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Allgemeiner Stand der
Technik
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
1,1,1,3,3-Pentachlorpropan.
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2. Beschreibung des zugehörigen Fachgebietes
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Das
Protokoll von Montreal von 1987 hat bestimmte Stoffe, die zu einer
Abnahme der Ozonschicht führen,
insbesondere Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCK), verboten. Um die
Eliminierung der Herstellung und Verwendung von FCK zu beschleunigen,
hat das Protokoll bestimmte Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) für die Verwendung
als "überbrückender
Ersatz" zugelassen.
Obwohl dieser überbrückende Ersatz
beträchtlich
ozonfreundlicher als FCK ist, ist er als vorübergehender und nicht als dauerhafter
Ersatz gedacht. Die Hersteller von Fluorkohlenwasserstoffen verfolgen
aktiv Austauschkandidaten, die als "Fluorkohlenwasserstoffe der 3. Generation" bekannt sind. Diese
Fluorkohlenwasserstoffe der 3. Generation erfordern Ausgangsmaterialien
in Form von Chlorkohlenwasserstoffen.
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Der
zweitgrößte Endverbrauchsmarkt
für Fluorchemikalien
in den USA nach der Kälteerzeugung
sind Blähmittel,
die bei der Herstellung verschiedener synthetischer Kunststofformprodukte
verwendet werden. CFC-11 war das auf diesem Markt vorherrschende
Produkt, es wurde jedoch durch den überbrückten Fluorkohlenwasserstoff
HCFC-141b ersetzt.
Da die Hersteller seit 2003 von HCFC-141b abgehen müssen, muß diese
neue 3. Generation von Fluorkohlenwasserstoffprodukten entwickelt
und auf den Markt gebracht werden.
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Einige
Hersteller von Fluorchemikalien zielten auf den Fluorkohlenwasserstoff
1,1,1,3,3-Pentafluorpropan, wobei 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan als
Ausgangsmaterial in Form von Chlorkohlenwasserstoffen verwendet
wurde, als primäres
Ersatzprodukt für
Anwendungszwecke beim Aufblähen
von Schaumstoffen. Zil'bennan
et al. ("Synthesis
of liquid telomers of vinyl chloride with carbon tetrachloride", J. Org. Chem. UdSSR (englische Übersetzung);
3: 2101–2105,
1967) haben 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan durch die Reaktion von Tetrachlorkohlenstoff
und Vinylchlorid mit einer Ausbeute von 58% hergestellt, wobei Eisen(II)-chloridtetrahydrat in
Isopropanol verwendet wurde. Außerdem
haben Kotora et al. ("Addition
of tetrachloromethane to halogenated ethenes catalyzed by transition
metal complexes",
J. Mol. Catal., 77(1): 51–60,
1992) 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan mit hohen Ausbeuten hergestellt,
wobei entweder CuCl/C4H9NH2 oder Ru(Ph3P)3 verwendet wurde.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr. 131561 beschreibt ein sehr allgemeines Verfahren
für die
Addition eines Halogenalkans an eine Alken- oder Alkinverbindung
in Gegenwart von metallischem Eisen und einer Phosphor(V)-Verbindung.
Obwohl
EP 131561 sehr
allgemeiner Natur ist, werden einige Beispiele zur diskontinuierlichen
Reaktion von Ethylen und Tetrachlorkohlenstoff aufgeführt, um
1,1,1,3-Tetrachlorpropan herzustellen.
EP
131561 erwähnt
jedoch eine große
Vielzahl von Olefinen und Alkinen, einschließlich Vinylhalogeniden.
EP 131561 erwähnt auch,
daß das
diskontinuierliche Verfahren kontinuierlich gemacht werden kann, enthält jedoch
keine bestimmten Angaben dazu, wie dies vorgenommen werden könnte.
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WO
01/25176 A offenbart die Herstellung von halogenierten Kohlenwasserstoffen
durch die Reaktion eines Halogenalkans mit einem Olefin in einem
im wesentlichen wasserfreien Reaktionsmedium.
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Trotz
der bekannten Verfahren sind bei der Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan
Verbesserungen nötig.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein solches verbessertes Verfahren.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung den Zusatz von Wasser,
um die Erzeugung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan zu verbessern.
