DE60207503T2 - Methode zur Bearbeitung einer Bibliothek unter Verwendung von Ligation-Inhibierung - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen einer DNA-Bibliothek mit erhöhtem Anteil einer gewünschten Nucleinsäure, indem unter Verwendung eines RecA-Proteins eine andere als die gewünschte Nucleinsäure aus einer ursprünglichen DNA-Bibliothek entfernt wird.
  • DNA-Bibliotheken, insbesondere cDNA-Bibliotheken, sind äußerst nützliche Werkzeuge zum Klonieren von Genen. Bis heute sind verschiedene Gene aus cDNA-Bibliotheken kloniert worden. Klonierte Gene werden dazu verwendet, um eine Aminosäuresequenz eines von dem Gen codierten Proteins zu ermitteln und um eine große Menge des Proteins in Bakterien- oder Hefezellen zu produzieren sowie um seine Nucleotidsequenz zu bestimmen.
  • cDNAs, die sich leicht aus einer cDNA-Bibliothek klonieren lassen, sind jedoch auf solche cDNAs beschränkt, deren Matrizen-mRNAs in einer Zelle im Überfluss exprimiert werden. Das Klonieren einer neuen cDNA mit hoher Effizienz wird schwieriger, da leicht zu klonierende cDNAs meistens schon geklont worden sind.
  • Um neue cDNAs aus einer cDNA-Bibliothek effizient zu klonieren, ist es nötig, bereits geklonte cDNAs aus der Bibliothek zu entfernen. Zu diesem Zweck ist der folgende Stand der Technik erfunden worden.
  • Anfangs ist zu diesem Zweck eine subtraktive Hybridisierung eingesetzt worden. In diesem Verfahren werden mRNAs aus Zellen (oder Geweben) gewonnen, welche sowohl die fraglichen Gene exprimieren als auch aus solchen, die sie nicht exprimieren. Sodann werden DNAs aus den mRNAs in beiden Zellen synthetisiert. Durch Hybridisierung der synthetisierten cDNAs mit den mRNAs werden die cDNAs, die in beiden Zellen vorkommen, selektiv entfernt. Dadurch lassen sich Gene, die in einem besonderen Gewebe oder einer Zelle spezifisch exprimiert werden, anreichern und isolieren.
  • In "Genome Res. 1996 Sep: 6(9): SS. 791–906" wird eine subtraktive Hybridisierung unter Einsatz einer Hydroxyapatitsäule beschrieben. In diesem Verfahren werden Primer mit von Vektoren stammenden Sequenzen unter Verwendung einer Bibliothek aus einsträngiger DNA als Matrize verlängert. Nach Denaturierung und Anelierung werden DNAs, die einen Doppelstrang bilden wieder spezifisch von der Säule entfernt. Da die Wahrscheinlichkeit der Anelierung von der Konzentration abhängt, werden vorzugsweise reichlich vorkommende Klone entfernt.
  • Dieses Verfahren lässt sich jedoch nur auf relativ kurze cDNAs mit einer Größe von annähernd 0,4 – 2,5 kb anwenden, weil eine unspezifische Hybridisierung auftreten kann, wenn cDNA-Bibliotheken verwendet werden, welche lange Sequenzen mit einer Insertgröße von über 3 kb enthalten. Es stellt sich oft heraus, dass lange Sequenzen funktionell wichtige Gene darstellen, welche ein multifunktionelles Protein oder ein Protein mit komplexer Konformation codieren. Daher besteht der hauptsächliche Nachteil dieses Verfahrens darin, dass es sich nicht auf eine Bibliothek anwenden lässt, die eine lange Sequenz enthält. Ferner kann dieses Verfahren selbst zwischen kurzen DNAs nicht unterscheiden, wenn deren Sequenzen von einem identischen Gen stammen, die an ihrem 3'- und 5'-Ende, nicht jedoch in ihren zentral gelegenen Abschnitten, gemeinsame Sequenzen aufweisen.
  • Ein anderes in breitem Umfang für ähnliche Zwecke eingesetztes Verfahren ist die differentielle Hybridisierung.
  • In diesem Verfahren werden cDNA-Sonden mit mRNAs synthetisiert, welche sowohl aus Kontrollzellen als auch aus in Frage stehenden Zellen gewonnen wurden, aus denen ein spezifisches Gen erhalten wird. Eine aus den in Frage stehenden Zellen erzeugte cDNA-Bibliothek wird dann ausplattiert und Kolonien auf derselben Platte werden auf zwei Filter Replica-plattiert. Für einen Filter erfolgt die Hybridisierung mit cDNA-Sonden aus den interessierenden Zellen. Für den anderen wird eine Hybridisierung mit cDNA-Sonden aus den Kontrollzellen durchgeführt. Für die interessierenden Zellen spezifische cDNAs lassen sich über einen Vergleich der Ergebnisse nachweisen.
  • In diesem Verfahren jedoch müssen von Kolonie zu Kolonie Unterschiede bei der Hybridisierung zwischen zwei Filtern verglichen werden. Demgemäß ist es schwierig, mit diesem Verfahren zahlreiche Kolonien zu behandeln. Dieses Verfahren ist somit nicht für eine Rekonstruktion einer ganzen Bibliothek geeignet. Dieses Verfahren weist einen zusätzlichen Nachteil auf, indem es für die Untersuchung vieler möglicher pseudo-positiver und pseudo-negativer Signale einen großen Zeitaufwand erfordert.
