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Hintergrund der Erfindung
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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen lösliche und stabile Citratsalze
von Makroliden sowie Verfahren zur Herstellung, Isolierung und Charakterisierung
solcher Salze und deren Verwendung in allen festen Dosierungsformen
von Makroliden. In einer bevorzugten Ausgestaltung werden die Salze
in oralen pharmazeutischen Feststoffformulierungen mit kontrollierter,
langsamer Freisetzung verwendet, wie zum Beispiel Clarithromycin-Formulierungen, die
einmal am Tag verabreicht werden.
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Beschreibung der verwandten
Technik
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Die
Vorzüge
von Dosierungsformen mit kontrollierter Freisetzung für eine längere oder
anhaltende Wirkung sind allgemein bekannt, d.h. reduzierte tägliche Dosierung,
Einnahmekomfort und verbesserte Patientenakzeptanz, insbesondere
bei sehr bitter schmeckenden Arzneimitteln wie z.B. Erythromycin
und seine Derivate. Diese Makrolid-Antibiotika sind für ihre antibakterielle Wirkung
gegen eine Reihe von Mikroorganismen bekannt und werden gewöhnlich als
Zusammensetzungen mit sofortiger Freisetzung (SF) zwei- oder dreimal
täglich über einen
Verordnungszeitraum von 10 bis 14 Tagen verabreicht. Clarithromycin,
besonders (6-O-Methylerythromycin A), hat einen sehr bitteren, metallischen
Geschmack, der eine schlechte Akzeptanz der verordneten Therapie
oder die Wahl eines anderen, möglicherweise
weniger wirksamen Therapeutikums zur Folge haben kann.
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Eine
Methode, eine mögliche
Nichtakzeptanz der verordneten Therapie anzugehen, ist die Entwicklung
von Feststoffpräparaten
mit kontrollierter Freisetzung, die Erythromycin-Derivate enthalten.
Aufgrund der Eigenschaften dieser Makrolide, wie bei vielen anderen
schlecht löslichen
basischen Wirkstoffen, konnten sie leider nicht in einer einzelnen
oralen Dosierungsform eingebaut werden, um eine kontrollierte, effiziente
Arzneimittelfreisetzung über
einen Zeitraum von 24 Stunden mit reproduzierbarer Bioverfügbarkeit
bereitzustellen. Das liegt daran, dass diese Erythromycin-Derivate
leicht alkalische, praktisch wasserunlösliche und säureempfindliche
Wirkstoffe sind. Die Löslichkeit
eines basischen Wirkstoffs verringert sich mit zunehmendem pH-Wert, während er
sich distal in Richtung auf den Dickdarm bewegt (pH 6 bis 8), wohingegen
er im Magen (pH 1,2) und der oberen oder proximalen Region des Dünndarms
(pH 5) löslich
ist. Ein schlecht löslicher
basischer Wirkstoff hat demnach zur Folge, dass eine geringere Wirkstoffmenge
zur Absorption im unteren oder distalen Darm verfügbar ist.
Eine Tagesdosis von 500 mg Clarithromycin muss in einer relativ
kleinen Matrix aufgenommen werden, um leicht geschluckt werden zu
können,
so dass ein relativ kleiner Raum für die Optimierung biopharmazeutischer
und physikochemischer Eigenschaften einer Formulierung bleibt. Folglich
tritt in der Herstellung einer 24-Stunden-Tablette das Problem auf,
dass eine hohe Dosis von schlecht löslichem Clarithromycin vorliegt
und gleichzeitig seine reproduzierbare und pH-unabhängige kontinuierliche Freisetzung
von der Dosierungsform gewährleistet
werden muss, während
es sich durch den Verdauungstrakt bewegt.
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Das
US-Patent Nr. 4,842,866 offenbart die Entwicklung einer Erythromycin-Derivat-Formulierung
mit kontrollierter Freisetzung unter Verwendung einer Alginatmatrix,
die ein wasserlösliches
Alginat und ein Komplexsalz von Rlginsäure umfasst, mit einem Kation,
das ein lösliches
Alginatsalz hervorbringt, und einem anderen Kation, das alleine
ein unlösliches
Alginatsalz hervorbringt. In-vivo-Tierstudien haben jedoch ergeben, dass
reproduzierbar bioverfügbare
Formulierungen mit kontrollierter Freisetzung aus Makrolid-Antibiotika unter
Verwendung von Alginaten oder einer beliebigen anderen monolithischen
Hydrogeltablette nicht möglich waren,
und zwar aufgrund ihrer inhärenten
Probleme wie Säureinstabilität, schlechte
Wirkstofflöslichkeit
und variabler und pH-abhängiger
Magen-Darm-Transit. Ein Hauptansatz, der seither zur Verbesserung
der Bioverfügbarkeit
von Erythromycin-Derivaten angewendet wurde, ist die Verwendung
einer organischen Säure,
z.B. Zitronensäure,
zusammen mit dem schlecht löslichen
basischen Wirkstoff in Form eines physikalischen Gemischs in einer
festen Dosierungsform. Dieser Ansatz wird in dem japanischen Patent
Nr. 163823 offenbart, auf das im US-Patent Nr. 5,705,190 Bezug genommen
wird, und es wird davon ausgegangen, dass die Formulierung mit der
organischen Säure
ein Mikroumfeld mit niedrigem pH-Wert schafft, um die Löslichkeit
des Wirkstoffs innerhalb der Dosierungsform zu verbessern, während er
sich im Verdauungstrakt abwärts
bewegt. Die Verwendung von Zitronensäure löste zwar das Problem der schlechten
und variablen Magen-Darm-Absorption von Makroliden, aber das Problem
der Säureinstabilität in diesen
Formulierungen blieb, da Clarithromycin und freie Zitronensäure in diesen
Dosierungsformen nahe beieinander liegen. Einerseits sind Clarithromycin,
Roxithromycin und andere Erythromycin-Derivate Berichten zufolge
säureempfindliche
Wirkstoffe, andererseits werden sie aber in diesen oralen Feststoffformulierungen
im direkten Kontakt mit Säuren
verwendet.
