Linolen-,
Arachidon-, 7,10,13,16-Docosatetraen-, 4,7,10,13,16-Docosapentaen-, α-Linolen-,
Stearidon-, 8,11,14,17-Eicosatetraen-, 5,8,11,14,17-Eicosapentaen-,
7,10,13,16,19-Docosapentaen-, 4,7,10,13,16,19-Docosahexaen-, 5,8,11-Eicosatrien-,
Taririn-, Santalbin-, Stearol-, 6,9-Octadecenin-, Pyrulin-, Crepenin-,
Heisterin-, t8,t10-Octadecadien-12-in-, 5,8,11,14-Eicosatetraen-,
Cerebron-, Hydroxynervon-, Brassylin- und Thapsinsäure. Auch
die niedrigeren Alkylester und -amide der Fettsäuren oder der entsprechenden
Alkohole davon können
zweckmäßig sein.
Die Glycerolester können auch
eine oder mehrere der Fettsäuren
beinhalten.
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Der
Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderer unterstützt und
erhöht
die Penetration und Permeation von Sertaconazol durch die Haut und
in die Nägel
und Nagelbetten. Der Begriff „Penetationsförderung" oder „Permeationsförderung" bezieht sich auf
ein Erhöhen
der Permeabilität
einer biologischen Membran oder der Haut und Nägel. Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderer werden
hauptsächlich
für das
Erhöhen
der Geschwindigkeit, mit der ein pharmazeutisch wirksamer Bestandteil
die Membran durchdringt, verwendet. Die Wirkung von Permeationsförderung
kann durch die Verwendung einer Diffusionszellenvorrichtung wie
von Merrit et al. (Diffusion Apparatus for Skin Penetration, J.
Controlled Release, 1984, 1, 161-162) beschrieben, bestimmt werden,
indem die Diffusionsgeschwindigkeit eines pharmazeutischen Wirkstoffes,
beispielsweise Sertaconazol, durch tierische oder menschliche Haut
hindurch gemessen wird.
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Eine
wirksame Menge eines Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderers
bedeutet eine Menge, die ausreicht, die erwünschte Erhöhung der Membranpermeabilität bereitzustellen
und dementsprechend die erwünschte
Penetrationstiefe und die Penetration einer ausreichenden Menge
an Sertaconazol zu erreichen.
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Dieser
Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderer ist bevorzugt in der
Schicht des erfindungsgemäßen Pflasters
in einer Menge von zwischen 0,1 bis 30 Gewichtsprozent des Klebstoffes,
bevorzugt zwischen 0,1 bis 15 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugter
zwischen 0,5 bis 10 Gewichtsprozent und am meisten bevorzugt zwischen
0,7 bis 6 Gewichtsprozent der Schicht enthalten.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Pflasters
umfasst ferner Additive ausgewählt
aus der Gruppe umfassend weitere pharmazeutische Wirkstoffe, Bindemittel,
Quervernetzer, Weichmacher, Lösungsmittel,
Füllmittel
und/oder Antioxidationsmittel.
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Falls
vorhanden, sind das Additiv oder die Additive in der Schicht in
einer Menge von zwischen 2 bis 80 Gewichtsprozent der Kontaktschicht,
bevorzugt zwischen 5 bis 40 Gewichtsprozent der Kontaktschicht,
bevorzugter zwischen 8 bis 30 Gewichtsprozent und sogar noch bevorzugter
zwischen 12 bis 25 Gewichtsprozent und am meisten bevorzugt in einer
Menge von zwischen 15 bis 20 Gewichtsprozent der Kontaktschicht enthalten.