  • Um solche Nachteile dieses Verfahrens zu beheben, wird in 'Methods in Enzymology 1995: 254: SS. 304–321" das Differential Display-Verfahren beschrieben, welches eine Kombination einer herkömmlichen differentiellen Hybridisierung mit der Polymerasekettenreaktion (im Folgenden als "PCR" bezeichnet) ist. Dieses Verfahren kann jedoch einen Unterschied in einem Muster nur dann erkennen, wenn der Unterschied im Expressionsniveau signifikant ist. Darüber hinaus ist es notwendig, Klone nach jedem auf einem PCR-Produkt beruhenden Verfahren auszuwählen, da sich mit diesem Verfahren Klone nicht direkt gewinnen lassen.
  • Die vorliegende Erfindung wurde gemacht, um die obigen Probleme des Standes der Technik zu lösen. Demgemäß ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das in der Lage ist, eine gewünschte DNA mit einem langen Insert in einer DNA-Bibliothek spezifisch anzureichern und direkt einen Klon der DNA zu liefern.
  • Eine erste Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Konstruktion einer Bibliothek aus ringförmiger DNA mit einem erhöhten Anteil an einer ersten doppelsträngigen DNA, deren Anteil erhöht werden soll, durch Entfernen einer zweiten doppelsträngigen DNA, die mit der ersten doppelsträngigen DNA nicht identisch ist aus einer ursprünglichen Bibliothek aus ringförmiger DNA, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst;
    • (1) Linearisieren einer ringförmigen DNA in der ursprünglichen Bibliothek aus ringförmiger DNA, wodurch eine Bibliothek aus linearer DNA erhalten wird;
    • (2) Herstellen einer einzelsträngigen DNA, die der zweiten doppelsträngigen entspricht;
    • (3) Zufügen von RecA-Protein zu der Bibliothek aus linearer DNA und der in Schritt (2) hergestellten zweiten einzelsträngigen DNA, wodurch durch Bindung der zweiten einzelsträngigen DNA an die zweite doppelsträngige DNA mit Hilfe des RecA Proteins eine Triplex-DNA entsteht;
    • (4) Selbstligation der linearen DNA, welche die Triplex-DNA, die in Schritt (3) hergestellt wurde, enthält, um die doppelsträngige DNA, die keine Triplex-Struktur aufweist, selektiv zu zirkularisieren;
    • (5) Entfernen der linearen DNA aus der DNA, welche der Behandlung von Schritt (4) unterzogen worden ist, wodurch eine DNA-Bibliothek konstruiert wird, welche einen erhöhten Anteil an der ersten doppelsträngigen DNA aufweist.
  • Insbesondere werden Verfahren zur Verfügung gestellt, in denen die linearen DNAs von den DNAs, welche der Behandlung des Schritts (4) unterzogen worden waren, entfernt werden, indem ein Wirt mit den aus Schritt (4) erhaltenen DNAs transformiert wird, um einen Wirt, welcher mit ringförmiger DNA transformiert wurde, unter Einsatz eines Arzneimittels zu selektionieren.
  • Eine zweite Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Herstellung einer DNA Bibliothek mit einem erhöhten Anteil an einer ersten doppelsträngigen DNA, deren Anteil erhöht werden soll, durch Entfernung einer zweiten doppelsträngigen DNA, die nicht mit der ersten doppelsträngigen DNA identisch ist, aus einer ursprünglich Bibliothek aus ringförmiger DNA, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst;
    • (1) Herstellen einer Bibliothek aus linearer DNA, welche die erste doppelsträngige DNA enthält;
    • (2) Herstellen von einzelsträngigen DNAs, die beiden Enden der zweiten doppelsträngigen DNA entsprechen;
    • (3) Hinzufügen von RecA Protein zu der linearen DNA und der in Schritt (2) hergestellten zweiten einzelsträngigen DNA, wodurch mit Hilfe des RecA Proteins eine Triplex-DNA durch Binden der zweiten einzelsträngigen DNA an die zweite doppelsträngige DNA hergestellt wird;
    • (4) Ligation der linearen DNA, welche die in Schritt (3) hergestellte Triplex-DNA enthält, mit einer gewünschten DNA, um doppelsträngige DNA, welche keine Triplex-Struktur aufweist, selektiv zu zirkularisieren,
    • (5) Entfernen der linearen DNA von der DNA, die der Behandlung in Schritt (4) unterzogen worden war, wodurch eine DNA Bibliothek konstruiert wird, die einen erhöhten Anteil an der ersten doppelsträngigen DNA aufweist.
  • Insbesondere wird das Verfahren zur Verfügung gestellt, in dem die linearen DNAs von der DNA, welche der Behandlung des Schritts (4) unterzogen worden war, entfernt werden, indem ein Wirt mit den aus Schritt (4) erhaltenen DNAs transformiert wird, um einen Wirt, welcher mit ringförmiger DNA transformiert wurde, unter Einsatz eines Arzneimittels zu selektionieren.
  • Diese Zusammenfassung der Erfindung beschreibt nicht notwendigerweise alle erforderlichen Merkmale, so dass die Erfindung auch eine Unterkombination dieser beschriebenen Merkmale sein kann.
  • Die Erfindung wird aus der folgenden genauen Beschreibung besser verstanden, wenn sie zusammen mit den angefügten Zeichnungen gelesen wird:
  • 1 ist ein schematisches Diagramm der Wirkungsweise des RecA-Proteins.
  • 2 veranschaulicht ein Grundprinzip einer Ligations-Hemmung in der Erfindung.
