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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Extraktionsverfahren zur Extraktion von Wirkstoffen aus Teeblättern, einen Extrakt aus Teeblättern, ein Herstellungsverfahren für eine Zubereitung, eine Zubereitung und ein Pflaster zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, dass Tee eine große Anzahl gesundheitlich wirksamer Substanzen enthält, beispielsweise Polyphenole (Gerbstoffe, Bitterstoffe), Saponine, Aminosäuren, Purin-Alkaloide (Xanthine), insbesondere Koffein, Theobromin, Theophyllin, Polysaccharide, Karotinoide, ätherische Öle, Vitamine, Mineralstoffe / Spurenelemente, Enzyme, gesättigte und ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien.
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Polyphenole vor allem Catechine und Flavanole, Flavanone, Anthocyane (Anthocyanine) sowie deren Anthocyanidine, Proanthocyanidine, Depside und Tannin - stellen In der Regel etwa 20-35% der Trockenmasse und sind die wichtigste Stoffgruppe für Geschmack und zahlreiche Wirkungen des Tees.
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Catechine - insbesondere Catechin, Epicatechin, Gallocatechin, Epigallocatechin und Epigallocatechin-3-gallat - und Flavonole sind die wichtigste Stoffgruppe der Polyphenole im Schwarztee und grundsätzlich am wichtigsten für die umfassende Gesundheits-Wirkung (Antioxidantien, antikarzinogen, antiviral, antibakteriell, antifungal, antientzündlich), aber in komplexer Verbundwirkung mit den anderen Teepolyphenolen. Meist bilden sie etwa 12-24% der Trockenmasse. Catechine werden durch Oxidation des Tees (bei Herstellung von schwarzem Tee, Oolong-Tee oder Pu Erh Tee) zu den aromatischen Stoffen Theaflavine und Thearubigine umgewandelt (orange-rote Farbe). Epigallocatechin hat eine spezielle Bedeutung zur Aktivierung des Immunsystems. Epigallocatechingallat hat die größte Bedeutung unter den Catechinen: mengenmäßig und für Gesundheitswirkung.
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Saponine zeigen eine besonders starke antivirale Wirkung, insbesondere auch gegen Grippeviren.
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Aminosäuren - insbesondere L-Theanin, Glutaminsäure, Asparaginsäure, Arginin, Glutamin, Lysin und y-Aminobuttersäure - werden in den Wurzeln gebildet und von dort bis in die jungen Blätter transportiert. Sie haben vielfältigste Gesundheitswirkungen. Unter Einwirkung von Sonnenlicht werden Aminosäuren in Catechine umgewandelt. Beschattete Grünteesorten und Sorten aus Stängeln besitzen daher besonders viele Aminosäuren.
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L-Theanin ist die bedeutendste Aminosäure der Teepflanze, sowohl mengenmäßig (60-70% der Aminosäuren) als auch gesundheitsmäßig. L-Theanin macht das Koffein im Tee verträglich und besitzt stressreduzierende und antikarzinogene Wirkung und positive Wirkung auf Gehirn und Gedächtnis.
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Anders als bei Kaffee ist das Koffein im Tee an Gerbstoffe gebunden und in Wechselwirkung mit den anderen Inhaltsstoffen bekömmlicher. Insbesondere das L-Theanin macht das Koffein verträglich. Koffein im Grünteeverbund macht den Körper leistungsfähiger, abgehärteter, wacher und erhöht bis zu einem gewissen Punkt die Gehirnleistung.
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Tee enthält 360-400 verschiedene weitgehend unerforschte ätherische Öle.
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Tee enthält wichtige essentielle Vitamine in besonders bioverfügbarer Weise, insbesondere Vitamin A (Beta-Karotin), B1, B2, Niacin (B3), C, E und K.
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Aufgrund dieser Vielzahl gesundheitsrelevanter Inhaltsstoffe sind aus dem Stand der Technik bereits Zubereitungen mit Extrakten aus Teeblättern zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen bekannt.
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Die Druckschrift
US2012156150 (A1) beschreibt beispielsweise eine Zusammensetzung zur Behandlung von Hauterkrankungen, insbesondere zur Hautaufhellung, Faltenreduzierung und Behandlung von Melanin-Hyperpigmentierungen, mit Schwarzteeauszug als Wirkstoff. Der Auszug kann beispielsweise durch Kochen von Schwarztee in Wasser für zwei Stunden gewonnen, gefriergetrocknet und zur Anwendung in einer Propoylenglykol-Ethanol-Wasser-Mischung gelöst werden.
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Die Druckschrift KR20110131653 (A) offenbart eine Zusammensetzung zur Behandlung von Neurodermitis mit Heißwasser- und Ethanolauszug aus Grüntee-Blättern. Der Heißwasserauszug wird durch Kochen in Wasser bei 121 °C für 30 min gewonnen. Nach der Extraktion können die Auszüge konzentriert, gefiltert und gefriergetrocknet werden.
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Die Druckschrift KR20100026835 (A) beschreibt eine entzündungshemmende Zusammensetzung gegen Hautirritationen, Juckreiz und Entzündungen mit sauren Polysacchariden aus Grüntee. Die Polysaccharide können durch Heißwasserextraktion bei 30 °C bis 40 °C für sechs bis acht Stunden, Ultrafiltrierung und Ethanolfällung aus Grüntee-Blättern gewonnen werden.
