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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Telefonkonferenzsystem
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BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Heutzutage
werden in Telekommunikationsnetzen Telefonkonferenzen mit mehreren
Teilnehmern mittels zentraler Konferenzvorrichtungen bewerkstelligt,
wobei sich drei oder mehrere Konferenzpartner einrufen und mit der
ganzen Gruppe kommunizieren können.
Die zentrale Konferenzvorrichtung verteilt das Summensignal der
anderen Teilnehmer an jeden Konferenzteilnehmer.
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Ferner
sind Konferenzsysteme bekannt, die keiner zentralen Konferenzvorrichtung
bedürfen.
Aus der
US 5,276,678 ist
beispielsweise ein Kommunikationssystem mit vollständigen Verarbeitungsfähigkeiten
in den Benutzerports bekannt, wobei jeder Port mit einem TDM-Sammelbus
und einem TDM-Verteilerbus verbunden ist. Eine Bussteuerung schließt den Sammelbus,
auf dem gesprochene Worte durch den jeweiligen Benutzerport in Zeitschlitzen
abgelegt werden, ab, wobei die gesprochenen Worte durch die Bussteuerung
neu ausgerichtet und an den TDM-Verteilerbus übertragen
werden. Jedem Benutzer wird ein Zeitschlitz zugeordnet, so dass
er gleichzeitig mit einem oder mehreren Benutzerports kommunizieren
kann, z.B. während
einer Zweiwegtelefonkonversation oder eine Mehrparteienkonferenz. Ein
Speicher in jedem Benutzerport kombiniert mehrere gesprochenen Worte,
die von den jeweiligen TDM-Zeitschlitzen der Konferenzteilnehmer
erhalten werden, und fasst derartige gesprochene Worte in einem
Bildsignal zusammen, welches für
sämtliche
der anderen Konferenzteilnehmer repräsentativ ist. Die Konferenzschaltung
jedes Benutzerports kombiniert die gesprochenen Worte sämtlicher
anderen Teilnehmerports über
eine Rahmenperiodendauer, mit Ausnahme ihres eigenen gesprochenen
Wortes, so dass das zusammengesetzte gesprochene Wort jedes Benutzerports
verschieden ist. Allerdings ist die Anzahl der Konferenzteilnehmer
in derartigen busstrukturierten Konferenzsystemen durch die Anzahl
paralleler Transportkanäle
begrenzt (bei diesem System die Anzahl der Zeitschlitze).
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Ein
Verfahren und eine Vorrichtung für
die Durchführung
einer Gruppenkommunikation in einem Kommunikationssystem ist bereits
aus dem U.S.-Patent
6,078,809 bekannt. In diesem Patent werden von einem ersten Teilnehmer
codierte Sprachsignale an die anderen Teilnehmer übertragen.
Jeder Teilnehmer verfügt über zwei
Decodierer, die jeweils eines der codierten Signale empfangen, sowie
einen Kombinator zum Kombinieren der decodierten Sprachsignale zur
Ausgabe an den Benutzer. Allerdings ist auch hier die Anzahl von
Konferenzteilnehmern durch die Anzahl paralleler Transportkanäle beschränkt.
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Aus
der
JP 7245664 ist ein
Telefonkonferenzsystem bekannt, bei dem lediglich zwei Transportkanäle für den Aufbau
einer Konferenz mit einer unbegrenzten Anzahl von Teilnehmern benötigt werden.
Als Transportkanäle
werden die beiden B-Kanäle
eines ISDN-Systems verwendet. Die Konferenz wird aufgebaut, indem
die ISDN-Anschlüsse derart verknüpft werden,
dass sie eine Kettenschaltung bilden, in welcher Daten in zwei gegensinnig
umlaufenden Ringen ausgetauscht werden. Der erste Teilnehmer ruft
den zweiten Teilnehmer auf einem seiner B-Kanäle an. Während der zweite Teilnehmer
mit dem ersten Teilnehmer auf einem der beiden B-Kanäle verbunden
wird, kann der zweite Teilnehmer einen dritten Teilnehmer auf dem
anderen B-Kanal anrufen usw. Der letzte Teilnehmer der Konferenzverbindung
ruft den ersten Teilnehmer auf dem zweiten B-Kanal an und schließt somit
die Kette. Jeder Teilnehmer ist nunmehr mit zwei weiteren Teilnehmern verbunden.