  • 3 veranschaulicht ein Grundprinzip einer Ligations-Hemmung in der Erfindung.
  • Diese Erfindung erfolgte auf Grundlage der Erkenntnis seitens der Erfinder, dass die Triplexstruktur selbst nach Abdissoziation des RecA-Proteins von der Struktur beibehalten wird, wenn die Struktur mit Hilfe des RecA-Proteins in einem endständigen Bereich einer Zielnucleinsäure gebildet wird. Das RecA-Protein und die Bildung der Triplexstruktur durch das RecA-Protein sind bekannt.
  • Hier erfolgt nun eine Beschreibung des RecA-Proteins.
  • Vom RecA-Protein ist bekannt, dass es bei der homologen Rekombination, der DNA-Reparatur und der Expression des SOS-Gens in E. coli eine Rolle spielt. Die RecA-Proteine aus E. coli und dem Lambda-Phagen sind am meisten bekannt. Es ist jedoch auch bekannt, dass Proteine mit ähnlicher Struktur und Funktion wie die des RecA-Proteins von E. coli in anderen Organismen als E. Coli weit verbreitet sind und im Allgemeinen als RecA-ähnliches Protein bezeichnet werden.
  • Wie in 1 gezeigt, bindet das RecA-Protein an eine einzelsträngige DNA (RecA-ssDNA-Faser) und vereinigt die einzelsträngige DNA mit einer doppelsträngigen DNA zu einem Triplex. Dann sucht es nach einer homologen DNA und katalysiert eine DNA-Strangaustausch-Reaktion in Gegenwart von ATP. Nach der Reaktion werden eine Hybrid-dsDNA, die aus der dsDNA besteht, in welche die ssDNA eingebaut ist, und eine aus der dsDNA herausgeschnittene ssDNA gebildet.
  • Wie oben beschrieben, bindet das RecA-Protein eine einsträngige Nucleinsäure nicht wahllos an eine doppelsträngige Nucleinsäure, sondern an einen auf jedem Strang der doppelsträngigen DNA sitzenden homologen Abschnitt. Der hier verwendete Ausdruck, dass zwei Nucleinsäuren homolog sind, bedeutet, dass sie äquivalent oder ähnlich genug sind, damit sich mit Hilfe des RecA-Proteins eine spezifische Triplexstruktur ausbilden kann. Der hier verwendete Ausdruck "ähnlich" bezieht sich auf eine Identität von beispielsweise mindestens 50% oder mehr, vorzugsweise 80% oder mehr, mehr bevorzugt 90% oder mehr und noch mehr bevorzugt 95% oder mehr zwischen den beiden Nucleinsäuren.
  • Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung einer definierten DNA aus einer DNA-Bibliothek, wobei die Bildung einer DNA-Triplexstruktur durch die Bindung einer einzelsträngigen DNA an eine homologe doppelsträngige DNA mit Hilfe des RecA-Proteins ausgenutzt wird.
  • Der hier verwendete Ausdruck "RecA-Protein" bezeichnet ein Protein mit der Fähigkeit, eine einzelsträngige Nucleinsäure an jeden Abschnitt auf einem Strang einer doppelsträngigen Nucleinsäure zu binden, der homolog zu der einzelsträngigen Nucleinsäure ist, und in dem Abschnitt die Bildung einer Triplexstruktur vermittelt.
  • Der Ausdruck "RecA-Protein" umfasst daher sowohl das dem RecA ähnliche Protein als auch von E. coli und dem Lambdaphagen stammende RecA-Proteine. Wie oben beschrieben, lässt sich das dem RecA ähnliche Protein im vorliegenden Verfahren einsetzen, so lang es nur über die Funktion verfügt, die das Ankoppeln an homologe DNAs fördert und die Ausbildung einer Triplex-DNA katalysiert.
  • Das in der Erfindung bevorzugt eingesetzte RecA-Protein ist das von E. coli stammende.
  • Der Ausdruck "DNA-Bibliothek" bedeutet eine Gruppe verschiedener DNA-Fragmente und wird hier im Allgemeinen als ein allgemeiner Ausdruck benutzt, der sich sowohl auf eine Gen-Bibliothek als auch auf eine cDNA-Bibliothek bezieht. " Gen-Bibliothek" bedeutet eine Liste von ganzen DNA-Fragmenten in einer in Phagen oder Cosmiden enthaltenen einzelnen Spezies und ist gleichbedeutend mit dem Ausdruck "genomische DNA-Bibliothek". "cDNA-Bibliothek" bezeichnet eine Liste von verschiedenen cDNA-Spezies, die durch Insertion von komplementären DNAs (im Folgenden als cDNAs bezeichnet) in Vektoren erhalten wurden, wobei die komplementären DNAs von mRNAs erzeugt wurden, die von einem gegebenen Gewebe oder Zellen stammen. Die DNA-Fragmente brauchen nicht ringförmig zu sein, da sie in Phagen, Cosmide oder Plasmide eingebaut werden, weshalb die Bibliothek nur aus den DNA-Fragmenten bestehen kann. Die DNA-Bibliothek kann alle Arten, z.B. zwei Arten, von DNA-Fragmenten enthalten.
  • Doppelsträngige DNA und einzelsträngige DNA werden in dieser Beschreibung als dsDNA bzw. ssDNA abgekürzt.
  • Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren genauer beschrieben.