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Die Druckschrift CN106474003 (A) offenbart eine Augencreme zur Faltenreduzierung, Hautaufhellung, Alterungsverzögerung, Gewebestraffung und Allergiebekämpfung. Die Creme enthält einen Schwarzteeauszug. Der Auszug wird durch Einweichen des Schwarztees in Wasser für sechs Stunden bei 45 °C gefolgt von drei Stunden bei 80 °C, Ausfällung, Filtrierung, Extraktion und Konzentrierung gewonnen.
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Allen genannten Verfahren ist gemeinsam, dass sie den Tee über einen längeren Zeitraum erhöhten Temperaturen aussetzen, wodurch für die Behandlung von Hauterkrankungen wesentliche Wirkstoffe zerstört werden können, was die Wirksamkeit der gewonnenen Extrakte einschränkt.
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Technische Aufgabe
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur einfachen und schnellen Herstellung eines besonders wirksamen Extrakts aus Teeblättern zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen zu schaffen. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen einfach und kostengünstig herstellbaren Extrakt aus Teeblättern mit besonders hoher Wirksamkeit zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen zu schaffen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zubereitung und ein Pflaster mit einem Extrakt aus Teeblättern zur besonders einfachen und sicheren topischen Behandlung von Hauterkrankungen zu schaffen.
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Technische Lösung
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt ein Extraktionsverfahren bereit, das die technische Aufgabe entsprechend den Merkmalen des Anspruches 1 löst. Ebenso wird die Aufgabe durch ein Herstellungsverfahren gemäß Anspruch 10, einen Extrakt gemäß Anspruch 11, eine Zubereitung gemäß Anspruch 12 und ein Pflaster gemäß Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Beschreibung der Ausführungsarten
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Ein erfindungsgemäßes Extraktionsverfahren dient zur Extraktion von Wirkstoffen aus Teeblättern, insbesondere aus Schwarzteeblättern, zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen. Hauterkrankungen im Sinne der Erfindung sind insbesondere leichte Hauterkrankungen und Hautirritationen wie beispielsweise Neurodermitis, Ekzeme, Pickel oder Tränensäcke. Aufgrund der entzündungshemmenden, antimikrobiellen und abstringierenden Wirkung der in Teeblättern enthaltenen Wirkstoffe, insbesondere der Gerbstoffe, eignet sich ein Extrakt aus Teeblättern besonders gut zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen.
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Teeblätter im Sinne der Erfindung sind die Blätter der Teepflanze Camellia sinensis. Nach der Ernte werden die Blätter vorzugsweise wie folgt verarbeitet:
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Zunächst werden die Blätter gewelkt, wobei dem dicken und noch ungeschmeidigen Blatt ca. 30% seiner Feuchtigkeit entzogen werden. Es gibt dazu beispielsweise folgende Methoden:
- a) Das natürliche Welken durch Ausbreiten auf Lattengestellen, die mit Jute, Draht oder Nylonnetzen bespannt sind. Die Welkdauer beträgt je nach Witterung und Feuchtigkeitsgehalt des Blattes ca. 14-18 Stunden.
- b) Das moderne Welken in großen Trögen von 25-30 m Länge, die mit Drahtgittern bespannt sind und von riesigen Ventilatoren belüftet und gegebenenfalls erwärmt werden, sodass das Welken nur 8-12 Stunden dauert.
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Als nächster Schritt folgt das Rollen beispielsweise mit einer der folgenden Methoden:
- a) Mit Hilfe von Pressspindeln oder Rollwalzen werden die noch grünen Blätter aufgebrochen und der austretende Zellsaft reagiert mit dem Sauerstoff in der Luft. Dieser Vorgang dauert jeweils 30 Minuten und wird bis zu 3 Mal wiederholt. Das feuchte und klumpige, inzwischen dunkelgrün verfärbte Blattgut wird mittels einer Rüttel- oder Siebmaschine aufgelockert.
- b) Einmalig 30 Minuten gerollt, wird das gesamte Blattgut anschließend in speziell konstruierten Dornenwalzen zerrissen. Stängel und Blattrippen werden weitestgehend ausgeschieden und nur das zerkleinerte „Fleisch“ der Blätter gelangt zur Weiterverarbeitung. Diese einfache Verarbeitung erbringt sehr viel höhere Erträge im Vergleich zu der klassischen Verarbeitungsart.
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Im Fall von Schwarztee folgt der Schritt der Oxidation durch das aus den Blättern ausgetretene Enzym Phenoloxidase. Dieser Prozess setzt bereits mit dem Rollbeginn ein. In einem speziellen Raum werden die Blätter insgesamt für ca. 2-3 Stunden auf großflächigen Borden in 10-15 cm dicken Lagen ausgebreitet und bei 40 °C Lufttemperatur zusätzlich mit Wasser befeuchtet.
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Am Höhepunkt der Oxidation wandert das Blattgut auf Laufbändern aus Metall durch sogenannte Etagentrockner. Mit Heißluft von ca. 80-90 °C wird der Tee etwa 20 Minuten lang getrocknet, wobei der Zellsaft an den Blättern haften bleibt, und diese ihre dunkelbraune bis schwarze Farbe annehmen. Der Restfeuchtigkeitsgehalt beträgt zwischen 5 und 6 %.
