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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Kohlenstoffring- oder heterozyklischen Nitrilverbindung durch Ammonoxidation unter
Verwendung einer Kohlenstoffring- oder heterozyklischen Verbindung
mit organischen Substituenten als Rohmaterial.
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2. Beschreibung der verwandten
Fachbereiche
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Kohlenstoffring-Nitrilverbindungen
sind nützlich
als Rohmaterialien für
synthetische Harze und Agrochemikalien und als Zwischenverbindungen
für Amine
und Isocyanate. Heterozyklische Nitrilverbindungen sind als Zwischenverbindungen
für Arzneistoffe
und Additive für
Futter- und Nahrungsmittel nützlich.
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Das
Verfahren zum Umsetzen einer organischen Verbindung, wie einer Kohlenstoffring-
oder heterozyklischen Verbindung mit einem organischen Substituenten
oder organischen Substituenten (im Folgenden gelegentlich als eine
Verbindung mit organischen Substituenten bezeichnet) mit Ammoniak und
einem sauerstoffhaltigen Gas wird Ammonoxidation genannt, und im
Allgemeinen werden Nitrilverbindungen gemäß einer katalytischen Gasphasenreaktion
gebildet.
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Es
ist bekannt, dass Katalysatoren, welche Vanadium, Molybdän oder Eisen
enthalten, für
die Ammonoxidation verwendet werden.
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Zum
Beispiel ist in der offen gelegten japanischen Patentanmeldung Nr.
Heisei 11(1999)-209 332 ein Verfahren zur Ammonoxidierung aromatischer Kohlenwasserstoff-
und heterozyklischer Verbindungen mit Alkylgruppen als Substituenten
in Gegenwart eines Oxide von V, Cr, B und Mo enthaltenden Katalysators
beschrieben. In der offen gelegten japanischen Patentanmeldung Nr.
Heisei 9(1997)-71561 ist ein Verfahren zur Bildung von Dicyanobenzol
durch die Ammonoxidation von Xylol in Gegenwart eines Oxide von
Fe, Sb und V enthaltenden Katalysators beschrieben.
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Die
US 3 462 476 offenbart ebenfalls
ein Verfahren für
die Herstellung aromatischer Nitrile.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Reaktionsbedingungen bei der Ammonoxidation, wie die Zusammensetzung
des Einspeisegases, die Kontaktzeit und die Reaktionstemperatur sind
wichtige Faktoren, welche die Ausbeute und Produktivität der Nitrilverbindung
bestimmen, und müssen
streng kontrolliert werden. Wenn demgegenüber die Nitrilverbindung durch
die Ammonoxidation gebildet wird, wird die Luft industriell als
Sauerstoffquelle verwendet. Wenn die Luft als Sauerstoffquelle verwendet
wird, kann es häufig
vorkommen, dass die Zusammensetzung des Einspeisegases und die Kontaktzeit
nicht mit den optimalen Werten gewählt werden können, da
der Gehalt an Sauerstoff in der Luft konstant ist. Reiner Sauerstoff
und Stickstoff kann zur Einstellung der Zusammensetzung des Einspeisegases
verwendet werden. Allerdings sind weitere Vorrichtungen zur Herstellung
von reinem Sauerstoff und Stickstoff für die Verwendung dieser Gase erforderlich
und die Baukosten der Anlage nehmen zu. Daher ist dieses Verfahren
nicht bevorzugt.
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Die
vorliegende Erfindung hat das Ziel, ein Verfahren bereitzustellen,
welches in dem Verfahren zur Herstellung einer Nitrilverbindung
unter Verwendung einer Kohlenstoffring- oder heterozyklischen Verbindung
mit organischen Substituenten, von Ammoniak und der Luft als Rohmaterialien
gemäß der katalytischen
Gasphasen-Ammonoxidation
die Reaktion unter ausgezeichneten Bedingungen erreichen kann durch
Einstellen der Zusammensetzung des Einspeisegases und der Kontaktzeit
ohne zusätzliche
Anlagen und die Nitrilverbindung in einer industriell vorteilhaften
Weise in hoher Ausbeute bereitstellen kann.