  • Eine erste Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Herstellung einer Bibliothek aus ringförmiger DNA mit einem erhöhten Anteil an einer erwünschten Nucleinsäure durch Entfernung einer vorgegebenen DNA aus einer ursprünglich Bibliothek aus ringförmiger DNA unter Einsatz des RecA-Proteins. Im ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine ringförmige DNA in der ursprünglichen Bibliothek in eine linearisierte DNA überführt. Zur Überführung einer ringförmigen DNA in eine linearisierte DNA kann z.B. die ringförmige DNA mit einem passenden Restriktionsenzym gespalten werden. Vorzugsweise spaltet das Restriktionsenzym die ringförmige DNA nur an einer Stelle. Zur Spaltung mit dem Restriktionsenzym lassen sich allgemeine Verfahren einsetzen. Sodann wird im zweiten Schritt eine ssDNA gewonnen, die einer zweiten dsDNA entspricht, welche aus der DNA-Bibliothek entfernt werden muss.
  • Der hier verwendete Ausdruck "entsprechend" einer zweiten DNA, die entfernt werden muss bedeutet, dass die ssDNA in jedem Strang einen Abschnitt mit einer Nucleotidsequenz aufweist, die im Wesentlichen gleich ist mit der ganzen oder einem Teil der zweiten dsDNA. Der Ausdruck "mit einer im Wesentlichen gleichen Sequenz" bedeutet, dass eine gegebene DNA eine Nucleotidsequenz aufweist, die ausreichend äquivalent ist, damit sich mit Hilfe des RecA-Proteins eine Trplex-DNA ausbilden kann.
  • Die zweite dsDNA kann 1–13 kb groß sein. Vorzugsweise weist sie einen Umfang von 6 kb oder mehr auf und ist in einer nach der Größe fraktionierten Bibliothek enthalten.
  • Diese dsDNAs in der Bibliothek sitzen gewöhnlich auf Plasmiden oder Virusvektoren.
  • Zur Gewinnung einer der zweiten dsDNA entsprechenden ssDNA kann ein in vitro-Transkriptionssystem eingesetzt werden. Das SP6-Transkriptionssystem (Ambion Co.) wird an Inserts in einer DNA.Bibliothek benutzt, die auf pSPORT1, einen in vitro-Transkriptionsvektor transferiert worden war, um RNA zu synthetisieren. Sodann wird cDNA mit passenden Primern wie dem Random-Primer N6 (Takara Syuzo Co. Ltd.) und reverser Transkriptase wie Superscript II RT (Invitrogen Co.) synthetisiert. Schließlich ergibt die Reinigung der cDNA durch Entfernung der Proteine mit Phenol/Chloroform ssDNA. Das oben beschriebene Verfahren der cDNA-Gewinnung ist dem Fachmann gut bekannt.
  • Um eine ssDNA zu erzeugen, die einer dsDNA in einer Bibliothek entspricht, kann dsDNA auch mit Nuclease wie Exo III und T7 Gen 6 behandelt werden, gefolgt von der Einführung eines Nicks in die dsDNA mit Nickase und dergl. Verfahrensweisen zur Überführung einer dsDNA in eine ssDNA sind, jedoch nicht ausschließlich die Gewinnung von ssDNA mit Phagemid-Vektoren wie pBluescript, pGEM und pUC119 als Phagenpartikel.
  • Nachher werden im dritten Schritt das RecA-Protein und die zweite ssDNA zu der DNA-Bibliothek gegeben.
  • Wie oben beschrieben enthält die der erzeugten zweiten dsDNA entsprechende ssDNA in jedem Strang eine Nucleotidsequenz, die mit der ganzen oder einem Teil der zweiten ds-DNA identisch ist. Demgemäß verursacht die Zugabe der im vorhergehenden Schritt gewonnen ssDNA und des RecA-Proteins zur zweiten dsDNA ein Fortschreiten der Bildungsreaktion von Triplex-DNA (siehe 2).
  • Für die Länge der ssDNA sind mindestens 10 oder mehr, vorzugsweise 15 oder mehr, vorzugsweise 20 oder mehr, mehr bevorzugt 30 oder mehr, noch mehr bevorzugt 40 oder mehr, am meisten bevorzugt 60 Basenpaare oder mehr erwünscht, um die Triplexstruktur nach dem Abdissoziieren des RecA-Proteins aus der Struktur stabil zu halten.
  • Für eine stabile Ausbildung der Triplexstruktur liegt das außenliegende (d.h. die abschließende Endseite der dsDNA) der beiden Enden der Triplexstruktur vorzugsweise außerhalb der fünfzigsten, mehr bevorzugt dreißigsten, mehr bevorzugt zwanzigsten und noch mehr bevorzugt zehnten Base, vom abschließenden Ende der dsDNA aus gerechnet.
  • Die Gegenwart von ATP in einer Probe hat das Fortschreiten der homologen Rekombination sowie den augenblicklichen Zusammenbruch der erzeugten Triplexstruktur zur Folge, da das RecA-Protein normalerweise eine homologe Rekombination in Gegenwart von ATP katalysiert.
  • Die Zugabe einer Alternative für ATP wie z.B. GTP und ITP oder eines nicht abbaubaren Analogen von ATP wie z.B. ATPγS wird zur Ausbildung einer Triplexstruktur durch das RecA-Protein benötigt. Es ist bekannt, dass die vom RecA-Protein vermittelte Austauschreaktion in Gegenwart von GTP oder ITP nicht fortschreitet.