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Aufgaben und
kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung gibt ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan
durch die Reaktion von Tetrachlorkohlenstoff und Vinylchlorid in
einem Reaktor an, wobei Wasser in einer ausreichenden Menge zugesetzt
wird, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
die Wirkung von Wasser bei der Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan
als Funktion des Drucks gegenüber
dem zugeführten
Vinylchlorid in Gramm;
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2 zeigt
das restliche Vinylchlorid nach der Zugabe von Wasser bei einem
Verfahren zur Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan;
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3 zeigt
die Konzentration von Hexachlorethylen im Abfluß des Reaktors nach der Zugabe
von Wasser bei einem Verfahren zur Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan;
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4 zeigt
die Selektivität
gegenüber
chloriertem Pentan nach der Zugabe von Wasser bei einem Verfahren
zur Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen ein Verfahren zur
Herstellung des Chlorkohlenwasserstoffs 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan.
Insbesondere sorgt die vorliegende Erfindung für die Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan
durch die Reaktion von Tetrachlorkohlenstoff mit Vinylchlorid in
Gegenwart eines Tributylphosphatlösungsmittels und eines Katalysators,
der metallisches Eisen, Eisen(II)-chlorid oder Eisen(III)-chlorid
und Gemische davon umfaßt,
und eine verbesserte Produktion von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan durch
ein solches Verfahren bei der die Zugabe von geringen Wassermengen.
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Die
vorliegende Erfindung nutzt die Kharasch-Chemie für die Herstellung
von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan aus (Kharasch et al., Science, 102:
128, 1945). Diese Chemie beinhaltet das Kombinieren eines polychlorierten
Alkans mit einem Olefin, wodurch ein chloriertes oder hydrochloriertes
Alkan erzeugt wird, bei dem Chlor in exakten Positionen vorliegt.
Als Katalysatoren werden typischerweise Übergangsmetallverbindungen in
einer homogenen Lösung
verwendet. Tetrachlorkohlenstoff kann z.B. in Gegenwart von gelöstem Eisen(II)-chlorid
und eines Colösungsmittels
zu Ethylen gegeben werden, wodurch 1,1,1,3-Tetrachlorpropan mit hervorragender
Selektivität
hergestellt wird.
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In
der vorliegenden Erfindung ist die Kharasch-Reaktion wie folgt:
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Die
vorliegende Erfindung betrifft folglich die Produktion oder Herstellung
von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan durch eine Reaktion von Tetrachlorkohlenstoff
und Vinylchlorid in der flüssigen
Phase. Der Katalysator ist ein Gemisch von Eisen(II)- und Eisen(III)-chlorid,
wobei das Eisen(II)-chlorid durch die Reaktion von Eisen(III)-chlorid
und metallischem Eisen in Gegenwart eines Organophosphatlösungsmittels,
wie Tributylphosphat, entsteht.
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Die
von Eisen(III)/Eisen(II)-chlorid katalysierte Erzeugung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan
besteht aus drei Verfahrensschritten: Reaktion, Gewinnung des Katalysators
und Reinigung. Die Reaktion erfolgt in Gegenwart eines Katalysators
aus Eisen(III)/Eisen(II)-chlorid, der in einem Organophosphatlösungsmittel
gelöst ist.
Tributylphosphat stellt das bevorzugte Organophosphatlösungsmittel
dar. Die Reaktion ist eine Kharasch-Additionsreaktion, bei der eine
halogenierte Verbindung an die Doppelbindung einer anderen Verbindung
angefügt
wird. In diesem Fall wird Tetrachlorkohlenstoff mit Vinylchlorid
umgesetzt, wodurch 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan hergestellt wird.
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Es
ist beobachtet worden, daß die
Reaktion zur Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan gelegentlich
träge ist.
Während
dieser trägen
Zeiträume
nehmen die Reaktionsgeschwindigkeiten ab, und die Selektivität für die gewünschten
Produkte leidet. Es wurde festgestellt, daß die Zugabe einer geringen
Wassermenge in den Reaktor zu einer deutlichen Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit
von Vinylchlorid und Tetrachlorkohlenstoff führt und ein unberechenbares
Verfahren eliminiert. Die Zugabe von Wasser führt zu einer exothermen Reaktion
bei guten Umwandlungen der Beschickung und einem Ende des Versuchs
bei einem Druck, der ausreichend unter den Grenzwerten der Fertigungsanlage
liegt.
