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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Brennstoffzelle. Insbesondere
betrifft sie eine Brennstoffzelle, die eine sulfonierte Polysulfonmembran-Elektroden-Anordnung
inkorporiert und die sulfonierte Polysulfon-elektrolytische Membran-Elektroden-Anordnung.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung, angetrieben
durch die Brennstoffzelle.
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Brennstoffzellen
sind hocheffiziente elektrochemische Energieumwandlungsvorrichtungen,
die direkt die chemische Energie, abstammend von erneuerbarem Brennstoff,
in elektrische Energie umwandeln.
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Signifikante
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wurden auf die Entwicklung
von Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen
gerichtet. Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen haben eine Polymerelektrolytenmembran,
angeordnet zwischen einer Gasdiffusions-positiven Elektrode (Kathode)
und einer negativen Elektrode (Anode), und bilden die sogenannte
Membran-Elektroden-Anordnung (hiernach bezeichnet als "MEA").
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Die
Polymerelektrolytenmembran umfasst ein protonenleitendes Polymer.
Seine Rolle ist die Bereitstellung eines Mittels für den Ionentransport
und die Abtrennung des Anodenkompartiments und des Kathodenkompartiments.
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Kathode
und Anode enthalten in der Regel einen Metallkatalysator, gestützt von
einem elektrisch leitenden Material, z.B. Platin (Pt) oder Legierungen
davon, gestützt auf
fein verteiltem Kohlenstoff. Der Metallkatalysator wird mit einem
protonenleitenden Polymer kombiniert, das dasselbe oder ein anderes
sein kann als das der Polymerelektrolytenmembran.
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Die
Gasdiffusionselektroden sind gegenüber den jeweiligen Reaktannen-Gasen
exponiert, dem Reduktions-Gas und dem Oxidations-Gas. Eine elektrachemische
Reaktion tritt an jeder der beiden Verbindungen (Dreiphasengrenzen)
auf, worin eine der Elektroden, der Polymerelektrolytenmembran und
des Reduktions-Gases sich treffen.
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Im
Fall von Wasserstoff-Brennstoffzellen sind die elektrochemischen
Reaktionen, die während
der Brennstoffzelloperation an beiden Elektroden (Anode und Kathode)
auftreten, die folgenden:
Anode: H2 → 2H+ + 2e–;
Kathode: 1/2O2 + 2H+ + 2e– → H2O;
Gesamt: H2 +
1/2O2 → H2O.
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Während Brennstoffzelloperationen
permeiert Wasserstoff durch die Anode und tritt mit dem Metallkatalysator
in Wechselwirkung und erzeugt Elektronen und Protonen. Die Elektronen
werden über
ein elektrisch leitendes Material durch einen externen Kreislauf
zu der Kathode geleitet, während
die Protonen simultan über einen
Ionenweg durch eine Polymerelektrolytenmembran zu der Kathode transferiert
werden. Sauerstoff permeiert zu den Katalysatorstellen der Kathode,
wo es Elektronen gewinnt. und mit Protonen reagiert, um Wasser zu
bilden. Demzufolge sind die Produkte der Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellreaktionen
Wasser, Elektrizität
und Wärme.
In den Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen
wird der Strom simultan durch den ionischen und den elektronischen
Weg geleitet. Die Effizienz der Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen
hängt im wesentlichen
von ihrer Fähigkeit
ab, sowohl die Ionen- als auch die elektronische Resistitivät zu minimieren.
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Polymerelektrolytenmembranen
spielen eine wichtige Rolle in Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen.
In Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen hat die Polymerelektrolytenmembran
im wesentlichen drei Funktionen: a) die Wirkung als Elektrolyt,
um eine Ionenkommunikation zwischen Anode und Kathode bereitzustellen;
b) die Trennung der beiden Reaktandengase (z.B. O2 und
H2) und c) die Wirkung als elektronischer
Isolator. Anders ausgedrückt
sollte die Polymerelektrolytmembran, obwohl sie als gute Protonentransfermembran
nützlich
ist, auch eine niedrige Permeabilität für die Reaktandengase aufweisen,
um Cross-Over-Phänomene zu
vermeiden, die die Leistung der Brennstoffzelle reduzieren würden. Dies
ist insbesondere bei Brennstoffzellanwendungen wichtig, bei denen
sich die Reaktandengase unter Druck befinden und die Brennstoffzelle
bei erhöhten
Temperaturen arbeitet. Wenn Elektronen durch die Membran passieren, ist
die Brennstoffzelle vollständig
oder teilweise kurzgeschlossen und die erzeugte Leistung wird reduziert
oder sogar vollständig
annuliert.
