DE60210182T2 - Mit zwei Waffen versehener Turm für ein militärisches Kampffahrzeug - Google Patents
Mit zwei Waffen versehener Turm für ein militärisches Kampffahrzeug Download PDFInfo
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Description
- Technisches Gebiet
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen für Militärfahrzeuge bestimmten Geschützturm, der mit einer mittelkalibrigen Automatikwaffe, insbesondere mit einer Automatikkanone, und mit einer verhältnismäßig großkalibrigen Waffe, insbesondere mit einem Granatwerfer oder mit einer Kanone, ausgestattet ist, in dem die zwei Waffen zunächst in der Weise in einem in den Geschützturm eingebauten Waffenhalter angebracht sind, dass sie zusammen um eine gemeinsame horizontale Drehachse gedreht werden können, und zweitens zusammen mit dem Turm um eine vertikale Mittelachse desselben gedreht werden können, und in dem wenigstens ein Munitionsmagazin in dem Geschützturm mit Führungen angeordnet ist, um Munitionsgürtel aus dem Magazin in die Automatikwaffe zu führen.
- Stand der Technik
- Ein Kampffahrzeug mit einem Geschützturm, das mit zwei Waffen mit wesentlich verschiedenem Kaliber ausgestattet ist und gemäß dem Obigen gedreht werden kann, ist zuvor bekannt; vergleiche z. B. das russische Kampffahrzeug "BMP-3". Der Geschützturm dieses bekannten Kampffahrzeugs trägt in einem gemeinsamen Waffenhalter zunächst eine 30-mm-Automatikkanone und zweitens eine 100-mm-Kanone. Allerdings sind die zwei Waffen in der Weise in den Waffenhalter eingebaut, dass sich die Längsachsen der Waffenläufe in der Draufsicht auf beiden Seiten der vertikalen Drehachse oder Mittelachse des Geschützturms und gleichweit von ihr entfernt befinden. Dadurch wird insbesondere für die Automatikkanone ein Problem hinsichtlich der Schießgenauigkeit erzeugt, da die Letztere den Geschützturm während des Automatikfeuers wiederholten Drehstößen um die vertikale Drehachse aussetzt.
- Ferner haben die Waffen in diesem bekannten Geschützturm wegen der Schwierigkeiten, die Munition in einem verhältnismäßig begrenzten Raum über so genannte Biegerohre zu diesen zu lenken, eine verhältnismäßig begrenzte Erhöhungskapazität (maximal ca. +60°), was im Ergebnis dessen, dass die Schüsse abgefeuert werden, während die Erhöhung der Läufe fortschreitend abnimmt, die Möglichkeit verringert, mit mehreren schweren Geschossen, die das Ziel gleichzeitig treffen, auf ein Ziel zu schießen. Darüber hinaus ist das russische Fahrzeug nicht zum Präzisionsschießen in Bewegung in der Lage, da der Geschützturm keinen Kreiselstabilisierungsmechanismus besitzt.
- Aufgabe und Lösung der Erfindung
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Geschützturms des in der Einleitung genannten Typs, der sowohl feststehend als auch in Bewegung eine verbesserte Genauigkeit beim Schießen von Automatikfeuer aus einer Automatikkanone ermöglicht. Für diese Aufgabe ist der Geschützturm gemäß der Erfindung durch die in dem folgenden unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen Eigenschaften gekennzeichnet.
- Eine weitere Aufgabe ist die Schaffung eines Geschützturms, der für eine Kombination von Waffen mit mehreren Kalibern, in der die Waffen um dieselbe horizontale Drehachse in dem Geschützturm angebracht sind, einen vergrößerten Erhöhungsbereich (> 90°), ermöglicht. Spezifische Konstruktionseigenschaften, die für diese Aufgabe erforderlich sind, sind in den folgenden abhängigen Patentansprüchen angegeben.
