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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Echtzeit-PCR.
Spezieller bezieht sich die vorliegende Erfindung auf das Gebiet
der Quantifizierung von Nukleinsäuren,
im Besonderen zelluläre
mRNA.
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Hintergrund des Stands
der Technik
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Die
Quantifizierung von mRNA ist eine bedeutende Aufgabe auf dem Gebiet
der Molekularbiologie gewesen, um Informationen über die Expression von bestimmten
interessierenden Genen zu erhalten. Herkömmlich ist dies entweder mittels
semi-quantitativer
Northern-Blot Analyse oder mittels semi-quantitativer RNAse-Schutzexperimente
getan worden.
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Außerdem haben
die Verfügbarkeit
der PCR-Technologie und im Besonderen die Verfügbarkeit der Reversen Transkriptase-PCR
(RT-PCR) einen sensitiveren quantitativen Nachweis von mRNAs mit
geringer Abundanz aus kleinen Proben ermöglicht. In der RT-PCR wird
zuerst eine einzelsträngige
cDNA von einer zu analysierenden mRNA unter Verwendung einer Reversen
Transkriptase erzeugt. Anschließend
wird ein doppelsträngiges
DNA-Amplifikationsprodukt mit Hilfe der PCR generiert.
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Es
wird ein Unterschied zwischen zwei unterschiedlichen Varianten dieses
Verfahrens gemacht. In der sogenannten „relativen Quantifizierung" wird das Verhältnis der
Expression einer bestimmten Ziel-RNA relativ zu der Menge an RNA
eines sogenannten Haushaltsgens festgestellt, von welchem angenommen
wird, in allen Zellen unabhängig
von dem jeweiligen physiologischen Status konstitutiv exprimiert
zu werden. Folglich ist die mRNA ungefähr in gleicher Menge in allen
Zellen vorhanden. Der Vorteil von diesem ist, daß unterschiedliche Ausgangsqualitäten der
verschiedenen Probematerialien und das Verfahren der RNA-Präparation
keinen Einfluß auf
das jeweilige Ergebnis haben. Jedoch ist eine absolute Quantifizierung
mit diesem Verfahren nicht möglich.
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Alternativ
kann die absolute Menge der verwendeten RNA mit Hilfe von Standard-Nukleinsäuren einer bekannten
Kopienzahl und der Amplifikation einer entsprechenden Verdünnungsreihe
dieser Standard-Nukleinsäuren
festgestellt werden. Wenn interne Standards verwendet werden, d.h.
bei der Amplifikation der Standard- und Ziel-Nukleinsäuren in einem Reaktionsgefäß, müssen Standards
eingesetzt werden, die im Vergleich zu der zu analysierenden Zielsequenz
andersartige Sequenzen haben, um in der Lage zu sein, zwischen der
Amplifikation der Standard- und
Ziel-Nukleinsäure
zu unterscheiden.
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Weiterer
Fortschritt konnte durch die Anwendung von Verfahren der kinetischen
Echtzeit-PCR erzielt werden, die eine kinetische Kontrolle der Amplifikationsreaktion
und folglich eine genauere Quantifizierung der einzelnen Zielmoleküle ermöglichen.
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In
diesem Fall wird die Bildung der PCR-Produkte in jedem Zyklus der
PCR überwacht.
Die Amplifikation wird normalerweise in Thermozyklern gemessen,
die zusätzliche
Vorrichtungen für
das Messen von Fluoreszenzsignalen während der Amplifikationsreaktion
haben. Ein typisches Beispiel von diesen ist der Roche Molecular
Biochemicals LightCycler (Cat. No. 20110468). Die Amplifikationsprodukte
werden zum Beispiel mit Hilfe von Fluoreszenz-markierten Hybridisierungssonden,
die nur Fluoreszenzsignale abgeben, wenn sie an die Ziel-Nukleinsäure gebunden
werden, oder in bestimmten Fällen
auch mit Hilfe von fluoreszierenden Farbstoffen, die doppelsträngige DNA
binden, detektiert.
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Eine
bestimmte Signalschwelle wird für
alle zu analysierenden Reaktionen festgelegt und die Anzahl der
erforderlichen Zyklen (Cp-Zyklen), um diesen Schwellenwert zu erreichen,
wird sowohl für
die Ziel-Nukleinsäure
als auch für
die Referenz-Nukleinsäuren, wie
zum Beispiel Standard- oder Haushaltsgene, ermittelt. Die absoluten
oder relativen Kopienzahlen des Zielmoleküls können auf der Grundlage der
Cp-Werte, die für die
Ziel-Nukleinsäure
und die Referenz-Nukleinsäure
erhalten werden, festgestellt werden (Gibson, U. E., et al., Genome
Res 6 (1996) 995–1001.; Bieche,
I., et al., Cancer Res 59 (1999) 2759–65.; WO 97/46707). Solche Verfahren
werden auch als Echtzeit-PCR bezeichnet.
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Zusammenfassend
bezieht sich in all den beschriebenen Verfahren für die Quantifizierung
einer Nukleinsäure
durch PCR die Kopienzahl, die während
der Amplifikationsreaktion entsteht, immer auf die Kopienzahl, die
von einer Referenz-Nukleinsäure, welche
entweder ein Standard oder eine RNA von einem Haushaltsgen ist,
gebildet wird.
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In
vielen Fällen
ist es von außerordentlichem
Interesse, mehr als ein Nukleinsäureziel
innerhalb eines Reaktionsgefäßes in einem
sogenannten Multiplex-Ansatz quantitativ zu bestimmen. Dies ist
zum Beispiel der Fall für
Ausführungsformen
der relativen Quantifizierung, worin das Expressionslevel einer
bestimmten mRNA im Vergleich zu dem Expressionslevel eines typischen
Haushaltsgens festgestellt wird (Meijerink, J., et al., J Mol Diag
3 (2001) 55–61).
Außerdem
kann die simultane Quantifizierung von unterschiedlichen mRNA-Spezies
von Interesse sein, falls komplexere Expressionsmuster untersucht
werden müssen,
um komplizierte zelluläre
Prozesse zu erforschen oder zu analysieren.
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Der
große
Nachteil bei der Multiplex-PCR ist, daß in vielen Fällen eine
Nukleinsäureziel-Spezies
mit geringer Abundanz im Vergleich zu einer zweiten Nukleinsäureziel-Spezies
nicht mit angemessener Effizienz amplifiziert werden kann, so daß ein entsprechendes
Amplifikationssignal, das dem Nukleinsäureziel mit geringer Abundanz
entspricht, nicht ermittelt wird (zum Beispiel: Berovich, D., et
al., Biotechniques 27 (1999) 762–770). Anders gesagt sind die
Dynamikbereiche der Nukleinsäuremengen,
die in einem Multiplex-Ansatz in vielen Fällen ermittelt werden können, sehr
begrenzt.
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In
diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, daß der Dynamikbereich eines
Multiplex-Ansatzes üblicherweise
unabhängig
von den absoluten Werten der verschiedenen zu detektierenden Ziel-Nukleinsäuren ist,
aber fast ausschließlich
vom molaren Verhältnis
der verschiedenen Ziel-Nukleinsäuren,
die in der zu analysierenden Probe vorhanden sind, abhängt.