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Die Teeblätter werden abschließend mittels mechanischer Rüttelsiebe in handelsübliche Grade aufgeteilt.
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Im Fall von Grüntee werden die Blätter sofort nach der Ernte einer Hitzebehandlung unterzogen und anschließend getrocknet. Dabei wird das Enzym Phenoloxidase inaktiviert, so dass keine Oxidation stattfindet und die Blätter weitgehend grün bleiben.
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Es hat sich herausgestellt, dass ein Extrakt aus Schwarzteeblättern, möglicherweise aufgrund des höheren Anteils an Theaflavinen, Thearubiginen oder Koffein, zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen besonders wirksam ist. Daher wird die Verwendung von Schwarzteeblättern bevorzugt.
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Für ein optimales Extraktionsergebnis werden für die Teeblätter die in der Teeindustrie üblichen Transport- und Lagerbedingungen sowie Transport- und Lagerzeiten bis zur Extraktion eingehalten.
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Die Extraktion erfolgt bevorzugt mit Wasser, um die Wirksamkeit der Wirkstoffe nicht zu beeinträchtigen, beispielsweise durch eine Denaturierung von in den Teeblättern enthaltenen Enzymen. Um nicht wasserlösliche Wirkstoffe zu extrahieren, kann die Extraktion auch mit anderen Lösungsmitteln, beispielsweise Ethanol, Ether, Chloroform oder Benzen erfolgen. Der Klarheit halber wird die Erfindung im Folgenden mit dem Lösungsmittel Wasser beschrieben, wobei Wasser beispielhaft für ein zur Wirkstoffextraktion geeignetes Lösungsmittel steht.
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Das Extraktionsverfahren umfasst zumindest die folgenden Schritte, insbesondere in der genannten Reihenfolge:
- a) Mazerieren der Teeblätter in kaltem Wasser bei einer Mazerationstemperatur während einer Mazerationszeit;
- b) Erhitzen der Mischung aus Teeblättern und Wasser auf eine Digestionstemperatur während einer Erhitzungszeit;
- c) Digerieren der Teeblätter bei der Digestionstemperatur während einer Digestionszeit und
- d) Abkühlen der Mischung auf eine Filtertemperatur während einer Abkühlzeit.
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Das Mazerieren in kaltem Wasser ist von besonderer Bedeutung, weil hierbei die Teeblätter auf schonende Weise vorgequollen und eingeweicht werden, sodass die Wirkstoffe bei einem folgenden Digerieren bei einer geringeren Digestionstemperatur und/oder in einer kürzeren Digestionszeit extrahiert werden können. Eine verringerte Digestionstemperatur und/oder Digestionszeit verringert die Gefahr, dass die Wirkstoffe, beispielsweise durch thermische Degeneration, an Wirksamkeit verlieren, wesentlich.
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Vorteilhafterweise erfolgen zumindest das Mazerieren, das Digerieren und/oder das Abkühlen vor Licht geschützt, sodass lichtabhängige Reaktionen, beispielsweise photokatalytische Oxidationen, die die Wirksamkeit der Wirkstoffe, beispielsweise durch deren Zerstörung, verringern könnten, vermieden werden. Die vor Licht geschützten Schritte finden beispielsweise in einem lichtdichten Behältnis, insbesondere mit einem lichtdichten Deckel, statt. Insbesondere können das Mazerieren, das Digerieren und das Abkühlen, und vorzugsweise auch weitere Schritte des Extraktionsverfahrens, vor Licht geschützt erfolgen.
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Ein besonderer Vorteil des Extraktionsverfahrens liegt darin, dass die für die arzneiliche Wirkung verantwortlichen Inhaltstoffe unter Beibehaltung ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften extrahiert werden. Mit der Methode werden insbesondre die thermolabil gebundenen Inhaltstoffe der Teeblätter extrahiert, ohne deren Wirksamkeit zu beeinträchtigen.
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Das Extraktionsverfahren kann ein grobes Zerkleinern der Teeblätter vor dem Mazerieren umfassen. Durch das Zerkleinern wird die Oberfläche der Teeblätter vergrößert, sodass die Extraktion schneller und/oder unter schonenderen Bedingungen erfolgen kann. Um keine Wirkstoffe zu zerstören, werden die Teeblätter nur grob zerkleinert und insbesondere nicht pulverisiert. Ein grobes Zerkleinern im Sinne der Erfindung lässt sich beispielsweise mit der groben Einstellung einer Drogenmühle oder mit einem Mörser erreichen.
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Das Mazerieren kann ein Durchkneten der Teeblätter umfassen. Das Durchkneten erhöht die Menge der extrahierten Wirkstoffe, insbesondere durch eine Durchmischung der Teeblätter mit dem Wasser und eine Erhöhung der Bioverfügbarkeit durch die Aktivierung von Enzymen.
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Das Digerieren kann ein Durchrühren des Wassers mit den Teeblättern umfassen. Das Durchrühren erhöht die Menge der extrahierten Wirkstoffe durch eine Durchmischung der Teeblätter mit dem Wasser. Für eine effiziente Extraktion hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, das Durchrühren intervallweise, beispielsweise alle zwei Minuten, durchzuführen.