- Kurzbeschreibung der Figuren
-
1 ist eine perspektivische Ansicht eines Geschützturms gemäß der Erfindung, der mit einer Automatikkanone und mit einem Granatwerfer ausgestattet ist und in dem die parallel eingebauten Läufe der Waffen eine Erhöhung von 0° annehmen; -
2 ist eine teilweise aufgebrochene Ansicht ähnlich1 , wobei die Läufe aber in einer maximalen Erhöhung von ca. 85° sind; -
3 ist eine Draufsicht eines Teils des Geschützturms gemäß der Erfindung; -
4 ist eine Seitenansicht des Geschützturms gemäß der Erfindung; -
5 ist eine perspektivische Ansicht der Waffen mit verschiedenem Kaliber, die drehbar um einen gemeinsamen horizontalen Drehzapfen angebracht sind; und -
6 ist eine ähnliche Ansicht wie2 , aber mit einer Erhöhung von 0°. - Ausführliche Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
- In
1 ist ein Geschützturm gemäß der vorliegenden Erfindung, der für Militärfahrzeuge bestimmt ist, allgemein durch10 bezeichnet, wobei der Geschützturm mit einer mittelkalibrigen Automatikwaffe in Form einer Automatikkanone12 und mit einer verhältnismäßig großkalibrigen Waffe in Form eines Granatwerfers14 (oder einer Kanone) ausgestattet ist, wobei die zwei Waffen12 und14 parallel zueinander angeordnet und in der Weise in einem in den Geschützturm10 eingebauten Waffenhalter angebracht sind, dass sie zusammen um eine gemeinsame horizontale Drehachse18 gedreht werden können. Der Geschützturm10 ist wiederum in einem (nicht gezeigten) Fahrzeug angebracht, das um eine vertikale Mittelachse20 drehbar ist. Der Geschützturm10 umfasst erstens ein unteres Korbteil22 , in dem unter anderem ein Munitionsmagazin für die großkalibrige Waffe14 und Sitze für eine oder mehrere Bedienungspersonen untergebracht sind und das drehbar um die Achse20 in dem Rumpf des Fahrzeugs angebracht ist, und zweitens einen oberen gepanzerten Turmaufbau24 , der mit dem Fahrzeugrumpf verbunden ist. - In dem in
1 gezeigten Zustand nehmen die Läufe26 und28 der zwei Waffen12 und14 jeweils eine Erhöhung von 0° ein, während die Läufe26 ,28 in2 um die Achse18 auf eine Erhöhung von ca. +85° gedreht worden sind. Dies ist auch in der Seitenansicht in4 gezeigt. Je nach der Konfiguration des Fahrzeugrumpfs können die Läufe26 ,28 auch eine etwas nach unten zeigende Stellung annehmen. Wie in4 gezeigt ist, kann z. B. eine Erhöhung von wenigstens ca. –8° angenommen werden. - Wie genauer in
3 gezeigt ist, ist die Automatikkanone12 in der Weise in den Waffenhalter eingebaut, dass die Längsachse30 des Laufs26 durch die vertikale Drehachse20 des Geschützturms10 verläuft. Dementsprechend erleidet der Geschützturm10 während des Automatikfeuers keine Drehstöße um die Achse20 , die ansonsten die Schießgenauigkeit der Automatikkanone in der Querrichtung beeinträchtigen würden. Außerdem wird eine verbesserte Schießgenauigkeit in der vertikalen Richtung durch die Tatsache unterstützt, dass außerdem die Längsachse30 der Automatikkanone12 durch die horizontale Drehachse18 für den Waffenhalter (4 ) verläuft, wobei keine Drehstöße um diese Achse erzeugt werden, die ansonsten die Schießgenauigkeit in der vertikalen Richtung während des Automatikfeuers stören würden. Vorzugsweise sind die Waffen12 ,14 in der Weise in dem Waffenhalter angebracht, dass ihr gemeinsamer Schwerpunkt auf der Drehachse18 landet, was das Manövrieren der Waffen12 ,14 in die gewünschte Stellung erleichtert. - Der Granatwerfer