Mittels einer Konferenzschaltung in jedem Endgerät wird lediglich das eigene
Sprachsignal oder die Summe des eigenen Sprachsignals sowie ein
(Summen-) Signal, das von einem der direkt verbundenen Teilnehmer
empfangen wird, an den anderen direkt verbundenen Teilnehmer übertragen.
Dies erlaubt der Konferenzschaltung in jedem der Teilnehmerendgeräte die Bildung
des Summensignals sämtlicher
anderen Teilnehmer aus den beiden empfangenen (Teilsummen-) Signalen.
Mit dieser Lösung wird
ein gleichzeitiger Kontakt sowie eine Telefonverbindung mit kostengünstigen
Endeinrichtungen und ohne die Verwendung einer zentralen Vorrichtung
erreicht.
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Die
Regeln, wie die Daten über
die Konferenzschaltung verteilt werden, scheinen vom Standort der
Kette abhängig
zu sein. Wird ein Kanal unterbrochen, so können einige der Teilnehmer
nicht von anderen Teilnehmern gehört werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der Erfindung strebt nach einer einfacheren Lösung.
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Dieses
Ziel wird dadurch erreicht, dass jeder Konferenzteilnehmer eine
Sprachcodierung auf sein eigenes Sprachsignal anwendet, um so die
Bandbreite seines Sprachsignals zu reduzieren, so dass das bandbreitenkomprimierte
Sprachsignal maximal die Hälfte
der Bandbreite des Datentransportkanals aufweist, jedes komprimierte
Sprachsignal in den Datentransportkanal eingekoppelt wird und jeder
Konferenzteilnehmer die komprimierten Sprachsignale der anderen
Teilnehmer aus dem Datentransportkanal auskoppelt, jeder Teilnehmer
die komprimierten Sprachsignale decodiert und jeder Konferenzteilnehmer
sämtliche
decodierten Sprachsignale zu einem Summensignal summiert.
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Durch
das Codieren der Sprachsignale ist es möglich, mehr als ein Sprachsignal
in einem Datentransportkanal zu transportieren. Da jedem Teilnehmer
jedes Originalsprachsignal eines jeden weiteren Teilnehmers bereitgestellt
wird, kann das Summensignal auf einfache Weise durch das Summieren
dieser separaten Signale gebildet werden. Da separate Signale jedes
Teilnehmers vorliegen, ist es – wie
allgemein bekannt – ferner
möglich,
ein räumliches
Signal zu bilden. Die räumliche
(stereophonische) Wiedergabe erleichtert die Unterscheidung zwischen
den unterschiedlichen Sprechern. Da jedes Signal eines jeden Konferenzteilnehmers
separat bereitgestellt wird, kann der Benutzer die Stimmen unabhängig voneinander
und nach seinen eigenen Präferenzen einstellen.
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Im
Gegensatz zu bekannten Systemen ist die Anzahl der Transportkanäle niedriger
als die Anzahl der Teilnehmer. Ferner ist es nicht notwendig, eine
geschlossene Verbindungskette aufzubauen.
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Wird
jedoch eine geschlossene Verbindungskette gebildet, z.B. wird jeder
Teilnehmer mit zwei weiteren Teilnehmern verbunden, und die kodierten
Sprachsignale werden gleichzeitig hin und hergesendet, so sorgt
die geschlossene Kette für
Redundanz. Wird die Kette versehentlich zwischen zwei Teilnehmern
unterbrochen, können
dennoch sämtliche
Teilnehmer miteinander kommunizieren. Lediglich beim Auftreten einer
zweiten Unterbrechung wird die Konferenzverbindung in zwei Teilgruppen
getrennt, wobei keine Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den beiden
Teilgruppen bestehen. Deshalb sollte im Falle einer unterbrochnen
Verbindung die Unterbrechung so schnell wie möglich geschlossen werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung soll im folgenden anhand der Figuren sowie mittels Beispielen
weiter erläutert
werden.