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Erstaunlicherweise
jedoch scheint der Dynamikbereich, der erhalten werden kann, Probe-
und Ziel-abhängig
zu sein: Vet, J. A., et al., Proc Natl Acad Sci USA 96 (1999) 6394–9 offenbaren
eine hoch entwickelte Multiplex-Analyse für den Nachweis von vier pathogenen
Retroviren unter Verwendung von molekularen Leuchtsignalen (Molecular
Beacons), worin der Dynamikbereich 104 ist.
Gleichermaßen
legen Direktor-Myska, A. E., et al., Environ Mol Mutagen 37 (2001)
147–154
eine spezifische quantitative Analyse einer Plasmidmischung unter
Verwendung des fluorogenen 5' Nuklease-Formats
(TaqMan Format) offen, worin ein Dynamikbereich von 103 bis
104 erzielt wird.
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Tucker,
R. A., et al., Mol Diagn 6 (2001) 39–47 offenbaren eine TaqMan
Echtzeit-PCR Analyse zur relativen Quanifizierung von HPV 16 im
Vergleich zu beta-Aktin mRNA, worin die Amplifikation von 5 × 104 Aktin-Kopien die Amplifikation von HPV
16 RNA nicht beeinflußt,
jedoch beeinflußt
andererseits der 100-fache Überschuß der HPV
16 mRNA-Vorlage die Amplifikation von beta-Aktin. Besonders aus
diesem Beispiel kann geschlußfolgert
werden, daß die
molekulare Grundlage für
Probleme, einen angemessenen Dynamikbereich in der Multiplex-PCR
zu erhalten, weit davon entfernt ist, verstanden zu werden.
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Es
sind auf dem Fachgebiet Versuche gemacht worden, um dieses Problem
durch ein entsprechendes Anpassen der Primerkonzentrationen zu überwinden.
Halminen, M., et al., Cytokine 11 (1999) 87–93 offenbaren die relative
Quanifizierung von Interferon-Gamma
mRNA und Interferon-4 mRNA im Vergleich zur beta-Aktin Expression,
worin begrenzte Mengen von beta-Aktin Primern verwendet werden.
Ebenso empfehlen Berovich, D., et al., Biotechniques 27 (1999) 762–770 das
Einsetzen eines erhöhten
Primeranteils der unter-repräsentierten
Ziel-Nukleinsäure
oder alternativ, die Erniedrigung der Annealing-Temperatur solcher
Multiplex-Reaktionen.
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Alle
die Verfahren, die in dem Fachgebiet offenbart sind, erfordern jedoch
eine Zeit aufwendige Anpassung der PCR-Bedingungen als eine Vorbedingung
für die
entsprechend genaue Messung der Nukleinsäurekonzentrationen. Folglich
besteht auf diesem Fachgebiet das Bedürfnis nach einem standardisierten
Multiplex-PCR-Protokoll,
das einen angemessenen breiten Dynamikbereich, ohne spezielle Anpassung hinsichtlich der
Art des Ziel oder der Konzentration der verwendeten Primer, zur
Verfügung
stellt.
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Kurze Beschreibung der
Erfindung
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Dementsprechend
stellt die neue Erfindung ein Verfahren für die quantitative Miltiplex-PCR
mit einem Dynamikbereich von mindestens 102 zur
Verfügung,
worin eine thermisch stabile DNA-Polymerase mit einer Endkonzentration
von mindestens 0,5 Einheiten/μl
verwendet wird. Vorzugsweise wird ein Dynamikbereich von wenigstens
103 und am meisten bevorzugt wird ein Dynamikbereich
von wenigstens 104 erhalten.
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Spezieller
ist die Erfindung auf ein Verfahren für die Quantifizierung mindestens
einer ersten und einer zweiten Nukleinsäure in einer Probe mit Hilfe
der PCR gerichtet, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die ursprüngliche
Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Probe im Überschuß von mehr
als einem Faktor 100, im Vergleich zur ursprünglichen Konzentration der
zweiten Nukleinsäure,
vorliegt, umfassend die Zugabe eines ersten Primerpaars für die Amplifikation
der ersten Nukleinsäure,
die Zugabe eines zweiten Primerpaars für die Amplifikation einer zweiten
Nukleinsäure
und die Amplifikation der zwei Nukleinsäuren durch eine thermisch stabile
DNA-Polymerase.
Entsprechend der Erfindung ist die besagte thermisch stabile DNA-Polymerase in einer
Konzentration von mindestens 0,5 Einheiten/μl Reaktion vorhanden und die
Amplifikation der zweiten Nukleinsäure nicht bis weniger als 10%,
im Vergleich zur Amplifikation der zweiten Nukleinsäure mit
dem zweiten Primerpaar in Abwesenheit des ersten Primerpaars, inhibiert.
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Es
ist auch nachgewiesen worden, zusätzlich vorteilhaft zu sein,
wenn eine PCR entsprechend der vorliegenden Erfindung mittels Heißstart durchgeführt wird,
d.h. durch geeignete Inhibition der Primerdimer-Bildung. In diesem
Fall ist die DNA-Polymerase
entsprechend der Erfindung in einer Konzentration von mindestens
0,25 Einheiten/μl
vorhanden.
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Dieses
erfinderische Verfahren ist besonders anwendbar, wenn die PCR-Amplifikation
in Echtzeit überwacht
wird. Vorzugsweise werden die erhaltenen Amplifikationsprodukte
jeweils durch mindestens eine Fluoreszenz-markierte Hybridisierungssonde
nachgewiesen.
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In
einer speziellen Ausführungsform
werden zwei benachbarte Hybridisierungssonden für jede Ziel-Nukleinsäure verwendet,
und jede Sonde wird in geeigneter Weise mit einer fluoreszierenden
Einheit markiert, wobei die Einheiten in der Lage sind, bei der
Hybridisierung Fluoreszenzresonanz-Energieübertragung (FRET-Hybridisierungssonden)
durchzuführen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform,
die auch die Echtzeit-Kontrolle umfassen kann, werden die Amplifikationsreaktionen
mit Hilfe des schnellen Thermocyclings durchgeführt, worin ein Zyklus weniger
als eine Minute dauert.
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In
einem weiteren Aspekt ist die Erfindung auf Kits gerichtet, die
Reagenzien für
das Durchführen
des (der) erfinderischen Verfahrens (Verfahren) umfassen. Solch
ein Kit umfasst vorzugsweise einen Mastermix, der eine thermisch
stabile DNA-Polymerase in einer ausreichenden Konzentration umfasst,
um eine Endkonzentration der besagten thermisch stabilen DNA-Polymerase
von mindestens 0,5 Einheiten/μl
zur Verfügung zu
stellen oder alternativ von mindestens 0,25 Einheiten/μl und zusätzliche
Mischungen, die für
ein Heißstart-Amplifikationsprotokoll
erforderlich sind.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
neue Erfindung stellt ein Verfahren zur quantitativen Multiplex-PCR
mit einem Dynamikbereich von mindestens 102 zur
Verfügung,
worin eine thermisch stabile DNA-Polymerase mit einer Endkonzentration
von mindestens 0,5 Einheiten/μl
verwendet wird. Bevorzugt wird ein Dynamikbereich von mindestens
103 und insbesondere wird ein Dynamikbereich
von mindestens 104 erhalten.
