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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Haut/Haar-Äquivalent, im Besonderen ein
Haut-/Haarmodell mit rekonstruierten Papillen (Pseudopapillen) in
einer rekonstruierten Dermis (Pseudodermis), auf seine Herstellung
und auf seine Verwendung, insbesondere auf medizinischem, pharmazeutischem
und kosmetischem Gebiet.
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Die
Entdeckung wirksamer Substanzen mit zum Beispiel einem biologischen
Effekt auf den Haarfollikel, so dass sie fähig sind, Haarpigmentierung,
Haarwachstum und Haarstruktur zu beeinflussen, erfordern geeignete
in vitro-Testsysteme, an denen solche Wirkungen bewertet werden
können.
Diese Testsysteme müssten
auf ideale Weise das Überprüfen einer
relativ großen
Anzahl von Substanzen ermöglichen,
standardisierbar und kostengünstig
sein und – im
Falle von in vitro-Systemen – die
in vivo-Situation simulieren.
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In
der Haarforschung stehen gegenwärtig
keine geeigneten in vitro-Modelle
zum Beispiel zur Untersuchung des Haarwachstums, der Haarpigmentierung
und Haarstruktur zur Verfügung.
Eine Zusammenfassung von existierenden Methoden und eine Illustration
der Nachteile dieser Systeme finden sich z. B. bei K. S. Stenn „Laboratory
Assessment of Hair Follicle Growth" in Skin Pharmocol. Appl. Skon Physiol.
1999; 12: 154–157. Diese Systeme
reichen von Monolagezellkulturen über Tiermodelle und ex vivo-Systeme bis hin zu
in vitro-Systemen.
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Monolagekulturen
von Haarfollikelzellen haben den Nachteil, dass die Zellen, sobald
sie von ihren komplexen dreidimensionalen Strukturen entfernt sind,
sich anders verhalten als im Organ als Ganzem. Aus diesem Grund
ist die Information über
die Wirkung von Substanzen auf als Monolage gezüchteten Haarfollikelzellen
von geringer Relevanz für
die in vivo-Situation. Gemäß den Richtlinien
für Kosmetika
dürfen
Tiermodelle bei der Entwicklung kosmetischer Produkte nicht herangezogen
werden. Dementsprechend stehen ex vivo-Modelle, die in vitro-Methoden mit in
vivo-Methoden am Tier kombinieren, ebenfalls außer Frage. Ähnliche Probleme, wie die Verfügbarkeit
von Material und Standardisierbarkeit spielen bei der Verwendung
von Hautexplantaten mit Haaren in Kultur eine Rolle. Obwohl in vivo-Studien
an Menschen durchgeführt
werden, um die Wirkung zu ermitteln, sind sie nicht ratsam, solange
nicht ein potenter Wirkstoff entdeckt und in eine Formel eingebaut
worden ist, weil solche Studien entsprechend kostspielig und komplex
sind. Es gibt auch keine geeigneten in vitro-Systeme zur Überprüfung von
Substanzen, die die Haarfarbe beeinflussen.
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In
vitro-Tests zur Veränderung
der Haarpigmentierung durch Beeinflussung der Melaninproduktion
der Melanozyten werden auch hauptsächlich an einzelnen Zellkulturen
durchgeführt.
Epidermale Melanozyten oder B16-Melanomzellen werden häufig zu
diesem Zweck verwendet und die mit diesem Zelltyp erhaltenen Resultate
werden auf Haarmelanozyten extrapoliert, weil Haarmelanozyten schwierig
zu isolieren und züchten sind.
Hinzukommt, dass bei diesen Systemen die komplexe Wechselwirkung
der Melanozyten mit dem Haarfollikel fehlt, so dass ihre Relevanz
für die
in vivo-Situation
am Haarfollikel in Frage gestellt werden muss. Dasselbe gilt für rekonstruierte
Haarmodelle, die (epidermale) Melanozyten enthalten. Tiermodelle,
ebenfalls ein beliebtes Testmodell für Substanzen mit einer Wirkung
auf die Haarpigmentierung, sind nach den Richtlinien für Kosmetika,
bei denen die Substanzen für
kosmetische Produkte verwendet werden sollen, verboten. In vivo-Studien
an Menschen sind aufwändig
und kostspielig und demzufolge erst zu empfehlen, nachdem eine potente
wirksame Substanz gefunden sein wird.
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Bei
der Technik der Gewebeherstellung werden verschiedene Zelltypen
aus Gewebe, zum Beispiel Hautgewebe, isoliert und in Zellkultur
als so genannte Monolage vervielfacht. Das Gewebe wird dann aus
den einzelnen Zellen rekonstruiert. Handelt es sich um Haut, können zum
Beispiel Fibroblasten in ein Kollagengel oder eine sonstige Matrix „gesät" werden, so dass
sie wuchern und eine Pseudodermis bilden. Epidermale Keratinozyten
können
auf die so gebildete Pseudodermis aufgetragen werden, wo sie ebenfalls
wuchern und eine Pseudoepidermis bilden. Durch Anheben der Kultur
in die Luft (Luft/Flüssigkeit-Schnittstelle)
beginnen die Zellen, sich zu differenzieren und ein Stratum corneum
zu bilden.
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Bisher
wurden hauptsächlich
Zellkulturen, zum Beispiel Keratinozyten der äußeren Haarwurzelhülle (ORS-Keratinozyten,
ORS = outer root sheath), dermale Papillenzellen, usw. in der Haarforschung
verwendet. Jedoch wurden auch wiederholt Versuche unternommen, Haarfollikel
oder Teile von Haarfollikeln als ein dreidimensionales Modell, zum
Beispiel in einem Kollagengel, zu züchten oder ganze Haarfollikel
durch die Kombination verschiedener Haarfollikelzellen zu rekonstruieren.
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In „Characterization
of a new tissue-engineered human skin equivalent with hair„, veröffentlicht
in In Vitro Cell. Dev. Biol. – Animal
35: 318–326,
Juni 1999, berichten M. Michel et al. zum ersten Mal über das
Einfügen
eines Haarfollikels in ein rekonstruiertes Haarmodell zur Anwendung
bei Penetrationsstudien. Die Autoren verwandten dabei ganze Haarfollikel,
die zuvor aus mit Haaren bedeckter Haut präpariert werden mussten. Abgesehen
von der begrenzten Verfügbarkeit
des Materials ist die Standardisierbarkeit bei Verwendung präparierter
Haare auf Grund der beträchtlichen
biologischen Unterschiede gering.
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Die
Dokumente
EP 0 285
471 A1 und
EP
0 285 474 A1 beschreiben auch die Produktion einer künstlichen
Haut, die aus einer dermalen Schicht kontraktiler Zellen (Fibroblasten)
und extrazellulärer
Matrixkomponenten besteht, in die ganze Haarfollikel oder Follikelsegmente
eingefügt
werden. Die dermale Schicht wird sodann zusätzlich mit Keratinozyten überzogen,
die eine epidermale Schicht bilden. Der Nachteil hierbei ist, dass
die Papillen nicht rekonstruiert werden, sondern es wird nur ein
Teil des Haarfollikels ohne eine Papille verwendet.
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Das
von einer Gruppe japanischer Forscher (M. Inamatsu et al. „Hair Follicle
Development in Organotypic Culture„, Third Intercontinental
Meeting of Hair Research Societies (Abstract) Tokio 2001) für die frühe Phase
der Haarentwicklung verwandte Modell besteht aus frisch isolierten
dermalen Papillen von Rattenbarthaaren, die zwischen ein Kollagengel,
das Fibroblasten enthält,
und eine epidermale Schicht von Rattenkeratinozyten eingefügt werden.
Diese organtypische Kultur wird an der Luft-/Flüssigkeit-Schnittstelle gezüchtet. Nach 7 Tagen soll sich
die Epidermis in der Nähe
der dermalen Papillen verdicken. Erstens werden hier keine menschlichen
Zellen oder Papillen verwendet, zweitens sind die Papillen nicht
rekonstruierte Papillen sondern ganze, aus Haarfollikeln isolierte
Papillen und drittens werden die Papillen nicht in die Epidermis
eingefügt (zum
Beispiel injiziert oder implantiert), sondern zwischen die dermalen
und epidermalen Schichten gelegt. Die Verwendung isolierter Papillen
bringt dieselben Probleme der Verfügbarkeit und Standardisierbarkeit
wie die Verwendung isolierter Haarfollikel mit sich.
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Dasselbe
gilt für
die Arbeiten von S. A. J. Watson et al. „Sheep vibrissa dermal papillae
induce hair follicle formation in heterotypic skin equivalents" in British Journal
of Dermatology (1994) 131, 827–835.
Hier werden in einem Kollagengel gezüchtete dermale Papillen oder
Papillenzellen zwischen die Dermis und Epidermis eines Haut-Äquivalents
eingefügt
mit dem Ziel, ein Modell für
die Entwicklung des Haarfollikels zu erhalten. Unter diesen Bedingungen
wandern die dermalen Papillenzellen jedoch in die dermale Matrix
und bilden sich nicht selbst in eine Papille um, so dass das Modell
abgeändert
werden muss, indem Papillen oder Papillenzellen auf ein dermales
Substrat aufgetragen werden, das dann mit einer fetalen Mausepidermis
bedeckt und auf haarlose Mäuse
transplantiert wird.
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1993
gelang es A. B. Jahoda et al. „Dermal-Epidermal
Interactions – Follicle-Derived
Cell Populations in the Study of Hair-Growth Mechanisms" in J. Invest. Dermatol.