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Bindemittel
zeichnen Stoffe aus, die Pulver binden oder „verkleben" und sie somit durch Bildung der Klebeschicht
kohäsiv
machen, wobei diese Schicht folglich in der Formulierung als ein
weiterer „Klebstoff" dient. Geeignete
Bindemittel schließen
nicht-natürliche
Zucker, natürliche
Zucker wie Saccharose, aus Weizen, Mais, Reis und Kartoffeln gewonnene
Stärken;
synthetische und natürliche
Gummis wie Acacia, Gelatine und Tragacanth; Derivate aus Seegras
wie Alginsäure,
Natriumalginat und Ammoniumkalziumalginat; Zellulosestoffe wie Methylzellulose
und Natriumcarboxymethylzellulose und Hydroxypropyl-Methylzellulose;
Polyvinylpyrrolidon; und Anorganika wie Magnesiumaluminiumsilikat,
Polythylenglykol und Wachse ein.
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Falls
vorhanden kann die Menge an Bindemittel in dem Klebstoff zwischen
etwa 1 bis 50 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugt zwischen
etwa 10 bis etwa 50 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugter zwischen
etwa 20 bis etwa 50 Gewichtsprozent, sogar noch bevorzugter zwischen
etwa 30 bis etwa 40 Gewichtsprozent liegen.
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Quervernetzer
können
ausgewählt
werden aus der Gruppe umfassend Quervernetzer-Wirkstoffe wie Aluminiumacetylacetonat,
Copolymer von Acrylat-Vinylacetat,
Aluminiumacetonat, Titanacetylacetonat, Titanacetonat und Bernsteinsäure.
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Falls
vorhanden kann die Menge an Quervernetzern in dem Klebstoff zwischen
etwa 0,01 bis 30 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugt zwischen
etwa 0,1 bis etwa 50 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugter
zwischen etwa 10 bis etwa 50 Gewichtsprozent, sogar noch bevorzugter
zwischen etwa 30 bis etwa 40 Gewichtsprozent liegen.
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Weichmacher
können
ausgewählt
werden aus der Gruppe umfassend Dibutylsebacat (DBS), Macrogol® (Clariant,
Frankfurt, Deutschland) und dergleichen.
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Falls
vorhanden kann die Menge an Weichmacher in dem Klebstoff zwischen
etwa 0,001 bis 25 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugt zwischen
etwa 0,01 bis etwa 10 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugter
zwischen etwa 0,1 bis etwa 6 Gewichtsprozent, sogar noch bevorzugter
zwischen etwa 0,5 bis etwa 3 Gewichtsprozent liegen.
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Geeignete
Lösungsmittel
für das
erfindungsgemäße Pflaster
können
ausgewählt
werden aus gereinigtem Wasser; Ketonen wie Aceton, Butanon, 2-Pentanon,
3-Pentanon; Alkoholen wie Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol,
Isobutanol, sec.-Butanol, tert.-Butanol; Estern wie Essigsäureethylester,
Essigsäurepropylester
und dergleichen. Weiterhin können
auch Mischungen der Lösungsmittel
verwendet werden. Geeignete Co-Solvenzien können zusammen mit den oben
erwähnten
Lösungsmitteln
oder Mischungen der Lösungsmittel
verwendet werden, wobei die Co-Solvenzien ausgewählt werden können aus
der Gruppe umfassend Milchsäure,
Salicylsäure,
Bernsteinsäure,
Harnstoff, Miglyol® 812 (Chemische Werke
Hüls, Marl,
Deutschland), Triglyceride, Ethyloleat, Glycerylmonododecanoat,
Olein, Oleat, Macrogol® 6000 und Lecithin.
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Falls
vorhanden kann die Menge an Lösungsmitteln
oder die Gesamtmenge an Lösungsmitteln
und Co-Solvenzien in dem Klebstoff zwischen etwa 0,5 bis 70 Gewichtsprozent
des Klebstoffes, bevorzugt zwischen etwa 3 bis etwa 60 Gewichtsprozent
des Klebstoffes, bevorzugter zwischen etwa 10 bis etwa 50 Gewichtsprozent,
sogar noch bevorzugter zwischen etwa 20 bis etwa 40 Gewichtsprozent
und am meisten bevorzugt zwischen etwa 10 bis etwa 30 Gewichtsprozent
des Klebstoffes liegen.