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Brennstoffzellereaktanten
werden als Oxidations- und Reduktionsmittel auf der Basis ihrer
Elektronenakzeptor- oder Donoreigenschaften klassifiziert. Oxidationsmittel
können
reinen Sauerstoff, sauerstoffhaltige Gase (z.B. Luft) und Wasserstoffperoxid
beinhalten. Reduktionsmittel können
reinen Wasserstoff, Formaldehyd, Ethanol, Ethylether, Methanol,
Ammoniak und Hydrazin beinhalten.
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Polymerelektrolytenmembranen
basieren im allgemeinen auf (einem) protonenleitenden Polymer(en) mit
sauren funktionalen Gruppen, angehaftet an das Polymergrundgerüst.
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Gegenwärtig werden
perfluorierte (Co)polymere, wie z.B. Nafion® (Du
Pont), basierend auf Perfluorsulfonsäure, besonders häufig als
protonenleitendes Polymer für
Polymerelektrolytmembranen und bei der Elektrodenkonstruktion verwendet.
Sie haben chemische und physikalische Eigenschaften, die für die anspruchsvollen
Brennstoffzellbedingungen geeignet sind, jedoch ist diese Membranart
aufgrund der bei der Synthese involvierten Fluorchemie teuer. Viele
Studien wurden durchgeführt,
um günstigere
Alternativen für diese
Membranen bereitzustellen.
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Thermoplastische
Polymere, wie z.B. Polysulfone, Polyethersulfone, Polyetherketone,
Polyimide, Polybenzimidazol, wurden als Ersatz für Perfluoridmaterialien vorgeschlagen,
unter der Voraussetzung, dass eine saure funktionale Gruppe (z.B.
Sulfonsäuregruppe,
Carbonsäuregruppe
und Phosphorsäuregruppe)
in die Struktureinheit eingeführt
wird. Diese Materialien entsprachen den meisten der Spezifikationen
der Brennstoffzellmembranen, nämlich
hohe Protonenleitfähigkeit,
Stabilität
in oxidierenden und reduzierenden Umgebungen und saurem Medium,
thermische Stabilität
usw. Unter den oben erwähnten
Polymeren wird Polysulfon aufgrund der niedrigen Kosten und der
kommerziellen Verfügbarkeit
als besonders interessant angesehen.
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Die
WO 01/65623 (Commissariat Energie Atomique) offenbart ein Verfahren
zur Herstellung von MEA unter Verwendung eines thermoplastischen
Materials als polymeres Material für sowohl Membran als auch Elektroden.
Alle Beispiele sind für
sulfonierte Polyimidmaterialien, und es werden keine Beispiele für sulfoniertes
Polysulfon angegeben, obwohl beansprucht wird, dass dieses Verfahren
auch in diesem Fall verwendet werden könnte. Das Verfahren umfasst
die Bildung einer Lösung
des thermostabilen Polymers, den Guss auf einen Träger und
vor dem vollständigen
Trocknen wird die Elektrode auf dem Polymerfilm platziert. Es wird keine
Zellleistung dargestellt.
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Die
WO 00/15691 (im Namen von Victrex Manufacturing Ltd.) offenbart
Ionenaustauschpolymere, insbesonders sulfonierte Polyarylethersulfone,
die als ionenleitende Membranen von Polymerelektrolytenmembran-Brennstoffzellen
geeignet sind. Diese Polymere beinhalten mindestens einen der folgenden
Bestandteile:
worin
G inter alia das folgende ist:
gebunden über ein
oder mehr der Phenylbestandteile an die benachbarten Bestandteile.
Die T
g der Polymere kann mindestens 144°C betragen.
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Die
WO 01/71839 (im Namen von Victrex Manufacturing Ltd.) offenbart
ein Verfahren zur Herstellung von Ionenaustauschmaterialien, vorzugsweise
sulfoniert, mit einer Formel, wie angegeben in WO 00/15691 supra,
die als Ionenleitungsmembranen von Polymerelektrolytenmembran-Brennstoffzellen
geeignet sind. Das Material hat mindestens einige Kristallinität oder ist
kristallisierbar.
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WO
01/19896 (im Namen von Victrex Manufacturing Ltd.) offenbart eine
Kompositmembran zur Verwendung als Ionenaustauschmembran, beinhaltend
ein leitendes Polymer mit einer Formel, wie angegeben in WO 00/15691
supra, vorzugsweise sulfoniert. Dieses Polymer ist vorzugsweise
vernetzt, um seine Schwellfähigkeit
in Wasser zu reduzieren.