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Als
das Ergebnis eingehender Untersuchungen durch die Erfinder der vorliegenden
Anmeldung zur Erreichung des oben genannten Ziels stellte man fest,
dass das oben genannte Ziel erreicht werden konnte, wenn die Restgaskomponente,
die erhalten wurde, nachdem die gebildete Nitrilverbindung von dem
Reaktionsgas der Ammonoxidation abgetrennt worden war, in den Reaktor
in einer spezifischen Menge zurückgeführt wurde
und das Verhältnis
der molaren Menge des molekularen Sauerstoffs zu der molaren Menge
des organischen Substituenten in der Kohlenstoffring- oder heterozyklischen
Verbindung, die in den Reaktor eingespeist wurden, in einem spezifischen
Bereich gehalten wurde. Die vorliegende Erfindung wurde auf Basis
dieser Erkenntnis vollendet.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer
Nitrilverbindung bereit, welches das Einführen einer Kohlenstoffring- verbindung mit organischen
Substituenten oder einer heterozyklischen Verbindung mit organischen
Substituenten in einen Reaktor in Kombination mit Ammoniak und Luft und
die Ammonoxidation der eingeführten
Verbindung in Gegenwart eines Katalysators umfasst, wobei während der
Reaktion eine Restgaskomponente, welche erhalten wird, nachdem die
gebildete Nitrilverbindung von einem aus dem Reaktor abgeführten Reaktionsgas
getrennt worden war, in den Reaktor in einer Menge im Bereich von
10 bis 60 Vol.-%, bezogen auf die Menge eines frischen Rohmaterialgases, zurückgeführt wird,
welches die Kohlenstoffringverbindung mit organischen Substituenten
oder die heterozyklische Verbindung mit organischen Substituenten,
Ammoniak und die Luft, welche frisch dem Reaktor zurückgeführt wird,
umfasst, und das Verhältnis der
molaren Menge an molekularem Sauerstoff zu der molaren Menge des
organischen Substituenten in der Kohlenstoffringverbindung mit organischen Substituenten
oder der heterozyklischen Verbindung mit organischen Substituenten,
die in den Reaktor eingespeist werden (O2/organischer
Substituent), im Bereich von 1,5 bis 7 gehalten wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 zeigt
ein Fließdiagramm,
welches eine Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung zeigt. In dieser Ausführungsform
wird die Ammonoxidation in Übereinstimmung
mit der Reaktion unter Einsatz eines Wirbelbetts durchgeführt. Das
aus dem Reaktor abgeführte
Reaktionsgas wird mit einem Lösungsmittel
in Kontakt gebracht und die Reaktionsprodukte werden gesammelt.
Das nach diesem Schritt erhaltene restliche Gas wird mit Wasser
in Kontakt gebracht und Ammoniak wird gewonnen. Das nach diesen
Schritten erhaltene restliche Gas wird in den Ammonoxidationsreaktor
zurückgeführt. In
der 1 bedeutet 1 einen Ammonoxidationsreaktor, 2 bedeutet
eine Säule
zum Gewinnen eines Nitrils und 3 bedeutet eine Säule zum
Waschen mit Wasser.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Kohlenstoffringverbindung mit organischen Substituenten, welche
als Rohmaterial in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist
eine Kohlenstoffringverbindung mit einem Kohlenstoffring, wie Benzolring,
Naphthalin-Ring, Anthracen-Ring, Cyclohexen-Ring, Cyclohexan-Ring,
Dihydronaphthalin-Ring, Tetralin-Ring und Decalin-Ring, und organischen
Substituenten, wie eine Methylgruppe, Ethylgruppe, Propylgruppe,
Formylgruppe, Acetylgruppe, Hydroxymethylgruppe und Methoxycarbonylgruppe, als
Seitenketten auf dem Kohlenstoffring. Die Kohlenstoffringverbindung
kann weiter Atome und Gruppen aufweisen, welche nicht an der Ammonoxidation teilhaben,
wie ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe, Alkoxylgruppe, Phenylgruppe,
Aminogruppe und Nitrogruppe. Beispiele für die Kohlenstoffringverbindung
mit organischen Substituenten schließen Toluol, Xylol, Trimethylbenzol,
Ethylbenzol, Methylnaphthalin, Dimethylnaphthalin, Methyltetralin,
Dimethyltetralin, Chlortoluol, Dichlortoluol, Methylanilin, Kresol
und Methylanisol, ein.
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Die
heterozyklische Verbindung mit organischen Substituenten, welche
als das Rohmaterial verwendet wird, ist eine heterozyklische Verbindung mit
einem heterozyklischen Ring, wie einem Furan-Ring, Pyrrol-Ring,
Indol-Ring, Thiophen-Ring, Pyrazol-Ring, Imidazol-Ring, Oxazol-Ring,
Pyran-Ring, Pyridin-Ring, Chinolin-Ring, Isochinolin-Ring, Pyrrolin-Ring,
Pyrrolidin-Ring, Imidazolin-Ring, Imidazolidin-Ring, Piperidin-Ring
und Piperadin-Ring, und organische Substituenten, wie die weiter
oben als Seitenketten auf dem heterozyklischen Ring beschriebenen.