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1 zeigt
ein Endgerät
für eine
Konferenzverbindung (PC);
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2 zeigt
Schritte zur Durchführung
einer Konferenzverbindung;
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3 zeigt
eine Konferenzverbindung mit drei Teilnehmern;
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4 zeigt
eine Konferenzverbindung mit fünf
Teilnehmern, mit geschlossenem Ring.
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Zunächst soll
eine bevorzugte Ausführungsform
eines Endgerätes
beschrieben werden, welches die Erfindung umfasst. Ursprünglich wurde
ein PC 1 als Endgerät
ausgewählt,
um in sehr kurzer Zeit ein Anschauungsmodel zu schaffen. Als Sprachschnittstelle
zwischen einem Benutzer und dem PC 1 wird ein Soundsystem 13 verwendet.
Viele PCs verfügen heutzutage über ein
integriertes Soundsystem 13. Ist ein derartiges integriertes
Soundsystem nicht vorgesehen, oder soll der besseren Qualität halber
ein zusätzliches
Soundsystem verwendet werden, so können auch Soundsysteme verwendet
werden, die als Erweiterungskarten erhältlich sind. Ein Mikrophon 11 sowie
ein oder mehrere Lautsprecher 12 werden in die Schnittstelle
des ausgewählten
Soundsystems eingesteckt. Alternativ kann auch eine sogenannte Sprechgarnitur
mit einem am Kopfhörer
angebrachten Mikrofon verwendet werden. Da bezüglich des Datentransportkanals
in diesem Beispiel auf das weitverbreitete ISDN zurückgegriffen
wird, muss der PC 1 ebenfalls mit einem ISDN-Adapter 15 ausgestattet
sein. Eine Telefonkonferenzanwendungssoftware, im folgenden als
Anwendungssoftware 14 bezeichnet, steuert den Datenaustausch
zwischen dem Soundsystem 13 und dem ISDN-Adapter 15 und
verleiht dem PC somit die Funktion eines Telefonkonferenzendgerätes. Es
sei darauf hingewiesen, dass Standardsoftwaretreiber für die Soundsysteme
und den ISDN-Adapter für
die Kommunikation mit der Anwendungssoftware ausreichend sind. Es
müssen
keine Änderungen
an der Treibersoftware vorgenommen werden.
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Das
Mikrofon 11 wird zur Digitalisierung analoger, vom Benutzer
hervorgebrachten Sprachsignale in digitale Abtastproben verwendet.
Die Anwendungssoftware 14 codiert die digitalen Abtastproben mittels
eines Sprachcodierers (Software). Um die Erfindung vorteilhaft zu
nutzen, muss der Codierungsgewinn mindestens 50% betragen. Dies
bedeutet, dass die Datenrate des codierten Sprachsignals maximal
die Hälfte
der Datenrate des nicht codierten Sprachsignals (bei einer Konferenz
mit drei Teilnehmern) betragen muss. Somit kann ein gewöhnlicher Sprachkanal
verwendet werden, um zwei codierte Sprachsignale zu halten. In der
Zwischenzeit gibt es eine Vielfalt an Sprachcodierern, die auch
in Mobilkommunikationssystemen Verwendung finden, um die Leistungsfähigkeit
eines solchen Systems zu verbessern. Aktuelle Codierer sorgen bei
einer Datenübertragungsgeschwindigkeit
von 12,65 kbps nahezu für
dieselbe Qualität
(so-genannte Breitbandcodecs) wie uncodierte Sprache über ISDN,
die 64 kbps benötigt.
Mittels eines derartigen Breitbandcodecs können vier codierte Sprachsignale über einen
standardmäßigen ISDN-B-Kanal
transportiert werden.