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Es
ist auch wichtig zu erwähnen,
daß das
erfinderische Verfahren für
eine breite Vielfalt verschiedener Ziel-Konzentrationen anwendbar
ist. In diesem Zusammenhang wird auch in den Beispielen gezeigt
werden, dass der gleiche Dynamikbereich entsprechend der Erfindung
wenigstens für
den Fall, dass die innerhalb der Multiplex- Analyse zu amplifizierenden Ziel-Nukleinsäuren in
Kopienzahlen zwischen 102 und 108 vorhanden sind, erhalten wird.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird eine Einheit thermisch stabiler
DNA-Polymerase als
die Menge Enzym definiert, die 20 nmol Gesamt-Desoxyribonucleosidtriphosphate in sauer,
präzipitierbare
DNA innerhalb von 60 Minuten bei 65°C unter Standardanalysebedingungen
einbaut.
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Diese
Bedingungen sind 67 mM Tris/HCl, pH 8,3/25°C, 5 mM MgCl2,
10 mM Mercaptoethanol, 0,2% Polydocanol, 0,2 mg/ml Gelatine, 0,2
mM von jeweils dATP, dGTP, dTTP und 0,1 mM dCTP, pH 8,3/25°C.
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Die
Aktivität
kann durch Inkubation von M13mp9ss, M13 Primer (17 mer) und 1 μCi (alpha-32-P)
dCTP mit geeigneten Verdünnungen
der Taq-Polymerase in einem 50 μl
Inkubationspuffer bei 65°C
für 60
min gemessen werden. Die Menge der eingebauten dNTPs wird dann durch
die Trichloressigsäure-Präzipitation
bestimmt.
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Die
Multiplex-PCR entsprechend der Erfindung und auch wie im Stand der
Technik offenbart, ist definiert als eine PCR Analyse, worin in
einem Reaktionsbehälter
mehr als eine Nukleinsäure-Zielsequenz
in der Anwesenheit von mehr als einem Paar (mindestens von zwei
Paaren) Amplifikationsprimern vervielfältigt wird.
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Die
Erfindung ist ausdrücklich
auf ein Verfahren zur Quantifizierung von mindestens einer ersten
und einer zweiten Nukleinsäure
in einer Probe mittels PCR gerichtet. Für viele Anwendungen werden
die zu analysierenden Ziel-Nukleinsäuren aus der gesamten zellulären RNA
oder der gesamten PolyA-RNA (mRNA) hergeleitet. Für so eine
RT-PCR Analyse wird die Quantifizierung mittels einer RNA-abhängigen cDNA-Synthese vor der
Amplifikationsreaktion selbst erreicht. Die cDNA-Synthesereaktion
kann entweder unter Verwendung eines speziellen Reverse-Transkriptase
Enzyms durchgeführt
werden, gefolgt von der Amplifikation mit einer herkömmlichen
thermisch stabilen DNA-Polymerase. Alternativ können die cDNA-Synthese und
die RT-PCR unter Verwendung eines thermisch stabilen Enzyms durchgeführt werden,
welches beides besitzt, eine RNA-abhängige Reverse-Transkriptase-
und eine DNA-ahhängige DNA-Polymerase-Aktivität.
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Trotz
des Vorangegangenen kann genomische DNA auch in einem Multiplex-Ansatz
entsprechend der Erfindung, z.B. für die Ermittlung von Gendosen
oder der Anzahl von repetitiven Sequenzen, untersucht werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann der Begriff „Quantifizierung
einer Nukleinsäure" unterschiedliche
Möglichkeiten,
wie die absolute Ermittlung der Kopienzahlen von in einer Probe
vorhandenen multiplen Nukleinsäuren
im Vergleich zu einem absoluten Referenz-Standard oder alternativ
die Ermittlung eines relativen Werts im Vergleich zu anderen in
der gleichen Probe gefundenen Nukleinsäuren, umfassen.
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Es
ist natürlich
auch innerhalb des Umfangs der Erfindung wenn nicht nur zwei, vielmehr
mehrere Ziel-Nukleinsäuren
amplifiziert werden. Bezüglich
der Anzahl der zu analysierenden Ziele ist experimentell noch keine
obere Begrenzung festgestellt worden. In der Versuchspraxis wird
allerdings das erfinderische Verfahren nur durch die Anzahl der
Möglichkeiten
für den
Nachweis verschiedener amplifizierter Fragmente begrenzt.
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Die
ursprünglichen
Konzentrationen der interessierenden verschiedenen Ziel-Nukleinsäuren entsprechend
der Erfindung können
sich von einander mindestens durch einen Faktor von 100 unterscheiden.
Außerdem
ist es auch von den Erfindern nachgewiesen worden, daß das neue
Verfahren allgemein auf Situationen anwendbar ist, worin sich die
Anfangskonzentrationen der verschiedenartigen Ziel-Nukleinsäuren von
einander durch einen Faktor von 1000 oder sogar von 10000 unterscheiden
können.
Entsprechende Daten werden in den Beispielen unten gezeigt.
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Eine
typische Analyse entsprechend der Erfindung umfaßt ein Paar Amplifikationsprimer
für jede
zu quantifizierende Ziel-Nukleinsäure, einen geeigneten Puffer,
Desoxynukleosidtriphosphate und eine thermisch stabile DNA-Polymerase
mit einer Konzentration von mindestens 0,5 Einheiten/μl Reaktion.
Unabhängig
von der Art und von der Anzahl der quantitativ zu bestimmenden Amplifikationsziele,
garantiert die hohe Enzymkonzentration, daß die Amplifikation der Ziele
mit niedriger Abundanz nicht mehr als 10% durch das Vorhandensein
von anderen amplifizierten Zielen inhibiert wird, verglichen mit
der Amplifikation von Ziel-Nukleinsäuren mit niedriger Abundanz
in einem Monoplex-Ansatz.
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Dagegen
ist die maximale Konzentration der Polymerase, die eingesetzt werden
kann, normalerweise 10 Einheiten/μl.
Konzentrationen von ungefähr
5 Einheiten/μl,
d.h. zwischen 3 und 7 Einheiten/μl
oder vorzugsweise von ungefähr
2 Einheiten/μl,
d.h. zwischen 1 und 3 Einheiten/μl,
funktionieren auch in den meisten Fällen sehr gut.
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Außerdem kann
die Amplifikation in Anwesenheit von Mitteln durchgeführt werden,
die ein Hilfsmittel für
den Nachweis der Amplifikationsprodukte zur Verfügung stellen. Beispielsweise
kann der Reaktionsbehälter
bereits geeignete Hybridisierungssonden für den gleichartigen Echtzeit-Nachweis
der Amplifikationsprodukte enthalten. Vorzugsweise können diese
Sonden mit Fluoreszenz-Einheiten entsprechend markiert werden.
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Es
ist auch nachgewiesen worden, dass es zusätzlich vorteilhaft ist, wenn
eine PCR entsprechend der vorliegenden Erfindung mittels Heißstart durchgeführt wird,
d.h. durch entsprechende Inhibition der Primerdimerbildung. Solch
eine Bildung von Primerdimeren liegt hauptsächlich an einer Restpolymerasetätigkeit
bei Umgebungstemperaturen vor der Thermocycling-Reaktion selbst.