101: 33S–38S,
1993, eine follikelähnliche Struktur
aus einer Kombination von Haarzellen herzustellen, indem sie zunächst äußere Harrwurzelhüllenzellen
(ORS Zellen) in der Kollagenkapsel des Follikels eines Rattenbarthaares
züchteten
und sodann eine Mixtur von unterschiedlichen Haarfollikelzellen – dermale
Papillenzellen, dermale Hüllenzellen
und Matrixzellen hinzufügten.
Sie benötigten
jedoch die stabile Kollagenkapsel des Rattenbarthaares, um die Struktur
zu stabilisieren.
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A.
Limat et al. „Outer
Root Sheath (ORS) cells organize into epidermoid cyst-like spheroids
when cultured inside Matrigel®: a light-microscopic
and immunohistological comparison between human ORS cells and interfollicular
keratinocytes" in
Cell Tissue Res. (1994) 275: 169–176 bringen ebenfalls unterschiedliche
Haarfollikelzellen und Hautzellen in einer dreidimensionalen Struktur
zusammen, um ihre Wechselwirkung zu untersuchen. Sie verwenden ein
Gel aus Kollagen (I) als Basis und betten auf dieses eine Schicht
Matrigel® oder eine
Mixtur der Basalmembrankomponenten, die verschiedene Zellen oder
Zellmixturen enthalten. In dem Matrigel® bilden
die epidermalen oder ORS Keratinozyten (= Keratinozyten der äußeren Haarwurzelhülle) rundliche,
aber nicht follikuläre
Strukturen. Hierbei werden unterschiedliche Zelten enthaliende Schichten übereinander
gelegt. Es wird jedoch in diesen Schichten keine neue Struktur wie
die dermale Papille aufgebaut. Obwohl Limat et al. berichten, dass
ORS Keratinozyten fähig
seien, zystoide Strukturen zu bilden, die innen hornig werden, handelt
es sich hier nicht um die physiologische Natur der Haarschaftbildung,
sondern eher um die Differenzierung und Bildung der Hornschicht
der Epidermis durch zystoid angeordnete Keratinozyten. Haarschäfte werden
indessen normaler weise durch Matrixzellen, die über der dermalen Papille liegen,
gebildet.
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Die
veröffentlichte
japanische Patentanmeldung 10-136977 (Toyobo Co., Ltd., Japan) beschreibt
ein künstliches
Gewebe und seine Rekonstruktion, die haarschaftähnliche Strukturen an der Grenze
zwischen einer Schicht von Fibroblasten in einer Kollagenschicht
und einer Haarpapillenzellen enthaltenden Kollagenschicht umfasst.
Dieses Modell soll als Testsystem zur Bestimmung der Verträglichkeit
und Effizienz wirksamer Substanzen und Kosmetika dienen.
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Hier
gilt dasselbe wie für
den Artikel von A. Limat et al.: in diesem Modell werden dermale
Papillen, die wie der Haarfollikel eine dreidimensionale Struktur
aufweisen, nicht rekonstruiert, sondern die Zellen werden in Schichten übereinander
angeordnet und es bildet sich keine neue Struktur. Melanozyten werden
offensichtlich bei dem beschriebenen Modell auch nicht verwendet.
Effektivitätstests
werden als eine potentielle Anwendung für das Modell erwähnt. Jedoch
gibt es keinen Hinweis darauf, welche Endpunkte an dem Modell bewertet
werden sollen, d.h. wie die Anwendung wirksamer Substanzen die Struktur
des rekonstruierten Modells berührt
und was hineingelesen werden kann insoweit die Wirkung dieser Substanz
auf Haarwachstum und Haarstruktur betroffen ist.
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Das „Philpott
Model" (M. P. Philpott „Human
hair growth in vitro",
J. Cell. Sci. 97, 463–471,
1990), bei welchem isolierte Haarfollikel 9 Tage lang in einer Kultur
gehalten werden, hat den Nachteil einerseits der signifikanten Unterschiedlichkeit
zwischen den individuellen Follikeln und somit geringer Standardisierbarkeit, und
andererseits der geringen Verfügbarkeit
der Haarfollikel. Aus diesem Grund kann nur eine sehr begrenzte Menge
wirksamer Substanzen innerhalb eines festgelegten Zeitraums ausgewertet
werden. Des Weiteren können
nur in dem Medium lösliche
Substanzen und Formulierungen, jedoch keine wasserunlöslichen
Substanzen oder Formulierungen wie zum Beispiel Cremes verwendet
werden.
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Worin
das Philpott-Model eine wirkliche Weiterentwicklung darstellte war
die Tatsache, dass auch ein Versuch unternommen wurde, isolierte
Haarfollikelsegmente in rekonstruierte Hautmodelle einzufügen (siehe M.
Inamatsu et al. und M. Michel et al.). Obwohl Follikel, Follikelsegmente
oder dermale Papillen auf diese Weise mit der Dermis in Berührung sind,
was der in vivo-Situation näher
kommt, als dies bei anderen bekannten Modellen der Fall ist, sind
die Nachteile dieser Systeme, wenn sie zur Untersuchung wirksamer
Substanzen verwendet werden sollen, ähnlich denen, die dem Philpott
Modell anhaften (geringe Verfügbarkeit
der Haarfollikel, keine Standardisierbarkeit, hohe Kosten, usw.).
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Dementsprechend
bestand die Aufgabe vorliegender Erfindung darin, ein Haut/Haar-Äquivalent („Hautmodell") vorzuschlagen,
insbesondere ein Haar/Hautmodell mit rekonstruierten Papillen in
einer rekonstruierten Dermis, das mindestens teilweise die oben
erwähnten
Nachteile der früheren
Technik vermeiden würde.
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Eine
weitere Aufgabe vorliegender Erfindung bestand darin, ein Haut/Haar-Äquivalent
zu entdecken oder vorzuschlagen, das als ein in vitro-Modellsystem, insbesondere
zum Testen und/oder Bewerten wirksamer Substanzen, insbesondere
am Haarfollikel, geeignet sein würde.
Ein solches Modell würde
besonders zum Entdecken und Testen pharmazeutischer/medizinischer
und kosmetischer Wirkprinzipien geeignet sein. Es würde auch
die in vitro-Bewertung des Effekts solcher Wirkprinzipien auf den
Haarfollikel, das Haarwachstum, die Haarpigmentierung, die Haarstruktur
und Ähnliches
ermöglichen.
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Dementsprechend
bezieht sich vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Haut/Haar-Äquivalents,
im Besonderen eines Haut/Haarmodells mit rekonstruierten Papillen
(Pseudopapillen, PP) in einer rekonstruierten Dermis (Pseudodermis,
PD), wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- (a) Herstellung einer rekonstruierten Dermis (Pseudodermis,
PD) oder eines Pseudodermispräparats,
- (b) Herstellung rekonstruierter Papillen (Pseudopapillen, PP),
die gezüchtete
dermale Papillenzellen (Haarpapillenzellen) in einer geeigneten
Matrix, insbesondere einer Gelmatrix umfassen, oder Herstellung
entsprechender Vorläufer
solcher rekonstruierter Papillen (Pseudopapillen, PP), die gezüchtete dermale
Papillenzellen (Haarpapillenzellen) umfassen, in einem geeigneten,
Matrix bildenden, insbesondere Gel bildenden Medium MFMPP,
das fähig
ist, eine Matrix, insbesondere eine Gelmatrix in situ, insbesondere
in der rekonstruierten Dermis (Pseudodermis, PD) zu bilden,
- (c) Einführung
oder Einfügung
der rekonstruierten Papillen (PP) oder deren beim Schritt (b) hergestellter Vorläufer in
die Pseudodermis (PD) oder in das beim Schritt (a) hergestellte
Pseudodermispräparat,
- (d) als Option Auftrag einer rekonstruierten Epidermis (Pseudoepidermis,
PE) oder eines rekonstruierten Periderms (Pseudoperiderms, PI) auf
die Pseudodermis (PD).
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Dementsprechend
umfasst Schritt (a) des Verfahrens die Herstellung einer rekonstruierten
Dermis oder Pseudodermis oder eines Pseudodermispräparats.
Erfindungsgemäß kann jede
nach der früheren
Technik bekannte Pseudodermis verwendet werden, vorausgesetzt, dass
sie für
das erfindungsgemäße Verfahren geeignet
ist, was insbesondere bedeutet, dass sie mit den anderen Bestandteilen
des erfindungsgemäßen Haut/Haar-Äquivalents kompatibel ist.
Insbesondere umfasst die erfindungsgemäß verwandte Pseudodermis (PD)
gezüchtete
kontraktile Zellen, insbesondere Fibroblasten, vorzugsweise dermale
Fibroblasten, in einer geeigneten Matrix. Die Matrix kann insbesondere
eine auf Kollagen, vorzugsweise Kollagen vom Typ I und/oder Typ
III und optional weiteren Komponenten basierende Matrix sein. Die
für die
Pseudodermis (PD) oder das Pseudodermispräparat gezüchteten kontraktilen Zellen
können
auf die bekannte Weise gewonnen werden, zum Beispiel durch Isolierung
dermaler Fibroblasten aus menschlicher oder tierischer Haut und,
nach Züchtung,
durch Gewinnung der kontraktilen Zellen aus den resultierenden Monolagekulturen
(zum Beispiel durch moderate Trypsinisation). Ein geeignetes Nährmedium,
das insbesondere mit den kontraktilen Zellen kompatibel sein sollte,
wird für
die Züchtung
solcher Zellen verwandt. Gemäß der Erfindung
ist ein Beispiel eines geeigneten Nährmediums das essentielle minimale
Medium MEM (Modified Eagle Medium = modifizierte Eagle-Medium).