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Füllmittel
können
ausgewählt
werden aus der Gruppe umfassend Silica, Kieselsäure, bevorzugt kolloidales
Silica und kolloidale Kieselsäure,
Lactose, Aerosil® wie Aerosil® 200
(Degussa-Hüls,
Frankfurt, Deutschland), Stärke,
Bentonit® (Südchemie,
Mannheim, Deutschland) und dergleichen.
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Falls
vorhanden kann die Menge an Füllmitteln
in dem Klebstoff zwischen etwa 0,01 bis 15 Gewichtsprozent des Klebstoffes,
bevorzugt zwischen etwa 0,1 bis etwa 10 Gewichtsprozent des Klebstoffes,
bevorzugter zwischen etwa 0,3 bis etwa 6 Gewichtsprozent, sogar
noch bevorzugter zwischen etwa 0,5 bis etwa 3 Gewichtsprozent liegen.
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Butylhydroxytoluol
(BHT) kann als ein Beispiel für
ein geeignetes Antioxidationsmittel angeführt werden. Antioxidationsmittel
sind Fachleuten gut bekannt und können aus den Antioxidationsmitteln
im Stand der Technik ausgewählt
werden.
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Falls
vorhanden kann die Menge an Antioxidationsmitteln in dem Klebstoff
zwischen etwa 0,001 bis 10 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugt
zwischen etwa 0,005 bis etwa 6 Gewichtsprozent des Klebstoffes, bevorzugter
zwischen etwa 0,01 bis etwa 3 Gewichtsprozent, sogar noch bevorzugter
zwischen etwa 0,05 bis etwa 1 Gewichtsprozent liegen.
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Das
erfindungsgemäße Pflaster
kann optional eine pharmazeutisch wirksame Menge eines zusätzlichen
antimykotischen Wirkstoffes wie Flucozanol, Butoconazol, Enilconazol,
Fenticonazol, Sulconazol, Naftifin, Clioquinol, Iodoquinol, Rimoprogin,
Griseofulvin, Terbinafin, Clotrimazol, Itraconazol, Tioconazol,
Miconazol, Tolnaftat, Pyrogallol, Econazol, Isoconazol, Terconazol,
Oxiconazol, Voriconazol, Amphotericin B, Nystatin, Tolciclat, Sulbentin,
Ketoconazol, Ciclopirox, Amorolfin, Bifonazol, Natriumpyrithion,
Salicylsäure
und/oder Salze dieser antimykotischen Wirkstoffe beinhalten.
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Diese
weiteren pharmazeutischen Wirkstoffe können überschlagsmäßig in fünf Gruppen unterteilt werden,
die Polyene wie Amphotericin B und Nystatin; Azole, insbesondere
Imidazole wie Miconazol und Sertaconazol; Triazole wie Itraconazol,
Fluconazol und Voriconazol; Allylamine wie Naftifin und Terbinafin;
Morpholine wie Amorolfin; und Benzofurane wie Griseofulvin umfassen.
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Falls
vorhanden ist der zusätzliche
pharmazeutische Wirkstoff in der Schicht in einer Menge von zwischen
0,005-10 mg pro cm2 Pflaster, bevorzugt
in einer Menge von 0,01-5,0 mg, bevorzugter in einer Menge von 0,5-2,0
mg und am meisten bevorzugt in einer Menge von 1,3-1,5 mg pro cm2 Pflaster vorhanden.
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Geeignete
Klebstoffe für
das erfindungsgemäße Pflaster
können
acrylische Copolymere, auch als „Acrylklebstoffe" bekannt, wie National
Starch Durotak® 80-1196,
National Starch Durotak® 387-2825 oder Monsanto
Gelva 737; Polyacrylamide; auf Gummi basierende Klebstoffe, auch „Gummiklebstoffe" genannt, wie Polyisobutylen
(PIB) (z.B. Adhesive Research MA-24), Polyisopren, Copolymere von
Styrol-Isopren oder Urethan-Gummis; und auf Silicon basierende Klebstoffe,
sogenannte „Siliconklebstoffe", wie Dow Bio-PSA umfassen.