Im Gegensatz zu normalen Amplifikationsprotokollen, während eines
Heißstartprotokolls,
wird die Polymeraseaktivität
nur nach anfänglicher
Erhitzung aktiviert, wodurch jede Aktivität bei niedrigen Temperaturen,
die das Anlagern oder die Amplifikation von unspezifischen Produkten
(zum Beispiel Primerdimeren) induziert, ausgeschlossen wird. Es
stellte sich heraus, dass dieser Schritt im Rahmen einer Multiplex-PCR
kritischer ist, wo es im gleichen Reaktionsbehälter eine erhöhte Ladung
von Oligonukleotiden (Primer, Fluoreszenz-Sonden, amplifizierte
Produkte) gibt.
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Es
ist von den Erfindern nachgewiesen worden, daß die Anwendung einer willkürlich gewählten Heißstarttechnik
den Bedarf einer überschüssigen Menge
thermisch stabiler Polymerase um ungefähr einen Faktor von zwei verringert.
Deswegen umfaßt,
entsprechend der Erfindung, ein bewährtes Multiplex-PCR Protokoll mit
einem Dynamikbereich von mindestens 102 die
Verwendung einer DNA-Polymerase Endkonzentration von mindestens
0,25 Einheiten/μl
in Verbindung mit einer beliebigen Heißstarttechnik.
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Folglich
ist die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zur Quantifizierung
von mindestens einer ersten und einer zweiten Nukleinsäure in einer
Probe mittels PCR gerichtet, dadurch gekennzeichnet, dass die ursprüngliche
Konzentration der ersten Nukleinsäure in der Probe im Überschuß von mehr
als einem Faktor 100, im Vergleich zur ursprünglichen Konzentration der
zweiten Nukleinsäure,
vorliegt, umfassend die Zugabe eines ersten Primerpaars für die Amplifikation
der ersten Nukleinsäure,
die Zugabe eines zweiten Primerpaars für die Amplifikation der zweiten
Nukleinsäure,
die Amplifikation der zwei Nukleinsäuren durch eine thermisch stabile
DNA-Polymerase, worin die thermisch stabile DNA-Polymerase in einer
Konzentration von mindestens 0,25 Einheiten/μl Reaktion vorhanden ist und
worin die Amplifikation der zweiten Nukleinsäure nicht bis weniger als 10%,
im Vergleich zur Amplifikation der zweiten Nukleinsäure mit
dem zweiten Primerpaar in Abwesenheit der ersten Primerpaars, inhibiert
ist und worin eine Heißstart
PCR durchgeführt
wird.
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Die
Bildung von Primerdimeren kann folglich durch verschiedene in der
Fachwelt bekannte Verfahren inhibiert werden:
Beispielsweise
wird die DNA-Polymerase reversibel als Ergebnis einer chemischen
Modifikation inaktiviert. Genauer gesagt werden Hitze-unbeständige blockierende
Gruppen in die Taq DNA-Polymerase eingeführt, die das Enzym bei Raumtemperatur
inaktiv machen. Diese blockierenden Gruppen werden bei hoher Temperatur, bei
einem der PCR vorgeschalteten Schritt, entfernt, so daß das Enzym
aktiviert wird. Solch eine Hitze-unbeständige Modifikation kann beispielsweise
durch Kopplung von Citraconsäureanhydrid
oder Aconitsäureanhydrid
an die Lysinreste des Enzyms erreicht werden (
US 5,677,152 ). Enzyme, die solche Änderungen
tragen, sind unterdessen als Amplitaq Gold (Moretti, T., et al.,
Biotechniques 25 (1998) 716–22
oder FastStart DNA Polymerase (Roche Molecular Biochemicals) kommerziell
erhältlich.
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Alternativ
ist gezeigt worden, dass die Verlängerung von nicht-spezifisch
annealten Primern, durch das Hinzufügen von kurzen doppelsträngigen DNA-Fragmenten gehemmt
wird (Kainz, P., et al., Biotechniques 28 (2000) 278–82). In
diesem Fall wird die Primerverlängerung
bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunkt der kurzen doppelsträngigen DNA-Fragmente
inhibiert, allerdings unabhängig
von der Sequenz der Konkurrenten-DNA selbst. Sogar zielgerichteter
können
Oligonukleotid-Aptamere mit einer spezifischen Sequenz, die eine
definierte Sekundärstruktur
ergibt, verwendet werden. Solche Aptamere sind unter Verwendung
der SELEX-Technologie, aufgrund einer sehr hohen Affinität zur DNA-Polymerase,
ausgewählt
worden (
US 5,693,502 ),
(Lin, Y. Jayasena, S. D., J Mol Biol 271 (1997) 100–11). Das
Vorhandensein von solchen Aptameren innerhalb der Amplifikationsmischung
vor dem eigentlichen Thermocycling-Prozeß selbst, ergibt wieder eine
Bindung an die DNA-Polymerase mit hoher Affinität und infolgedessen eine Hitze-unbeständige Inhibition ihrer
Aktivität.
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Ein
anderer Ansatz um die Hitze-unbeständige Hemmung der Taq DNA-Polymerase
zu erzielen, ist das Hinzufügen
von gegen das aufgereinigte Enzym erzeugten, monoklonalen Antikörpern (Kellog,
D. E., et al., Biotechniques 16 (1994) 1134–7; Sharkey, D. J., et al.,
Biotechnology (NY) 12 (1994) 506–9). Wie die Oligonukleotid-Aptamere bindet der
Antikörper
an die Taq DNA-Polymerase mit hoher Affinität bei Umgebungstemperaturen
in einer inhibierenden Art und Weise. Der Komplex wird in einem
vorwärmenden
Schritt, vor dem Thermocycling-Verfahren selbst, gelöst. Dies
führt zu
einer erheblich zeitraubenden Verlängerung der Amplifikation als
Ganzes, besonders wenn Protokolle für schnelles Thermocycling angewendet
werden (WO 97/46706).
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Ungeachtet
dessen, ob eine Heißstart-Technik
angewendet wird oder nicht, ist das erfinderische Verfahren besonders
anwendbar, wenn die PCR-Amplifikation in Echtzeit, ein gleichartiges
Nachweisformat ergebend, überwacht
wird. Demnach werden die erhaltenen Amplifikationsprodukte vorzugsweise
durch mindestens eine Fluoreszenz-markierte Hybridisierungssonde
ermittelt. Die instrumentelle Grundlage für solch eine Echtzeit-Überwachung
wird durch im Handel erhältliche
Instrumente, wie den Roche Light Cycler (Roche Molecular Biochemicals),
den ABI Prism 7700 (Perkin Elmer) oder den iCycler (BioRad), zu
Verfügung
gestellt.
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Wie
angedeutet können
Fluoreszenz-markierte Hybridisierungssonden für die Echtzeit-Überwachung verwendet werden.
Diese Hybridisierungssonden, die für das erfinderische Verfahren
entsprechend der Erfindung eingesetzt werden, sind normalerweise
einzelsträngige
Nukleinsäuren,
wie einzelsträngige
DNA oder RNA oder Derivate davon oder wahlweise PNAs, die bei der
Annealing-Temperatur der Amplifikationsreaktion mit der Ziel-Nukleinsäure hybridisieren.