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Die
Pseudodermis (PD) kann dann durch Mischen der kontraktilen Zellen,
die aus Monolagekulturen gewonnen wurden und optional in einem geeigneten
Nährmedium
vorliegen, mit einem Matrix bildenden, insbesondere Gel bildenden
Medium MFMPD, das mindestens einen Matrixbilder
MFPD, im Besonderen einen Gelbilder, und
optional weitere Bestandteile umfasst, hergestellt werden.
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Im
Zusammenhang der Erfindung wird die resultierende Mixtur das Pseudodermispräparat genannt. Je
nach der Konzentration des Matrix bildenden Mediums bildet das Pseudodermispräparat eine
Matrix, vorzugsweise eine Gelmatrix, relativ schnell (höhere Konzentration
des Matrix bildenden Mediums) oder relativ langsam (niedrigere Konzentration)
und schrumpft schließlich
optional unter Ausstoß des
eventuell vorhandenen Nährmediums
zu einer Pseudodermis (PD) zusammen. Sämtliche Phasen und Stadien
des Matrix bildenden Verfahrens und des Schrumpfungsprozesses werden
insgesamt mit dem Begriff „Pseudodermispräparat" bezeichnet. Dementsprechend
wird die Pseudodermis bei Vollendung der Matrixbildung und Schrumpfung
des Pseudodermispräparats
gewonnen.
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Der
Matrixbilder MFPD, insbesondere Gelbilder
des Matrix bildenden, insbesondere Gel bildenden Mediums MFMPD kann insbesondere ein Matrixbilder sein,
der auf Kollagen, vorzugsweise Kollagen vom Typ I und/oder Typ III
und optional weiteren Komponenten basiert (zum Beispiel Bestandteilen
der extrazellulären Matrix
der Dermis, vorzugsweise Matrix- und/oder Skleroproteinen wie das
Laminin).
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Ein
geeignetes Nährmedium,
insbesondere essentielles minimales Medium MEM und optional weitere Komponente
können
optional auf die so hergestellte oder erzeugte Pseudodermis (PD)
aufgetragen werden.
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Die
beim Schritt (b) hergestellten Pseudopapillen (PP) umfassen gezüchtete dermale
Papillenzellen (Haarpapillenzellen) auf einem geeigneten Träger und/oder
in einer geeigneten Matrix. Die Matrix kann vor allem eine auf Kollagen,
insbesondere Kollagen vom Typ IV und optional weiteren Komponenten
basierende Matrix sein. Die gezüchteten
dermalen Papillenzellen (Haarpapillenzellen) können auf die bekannte Weise
hergestellt werden, zum Beispiel durch Isolierung dermaler Papillenzellen
(Haarpapillenzellen) aus Haarfollikeln menschlicher oder tierischer
Haut und, nach Züchtung,
durch Gewinnung der dermalen Papillenzellen aus den resultierenden
Monolagekulturen, insbesondere durch moderate Trypsinisation. Die
Anzahl der Durchgänge sollte
klein sein, wobei die Anzahl der Durchgänge für die dermalen Papillen im
Allgemeinen zwischen 1 und 10 und vorzugsweise zwischen 1 und 3
beträgt.
Die dermalen Papillenzellen werden in einem geeigneten Nährmedium
gezüchtet,
wobei das verwendete Nährmedium
insbesondere ein essentielles minimales Medium (MEM) ist, zum Beispiel
das DMEM (Dulbecco's
Modified Eagle Medium) und/oder RPMI Medium (ein vom Roswell Park
Memorial Institute entwickeltes Medium) und/oder Chang Medium, optional
zusammen mit anderen Komponenten, zum Beispiel mit fetalem Kalbserum
(FCS), Kollagen, insbesondere vom Typ I, und Ähnlichem. Beispiele von erfindungsgemäß zur Züchtung von
dermalen Papillenzellen geeigneten Nährmedien sind alle auf RPMI
oder DMEM basierende Zellkulturmedien, wie zum Beispiel RPMI 1640
(Sigma), das 20 % FCS enthält,
Chang Medium (Irvine Scientific), das 10 % FCS enthält, und Ähnliches.
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Die
Pseudopapillen (PP) werden dann durch Mischen der Papillenzellen
hergestellt, die aus Monolagekulturen gewonnen wurden und optional
in einem geeigneten Nährmedium
mit einem Matrix bildenden, insbesondere Gel bildenden Medium MFMPP, das mindestens einen Matrixbilder MFPP, insbesondere einen Gelbilder und optional
weitere Bestandteile enthält,
vorliegen; die resultierende Mixtur bildet eine Matrix, vorzugsweise
ein Gel, und schrumpft dann unter Ausstoß des eventuell vorhandenen
Nährmediums
zusammen. Die Pseudopapillen (PP) können dann gebildet werden (zum
Beispiel durch Stanzen oder Ausschneiden) aus der geschrumpften
Matrix oder dem geschrumpften Gel.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung
werden die Pseudopapillen (PP) durch Wachstum von dermalen Papillenzellen
auf einem geeigneten Träger
gewonnen. Bereits wechselwirkende Zellgruppen können so vorteilhaft auf ähnliche
Weise wie die Papille hergestellt werden.
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Der
Träger
kann sowohl porös
als auch nicht porös
sein und keine Poren oder kleine oder große Poren aufweisen. Eine poröse Oberfläche wird
bevorzugt, damit die Papillenzellen besser die natürlichen
dreidimensionalen Aggregate imitieren können. Ein quellendes Trägermaterial
(zum Beispiel auf der Basis von Polysacchariden oder Polypeptiden)
oder ein nicht quellendes Trägermaterial
(wie zum Beispiel Polymere) kann auch verwendet werden.
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Die
Trägergröße (oder
Partikelgröße, d.h.
der Durchmesser oder die größte Ausdehnung
in einer Dimension) liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 50 bis
2.000 μm,
bevorzugter im Bereich von 100 bis 1.000 μm. Partikelgrößen von
etwa 100 bis 500 μm
werden besonders bevorzugt, weil einerseits die Handhabungsfähigkeit
bei der Herstellung der Pseudopapillen und andererseits eine genügend große Ähnlichkeit
mit einer wirklichen Haarpapille gewährleistet sind. Geeignete Träger sind
insbesondere die so genannten Mikroträger, kleine kugelförmige Partikel,
auf denen Zellen in dreidimensionaler Geometrie wachsen.
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Träger irgendeiner
dreidimensionalen Form können
verwendet werden. Kugelförmige,
kegelförmige oder
zylindrische und polyedrische, runde oder ellipsoidische, abgeflachte
oder polygonale (zum Beispiel hexagonale) Träger sind geeignet, wobei kugelförmige besonders
bevorzugt werden, weil sie fähig
sind, die Form der Papille besonders gut zu imitieren.
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Der
Träger
kann aus anorganischem und/oder organischem Material bestehen, das
auf seiner Oberfläche
sowohl verändert
als auch unverändert
sein kann.
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Oberflächenveränderungen
können
physischer Natur sein, zum Beispiel in Form eines Überzugs
des Trägers,
um die Adhäsion
von Partikeln, zum Beispiel Stahlpartikeln oder Polymeren (insbesondere
Biopolymeren, vorzugsweise Polypeptiden und/oder Polysacchariden)
zu verhindern. Eine Oberflächenveränderung kann
mit Matrix bildenden Proteinen, insbesondere Kollagen, vorzugsweise
Kollagen vom Typ I, III und IV, und Matrix- und/oder Skleroproteinen
(vorzugsweise Laminin, Gelatine, Chitosan, Glukosaminen, Glukosaminoglukanen
(GAG), Heparansulfatproteoglukanen, Sulfatglykoproteinen wie Nidogen
(spezieller Entaktin), Gewebeplasminogenaktivator, Matrigel® und
Mixturen der oben erwähnten
Bestandteile geschehen.
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Die
Oberfläche
kann jedoch auch durch chemische Veränderung verändert werden. Zum Beispiel
können
verschiedene Oberflächenchargen
erreicht werden, wenn die Oberfläche
nicht bereits durch das Trägermaterial selbst
befrachtet ist. Träger,
die durch Oberflächenveränderung
einer vernetzten Dextranmatrix mit N,N-Diethylaminoethyl-Gruppen
positiv befrachtet sind, werden beispielhaft erwähnt.
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Glas,
Silikone oder Polymermatrizen, zum Beispiel Polystyrene, usw., sind
geeignet. Matrizen aus Polysacchariden wie Dextran oder Polypeptiden
wie Gelatine sind besonders geeignet. Vernetzte Polymere wie vernetzte
Gelatine (speziell hochvernetzte Gelatine zum Beispiel Cultisphere®,
Percell) oder vernetztes Dextran sind auch besonders geeignet.
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Die
Pseudopapillen können
einfach hergestellt werden durch Hinzufügen des Trägers zur Papillenzellkultur.
Inkubationszeiten von einem bis mehreren Tagen oder sogar- mehreren
Wochen können
geeignet sein, je nach der Zellwachstumsdichte. Durchgehendes, aber
nicht übertrieben
intensives Mischen des Kulturmediums wird bevorzugt, um optimales
Zellwachstum auf der Trägeroberfläche zu gewährleisten.
Zum Beispiel sind leichtes Umrühren
oder Schütteln
oder sogar Züchtung
in Wirbelbett- oder Rührreaktoren
oder Schleuderflaschen geeignet.
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Die
aus dem mit Papillenzellen bedeckten Träger gebildeten Pseudopapillen
können
dann in die zubereitete Pseudodermis oder in das Pseudodermispräparat eingebettet
werden.