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren
Klebstoffe stellen ein Polymer dar, bevorzugt ein Acrylat-Copolymer.
Geeignete Monomere oder Mischungen von Monomeren für die Herstellung
des Acrylatpolymers umfassen Methylacrylat, Methylmethacrylat, Butylacrylat,
Butylmethacrylat, Isooctylacrylat, Isooctylmethacrylat, Aminoalkylacrylat,
Aminoalkylmethacrylat, Copolymere von Aminoalkylmethacrylat (wie
EUDRAGIT® E
100, EUDRAGIT® RL,
EUDRAGIT® RS,
EUDRAGIT® NE
30 D, im Handel erhältlich
von der Gruppe Röhm,
Degussa-Hüls),
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
2-Ethylhexylmethacrylat, Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Vinylacetat und Glycidylmethacrylat. Auf Acrylat basierende Klebstoffe
sind unter dem Namen Durotak® von National Starch Chemical
B. V., Zutphen, NL, im Handel erhältlich. Beispiele dieser Produktklasse
sind Durotak® 280-2287
(51 %ige Lösung
oder Feststoff), Durotak® 326-1753 (37%ige Lösung oder Feststoff),
Durotak® 280-1753
(33%ige Lösung
oder Feststoff), Durotak® 901-1052 (48%ige Lösung oder
Feststoff), Durotak® 80-1196 (Feststoff) und
Durotak® 387-2825
(50%ige Lösung).
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Der
Klebstoff ist in dem erfindungsgemäßen Pflaster in einer Menge
von zwischen 40 bis 95 Gewichtsprozent des Pflasters, bevorzugt
zwischen 60 bis 90 Gewichtsprozent, bevorzugter zwischen 70 bis
90 Gewichtsprozent und am meisten bevorzugt zwischen 80 bis 90 Gewichtsprozent
des Pflasters vorhanden.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart eine Kombinationstherapie, wobei
das Pflaster in Kombination mit einer systemischen Behandlung von
Onychomykose oder weiteren systemischen Behandlungen von Erkrankungen
oder Störungen
der Nägel
oder des Nagelwachstums verwendet wird.
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Die
Kombinationstherapie ist insbesondere für die Prophylaxe und/oder Behandlung
von Onychomykose, Onychocryptosis, Nagelpsoriasis, Melanonychia
striata, der White-Line-Desease, Ekzemen, chronischer Onychie, verfärbten Nägeln, verdickten
Nägeln
und Onychodystrophie zweckmäßig.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Pflaster" auf jegliche Vorrichtung, die auf dem
Nagel angewandt werden kann und die eine Sertaconazol enthaltende
Schicht umfasst, die gegen die Nageloberfläche gedrückt wird. Geeignete Pflastervorrichtungen
schließen
Pflaster oder vorgeformte Folien, die auf Gummis, Acrylaten, Urethanen,
Siliconstoffen, Polyvinylalkylethern, Gelen und imprägnierten
mikroporösen
Membranen basieren, ein. Die Pflastervorrichtung könnte auch
mit einer Form eines künstlichen
oder falschen Nagels kombiniert oder in diese eingegliedert oder
eingeformt werden, um das kosmetische Erscheinungsbild zu verbessern.
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Weiterhin
beschreibt die vorliegende Erfindung die Verwendung des Pflasters
für die
Prophylaxe und/oder Behandlung einer Nagel-Erkrankung oder einer
Nagel-Störung umfassend
eine Schicht, die so ausgestaltet ist, dass sie in engem Kontakt
mit dem Nagel und optional mit der umliegenden Haut ist, wobei die Schicht
folgendes umfasst:
- a) einen Klebstoff;
- b) zumindest einen Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderer;
und
- c) eine therapeutisch wirksame Menge an Sertaconazol.