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Das Extraktionsverfahren kann ein Ausfiltern der Teeblätter aus der Mischung nach dem Abkühlen bei der Filtertemperatur umfassen. Durch das Ausfiltern wird verhindert, dass die Teeblätter, die bei einer topischen Anwendung des Extrakts störend sein könnten, in dem Extrakt verbleiben.
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Das Ausfiltern kann ein Kolieren und insbesondere ein Auspressen der Mischung aus Teeblättern und Wasser, beispielsweise mit einem Koliertuch, umfassen. Das Kolieren ist eine besonders einfache und schonende Methode des Ausfilterns. Durch ein Auspressen ist das Kolieren außerdem besonders schnell und effizient, da nur wenig Extrakt an den Teeblättern gebunden bleibt.
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Die Mazerationstemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 10 °C bis 30 °C, insbesondere bei pharmazeutischer Raumtemperatur von 15 °C bis 25 °C. Die Mazerationszeit liegt vorzugsweise im Bereich von 5 min bis 1 h, insbesondere von 10 min bis 30 min. Es hat sich herausgestellt, dass diese Temperatur- und Zeitbereiche zu einer besonders effizienten und schonenden Wirkstoffextraktion führen.
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Die Digestionstemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 80 °C bis 110 °C, insbesondere von 90 °C bis 100 °C. Die Digestionszeit liegt vorzugsweise im Bereich von 5 min bis 30 min, bevorzugt von 15 min bis 25 min. Es hat sich herausgestellt, dass diese Temperatur- und Zeitbereiche zu einer besonders effizienten und schonenden Wirkstoffextraktion führen. Insbesondere liegen diese Temperatur- und Zeitbereiche unterhalb der entsprechenden Bereiche fachüblicher Extraktionsverfahren, sodass die Extraktion schneller und schonender als im Stand der Technik erfolgt. Ferner werden durch eine Digestionstemperatur von zumindest 80 °C, insbesondere zumindest 90 °C und eine Digestionszeit von zumindest 5 min möglicherweise in den Teeblättern enthaltene Krankheitserreger, beispielsweise Hefen, Bakterien oder Schimmelpilze, zuverlässig abgetötet, sodass eine sichere Verwendung des Extrakts möglich ist.
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Die Filtertemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 15 °C bis 50 °C, insbesondere von 25 °C bis 35 °C. Bei Temperaturen unter 25 °C, insbesondere unter 15 °C, findet keine nennenswerte weitere Wirkstoffextraktion statt, sodass die Extraktion durch das Ausfiltern beendet werden kann. Dadurch wird ein besonders schnelles Verfahren erreicht, und die Gefahr, dass die Wirkstoffe ihre Wirksamkeit im Laufe des Verfahrens verlieren, wird verringert. Die Abkühlzeit kann beispielsweise bei einem Wasservolumen von 3 L 90 min bis 120 min, insbesondere 90 min bis 105 min, betragen.
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Ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren für eine Zubereitung zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen mit einem Extrakt aus Teeblättern ist dadurch gekennzeichnet, dass der Extrakt mit einem erfindungsgemäßen Extraktionsverfahren gewonnen wird. Daraus ergeben sich die zum Extraktionsverfahren beschriebenen Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten.
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Ein erfindungsgemäßer Extrakt aus Teeblättern zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen ist mit einem erfindungsgemäßen Extraktionsverfahren herstellbar, insbesondere hergestellt. Daraus ergeben sich die zum Extraktionsverfahren beschriebenen Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten.
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Eine erfindungsgemäße Zubereitung zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen mit einem erfindungsgemäßen Extrakt aus Teeblättern umfasst zumindest ein Pflanzenöl, insbesondere ein Kokosöl, und zumindest einen Emulgator, insbesondere ein Lecithin.
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Das Pflanzenöl kann eine mögliche Austrocknung der Haut durch in dem Extrakt enthaltenes Wasser und eine mögliche Schädigung der Haut durch in dem Extrakt enthaltene Wirkstoffe verhindern. Ferner kann das Pflanzenöl einen für einen Anwender der Zubereitung möglicherweise unangenehmen Geruch des Extrakts überdecken.
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Im Gegensatz zu anderen antimykotischen, antibakteriellen oder antiviralen Wirkstoffen sind der Extrakt und Pflanzenöl auch bei versehentlichem Verzehr nicht gesundheitsgefährdend, sodass sie eine besonders sichere Anwendung der Zubereitung, insbesondere zur Selbstbehandlung, ermöglichen.
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Der Emulgator erlaubt eine stabile Durchmischung von Extrakt und Pflanzenöl, sodass in der Zubereitung enthaltene Wirkstoffe gleichmäßig verteilt sind, sodass zuverlässig eine vorbestimmte Wirkstoffdosis am Behandlungsort appliziert werden kann.