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Wie
nachstehend beschrieben wird, können
Pseudopapillen (PP) jedoch auch in situ gebildet werden, insbesondere
in der Pseudodermis (PD). Das Matrix bildende, insbesondere Gel
bildende Medium MFMPP enthält als Matrixbilder
MFPP, insbesondere als Gelbilder, mindestens
ein Kollagen, insbesondere ein Kollagen vom Typ IV und optional
weitere Bestandteile, die insbesondere aus der Gruppe von Matrix-
und/oder Skleroproteinen ausgewählt
sind, insbesondere aus Laminin, Gelatine, Chitosan, Glukosaminen,
Glukosaminoglukanen (GAG), Heparansulfatproteoglukanen, Sulfatglykoproteinen
wie dem Nidogen (spezieller Entaktin), Gewebeplasminogenaktivator
und Wachstumsfaktoren wie dem Gewebewachstumsfaktor Beta (TGF-β), dem Fibroblastwachstumsfaktor
und anderen Wachstumsfaktoren aus dem Engelbreth-Holm-Swarm-Tumor
(EHS-Tumor) und/oder humaner Plazenta und Mixturen aus den oben
genannten Bestandteilen. Erfindungsgemäß sind die folgenden Substanzen
zum Beispiel geeignete Matrixmaterialien für die Bildung von Pseudopapillen
(PP): Matrigel® Basement
Mebrane Matrix (Matrigel®), Kollagen, Gelatine,
Kollagen/Chitosan/GAG (GAG= Glukosaminoglukan), Glukosamin oder
irgendein anderer Typ Matrix und Mixturen dieser Substanzen. Kollagen,
Matrigel® und
Mixturen davon werden besonders bevorzugt. Matrigel® und
Mixturen in einem Verhältnis
von 0,1 : 1 bis 10 : 1 (Kollagen : Matrigel®) werden
am meisten bevorzugt.
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Wie
oben erwähnt
können
die Pseudopapillen (PP) aus der Matrix, insbesondere dem Gel, gebildet werden,
wobei das Bilden/Formen der Pseudopapillen (PP) entweder vor oder
nach Einführung
oder Einfügung
der Pseudopapillen (PP) oder ihrer Vorläufer beim Schritt (c) stattfindet.
Die durch auf geeigneten Trägern
wachsende Papillenzellen gebildeten Pseudopapillen, wobei jeder
Trägerpartikel
als eine Pseudopapille angesehen werden kann, können in einer solchen Matrix
auch derart verwendet werden, dass makroskopische Pseudopapillen
produziert werden.
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Sowohl
der Matrixbilder MFPD für die Bildung der Pseudodermis
(PD) als auch der Matrixbilder MFPP für die Bildung
der Pseudopapillen (PP) sollte fähig
sein, beim Erhitzen, insbesondere bei Temperaturen von 20°C bis 40°C, zu gelieren,
zum Beispiel im Prozess zu polymerisieren und Wachstum und Differenzierung
von Zellen zu fördern.
Die Matrix der Pseudodermis (PD) und die Matrix der Pseudopapillen
(PP) bilden im Allgemeinen dreidimensionale Strukturen. Die Bildung
der Matrix, insbesondere des Gels, kann reversibel oder irreversibel
sein, obwohl sie vorzugsweise irreversibel ist.
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Die
Einführung
oder Einfügung
der Pseudopapillen (PP) beim Schritt (c) kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden:
In
einer Ausführung
werden zuerst zur Aufnahme der Pseudopapillen (PP) geeignete Höhlen geformt,
vorzugsweise in der bereits geschrumpften Pseudodermis (PD), insbesondere
durch Stanzen oder Stechen, und dann werden die Pseudopapillen (PP),
die gezüchtete
Papillenzellen umfassen und so geformt sind, dass ihre Maße den in
der Pseudodermis (PD) gebildeten Höhlen entsprechen, in diese
Höhlen
eingeführt
oder eingefügt
(zum Beispiel durch Transplantation). Das Stanzen der Pseudodermis
(PD) oder Stechen der Pseudodermis (PD) kann zum Beispiel mit einer
Stanze (zum Beispiel mit einem Durchmesser von 0,5 bis 4 mm, vorzugsweise etwa
2 mm) oder mit einer Knopfkanüle
oder herkömmlichen
Kanüle
ausgeführt
werden.
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Vor
Einführen
der Pseudopapillen (PP) oder deren Vorläufer können die durch Stanzen oder
Stechen in der Pseudodermis (PD) ausgeführten Höhlen ausgelegt werden (zum
Beispiel durch Sprayen), insbesondere mit mindestens einem Kollagen,
vorzugsweise einem Kollagen vom Typ IV, und/oder sonstigen Matrixproteinen,
insbesondere Basalmembranproteinen wie das Laminin. Die Höhlen werden
vorzugsweise mit Mixturen von zwei oder mehreren der erwähnten Bestandteile,
insbesondere mit Matrigel® ausgelegt. Wird dieses Verfahren
angewandt, werden die Pseudopapillen (PP) vorzugsweise in die Pseudodermis
(PD) oder das Pseudodermispräparat
in einer Anzahl oder Dichte von 1 bis 50 pro cm2 Pseudodermis
(PD) und insbesondere 3 bis 7 pro cm2 Pseudodermis
(PD) eingeführt
oder eingefügt.
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Bei
einer anderen Ausführung
kann die Einführung
oder Einfügung
der Pseudopapillen (PP) beim Schritt (c) durch direkte Injektion
oder Einfügung
der Pseudopapillen (PP), die gezüchtete
dermale Papillenzellen auf einem geeigneten Träger und/oder in einer geeigneten
Matrix, insbesondere einer Gelmatrix, enthalten, in die Pseudodermis
(PD) oder das Pseudodermispräparat
erfolgen. Bei einer besonderen Ausführung findet die Einführung der
Pseudopapillen in das Pseudodermispräparat statt, bevor die Schrumpfung
der Pseudodermis komplett erfolgt ist. Bei einer besonders bevorzugten
Ausführung
kann die Einführung
oder Einfügung
der Pseudopapillen, vorzugsweise die Injektion, stattfinden, sobald
das Pseudodermispräparat
die Matrix (oder das Gel) gebildet hat, vorzugsweise vor oder bei
Beginn der Schrumpfungsphase.
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Wird
dieses Verfahren angewandt (außer
wenn Pseudopapillen benutzt werden, die durch mit Papillenzellen
bedeckten Träger
gebildet wurden), werden die Pseudopapillen (PP) wieder vorzugsweise
in die Pseudodermis (PD) oder das Pseudopräparat in einer Anzahl oder
Dichte von 1 bis 50 pro cm2 Pseudodermis (PD)
und insbesondere 3 bis 7 pro cm2 Pseudodermis
(PD) eingeführt
oder eingefügt.
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Bei
der Injektion von auf geeigneten Trägern wachsenden Papillenzellen,
die individuelle Pseudopapillen darstellen, werden vorzugsweise
100 bis 100.000 Pseudopapillen pro cm3 Pseudodermis
eingeführt.
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Alternativ
können
auch die Vorläufer
solcher Pseudopapillen (PP) in die Pseudodermis (PD) oder das Pseudopräparat eingeführt oder
eingefügt
werden. Diese Vorläufer
bestehen in einer Mixtur der gezüchteten dermalen
Papillenzellen und mindestens einem Matrixbilder MFPP,
wie oben beschrieben, so dass diese Mixtur dann die Matrix und also
die Pseudopapillen (PP) in situ in der Pseudodermis (PD) oder im
Pseudopräparat, insbesondere
durch Gelieren bildet, d. h. bei dieser Ausführung werden die Pseudopapillen
(PP) in situ in der Pseudodermis (PD) oder dem Pseudopräparat gebildet.
-
Bei
einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung kann die Einführung oder
Einbettung der Pseudopapillen (PD) beim Schritt (c) durch direktes
Mischen der Pseudopapillen (PP), die die gezüchteten dermalen Papillenzellen
auf einem Träger
enthalten, mit den kontraktilen Zellen und dem Matrix bildenden,
insbesondere Gel bildenden Medium MFMPD,
das mindestens einen Matrixbilder MFPD insbesondere
Gelbilder und optional weitere Bestandteile enthält, während der Herstellung der Pseudodermis
erfolgen. Dieses frühe
Mischen der Pseudopapillen mit dem Pseudopräparat führt zu einem einheitlichen
Haut/Haar-Äquivalent.
Die durch die auf den Trägern
wachsenden Papillenzellen gebildeten Pseudopapillen können in
die Pseudodermis (PD) in einer Dichte von 5.000 bis 1.000.000 PP
pro cm3 Pseudodermis (PD) und insbesondere
in einer Dichte von 10.000 bis 80.000 Pseudopapillen (Trägerpartikeln)
pro cm3 Pseudodermis (PD) eingeführt oder
eingefügt
werden. Die durch die auf den Trägern
wachsenden Papillenzellen gebildeten Pseudopapillen können in
die Pseudodermis (PD) in einer Dichte von 1.000 bis 100.000 PP pro
cm3 Pseudodermispräparat (PD) und insbesondere
in einer Dichte von 1.500 bis 60.000 Pseudopapillen (Trägerpartikeln)
pro cm3 Pseudodermispräparat (PD) eingeführt oder
eingefügt
werden.
-
Um
das in vivo-System auf realistische Weise anzupassen, findet die
Einführung
oder Einfügung
beim Schritt (c), insbesondere wenn Stanzen eingeführt und
die Pseudopapillen (PP) oder ihre Vorläufer in die Pseudodermis (PD)
injiziert werden, in einem Winkel von 30° bis 90° und insbesondere 40° bis 60° zur Ebene
der Pseudodermis (PD) statt.
-
Die
Einführung
oder Einfügung
der Pseudopapillen (PP) in die Pseudodermis (PD) kann in regelmäßigen Abständen ausgeführt werden.