Die heterozyklische Verbindung kann weiter als Seitenketten davon
Atome und Gruppen umfassen, welche nicht an der Ammonoxidation teilhaben,
wie die weiter oben für
die Kohlenstoffringverbindung beschriebenen. Beispiele für die heterozyklische
Verbindung schließen
Furfural, 2-Methylthiophen, 3-Methylthiophen, 2-Formylthiophen, 4-Methylthiazol, Methylpyridin,
Dimethylpyridin, Trimethylpyridin, Methylchinolin, Methylpyrazin, Dimethylpyrazin
und Methylpiperadin ein.
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Die
Verbindungen können
einzeln oder als eine Mischung von zwei oder mehreren verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung wird vorteilhafterweise auf die Herstellung
von Isophthalonitril aus meta-Xylol
mit zwei Methlgruppen auf dem Benzolring unter den oben genannten
Verbindungen angewandt.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Nitrilverbindung durch die Ammonoxidation
in Übereinstimmung
mit der katalytischen Gasphasen-Ammonoxidation hergestellt. Für die Ammonoxidation
kann zum Beispiel ein Festbettreaktor, ein Bewegtbettreaktor oder
ein Wirbelbettreaktor zum Einsatz kommen. Der Wirbelbettreaktor
ist vom Standpunkt der Regulierung der Reaktionstemperatur und der
Kosten der Vorrichtung bevorzugt. Der in der vorliegenden Erfindung
eingesetzte Katalysator unterliegt keiner speziellen Beschränkung, solange
der Katalysator für
die Ammonoxidation in Übereinstimmung
mit der katalytischen Gasphasenreaktion geeignet ist. Als Katalysator
sind zum Beispiel Katalysatoren, welche ein Oxid von mindestens
einem Element, gewählt
aus Vanadium, Molybdän
und Eisen, umfassen, bevorzugt.
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Wenn
der Fließbettkatalysator
eingesetzt wird, liegt der Teilchendurchmesser des Katalysators im
Bereich von 10 bis 300 μm.
Der durchschnittliche Teilchendurchmesser liegt im Bereich von 30
bis 200 μm
und vorzugsweise im Bereich von 40 bis 100 μm. Die Schüttdichte des Katalysators liegt
im Bereich von 0,5 bis 2 g/cm3 und vorzugsweise
im Bereich von 0,7 bis 1,5 g/cm3.
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In
der vorliegenden Erfindung kann Ammoniak der industriellen Güteklasse
als Ammoniak verwendet werden. Die Menge an Ammoniak, ausgedrückt als
das Verhältnis
der molaren Menge an Ammoniak zu der molaren Menge des organischen
Substituenten in dem Kohlenstoffring oder der heterozyklischen Verbindung
des Rohmate rials (NH3/organischer Substituent)
liegt im Bereich von 1 bis 10 und vorzugsweise im Bereich von 3
bis 7. Wenn die Menge an Ammoniak weniger als der oben genannte
Bereich beträgt,
nimmt die Ausbeute der Nitrilverbindung ab. Wenn die Menge an Ammoniak über den oben
genannten Bereich hinausgeht, entstehen industrielle Nachteile,
da der Verlust oder die Kosten der Rückgewinnung an nicht umgesetztem
Ammoniak zunehmen. In der vorliegenden Erfindung wird das restliche
Gas, das erhalten wird, nachdem die Nitrilverbindung der Zielverbindung
von dem aus dem Reaktor abgeführten
Reaktionsgas abgetrennt wurde, in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt. Wenn Ammoniak
in dem restlichen Gas in einer höheren Menge
als der zu vernachlässigenden
Menge enthalten ist, kann die Menge der Frischzufuhr an Ammoniak
in geeigneter Weise eingestellt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Luft als Sauerstoffquelle verwendet.