Diese Oligonukleotide haben normalerweise eine Länge von 20 bis 100 Nukleotiden.
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Die
Markierung kann auf irgendeiner Ribose- oder Phophatgruppe des Oligonukleotids,
abhängig
von dem jeweiligen Nachweisformat, eingeführt werden. Die Markierungen
am 5' oder 3' Ende des Nukleinsäuremoleküls werden
bevorzugt.
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Die
Art der Markierung muß im
Echtzeit-Modus der Amplifikationsreaktion ermittelt werden. Dies
ist nicht nur möglich
für Fluoreszenz-markierte
Sonden sondern auch möglich
mit Hilfe von Markierungen, die mit NMR detektiert werden können. Jedoch
sind Verfahren besonders bevorzugt, in welchen die amplifizierten
Nukleinsäuren
mit Hilfe von mindestens einer Fluoreszenz-markierten Hybridisierungssonde
ermittelt werden.
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Viele
Testverfahren sind möglich.
Die folgenden drei Nachweisformate sind besonders nützlich im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung gewesen, aber sollen
nicht als den Umfang der Erfindung limitierend verstanden werden.
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(i) FRET-Hybridisierungssonden
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Für dieses
Testformat werden gleichzeitig zwei einzelsträngige Hybridisierungssonden
verwendet, die zu benachbarten Stellen des gleichen Strangs der
amplifizierten Ziel-Nukleinsäure komplementär sind.
Beide Sonden werden mit unterchiedlich fluoreszierenden Komponenten
markiert. Wenn diese mit Licht einer geeigneten Wellenlänge angeregt
werden, überträgt eine
erste Komponente die absorbierte Energie auf die zweiten Komponente
entsprechend dem Prinzip der Fluoreszenzresonanz-Energieübertragung,
so dass eine Fluoreszenzemission der zweiten Komponente gemessen
werden kann, wenn beide Hybridisierungssonden an benachbarte Positionen
des nachzuweisenden Zielmoleküls
binden.
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Unter
allen Nachweisformaten, die innerhalb des Umfangs der vorliegenden
Erfindung möglich
sind, ist diese „FRET-Hybridisierungssonde" nachgewiesen worden,
in hohem Grade empfindlich, genau und zuverlässig zu sein.
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Alternativ
ist es auch möglich,
einen Fluoreszenz-markierten Primer und nur eine markierte Oligonukleotid-Sonde
zu verwenden (Bernard, P. S., et al., Anal Biochem 255 (1998) 101–7.).
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(ii) TaqMan Hybridisierungssonden
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Eine
einzelsträngige
Hybridisierungssonde wird mit zwei Komponenten markiert. Wenn die
erste Komponente mit Licht einer geeigneten Wellenlänge angeregt
wird, wird die absorbierte Energie auf die zweite Komponente, dem
so genannten Quencher, entsprechend dem Prinzip der Fluoreszenzresonanz-Energieübertragung, übertragen.
Während
des Annealing-Schritts der PCR-Reaktion bindet die Hybridisierungssonde an
die Ziel-DNA und wird durch die 5'-3' Exonukleaseaktivität der Taq-Polymerase
während
der anschließenden
Elongationsphase degradiert. Demzufolge werden die angeregte fluoreszierende
Komponente und der Quencher räumlich
von einander getrennt und somit kann eine Fluoreszenzemission der
ersten Komponente gemessen werden.
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(iii) Molekulare Leuchtsignale
(Molecular Beacons)
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Diese
Hybridisierungssonden werden auch mit einer ersten Komponente und
mit einem Quencher markiert, wobei die Markierungen vorzugsweise
an den beiden Enden der Sonde gelegen sind. Als Folge der Sekundärstruktur
der Sonde, befinden sich beide Bestandteile in der Lösung in
räumlicher
Nähe. Nach
der Hybridisierung mit den Ziel-Nukleinsäuren werden
beide Bestandteile von einander getrennt, so dass, nach der Anregung
mit Licht einer geeigneten Wellenlänge, die Fluoreszenzemission
des ersten Bestandteils gemessen werden kann (
US 5,118,801 ).
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Es
ist auch innerhalb des Umfangs der Erfindung, wenn die Echtzeit-PCR
unter Verwendung eines doppelsträngigen
Nukleinsäure-bindenden
Rest durchgeführt
wird. Beispielsweise kann das jeweilige Amplifikationsprodukt entsprechend
der Erfindung auch durch einen fluoreszierenden DNA-bindenden Farbstoff
ermittelt werden, der ein entsprechendes Fluoreszenzsignal als Folge
der Interaktion mit der doppelsträngigen Nukleinsäure nach
der Anregung mit Licht einer geeigneten Wellenlänge ausstrahlt. Die Farbstoffe
SybrGreen und SybrGold (Molekulare Sonden) sind als besonders geeignet
für diese
Anwendung nachgewiesen worden. Interkalierende Farbstoffe können alternativ
verwendet werden. Für
dieses Format jedoch ist es notwendig, eine entsprechende Analyse
der Schmelzkurven durchzuführen,
um die unterschiedlichen Amplifikationsprodukte zu unterscheiden
(
US 6,174,670 ).
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform,
die auch die Echtzeit-Überwachung
umfassen kann, werden die Amplifikationsreaktionen mittels schnellem
Thermocycling durchgeführt,
worin ein Zyklus weniger als eine Minute beträgt. Die instrumentelle Grundlage
für so
ein schnelles Thermocycling wird zum Beispiel durch den LightCycler
zur Verfügung
gestellt (Roche Molecular Biochemicals) und ist in der WO 97/46707
und in der WO 97/46712 offenbart. Entsprechend der vorliegenden
Erfindung ist das Anlagern der Primer nicht der geschwindigkeitsbestimmende
Schritt der quantitativen Amplifikation der Ziel-Nukleinsäuren, die
in der Probe nur mit geringer Abundanz anwesend sind. Folglich brauchen
die Zeitparameter für
ein entsprechendes Multiplex-Thermocycling-Protokoll, um die Parameter
mit niedriger Abundanz zu verstärken,
nicht verändert
werden, im Vergleich zu irgendeinem der auf dem Fachgebiet bekannten
Thermocycling-Protokolle.
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In
einem weiteren Aspekt ist die Erfindung auf Kits, die Reagenzien
für die
Durchführung
des (der) erfinderischen Verfahrens (Verfahren) umfassen, gerichtet.
Spezieller kann solch ein Kit einen Mastermix umfassen, der für die Amplifikation
auf solch eine Weise verwendet werden kann, daß nur die zu analysierende
Probe, geeignete Primer und etwas Wasser, um das notwendige Reaktionsvolumen
anzupassen, vor der Thermocycling-Reaktion selbst hinzugefügt werden
brauchen.
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Entsprechend
der Erfindung umfaßt
der Mastermix eine thermisch stabile DNA-Polymerase in einer ausreichenden Konzentration,
um eine Endkonzentration der besagten thermisch stabilen DNA-Polymerase von
mindestens 0,5 Einheiten/μl
zur Verfügung
zu stellen. Spezielle Kits können
zusätzlich
Primer mit entsprechenden Sequenzen enthalten. Diese Oligonukleotide
können
sogar im Matermix enthalten sein.