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Die
WO 02/075835 (im Namen von Victrex Manufacturing Ltd.) offenbart
eine Brennstoffzelle und die Verwendung eines Polymerelektrolyten
mit einer Formel, wie angegeben in WO 00/15691 supra, die mindestens
einige Kristallinität
aufweist oder kristallisierbar ist. Die Tg des
Polymers kann mindestens 144°C
sein.
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Wie
von Jennifer A. Leeson, Michael A. Hickner und James E. McGrath,
in dem Artikel mit dem Titel "Design,
Fabrication, and testing of Membrane Electrode Assemblies Containing
Novel ion Containing Copolymers",
Virginia Polytechnic Institute and State University, Materials Research
Institute, Department of Chemistry, Blacksburg, VA, USA (Summer
Untergraduate Research Program, August 2001) berichtet, wurden Versuche
unternommen, sulfonierten Poly(arylenethersulfon)(e) (BPSH-XX-Copolymere)
der allgemeinen Formel
für die Ionenaustauschmembran
(protonenleitendes Material) mit auf Nafion
® basierenden
Elektroden zu verwenden. Die Verwendung unterschiedlicher Polymere
für die
Membran und die Elektrode führt
sowohl zu einer schlechten Adhäsion
als auch zu Leistungsproblemen an der Membran-Elektroden-Grenzfläche.
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Dieser
Artikel zeigt einen Leistungsvergleich zwischen einem MEA, hergestellt
mit demselben BPSH für
die Elektrolytenmembran und in der katalytischen Schicht und einem
Gesamt-Nafion® MEA.
BPSH MEA zeigte ähnliche
Leistungen wie Nafion®.
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Feng
Wang et al., Journal of Membrane Science, 197 (2002), 231–242 diskutieren
sulfonierte Poly(arylenethersulfon)-statistische Copolymere als Kandidaten
für Protonenaustauschmembranen,
die in Brennstoffzellen verwendet werden sollen. Diese Copolymere,
die dort als PBPSH-XX identifiziert werden, haben dieselbe Formel
wie die von Leeson, J. A. et al., supra, beschriebene, mit einem
Sulfonierungsgrad zwischen 0 % und 60 %.
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Wie
in diesem Artikel berichtet, werden größere Ionenaustauschkapazitäten (IECs)
mit sulfonierten Poly(arylenethern) benötigt, um ähnliche Leitfähigkeiten
für Perfluorsulfonsäure Nafion®-Polymere
zu erreichen, was der Stärke
der Säuregruppe
von jedem System zugeschrieben wird. Die IEC basiert auf der Menge der
sauren funktionalen Gruppen (z.B. SO3H-Gruppen)
pro Trockenmembrangewicht. Nafion® 1135
zeigt eine IEC = 0,91 mÄq/g,
hoch-sulfoniertes PBPSH-40 und PBPSH-60, wie dort beschrieben, haben
eine IEC von 1,72 mÄq/g
bzw. 2,42 mÄq/g.
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Eine
geeignete Hydratisierung der Elektrolytenmembran ist für den Brennstoffzellbetrieb
kritisch. Die Wasseraufnahme steigt mit dem Sulfonatgehalt aufgrund
der starken Hydrophilizität
der Sulfonatgruppen. Feng Wang et al., supra, berichten, dass die
Wasseraufnahme fast linear von 4,4 % für PBPSH-10 auf 39 % für PBPSH-40
ansteigt und danach schnell auf 148 % für PBPSH-60 ansteigt.
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Die
Wasseraufnahme (oder Wasserschwellrate) muss für die Membran-Protonen-Leitfähigkeit
ausreichen, aber nicht so hoch sein, dass ein exzessives Anschwellen
ausgelöst
wird, was zu einer Verminderung der Membranfestigkeitseigenschaften
führt oder
zu einer Membrandeformation, wie inter alia in der EP-A-1 138 712
berichtet (im Namen der JSR Corporation).
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Diese
Patentanmeldung offenbart, dass, obwohl sich die Protonenleitfähigkeit
mit steigender Menge der inkorporierten Sulfonsäuregruppen verbessert, der
Einbau einer großen
Menge von Sulfonsäuregruppen zu
einem sulfonierten Polymer führt,
das deutlich beeinträchtigte
mechanische Festigkeitseigenschaften aufweist. Sulfonierte Polyarylen-Copolymere mit einer
IEC im Bereich zwischen 1,5 und 3,5 mÄq/g werden als zufriedenstellend
in heißem
Wasser offenbart, selbst wenn die Vergleichsverbindungen mit einer
IEC von ungefähr
3 mÄq/g
sich als nicht dazu in der Lage erwiesen, die Membranform in heißem Wasser
zu erhalten. Keines der beispielhaften Polymere ist ein Polysulfon.