  • Dann erfolgt im vierten Schritt die Selbstligationsreaktion an DNAs, welche die im vorausgegangenen Schritt erzeugte Triplex-DNA enthalten. Während eine Selbstligation an einer DNA, mit der die Triplexstruktur gebildet worden war, nicht vorkommt, tritt sie an einer dsDNA, mit der die Triplexstruktur nicht gebildet wurde, auf und ergibt eine ringförmige DNA.
  • Der hier verwendete Ausdruck "Selbstligation" bezeichnet die Bildung einer ringförmigen DNA durch Ligation der 5'- und 3'-Enden einer gegebenen linearen DNA.
  • Die Ligationsreaktion kann mit allgemeinen Verfahren durchgeführt werden. Eine Ligation (37°C, 30 Minuten) mit einer T4 DNA-Ligase (Invitrogen Co.) kann eine ringförmige DNA erzeugen. Andere im Handel erhältliche Ligations-Kits können ebenfalls eingesetzt werden.
  • In der Erfindung kann ein Zyklus vom obigen ersten bis zum vierten Schritt mehr als einmal wiederholt werden.
  • Im fünften Schritt werden die linearen DNAs von den im vorherigen Schritt erzeugten DNAs entfernt, um eine DNA-Bibliothek mit einem erhöhtem Anteil an der ersten dsDNA zu erstellen.
  • Um eine lineare Triplex-DNA von einer ringförmigen DNA, deren Anteil erhöht werden soll, zu trennen, kann die Trennung mittels Elektrophorese auf Agarosegel und Zentrifugation in Gegenwart von Ethidiumbromid eingesetzt werden. Falls eine verwendete DNA-Bibliothek ein Gen für Arzneimittelresistenz aufweist, kann die DNA, jedoch nicht ausschließlich, in Wirte transformiert werden, um unter Einsatz des Arzneimittels einen mit ringförmiger DNA transformierten Wirt zu selektieren.
  • Im vorliegenden Verfahren kann auf den Schritt zur Triplexbildung durch das RecA-Protein ein Schritt zur Abdissoziation des RecA-Protein von der Triplexstruktur folgen.
  • Der Einfachheit halber wird in 2 und der obigen Beschreibung eine von zwei dsDNAs entfernt. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass verfahrensgemäß Dutzende unter Tausend dsDNAs gleichzeitig oder nacheinander aus Abertausenden von dsDNAs entfernt werden können.
  • In der zweiten Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren zur Einrichtung einer DNA-Bibliothek mit erhöhtem Anteil einer gewünschten Nucleinsäure zur Verfügung gestellt, indem eine spezifische DNA aus einer DNA-Bibliothek effizienter entfernt wird als durch den Einsatz des Verfahrens der ersten Ausführungsform. Genauer gesagt wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt, in welchem die Effizienz der Ligationshemmung durch das RecA-Protein verbessert wird, indem die Ligationsreaktion an beiden Enden einer Nucleinsäure gehemmt wird.
  • Im ersten Schritt des Verfahrens wird eine Bibliothek aus linearer DNA eingerichtet. Lineare DNA lässt sich gewinnen, indem ein DNA-Fragment aus einer ringförmigen DNA herausgeschnitten wird oder mittels PCR. Auch die Erzeugung von cDNA durch reverse Transkription von mRNA kann zur Erzeugung von linearer DNA verwendet werden. Um ein DNA-Fragment zu erhalten, können verschiedene andere Verfahren eingesetzt werden. Für den Fall von cDNA-Bibliotheken können diese erstellt werden, indem in einen Vektor insertierte Insert-cDNA herausgeschnitten wird.
  • Für das Herausschneiden von DNA, die PCR, die reverse Transkription von mRNA und andere Erzeugungen von linearer DNA lassen sich allgemeine Verfahren einsetzen.
  • Im zweiten Schritt werden folglich ssDNAs gewonnen, die beiden endständigen Sequenzen in der aus der DNA-Bibliothek entfernten dsDNA entsprechen. Der hier verwendete Begriff "beide endständigen Sequenzen" bezieht sich auf die Sequenzen am 5'- und 3'-Ende der zweiten dsDNA.
  • Der hier verwendete Begriff "entsprechend beiden endständigen Sequenzen" bedeutet dass jede ssDNA in irgendeinem Bereich über die 5'-terminale und 3'-terminale Sequenz der zweiten dsDNA verfügt oder über eine Nukleotidsequenz, die im Wesentlichen identisch zu Teilbereichen derselben sind. Der Ausdruck "mit einer im Wesentlichen identischen Nukleotidsequenz" bedeutet, wie oben beschrieben, dass die Sequenz soviel Äquivalenz aufweist, dass sich mit Hilfe des RecA-Proteins eine Troplex-DNA bilden kann.
  • Sodann werden im dritten Schritt das RecA-Protein und die zweite ssDNA zu der DNA-Bibliothek gegeben. Wie oben beschrieben, bewirkt dieser Schritt das Fortschreiten der Triplex-DNA-Bildungsreaktion.
  • Als nächstes werden im vierten Schritt die DNAs, welche die im vorausgegangenen Schritt erhaltene Triplex-DNA enthalten, mit einer gewünschten DNA ligiert. Während an Triplex-DNA keine Ligation auftritt, erfolgt eine Ligation an dsDNA ohne Triplexstruktur und ergibt eine ringförmige DNA.
  • In diesem Verfahren bezeichnet "eine gewünschte DNA" allgemein, jedoch nicht notwendigerweise, einen Vektor zum Erstellen einer Bibliothek wie z.B. Phagen, Cosmide und Plasmide.