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Bevorzugt
ist die Verwendung eines Pflasters, das wie oben im Detail beschrieben
weitere Additive ausgewählt
aus der Gruppe umfassend weitere pharmazeutische Wirkstoffe, Bindemittel,
Quervernetzer, Weichmacher, Lösungsmittel,
Füllmittel
und/oder Antioxidationsmittel umfasst. Ebenfalls bevorzugt ist die
Verwendung von Pflastern, die eine zweite, als Rückschicht ausgestaltete Schicht
aufweisen. Am meisten bevorzugt ist eine Ausführungsform, wobei die zweite
Schicht eine okklusive Rückschicht
ist.
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Das
erfindungsgemäße Pflaster
wird bevorzugt für
die transdermale und/oder transunguale Prophylaxe und/oder Behandlung
einer Nagel-Erkrankung oder Nagel-Störung durch Aufkleben des Pflasters
auf den Nagel und optional auf die umliegende Haut dieses Nagels
verwendet. Das Pflaster besteht aus einer Schicht, die einen Klebstoff,
zumindest einen Haut und/oder Nagel-Permeationsförderer und eine therapeutisch
wirksame Menge an Sertaconazol umfasst, und wobei die Schicht so
gestaltet ist, dass sie in engem Kontakt mit dem Nagel und optional
mit der umliegenden Haut ist. Ferner kann das Pflaster optional
eine Rückschicht
umfassen, bevorzugt eine okklusive Rückschicht.
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Das
erfindungsgemäße Pflaster
ist insbesondere für
die Prävention
und/oder Behandlung von Onychomykose, Onychocryptosis, Nagelpsoriasis,
Melanonychia striata, der White-Line-Desease, Ekzemen, chronischer
Onychie, verfärbten
Nägeln,
verdickten Nägeln
und Onychodystrophie äußerst zweckmäßig.
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Höchstwahrscheinlich
werden die Nagel-Erkrankungen oder Nagel-Störungen von Pilz-, Hefe- oder Bakterieninfektionen
der Nägel
und/oder Nagelbetten oder Hautkrankheiten, Medikamenten, physikalischen Einflüssen, systemischen Krankheiten
oder dem Kontakt mit Chemikalien herbeigeführt oder hervorgerufen oder
beruhen auf idiopathischen Ursachen.
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Die
hierin offenbarte Kombinationstherapie kann bei einer Nagel-Erkrankung
oder Nagel-Störung,
herbeigeführt
oder hervorgerufen von Pilz-, Hefe- oder Bakterieninfektionen der
Nägel und/oder
Nagelbetten oder in Zusammenhang mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis
(atopisches Ekzem), Psoriasis und dergleichen oder von Medikamenten
wie Antibiotika, Anticoagulanzien, ACE-Inhibitoren, Betablockern, Thiaziden,
cytostatischen Wirkstoffen oder von systemischen Krankheiten wie
Avitaminosen, Nieren- oder Herzinsuffizienz oder von chemischen
Verbindungen wie Säuren,
Basen, Oxidationsmitteln und dergleichen oder von physikalischen Einflüssen, die
zur mechanischen Zerstörung
der Nagelplatte führen,
angewandt werden.
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Ein
wichtiger Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass die
Verwendung des Pflasters keinen Vorgang des Bohrens, zumindest eines
Loches in den Nagel und/oder tägliches
Abschaben des Nagels erfordert. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung liegt in der einfachen, zweckmäßigen und benutzerfreundlichen
Verwendung des Pflasters.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Pflaster
in Kombination mit einer systemischen Behandlung einer Nagel-Erkrankung
oder einer Nagel-Störung
wie Onychomykose, Onychocryptosis, Nagelpsoriasis, Melanonychia
striata, die White-Line-Disease, Ekzeme, chronische Onychie, verfärbte Nägel, verdickte
Nägel und Onychodystrophie
verwendet werden.