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Außerdem kann
solch ein Kit Reagenzien, die für
den gleichartigen Nachweis von durch Echtzeit-PCR erzeugten Produkten
geeignet sind, enthalten, zum Beispiel Fluoreszenz-markierte Sonden
oder doppelsträngige
DNA-bindende Einheiten. Wie die jeweiligen Primer, sie können in
einigen Fällen
auch im Mastermix enthalten sein.
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Alternativ
kann ein erfindungsgemäßer Kit
einen Mastermix für
die Heißstart-PCR
enthalten. Solch ein Mastermix würde
eine thermisch stabile DNA-Polymerase in einer ausreichenden Konzentration,
um eine Endkonzentration der besagten thermisch stabilen DNA-Polymerase
von mindestens 0,25 Einheiten/μl
zur Verfügung
zu stellen, und eine zusätzliche
Verbindung, um die Heißstart-PCR
zu ermöglichen,
umfassen. Solch ein Mittel, das die Polymeraseaktivität bei Umgebungstemperatur
inaktivieren würde,
kann beispielsweise ein Anti-Polymerase-Antikörper oder ein Polymerase bindendes
Nukleinsäure-Aptamer
sein.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
kann der erfinderische Kit einen Mastermix für die Heißstart-PCR enthalten, der eine
thermisch stabile DNA-Polymerase in einer ausreichenden Konzentration
umfasst, um eine Endkonzentration der besagten thermisch stabilen
DNA-Polymerase von mindestens 0,25 Einheiten/μl zur Verfügung zu stellen, die chemisch
modifiziert und folglich bei Umgebungstemperatur inaktiv ist, es
sei denn, dass die Polymerase erhitzt wird, um die chemische Modifikation
zu entfernen.
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Es
ist auch nachgewiesen worden, dass es vorteilhaft ist, wenn der
Kit entweder eine bekannte Menge Standard-DNA enthält, um eine
Verdünnungsreihe
für eine
Standardkurve zu erzeugen oder alternativ eine Kalibrierprobe (Eichprobe)
enthält,
welche verwendet werden kann, um die Effizienz eines bestimmten
Typs der Amplifikationsreaktion festzustellen.
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Kurze Beschreibung der
Abbildungen
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1:
Monoplex-Amplifikation 102, 104 und
106 Kopien von CK20 wurden jeweils mit entweder
0,0825 U/μl,
0,165 U/μl,
0,33 U/μl
oder 0,66 U/μl
Polymerase amplifiziert.
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2: Monoplex- und Multiplex-Amplifikation
von verschiedenen Verhältnissen
von CK20 und PBGD mit 0,0825 U/μl
Taq DNA-Polymerase
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2a:
Amplifikation von CK20 – Monoplex-Analyse
und Multiplex-Konfiguartion
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2b:
Amplifikation von PBGD – Monoplex-Analyse
und Multiplex-Konfiguartion
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3: Multiplex-Amplifikation von CK20/PBGD
mit zunehmenden Mengen Taq-Polymerase
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3a:
CK20
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3b:
PBGD
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4: Multiplex-Amplifikation mit und ohne
Heißstart-PCR
unter Verwendung zunehmender Mengen Taq-Polymerase
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4a:
Taq DNA-Polymerase
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4b:
FastStart DNA-Polymerase
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5: Ausdehnung des Dynamikbereichs, der
mit einem Überschuß an Heißstart-Polymerase erhalten
werden kann
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5a:
Amplifikation von variierenden Kopienzahlen von CK20 bei einem Hintergrund
von 100 Kopien PBGD
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5b:
Amplifikation von 100 Kopien PBGD bei einem Hintergrund von variierenden
Kopienzahlen von CK20
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5c:
Regressionsanalyse der CK20-Amplifikation
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Beispiel 1
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Echtzeit-PCR von CK20-
und PBGD-Plasmid-DNA
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Um
die Gültigkeit
der Erfindung zu demonstrieren, wurden Cytokreatin 20 (CK20), ein
Gen, welches für
den Nachweis von gestreuten Tumorzellen untersucht wird, und Porphorynbilinogendeaminase
(PBGD), welches allgemein als ein Haushaltsgen verwendet wird, als
Amplifikationsziele ausgewählt.
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Teilfragmente
der Cytokreatin 20 (CK20)- und Porphorynbilinogendeaminase-(PBGD)-Gene wurden in
separate pT3T7-Plasmidvektoren kloniert (Roche Molecular Biochemicals).
Die Kopienzahlen der linearisierten Plasmid-DNA wurden mittels Spektralphotometrie,
mit der Annahme, dass 1 Mol 6 × 1023 Kopien entspricht, abgeschätzt. CK20-
und PBGD-Plasmid-DNA-Mischungen wurden durch Verdünnungen,
unter Verwendung eines aus MS2 RNA (10 ng/μl) in 10 mM Tris-HCl pH 8,5
bestehenden Verdünnungsmittels,
hergestellt.
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Es
wurde eine kinetische PCR an einem LightCycler-Instrument ausgeführt (Roche
Molecular Biochemicals). Ein typischer PCR-Ansatz bestand aus 1 μl DNA, 1 × Detektionsmix,
1 × Reaktionspuffer,
4 mM Magnesiumchlorid und variierenden Mengen Taq-Polymerase (alles
von Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland), der mit Wasser auf
ein Volumen von 10 μl
in einer Reaktionskapillare eingestellt wurde.
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Für eine normale
Monoplex und Multiplex-PCR wurden der Reaktionspuffer und die unmodifizierte Taq-Polymerase
vom LightCycler-DNA Master Hybridisation Probes Kit verwendet (Roche
Molecular Biochemical, Cat. No. 2 015 102).
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Jede
der 10 × Detektionsmischungen
für CK20
und PBGD bestand aus 5 μM
von jedem Primer („Forward" und „Reverse"), 2 μM von jeder
Hybridisierungssonde (Fluoreszien und LC-Red640 oder Fluoreszien und
LCRed705 markiert), 0,05% Brij-35 in 10 mM Tris-HCl, pH 8,5 Puffer.
Für die
Multiplex-PCR war ein zusätzlicher
1 × Detektionsmix
in der Reaktionskapillare enthalten.
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Die
folgenden Primersequenzen und die Sequenzen der Hybridisierungssonden
wurden verwendet:
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Die
Markierung einer Hybridisierungssonde für die CK20-PCR mit LCRed640
und für
die PBGD-PCR mit LCRed705 ermöglichte
die simultane Überwachung
jeder Reaktion in separaten Kanälen.
Der Fluoreszenz-Nebensignaleffekt zwischen den Kanälen 2 (LCRed640)
und 3 (LCRed705) wurde durch die Verwendung des LightCycler-Color
Compensation Sets (Roche Molecular Biochemicals) kompensiert.
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Die
normalen PCR-Zyklus Bedingungen bestanden aus einer anfänglichen
Inkubation bei 94°C
für 1 Minute,
gefolgt von 50 Zyklen bei 94°C
für 0 Sekunden,
55°C für 10 Sekunden
und 72°C
für 10
Sekunden und sie wurde bei 40°C
für 30
Sekunden abgeschlossen.