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Zusätzlich zu
der IEC und der Wasseraufnahme (WU) ist die Glasübergangstemperatur (Tg) des protonenleitenden Polymers von Wichtigkeit
in einer Protonenaustauschmembran-Brennstoffzelle.
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MEA
werden durch Pressen der Elektroden auf die Polymerelektrolytenmembran
hergestellt, normalerweise bei einer Temperatur, die leicht höher ist
als die Glasübergangstemperatur
des protonenleitenden Polymers. Zum Beispiel liegt diese Temperatur
für ganz
auf Nafion® basierende
MEAs bei ungefähr
130°C (E. Passalacqua,
et al., Electrochimica Acta, 2001,799).
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Es
ist vorteilhaft, mit Polymeren mit niedriger Glasübergangstemperatur
zu arbeiten, nicht nur aufgrund ihrer besseren Verarbeitbarkeit,
sondern auch im Hinblick darauf, dass ein Desulfonierungsverfahren wahrscheinlich
auftreten wird, insbesondere bei Temperaturen von ungefähr 230 bis
250°C, wie
gezeigt bei F. Lufrano et al., Solid State Ionics, 145 (2001), 47–51.
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Je
niedriger die Glasübergangstemperatur,
desto niedriger die nötige
Temperatur, um die Elektroden gegen die Membran zu pressen. Auf
diese Weise wird ein möglicher
Abbau der Sulfonsäuregruppe
vermieden, wobei es sich um den empfindlichsten Teil der Polymerstruktur
handelt.
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Außerdem korrespondieren
niedrige Tg-Werte auch zu einer höheren Löslichkeit
in Lösungsmitteln, was
zu einer besseren Verarbeitbarkeit führt.
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Sulfonierte
Poly(arylenethersulfon)(e) PBPSH-40, PBPSH-50 und PBPSH-60, wie
von Feng Wang et al., supra, beschrieben, zeigen eine Tg von
mehr als 270°C.
Solche Tg-Werte machen es schwierig, sie
für eine Anordnung
einer MEA zu verwenden.
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Zusammengefasst
ist es für
die gute Leistung einer Protonenaustauschmembran-Brennstoffzelle,
basierend auf einem sulfonierten Polymer wichtig, einen ausreichenden
Sulfonierungsgrad aufzuweisen, um eine hohe Ionenaustauschkapazität (IEC)
bereitzustellen, jedoch nicht eine überschüssige Wasseraufnahme (WU) zu
ergeben. Außerdem
sollte die Glasübergangstemperatur
(Tg) betrachtet werden, um eine geeignete
Verarbeitbarkeit des Polymers in der MEA und eine gute Stabilität bereitzustellen.
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Die
Anmelder haben festgestellt, dass das Problem der Balance der unterschiedlichen
Merkmale, die für
ein sulfoniertes protonenleitendes Polymer notwendig sind, um die
Anforderungen an eine Protonenaustauschmembran-Brennstoffzelle zu erfüllen, gelöst werden
sollten, indem als protonenleitendes Polymer ein sulfoniertes Polysulfonpolymer,
wie unten beschrieben, verwendet wird.
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Die
Anmelder haben festgestellt, dass sulfonierte Polysulfonpolymere,
wie unten definiert, eine verbesserte Kombination von Eigenschaften
zeigen, insbesondere eine Ionenaustauschkapazität, Wasseraufnahme und Glasübergangstemperatur.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung eine Brennstoffzelle, umfassend
eine Membran-Elektroden-Anordnung, beinhaltend:
- (a)
eine Anode;
- (b) eine Kathode; und
- (c) eine Polymerelektrolytmembran, angeordnet zwischen der Anode
und der Kathode,
wobei die Polymerelektrolytmembran ein
sulfoniertes Polysulfonpolymer mit den folgenden, sich wiederholenden
Einheiten umfasst: worin
R1 bis R16 unabhängig Wasserstoff,
eine SO3H-Gruppe, eine Methylgruppe, eine
Ethylgruppe oder eine optional verzweigte (C3-6)-Alkylgruppe
sind, mit der Massgabe, dass mindestens eines von R1 bis
R16 eine SO3H-Gruppe
ist;
n + m liegt im Bereich zwischen 10 und 1.000 einschliesslich;
n
liegt im Bereich zwischen 0 und 999 einschliesslich; und
m
liegt im Bereich zwischen 1 und 1.000 einschliesslich,
und
Salze davon.
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Vorzugsweise
ist mindestens eine von R13-R16 eine
SO3H-Gruppe.
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Vorzugsweise
sind R1-R4 und R9-R12 Wasserstoff.