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Vorzugsweise ist die Zubereitung als Gel, insbesondere als Creme, ausgebildet. Ein Gel im Sinne der Erfindung ist ein disperses System, das aus mindestens zwei Komponenten besteht. Eine feste Komponente ist bildet ein schwammartiges, dreidimensionales Netzwerk, dessen Poren durch die flüssige Komponente ausgefüllt sind. Die flüssige Komponente ist dadurch in der festen Komponente immobilisiert. Die flüssige Komponente der Zubereitung ist beispielsweise der Extrakt und/oder die feste Komponente der Zubereitung ist beispielsweise das Pflanzenöl, das bei einer Verwendungstemperatur der Zubereitung fest sein kann. Falls notwendig, kann das Pflanzenöl gehärtet sein.
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Die Zubereitung als Gel hat den Vorteil, dass sie besonders einfach und zielgenau auf die zu behandelnde Oberfläche aufgetragen kann, ohne darüber hinaus zu verlaufen. Ferner kann das Gel über einen längeren Zeitraum auf der zu behandelnden Oberfläche verbleiben und dort ein größeres Wirkstoffdepot bilden als beispielsweise eine Flüssigkeit. Dadurch ist eine besonders sichere und wirksame Behandlung möglich.
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Insbesondere zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Pflaster kann die Zubereitung als Emulsion ausgebildet sein. In einem Pflaster kann der Extrakt auch auf anderem Weg als durch die feste Komponente eines Gels immobilisiert sein, beispielsweise in einem Reservoir. Als Emulsion kann die Zubereitung vorteilhaft einfacher herzustellen und zu verarbeiten sein, insbesondere zur Integration in ein Pflaster.
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Das Gel kann beispielsweise eine Creme, das heißt ein Gemisch aus etwa gleichen Anteilen Öl und Extrakt, oder eine Salbe, das heißt ein Gemisch mit einem hohen Anteil Öl, dem nur wenig Extrakt beigefügt ist, sein. Cremes sind für viele Patienten angenehmer als Salben, da sie schneller einziehen. Bei sehr hoher Hauttrockenheit können sie aber aufgrund des hohen Wassergehalts die Hauttrockenheit noch verstärken, sodass in diesem Fall eine Salbe bevorzugt ist.
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Versuche haben ergeben, dass sich für einen Extrakt-Anteil an von 3 % bis 20 %, insbesondere 5 % bis 15 %, einen Emulgator-Anteil von 2 % bis 15 %, insbesondere von 8 % bis 10 %, und einen Pflanzenöl-Anteil von 80 % bis 90 % der Zubereitung eine für die Anwendung besonders vorteilhafte Konsistenz und eine gute Wirksamkeit der Zubereitung ergeben.
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Das Pflanzenöl kann ein Kokosöl und/oder Mandelöl umfassen. Kokosöl hat den Vorteil, dass es antibakteriell, antimykotisch und antiviral wirkt und einen angenehmen Geruch hat. Die antibakterielle und antivirale Wirkung beruht auf im Kokosöl enthaltener Laurinsäure, die antimykotische Wirkung auf Caprylfettsäure. Ferner ist Kokosöl bei Raumtemperatur fest, sodass sich damit auf einfache Weise ein Gel erzeugen lässt. Kokosöl zeigt auf der Haut eine feuchtigkeitsspendende Wirkung und hat einen kühlenden Effekt.
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Mandelöl wirkt antiallergen, entzündungshemmend, abschwellend, sowie schmerz- und reizungslindernd. Mandelöl ist ein sehr verträgliches und vielseitig einsetzbares Basisöl, das für jeden Hauttyp geeignet ist, auch besonders für empfindliche, trockene und Babyhaut. In Cremes eingearbeitet erzeugt Mandelöl weiche, geschmeidige und pflegende Konsistenzen. Mandelöl dringt gut in die Haut ein und durchfettet sie. Dies wird insbesondere bei trockener Haut als lindernd empfunden. Daher gilt Mandelöl als reizlindernd, feuchtigkeitsspendend und intensiv pflegend. Ferner hat Mandelöl einen angenehmen Geruch und ist bei Raumtemperatur fest, sodass sich damit auf einfache Weise ein Gel erzeugen lässt.
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Das Pflanzenöl kann, insbesondere zusätzlich zu dem Kokosöl und/oder Mandelöl, ein Lavendelöl umfassen, das der Zubereitung einen angenehmen Geruch verleihen kann.
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Der Emulgator kann ein natürlicher Emulgator sein und beispielsweise zumindest ein Phospholipid, insbesondere ein Lecithin, umfassen. Durch Verwendung eines natürlichen Emulgators wird die Gefahr von allergischen Reaktionen verringert. Phospholipide wirken auf der Haut rückfettend. So verhindern sie bei normaler und besonders bei trockener Haut das Austrocknen nach dem Waschen. Sie regulieren den pH-Wert der Haut und unterstützen den natürlichen Schutzmantel gegen aggressive Umwelteinflüsse. Ihr hoher Gehalt an Linol- und Linolensäure wirkt bei Hautkrankheiten positiv. Lecithine sind in der EU als Lebensmittelzusatzstoff für Lebensmittel zugelassen mit Höchstmengenbeschränkung ausschließlich bei Säuglingsnahrung, sodass sie eine besonders sichere Anwendung der Zubereitung, insbesondere zur Selbstbehandlung erlauben.
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Vorteilhafterweise enthält die Zubereitung außer dem Extrakt, dem Pflanzenöl und dem Emulgator keine weiteren Zutaten. Eine Beschränkung auf diese Zutaten verringert die Gefahr von unerwünschten Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder allergischen Reaktionen, was insbesondere für eine sichere Selbstbehandlung vorteilhaft ist.