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Die
Crossing Points (Cp-Werte) für
jede Reaktion wurden durch die LightCycler-Analysesoftware unter Verwendung der
zweiten Ableitung der maximalen Funktion mit einer arithmetischen
Grundlinieneinstellung festgestellt.
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Beispiel 2
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Überschüssige Polymerase erhöht nicht
die Leistungsfähigkeit
einer Monoplex-PCR-Analyse
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Eine
Echtzeit-PCR von 102, 104 und
106 CK20-Kopien wurde in einer Monoplex-Konfiguration entsprechend
Beispiel 1 mit zunehmenden Mengen von jeweils 0,0825 U/μl, 0,165
U/μl, 0,33
U/μl oder
0,66 U/μl
FastStart-Polymerase (Roche Molecular Biochemicals) durchgeführt. Die
Ergebnisse werden in 1 gezeigt. Wie gesehen werden
kann, ergibt eine Zunahme der Enzymkonzentration nicht einen niedrigeren
Cp-Wert, da die Fluoreszenzsignalkurven für jede identifizierte Kopienzahl,
unabhängig
von der verwendeten Enzymkonzentration, im Grunde genommen identisch
waren (links: 106 Kopien, Mitte: 104 Kopien, recht: 102 Kopien).
Es muss gefolgert werden, daß sich
bei einer Monoplex-PCR, d.h. Amplifikation von nur einer Ziel-Nukleinsaüre, die Amplifikationsreaktion
nicht durch einen Überschuß an Polymerase
erhöht,
selbst wenn die Ziel-Nukleinsäure anfänglich in
hohen Kopienzahlen anwesend ist.
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Beispiel 3:
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Ziele mit relativ geringer
Abundanz werden innerhalb eines Multiplex-PCR-Ansatzes nicht quantitativ
amplifiziert
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2 zeigt typische Ergebnisse von Monoplex-PCRs
von CK20 bzw. PBDG gemäß Beispiel
1 im Vergleich zu einem Multiplex-Ansatz, durch einfaches Kombinieren
der Primersätze
und der fluoreszierenden Sondensätze
für die
kinetische PCR von zwei individuellen PCRs zu einer einzelnen PCR
(Multiplex-PCR) gemäß Beispiel
1, unter Verwendung von 0,0825 U/μl
Taq-Polymerase.
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Die
verschiedenen vorgelegten Nukleinsäuren für die Reaktionen beinhalten
drei Plasmidmischungen, die CK20/PBGD-Kopienmengen von 102/104, 104/104 bzw. 106/104 umfassen. Im
gleichen PCR-Lauf wird die Reaktionseffizienz für das Amplifizieren von CK20
in einer individuellen PCR ohne konkurrierende Reaktion (2a)
und in einer Multiplex-PCR mit einer Hintergrund PBGD-PCR, die im
gleichen Reaktionsgefäß stattfindet,
in Kanal 2 überwacht
(2a). Gleichzeitig wird die Reaktionseffizienz
für das
Amplifizieren von PBGD in einer individuellen PCR und in einer Multiplex-PCR
in Kanal 3 überwacht
(2b).
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Die
Ergebnisse zeigen eine signifikante Verringerung der Steigung der
exponentiellen Phasenkennlinie der Ziel-PCR in einer Multiplex-PCR,
wenn sie mit einer individuellen PCR verglichen werden, besonders wenn
die Kopienanzahl der Vorlage für
die Hintergrundreaktion 100 Mal die von der Zielreaktion übersteigt. Dies
ist nämlich
die Amplifikation von 102 CK20-Kopien in
der Anwesenheit der Amplifikation von 104 PBGD-Kopien
und 104 PBGD-Kopien in Anwesenheit der Amplifikation
von 106 CK20-Kopien.
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Diese
Resultate, die gemäß den auf
dem Fachgebiet bekannten Verfahren erhalten wurden, legen nahe,
daß unter
den typischen PCR-Bedingungen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
die Dynamikbereiche eindeutig kleiner als ein Faktor von 100 sind.
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Beispiel 4
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Überschüssige Polymerase erhöht die Amplifikation
von Zielen mit relativ niedriger Abundanz in der Multiplex-PCR
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Eine
Analyse gemäß Beispiel
1 wurde mit zunehmenden Polymerase-Konzentrationen durchgeführt. Entweder
wurden 102 Kopien von CK20 mit einer Hintergrund-PCR
von 104 Kopien von PBGD (3a)
oder 104 Kopien von PBGD mit einer Hintergrund-PCR von 106 Kopien CK20 (3b) quantifiziert.
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Wie
aus den Figuren ersichtlich, führt
eine Zunahme der Polymerasekonzentration zu einer Zunahme der Steigung
der exponentiellen Phase einer Multiplex-PCR. Dieses ist ein überraschender
Gegensatz zu dem, was zuvor in einer vergleichbaren Monoplex-Konfiguration beobachtet
worden ist (siehe Beispiel 2 oben).
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Außerdem zeigen
die Resultate, daß eine
Polymerasekonzentration von 0,33 Einheiten/μl noch nicht ausreichend ist,
die Steigung der exponentiellen Phase der Multiplex-PCR mit der
einer individuellen PCR gleichzusetzen. In diesem Experiment ist
es nur eine „überschüssige" Menge von 0,66 Einheiten/μl Polymerase,
die ein Verhalten ergibt, das mit der Monoplex-Kontrolle vergleichbar
ist.
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Weitere
Experimente in Bezug auf die Verbesserung einer üblichen bona fide-Polymerasekonzentration
(Ergebnisse nicht gezeigt) deckten auf, daß eine Polymerasekonzentration
von mindestens ungefähr
0,5 Einheiten/μl
benötigt
wird, damit die Steigung der Multiplexkurve mit der einer einzelnen
PCR gleichwertig wird (Ergebnisse nicht gezeigt).
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Beispiel 5
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Erhöhte Leistungsfähigkeit
von Heißstart-Protokollen
durch normale PCR-Amplifikation
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Das
Heißstart
PCR-Cycling wurde gemäß Beispiel
1 ausgeführt,
mit den Ausnahmen, dass für
die Monoplex- und auch für
die Multiplex-PCR der Reaktionspuffer und die modifizierte Taq-Polymerase
aus dem LightCycler-FastStart DNA Master Hybridization Probes Kit
(Roche Molecular Biochemicals, Cat No. 3 003 248) im Vergleich verwendet
wurden. Die Amplifikation von 104 Kopien
von PBGD wurde bei einer Hintergrund PCR von 106 Kopien
CK20 für
Enzymkonzentrationen von entweder 0,0825 U/μl, 0,165 U/μl, 0,33 U/μl oder 0,66 U/μl Polymerase
(Endkonzentration) analysiert. Das Thermocycling-Protokoll wurde
durch anfängliches Erhitzen
auf 94°C
für 10
Minuten und 94°C
für 10
Sekunden während
der Zyklen abgeändert.