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Vorzugsweise
ist mindestens eine von R5-R8 und
R13-R16 SO3H.
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Vorzugsweise
umfasst die Polymerelektrolytenmembran der vorliegenden Erfindung
ein sulfoniertes Polysulfonpolymer mit den folgenden sich wiederholenden
Einheiten
worin
x + y gleich 1 und n = m.
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Ein
erfindungsgemäßes Polymer
hat einen Sulfonsäuregruppengehalt
(Ionenaustauschkapazität)
von ungefähr
0,5–3,5
mÄq/g,
vorzugsweise ungefähr
0,7–2,3
mÄq/g,
noch bevorzugter ungefähr
0,8–1,3
mÄq/g.
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Vorzugsweise
ist das Polymer der Erfindung im wesentlichen amorph.
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Das
Polymer der Erfindung kann ein statistisches oder Blockcopolymer
sein.
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Vorzugsweise
umfasst die Kathode und/oder Anode der Brennstoffzelle gemäß der Erfindung
ein sulfoniertes Polysulfon. Noch bevorzugter ist das sulfonierte
Polysulfonpolymer ein erfindungsgemäßes Polymer.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Brennstoffzelle eine Wasserstoff-Brennstoffzelle.
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Eine
andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung betrifft eine Membran-Elektroden-Anordnung,
beinhaltend:
- (a) eine Anode;
- (b) eine Kathode; und
- (c) eine Polymerelektrolytmembran, angeordnet zwischen Anode
und Kathode,
wobei die Polymerelektrolytmembran ein sulfoniertes
Polysulfonpolymer mit sich wiederholenden Einheiten, wie oben offenbart,
umfasst.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung,
die durch die oben offenbarte Brennstoffzelle angetrieben wird.
Diese Vorrichtung kann eine Maschine für den Transport durch Beförderungsmittel
oder alternativ eine elektronische tragfähige Vorrichtung sein, wie
z.B. ein Handy, ein Laptop, ein Radio, ein Camcorder oder eine Fernbedienung.
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Aromatische
Polyethersulfonpolymere, enthaltend einen Phenolphthaleinbestandteil,
sind auf dem Gebiet bekannt, siehe beispielsweise JP 05-310941 (im
Namen von Toray Ind. Inc.). Die Sulfonierung solcher Polymere kann
durch bekannte Verfahren bewirkt werden. Siehe beispielsweise Feng
Wang et al., supra, und die darin beinhalteten Referenzen.
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Die
Elektrolytenmembran und die Elektrode der Erfindung werden hergestellt,
indem eine Lösung
des sulfonierten Polysulfons in DMA/CCl4 (DMA=
N,N-Dimethylacetamid) gegossen wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun weiter unter Bezugnahme auf die folgenden
angefügten
Figuren illustriert:
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Brennstoffzelle;
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2 zeigt
Polarisationskurven in einer H2/Luft-Brennstoffzelle bei
30°C der
MEA gemäß der Erfindung
und eine ganz auf Nafion® basierende;
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3 zeigt
einen Zeitstabilitätstest
einer Brennstoffzelle gemäß der Erfindung.
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1 stellt
schematisch die Struktur einer Brennstoffzelle mit einer Polymermembran-Elektroden-Anordnung
(MEA) dar. Die Polymerelektrolytenmembran 1 ist wie bei
einem Sandwich zwischen einer Anode 2 und einer Kathode 3 angeordnet
und Gasdiffusionsschichten 4 und 5 werden auf
der Außenseite
der Anode 2 bzw. der Kathode 3 gebildet. Auf der
Anodenseite werden Wasserstoffionen und Elektronen durch den Katalysator bereitgestellt,
der die Anode 2 bildet, von einem Wasserstoffgas, das der
Anode 2 durch die Gasdiffusionsschicht 4 zugeführt wird
und die resultierenden Protonen passieren durch die Polymerelektrolytenmembran 1 und
bilden Wasser durch Umsetzung mit einem Sauerstoffgas, das der Kathode 3 durch
die Gasdiffusionsschicht 5 auf der Seite der Kathode 3 zugeführt wird
und mit Elektronen, die der Kathode 3 durch einen Außenkreislauf
zugeführt
werden.
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Die
Anode 2 und die Kathode 3 umfassen vorzugsweise
einen Katalysator, der dazu in der Lage ist, die notwendigen Elektrodenreaktionen
zu unterstützen.
Die Zusammensetzung des Katalysators, der in der Anode und Kathode
verwendet wird, kann Platin (Pt) oder Legierungen davon umfassen,
gestützt
auf fein verteiltem Kohlenstoff. Vorzugsweise ist der Katalysator
in einer Polymermatrix dispergiert, umfassend das Polymer der Erfindung.