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Vorteilhafterweise weist die Zubereitung einen schwach sauren bis sauren pH-Wert auf. Ein schwach saurer pH-Wert, insbesondere im Bereich von 4 bis 6, beispielsweise bei 4,8, unterstützt den Säureschutzmantel aus Absonderungen der Hautdrüsen, dem eine bakterizide Wirkung zugeschrieben wird.
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Ein erfindungsgemäßes Pflaster zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen umfasst ein Reservoir mit einer Kontaktfläche zum Kontakt mit einer zu behandelnden Oberfläche. Die Kontaktfläche kann eine physische Begrenzung des Reservoirs darstellen oder zumindest eine Öffnung umfassen, sodass ein direkter Kontakt zwischen einem Inhalt des Reservoirs und der zu behandelnden Oberfläche möglich ist. Im einfachsten Fall ist die gesamte Kontaktfläche genau eine Öffnung.
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Vorteilhafterweise ist die Kontaktfläche so geformt, dass die Kontaktfläche bei der Anwendung des Pflasters nur mit der zu behandelnden Oberfläche in Kontakt kommt, und nicht mit einem an die zu behandelnde Oberfläche angrenzenden Hautbereich. Dadurch werden beispielsweise Hautreizungen durch einen Bestandteil der Zubereitung verhindert. Das Pflaster, insbesondere die Kontaktfläche, kann zuschneidbar sein, sodass es von einem Anwender, beispielsweise mit einer Haushaltsschere, in Form und Größe auf die zu behandelnde Oberfläche zugeschnitten werden kann.
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Vorteilhafterweise enthält das Reservoir zumindest einen erfindungsgemäßen Extrakt und/oder eine erfindungsgemäße Zubereitung. Daraus ergeben sich die zum Extrakt und zur Zubereitung beschriebenen Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten.
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Das Reservoir kann zumindest einen Hohlraum und/oder zumindest einen Füllstoff zur Aufnahme der Zubereitung umfassen. Der Füllstoff kann vorteilhafterweise an der zu behandelnden Oberfläche haftfähig sein. Dadurch kann das Pflaster an der zu behandelnden Oberfläche sicher fixiert werden, insbesondere ohne dass dazu ein zusätzlicher Klebstoff notwendig wäre. Der Füllstoff kann beispielsweise eine Polymermatrix, insbesondere gemäß
US5753256A (Sp. 2, Z. 6 - 41: „adhesive matrix“),
DE602117880T2 (Abs. [0054][0056]: „Klebstoff“),
WO9940955A2 (S. 7, Z. 30 - S. 8, Z. 4: „pressure sensitive adhesives“) oder
US5464610A (Sp. 3, Z. 33-55: „plaster“), umfassen.
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Da bei der Behandlung von Hauterkrankungen viele Wirkstoffe nur langsam in die Haut eindringen können, ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn ein Wirkstoffdepot, beispielsweise der Extrakt und/oder die Zubereitung in dem Reservoir, über einen längeren Zeitraum, von beispielsweise mehreren Stunden oder einem Tag, auf der zu behandelnden Oberfläche fixiert wird.
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Die Zubereitung in dem Pflaster kann als Gel, insbesondere als die erfindungsgemäße, als Gel ausgebildete Zubereitung ausgebildet sein. Die als Gel ausgebildete Zubereitung hat den besonderen Vorteil, dass kein Füllstoff zur Aufnahme der Zubereitung notwendig ist. Insbesondere wenn ein direkter Kontakt der Zubereitung mit der zu behandelnden Oberfläche möglich ist, beispielsweise durch eine mit zumindest einer Öffnung ausgebildete Kontaktfläche, ergibt sich daraus eine ungehinderte und somit besonders genau und zuverlässig vorhersagbare Wirkstoffabgabe an die zu behandelnde Oberfläche.
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Das Pflaster kann eine mit dem Reservoir verbundene Haftfläche zum Aufkleben auf die zu behandelnde Oberfläche und/oder einen an die zu behandelnde Oberfläche angrenzenden Hautbereich umfassen. Insbesondere wenn weder die Zubereitung noch ein Füllstoff an der zu behandelnden Oberfläche haftfähig ist, kann die Haftfläche das Pflaster sicher fixieren. Da die zu behandelnde Oberfläche möglicherweise empfindlich auf die Anhaftung des Pflasters reagiert, kann es vorteilhaft sein, wenn die Haftfläche von der Kontaktfläche beabstandet ist.
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Das Pflaster kann eine das Reservoir zumindest auf einer der zu behandelnden Oberfläche abgewandten und/oder einem an die zu behandelnde Oberfläche angrenzenden Hautbereich zugewandten Seite umhüllende Schutzschicht umfassen. Die Schutzschicht ist zumindest für die Zubereitung, insbesondere für die Bestandteile der Zubereitung, zumindest für eine typische Anwendungsdauer des Pflasters von beispielsweise einigen Stunden oder einem Tag impermeabel. Die Schutzschicht verhindert eine unkontrollierte Abgabe von Wirkstoffen an Bereiche außerhalb der zu behandelnden Oberfläche. Dadurch werden insbesondere mögliche Hautreizungen außerhalb der zu behandelnden Oberfläche vermieden.