-
Vor
oder nach dem Einführen
oder Einfügen
der Pseudopapillen (PP) oder ihrer Vorläufer beim Schritt (c) kann
optional eine rekonstruierte Epidermis (Pseudoepidermis, PE) oder
ein rekonstruiertes Periderm (Pseudoperiderm, PI) auf die Pseudodermis
(PD) beim Schritt (d) aufgetragen werden. Die Pseudoepidermis wird
vorzugsweise nach dem Einführen
oder Einfügen
der Pseudopapillen (PP) oder ihrer Vorläufer beim Schritt (c) aufgetragen.
Die Pseudoepidermis (PE) oder das Pseudoperiderm (PI) kann gezüchtete Keratinozyten,
Haarfollikelkeratinozyten (ORS und/oder Matrixkeratinozyten), insbesondere
Keratinozyten der äußeren Haarwurzelhülle (ORS
Keratinozyten) und/oder epidermale Keratinozyten und optional Melanozyten,
insbesondere Melanozyten der äußeren Haarwurzelhülle (ORS
Melanozyten) und/oder epidermale Melanozyten und optional weitere
Bestandteile umfassen. Die Keratinozyten und eventuell vorhandenen
Melanozyten können
einzeln in getrennten Monolagen oder Multilagen oder zusammen in
Beimengung als Monolage oder Multilage auf die Pseudodermis (PD)
aufgetragen werden. Je nach verwandtem Medium können insbesondere die Keratinozyten
der äußeren Haarwurzelhülle (ORS
Keratinozyten) ein Pseudoperiderm (PI) bilden. Das Pseudoperiderm
mit seiner peridermähnlichen
Struktur entspricht den Bedingungen in der embryonalen Follikelmorphogenese.
Dies hat den Vorteil, dass die natürlichen Bedingungen, insbesondere
die direkte und indirekte Zell/Zell- und/oder Zell/Matrix-Wechselwirkungen,
die in dreidimensionaler Geometrie beobachtet werden, auf diese
Weise untersucht oder beeinflusst werden können.
-
Eine
Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann wie folgt durchgeführt
werden:
Um das Modell herzustellen, wird zunächst eine
Pseudodermis (PD) aus epidermalen Fibroblasten in einer Kollagenmatrix
zubereitet. „Höhlen" können dann
in die Pseudodermis (PD) in einem gewissen Winkel (zum Beispiel
30° bis
90°) gestanzt
und sodann optional mit Basalmembranproteinen (zum Beispiel Laminin,
Kollagen IV, usw.) oder zum Beispiel mit Matrigel®, einer
Mixtur aus Basalmembranproteinen, oder Mixturen aus Matrigel mit
Kollagen (insbesondere Kollagen vom Typ I) ausgelegt werden. Rekonstruierte
Papillen (Pseudopapillen, PP) werden dann in die „Höhlen" eingefügt. Diese
rekonstruierten Papillen können
durch Mischen von aus Haarfollikelpapillen gezüchteten dermalen Papillenzellen
mit einem Gel, zum Beispiel Matrigel® oder
Kollagen (insbesondere Kollagen vom Typ I) oder einer Mixtur davon,
und Gelieren des Gemischs in einer kleineren Anzahl von Durchgängen gewonnen
werden. Nach dem Gelieren können
die Pseudopapillen (PP) aus dem Gel gestanzt und in, die Pseudodermis
(PD) eingefügt
werden. Jedoch kann das Gelieren auch in situ nach Einführung in
die Pseudodermis erfolgen. Alternativ können die in Matrigel® eingebetteten
dermalen Papillenzellen jedoch auch direkt in die Pseudodermis (PD)
injiziert werden, ohne dass zuvor „Höhlen" gestanzt worden sind, oder die in Matrigel® eingebetteten
dermalen Papillenzellen werden in die Pseudodermis (PD) durch einen
Stechkanal eingeführt.
-
Schließlich kann
eine Zellschicht von Haarfollikelmelanozyten und/oder Haarfollikelkeratinozyten (ORS
und oder Matrixkeratinozyten) auf die Pseudodermis (PD) aufgetragen
werden.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird daher die Papille aus gezüchteten
dermalen Papillenzellen auf einem geeigneten Träger und/oder geeigneten Gelbilder
(zum Beispiel Matrigel®) durch Einführung oder
Einfügung
(zum Beispiel Injektion, Transplantation, usw.) in das Pseudodermispräparat oder
in die Pseudodermis (PD) rekonstruiert. Optional kann dies auch
durch eine Form der Abgrenzung von der Umgebung erfolgen. Die rekonstruierten
Papillen (Pseudopapillen, PP) umfassen eine Kombination aus einem
geeigneten Gelbilder (zum Beispiel Matrigel®) und
gezüchteten
dermalen Papillenzellen. Gemäß der Erfindung
werden die Papillen zum Beispiel durch Einfügen der so genannten Pseudopapillenbolzen,
die wie der Haarfollikel eine dreidimensionale Struktur aufweisen,
in die Pseudodermis (PD) zum Beispiel durch direkte Injektion dermaler, zum
Beispiel in Matrigel® eingebetteter Papillenzellen
in das rekonstruierte dermale Fach rekonstruiert.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführung
können
die Pseudopapillen auch durch wachsende Papillenzellen auf einem
geeigneten Träger
rekonstruiert werden. Die Papillenzellen können dann entweder in die vorgeformten „Höhlen" in der Pseudodermis
eingefügt
oder einfach durch Druck in sie integriert oder direkt mit den kontraktilen
Zellen und dem Gelbilder (oder dem Pseudodermispräparat) während der
Herstellung der Pseudodermis gemischt werden.
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Die
Pseudopapille (PP) beeinflusst die Struktur der optional darüber liegenden
Pseudoepidermis (PE) oder des Pseudoperiderms (PI) von Keratinozyten
und optional Melanozyten. Eine haarfollikelähnliche Struktur wird unter
diesen Bedingungen gebildet. Das auf diese Weise hergestellte Modell
kann zum Beispiel dazu verwendet werden, Substanzen (pharmakologische,
kosmetische, usw.) für
Haarwachstum und Haarstruktur und die Wirkung von Substanzen auf
die Haarpigmentierung zu untersuchen.
-
1 ist
eine schematische Darstellung einer besonderen Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine auf Fibroblasten in einer Matrix aus Kollagen vom Typ I basierende
Pseudodermis (PD) ist unter (1) dargestellt. Unter (2) ist ein Vorläufer einer
Pseudopapille dargestellt, bestehend aus einer Mixtur gezüchteter
dermaler Papillenzellen und mindestens einem Matrixbilder MFPP, aus dem die tatsächlichen Pseudopapillen (PP)
dann, zum Beispiel durch direkte Injektion, gebildet werden können, so
dass diese Mixtur dann die Matrix und also die Pseudopapillen (PP)
in situ in der Pseudodermis (PD), insbesondere durch Gelieren bildet. Das
unter (3) gezeigte rekonstruierte Papillenmodell ist damit hergestellt.
-
2 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren besonderen Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Unter (1) ist eine auf Fibroblasten in einer Matrix aus Kollagen
vom Typ I basierende Pseudodermis (PD) dargestellt, in die Höhlen oder Öffnungen
für die Einpassung
der Pseudopapillen (PP) gestanzt wurden, wobei die Höhlen optional
ausgelegt sind durch Sprayen mit Kollagen vom Typ IV oder mit Matrigel®. Unter
(2) ist eine Pseudopapille dargestellt, die aus einem auf Gelatine
basierenden Mikroträger
und darauf gewachsenen dermalen Papillenzellen besteht. Unter (3)
werden die aus den Mikroträgern
gebildeten Pseudopapillen (PP) in die Pseudodermis (PD) eingeführt oder
eingefügt
(zum Beispiel durch Injektion). Das unter (4) gezeigte rekonstruierte
Papillenmodell ist damit hergestellt.
-
Follikelähnliche
oder follikelartige Strukturen einschließlich solcher, die an die frühesten Stadien
der Haarmorphogenese (Morphogenesestadien I bis III) erinnern, wie
das Periderm zum Beispiel, werden dann zu diesem unter (5) dargestellten
dreidimensionalen Haar-/Hautmodell geformt.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf das durch das erfindungsgemäße Verfahren
herstellbare Haar/Haut-Äquivalent.
-
Das
erfindungsgemäße Haar/Haut-Äquivalent
ist insbesondere ein Haut/Haarmodell mit insbesondere dreidimensional
geformten, optional räumlich
abgegrenzten rekonstruieren Papillen (Pseudopapillen, PP) mit follikelähnlichen
oder follikelartigen Strukturen, einschließlich solcher, die an die frühesten Stadien
der Haarmorphogenese, d. h. Morphogenesestadien I bis III, erinnern,
wobei das Haut/Haar-Äquivalent
eine rekonstruierte Dermis (Pseudodermis, PD), in die die Pseudopapillen
(PP) eingeführt
oder eingefügt
werden, wobei die Pseudopapillen (PP) aus gezüchteten dermalen Papillenzellen
(Haarpapillenzellen) auf einem geeigneten Träger und/oder einer geeigneten
Matrix, insbesondere Gelmatrix bestehen, und eine rekonstruierte
Epidermis (Pseudoepidermis, PE) oder ein Pseudoperiderm (PI), die
optional auf die Pseudodermis (PD) aufgetragen sind, umfasst.