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Eine
orale Formulierung, die ein physikalisches Gemisch aus 6-O-Methyl-Erythromycin
A und Zitronensäure
enthält,
mit verbesserter Bioverfügbarkeit
ist im japanischen Patent Nr. 163823/1985 offenbart.
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Das
US-Patent Nr. 5,705,190 beschreibt eine orale pharmazeutische Feststoffformulierung
mit kontrollierter Freisetzung, die einen in Wasser schlecht löslichen
Wirkstoff, ein wasserlösliches
Alginatsalz, ein Komplexsalz von Alginsäure mit einem Metallkation
und eine organische Carbonsäure
enthält,
wodurch die Auflösung
des Wirkstoffs erleichtert wird.
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Das
japanische Patent Nr. 89/42,625 beschreibt die Herstellung filmbeschichteter
Mikrokörnchen
eines Wirkstoffs mit anhaltender Wirkung, die neben Clarithromycin
auch AEA und Wasser enthalten.
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Die
internationale Veröffentlichung
Nr. WO 01/26663A1 beschreibt eine pharmazeutische Formulierung mit
verlängerter
Wirkung, die ein Erythromycin-Derivat und ein hydrophiles, wasserlösliches
Polymer enthält,
die bei der oralen Verabreichung ein verbessertes Geschmacksprofil
und weniger Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich im Vergleich zur
gewöhnlichen
Formulierung aufweist.
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Die
internationale Veröffentlichung
Nr. WO 00/48607 beschreibt eine verbesserte pharmazeutische Formulierung
zur kontrollierten Freisetzung von Clarithromycin oder seinem Derivat,
die durch eine neuartige kombinierte Matrix ermöglicht wird, die aus einer
fetthaltigen und einer hydrophilen Komponente besteht, in die außerdem ein
Tensid und ein pH-Modulator gegeben werden kann, wenn ein zusätzlicher
Einfluss auf das Freisetzungsprofil der aktiven Substanz erwünscht ist.
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Die
internationale Veröffentlichung
Nr. WO 00/02567 beschreibt mit Wasser mischbare pharmazeutische
Zusammensetzungen, die bis zu etwa 40% eines Makrolids enthalten,
wie zum Beispiel ein Azalid-Antibiotikum, das durch die Reaktion
von Makrolid mit Säure
in einem nichtwässrigen,
mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmittelsystem hergestellt
wird.
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Die
internationale Veröffentlichung
Nr. WO 01/49246A2 betrifft Tabletten mit anhaltender Freisetzung, die
Hydroxypropylmethylcellulose als Matrixmaterial und Clarithromycin
als aktiven Bestandteil enthalten.
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Es
besteht folglich Bedarf an der Entwicklung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung aus schlecht löslichen
basischen Wirkstoffen, insbesondere aus Makrolidantibiotika, die
alle deren Probleme wie schlechte Löslichkeit, pH-abhängige Löslichkeit
und nicht reproduzierbare Bioverfügbarkeit überwindet, ohne dass das Problem
der Instabilität
des Wirkstoffs infolge der Verwendung seines physikalischen Gemischs
mit Zitronensäure
entsteht. Außerdem
müssen
zwei weitere Probleme bei Makrolid-Dosierungsformen mit kontrollierter
Freisetzung angegangen werden, d.h. (a) die Verlangsamung der Wirkstofffreisetzung
mit dem Altern aus dem Gemisch aus Zitronensäure und Alginatmatrix und (b)
nicht wiederholbare Auflösungsprofile
verschiedener Chargen der oben erwähnten Dosierungsform, wie im
Patent Nr. WO/00/48607 offenbart.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Anmeldung stellt eine lösliche und stabile Makrolidform
sowie Dosierungsformen davon bereit. In bevorzugten Ausgestaltungen
werden isolierte Citratsalze von Makroliden in oralen Feststoffformulierungen
mit kontrollierter, langsamer Freisetzung, die zur Reduzierung der
Tagesdosisverordnung von Nutzen sind, und insbesondere eine einmal
pro Tag verabreichte Clarithromycin-Formulierung bereitgestellt.
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In
einer Ausgestaltung wird eine pharmazeutische Formulierung mit kontrollierter
Freisetzung bereitgestellt, umfassend ein Makrolid-Citrat-Salz,
wenigstens ein hydrophiles Polymer, ein Bindemittel, einen Füllstoff
und ein Schmiermittel, wobei das Makrolid-Citrat-Salz erhalten wird
durch Dispergieren eines Makrolids in einem organischen Lösungsmittel,
Zugeben einer wässrigen
Lösung,
die eine äquimolare
Menge an Zitronensäure
umfasst, zu dem Makrolid und Verdampfen des organischen Lösungsmittels.
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In
einer anderen Ausgestaltung wird ein Verfahren zur Herstellung einer
pharmazeutischen Formulierung mit kontrollierter Freisetzung aus
Makrolid-Citrat-Salz bereitgestellt. Das Verfahren umfasst das Vermischen
mehrerer Komponenten, umfassend ein Makrolid-Citrat-Salz, einen
Füllstoff
und wenigstens ein hydrophiles Polymer, um ein erstes Gemisch aus
den mehreren Komponenten zu bilden, Granulieren des Gemischs in
Anwesenheit eines Bindemittels zur Bildung von Körnchen, die getrocknet, korrekt
klassiert und geschmiert werden, um eine orale feste Formulierungsdosis
kontrollierter Freisetzung zu bilden, wobei der Granulierungsschritt
langsam durchgeführt
wird, so dass ein Lösungsmittel
oder ein Gemisch aus Lösungsmittel
und Bindemittel in geringen Mengen zum ersten Gemisch gegeben wird.
Das Verfahren kann ferner das Komprimieren der geschmierten Körnchen zur
Bildung einer Tablette und/oder das Beschichten der oralen festen
Formulierungsdosis mit kontrollierter Freisetzung umfassen.