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Vorteilhafterweise ist die Schutzschicht für die typische Anwendungsdauer des Pflasters sauerstoffdicht. Dadurch kann für das Wachstum aerober Pilze notwendiger Sauerstoff von der zu behandelnden Oberfläche abgehalten werden, sodass das Pilzwachstum gehemmt wird.
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Die Schutzschicht kann beispielsweise gemäß
DE602117880T2 (Abs. [0014][0015]: „okklusive Rückschicht“ oder Abs. [0024]: „Schicht“) ausgestaltet sein.
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Das Pflaster kann eine, insbesondere abschnittsweise, lösbare und für die Zubereitung für eine typische Anwendungsdauer von beispielsweise einigen Stunden oder einem Tag impermeable Abdeckung der Kontaktfläche umfassen. Die Abdeckung kann beispielsweise eine, insbesondere beidseitig, selbstklebende Folie umfassen. Vorteilhafterweise ist die Abdeckung in mehrere, beispielsweise rechteckige, Abschnitte unterteilt, die einzeln von der Kontaktfläche lösbar sind. Dadurch kann ein Anwender genau die Abschnitte entfernen, deren Entfernung einen Bereich der Kontaktfläche freilegt, der in Form und Größe der zu behandelnden Oberfläche entspricht. So wird sichergestellt, dass Wirkstoffe aus der Zubereitung zielgenau auf die zu behandelnde Oberfläche und nicht auf einen für die Wirkstoffe möglicherweise empfindlichen, angrenzenden Hautbereich gelangen.
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Das Reservoir kann an der Kontaktfläche eine Transportschicht zum kontrollierten Transport zumindest eines Bestandteils der Zubereitung aus dem Reservoir an die zu behandelnde Oberfläche umfassen. Die Transportschicht kann eine gleichmäßige Wirkstoffabgabe, insbesondere über die typische Anwendungsdauer des Pflasters sicherstellen, sodass eine wirksame Behandlung ohne Über- oder Unterdosierung des Wirkstoffs erfolgt. Die Transportschicht kann ein Material mit einer voreingestellten Leitfähigkeit für den Bestandteil, beispielsweise für den Extrakt, umfassen. Die Leitfähigkeit kann beispielsweise durch eine Dichte des Materials oder eine Anzahl von Kanälen für den Bestandteil eingestellt sein.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung und anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße Gegenstände dargestellt sind. Merkmale, welche in den Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet sein, wobei diese Merkmale nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.
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Es zeigen:
- [1] eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Extraktionsverfahrens;
- [2] eine schematische Darstellung des Temperaturverlaufs der Mischung bei einem erfindungsgemäßen Extraktionsverfahren;
- [3] eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pflasters und
- [4] eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Pflasters.
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Fig.1
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[1] zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Extraktionsverfahrens 300. Das dargestellte Extraktionsverfahren 300 umfasst ein grobes Zerkleinern 310 der Teeblätter, insbesondere Schwarzteeblätter. Die, beispielsweise mit einem Mörser, grob zerkleinerten Teeblätter werden, zum Beispiel mit einer Konzentration von 83 g/L, in kaltes Wasser in einem, vorzugsweise lichtgeschützten, Behältnis gegeben. Zum Beispiel können 5 g Teeblätter in 0,06 L Wasser gegeben werden.
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In dem kalten Wasser erfolgt das Mazerieren 320 zum Beispiel bei einer Mazerationstemperatur MT der Mischung aus Teeblättern und Wasser zwischen 15 und 25 °C während einer Mazerationszeit MZ von 20 min. Während des Mazerierens 320 kann ein Durchkneten 321 der Teeblätter erfolgen. Das Mazerieren 320 findet vorzugsweise in dem mit einem lichtdichten Deckel verschlossenen Behältnis statt.
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An das Mazerieren 320 schließt sich ein Erhitzen 330 der Mischung während einer Erhitzungszeit EZ, beispielsweise durch ein Hinzufügen von heißem Wasser, an. Beispielsweise können zu einer Mischung aus 0,06 L Wasser und 5 g Teeblättern weitere 0,14 L kochenden Wassers hinzugefügt werden. Während des Erhitzens 330 steigt die Temperatur der Mischung auf eine Digestionstemperatur DT von beispielsweise 90 °C.
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Danach wird das die Mischung enthaltene Behältnis vorzugsweise mit einem lichtdichten Deckel verschlossen. Während einer Digestionszeit von beispielsweise 20 min erfolgt daraufhin ein Digerieren 340 der Mischung bei der Digestionstemperatur DT. Während des Digerierens 340 kann, beispielsweise alle 2 min ein Durchrühren 341 der Mischung erfolgen.
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An das Digerieren 340 schließt sich ein Abkühlen 350 der Mischung, vorzugsweise in dem mit einem lichtdichten Deckel verschlossenen Behältnis, an.