-
Dementsprechend
umfasst das Haut/Haar-Äquivalent,
insbesondere das Haarfollikelmodell erfindungsgemäß im Allgemeinen
eine Pseudodermis (PD) mit darin rekonstruierten dermalen Papillen
(Pseudopapillen, PD). Eine oder mehrere Schichten von Keratinozyten,
die sich selbst in eine Pseudoepidermis (PE) oder ein Pseudoperiderm
(PI) umbilden oder umgebildet haben, und optional eine oder mehrere
Schichten von Melanozyten können über der Pseudodermis
(PD) aufgetragen werden. Dieses in vitro-Modell ist zum Beispiel für Wirksamkeits-
oder Verträglichkeitstests
auf dem Gebiet der Pharmazie, Medizin und Kosmetik geeignet. Follikelähnliche
oder follikelartige Strukturen, einschließlich solcher, die an die frühesten Stadien
der Haarmorphogenese (Morphogenesestadien I bis III) erinnern, werden
zu einem erfindungsgemäßen dreidimensionalen Haar-/Hautmodell
geformt.
-
Vorliegende
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung des erfindungsgemäßen Haut/Haar-Äquivalents,
wie sie in den Ansprüchen
32 bis 37 beschrieben ist. Zusätzlich
kann bezüglich
weiterer Details auf die vorstehenden Beobachtungen über das
erfindungsgemäße Verfahren
und das erfindungsgemäße Haut/Haar-Äquivalent,
die entsprechend auch für
die erfindungsgemäße Benutzung
gelten, Bezug genommen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein System, insbesondere
ein Testsystem (zum Beispiel ein Siebsystem), das das erfindungsgemäße Haut/Haar-Äquivalent
umfasst. Zusätzlich
kann bezüglich weiterer
Details auf die vorstehenden Beobachtungen über das erfindungsgemäße Verfahren,
das erfindungsgemäße Haut/Haar-Äquivalent
und die erfindungsgemäße Benutzung,
die entsprechend auch für
das erfindungsgemäße System
gelten, Bezug genommen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung bietet eine Anzahl von Vorteilen:
Das
erfindungsgemäße Haut/Haar-Äquivalent
ist ein rekonstruiertes Modell, das in größerem Maße standardisierbar ist als
der isolierte Haarfollikel. Es reduziert den Bedarf an Haarfollikeln
und kommt der in vivo-Situation näher als Monolagesysteme. Außerdem stellt
es eine Alternative zu Tierversuchen dar.
-
Das
erfindungsgemäße rekonstruierte
Modell ist ein komplexes dreidimensionales Modell, das den Haarfollikel
in vivo in seiner Struktur und histologischen Zusammensetzung simuliert,
wodurch sich ein hoher Grad an Relevanz der über Wirksamkeit und Verträglichkeit
der wirksamen Substanzen (Kosmetika, Pharmazeutika, usw.) gelieferten
Informationen ergibt.
-
Die
folgenden Endpunkte können
inter alia ausgewertet und gemessen werden, um Informationen über die
Wirksamkeit von Substanzen in Bezug auf eine Verbesserung der Haarstruktur
und Beeinflussung des Haarwachstums zu erhalten: Proliferation/Apoptosis
der Keratinozyten über
die Pseudopapille; Struktur und Anordnung der Keratinozyten über die
Pseudopapille; Struktur der Epidermis; Struktur des Stratum corneum; Volumen
und Struktur der dermalen Papille; Analyse von gewissen haarspezifischen
Proteinen (insbesondere haarspezifischen Keratinen); Analyse von
Zytokinen, Chemokinen und alle Arten von Botensubstanzen, die inter
alia durch die dermale Papille gebildet werden; Haaranordnungsanalysen;
Proteom- und Expressionsanalysen, usw.
-
Das
erfindungsgemäße rekonstruierte
Haarfollikelmodell ist das einzige rekonstruierte Haarfollikelmodell,
mit dem Einflüsse
auf die Haarpigmentierung gemessen werden können (zum Beispiel Pigmentierung der
amelanotischen ORS Melanozyten, Melaninsynthese, Melaningranula,
Anordnung der Melanozyten, Wanderung der Melanozyten; Veränderung
der Melanozytenmarker wie das TRP-1, TRP-2, NKI/beteb, usw. Freisetzung
von Melanin an die Keratinozyten). Es kann auch zum Beispiel für die Haaranordnungsanalyse
benutzt werden.
-
Das
erfindungsgemäße Haar-/Hautmodell
ist für
verschiedene Anwendungen auf dem Gebiet der Medizin, Pharmazie und
Kosmetik geeignet (zum Beispiel bei der Entdeckung wirksamer Substanzen
mit einem biologischen Effekt auf den Haarfollikel durch Beeinflussung
von Haarpigmentierung, Haarwachstum und Haarstruktur, bei in vitro-Testsystemen,
bei Siebprozessen, für
die Entwicklung kosmetischer Produkte, usw.). Das erfindungsgemäße Modell
oder Äquivalent
liefert Informationen über
die Wirkung von Substanzen auf die Haarfollikelzellen mit in vivo-Relevanz.
Das erfindungsgemäße Modell
oder Äquivalent
liefert Haarfollikel oder Teile von Haarfollikeln in einem dreidimensionalen
Modell. Im Gegensatz zu isolierten Haarfollikeln sind die rekonstruierten
Papillen (Pseudopapillen, PP) zu jeder Zeit verfügbar und standardisierbar.
Dermale Papillen, die wie der Haarfollikel eine dreidimensionale
Struktur aufweisen, werden rekonstruiert. Es ist auf diese Weise möglich, zu
bewerten, wie angewandte wirksame Substanzen auf die Struktur des
rekonstruierten dreidimensionalen Modells wirken und was hineingelesen
werden kann im Hinblick auf die Wirkung dieser Substanzen auf den
Haarfollikel (zum Beispiel auf Haarwachstum, Haarstruktur, Haarpigmentierung,
usw.).
-
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung, ohne sie in irgendeiner
Weise einzuschränken,
veranschaulichen.
-
Beispiele
-
Im
Folgenden soll die Herstellung eines Haut-/Haarmodells mit rekonstruierten
dermalen Papillen (Pseudopapillen, PP), die in eine Pseudodermis
(PD) eingebettet oder eingefügt
sind, beschrieben werden. Zu diesem Zweck werden dermale Papillenzellen
entweder in die Pseudodermis (PD) injiziert oder mittels Stanzen
in die Pseudodermis (PD) eingebracht. Alternativ können auf
geeigneten Trägern
gewachsene dermale Papillenzellen eingebettet werden durch Mischen
mit dem Pseudodermispräparat.
Die Pseudodermis (PD) kann nacheinander mit einer Schicht epidermaler
oder Haarfollikelkeratinozyten, die eine Pseudoepidermis (PE) oder
ein Pseudoperiderm (PI) darstellen, und optional mit Melanozyten
bedeckt werden.
-
Die
in folgender Tabelle erläuterten
Definitionen werden im Folgenden verwendet:
-
-
-
Verfahren und Methoden:
-
Zubereitung der einzelnen
Zellkulturen
-
Dermale Fibroblasten
-
Dermale
Fibroblasten werden aus menschlicher Vorhaut isoliert. Epidermis
und Dermis der Vorhaut werden enzymatisch mit Thermolysin (0,5 mg/nl
HEPES Puffer) voneinander getrennt. Um die Fibroblasten zu extrahieren
wird die Dermis mit Kollagenase H (0,2 E/ml, Boehringer Mannheim,
Mannheim, Deutschland) verdaut (3 bis 4 Stunden lang bei 37°C). Nach
der Inkubationsphase wird die Lösung
sorgfältig
gemischt, um die Zellen auszudünnen,
durch ein Zellsieb gefiltert und die Zellen werden heraus zentrifugiert.
Die Züchtung
erfolgt im Dulbecco's
Modified Eagle Medium (DMEM) mit Giutamax I (L-Alanyl-L-Glutamin)
und Natriumpyruvat, 4.500 mg L–1 Glukose und Pyridoxin
(Gibco BRL, Karlsruhe, Deutschland), angereichert mit 10 % fetalem
Kalbserum (FCS) (Gibco BRL, Karlsruhe, Deutschland), 25 μg mL–1 Gentamyzin
(Sigma, Taufkirchen, Deutschland) und 100 IE mL–1 Penizillin
G (Sigma) [1].
-
Epidermale Keratinozyten
-
Dermale
Fibroblasten werden aus menschlicher Vorhaut isoliert. Epidermis
und Dermis der Vorhaut werden enzymatisch mit Thermolysin (0,5 mg/nl
HEPES Puffer) voneinander getrennt. Um die Keratinozyten zu extrahieren
wird die Epidermis mit Trypsin (Gibco BRL, Karlsruhe, Deutschland)
verdaut (20 Minuten bei 37°C).
Nach der Inkubationsphase wird die Lösung sorgfältig gemischt, um die Zellen
auszudünnen,
durch ein Zellsieb gefiltert und die Zellen werden heraus zentrifugiert.
Die Züchtung
erfolgt in einer Mixtur von DMEM Glutamax I und Ham's F 12 (Sigma) (3
: 1), angereichert mit Serum eines neugeborenen Kalbes (NCF, fetaler Klon
II, Hyclone), epidermalem Wachstumsfaktor (EGF) (Sigma), Insulin
(Sigma), Hydrokortison (Sigma), Triiod-L-Thyronin (Sigma), Adenin
(Sigma), Choleratoxin (Sigma) und Antibiotika [1] auf Futterschichten
(dermalen Fibroblasten, die mit 60 Gray bestrahlt wurden, um die
Proliferation zu hemmen).
-
Keratinozyten der äußeren Haarwurzelhülle (ORS
Keratinozyten)
-
ORS
Keratinozyten werden aus menschlichen, vom Hinterkopf ausgerupften
Haaren isoliert. Um die Keratinozyten zu extrahieren, wird zunächst die
verbliebene Haarzwiebel mit einem Skalpell entfernt und die Follikel
mit Trypsin (Protease von Gibco BRL, Karlsruhe, Deutschland) verdaut
(40 Minuten bei 37°C).