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Die
Makrolid-Citrat-Salze gemäß bevorzugten
Ausgestaltungen der Formulierungen und Verfahren werden mit einem
Verfahren hergestellt, das die folgenden Schritte umfasst: Dispergieren
eines Makrolids in einem organischen Lösungsmittel, Zugeben einer
wässrigen
Lösung,
die Zitronensäure
umfasst, zu dem Makrolid, um ein Gemisch zu bilden, und Entfernen
des organischen Lösungsmittels
aus dem Gemisch zum Bilden eines Makrolid-Citrat-Salzes, wobei die
Zitronensäure
und das Makrolid in im Wesentlichen äquimolaren Mengen vorliegen.
Das Verfahren kann ferner das Waschen des Makrolid-Citrat-Salzes
mit kaltem Wasser und das Trocknen des Salzes/Verdampfen des Wassers
umfassen.
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Die
Verfahren können
ferner das Charakterisieren des isolierten Makrolid-Citrat-Salzes
durch Analysieren von wenigstens einer Eigenschaft des isolierten
Citratsalzes umfassen, wie zum Beispiel die Beurteilung seines Schmelzpunktes,
die Beurteilung seiner Stabilität,
die Beurteilung seiner pH-Löslichkeit,
die Beurteilung seines Wassergehalts, die Prüfung des Salzes durch Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) oder die Prüfung
des Salzes durch Differentialscanningkalorimetrie (DSC).
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In
bevorzugten Ausgestaltungen der Formulierungen und Verfahren ist
das Makrolid Clarithromycin oder Roxithromycin; der Füllstoff
ist ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Lactose, Stärken, Glucose, Saccharose,
Mannitol und Cellulose; wenigstens ein hydrophiles Polymer ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Povidon, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Methylcellulose und Methacrylsäurecopolymeren;
und/oder das organische Lösungsmittel
ist Aceton. In bevorzugten Ausgestaltungen liegt die pharmazeutische
Formulierung mit kontrollierter Freisetzung in fester oraler Dosierungsform
vor, wie zum Beispiel als eine Tablette, mit einer Wirkungskraft
von 500 mg Clarithromycin, die vorzugsweise auf eine Einzeldosisverordnung
pro Tag ausgelegt ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung
für die
verlängerte Freisetzung
eines Erythromycin-Derivats in der Magen-Darm-Umgebung bereitgestellt, umfassend das
Citratsalz eines Erythromycin-Derivats, insbesondere von Clarithromycin,
und ein pharmazeutisch akzeptables Polymer, so dass ihr Auflösungsprofil
dem handelsüblicher
Produkte und dem einer ähnlichen
Zusammensetzung unter Verwendung eines physikalischen Gemischs aus
Wirkstoff und Zitronensäure
anstelle des Salzes entspricht, wobei die F2-Werte zwischen 63 und
67 liegen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
vergleichende Auflösungsprofile
von Clarithromycin in einer Tablette (500 mg) mit kontrollierter
Freisetzung, die mit verschiedenen Verfahren hergestellt wurde.
Das Auflösungsmedium
enthielt 0,05 M Phosphatpuffer – pH
6,8 (900 ml); das angewendete analytische Verfahren war das HPLC-Verfahren
von Clarithromycin U.S.P.; der Tablettentyp war rechteckig, gelb
und filmbeschichtet; und der Verpackungstyp war eine Blisterpackung.
Serie 1 ist eine Formulierung, die Clarithromycin-Citrat-Salz gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst (Ch.
Nr. RD-12R2); Serie 2 ist die Referenzformulierung Biaxin-XLTM (Abbott Labs); und Serie 3 ist eine Formulierung,
die ein physikalisches Gemisch aus Clarithromycin und Zitronensäure umfasst
(Ch. Nr. RD-17).
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2 zeigt
vergleichende Auflösungsprofile
von Clarithromycin in einer Tablette (500 mg) mit kontrollierter
Freisetzung verschiedener Chargen, die durch Verwenden von Clarithromycin-Citrat-Salz
gemäß bevorzugten
Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung hergestellt wurden. Das
Auflösungsmedium
enthielt 0,05 M Phosphatpuffer – pH
6,8 (900 ml); das angewendete analytische Verfahren war das HPLC-Verfahren
von Clarithromycin, U.S.P.; der Tablettentyp war rechteckig, gelb
und filmbeschichtet; der Verpackungstyp war eine Blisterpackung.
Serie 1 ist die Charge RD-12 R2; Serie 2
ist die Charge RD-22C; und Serie 3 ist die Charge RD-27I.
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3 zeigt
ein vergleichendes Auflösungsprofil
von Clarithromycin in einer Tablette (500 mg) mit kontrollierter
Freisetzung unter Verwendung des physikalischen Gemischs aus äquimolaren
Mengen von Clarithromycin und Zitronensäure, aufbewahrt bei Raumtemperatur
(RT) und bei 40°C/75%
relative Feuchte (RH) über
einen Zeitraum von 4 Monaten. Das Auflösungsmedium enthielt 0,05 M
Phosphatpuffer – pH
6,8 (900 ml); das angewendete analytische Verfahren war das HPLC-Verfahren
von Clarithromycin, U.S.P.; der Tablettentyp war rechteckig, gelb
und filmbeschichtet; und der Verpackungstyp war eine Blisterpackung.
Die dargestellte Chargennummer ist RD-17.
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4 zeigt
ein vergleichendes Auflösungsprofil
von Clarithromycin in einer Tablette (500 mg) mit kontrollierter
Freisetzung unter Verwendung von Clarithromycin-Citrat-Salz, aufbewahrt
bei Raumtemperatur (RT) und bei 40°C/75% RH über einen Zeitraum von 4 Monaten.
Das Auflösungsmedium
enthielt 0,05 M Phosphatpuffer – pH
6,8 (900 ml); das angewendete analytische Verfahren war das HPLC-Verfahren
von Clarithromycin, U.S.P.; der Tablettentyp war rechteckig, gelb
und filmbeschichtet; und der Verpackungstyp war eine Blisterpackung.