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Wenn die Temperatur der Mischung auf eine Filtertemperatur FT von beispielsweise 30 °C abgesunken ist, erfolgt ein Ausfiltern 360 der Teeblätter aus der Mischung, sodass ein Extrakt ohne Teeblätter zurückbleibt. Das Ausfiltern 360 kann ein Kolieren 361 der Mischung durch ein Koliertuch und vorzugsweise ein Auspressen 362 des Rückstands umfassen. Die durch das Auspressen 362 gewonnenen Flüssigkeit kann mit dem durch das Kolieren 361 gewonnenen Extrakt vermischt werden.
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Fig.2
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[2] zeigt eine schematische Darstellung des Temperaturverlaufs der Mischung aus Teeblättern und Wasser bei einem erfindungsgemäßen Extraktionsverfahren 300, beispielsweise wie in 1 dargestellt. Während der Mazerationszeit MZ ist die Temperatur im Wesentlichen konstant und entspricht der Mazerationstemperatur MT. Während der sich anschließenden Erhitzungszeit EZ steigt die Temperatur, beispielsweise linear, bis zur Digestionstemperatur DT. Die Digestionstemperatur wird anschließend während der Digestionszeit DZ im Wesentlichen konstant gehalten. Anschließend fällt die Temperatur, beispielsweise exponentiell, während der Abkühlzeit AZ bis auf die Filtertemperatur FT.
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Fig.3
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[3] zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pflasters 200. Das dargestellte Pflaster 200 umfasst ein Reservoir 210 mit einer Zubereitung 100 zur topischen Behandlung von Hauterkrankungen, beispielsweise Neurodermitis. Die Zubereitung 100 enthält zumindest einen erfindungsgemäßen Extrakt, ein Pflanzenöl, beispielsweise Kokosöl, und einen Emulgator, beispielsweise ein Lecithin. Die Zubereitung 100 kann beispielsweise als Gel ausgebildet oder in einer Polymermatrix (nicht dargestellt) des Reservoirs 210 immobilisiert sein.
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Das Reservoir umfasst eine Kontaktfläche 211, im einfachsten Fall eine Öffnung, zum Kontakt mit einer zu behandelnden Oberfläche O. Über die Kontaktfläche 211 können Wirkstoffe aus der Zubereitung an die zu behandelnde Oberfläche O gelangen, um dort oder in unter der Oberfläche O liegendem Gewebe G zu wirken.
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Die Kontaktfläche 211 kann als Haftfläche zur Anhaftung des Pflasters 200 an der zu behandelnden Oberfläche O dienen. Dazu kann beispielsweise die Zubereitung 100 oder die Polymermatrix an der Oberfläche O haftfähig ausgestaltet sein.
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Fig.4
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[4] zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren erfindungsgemäßen Pflasters 200. Zusätzlich zu den in 1 dargestellten Merkmalen kann das Pflaster 200 folgende Merkmale aufweisen:
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Das Reservoir 210 kann, insbesondere auf seinen der zu behandelnden Oberfläche O abgewandten Seiten (in der Darstellung oben, rechts und links), von einer für die Zubereitung 100 impermeablen Schutzschicht 230 umhüllt sein.
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Die Kontaktfläche 211 kann von einer Abdeckung 250, beispielsweise einer selbstklebenden Folie, abgedeckt sein. Die Abdeckung 250 kann sich über die Kontaktfläche 211 hinaus, beispielsweise bis auf die Schutzschicht 230, erstrecken. Die Abdeckung 250 ist, vorteilhafterweise abschnittsweise, von der Kontaktfläche 211 lösbar, sodass ein Bereich der Kontaktfläche 211, der insbesondere in Form und Größe der zu behandelnden Oberfläche O entspricht, freigelegt werden kann.
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Beispielsweise an der Schutzschicht 230 kann eine Haftfläche 220 zur Anhaftung des Pflasters 200 an einen die zu behandelnde Oberfläche O umgebenden Hautbereich H vorgesehen sein.
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Das Reservoir 210 kann an der Kontaktfläche 211 eine Transportschicht 240 zum kontrollieren Transport zumindest eines Bestandteils der Zubereitung 100 an die zu behandelnde Oberfläche O umfassen. Die Transportschicht 240 kann eine Anzahl von Kanälen (nicht dargestellt) mit einer voreingestellten Fluidleitfähigkeit für den Bestandteil, beispielsweise für den Extrakt, umfassen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Zubereitung
- 200
- Pflaster
- 210
- Reservoir
- 211
- Kontaktfläche
- 220
- Haftfläche
- 230
- Schutzschicht
- 240
- Transportschicht
- 250
- Abdeckung
- 300
- Extraktionsverfahren
- 310
- grobes Zerkleinern
- 320
- Mazerieren
- 321
- Durchkneten
- 330
- Erhitzen
- 340
- Digerieren
- 341
- Durchrühren
- 350
- Abkühlen
- 360
- Ausfiltern
- 361
- Kolieren
- 362
- Auspressen
- AZ
- Abkühlzeit
- DT
- Digestionstemperatur
- DZ
- Digestionszeit
- EZ
- Erhitzungszeit
- FT
- Filtertemperatur
- G
- Gewebe
- H
- Hautbereich
- MT
- Mazerationstemperatur
- MZ
- Mazerationszeit
- O
- zu behandelnde Oberfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2012156150 [0012]
- US 5753256 A [0062]
- DE 602117880 T2 [0062, 0068]
- WO 9940955 A2 [0062]
- US 5464610 A [0062]