Die Menge der Luft wird in einer Weise eingestellt, sodass das Verhältnis der
molaren Menge an Sauerstoff zu der molaren Menge des organischen
Substituenten in der Kohlenstoffring- oder heterozyklischen Verbindung
des Rohmaterials (O2/organischer Substituent)
im Bereich von 1,5 bis 7 und vorzugsweise im Bereich von 1,5 bis
5 liegt. Wenn die Menge der Luft weniger als der oben genannte Bereich
ist, nimmt die Ausbeute der Nitrilverbindung ab, Wenn die Menge
der Luft den oben genannten Bereich übersteigt, nimmt die Raum-Zeit-Ausbeute
ab. In der vorliegenden Erfindung wird das restliche Gas, das erhalten
wird, nachdem die Nitrilverbindung der Zielverbindung von dem aus
dem Reaktor abgeführten
Reaktionsgas abgetrennt wurde, in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt. Wenn
Sauerstoff in dem restlichen Gas in einer höheren Menge als der zu vernachlässigenden
Menge enthalten ist, kann die Menge an Frischzufuhr der Luft in
geeigneter Weise eingestellt wer den, da das oben genannte Verhältnis O2/organischer Substituent reguliert werden
muss.
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Der
Ammonoxidationsdruck kann ein beliebiger Atmosphärendruck, ein zusätzlicher
Druck und ein herabgesetzter Druck sein. Es ist bevorzugt, dass der
Druck im Bereich um den Atmosphärendruck
bis 0,2 MPa liegt. Die Kontaktzeit zwischen dem Reaktionsgas und
dem Katalysator wird in Abhängigkeit von
den Bedingungen, wie dem Typ der Verbindung mit organischen Substituenten,
der Zusammensetzung der eingespeisten Rohmaterialien und der Reaktionstemperatur
variiert. Die Kontaktzeit liegt im Alllgemeinen im Bereich von 0,5
bis 30 Sekunden.
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Die
Reaktionstemperatur liegt im Bereich von 300 bis 500°C und vorzugsweise
im Bereich von 330 bis 470°C.
Wenn die Temperatur niedriger als der oben genannte Bereich ist,
wird keine ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit erzielt. Wenn die Temperatur
den oben genannten Bereich übersteigt, nimmt
die Menge an Nebenprodukten, wie Kohlendioxid und Cyanwasserstoff,
zu und die Ausbeute der Nitrilverbindung nimmt ab. Die Reaktionstemperatur wird
in geeigneter Weise festgelegt, um die optimale Ausbeute unter den
oben genannten Bedingungen unter Berücksichtigung der Veränderung
der Aktivität des
Katalysators vorzusehen.
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In
der vorliegenden Erfindung wird die Restgaskomponente, die erhalten
wird, nachdem die Nitrilverbindung der Zielverbindung von dem am
Auslass des Reaktors abgeführten
Reaktionsgas abgetrennt wurde, in den Reaktor zurückgeführt. Beispiele für das Verfahren
zum Abtrennen und Rückgewinnen der
Nitrilverbindung von dem Reaktionsgas schließen die folgenden Verfahren
(1) und (2) ein. (1) Ein Verfahren, in welchem das Reaktionsgas
mit einem organischen Lösungsmittel
in Kontakt gebracht wird, welches die Nitrilverbindung auflöst, sodass
die Nitrilverbindung mit dem Lösungsmittel
gewonnen wird und von den Restgaskomponenten abgetrennt wird. (2)
Ein Verfahren, in welchem das Reaktionsgas gekühlt wird, sodass die Nitrilverbindung
abgetrennt oder als ein Feststoff oder eine Flüssigkeit kondensiert wird und
von dem Restgaskomponenten abgetrennt wird. In dem Verfahren (1)
wird ein organisches Lösungsmittel,
wie Alkylbenzol, eine heterozyklische Verbindung, ein Kohlenstoffring-Nitril und ein heterozyklisches
Nitril als das oben genannte Lösungsmittel
eingesetzt. Es ist bevorzugt, dass eine in der Ammonoxidation gebildete
Nitrilverbindung, wie eine Mononitrilverbindung, verwendet wird,
da die Zahl der Substanzen in dem Verfahren nicht zunimmt. Zum Beispiel
ist es bevorzugt, dass als Nebenprodukt gebildetes meta-Tolunitril
in der Ammonoxidation verwendet wird, wenn Isophthalonitril aus
meta-Xylol erhalten wird.