Die dargestellte Chargennummer ist RD-16.
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5 zeigt
eine vergleichende Plasmakonzentration-Zeit-Kurve für KF-Tabletten aus Clarithromycin (500
mg) (der Test umfasste eine äquivalente
Menge an Clarithromycin-Citrat-Salz, Ch. Nr. RD 271) im Vergleich
zu einer Referenzformulierung (Biaxin-XLTM).
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausgestaltung
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Das
Citratsalz eines Makrolids, insbesondere von Clarithromycin, überwindet,
wenn es nach der Herstellung und Charakterisierung isoliert wird,
die Nachteile einer schlechten und pH-abhängigen Löslichkeit des reinen Wirkstoffs
sowie die Nachteile einer Wirkstoffinstabilität des physikalischen Gemischs
aus Wirkstoff und Zitronensäure.
Dieses in einer oralen Tablette mit kontrollierter, langsamer Freisetzung
aus Makrolidantibiotika, insbesondere Clarithromycin, zusammen mit
einem pharmazeutisch akzeptablen Polymer verwendete Citratsalz liefert
eine Dosierungsform, die bioäquivalent
zu der handelsüblicher
Produkte ist, und hat gleichzeitig Vorzüge wie eine ausgezeichnete
Stabilität,
ein reproduzierbares Freisetzungsmuster nach dem Altern und wiederholbare
Auflösungsprofile
zwischen verschiedenen Chargen.
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Es
wird hier ein Vergleich von Stabilitätsdaten und Unreinheitsprofilen
der pharmazeutischen Zusammensetzungen mit kontrollierter Freisetzung
präsentiert,
die mit dem Citratsalz von Clarithromycin und mit dem physikalischen
Gemisch aus Wirkstoff und Zitronensäure hergestellt wurden, wobei
alle anderen verwendeten Exzipienten und Polymere gleich waren.
Man fand, dass die orale Tablette kontrollierter Freisetzung mit
dem Citratsalz äußerst stabil
war und ein sehr gutes Unreinheitsprofil von Clarithromycin gemäß E. P.
im Vergleich zur anderen aufwies.
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Außerdem werden
hierin Studien über
den Einfluss des Alterns auf die Auflösung von Clarithromycin in
den beiden oben erwähnten
Dosierungsformen präsentiert.
Der Nachteil einer Verlangsamung der Wirkstoffauflösung mit
dem Altern im physikalischen Gemisch war bei der Tablette mit Citratsalz
von Clarithromycin nicht vorhanden.
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Ferner
werden hierin Studien über
die Wiederholbarkeit von Auflösungsprofilen
verschiedener Chargen oraler Tabletten mit kontrollierter Freisetzung
unter Verwendung von Clarithromycin-Citratsalz und geringfügigen Variationen
bei den Exzipienten präsentiert.
Alle geprüften
Chargen waren sich ähnlich,
die F2-Werte lagen zwischen 57 und 71.
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Darüber hinaus
werden hierin Studien über
die Bioäquivalenz
der einzelnen Dosis einer oralen Tablette (500 mg) kontrollierter
Freisetzung aus Clarithromycin, bestehend aus seinem Citratsalz,
mit einer einzelnen Dosis eines ähnlichen
handelsüblichen
Produkts präsentiert.
Eine randomisierte, aus zwei Behandlungen, zwei Methoden, zwei Zeiträumen, einer
einzelnen Dosis bestehende pharmakokinetische Bioäquivalenz-Crossover-Studie
mit den beiden oben erwähnten
Produkten an gesunden, erwachsenen, männlichen Probanden ergab, dass
alle pharmakokinetischen Parameter, d.h. Cmax,
Tmax, AUC, Cmin usw.,
zueinander und zu veröffentlichen
Berichten äquivalent
waren. Die höheren
Tmax und niedrigeren Cmax Werte
im Vergleich zu denen des Produkts mit sofortiger Freisetzung (SF)
aus Clarithromycin legen nahe, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ein Produkt mit verlängerter
Freisetzung (VF) mit einer geringeren Tendenz zur Erzeugung von gastrointestinalen
und anderen nachteiligen Effekten ist, die mit SF-Produkten einhergehen,
wobei der AUC-Wert gleichzeitig nicht beeinträchtigt wird und Cmin therapeutische Äquivalenz
mit besserer Patientenakzeptanz aufweist.
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In
einem Versuch, die orale Clarithromycinformulierung mit kontrollierter
Freisetzung unter Verwendung von Zitronensäure (um die Löslichkeit
des Wirkstoffs zu erhöhen)
und verschiedenen Polymeren zu entwickeln, kam es im Laufe der Experimente
zu einigen sehr interessanten Beobachtungen. Man fand, dass, wenn
Clarithromycin mit Zitronensäure
physikalisch in einem äquimolaren
Verhältnis
zusammen mit Lactose, Polymeren und Povidon vermischt wurde, wobei
das gesiebte und gründlich
vermengte Gemisch dann unter Verwendung einer 50:50 v/v Lösung aus
Alkohol und Wasser granuliert wurde, innerhalb von 1–3 Tagen
bei hoher Temperatur (in diesen Beispielen 60° und 85°C) meistens Flecken auf der
Tablettenoberfläche
erschienen, die sich innerhalb von 7 bis 15 Tagen verstärkten und
dunkel wurden. Obwohl Geschwindigkeit und Intensität dieser
Fleckenbildung von dem angewendeten Granulationsverfahren abhängig waren,
lag sie in fast allen folgenden durchgeführten Experimenten vor:
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a) Schnelle Granulation
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Wenn
das Granulationsverfahren in einer hohen Geschwindigkeit mit dem
gleichen Verfahren wie oben erwähnt
erfolgte, wiesen die Tabletten innerhalb von 2 Tagen bei 85°C nasse,
gelbe Flecken auf, die sich nach weiteren 2 bis 3 Tagen verschlimmerten,
bräunlich
wurden und eine unebene Oberfläche
aufwiesen. Selbst bei 40°C
und 75% RH wiesen die Tabletten nach nur 19 Tagen hellbraune Flecken
und ein raues Erscheinungsbild auf.