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Diese
Lösung
des Problems der schleppenden Erzeugung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan
steht jeder Intuition entgegen, da vor der vorliegenden Erfindung
das herkömmliche
Wissen darin bestand, den Zusatz von Wasser bei der Herstellung
von chlorierten Kohlenwasserstoffen aufgrund einer möglichen
Korrosion zu vermeiden. Es wird normalerweise erwartet, daß das Eisen(III)-chlorid,
das bei dieser Reaktion verwendet wird, durch Wasser deaktiviert
wird und man folglich die Beschickungsmaterialien typischerweise
möglichst trocken
lassen sollte.
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Im
Umfang der vorliegenden Erfindung liegt Wasser in jeder Menge, die
die Geschwindigkeit der Reaktion zwischen Tetrachlorkohlenstoff
und Vinylchlorid erhöht,
um 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan herzustellen. Wasser wird in einer
Menge im Bereich von etwa 1 bis etwa 5 ppm, auf das Gesamtgewicht
der Reaktanten bezogen, zugegeben. Stärker bevorzugt wird ein Bereich
von 10 bis etwa 50 pppm, auf das Gesamtgewicht der Reaktanten bezogen,
verwendet. Wasser kann dem Reaktor periodisch oder kontinuierlich
zugesetzt werden.
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Noch
allgemeiner kann die Zugabe von Wasser dazu dienen, die Produktion
irgendeines Chlorkohlenwasserstoff-Beschickungsmaterials unter Anwendung
der Kharasch-Chemie, d.h. der Kombination eines polychlorierten
Alkans mit einem Olefin, zu verbessern, wodurch unter Verwendung
einer Übergangsmetallverbindung
in einer homogenen Lösung
als Katalysator ein chloriertes oder hydrochloriertes Alkan hergestellt wird.
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Beispiel 1
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Aufbau eines Laborreaktors
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Ein
1 l Glasreaktor von ACE Glass, der 3,51 kg/cm2 (50
psig) aushalten konnte, wurde im Labor eingerichtet. Der Reaktor
war mit einem extern angetriebenen Rührer, einer Entlüftung, die
zu einem Verteiler geht, der ein Überdruckventil für den Notfall
und eine zerbrechliche Scheibe, 3,51 kg/cm2 (50
psig) enthielt, einem Temperaturmeßstutzen, einem Probenventil
und einem Rohr für
die Zugabe von Vinylchlorid, das sich unter das Flüssigkeitsniveau
im Reaktor erstreckt, ausgestattet. Der Reaktor wurde als halbkontinuierliches System
betrieben, wobei alle Zusätze
(Reaktanten und Katalysatorgemisch), abgesehen von Vinylchlorid,
zu Beginn des Versuchs zugegeben wurden. Das Vinylchlorid wurde
mit einer FMI-Pumpe mit einer Rate von etwa 1 g/min kontinuierlich
in den Reaktor dosiert. Bei jedem Versuch wurde der Reaktor mit
pulverförmigem Eisen
(Fe), Eisen(III)-chlorid (FeCl3), Tetrachlorkohlenstoff
(CCl4) und Tributylphosphat (TBP) gefüllt. Anschließende Versuche
enthielten auch eine 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan-Charge von Entspannungsverdampferrückständen der
Pilotanlage, um die voraussichtlichen Bedingungen einer Reaktoranlage
zu simulieren. Die Lösung
wurde mit 250 U/min gemischt und auf 60°C erwärmt. Zuerst wurde Vinylchlorid
(10 g) zu dem Gemisch gegeben, um unerwünschte Nebenreaktionen zu verhindern,
wenn die Reaktion die Reaktionstemperatur erreicht hat. Wenn die
Lösung
die gewünschte
Betriebstemperatur von etwa 100°C
erreicht hat, wurde die Vinylchloridbeschickung mit einer Rate von
1 g/min eingeführt.
Die Temperatur wurde während
des Versuchs bei 104°C
gesteuert. Vinylchlorid wurde aus einem Vorratsbehälter auf
einer Waage zugeführt,
um die während des
Versuchs zugesetzte Menge exakt zu messen. Der Versuch konnte eine
weitere Stunde andauern, nachdem die Zugabe von Vinylchlorid abgeschlossen
war.
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Beispiel 2
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Grundversuche, keine Zugabe
von Wasser
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Die
ersten Versuche zum Einspielen wurden mit folgenden Materialien
durchgeführt,
die eingefüllt
oder während
des Versuches in den Reaktor gegeben wurden.
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CCl4, TBP, FeCl3 und
Fe wurden in den Reaktor gegeben, der mit 250 U/min gerührt wurde.