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Das
nach der Abtrennung der Nitrilverbindung erhaltene Restgas umfasst
Stickstoff als Hauptkomponente, Sauerstoff, Ammoniak, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid,
Cyanwasserstoff, Wasser und die nicht umgesetzte Verbindung mit
organischen Substituenten. Das restliche Gas kann in den Ammonoxidationsreaktor
ohne irgendwelche Behandlungen zugeführt werden. Wo erforderlich,
werden Komponenten, wie Wasser, Kohlendioxid, Cyanwasserstoff, Ammoniak
und die nicht umgesetzte Verbindung mit organischen Substituenten
aus dem Restgas entfernt und das resultierende Gas, welches Stickstoff
als Hauptkomponente enthält,
kann in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt werden. Die Erfinder der
vorliegenden Anmeldung schlugen in der offen gelegten japanischen
Patentanmeldung Nr. 2001-348 370 ein Verfahren vor, in welchem nicht umgesetztes
Ammoniak und Cyanwasserstoff abgetrennt werden und durch Absorption
mit Wasser von einem Restgas, das durch Abtrennen einer Nitrilverbindung
erhalten wird, rückgewonnen
werden, und diese Verbindungen in das Reaktionssystem zurückgeführt werden.
Das restliche Gas, von welchem die Nitrilverbindung, Ammoniak und
Cyanwasserstoff abgetrennt wurden, kann aus dem am Auslass des Reaktors
abgeführten
Reaktionsgas erhalten werden, zum Beispiel gemäß diesem Verfahren, und in den
Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung liegt die Menge des in den Reaktor zurückgeführten Restgases
im Bereich von 10 bis 60 Vol.-% und vorzugsweise im Bereich von
15 bis 50 Vol.-%, bezogen auf die Menge des frischen Rohmaterialgases,
welches die Verbindung mit organischen Substituenten, Ammoniak und die
Luft, welche frisch in den Reaktor eingespeist werden, umfasst.
Wenn die Menge des recycelten Restgases weniger als der oben genannte
Bereich beträgt,
wird die Wirkung der vorliegenden Erfindung nicht in ausreichender
Weise erreicht. Wenn die Menge des recycelten Restgases den oben
genannten Bereich übersteigt,
nimmt die Menge der recycelten Substanzen zu und die Raum-Zeit-Ausbeute nimmt
ab. In der vorliegenden Erfindung bedeutet Vol.-% den Prozentanteil
der Volumina im so genannten Standardzustand, d. h. bei 0°C unter Atmosphärendruck.
In dem Verfahren der vorliegenden Erfindung, in welchem das restliche
Gas in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt wird, wird die Reaktion
durchgeführt,
während
das Verhältnis
der molaren Menge an molekularem Sauerstoff zu der Zahl des organischen
Substituenten in der Verbindung mit organischen Substituenten, die
in den Reaktor eingespeist werden (O2/organischer
Substituent) im Bereich von 1,5 bis 7 und vorzugsweise im Bereich
von 1,5 bis 5 gehalten wird. Aus diesem Grund werden in der vorliegenden
Erfindung die Menge des recycelten Restgases und die Menge der eingespeisten
Luft in einer Weise eingestellt, sodass das Verhältnis der Menge auf Volumenbasis
des recycelten Restgases zu der Menge auf Volumenbasis des Gases
des frischen Rohmaterials (der Menge des recycelten Restgases/der
Menge an Gas des frischen Rohmaterials) im Bereich von 10 bis 60
% liegt und der O2/organische Substituent
im Bereich von 1,5 bis 7 liegt. Zum Einstellen der Menge der eingespeisten
Substanzen wird die Konzentration an Sauerstoff in dem recycelten
Restgas bestimmt und die geeigneten Mengen der eingespeisten Substanzen
können
auf Basis des Ergebnisses festgelegt werden. Die Konzentration an Sauerstoff
in dem recycelten Restgas kann leicht gemäß der Gaschromatographie oder
durch die Verwendung eines kommerziellen Sensors der Sauerstoffkonzentration
bestimmt werden. Die Wirkung der Erhöhung der Ausbeute kann durch
Einspeisen der optimalen Menge des Stickstoff als Hauptkomponente
enthaltenden Restgases erhalten werden, während die relativen Mengen,
ausgedrückt
durch O2/organischer Substituent, auf den
geeigneten Bereich einreguliert wird.