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b) Separate Granulation
von Clarithomycin und Zitronensäure
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Man
vermutete, dass die oben erwähnte
Fleckenbildung stattfand, da Makrolide in Anwesenheit von Säuren instabil
sind. Folglich wurden Clarithromycin und Zitronensäure nicht
miteinander vermischt, sondern unter Verwendung der gleichen Inhaltsstoffe
separat granuliert. Mehrere rötliche
Flecken erschienen sowohl bei 40°C
und 75% relativer Feuchte (RH) als auch bei 60°C innerhalb von 7–8 Tagen.
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c) Schnelle Granulation
unter Verwendung eines alkoholischen und alkoholisch-wässrigen
Lösungsmittels
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Die
Ergebnisse waren die gleichen wie unter (a).
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d) Trennung von Polymer
von Granulation
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Die
Ergebnisse waren die gleichen wie unter (a).
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e) Langsame Granulation
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Als
das physikalische Gemisch aus Clarithromycin, Zitronensäure, Lactose
und Polymeren, wie die unter (a) verwendeten, unter Verwendung geringer
Lösungsmittelmengen
langsam granuliert wurde, waren die Tabletten besser. Sehr helle,
pink-bräunliche
Flecken erschienen langsam nach 3 Tagen bei 85°C, und bei 60°C und 40°C/75% RH über einen
Zeitraum von 30 Tagen passierte gar nichts.
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Man
war der Ansicht, dass die besten Ergebnisse erhalten wurden, wenn
die Granulation langsam erfolgte (d.h. durch Zugabe des Lösungsmittels
in mehreren kleinen Aliquoten über
einen längeren
Zeitraum, anstelle von wenigen größeren Aliquoten oder alles
auf einmal über
einen relativ kurzen Zeitraum), nachdem Clarithromycin und Zitronensäure direkt
miteinander vermischt wurden, wohingegen die schlechtesten Ergebnisse erhalten
wurden, wenn die beiden separat granuliert wurden. Das bedeutet,
dass eine gewisse Reaktion zwischen Clarithromycin und Zitronensäure stattfindet,
die, wenn man sie zum Abschluss kommen lässt, ein äußerst stabiles Produkt ergeben
kann. Dies führte
zunächst
zur Isolation des Citratsalzes von Clarithromycin und Verwendung
desselben nach der Charakterisierung und Standardisierung zur Herstellung
einer Tablette kontrollierter Freisetzung, um im Hinblick auf Löslichkeit,
Stabilität
und Freisetzungsmuster von Clarithromycin reproduzierbare Ergebnisse
zu erhalten.
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Es
ist zu beachten, dass der hierin verwendete Begriff „äquimolar" bedeutet, dass im
Wesentlichen die gleiche Molzahl verwendet wird. Die Mengen können von
exakt äquimolar
um 2–5%
oder mehr variieren und noch immer äquimolar sein.
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Herstellung von Clarithromycin/Roxithromycin-Citratsalz
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Clarithromycin/Roxithromycin
wurde in einer ausreichenden Acetonmenge dispergiert. Aceton wird zwar
bevorzugt, doch können
auch andere organische Lösungsmittel
verwendet werden. Bevorzugte organische Lösungsmittel sind mit Wasser
mischbar, reagieren nicht mit dem Wirkstoff und Zitronensäure und/oder haben
einen relativ hohen Dampfdruck. Zitronensäure wurde in einem äquimolaren
Verhältnis
genommen und separat in wenig Wasser aufgelöst. Es können auch andere wässrige Lösungen verwendet
werden, vorausgesetzt, sie behindern die Bildung des Salzes nicht.
Die Zitronensäurelösung wurde
unter Rühren
langsam zum Wirkstoffbrei gegeben, so dass zuerst der Wirkstoff
solubilisiert wurde und dann die Bildung des Salzes unter weiterem
Rühren
und allmählicher
Verdampfung von Aceton stattfand. Nach der Salzbildung kann die
Lösungsmittelverdampfung
alternativ durch jedes beliebige geeignete Mittel fortfahren, einschließlich Filtration, Wärme, reduzierter
Druck (Vakuum), Trockenmittel und Kombinationen solcher Verfahren,
die alle unter den Begriff „verdampfen" fallen. Dieses Salz
würde mit
wenig kaltem Wasser gewaschen und bei 40–45°C getrocknet. Es können auch
andere Lösungsmittel
als Waschflüssigkeit
verwendet werden, wie zum Beispiel Alkohol und Lösungsmittelgemische, und es
können
andere Trocknungstemperaturen und -verfahren (wie oben erwähnt) verwendet
werden. Beim Testen wies das so hergestellte Material Eigenschaften
auf, die sich von denen des reinen Wirkstoffs sowie von denen seines
physikalischen Gemischs mit Zitronensäure wie in Tabelle-1 dargestellt
völlig
unterschieden.
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Tabelle
1 zeigt, dass Clarithromycin, obwohl es recht stabil ist, den Nachteil
einer sehr schlechten und pH-5
abhängigen
Löslichkeit
hat. Dieser Nachteil wird zwar mit dem physikalischen Gemisch aus
Clarithromycin und Zitronensäure
in äquimolarem
Verhältnis überwunden,
aber das Endprodukt ist sehr instabil, wie durch die Stabilitätsschnellstudien
und DSK-Kurven dargestellt wird. Diese beiden Bestandteile beginnen
ab dem Moment, da sie in trockener Form vermischt werden, miteinander
zu reagieren, wie von den Peaks der Differentialscanningkalorimetrie
(DSK) von einem frischen und einem 3 Monate alten Gemisch gezeigt
wird. Der Zitronensäure-Peak
bei 73,63°C
tritt nur bei dem frisch hergestellten physikalischen Gemisch und
nicht bei dem 3 Monate alten, bei Raumtemperatur aufbewahrten Gemisch
auf, wobei bei keinem von beiden ein spitzer Wirkstoff-Peak bei
etwa 220°C
vorliegt, wie bei der DSK von reinem Wirkstoff oder seinem Citratsalz.