14 (oder die Kanone) ist in der Nähe der und neben der Automatikkanone12 angebaut und sein Lauf28 ist parallel zum Lauf26 der Automatikkanone12 gerichtet. Trotz des etwas asymmetrischen Einbaus des Granatwerfers14 (der Kanone) wird seine Schießgenauigkeit nicht beeinflusst, da der Lauf28 während der kurzen Zeitdauer, in der der Munitionsgegenstand während des Schießens darin vorhanden ist, keine Zeit hat, sich in der Querrichtung zu bewegen, während er es schafft, in die Schießstellung zurückzukehren, bevor der nächste Schuss abgefeuert werden soll. - Wie in
5 zu sehen ist, ist der Lauf28 des Granatwerfers14 in der Weise angebracht, dass er in einem in dem Waffenhalter befestigten Mantelrohr32 axial verlagerbar ist. Mit dem Mantelrohr32 und mit einem Rückseitenstück36 am hinteren Ende des Laufs28 ist eine Rücklaufbremse34 verbunden, die an der Unterseite des Hinterteils des Granatwerfers14 angeordnet ist. Gleichfalls ist mit dem Mantelrohr32 und dem Rückseitenstück36 an der Unterseite des Hinterteils des Granatwerfers14 ein Vorschubmechanismus38 verbunden, der den Lauf28 in seine vordere Stellung zurückstellt, nachdem er den Rückstoß nach dem Schuss aufgenommen hat. An der Oberseite des Mantelrohrs32 sind ein Paar Munitionsführungen40 ,42 befestigt, die eine Krümmung besitzen, die der zylindrischen Außenseite des Mantelrohrs32 folgt, und die zu dem Munitionseinlass der Automatikkanone12 führen. Diese festen Munitionsführungen40 ,42 sind vollständig hinter der horizontalen Drehachse18 angeordnet, was zu minimalen vertikalen Bewegungen des Munitionseinlasses führt, während die Automatikkanone12 erhöht wird. Diese Anordnung der festen Munitionsführungen40 ,42 erleichtert weiter die Verbindung der flexiblen Munitionszufuhrkanäle44 ,46 mit der Automatikkanone12 (siehe2 und6 ), wobei die Kanäle entlang einer Seite in dem Turmaufbau24 von einem hinten befindlichen Magazin48 verlaufen und eine Dreh- und Krümmungsbewegung, die für eine 90°-Erhöhungsbewegung der Automatikkanone erforderlich ist, sowie Bewegungen in der axialen Richtung der Kanäle44 ,46 ermöglichen. Die beschriebene Anordnung der festen Munitionsführungen40 ,42 auf der Oberseite des Mantelrohrs32 und auf der gegenüberliegenden Seite davon zu der Rücklaufbremse34 und zu dem Vorschubmechanismus38 hilft, den Durchmesser einer so genannten Waffentrommel50 , die den Waffenhalter umgibt, klein zu halten und hilft gleichzeitig, in einem verhältnismäßig kompakten Geschützturm einen weiten Erhöhungsbereich der Waffen12 ,14 zu ermöglichen. In den2 ,6 wird die Munition in aufrechter Stellung aus dem Magazin48 zugeführt, wobei sie aber ebenfalls horizontal aufbewahrt und zugeführt werden kann. Alternativ können die Einlässe der festen Führungen40 ,42 in einem Winkel von etwa dem halben Erhöhungswinkelbereich relativ zu der Längsachse des Laufs26 geneigt sein, um die Drehung der Kanäle während normaler Erhöhungen zu verringern. - Der Geschützturm
10 ist mit einem Kreiselstabilisierungsmechanismus (nicht gezeigt) versehen, der es ermöglicht, auf Ziele zu schießen, wenn das Fahrzeug in Bewegung ist.