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Für jeden
weiteren Teilnehmer einer Konferenz muss ein geeigneter Decodierer
(Software) bereitstehen. Allerdings ist es keine Voraussetzung, dass
sämtliche
Teilnehmer denselben Codierer verwenden müssen. Die Art des Decodierers,
der von jedem Teilnehmer genutzt wird, kann zu Beginn der Konferenzverbindung
ausgehandelt werden.
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Die 2 zeigt
nun die Schritte, die von der Anwendungssoftware 14 ausgeführt werden
müssen.
In der erfindungsgemäßen Ausführungsform muss
die Anwendungssoftware von dem Benutzer gestartet werden, wenn dieser
eine Konferenzverbindung aufbauen möchte oder auf die Teilnahme
in einer Konferenzverbindung wartet (Schritt 201). Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
stellt der Initiator einer Konferenzverbindung zunächst eine Liste
sämtlicher
Konferenzteilnehmer mit deren Rufnummernidentifikation zusammen.
Vorzugsweise wird diese Liste nach einer Reihenfolge sortiert, z.B. nach
Länder- oder Städtekennzahlen,
so dass sämtliche
Teilnehmer in einer Weise verbunden werden, welche die Verzögerung zwischen
der ersten und der letzten Partei der Konferenzverbindung minimiert. Obgleich
die Liste lediglich die Teilnehmer enthalten kann, die noch nicht
an der Konferenzverbindung teilnehmen, kann es von Vorteil sein,
die vollständige Liste
zu senden und lediglich die Teilnehmer zu markieren, die der Konferenz
bereits beigetreten sind. Hierdurch steht jedem Konferenzteilnehmer
eine vollständige
Informationsmenge über
die anderen Konferenzteilnehmer zur Verfügung. Diese Information kann
für die
Anzeige von Statusinformationen über die
anderen Parteien verwendet werden, oder um den Kreis der Konferenzteilnehmer
zu schließen, wenn
eine Partei die Konferenzverbindung mittendrin verlässt, während die
anderen Parteien mit der Konferenzverbindung fortfahren möchten.
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Diese
Liste wird beispielsweise an den ersten Teilnehmer in der Liste
gesendet, der nicht markiert ist, d.h. bisher noch kein Teilnehmer
an der Konferenzverbindung ist. Der Liste können auch zusätzliche
Informationen hinzugefügt
werden, z.B. der Typ des Sprachcodierers, der von einer bestimmten
Partei verwendet wird.
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Die
Anwendungssoftware eines Teilnehmers, die auf einen Anruf wartet,
nimmt einen eingehenden Anruf an und wertet die empfangene Konferenzliste
aus. Liegt keine Liste vor, wird eine gewöhnliche Verbindung zwischen
zwei Teilnehmern hergestellt. Bei Vorliegen einer Liste wird diese
von der Anwendungssoftware ausgewertet (Schritt 202). Das Endgerät markiert
sich selbst in der Liste als der Konferenz beigetreten. Sind alle
Teilnehmer in der Liste markiert (das bedeutet, dass die Liste in
diesem Sinne leer ist, da keine weiteren anzurufenden Teilnehmer
vorliegen; Entscheidungskasten 203), muss kein weiterer
Teilnehmer zu der Konferenzverbindung aufgefordert werden, und das
Endgerät
kann unmittelbar mit der Konferenz beginnen (Schritt 205).
Ansonsten baut das Endgerät
eine Verbindung zum nächsten
Teilnehmer in der Liste auf (Schritt 204).
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Im
Konferenzmodus codiert das Endgerät sein eigenes Sprachsignal
(Schritt 205) und koppelt das komprimierte Sprachsignal
in den Datentransportkanal ein. Dann werden sämtliche komprimierten Sprachsignale
der anderen Teilnehmer aus dem Datentransportkanal ausgekoppelt
(Schritt 207) und decodiert (Schritt 208).