  • Im fünften Schritt sorgt die Entfernung von linearer DNA aus den im vorhergehenden Schritt gewonnenen DNAs für eine DNA-Bibliothek mit einem erhöhten Anteil an der ersten dsDNA.
  • Lineare Triplex-DNA, die entfernt werden soll, kann, wie oben beschrieben, von der ringförmigen DNA deren Anteil erhöht werden soll, abgetrennt werden.
  • Die in den Zeichnungen gezeigten spezifischen Reaktionen und Strukturen sollen nur dem besseren Verständnis dienen. Demgemäß kann es sein, dass deren genaue Merkmale nicht mit den in den Figuren gezeigten übereinstimmen.
  • Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele genauer veranschaulicht.
  • Beispiele
  • Beispiel 1
  • In diesem Beispiel entfernten wir ein Plasmid aus einer Mischung von zwei Plasmiden durch Ligationshemmung unter Verwendung des RecA-Proteins. Wir verwendeten ein Plasmid pBC23C10 mit Chloramphenicol-Resistenz und eine Plasmid pBS1B3 mit Ampicillin-Resistenz und entfernten ein Plasmid aus der Mischung der beiden Plasmide. pBC23C10 und pBS1B3 wurden im Verhältnis 1000 : 1 miteinander vermischt und an einer Stelle mit dem Restriktionsenzym NotI verdaut, um lineare dsDNA zu erhalten. Es folgte die Spaltung von pBC23C10 mit SalI und NotI, das bereits mit SalI und NotI gespaltene pSPORT1 (Invitrogen Co.) und die Insert-DNA wurden ligiert. Nach dem Transfer auf das für eine in vitro-Transkription befähigte pSPORT1 synthetisierten wir RNA unter Verwendung des Transskriptionssystems SP6 (Ambion Inc.). 6,25 μg des Random-Primers N6 (Takara Shuzo Co., Ltd.) wurden zu 5 μg der erhaltenen RNA gegeben, in der Hitze denaturiert und mit Eiswasser schnell abgekühlt. Es wurden 40 Einheiten RNAse-Inhibitor (Toyobo Co., Ltd.), 4 μl 5× First Strand Buffer (Invitrogen Co.), 2 μl 0,1 M Dithiothreitol und 1 μl 10 mM dNTP-Mix (Invitrogen Co.) zugegeben. Nach Zugabe von 5 μl SuperScript II RT (Invitrogen Co.), wurde sterilisiertes destilliertes Wasser bis zu 20 μl zugesetzt. Es wurde durch eine Reaktion bei 37°C über 60 Minuten cDNA synthetisiert. Die cDNA wurde durch das Entfernen von Protein mit Phenol/Chloroform gereinigt. Die Reaktionsmischung I zur Triplexbildung enthielt in einem Volumen von insgesamt 20 μl 30 mM Trisacetat ((pH 6,9), 1 mM Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol, 100 ng synthetisierter von pBC23C10 stammender cDNA, 5 μg RecA-Protein (EPICENTRE Co.) und sterilisiertes destilliertes Wasser und wurde bei 37°C 15 Minuten lang erwärmt. Die Reaktionsmischung II zur Triplexbildung enthielt in einem Volumen von insgesamt 18 μl 30 mM Trisacetat ((pH 6,9), 23 mM Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol, 50 ng der mit NotI gespaltenen Bibliothek und sterilisiertes destilliertes Wasser. Sie wurde mit der Reaktionsmischung I zur Triplexbildung vermischt und bei 37°C 30 Minuten lang erwärmt. Nach Zugabe von 2 μl einer 100 mM GTP-Lösung wurde die Reaktion bei 37°C 30 Minuten lang durchgeführt. Nach einer Proteolyse wird die DNA gereinigt. Die Ligation erfolgte 30 Minuten lang bei 37°C mit T4 DNA-Ligase (Invitrogen Co.). Sodann wurde die DNA gereinigt und durch Transformation von E. coli mit der gereinigten DNA eine Bibliothek wiedererstellt. Es zeigte sich, dass nur ein zu entfernendes Plasmid selektiv auf 1/400 abgenommen hat.