Claims (8)
- Geschützturm (
10 ), der für ein Militärfahrzeug bestimmt ist und mit einer mittelkalibrigen Automatikwaffe (12 ), insbesondere mit einer Automatikkanone, und mit einer verhältnismäßig großkalibrigen Waffe (14 ), insbesondere einem Granatwerfer oder einer Kanone, ausgestattet ist, in dem die zwei Waffen (12 ,14 ) zunächst in der Weise in einem in den Geschützturm (10 ) eingebauten Waffenhalter angebracht sind, dass sie zusammen um eine gemeinsame horizontale Drehachse (18 ) gedreht werden können, wobei sie zweitens zusammen mit dem Turm (10 ) um eine vertikale Mittelachse (20 ) desselben gedreht werden können, wobei die großkalibrige Waffe (14 ) neben der und parallel zu der Automatikwaffe (12 ) angebracht ist und sich in ihrer Nähe befindet, und in dem wenigstens ein Munitionsmagazin (48 ) in dem Geschützturm mit wenigstens einem Führungskanal (44 ,46 ) zum Führen eines Munitionsgürtels aus dem Magazin (48 ) zu der Automatikwaffe (12 ) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Automatikwaffe (12 ) in der Weise in dem Waffenhalter angebracht ist, dass die Längsachse (30 ) des Laufs (26 ) der Automatikwaffe durch die gemeinsame horizontale Drehachse (18 ) und durch die vertikale Mittelachse (20 ) des Geschützturms verläuft. - Geschützturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Waffen (
12 ,14 ) in dem Waffenhalter innerhalb eines Erhöhungsbereichs von ca. –10° bis +85° zusammen um die horizontale Drehachse (18 ) drehbar sind. - Geschützturm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Waffen (
12 ,14 ) in der Weise in dem Waffenhalter angebracht sind, dass ihr gemeinsamer Schwerpunkt auf der horizontalen Drehachse (18 ) liegt. - Geschützturm nach einem der Ansprüche 1–3, in dem die großkalibrige Waffe (
14 ) verlagerbar in einem Mantelrohr (32 ) in dem Waffenhalter angebracht und mit einem Rücklaufdämpfer (34 ) und mit einem Vorschubmechanismus (38 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücklaufdämpfer (34 ) und der Vorschubmechanismus (38 ) an der Unterseite des Mantelrohrs (32 ) eingebaut sind, während an der Oberseite davon wenigstens eine Munitionsführung (40 ,42 ) fest angeordnet ist, die der Krümmung der Oberseite des Mantelrohrs (32 ) folgt und nach vorn zu einem Munitionseinlass in der angrenzenden Automatikwaffe (12 ) führt. - Geschützturm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Munitionsführungskanal (
44 ,46 ), der axial erweiterbar und in jeder Ebene flexibel ist, mit einem Einlass der jeweiligen festen Munitionsführung (40 ,42 ) verbunden ist. - Geschützturm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Munitionsmagazin (
48 ) hinter den Waffen (12 ,14 ) in den Geschützturm (10 ) eingebaut ist und dass der flexible Munitionsführungskanal (44 ,46 ) von dem Magazin nach vorn verläuft und in der Weise gekrümmt ist, dass die Munition in dem flexiblen Führungskanal (44 ,46 ) über das Mantelrohr (32 ) für die großkalibrige Waffe (14 ) und in die feste Führung (44 ,46 ) eingeführt werden kann, wobei die Munition im Wesentlichen horizontal mit ihrem vorderen Ende in Schießrichtung liegt und der Lauf (26 ) der Automatikwaffe eine Erhöhung von 0° hat. - Geschützturm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Munitionsmagazin (
48 ) hinter den Waffen (12 ,14 ) in den Geschützturm (10 ) eingebaut ist und dass der flexible Munitionsführungskanal (44 ,46 ) von dem Magazin nach vorn verläuft und in der Weise gekrümmt ist, dass die Munition in dem flexiblen Führungskanal über das Mantelrohr (32 ) für die großkalibrige Waffe (14 ) und in die feste Führung eingeführt werden kann, wobei die Munition relativ zu dem Lauf (26 ) der Automatikwaffe in einem Winkel geneigt ist, der etwa dem halben gesamten Erhöhungswinkelbereich entspricht. - Geschützturm nach einem der Ansprüche 5–7, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Führung (
40 ,44 ) an dem Mantelrohr (32 ) der großkalibrigen Waffe in der Nähe der horizontalen Drehachse (18 ) und an deren Seite, die von der Mündung der Waffe abgewandt ist, angeordnet ist.
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