Nachdem die Temperatur etwa 60°C
erreicht hatte, wurden 10 g Vinylchlorid zugesetzt, um unerwünschte Nebenreaktionen
zu vermeiden, wenn die Lösung
die Betriebstemperatur (104°C)
erreicht hatte. Das restliche Vinylchlorid wurde mit etwa 1 g/min
in die Lösung
dosiert, bis das für
den Versuch erwünschte
Gesamtgewicht zugesetzt worden war. Die ersten Versuche mußten aufgrund
eines übermäßigen Drucks
im Reaktor einige Male unterbrochen werden, und der Versuch wurde
beendet, ohne daß die
gewünschte
Vinylchloridmenge zugeführt
werden konnte. Die zerbrechende Scheibe wurde bei 3,51 kg/cm2 (50 psig) eingestellt, und die Zugabe von
Vinylchlorid wurde unterbrochen, wenn der Druck 3,16 kg/cm2 (45 psig) erreicht hatte. Ein paar nächste Versuche wurden
modifiziert, um eine Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeit zu versuchen und somit den Druck des Systems
aufgrund des unreagierten Vinylchlorids zu verringern. Zu den Modifikationen
des Systems gehörten:
- (1) eine langsamere Zugabe von Vinylchlorid;
das Vinylchlorid wurde mit einer Rate von etwa 0,7 g/min zugesetzt;
- (2) höhere
Temperatur (115°C);
- (3) weiteres Eisenpulver; die dem Reaktor zugesetzte Menge von
pulverförmigem
Eisen wurde gegenüber der
Grundmenge verdoppelt;
- (4) Zugabe von Eisen(II)-chlorid zusätzlich zum Eisen(III)-chlorid
und pulverförmigem
Eisen;
- (5) Zugabe von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan, um die Löslichkeit
des Vinylchlorids zu verbessern; dem Reaktor wurden 220 g reines
1,1,1,3,3-Pentachlorpropan zugesetzt, um mehr unreagiertes Vinylchlorid
zu adsorbieren und den Dampfdruck des Reaktantengemischs zu verringern,
was zu einem niedrigeren Druck im Reaktor führte;
- (6) weiteres TBP; das TBP wurde von 17,4 g auf 25 g erhöht.
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In
jedem Fall mußte
der Versuch aufgrund des übermäßigen Drucks
vorzeitig beendet werden.
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Beispiel 3
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Zugabe von
Wasser
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Der
Versuch wurde durch die Zugabe von 20 μl Wasser komplettiert, wobei
die gleichen Konzentrationen der Beschickungsmaterialien wie im
vorangegangenen Versuch verwendet wurden, der aufgrund des übermäßigen Drucks
beendet werden mußte:
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Während dieses
Versuchs gab es, als die Reaktionstemperatur ungefähr 104°C erreicht
hatte, eine stark exotherme Reaktion, bei der die Temperatur 10
bis 20°C
stieg. Das war sehr überraschend,
da die zugesetzte Wassermenge nur eine Zunahme von 23 ppm im System
darstellte. Bei allen vorangegangenen Versuchen wurde keine exotherme
Reaktion festgestellt. Diese Zugabe einer geringen Wassermenge ermöglichte es
auch, daß dieser
Versuch abgeschlossen werden konnte, ohne daß die Druckgrenzwerte des Glasreaktors überschritten
wurden.
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Beispiel 4
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Zugabe von Wasser
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Beispiel
3 wurde mit 10 μl
Wasser anstelle von 20 μl
Wasser mit den gleichen Ergebnissen wiederholt. Es gab eine exotherme
Reaktion, und das Vinylchlorid wurde dem System mit der gewünschten
Rate und Konzentration zugeführt,
ohne daß die
Druckgrenzwerte des Glasreaktors überschritten wurden. Es wurden
verschiedene Versuche durchgeführt,
um die exotherme Reaktion zu steuern. Zur Modifizierung des Verfahrens gehörten das
Erwärmen
des Gemischs auf 60°C (gegenüber 100°C) und die
Zugabe von 10 g Vinylchlorid, die Zugabe von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan,
um die Reaktanten verdünnen
zu können,
und ein langsameres Erwärmen
des Reaktantengemischs. Die Zugabe von 220 g 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan
als Verdünnungsmittel war
bei der Steuerung der exothermen Reaktion am hilfreichsten.