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Melanonychia
striata oder Melanonychia Iongitudinalis bezieht sich auf jegliche
lineare gelbbraune, braune oder schwarze Pigmentierung innerhalb
der Nagelplatte, die auf erhöhte
Melaninablagerung zurückgeht.
Onychomykose ist eine Pilzinfektion des Nagels, die von Dermatophyten,
Hefen oder Schimmelpilzen (keine Dermatophyten) hervorgerufen wird.
Es handelt sich hierbei um die häufigste
Nagel-Störung.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung zielt auf die Verwendung
einer Schicht für
die Herstellung eines Pflasters für die Prophylaxe und/oder Behandlung
einer Nagel-Erkrankung oder Nagel-Störung durch Aufkleben des Pflasters
auf den Nagel und optional auf die umliegende Haut des Nagels ab,
wobei das Pflaster die Schicht umfasst, die folgendes umfasst:
- a) einen Klebstoff;
- b) zumindest einen Haut- und/oder Nagel-Permeationsförderer;
und
- c) eine therapeutisch wirksame Menge an Sertaconazol.
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Bei
dieser Verwendung wird bevorzugt ein Pflaster verwendet, wobei die
Schicht wie oben im Detail beschrieben ferner zumindest ein Additiv
ausgewählt
aus weiteren pharmazeutischen Wirkstoffen, Bindemitteln, Quervernetzern,
Weichmachern, Lösungsmitteln,
Füllmitteln
und/oder Antioxidationsmitteln umfasst. Ebenfalls bevorzugt ist
das Vorhandensein einer zusätzlichen
Schicht, einer sogenannten Rückschicht,
und bevorzugter einer okklusiven Rückschicht.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart die Verwendung einer Schicht für die Herstellung
eines Pflasters für
die transdermale und/oder transunguale Abgabe einer ausreichenden
Menge an Sertaconazol an einen betroffenen Nagel, ein betroffenes
Nagelbett und das umliegende Gewebe durch Aufkleben des Pflasters
auf den Nagel und optional auf die umliegende Haut, um eine Erkrankung
oder eine Störung
des Wachstums des Nagels zu behandeln. Die Finger- und/oder Zehennägel sind
insbesondere von Onychomykose, Onychocryptosis, Nagelpsoriasis,
Melanonychia striata, der White-Line-Desease, Ekzemen, chronischer
Onychie, verfärbten
Nägeln,
verdickten Nägeln
und Onychodystrophie betroffen.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Verwendung
wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass dieses Verfahren kein
Bohren von Löchern
in den Nagel und/oder tägliches
Abschaben des Nagels erfordert.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
kann auch in Kombination mit einer systemischen Behandlung einer
Nagel-Erkrankung oder einer Nagel-Störung angewandt werden. Insbesondere
eine Kombination der erfindungsgemäßen Verwendung mit einer systemischen
Behandlung hat sich bei den Nagel-Erkrankungen oder Nagel-Störungen umfassend
Onychomykose, Onychocryptosis, Nagelpsoriasis, Melanonychia striata,
die White-Line-Desease, Ekzeme, chronische Onychie, verfärbte Nägel, verdickte
Nägel und
Onychodystrophie als wirksam erwiesen.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern.
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Die
Pflaster oder Nagelpflaster können
bevorzugt eine Rückschicht
und/oder ein Release Liner umfassen. Falls vorhanden wird die Rückschicht
bevorzugt aus PVC wie Guttagena PVC NBR Folie und der Release Liner
bevorzugt aus PET wie PET-Folie mit zwei siliconisierten Seiten
(100 μm)
gebildet.