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Die
Gasdiffusionsschichten 4 und 5 bestehen aus einem
Material, das eine elektrische Leitfähigkeit und Gaspermeabilität aufweist,
wie z.B. Kohlepapier, Webstoffe, Vliesstoffe oder ein anderes Material,
bestehend aus Kohlefasern.
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Eine
vollständig
auf einem sulfonierten Polysulfon basierende Brennstoffzelle wurde
hergestellt und in einer H2/Luft-Brennstoffzelle bei
30°C getestet,
wie illustriert in der folgenden Beschreibung.
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Das
bei der Herstellung der MEA dieser Brennstoffzelle (als Elektrolytenmembran
und in den Elektroden) verwendete protonenleitende Polymer war ein
sulfoniertes Polysulfon (hiernach bezeichnet als "SPS") der Formel
worin
x + y 1 ist und n = m.
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Dieses
Produkt wird von der Joint Stock Company "NPO Chemplast" (Moskau, Russland) vertrieben.
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Die
IR-Spektren wurden mit dem AutoImage Spectrum 1-Instrument aufgezeichnet und die Gegenwart des
lactonhaltigen Monomers (C=O-Streckung 1750cm–1;
CO-O-Streckung 1250 und 1050 cm–1)
wurde bestätigt.
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Beispiel 1
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SPS-Membran-Charakterisierung:
Bestimmung der Tg, Wasseraufnahme (WU),
Ionenaustauschkapazität (IEC)
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a) Differenzial-Rasterkalorimetrie
(DSC)
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Die
Glasübergangstemperatur
(Tg) wurde mit einem Mettler Toledo Star
System Differenzialrasterkalorimeter unter einem N2-Fluss
und in statischer Luft gemessen. Die Scans wurden bei einer Erwärmungsrate von
10°C/min
von –20°C bis 240°C durchgeführt. Die
Tg-Werte wurden als Veränderung am Mittelpunkt in der Neigung
der Basislinie des Scans berichtet.
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b) Ionenaustauschkapazität
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Eine
120 μm SPS-Membranprobe
(10 cm2) wurde zunächst in H2SO4 bei Raumtemperatur 18 Stunden aktiviert,
dann mit heißem
destillierten Wasser (50–60°C) gewaschen
und dann in einem Vakuumofen bei 80°C für 2 Stunden getrocknet. Dann
wurde das Gewicht der Membran bestimmt (mdry).
Nachdem die Membran in 20 ml 1 M NaCl 18 Stunden bei Raumtemperatur
eingetaucht wurde, um H+-Ionen aus dem Polymer
mit Na+-Ionen zu tauschen, die in der Lösung vorlagen,
wurde die Lösung,
enthaltend die Membran, mit einer 0,01 M NaOH-Lösung titriert, wobei der pH-Wert der Titration überwacht
wurde.
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Das
Auftragen des pHs als Funktion von NaOH zugefügtem Volumen ergab das Äquivalentvolumen (Väq) und die
IEC, berechnet gemäß der Gleichung:
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c) Wasseraufnahme-(WU)-bestimmung
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Eine
andere H2SO4-aktivierte
120 μm SPS-Probe
(10 cm2) wurde 24 Stunden bei Raumtemperatur
in 10 ml destilliertem Wasser eingetaucht. Die Probe wurde dann
aus dem Wasser entfernt, das überschüssige Wasser
wurde unter Verwendung von Filterpapier eliminiert und die Membran
gewogen (mwet). Die Probe wurde dann in
einem Vakuumofen bei 80°C
2 Stunden getrocknet und ihr Gewicht wurde bestimmt (mdry).
Die Wassermenge, die durch die Membran adsorbiert wurde über das
Trockengewicht (WU) wird dann unter Verwendung der folgenden Formel
berechnet.
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Tabelle
1 fasst das Ergebnis der SPS-Membranbewertung und der korrespondierenden
Werte der Verbindungen gemäß Feng Wang
et al., supra, zusammen.
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Die
Verbindungen aus dem Stand der Technik zeigten eine höhere IEC
als die Verbindung gemäß der Erfindung,
jedoch war ihre Tg für eine gute Verarbeitbarkeit
zu hoch. Außerdem
hatte PBPSH-60 einen WU-Wert, der eine Schwellung anzeigte, die
die mechanische Festigkeit und die Form beeinträchtigen würde.