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Nachdem
sämtliche
Sprachsignale decodiert sind, beispielsweise in PCM-Signale, wird
die Summe sämtlicher
Signale gebildet (Schritt 209) und über die Lautsprecher bzw. Kopfhörer ausgegeben. Selbstverständlich kann
eine zusätzliche
Verarbeitung wie eine aus dem Stand der Technik bekannte räumliche
Verteilung jedes Teilnehmers für
die stereophonische Wiedergabe angewendet werden.
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Die
Schritte des Codierens und Decodierens (205–209)
werden vorzugsweise mit der Taktfrequenz eines Datentransportkanals
ausgeführt
(z.B. im ISDN mit einer Taktfrequenz von 8 kHz). Solange die Konferenzverbindung
andauert (Entscheidungsschritt 210), werden diese Codier-
und Decodierschritte (205–209) in einer Schleife
wiederholt. Wird die Konferenzverbindung geschlossen, kann die Anwendung
beendet werden (Schritt 211) oder kann alternativ in den
Wartestatus zurückkehren
(201).
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Die 3 zeigt
eine Telekonferenzverbindung mit drei Teilnehmern T1, T2, T3 auf
der Grundlage von ISDN als Datentransportkanäle. Bei der Herstellung der
Konferenzverbindung wird der erste Teilnehmer mit dem zweiten Teilnehmer
T2 über
einen einzigen ISDN-B-Kanal B12. verbunden.
Der dritte Teilnehmer T3 wird mit dem zweiten Teilnehmer T2 ebenfalls über einen
einzigen ISDN-B-Kanal B23 verbunden. Somit
macht lediglich der zweite Teilnehmer T2 „in der Mitte" Verwendung von beiden
seiner zwei B-Kanäle
B12, B23. Die ISDN-Kanäle stellen
in jeder Richtung Datenbytes mit einer Bitbreite von 8 Bit bei einer
Taktfrequenz von 8 kHz bereit. In der 3 sind die
ISDN-B-Kanäle
jeder Richtung durch ein Datenwort symbolisiert.
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In
diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass die Konferenzteilnehmer
Sprachcodierer ENC1, ENC2, ENC3 verwenden, welche Sprache auf eine Datenrate
von maximal 16 kbps komprimieren. Werden die codierten Sprachsignale
kontinuierlich gesendet, sind lediglich zwei Datenbits mit einer
Taktfrequenz von 8 kbps notwendig, um sämtliche Ausgangsdaten jedes
Codierers zu transportieren. Ist die Taktfrequenz niedriger, so
können
Füllbits
eingesetzt werden, um die geeignete Datenrate zu erhalten. Stehen
Codierer mit einer Datenrate zur Verfügung, die gleich oder kleiner
als 8 kbps ist, dann muss lediglich eines der acht Bits jedes Bytes
verwendet werden, wodurch die Anzahl möglicher Konferenzteilnehmer
auf 9 erhöht
werden kann.
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Das
Endgerät
T1 des ersten Teilnehmers erzeugt für jede codierte Abtastprobe
zwei Bits A1, A2. Diese
Bits werden in das ISDN-Signal eingekoppelt, das an das Endgerät T2 des
zweiten Teilnehmers gesendet wird. Der zweite Teilnehmer koppelt
diese beiden Bits A1, A2 aus
und führt
sie seinem ersten Decodierer DEC1 zu. Ein (nicht gezeigtes) Schaltmittel
kopiert diese beiden Bits (Strichlinie) auf das Datenwort der zweiten
ISDN-Leitung B23. Die beiden Ausgangsdatenbits
B1, B2 des Codierers
ENC2 des zweiten Endgerätes
T2 koppeln diese beiden Bits in das Datenwort der zweiten ISDN-Leitung,
die in Richtung des Endgerätes
T3 des dritten Teilnehmers gesendet wird, ein. Hierdurch empfängt das
Endgerät
T3 des dritten Teilnehmers die beiden codierten Bits A1,
A2 des Endgerätes T1 sowie die beiden codierten
Datenbits B1, B2 des
zweiten Endgerätes
T2. Somit ist das dritte Endgerät
in der Lage, das Summensignal in einem Konferenzmittel (ADD1) der
beiden anderen Konferenzteilnehmer zu bilden. Seine eigenen codierten
Datenbits C1, C2 werden
an das zweite Endgerät
T2 zurückgesendet.