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4 zeigt einen Vergleich der Enzymmengen,
die bei einer Heißstart-Polymerase
erforderlich sind, verglichen mit einer normalen Polymerase unter
identischen Titrationsbedingungen, mit Ausnahme des Enzyms und seinem
entsprechenden Puffer. Während
0,66 Polymerase Einheiten/μl
Reaktionsvolumen einer normalen Polymerase eine Steigung der exponentiellen
Phase der Multiplex-PCR ergibt, die äquivalent zu einer individuellen
PCR ist (4a), reduziert die Verwendung
einer Heißstart-Polymerase den Bedarf
um einen Faktor von ungefähr
2 (4b).
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Beispiel 6
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Möglicher Dynamikbereich für eine Multiplex-PCR
mit überschüssiger Polymerase
(Heißstart)
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5 zeigt ein Multiplex-Experiment gemäß Beispiel
1 unter Verwendung der FastStart-Polymerase. Die PCR-Amplifikation
von 102 PBGD-Kopien wurde mit einem jeweiligen
Hintergrund von 102, 104,
106 und 108 Kopien
von CK20 und einer überschüssigen Menge
von 0,55 Einheiten/μl
Reaktionsvolumen FastStart-Polymerase durchgeführt. Wie in der Figur gesehen
werden kann, sind die Steigungen der exponentiellen Phasenkurve
der PBGD-PCR (5b) und die Crossing-Points
(Cp-Werte) zueinander,
ungeachtet des CK20-PCR Hintergrundes (5a), ähnlich.
Für die
CK20-PCR Amplifikation wird das lineare Verhältnis zwischen dem Crossing-Point und der logarithmischen
Konzentration, die für
eine genaue PCR-Quantifizierung wesentlich
sind, aufrechterhalten (R2 = –1) (5c).
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Folglich
zeigen diese Daten, daß für die Multiplex-Amplifikation
von PBGD und CK20 gemäß der Erfindung,
ein Dynamikbereich von 106 mit der Heißstart-Ausführungsform
erhalten wird.
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Beispiel 7
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Möglicher Dynamikbereich für eine Multiplex-PCR
mit überschüssiger Polymerase
(Heißstart)
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Identische
Ergebnisse sind in einem ähnlichen
Experiment mit Her2/neu und beta Globin als unterschiedliche Amplifikationsziele
erzielt worden. Die Amplifikationsbedingungen waren im Wesentlichen
mit denen von Beispiel 1 identisch. In diesem Fall jedoch ist die
PCR unter Verwendung von 1 U Klentaq-Polymerase (Clontech, entspricht 6 U
Standardpolymerase) in Verbindung mit einem Klentaq-Antikörper (Clontech),
unter vom Anbieter vorgeschlagenen Bedingungen, als ein Mittel für die Heißstart-Amplifikation,
entsprechend der Herstellerangaben, durchgeführt worden.
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Die
folgenden Primer, entsprechend der Seq. Id. Nr. 9–10 für Her2/neu
und der Seq. Id. Nr. 11–12
für beta
Globin, sind verwendet worden.
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Die
Hybridisierungssonden für
Her2/neu waren Oligonukleotide, die Sequenzen entsprechend der Seq.
Id. Nr. 13, 5' markiert
mit LC-Red640, und der Seq. Id. Nr. 14, 3' markiert mit Fluoreszien, umfassen.
Die Hybridisierungssonden für
beta Globin waren Oligonukleotide, die Sequenzen entsprechend der
Seq. Id. Nr. 15, 5' markiert
mit LC-Red705, und der Seq. Id. Nr. 16, 3' markiert mit Fluoreszien, umfassen.
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In
diesem Experiment konnten 10 Kopien von Her2/neu Plasmid-DNA mit
identischer Effizienz, unabhängig
von einem Hintergrund von 10–107 Kopien von beta Globin Plasmid-DNA, amplifiziert
werden, was einem Dynamikbereich von 106 entspricht.
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Beispiel 8:
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Unabhängigkeit der Dynamikbereiche
von der absoluten Anzahl an Zielkopien, erhalten durch Hinzufügung überschüssige Polymerase
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Um
die Kapazitäten
der Multiplex-Heißstart-PCR
mit überschüssiger Polymerase
zu beurteilen und um außerdem
eine mögliche
Abhängigkeit
der Dynamikbereiche von den absoluten Zielkonzentrationen auszuschließen, wurde
ein Experiment, welches grundsätzlich
den in Beispiel 1 offenbarten Bedingungen entspricht, mit einigen
kleinen Änderungen
durchgeführt:
Genauer
gesagt wurden 102 Kopien von PBGD mit einer
Hintergrund-PCR von 102, 104,
106 und 108 Kopien von
CK20 mit variierenden Mengen FastStart-Polymerase amplifiziert und
unter den gleichen Bedingungen analysiert.
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Als
ein Indikator für
die quantitative Amplifikation von PBDG wurden die Crossing-Points (Cp-Werte), unter
Verwendung des sogenannten „Algorithmus
der zweiten Ableitung" (
US 6,303,305 ), entsprechend
dem RocheLightCycler-Handbuch ermittelt (Roche Molecular Biochemicals).
Unter Verwendung des zweite Ableitung-Datenerzeugungsalgorithmus innerhalb
einer angenommenen statistischen Toleranz wurden gleiche Cp-Werte
für eine
gegebene Zielkonzentration, unabhängig von dem hinzugefügten Überschuß an CK20,
erhalten, sofern eine Enzymkonzentration entsprechend der Erfindung
verwendet wurde.
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Die
erhaltenen Cp-Werte für
PBDG werden in der folgenden Tabelle angegeben:
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Tabelle
1: Cp-Werte für
PBDG
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Von
diesen Ergebnissen ausgehend, ist es angemessen, die folgenden Rückschlüsse zu ziehen:
Erstens
zeigen die Daten, die für
eine Enzymkonzentration entsprechend der Erfindung (Tabelle 1, rechte Spalte,
0,3300 U/μl)
erhalten werden, daß in
diesem Fall eine Multiplex-PCR entsprechend der Erfindung einen Gesamt-Dynamikbereich
von 106 ergibt, sofern die innerhalb des
Multiplex-Ansatzes zu amplifizierenden Ziel-Nukleinsäuren in Kopienzahlen zwischen
102 und 108 vorliegen.
Es
ist zweitens unbedeutend, daß unter
identischen experimentellen Bedingungen 104 Kopien
von PBDG mit der gleichen Amplifikationseffizienz amplifiziert worden
sein würden,
wie es für
102 Kopien von PBDG der Fall ist. Wenn dann
das Ergebnis der Amplifikation von 102 Kopien
von PBDG im Hintergrund von 106 Kopien von CK20
mit einer Amplifikation von 104 Kopien im
Hintergrund von 108 Kopien von CK20 verglichen
wird (nicht gezeigt), kann auch geschlußfolgert werden, daß der Effekt
der Zunahme des Dynamikbereichs, infolge der erfinderischen Verwendung
von überschüssigen Mengen
Polymerase, von den absoluten Kopienzahlen der ursprünglich in
der Probe vorhandenen Ziel-DNA unabhängig ist.
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Referenzen:
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US 5,118,801
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US 5,677,152
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US 5,693,502
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US 6,174,670
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US 6,303,305
- WO 97/46706
- WO 97/46707
- WO 97/46712
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