Nach der Inkubationsphase wird die Lösung sorgfältig gemischt, um die Zellen
auszudünnen,
durch ein Zellsieb gefiltert und die Zellen werden heraus zentrifugiert.
Die Züchtung
erfolgt in einer Mixtur von DMEM Glutamax I und Ham's F 12 (Sigma) (3
: 1), angereichert mit Serum eines neugeborenen Kalbes (NCF, fetaler
Klon II, Hyclone), epidermalem Wachstumsfaktor (EGF) (Sigma), Insulin
(Sigma), Hydrokortison (Sigma), Triiod-L-Thyronin (Sigma), Adenin
(Sigma), Choleratoxin (Sigma) und Antibiotika [1] auf Futterschichten
(dermalen Fibroblasten, die mit 60 Gray bestrahlt wurden, um die
Proliferation zu hemmen).
-
ORS
Melanozyten werden durch die Methode von Tobin et al. isoliert [3].
-
Dermale Papillenzellen
-
Dermale
Papillenzellen werden aus dem Skalp (der temporalen oder okzipitalen
Region) mit intakten Haarfollikeln isoliert. Zu diesem Zweck wird
die obere Dermis entfernt und die Follikel zusammen mit der dermalen
Papille mit Hilfe einer Uhrmacherpinzette aus der Dermis ausgerupft.
Die weitere Isolierung der dermalen Papille erfolgt sodann unter
einem Stereo-Vergrößerungsglas.
Die dermale Papille wird dann mittels einer Mikrokapillare zu einer
mit Kollagen I überzogenen
Kulturflasche übertragen.
Die Züchtung
erfolgt entweder in einem RPMI 1640 Medium, das Glutamin (Sigma),
angereichert mit 20 % fetalen Kalbserums (FCS) (Gibco BRL, Karlsruhe,
Deutschland), und Antibiotika enthält oder in Chang's Medium, das 10
% fetalen Kalbserums enthält
[2].
-
Produktion der Pseudodermis
(PD)
-
Um
das Haarmodell herzustellen wird zunächst die Pseudodermis (PD)
entwickelt. Zu diesem Zweck werden dermale Fibroblasten des vierten
Durchgangs mit Kollagen I aus der Rattenschwanzsehne gemischt und
in Multiquellböden
gesät.
Ziel dieses Vorgehens ist es, die Anzahl der Zellen, die Züchtungszeit,
die Schichtdicke und Größe des Dermis-Äquivalents
(Pseudodermis, PD) zu optimieren. Die Herstellung erfolgt sodann
nach folgendem Schema: 1 Teil HBSS Puffer (Gibco BRL) wird mit 8
Teilen einer Kollagenlösung
(Becton Dickinson) gemischt und mit 1 M Natriumhydroxid neutralisiert.
Die erforderliche Menge von Zellen wird zu 1 Teil fetalen Kalbserums
(FCS, Gibco BRL) hinzu gefügt.
Die erhaltene Mixtur (Pseudopräparat)
wird in Zellkulturschalen gegossen und 1 Stunde lang bei 37°C in einer
Inkubationsbox inkubiert. Nach Polymerisation des Kollagens werden
die Modelle mit DMEM bedeckt, das mit 10 % FCS und Penizillin/Streptomyzin
ergänzt wurde.
Das Medium wird dreimal pro Woche über einen Zeitraum von sieben
Tagen ausgewechselt.
-
Folgende
Zubereitungen wurden getestet:
-
-
Optimierung der Monolagekultur
der dermalen Papillenzellen (DPC)
-
Um
die Monolagekultur der dermalen Papillenzellen zu optimieren, werden
zwei verschiedene Medien verwendet, um die primären Kulturen herzustellen.
- 1. RPMI 1640 (Sigma), das 20 % FCS mit Penizillin/Streptomyzin
enthält.
- 2. Chang Medium (Irvine Scientific), das 10 % FCS enthält.
-
Einerseits
werden die primären
Kulturen (PO) in dem dargestellten Medium hergestellt, andererseits wird
ein Test durchgeführt,
um zu bestimmen, ob das für
die Fortsetzung der Kulturen verwendete Medium eine Wirkung auf
die Proliferation und die Morphologie und Anordnung der Zellen hat.
-
Einfluss von Matrigel® auf
die Proliferation der dermalen Papillenzellen
-
Matrigel® (Becton
Dickinson) kann als umgebendes Medium für die dermalen Papillenzellen,
die in die Pseudodermis (PD) eingesetzt sind, verwendet werden [4,5].
Matrigel® wird
aus dem Engelbreth-Holm-Swarm Tumor von Mäusen gewonnen und enthält hauptsächlich Laminin,
Kollagen IV, Heparansulfatproteoglukane, Gewebeplasminogenaktivator,
Nidogen (spezieller Entaktin) und auch TGF-β, FGF und andere Wachstumsfaktoren
des EHS-Tumors.
Um den Einfluss von Matrigel® auf die Proliferation
der DPC zu untersuchen, werden primäre Kulturen der DP in mit Matrigel® überzogenen
Zellkulturflaschen durchgeführt
und das Wachstum wird beobachtet. Zum Vergleich werden DP gleichzeitig
in Zellkulturflaschen gezüchtet,
die mit Kollagen I überzogen
sind.
-
Herstellung der Injektionskanäle zum Einfügen der
DPC in die Pseudodermis (PD)
-
Zur
Herstellung der Injektionskanäle
werden eine Knopfkanüle,
eine herkömmliche
Kanüle
und eine 2 mm Stanze verwendet. Um die Kanäle sichtbar zu machen, wird
eine Lösung
von 10 % Berlinblau in 1 Agaroselösung zubereitet und in das
Dermis-Äquivalent
injiziert unter Verwendung der Knopfkanüle und der herkömmlichen
Kanüle.
Werden die Stanzen benutzt, werden die mit den Biopsiestanzen hergestellten
Kanäle entweder
sofort oder nach 24 Stunden gefüllt
unter Benutzung der Knopfkanüle.
Die Kanäle
werden mit Hilfe eines Stereo-Vergrößerungsglases hergestellt.
Nach 24 Stunden werden die Modelle tief gefroren zum Präparieren
von Kryosektionen und für
die histologische Untersuchung.
-
Produktion der rekonstruierten
Papillen durch Einfügen
von Stanzen in die Pseudodermis (PD)
-
Zunächst werden
dermale Papillenzellen des zweiten Durchgangs in einer Konzentration
von 250.000 Zellen/ml mit Kollagen I aus der Rattenschwanzsehne
gemischt und in Multiquellböden
gesät.
Die Anzahl der Zellen wurde im Einklang mit der Herstellung der
Pseudodermis (PD) gewählt.
-
Die
Produktion erfolgte nach folgendem Schema: 1 Teil HBSS Puffer (Gibco
BRL) wurde mit 8 Teilen Kollagenlösung (Becton Dickinson) gemischt
und mit 1 M Natriumhydroxid neutralisiert. Die erforderliche Menge
von Zellen wurde zu 1 Teil fetalen Kalbserums (FCS, Gibco BRL) hinzu
gefügt.
Die erhaltene Mixtur wurde in Zellkulturschalen gegossen und 1 Stunde
lang bei 37°C
in einer Inkubationsbox inkubiert. Nach Polymerisation des Kollagens
wurden die Modelle mit Chang Medium bedeckt, das mit 10 % FCS ergänzt wurde.
Das Medium wurde dreimal pro Woche über einen Zeitraum von acht
Tagen ausgewechselt.
-
Nach
dieser Züchtungszeit
wurden Höhlen
in eine 7 Tage alte Pseudodermis mit Hilfe einer 2 mm Stanze ausgeführt. Mengen
von 5 μl
Matrigel wurden injiziert und 3 mm Biopsien aus der polymerisierten
Kollagen/DPC Mixtur in die so gebildeten Höhlen eingefügt. Die Modelle wurden mit
Chang Medium, das mit 10 % FCS ergänzt war, bedeckt und das Medium
wurde dreimal pro Woche über
einen Zeitraum von sechs Tagen ausgewechselt. Die Modelle wurden
dann der histologischen und immunhistochemischen Auswertung unterzogen.
-
Da
das Kollagen I in der dermalen Papille nicht im Haarfollikel exprimiert
wird und da reines Matrigel® nicht gestanzt werden
kann, wurde in einem anderen Experiment der Versuch unternommen,
eine physiologischere Umgebung für
dermale Papillenzellen zu kreieren. Zu diesem Zweck wurden dermale
Papillenzellen des zweiten Durchgangs in einer Konzentration von
250.000 Zellen/ml mit einer Kombination aus Kollagen I aus der Rattenschwanzsehne
und Matrigel® gemischt
und in Multiquellböden
gesät.
Bei dem Produktionsverfahren wurde das normaler weise bei der Zubereitung
von Gels verwandte Kollagen durch Mixturen von Kollagen/Matrigel® in
unterschiedlichen Verhältnissen
ersetzt.
-
Bei
weiteren Experimenten wurden weitere Stanzmodelle mit einer erhöhten Zellkonzentration
(zwischen 500.000 Zellen/ml und 2 × 106 Zellen/ml)
und der Kombination von 1 Teil Matrigel® und
2 Teilen Kollagen I, die sich als optimal herausgestellt hat, hergestellt.
Nach Vollendung wurden die Modelle der histologischen und immunhistochemischen
Auswertung unterzogen.
-
Produktion der rekonstruierten
Papillen durch Injektion dermaler Papillenzellen in die Pseudodermis
(PD) oder das Pseudodermispräparat
-
Um
sehr hohe Zelldichten herzustellen, wurden die Zellen zunächst mit
Matrigel® in
der erforderlichen Zellkonzentration gemischt und dann in einer
gekühlten
Zentrifuge heraus zentrifugiert (5 Minuten, 1 Umdrehung pro Minute,
T=1°C).