  • Tabelle 1 Selektive Entfernung von einem Plasmid aus einer Mischung von zwei Plasmiden
    Figure 00130001
  • Beispiel 2
  • Wir entfernten zuvor geklonte Plasmide (3000 Klone) aus einer Plasmid-Bibliothek durch Triplexbildung unter Verwendung des RecA-Proteins. In pBlueScript SKII (+) Inserts aus einer Plasmidbibliothek wurden auf pSPORT1 (Invitrogen Co.), einen in vitro-Transkriptions-Vektor, transferriert, um mit dem SP6-Transskriptionssystem (Ambion Inc.) RNA zu synthetisieren. 6,25 μg des Random-Primers N6 (Takara Shuzo Co., Ltd.) wurden zu 5 μg der erhaltenen RNA gegeben, in der Hitze denaturiert und mit Eiswasser schnell abgekühlt. Es wurden 40 Einheiten RNAse-Inhibitor (Toyobo Co., Ltd.), 4 μl 5× First Strand Buffer (Invitrogen Co.), 2 μl 0,1 M Dithiothreitol und 1 μl 10 mM dNTP-Mix (Invitrogen Co.) zugegeben. Nach Zugabe von 5 μl SuperScript II RT (Invitrogen Co.), wurde sterilisiertes destilliertes Wasser bis zu 20 μl zugesetzt. Es wurde durch eine Reaktion bei 37°C über 60 Minuten cDNA synthetisiert. Das Entfernen von Protein mit Phenol/Chloroform ergab eine gereinigte DNA. Die Plasmid-Bibliothek wurde mit dem Restriktionsenzym NotI, welches Plasmid-DNA nur an einer Stelle spaltet, zu linearer DNA verdaut Die Reaktionsmischung I zur Triplexbildung enthielt in einem Volumen von insgesamt 20 μl 30 mM Trisacetat ((pH 6,9), 1 mM Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol, 100 ng synthetisierte cDNA, 5 μg RecA-Protein (EPICENTRE Co.) und sterilisiertes destilliertes Wasser und wurde bei 37°C 15 Minuten lang erwärmt. Die Reaktionsmischung II zur Triplexbildung enthielt in einem Volumen von insgesamt 18 μl 30 mM Trisacetat ((pH 6,9), 23 mM Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol, 50 ng der mit NotI gespaltenen Bibliothek und sterilisiertes destilliertes Wasser, wurde mit der Reaktionsmischung I zur Triplexbildung vermischt und dann bei 37°C 30 Minuten lang erwärmt. Nach Zugabe von 2 μl einer 100 mM GTP-Lösung wurde die Reaktion bei 37°C 30 Minuten lang durchgeführt. Nach einer Proteolyse wurde die DNA gereinigt. Die Ligation erfolgte 30 Minuten lang bei 37°C mit T4 DNA-Ligase (Invitrogen Co.). Sodann wurde die DNA gereinigt und durch Transformation von E. coli mit der gereinigten DNA eine Bibliothek wiedererstellt. Wir sequenzierten zufällig ausgesuchte 96 Klone und bestimmten die Häufigkeit des Auftretens von unbekannten Klonen über einen Vergleich ihrer Sequenzen mit denen von bekannten Klonen in einer Datenbank. Ein einziger Durchlauf des Verfahrens zur Entfernung bekannter Klone erhöhte die Häufigkeit von ca. 60% auf ca. 80%.
  • Tabelle 2 Auftreten eines neuen Klons nach dem Entfernen
    Figure 00150001
  • Beispiel 3
  • Zum Zweck der Verbesserung der Effizienz der Ligationshemmung unter Verwendung von RecA-Protein entfernten wir ein Plasmid aus einer Mischung von zwei Plasmiden, indem die Ligation beider Enden eines Gens gehemmt wurde.
  • Die Plasmide wurden mit den Restriktionsenzymen NotI und MulI verdaut, welche beide Enden von insertierten Genen spalten. Um RNA mit den verdauten Plasmiden als Matrizen zu synthetisieren, wurden das T7-Transskriptionssystem (Ambion Co.) und das T3-Transskriptionssystem (Ambion Co.) verwendet. 6,25 μg des Random-Primers N6 (Takara Shuzo Co., Ltd.) wurden zu 5 μg der erhaltenen RNA gegeben, in der Hitze denaturiert und mit Eiswasser schnell abgekühlt. Es wurden 40 Einheiten RNAse-Inhibitor (Toyobo Co., Ltd.), 4 μl 5× First Strand Buffer (Invitrogen Co.), 2 μl 0,1 M Dithiothreitol und 1 μl 10 mM dNTP-Mix (Invitrogen Co.) zugegeben. Nach Zugabe von 5 μl SuperScript II RT (Invitrogen Co.), wurde sterilisiertes destilliertes Wasser bis zu 20 μl zugesetzt. Es wurde durch eine Reaktion bei 37°C über 60 Minuten cDNA synthetisiert. Das Entfernen von Protein mit Phenol/Chloroform ergab eine gereinigte DNA. Um die insertierten Gene auszuschneiden, wurden die Plasmide mit NotI und MulI verdaut, einer Kombination von Restriktionsenzymen, die beide Enden der insertierten Gene spalten. Die Reaktionsmischung I zur Triplexbildung enthielt in einem Volumen von insgesamt 20 μl 30 mM Trisacetat ((pH 6,9), 1 mM Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol, jeweils 100 ng von jedem Ende entsprechenden cDNAs, 5 μg RecA-Protein (EPICENTRE Co.) und sterilisiertes destilliertes Wasser und wurde bei 37°C 15 Minuten lang erwärmt. Die Reaktionsmischung II zur Triplexbildung enthielt in einem Volumen von insgesamt 18 μl 30 mM Trisacetat ((pH 6,9), 23 mM Magnesiumacetat, 1 mM Dithiothreitol, 50 ng der mit NotI und MulI gespaltenen Plasmide und sterilisiertes destilliertes Wasser, wurde dann bei 37°C 30 Minuten lang erwärmt. Sie wurde mit der Mischung I zur Triplexbildung vermischt und bei 37°C 30 Minuten lang erwärmt. Nach Zugabe von 2 μl einer 100 mM GTP-Lösung wurde die Reaktion bei 37°C 30 Minuten lang durchgeführt. Nach einer Proteolyse wurde die DNA gereinigt. Die Ligation erfolgte 30 Minuten lang bei 37°C mit T4 DNA-Ligase (Invitrogen Co.). Sodann wurde die DNA gereinigt und E. coli mit der gereinigten DNA transformiert, um die Wirkungen auf die Ligationshemmung zu ermitteln.