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In
der vorliegenden Erfindung liegt die Konzentration der Verbindung
mit organischen Substituenten in dem in den Reaktor eingespeisten
Gas im Bereich von 0,2 bis 10 Vol.-% und vorzugsweise im Bereich
von 0,5 bis 5 Vol.-%. Wenn die Konzentration den oben genannten
Bereich übersteigt,
nimmt die Ausbeute der Nitrilverbindung ab. Wenn die Konzentration
kleiner als der oben genannte Bereich ist, nimmt die Raum-Zeit-Ausbeute
ab. Wenn das Verfahren der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird, kann
die hervorragende Ausbeute durch Einstellen der Konzentration der
Verbindung mit organischen Substituenten auf 0,07 Mol oder weniger
erhalten werden, wie durch die molare Menge des organischen Substituenten
pro 1 Mol der gesamten, in den Reaktor eingespeisten Komponenten
ausgedrückt. In
diesem Zustand zeigte sich die Wirkung der vorliegenden Erfindung
noch wirksamer. Die molare Menge des organischen Substituenten pro
1 Mol der gesamten in den Reaktor eingespeisten Komponenten bedeutet
den Wert, der durch Mulitplizieren der Konzentration auf Volumenbasis
der Verbindung mit organi schen Substituenten mit der Zahl des organischen
Substituenten in der Verbindung mit organischen Substituenten erhalten
wird. Zum Beispiel ergibt Xylol mit zwei Methylgruppen als die organische Substituenten
in einer Menge von 1,5 Vol.-% eine Konzentration des organischen
Substituenten von 0,015 × 2
= 0,03 Mol pro 1 Mol der gesamten in den Reaktor eingespeisten Komponenten.
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Die 1 zeigt
ein Fließdiagramm,
welches eine Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung zeigt. In dieser Ausführungsform
wird die Ammonoxidation gemäß der Umsetzung
unter Verwendung eines Wirbelbetts durchgeführt. Das aus dem Reaktor abgeführte Reaktionsgas
wird mit einem Lösungsmittel
in Kontakt gebracht und die Reaktionsprodukte werden gesammelt.
Das nach diesem Schritt erhaltene Restgas wird mit Wasser in Kontakt
gebracht und Ammoniak wird gewonnen. Das nach diesen Schritten erhaltene
Restgas wird in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt. In der 1 bedeutet 1 einen
Ammonoxidationsreaktor, 2 bedeutet eine Säule zum
Gewinnen eines Nitrils und 3 bedeutet eine Säule zum
Waschen mit Wasser.
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In
der 1 ist ein Ammonoxidationsreaktor 1 mit
dem Fließbettkatalysator
gepackt. In den Reaktor werden die Verbindung mit organischen Substituenten,
Ammoniak, die Luft und das recycelte Restgas eingespeist und die
Ammonoxidation wird durchgeführt.
Ein Kühlrohr
befindet sich an der Innenseite des Reaktors und die Oberfläche des
Katalysator-Fließbetts
wird im unteren Teil des Teils am oberen Ende des Kühlrohrs
angeordnet. Nachdem die Teilchen des Katalysators in dem Reaktionsgas durch
einen Katalysatorzyklon abgetrennt wurden und zu dem Katalysator-Fließbett über ein
Rohr zum Rückführen des
Katalysators zurückgeführt wurden, wird
das Reaktionsgas über
ein Abführrohr
abgeführt.
Das aus dem Reaktor abgeführte
Reaktionsgas enthält
die Nitrilverbindung, Ammoniak, Cyanwasserstoff, Kohlendioxid, Wasser,
Kohlenmonoxid, Stickstoff, Sauerstoff und die nicht umgesetzte Verbindung
mit organischen Substituenten. Das Reaktionsgas wird zu einer Säule für die Gewinnung
eines Nitrils 2 im nächsten
Schritt überführt. In
der Säule
für die
Gewinnung eines Nitrils 2 werden das Reaktionsgas und das
Lösungsmittel
miteinander in Kontakt gebracht und die in dem Reaktionsgas enthaltene
Nitrilverbindung wird gewonnen. Das restliche Gas, das nach der
Gewinnung der Nitrilverbindung erhalten wird, wird in eine Säule zum
Waschen mit Wasser 3 überführt. In
der Säule
zum Waschen mit Wasser werden das restliche Gas und Wasser miteinander
in Kontakt gebracht, und in dem Reaktionsgas enthaltenes Ammoniak
und Cyanwasserstoff werden gewonnen. Ein Teil des aus der Säule zum
Waschen mit Wasser erhaltenen Restgases wird in den Ammonoxidationsreaktor
zurückgeführt und
die verbleibende Menge des restlichen Gases wird in eine Vorrichtung zum
Behandeln eines Gases für
die Entsorgung, wie eine Verbrennungsvorrichtung, eingeleitet.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird noch spezifischer unter Bezugnahme auf
die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben. Jedoch
ist die vorliegende Erfindung nicht auf die Beispiele und Vergleichsbeispiele
beschränkt.
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In
dem folgenden Beispiel und Vergleichsbeispiel basieren die Ergebnisse
der Reaktion auf der eingespeisten Menge an meta-Xylol (MX).