Stattdessen ist ein breiter Peak bei 191,89°C, beginnend von 182,1°C bis 214,35°C (eine Mischung
vieler Peaks darstellend), vorhanden, der auf die Abwesenheit des
Wirkstoffs Clarithromycin in intakter Form hinweist.
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Clarithromycin-Citrat-Salz
hat die kombinierten Vorteile von beiden – den Vorteil einer hohen Stabilität des reinen
Wirkstoffs und den Vorteil einer hohen und pH-unabhängigen Löslichkeit seines physikalischen
Gemischs. Dieses Salz wies bei der thermogravimetrischen Analyse
einen externen Lösungsmittel-
und Feuchtigkeitsgehalt von 2,46% (bei 59,92°C) und Hydratwasser entsprechend
2,09 bei 71,97°C
auf, was mit einem Molekül
Hydratwasser äquivalent
ist. Ein Molverhältnis
von 1:1 zwischen Clarithromycin und Zitronensäure zusammen mit einem Molekül Hydratwasser
im Salz wurde ferner durch eine Elementaranalyse bestätigt, bei
der der prozentuale Anteil von Kohlenstoff bei 52,89%, der prozentuale
Anteil von Stickstoff bei 1,24% und der prozentuale Anteil von Wasserstoff
bei 8,28% lag.
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Ein ähnliches
Muster wurde bei Roxithromycincitrat beobachtet. Es wies eine weit
höhere
und pH-unabhängige Löslichkeit
im Vergleich zu reinem Roxithromycin bis zu einem pH-Wert von 6,00
und eine weit bessere Stabilität
als sein physikalisches Gemisch auf, wobei Letzteres nach nur 4
Tagen bei 85°C
feucht und dunkelfarbig wurde und einen faulen Geruch hatte, wie
im Falle von Clarithromycin. Der Wirkstoffgehalt betrug 760–790 μg/mg (im
unveränderten
Zustand) und Wasser lag bei 6–8%
im Salz. DSK-Kurven zeigten einzelne Peaks für beide – Roxithromycin (Schmelzpunkt
127°C) und
sein Citratsalz (Schmelzpunkt 122°C) – jeweils bei
122,51°C
und 120,03°C.
Das physikalische Gemisch von Roxithromycin und Zitronensäure (frisch
zubereitet) wies zwei Peaks in der DSK bei 73,36°C (Zitronensäure) und bei 122,74°C (Roxithromycin)
auf. Die TGA-Kurve zeigte, dass der externe Feuchtigkeits- und Lösungsmittelgehalt
bei 3,35% (bei 60,94°C)
und Hydratwasser bei 3,10% bei 91,54°C lag, was äquivalent zu zwei Molekülen Hydratwasser
ist.
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Alle
obigen Daten zeigen deutlich, dass durch eine Salzbildung durch
Reagieren von Makrolid-Antibiotika, z.B. Clarithromycin und Roxithromycin,
mit organischer Carbonsäuresäure, z.B.
Zitronensäure,
ihre drei Hauptnachteile, d.h. schlechte Löslichkeit, pH-abhängige Löslichkeit
und Instabilität
in Anwesenheit freier Säuren, überwunden
werden können.
Bei Verwendung des physikalischen Gemischs in einer beliebigen oralen festen
Dosierungsform (Tablette, Kapsel oder Trockensirup) kann ferner
stets das Risiko einer Nichtreproduzierbarkeit des Freisetzungsmusters
des Wirkstoffs infolge einer unvollständigen Reaktion zwischen Wirkstoff und
Säure unter
verschiedenen Herstellungsbedingungen bestehen, wie die verschiedenen
oben erwähnten Experimenten
demonstrieren.
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Wird
allerdings das vollständig
in Reaktion getretene Material, d.h. das Citratsalz, verwendet,
so wird ein beständiges
Freisetzungsmuster unabhängig
von den Herstellungsbedingungen (Granulation) und der Lagerungsdauer
erhalten. Außerdem
wird das Risiko nachteiliger Wirkungen der freien Säure auf
den Wirkstoff während
seiner Lagerungsdauer beseitigt, indem das Citratsalz von Makrolid-Antibiotika
in pharmazeutischen Dosierungsformen verwendet wird.
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Herstellung einer Tablette
mit kontrollierter Freisetzung aus Makrolid-Antibiotika unter Verwendung
ihres isolierten Citratsalzes
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Das
wie oben hergestellte Clarithromycin-Citratsalz wies eine sehr hohe
und pH-unabhängige
Löslichkeit
sowie eine ausgezeichnete Stabilität auf. Man beschloss daher,
es für
eine Tablette mit kontrollierter Freisetzung für eine einzelne Tagesdosis
zu verwenden, um 500 mg Clarithromycin in einem Zeitraum von 24 Stunden
zuzuführen.
Die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß umfasst bevorzugten Ausgestaltungen eine
pharmazeutisch aktive Verbindung und ein pharmazeutisch akzeptables
Polymer. Die pharmazeutisch aktive Verbindung ist das Citratsalz
eines Erythromycin-Derivats.
Vorzugsweise ist das Erythromycin-Derivat 6-O-Methyl-Erythromycin A, bekannt als Clarithromycin.
Die Citratsalzmenge (äquivalent
zu 500 mg Clarithromycin) schwankt zwischen etwa 65 Gew.-% und etwa
80 Gew.-% der Zusammensetzung. Vorzugsweise umfasst die Zusammensetzung
etwa 70 Gew.-% des Citratsalzes von Clarithromycin.
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Das
pharmazeutisch akzeptable Polymer ist ein wasserlösliches,
hydrophiles Polymer, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Povidon, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose,
Methylcellulose, Methacrylsäure-Copolymeren
usw. Vorzugsweise wird das Polymer ausgewählt aus Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und Methylcellulose. Bevorzugter ist
das Polymer Hydroxypropylmethylcellulose zwei unterschiedlicher
Güten.