Das zweite Endgerät
T2 führt
diese beiden codierten Datenbits des dritten Endgerätes T3 einem
Decodierer DEC3 zu. Die Datenbits C1, C2 werden ebenfalls auf die erste ISDN-Leitung
B12, die an das erste Endgerät T1 gerichtet
ist, kopiert (Strichlinie). Auch die Ausgangsbits des Codierers
ENC2 des zweiten Endgerätes
werden in die dritte und zweite Position des Datenwortes, das an
das erste Endgerät
T1 gesendet wird, eingekoppelt.
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Bei
dieser Ausführungsform
hatte jede Abtastprobe ihre feste Position im Datenwort des ISDN-Signals.
Der Fachmann weiß,
dass auch andere Anordnungen der codierten Datenbits möglich sind,
z.B. dass in jedem Endgerät
die Position des Datenbits um zwei Positionen gedreht wird. Hierdurch
werden die eigenen Datenbits stets an derselben Position eingekoppelt
(z.B. an den ersten zwei oder den letzten zwei Positionen), was
eine Zuordnung der Datenbits zu den geeigneten Decodierern an jedem
Endgerät
vereinfacht.
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Der
Vollständigkeit
halber zeigt die 3, dass in jedem Endgerät akustische
Echokompensatoren AEC vorgesehen sind. Da die Verwendung akustischer
Echokompensatoren zum Allgemeinwissen des Fachmanns gehört, ist
keine nähere
Beschreibung erforderlich. Die Verwendung des Echokompensators ist
bei der Verwendung von Kopfhörern überflüssig.
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Obgleich
eine Konferenz mit drei Teilnehmern in bekannter Weise mit zwei
ISDN-Leitungen durch
Senden von Summensignalen an die Teilnehmer hergestellt werden kann,
liegt der Vorteil dieser Ausführungsform
darin, dass jeder Teilnehmer ein separates Signal für jeden
Teilnehmer empfängt.
Dieses kann für
die weitere Verarbeitung genutzt werden, wie für räumliche Anordnungen oder eine
individuelle Filterung.
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Die 4 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
mit einer Konferenzverbindung mit fünf Teilnehmern. Zur besseren Übersicht sind
lediglich die virtuellen Datenverbindungen zwischen dem Endgerät dargestellt,
wobei jede Linie die Übertragung
von zwei codierten Datenbits zu einer gegebenen Abtastzeit darstellt.
Zusätzlich
zu der Ausführungsform
nach 3 ruft das letzte Endgerät T5 des Konferenzteilnehmers
den ersten Teilnehmer T1 an und schließt damit die Kette. Hierdurch
haben sämtliche
Teilnehmer identische Rollen und zeigen ein identisches Verhalten.
Es macht keinen Unterschied, ob ein Teilnehmer sich am Ende oder
in der Mitte der Leitung befindet. Wie aus 4 mit herkömmlichen
ISDN-Schnittstellen ersichtlich, sind beide B-Kanäle belegt,
jedoch jeweils nur in „Vorwärts"-Richtung. Die „Rückwärts"-Richtung wird nicht beansprucht.
Durch Verwenden auch der Rückwärtsrichtung
kann die Anzahl der Konferenzteilnehmer verdoppelt werden (z.B.
sendet jedes ungerade Endgerät
vorwärts
und jedes gerade Endgerät
sendet rückwärts). Eine
weitere Möglichkeit
besteht im Senden der codierten Abtastproben in beiden Richtungen,
um so die Verzögerung
zwischen den Teilnehmern zu minimieren.