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Herstellung
eines Katalysators
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Zu
229 g Vanadiumpentoxid V2O5 wurden 500
ml Wasser hinzugegeben. Die resultierende Mischung wurde bei 80
bis 90°C
erwärmt und
477 g Oxalsäure
wurden unter ausreichendem Rühren
zugegeben und gelöst.
Getrennt davon wurden 400 ml Wasser zu 963 g Oxalsäure zugegeben
und die resultierende Mischung wurde bei 50 bis 60°C erwärmt. Der
erhaltenen Lösung
wurde eine Lösung,
die durch Zugabe von 252 g Chromsäureanhydrid CrO3 in
200 ml Wasser erhalten wurde, unter ausreichendem Rühren zugegeben
und gelöst.
Mit der weiter oben erhaltenen Lösung
von Vanadiumoxalat wurde die oben erhaltene Lösung von Chromoxalat bei 50
bis 60°C
vermischt und es wurde eine Vanadium-Chrom-Lösung erhalten. Der erhaltenen
Lösung wurde
eine Lösung,
die durch Lösen
von 41,1 g Phosphormolybdänsäure H3(PMo12O40)·20H2O in 100 ml Wasser erhalten wurde, zugegeben.
Der resultierenden Lösung
wurde eine Lösung,
die durch Lösen
von 4,0 g Kaliumacetat CH3COOK in 100 ml Wasser
erhalten wird, zugegeben und danach wurden 2500 g 20 Gew.-%iges
wässriges
Silicasol (enthaltend 0,02 Gew.-% Na2O)
zugegeben. Der erhaltenen Aufschlämmung wurden 78 g Borsäure H3BO3 zugegeben und
ausreichend vermischt. Die sich daraus ergebende Flüssigkeit
wurde durch Erwärmen konzentriert,
bis die Menge der Flüssigkeit
etwa 3800 g war. Die erhaltene Katalysatorlösung wurde durch Sprühen getrocknet,
während
die Temperatur am Einlass auf 250°C
gehalten wurde und die Temperatur am Auslass auf 130°C gehalten
wurde. Der nach dem Trocknen durch Sprühen erhaltene Katalysator wurde
in einem Trockner bei 130°C
12 Stunden lang getrocknet und bei 400°C 0,5 Stunden lang und danach
bei 550°C
8 Stunden lang unter einem Luftstrom kalziniert und es wurde ein
fluidisierter Katalysator hergestellt. Der Katalysator enthielt
die Komponenten in solchen Mengen, dass das Atomverhältnis der
Komponenten V:Cr:B:Mo:P:Na:K 1 : 1 : 0,5 : 0,086 : 0,007 : 0,009
: 0,020 war und die Konzentration der Katalysatorkomponenten in
dem fluidisierten Katalysator 50 Gew.-% war.
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
Ammonoxidation von meta-Xylol wurde unter Einsatz des in 1 gezeigten
Ammonoxidationsreaktors durchgeführt.
Der Ammonoxidationsreaktor wurde mit 2300 kg des weiter oben hergestellten
fluidisierten Katalysators gepackt. Die Luft, meta-Xylol (MX) und
Ammoniakgas, wurden bei 180°C vorerwärmt und
in den Reaktor eingespeist. Die Einspeismenge von MX war 242 kg/h,
die Einspeismenge an Ammoniak war 342 kg/h und die Einspeismenge
der Luft war 1390 Nm3/h. Die Reaktion wurde
unter einem Reaktionsdruck von 0,08 MPa durchgeführt und es wurde Isophthalonitril
(IPN) erhalten. Das Reaktionsgas wurde in eine Säule zum Gewinnen eines Nitrils
eingeführt
und die in dem Reaktionsgas enthaltene Nitrilverbindung wurde gewonnen. Das
restliche Gas, das nach der Gewinnung der Nitrilverbindung erhalten
wurde, wurde in eine Säule zum
Waschen mit Wasser eingeleitet und mit Wasser in Kontakt gebracht,
und es wurden in dem Reaktionsgas enthaltenes Ammoniak und Cyanwasserstoff gewonnen.
Die Gesamtmenge des aus der Säule zum
Waschen mit Wasser abgeführten
Restgases wurde in eine Vorrichtung zum Behandeln des Abführgases
ohne eine Zurückführung in
den Ammonoxidationsreaktor eingeführt.