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Beispiel
1 Pflaster
1: Verbindungen der Kontaktschicht für 1,0 cm
2 Pflaster
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Ergebnisse:
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Doppelte,
randomisierte, multizentrische klinische Untersuchungen wurden bei
23, an einer Pilzinfektion der Fingernägel leidenden Patienten durchgeführt.
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Nach
einer Behandlungsdauer von sechs Monaten und einer nachfolgenden
Beobachtungsdauer von einem Monat wiesen 70,6% der mit dem erfindungsgemäßen Pflaster
behandelten Patienten eine Verminderung der Schwere der Pilzinfektion
und nach 24-wöchiger
Behandlung konnte keine Pilzkultur nachgewiesen werden.
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Lediglich
bei 5,3% der behandelten Patienten wurden während der Behandlungsdauer
schwache Nebenwirkungen beobachtet. Die Nebenwirkungen zeigten sich
darin, dass Haut, die von dem Gewebe, das den infizierten Nagel
umgibt, abschuppte.
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Eine
vorteilhafte Wirkung der hierin offenbarten Pflaster besteht darin,
dass das Pflaster nur einmal wöchentlich
und nicht zum Beispiel täglich
erneuert werden muss. Deshalb wird ein Überschuss an Sertaconazol verwendet,
um zu gewährleisten,
dass auch nach einer Woche noch eine ausreichende Menge des antimykotischen
Wirkstoffes Sertaconazol in der Klebeschicht des Pflasters vorhanden
ist. Die verbleibende Menge an Sertaconazol in dem Pflaster hat
eine prophylaktische Wirkung und verhindert die Entwicklung von sekundären Mykosen
und vermindert das Risiko, dass Dritte durch den Patienten infiziert
werden.
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Die
Pflaster 2-6 gemäß den Beispielen
2-6 liefern ähnliche
Ergebnisse, obgleich das Pflaster gemäß der Formulierung aus Beispiel
1 am bevorzugtesten ist.
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Die
Behandlungsdauer kann in einzelnen Fällen ein Jahr oder länger betragen.
Normalerweise beträgt die
Behandlungsdauer einen bis mehrere Monate, vorausgesetzt, das Pflaster
wird wöchentlich
erneuert.
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Beispiel
2 Pflaster 2: Zusammensetzung für
die Herstellung von 1 cm
2 Pflaster
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Die
Verbindung wird abgewogen und bis zum Erreichen von Homogenität gerührt. Die
Mischung wird auf einer siliconisierten Polyesterfolie aufgebracht
(Dicke 75 μm,
von Loparex, Apeldorn, NL). Die Nassdicke des Kleberfilms beläuft sich
auf 400 μm.
Nach 15-minütigem
Trocknen bei 60°C
im Trockenschrank und 12-stündiger
Lagerung bei 25°C
ist die Kleberschicht mit einer 50 μm dicken Polyolefin-Folie überzogen
(Cotran Nr. 9722 von 3M-Medica, Borken, Deutschland).
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Schlußendlich
wird das selbsthaftende Pflaster in der Größe des Finger- oder Zehennagels
aus der Folienbahn ausgestanzt.
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Beispiel
3 Pflaster
3: Zusammensetzung für
die Herstellung von 1 cm
2 Pflaster
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Die
Verbindung wird abgewogen und bis zum Erreichen von Homogenität gerührt. Die
Mischung wird auf einer siliconisierten Polyesterfolie aufgebracht
(Dicke 75 μm,
von Loparex, Apeldorn, NL). Die Nassdicke des Kleberfilms beläuft sich
auf 400 μm.
Nach 15-minütigem
Trocknen bei 60°C
im Trockenschrank und 12-stündiger Lagerung
bei 25°C
ist die Kleberschicht mit einer 50 μm dicken Polyolefin-Folie überzogen
(Cotran Nr. 9722 von 3M-Medica, Borken, Deutschland).
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Schlußendlich
wird das selbsthaftende Pflaster in der Größe des Finger- oder Zehennagels
aus der Folienbahn ausgestanzt.