  • Die Zugabe von cDNAs, die jeweils einem Ende der insertierten Gene entsprachen, zeigte einen synergistischen Hemmeffekt, wenn sie mit der Zugabe von nur einer cDNA verglichen wurden.
  • Tabelle 3 Ergebnis der selektiven Entfernung eines Klons unter Einsatz einer Ligationhshemmung durch Ausbildung einer Triplexstruktur an beiden Enden
    Figure 00160001
  • Die Zahlen in der Tabelle 3 geben die Anzahl der Kolonien wieder. In den Klammern im unteren Teil ist das Verhältnis der mit Ligationshemmung erhaltenen Anzahl zu der ohne Ligationshemmung erhaltenen Anzahl von Kolonien angegeben.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung erlaubt die direkte Erstellung einer DNA-Bibliothek mit einem erhöhten Anteil einer gewünschten Nucleinsäure, indem andere als die gewünschte Nucleinsäuren aus der ursprünglichen DNA-Bibliothek entfernt werden. Wie in den obigen Beispielen gezeugt, lassen sich 90% oder mehr bekannte dsDNA mit dem erfindungsgemäßen Verfahren entfernen.
  • Darüber hinaus lässt sich mit einem Verfahren, in welchem die Triplex-Struktur an beiden Enden einer dsDNA eingeführt wird, der Gehalt an bekannten Genen auf ein hundertstel senken, im Gegensatz zu einem Verfahren, bei dem die Struktur nur an einem der beiden Enden eingeführt wird. Je nach dem Typ der Bibliothek, der in der Erfindung verwendet wird, erhöht sich die Häufigkeit des Auftretens eines neuen Klons in der Bibliothek um 10%–99%.

Claims (4)

  1. Verfahren zur Konstruktion einer zirkulären DNA Bibliothek mit einem erhöhten Anteil an einer ersten doppelsträngigen DNA, deren Anteil erhöht werden soll, durch Entfernen einer zweiten doppelsträngigen DNA, die mit der ersten doppelsträngigen DNA nicht identisch ist aus einer ursprünglich zirkulären DNA Bibliothek, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst; (1) Linearisieren einer zirkulären DNA in der ursprünglichen zirkulären DNA Bibliothek, wodurch eine lineare DNA Bibliothek erhalten wird; (2) Herstellen einer einzelsträngigen DNA, die der zweiten doppelsträngigen entspricht; (3) Zufügen zu der linearen DNA Bibliothek des RecA Proteins und der in Schritt (2) hergestellten zweiten einzelsträngigen DNA, wodurch durch Bindung der zweiten einzel-strängigen DNA zu der zweiten doppelsträngigen DNA über das RecA Protein eine Triplex-DNA entsteht; (4) Selbstligation der linearen DNA, welche die Triplex-DNA, die in Schritt (3) hergestellt wurde, enthält, um die doppel-strängige DNA, die keine Triplex-Struktur aufweist, selektiv zu zirkularisieren; (5) Entfernen der linearen DNA aus der DNA, welche der Behandlung von Schritt (4) unterzogen worden ist, wodurch eine DNA Bibliothek konstruiert wird, welche einen erhöhten Anteil an der ersten doppelsträngigen DNA aufweist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendete DNA-Bibliothek ein Gen für eine Arzneimittelresistenz enthält, und dass die lineare DNA von der DNA, welche der Behandlung des Schritts (4) unterzogen wird, entfernt wird, indem ein nicht-menschlichen Wirt mit der aus Schritt (4) erhaltenen DNA transformiert wird, um einen nicht-menschlichen Wirt, welcher mit zirkulärer DNA unter Verwendung eines Arzneimittels transformiert ist, zu selektionieren.
  3. Verfahren zur Herstellung einer DNA Bibliothek mit einem erhöhten Anteil an einer ersten doppelsträngigen DNA, deren Anteil erhöht werden soll, durch Entfernung aus einer ursprünglich zirkulären DNA Bibliothek einer zweiten doppelsträngigen DNA, die nicht mit der ersten doppelsträngigen DNA identisch ist, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst; (1) Herstellen einer linearen DNA Bibliothek, welche die erste doppelsträngige DNA enthält; (2) Herstellen von einzel-strängigen DNAs, die beiden Enden der zweiten doppelsträngigen DNA entsprechen; (3) Hinzufügen zu der linearen DNA des RecA Proteins und der in Schritt (2) hergestellten zweiten einzel-strängigen DNA, wodurch eine Triplex-DNA durch Binden der zweiten einzel-strängigen DNA an die zweite doppel-strängige DNA über das RecA Protein hergestellt wird; (4) Ligation der linearen DNA, welche die in Schritt (3) hergestellten Triplex-DNA enthält, mit einer gewünschten DNA, um doppelsträngige DNA, welche keine Triplex-Struktur aufweist, selektiv zu zirkularisieren, (5) Entfernen der linearen DNAs aus der Behandlung in Schritt (4) unterzogenen DNA, wodurch eine DNA Bibliothek konstruiert wird, die einen erhöhten Anteil an der ersten doppelsträngigen DNA aufweist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendete DNA-Bibliothek ein Gen für eine Arzneimittelresistenz enthält, und dass die lineare DNA von der DNA, welche der Behandlung des Schritts (4) unterzogen wird, entfernt wird, indem ein nicht-menschlichen Wirtes mit der aus Schritt (4) erhaltenen DNA transformiert wird, um einen nicht-menschlichen Wirt, welcher mit zirkulärer DNA unter Verwendung eines Arzneimittels transformiert ist, zu selektionieren.
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