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Beispiel 2
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Auf
SPS-basierende MEA und ihre Leistung in einer H2/Luft
Brennstoffzelle
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a) MEA-Konfiguration
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- SPS-Elektrolytenmembran
- SPS-haltige Elektroden, gebildet durch:
- – Diffusionsschicht;
- – katalytische
Schicht, abgelagert auf der Diffusionsschicht und gebildet durch:
- – gestützter Katalysator
- – Porenbilder
- – SPS
(Protonenaustauschpolymer)
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b) Elektrodenherstellung
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Die
Elektroden bestanden aus einer Kompositstruktur, gebildet durch
eine Diffusionsschicht und eine katalytische Schicht, gesprüht auf ein
feuchtigkeitssicheres Kohlepapier (Toray TGPH090) mit einer Dicke
von 0,3 mm.
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Die
Diffusionsschicht wurde durch Versprühen einer Kohle (Vulcan XC-72)
hergestellt, enthaltend 40 Gew.% (trocken) einer Polytetrafluorethylen
(PTFE, Aldrich) -Mischung auf den Kohlepapierträger und wurde bei 350°C wärmebehandelt.
Die Kohlenstoff-Endbeladung lag bei 2 mg/cm2.
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Die
katalytischen Schichten von sowohl der Kathode als auch der Anode
wurden durch Sprühen
von katalytischer Tinte auf die Diffusionsschicht gebildet.
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Die
katalytische Tinte wurde durch Vermischen einer SPS-Dispersion, Glycerin
und 20 Gew.% Pt/Vulcan XC-72 (E-TEK) hergestellt.
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Die
SPS-Dispersion wurde durch tröpfchenweises
Vermischen von 5 ml einer Isopropanol-deionisiertem Wasser 1:1-Mischung
mit 10 ml einer 15%igen SPS-Lösung
in Dimethylacetamid unter kräftigem
Rühren hergestellt,
bis eine homogene Dispersion gebildet wurde.
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Das
Katalysator-/SPS-Verhältnis
lag bei 3:1 (Gew.% trocken) und das SPS-Dispersion-/Glycerin-Verhältnis bei
1:1 (Gew.% trocken). Die erhaltene Dispersion wurde dann mit Ultraschall
20 Minuten behandelt.
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Die
katalytischen Schichten der Kathode und Anode wurden durch Versprühen von
katalytischer Tinte auf die Diffusionsschicht abgelagert. Die so
erhaltenen Elektroden wurden bei 160°C in einem Vakuumofen für 1 Stunde
getrocknet. Die Ofentemperatur wurde langsam von 50°C auf 160°C mit einer Erhitzungsrate
von 5°C/min
angehoben. Der Pt-Gehalt wurde konstant bei ungefähr 0,1 mg/cm2 für
beide Elektroden gehalten.
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c) MEA-Konstruktion
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Eine
MEA wurde unter Verwendung der Elektrodenkonfiguration von Schritt
b) für
sowohl die Anode als auch die Kathode hergestellt und einer 120 μm dicken
SPS-Elektrolytenmembran.
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Die
Membran wurde vorläufig
durch Behandlung mit 200 ml 30 Gew.%iger Schwefelsäure für 18 Stunden
aktiviert, gefolgt von drei Waschungen mit deionisiertem Wasser
und Trocknen unter Vakuum für
6 Stunden bei 80°C.
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Die
MEA wurde durch Heißpressen
der Elektroden und der SPS-Elektrolytenmembran
bei 130°C
für 30
Minuten durch Anwendung eines 50 kg/cm2 Drucks
angeordnet.
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Der
geometrische Elektrodenbereich der Elektrode-/Membrananordnung war
5 cm2.
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d) Elektrochemische Charakterisierung
in einer H2/Luft-Zelle
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Der
Einzelzelltestapparat wurde von Globe Tech Inc. erworben. Er bestand
aus zwei Kupfersstromsammelendplatten und zwei Graphitplatten, enthaltend
rippenkanalartige Muster, die die Passage von angefeuchtetem Wasserstoff
zur Anode und angefeuchteter Luft zur Kathode ermöglichten.
Die Einzelzelle wurde mit einer HP-Impedanzbrücke verbunden und arbeitete
zwischen 30°C
und 70°C
bei atmosphärischem
Druck für
sowohl die Anode als auch die Kathode. Die Wasserstoff- und Luftanfeuchter
wurden bei einer Temperatur von 10°C bzw. 5°C höher als derjenigen der Zelle
gehalten.
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Nach
Insertion der MEA in das Einzelzelltestgehäuse wurde die Zelle mit den
angefeuchteten Gasen äquilibriert.
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Zwei
Typen von Experimenten wurden durchgeführt: eine Zellwiderstandsmessung
bei offenem Kreislauf und Polarisationskurven (Zellpotenzial gegen
die Stromdichte).