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Beispiel 5
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Zugabe von Wasser mit
Entspannungsverdampferrückständen der
Pilotanlage
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Es
wurde ein Versuch durchgeführt,
bei dem 20 μl
Wasser in den Laborreaktor gegeben wurden, nachdem ihm Entspannungsverdampferrückstände aus
dem Reaktor der Pilotanlage zugegeben worden waren. Das Rückstandsmaterial
aus dem Entspannungsverdampfer wurde aufgrund der sehr schlechten
Reaktionskinetik und des insgesamt schlechten Verfahrens aus der
Pilotanlage entnommen. Die Konzentration von Beschickung und Katalysator
war bei diesem Versuch die gleiche wie in Beispiel 3, außer daß dem Reaktor
220 g Entspannungsverdampferrückstände zugesetzt
wurden. Der Reaktor arbeitete gut, und das gesamte Vinylchlorid
wurde mit einer geeigneten Rate (1 g/min) zugesetzt.
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Dieser
Versuch wurde bei den gleichen Bedingungen ohne die Zugabe von Wasser
wiederholt. Nachdem 37 g Vinylchlorid von der zu erzielenden Gesamtmenge
von 166 g zugesetzt worden waren, war der Druck auf 3,16 kg/cm2 (45 psig) gestiegen und die Vinylchloridzuführung wurde
abgeschaltet, und der Versuch wurde unterbrochen. 20 μl Wasser
wurden in die Leitung für
die Vinylchloridbeschickung gegeben, wenn es der Druck zuließ, und das
Vinylchlorid wurde dem System langsam zugeführt. Nach etwas Wasser kam
es zu einer exothermen Reaktion, und frisches Vinylchlorid mußte in den
Reaktor gelangen. Der Druck begann zu sinken, wodurch es möglich wurde,
Vinyl chlorid mit einer normalen Rate von 1 g/min in das System zu
geben. Der Einfluß der
Zugabe von Wasser sowohl vor dem Start des Versuchs mit den Rückständen des
Entspannungsverdampfers als auch während des Versuchs ist in 1 gezeigt.
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Wie
in 1 festgestellt, hatte der Versuch mit einem Zusatz
von 20 μl
Wasser zu Beginn des Versuchs einen Druck von etwa 2,11 kg/cm2 (30 psig), nachdem 25 g Vinylchlorid zugesetzt
worden waren. Dieser Druck fiel am Ende des Versuchs auf 1,55 bis
1,62 kg/cm2 (22 bis 23 psig) ab, als das
Vinylchlorid und das CCl4 reagiert hatten.
Der Versuch ohne 20 μl
Wasser hatte einen Druck von etwa 2,81 kg/cm2 (40
psig), nachdem 25 g Vinylchlorid zugeführt worden waren. Dieser Versuch
konnte aufgrund des übermäßigen Drucks nicht
fortgesetzt werden. Nach der Zugabe von 20 μl Wasser in der Leitung für die Vinylchloridbeschickung konnte
der Versuch weitergehen, und das Druckprofil sah dem vorherigen
Versuch sehr ähnlich,
der bei 1,55 bis 1,62 kg/cm2 (22 bis 23
psig) durchgeführt
wurde.
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Beispiel 6
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Versuch in
einer Pilotanlage mit der Zugabe von Wasser
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Das
Verfahren zur Herstellung von 1,1,1,3,3-Pentachlorpropan in der
Pilotanlage arbeitete während eines
signifikanten Zeitraums sehr schlecht. Die Reaktionsgeschwindigkeiten
waren gering und der Betriebsdruck hoch. Die schlechte Leistung
wurde dem Arbeiten mit neuen Chargen von CCl4 und
TBP zugeschrieben. Das im Katalysatorzugabesystem verwendete TBP
und CCl4 wurden mit Wasser versetzt (65
ppm, auf die gesamten Reaktanten bezogen) und wurde dem Reaktor
der Pilotanlage zugeführt.
Die Abluft strömte
aus der Entspannungskolonne, sie war hauptsächlich Vinylchlorid und nahm
während
der nächsten
4 bis 6 Stunden dramatisch ab. Auch die Vinylchloridkonzentration
im Abfluß aus
dem Reaktor nahm über
Nacht von 1,7 auf 0,5% ab. Zusätzlich
zur Abnahme der Vinylchloridkonzentration (2) nahmen
auch die Konzentrationen der Abfallnebenprodukte (Hexachlorethan
(3) und chlorierte Pentane (4)) ab.