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Als
die Reaktionstemperatur eingestellt wurde, zeigte die Ausbeute an
IPN den Maximalwert bei einer Reaktionstemperatur von 431°C. Die Ergebnisse
der Reaktion sind wie folgt: Ausbeute an IPN: 82,3 Mol-%; Ausbeute
an meta-Tolunitril: 1,3 %; und die Ausbeute der durch Verbrennung
gebildeten Komponenten (Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Cyanwasserstoff):
13,5 %.
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Beispiel 1
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Die
Reaktion wurde in Übereinstimmung
mit den gleichen Verfahrensweisen wie sie im Vergleichsbeispiel
1 durchgeführt
wurden, durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass das aus der Säule
zum Waschen mit Wasser in einer Menge von 830 Nm3/h
abgeführte
restliche Gas in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt wurde, die Einspeismenge
der Luft 1200 Nm3/h war und die Reaktionstemperatur
441°C war.
Die Konzentration an Sauerstoff in dem aus der Säule zum Waschen mit Wasser 3 erhaltenen
Restgas war 5,2 Vol.-%. Die Menge des recycelten Restgases war 48,8
Mol-%, bezogen auf die Menge der Frischzufuhr des Rohmaterialgases,
das O2/organischer Substituent war 2,9,
und das Verhältnis
der molaren Menge des organischen Substituenten zu der molaren Menge
der gesamten in den Reaktor eingespeisten Komponenten war 0,040.
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Die
Ergebnisse der Reaktion waren wie folgt: Ausbeute an IPN: 87,1 Mol-%;
Ausbeute an meta-Tolunitril: 4,1 %; und die Ausbeute der durch Verbrennung
gebildeten Komponenten (Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Cyanwasserstoff):
6,2 %. Die Ausbeute an IPN nahm gegenüber derjenigen im Vergleichsbeispiel
1 zu.
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Beispiel 2
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Die
Reaktion wurde in Übereinstimmung
mit den gleichen Verfahrensweisen wie sie im Vergleichsbeispiel
1 durchgeführt
wurden, durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass das aus der Säule
zum Waschen mit Wasser in einer Menge von 650 Nm3/h
abgeführte
restliche Gas in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt wurde, die Einspeismenge
der Luft 1300 Nm3/h war und die Reaktionstemperatur
438°C war.
Die Konzentration an Sauerstoff in dem aus der Säule zum Waschen mit Wasser 3 erhaltenen
Restgas war 5,6 Vol.-%. Die Menge des recycelten Restgases war 36,1
Mol-%, bezogen auf die Menge der Frischzufuhr des Rohmaterialgases,
das O2/organischer Substituent war 3,0,
und das Verhältnis
der molaren Menge des organischen Substituenten zu der molaren Menge
der gesamten in den Reaktor eingespeisten Komponenten war 0,042.
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Die
Ergebnisse der Reaktion waren wie folgt: Ausbeute an IPN: 86,1 Mol-%;
Ausbeute an meta-Tolunitril: 3,3 %; und die Ausbeute der durch Verbrennung
gebildeten Komponenten (Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Cyanwasserstoff):
8,4 %. Die Ausbeute an IPN nahm gegenüber derjenigen im Vergleichsbeispiel
1 zu.
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Beispiel 3
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Die
Reaktion wurde in Übereinstimmung
mit den gleichen Verfahrensweisen wie sie im Vergleichsbeispiel
1 durchgeführt
wurden, durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass das aus der Säule
zum Waschen mit Wasser in einer Menge von 350 Nm3/h
abgeführte
restliche Gas in den Ammonoxidationsreaktor zurückgeführt wurde, die Einspeismenge
der Luft 1320 Nm3/h war und die Reaktionstemperatur
433°C war.
Die Konzentration an Sauerstoff in dem aus der Säule zum Waschen mit Wasser 3 erhaltenen
Restgas war 4,6 Vol.-%. Die Menge des recycelten Restgases war 19,2
Mol-%, bezogen auf die Menge der Frischzufuhr des Rohmaterialgases,
das O2/organischer Substituent war 2,9,
und das Verhältnis
der molaren Menge des organischen Substituenten zu der molaren Menge
der gesamten in den Reaktor eingespeisten Komponenten war 0,047.
-
Die
Ergebnisse der Reaktion waren wie folgt: Ausbeute an IPN: 84,2 Mol-%;
Ausbeute an meta-Tolunitril: 1,9 %; und die Ausbeute der durch Verbrennung
gebildeten Komponenten (Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Cyanwasserstoff):
12,1 %. Die Ausbeute an IPN nahm gegenüber derjenigen im Vergleichsbeispiel
1 zu.