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Der
Zellwiderstand wurde bei einer fixierten Frequenz von 1 kHz und
unter einem offenen Kreislauf durch die Impedanzbrücke (HP)
bei verschiedenen Temperaturen gemessen. Die Polarisationskurven
wurden mit einem Programm unter Verwendung einer elektronischen
Beladung, an einer Grenzfläche
mit einem Personal-Computer aufgezeichnet.
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Nach
Erhalt eines konstanten Widerstandswerts wurde die Zelle schrittweise
auf 70°C
erwärmt
und Widerstandsmessungen und Polarisationskurven wurden bei verschiedenen
Temperaturen gesammelt. Eine weitere Sammlung von Widerstandsdaten
wurde nach einigen Tagen durchgeführt. Die Daten waren reproduzierbar.
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Der
Zellwiderstand wurde bei offenen Kreislaufbedingungen gemessen und
der Aufzeichnungsbereichwiderstandswert (recorder areal resistance
value), wie auch die offene Kreislaufspannung (OCV) sind wie in
Tabelle 2 dargestellt. Ein bemerkenswerter OCV-Wert wurde zusammen
mit einem niedrigen Zellwiderstand gemessen.
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Die
aufgezeichnete Polarisationskurve ist in 2 dargestellt.
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Beispiel 3
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Auf
Nafion®-basierende
MEA und ihre Leistung in einer H2/Luft-Brennstoffzelle
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a) MEA-Konfiguration
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- – Nafion® 115
(Dupont) Elektrolytmembran
- – Nafion® 115
E-TEKSM (De Nora) kommerzielle Elektroden.
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b) Elektrodenkonfiguration
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Die
Elektrode bestand aus einer Elektrokatalysatorschicht, bestehend
aus 20 Gew.% Pt auf Vulcan XC-72(E-TEKSM)
und 30 Gew.% PTFE (Aldrich), direkt auf einem 0,3 mm dicken feuchtigkeitssicheren
Kohlepapier abgelagert (Toray TGPH090). Eine 5 Gew.% Nafion®-Lösung (Aldrich)
wurde auf die Katalysatorschicht gesprüht und bei 80°C getrocknet.
Der endgültige
Pt- und Nafion®-Gehalt
lag bei 0,49 mg/cm2 bzw. 0,6 mg/cm2.
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c) MEA-Präparation
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Eine
MEA wurde unter Verwendung derselben Elektroden von Schritt b) für sowohl
Anode als auch Kathode hergestellt und einer 120 μm dicke Nafion®-Elektrolytenmembran.
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Die
Membran wurde vorher in einer 5%igen H2O2-Lösung
bei 80°C
für 1 Stunde
gereinigt, gefolgt von einer Behandlung in 1 M Schwefelsäure für 2 Stunden.
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Die
MEA wurde dann durch Heißpressen
der Elektroden sowie der Nafion® 115-Membran
bei 130°C für 30 Minuten
hergestellt, wobei ein Druck von 50 kg/cm2 angewandt
wurde.
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Der
geometrische Elektrodenbereich der Elektroden-/Membrananordnung
lag bei 5 cm2.
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d) Elektrochemische Charakterisierung
in der H2/Luft-Zelle
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Die
elektrochemische Leistung dieser MEA wurde unter Verwendung desselben
Versuchsaufbaus, wie in Beispiel 2 beschrieben, durchgeführt.
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Tabelle
2 fasst die Ergebnisse von Beispiel 2 und 3 zusammen.
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Diese
Daten zeigen, dass eine MEA, die auf einem sulfonierten Polysulfonpolymer
gemäß der Erfindung
basiert, eine bessere Leistung zeigt als eine, die vollständig auf
Nafion® basiert.
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Die
aufgezeichnete Polarisationskurve ist auch in 2 dargestellt.
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Beispiel 4
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Stabilitätstests
einer ganz auf SPS basierenden MEA in einer H2/Luft-Zelle
bei 60°C.
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Eine
andere MEA wurde gemäß Beispiel
2 unter Verwendung einer 160 μm
SPS-Elektrolytenmembran hergestellt.
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Um
die Zeitstabilität
dieser neuen MEA sicherzustellen, wurde ein potenziostatischer Zeittest
bei 60°C durchgeführt. Das
Zellpotenzial wurde bei 0,4 V fixiert und die Variation des gelieferten
Stroms wurde über
die Zeit verfolgt.
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3 zeigt
den gemessenen Strom als Funktion der Zeit. Die MEA der Erfindung
hat eine sehr stabile Reaktion über
die Zeit.