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Die
mehrheitliche Anzahl von Konferenzverbindungen geht nicht über Verbindungen
mit mehr als fünf
Teilnehmern hinaus. Sind jedoch Verbindungen mit mehr als fünf Teilnehmern
notwendig, können
zusätzliche
Maßnahmen
wie Stummschalten bei nicht aktiven Teilnehmern angewendet werden,
um mehrere Teilnehmer zu involvieren.
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Der
Sprachcodierer ist im Sinne der erforderlichen Verarbeitungsleistung
normalerweise wesentlich komplexer als der Sprachdecodierer. Da
für die Erfindung
lediglich ein Sprachcodierer benötigt
wird, sind die hinzugefügten
Verarbeitungsvoraussetzungen für
die zusätzlichen
Sprachdecodierer mit der üblichen
Verarbeitungsleistung aktueller PCs vernachlässigbar, auch bei Laptops.
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Es
liegt im Ermessen des Fachmanns, welche Ausführungsform für eine bestimmte
Ausgestaltung am profitabelsten ist. Hinsichtlich des Datentransportkanals
wurde auf feste ISDN-Leitungen hingewiesen, da dies das am meisten
verwendete Transportmedium für
diese Anwendung zu sein scheint. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht
auf ISDN-Kanäle
beschränkt.
Aus TDM-Signale können verwendet
werden, wobei die Teilnehmer einer Konferenzverbindung sich jeden
Zeitschlitz teilen. Auch Anwendungen mit Endgeräten für die mobile Kommunikation
sind denkbar, wenn Verbindungen zu zwei Teilnehmern gleichzeitig
hergestellt werden können.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass, wenn die Benutzer
einer Konferenzverbindung den Sprachcodierer (Software) unter sich
aufteilen, sie ihre eigene Sprachcodiersoftware verwenden können. Somit
können
sie auf einfache Weise Aktualisierungen auf die neueste verfügbare Technologie
durchführen.
Im Falle einer zentralen Konferenzvorrichtung sind die Fähigkeiten
einer Konferenzverbindung durch diese Vorrichtung eingeschränkt. Die
Benutzer einer Konferenzverbindung haben deshalb keine Möglichkeit,
von besseren Sprachcodierern zu profitieren, solange der Netzbetreiber,
oder wer auch immer für die
zentrale Konferenzvorrichtung verantwortlich ist, nicht bereit ist,
den Sprachcodierertyp zu aktualisieren, den er sich einrufenden
Teilnehmern anbietet. Da die Benutzer der nicht zentralisierten
Konferenzverbindung ihre eigenen Sprachcodecs verwenden können, ist
es ihnen ebenfalls möglich,
ihre eignen Codierverfahren anzuwenden.
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Obwohl
die Erfindung anhand eines PCs beschrieben wurde, weiß der Fachmann,
dass es lediglich eine Frage der Zeit ist, wann Signalprozessoren und
Schaltungen mit ausreichender Rechenleistung zu niedrigsten Kosten
zur Verfügung
stehen, um die Erfindung in drahtgebundenen Telefonen für öffentliche
und private Wählnetze
zu integrieren bzw. um die Erfindung in Endgeräte für die mobile Kommunikation
zu integrieren. Ferner sind die Codierer und Decodierer durchgehend
als Sprachcodierer bezeichnet worden. Sprachcodierer sind dahingehend
zu verstehen, dass sie die beste Qualität für Sprachsignale liefern. Allerdings
umfasst dieser Begriff jeden mehr oder weniger geeigneten akustischen
Codierer, z.B. auch Codierer, die auf Online-Musikkomprimierung spezialisiert
sind, solange dieselben Vorteile erreicht werden.
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Ferner
muss nochmals erwähnt
werden, dass die Erfindung nicht auf die in der vorliegenden Erfindung
beschriebenen spezifischen Ausführungsformen
und Beispiele beschränkt
sind. Dies bedeutet, dass aufgrund der in der Beschreibung enthaltenen
Lehre verschiedene Abänderungen
und Variationen der Erfindung ausgeführt werden können.