Am meisten bevorzugt wird es, dass ein Polymer eine Hydroxypropylmethylcellulose
hoher Viskosität
ist, wobei der prozentuale Anteil der Methoxygruppe zwischen 19,0
und 24,0, der prozentuale Anteil der Hydroxypropoxygruppe zwischen
7,0 und 12,0 und die Viskosität
in cp zwischen 11.250 und 21.000 liegt. Das am meisten bevorzugte
Polymer dieser Gruppe (U.S.P. Substitutionstyp 2208) ist eine hochviskose
Hydroxypropylmethylcellulose mit einer Viskosität von etwa 15.000 cp, die im
Handel unter dem Markennamen Methocel K-15 MTM von Dow
Chemical Company erhältlich
ist.
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Ein
weiteres Polymer ist ebenfalls eine Hydroxypropylmethylcellulose
hoher Viskosität,
allerdings mit einer niedrigeren Viskosität als die oben erwähnte, d.h.
zwischen 3000 und 5600 cp. Außerdem
ist der prozentuale Anteil der Methoxygruppe anders und liegt zwischen
28,0 und 30,0, und der prozentuale Anteil der Hydroxypropoxygruppe
liegt zwischen 7 und 12. Das am meisten bevorzugte Polymer dieser
Gruppe (U.S.P. Substitutionstyp 2910) ist eine hochviskose Hydroxypropylmethylcellulose
mit einer Viskosität
von etwa 4000 cp, die im Handel unter dem Markennamen Methocel E4MTM von Dow Chemical Company erhältlich ist.
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Die
Polymermenge in der Zusammensetzung liegt im Allgemeinen zwischen
etwa 5 Gew.-% und etwa 15 Gew.-% der Zusammensetzung. Vorzugsweise
liegt die Polymermenge zwischen etwa 5 Gew.-% und etwa 10 Gew.-%
der Zusammensetzung. Bevorzugter liegt die Polymermenge zwischen
etwa 6 Gew.-% und etwa 8 Gew.-% der Zusammensetzung. Die Zusammensetzung
umfasst gewöhnlich
pharmazeutisch akzeptable Exzipienten und/oder Füllstoffe und Streckmittel (diese
Begriffe werden hierin untereinander austauschbar benutzt) wie Lactose,
Stärken,
Glucose, Saccharose, Mannitol, mikrokristalline Cellulose, andere
Cellulosen, und kann ferner Schmiermittel wie Talk, Calciumstearat,
Magnesiumstearat, feste Polyethylenglykole usw. umfassen. Die Schmiermittelmenge
liegt im Allgemeinen zwischen etwa 0,5 Gew.-% und etwa 10 Gew.-%
der Zusammensetzung. Vorzugsweise werden als Schmiermittel Magnesiumstearat
und Talk in einer Gesamtmenge von etwa 1,0 Gew.-% und etwa 5 Gew.-%
der Zusammensetzung verwendet. Die Menge der Füllstoffe und Streckmittel liegt
zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa 40 Gew.-% der Zusammensetzung/Formulierung.
Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung für die verlängerte Freisetzung der aktiven
Verbindung daraus umfasst:
etwa 665 mg Clarithromycin-Citrat-Salz, äquivalent
zu etwa 500 mg Clarithromycin; und
36 bis 100 mg Methocel K
15 MTM; und
24 bis 40 mg Methocel E
4MTM
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Die
Formulierungen werden im Allgemeinen durch Trockenvermischen des
aktiven Wirkstoffs, d.h. Citratsalz von Erythromycin-Derivat, mit
Polymeren, Füllstoffen
und anderen Exzipienten (die alle durch ein Sieb mit wenigstens
250-μm-Öffnung geleitet
werden) hergestellt, woraufhin eine Nassgranulation folgt, bei der
Bindemittel verwendet werden, die in alkoholisch-wässrigen
Lösungsmitteln,
z.B. Povidon, löslich
sind. Die Granulation erfolgt mit Verfahren, die in der Technik
bekannt sind. Die nassen Körnchen
werden getrocknet, gesiebt und auf eine angemessene Größe gemahlen.
Schmiermittel (die ebenfalls durch ein Sieb mit wenigstens 250-μm-Öffnung geleitet
werden) werden mit den trockenen Körnchen vermischt, um die Endformulierung
zu erhalten.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
oral in Form von Tabletten, Kapseln, Pillen, Körnchen oder Trockensirups verabreicht
werden. Die Tabletten können
durch Komprimieren der oben erwähnten
geschmierten Körnchen unter
Verwendung geeigneter Stanzen und Matrizen hergestellt werden. Tabletten
und Pillen/Körnchen
können
zusätzlich
mit Filmbeschichtungen, enterischen Beschichtungen und anderen Beschichtungen
zur kontrollierten Freisetzung für
Lichtschutz und Geschmacksmaskierung geschützt werden. Die Beschichtung
kann mit einem pharmazeutisch akzeptablen Farbstoff gefärbt werden.
Die Menge an Farbstoff und anderen Exzipienten in der Beschichtungsflüssigkeit
kann variieren, ohne sich in irgendeiner Weise auf die Leistung
der Dosierungsformen mit verlängerter
Freisetzung auszuwirken.
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Die
Beschichtungsflüssigkeit
umfasst im Allgemeinen Filmbildungspolymere wie Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Celluloseester oder -ether, ein Acrylpolymer
oder ein Polymergemisch. Die Beschichtungslösung kann eine wässrige oder
alkoholisch-wässrige Lösung sein,
die ferner Weichmacher wie Glykole, Rizinusöl, Triethylcitrat, Trübungsmittel
wie Titandioxid, Antihaftmittel wie Talk, Magnesiumstearat, Glycerylmonostearat
und einen pharmazeutisch akzeptablen Farbstoff umfasst.
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Die
einem Patienten in einer Einzeldosis verabreichte Tagesdosis der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann bei 500 mg bis 1000 mg liegen, die einmal täglich über einen Zeitraum von fünf bis vierzehn Tagen
verabreicht wird.