-
Beispiel
4 Pflaster
4: Zusammensetzung für
die Herstellung von 1 cm
2 Pflaster
-
Die
Verbindung wird abgewogen und bis zum Erreichen von Homogenität gerührt. Die
Mischung wird auf einer siliconisierten Polyesterfolie aufgebracht
(Dicke 75 μm,
von Loparez, Apeldorn, NL). Die Nassdicke des Kleberfilms beträgt 400 μm. Nach 15-minütigem Trocknen
bei 70°C
im Trockenschrank und 12-stündiger Lagerung
bei 25°C
ist die Kleberschicht mit einer 50 μm dicken Polyolefin-Folie überzogen
(Cotran Nr. 9722 von 3M-Medica, Borken, Deutschland).
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Schlußendlich
wird das selbsthaftende Pflaster in der Größe des Finger- oder Zehennagels
aus der Folienbahn ausgestanzt.
-
Beispiel
5 Pflaster
5: Zusammensetzung für
die Herstellung von 1 cm
2 Pflaster
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Die
Verbindung wird abgewogen und bis zum Erreichen von Homogenität gerührt. Die
Mischung wird auf einer siliconisierten Polyesterfolie aufgebracht
(Dicke 75 μm,
von Loparex, Apeldorn, NL). Die Nassdicke des Kleberfilms beläuft sich
auf 400 μm.
Nach 15-minütigem
Trocknen bei 60° und
10-minütigem
Trocknen bei 80°C
im Trockenschrank und Lagerung nach Abkühlen ist die Kleberschicht
mit einer 50 μm
dicken Polyolefin-Folie überzogen
(Cotran Nr. 9722 von 3M-Medica,
Borken, Deutschland).
-
Schlußendlich
wird das selbsthaftende Pflaster in der Größe des Finger- oder Zehennagels
aus der Folienbahn ausgestanzt.
-
Beispiel
6 Pflaster
6: Verbindungen der Kontaktschicht für 1,0 cm
2 Pflaster
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Ausstattung:
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Die
Lösung
wird in einem stark gerührten
Kessel vorbereitet. Der Rührer
kann beispielsweise eine Dissolverscheibe sein, die auch bei ansteigender
Viskosität
kontinuierliches Mischen gewährleistet.
In einer Labor-Skala werden das Beschichten und Trocknen in einer
Labor-Beschichtungs-Einheit mit integriertem Trockner ausgeführt (LTSV/LTF
von W. Mathis AG, Schweiz).
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Anweisungen für das Vorgehen:
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Aceton,
Isopropanol und Ethanol werden in einen Rührkessel gegeben und über eine
Dauer von 90 Minuten wird EUDRAGIT® E
100 portionsweise hinzugefügt.
Der Rührer
wird auf eine Geschwindigkeit eingestellt, die Sedimentbildung ausschließt, während EUDRAGIT® E
100 aufgelöst
wird. Dibutylsebacat wird rasch hinzugefügt und das Rühren für weitere
20 Minuten fortgesetzt. Anschließend wird Sertaconazol hinzugefügt und Bernsteinsäure wird
portionsweise unter starkem Rühren
in die Polymerlösung
gegeben. Nach dem vollständigen
Hinzufügen
von Bernsteinsäure
wird die Polymerlösung
für zusätzliche
20 Minuten gerührt.
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Das
Beschichten mit der endgültigen
Polymerlösung
wird gemäß den folgenden
Parametern ausgeführt:
Beschichten: | Ungefähr 100 g
der Polymerlösung
werden mittels einer drehbaren Rakel bei einem Spalt von 200 μm auf die
Rückschichtfolie
(15 μm Dicke,
Revatrans® MN, Tricon
GmbH Freiburg) aufgebracht. |
Trocknen: | Das
Trocknen wird 10 Minuten bei 60°C
ausgeführt, Luftzirkulation:
1500
m3/h, Abluft: 80 m3/h. |