Das überschüssige Matrigel® wurde
dann entfernt, das zurückgelassene
Zellpellet mit einer Pipette aufgenommen und direkt in die Pseudodermis
(PD) oder in das Pseudodermispräparat
injiziert. Die auf diese Weise hergestellten Modelle wurden der
histologischen und immunhistochemischen Auswertung unterzogen.
-
Produktion der rekonstruierten
Papillen durch Einbettung von mit dermalen Papillenzellen überwachsenen
Mikroträgern
in die Pseudodermis (PD) oder das Pseudodermispräparat
-
Die
Verwendung von Mikroträgern
erlaubt es, dass dermale Papillenzellen in einer vorbestimmten,
reproduzierbaren dreidimensionalen Struktur gezüchtet werden können, die
effektiv die physiologische Konstellation im Haarfollikel simuliert.
Prinzipiell sind geeignete Mikroträger jede Art von dreidimensionalen
Trägern, auf
denen dermale Papillenzellen gezüchtet
werden können.
Folgende Trägermaterialien
wurden getestet:
-
-
Vor
dem Einfügen
in die Pseudodermis oder in das Pseudodermispräparat werden die Mikroträger präinkubiert
mit dermalen Papillenzellen, so dass sie in ausreichender Dichte
wachsen. Je nach dem ausgewählten
Träger
kann die Züchtung
in einer geschüttelten
oder gerührten
Kultur in einem Rühr-
oder Wirbelbettreaktor (Eddy pro 10, Papaspyrou Biotechnologie)
oder in Schleuderflaschen erfolgen. Die dermalen Papillenzellen
wurden immer mehrere Tage lang im Chang Medium gezüchtet. Während dieser
Zeit wurde das Zellwachstum durch eine neutrale Rotfärbung, den
MTT Test, die Bestimmung der Zellzählung und durch immunhistochemische
Detektion (zum Beispiel Versican-Expression) überwacht, und so wurde die
Eignung verschiedener Träger
festgelegt.
-
Es
ist auch möglich,
nicht poröse,
dermale Papillenzellen enthaltende Kalziumalginatperlen herzustellen.
Zu diesem Zweck wird eine flüssige
Natriumalginatlösung
mit dermalen Papillenzellen gemischt und die resultierende Mixtur
wird tröpfchenweise
durch eine Kanüle
in eine Kalziumchloridlösung
eingeführt.
Die Natriumionen werden durch die Kalziumionen ersetzt, woraus sich
eine Polymerisation des Alginats ergibt, in welcher die Papillenzellen
in das Alginat eingebaut sind.
-
Vor
Einführung
in die Injektionskanäle
der Pseudodermis (PD) oder das Pseudodermispräparat (insbesondere mit der
bereits geformten Matrix) wurden die Träger teilweise mit Matrigel® überzogen.
Stattdessen oder zusätzlich
können
die Kanäle,
in die die Mikroträger
eingefügt
wurden, auch mit Matrigel® ausgelegt werden.
-
Außer der
Injektion der Mikroträger
in die Pseudodermis oder das Pseudodermispräparat mit der geformten Matrix
wurde auch das Einbetten der mit dermalen Papillenzellen überwachsenen
Träger
in die Pseudodermis während
ihrer Produktion (d.h. in das Pseudodermispräparat) untersucht. Zu diesem
Zweck wurden verschiedene Volumina von mit dermalen Papillenzellen überwachsenen
Trägern
mit den dermalen Fibroblasten und Kollagen I gemischt und die Modelle
sieben Tage lang gezüchtet.
-
Produktion eines Hautmodells
einer Pseudodermis und einer Epidermis von epidermalen Keratinozyten (NHEK)
oder eines Pseudoperiderms von Haarkeratinozyten (ORS Keratinozyten)
(mit und ohne Pseudopapille)
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Um
das rekonstruierte Haarfollikelmodell weiter zu entwickeln, wurde
die Pseudodermis auf Snapwell Einsätze (Corning Costar) nach einer
Kultur von fünf
Tagen übertragen
und zunächst
mit epidermalen Keratinozyten (500.000 Zellen pro Modell) bedeckt.
Nach einer Woche der untergetauchten Züchtung im Keratinozytenmedium
(DMEM Glutamax I und Ham's
F 12 (Sigma) (3 : 1), angereichert mit Serum eines neugeborenen Kalbes
(NCF, fetaler Klon II, Hyclone), epidermalem Wachstumsfaktor (EGF)
(Sigma), Insulin (Sigma), Hydrokortison (Sigma), Triiod-L-Thyronin
(Sigma), Adenin (Sigma), Choleratoxin (Sigma), Ascorbyl-2-Phosphat
(Sigma) und Antibiotika, wurden die Modelle zu einer Luft/Flüssigkeit-Schnittstelle übertragen
und weitere zwei Wochen in DMEM Glutamax I und Ham's F 12 (Sigma) (3
: 1), angereichert mit Insulin (Sigma), Hydrokortison (Sigma), Ascorbyl-2-Phosphat
(Sigma), Rinderserumalbumin (BSA) (Sigma) und Antibiotika gezüchtet.
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Bei
einer weiteren Ausführung
wurden die epidermalen Keratinozyten durch ORS Keratinozyten aus dem
Haarfollikel ersetzt, die mit 800.000 Zellen pro Modell gesät wurden.
Die Züchtung
erfolgte (untergetaucht) im Keratinozytenmedium während sieben
Tagen.
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Resultate
-
Folgende
Parameter erwiesen sich als optimale Bedingungen für die Produktion
der Pseudodermis (PD): 2,5 × 105 Zellen/ml Gelzubereitung (Pseudodermispräparat) werden
7 Tage lang in einem 12-Kolbenquellboden gezüchtet. Die Schichtdicke beträgt zum Zeitpunkt
des Säens
10 mm. Nach 7 Tagen ist das Modell komplett geschrumpft, die verbleibende
Schichtdicke beträgt
3,3 mm, was einer Schrumpfung von etwa 67 % entspricht.
-
Bei
der Zubereitung der primären
DPC Kulturen erwies sich die Proliferation der Zellen als besser
im Chang Medium als im RPMI Medium. Wurden die Kulturen fortgesetzt,
gab es keine Unterschiede beim Zellwachstum zwischen den beiden
Medien. Werden beide Medien benutzt, ordnen sich die Zellen typischerweise zu
Haufen an, sowohl in der primären
Kultur als auch im ersten Durchgang.
-
Wurden
mit Matrigel® überzogene
Kulturflaschen benutzt, war das Zellwachstum langsamer im Vergleich
mit den mit Kollagen I überzogenen
Wachstumsoberflächen.
Dies ist wahrscheinlich dem hohen Anteil an ECM Molekülen in Matrigel® zuzuschreiben,
der die Zelldifferenzierung im Falle langsamen Zellwachstums fördert.
-
Eine
Knopfkanüle
kann benutzt werden, um die Injektionskanäle herzustellen, weil ein ausreichend breiter
Kanal mit einer solchen Kanüle
hergestellt werden kann, ohne die Pseudodermis (PD) zu durchstechen. Es
ist auch möglich,
Stanzen zu verwenden, in welchem Fall die Kanäle mit der Zell/Matrigel®-Mixtur
gefüllt werden
können
oder Matrigel® Stanzen
mit DPC können
in die existierenden Kanäle
eingesetzt werden.
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Die
Produktion von Pseudopapillen durch Einbetten von Mikroträgern, die
mit dermalen Papillenzellen überwachsen
sind, durch Injektion oder Mischen mit dem Gelpräparat (oder Pseudodermispräparat) ist
besonders geeignet. Die Züchtung
auf Siran Trägern
in einem Wirbelbettreaktor und insbesondere die Schüttelzüchtung auf
Percell Cultispheres® können mit besonderem Vorteil
ausgeführt
werden. Dichtes Zellwachstum auf den Oberflächen wurde in wenigen Tagen
erreicht.
-
Ein Überzug der
Pseudodermis mit PRS Keratinozyten im Keratinozytenmedium (siehe
Anhang) führt zur
Bildung eines Pseudoperiderms, während
der Überzug
mit epidermalen Keratinozyten (NHEK) und Keratinozyten im Luft/Flüssigkeit-Schnittstellenmedium
zur Bildung einer Epidermis führt.
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Anhang
I: Zusammensetzung der Zellkulturmedien Fibroblastmedium
-
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Papillenzellmedium RPMI-1640-Medium
(Gibco, BRL, Karlsruhe)
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Chang
Medium (Irvine Scientific, Santa Ana, USA)
-
Zusammensetzung
des Chang Mediums D
-
Medium
für die
Luft/Flüssigkeit-Schnittstelle
-
-
Anhang II: Im Beispiel
zitierte Bibliographie
-
- [1] K. Schlotmann et al., Cosmetic Efficacy Claims In Vitro
Using a 3D Human Skin Model, Int. J. Cosmet. Sci. 23, 310–319 (2001).
- [2] R. Warren et al., Improved Method for the Isolation and
Cultivation of Human Scalp Dermal Papilla Cells, J. Invest. Dermatol.
98, 693–699
(1992).
- [3] D. J. Tobin et al., Isolation and Long-Term Culture of Human
Hair-Follicle Melanocytes, J. Invest. Dermatol. 104, 86–89 (1995).
- [4] A. Limat et al., Outer root sheath cells organize into epidermal
cyst-like spheroids when cultured in Matrigel®, Cell
Tissue Res. 275, 169–176
(1994).
- [5] EP 0 218 065
A2 .