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Stabilitätsdaten,
Auflösungs-
und Unreinheitsprofile von Clarithromycin-Tabletten kontrollierter
Freisetzung
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Die
filmbeschichteten Tabletten mit kontrollierter Freisetzung aus Clarithromycin-Citrat-Salz
(RD/12 R2) wiesen in Studien ihres Auflösungsprofils
in Phosphatpuffer (pH 6,8) sehr ähnliche
Freisetzungsmuster im Vergleich zu den beschichteten aus äquivalenten
Mengen Clarithromycin und Zitronensäure in Form eines physikalischen
Gemischs (RD/17) sowie zu dem handelsüblichen Produkt (1)
auf, wobei der Ähnlichkeitsfaktor – F2-Wert – zwischen
63 und 67 lag.
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Verschiedene
Chargen, die mit Clarithromycin-Citrat-Salz und unter Verwendung einer/eines ähnlichen
Herstellungsformel und -verfahrens wie RD/12 R2 (mit
geringfügigen
Abweichungen) hergestellt wurden, hatten sehr gute, wiederholbare
Auflösungsprofile
(2), mit F2-Werten
zwischen 57 und 71, ein Merkmal, das der Alginatmatrixtablette fehlt
(Ref. Patent Nr. W0/00/48607).
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Für einen
Vergleich der exakten Unterschiede hinsichtlich Stabilität und Freisetzungsmuster
von Clarithromycin nach dem Altern in KF-Tabletten, die mit Clarithromycin-Citrat-Salz
und mit dem physikalischen Gemisch aus Clarithromycin und Zitronensäure hergestellt
wurden, wurden zwei Chargen, RD/16 und RD/17, gleichzeitig unter
Verwendung der exakt gleichen Exzipienten, Polymere usw. in den
gleichen Mengen hergestellt, mit der Ausnahme, dass in RD/16 Clarithromycin-Citratsalz äquivalent
zu 500 mg Clarithromycin verwendet wurde, wohingegen in RD/17 äquivalente
Mengen von Wirkstoff und Zitronensäure in Form eines physikalischen
Gemischs verwendet wurden. Die Tabletten wurden komprimiert, filmbeschichtet,
in Blisterpackungen verpackt und unter den gleichen Bedingungen
(gemäß ICH-Richtlinien)
4 Monate lang unter beschleunigten Bedingungen (40°C/75% RH)
und 2 Monate lang unter Belastungsbedingungen (60°C) aufbewahrt.
Proben von beiden wurden monatlich auf den Gehalt von Clarithromycin
und allen möglichen
Unreinheiten von Clarithromycin hin analysiert, die in der europäischen Pharmakopöe erwähnt sind
(Ref. Pharmeuropa, Bd. 13, Nr. 4, Okt. 2001, S. 752).
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Es
wurde beobachtet, dass im Falle von RD/17 eine nennenswerte Zunahme
der Unreinheiten, insbesondere der Unreinheit I (Imp. I) (3-O-Decladinosyl-6-o-methylerythromycin
A), nach nur 2 Monaten bei 60°C, wobei Imp.
I auf 0,62% anstieg, und nach 3 Monaten bei 40°C/75 RH, mit einem Anstieg auf
0,29%, vorlag, so dass die E. P.-Anforderungen
nicht erfüllt
wurden (E. P. Grenzwert für
Imp. I liegt bei 0,2%). Bei 60°C
traten in RD/17 auch einige unbekannte Unreinheiten auf, die weit über dem
EP-Grenzwert lagen. Der Abbau von Clarithromycin stieg bei 60°C (2 Monate)
auf 2% und bei 40°C/75%
RH (3 Monate) auf 2,94 in RD/17 im Vergleich zu 0,92% bei 60°C (2 Monate)
und 2,15% bei 40°C/75%
RH (3 Monate) in RD/16 an, bei der alle Unreinheiten, einschließlich Unreinheit
I, gut innerhalb der EP-Grenzwerte lagen (Imp. I bei 60°C, 2 Monate – 0,19%;
bei 40°C/75%
RH, 3 Monate – 0,18%).
Die Zunahme von Imp. I in der Tablette mit dem physikalischen Gemisch, d.h.
RD/17, war in der Anwesenheit der freien Zitronensäure begründet, da
Imp. I Berichten zufolge in Anwesenheit von Säure bei hohen Temperaturen
zunimmt.
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Anders
als die Unreinheitsprofile wurden die Auflösungsprofile beider obigen
Chargen auch nach einer 4-monatigen
Aufbewahrung bei 40°C/75%
RH unter Verpackungsbedingungen in Blisterpackungen untersucht und
mit der Ausgangssituation verglichen. 3 zeigt
die vergleichenden Auflösungsprofile
von RD/17 bei RT und RH (4 Monate), wohingegen 4 den
gleichen Vergleich für
RD/16 darstellt. Es ist deutlich erkennbar, dass bei RD/17 nach
4 Monaten unter RH ein drastischer Rückgang der Freisetzungsrate
vorliegt, die bei RD/16 allerdings fast gleich bleibt. Der Nachteil
einer Verlangsamung der Auflösung
von Clarithromycin mit dem Altern, die im Patent Nr. W0/00/48607
für Tabletten
mit verlängerter
Freisetzung aus Clarithromycin mit einem physikalischen Gemisch
aus Wirkstoff und Zitronensäure
in einer Alginatmatrix offenbart wird, wurde somit ebenfalls durch
die Verwendung des Citratsalzes von Makroliden überwunden.
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Die
Vermutungen, auf deren Basis das Citratsalz von Makroliden in der
Matrix von Tabletten mit kontrollierter Freisetzung verwendet wurde,
erwiesen sich somit als wahr, wie von den oben erwähnten Stabilitätsdaten
und Auflösungsprofilen
belegt wird. Die Hauptvorzüge,
d.h. ausgezeichnete Stabilität,
Reproduzierbarkeit des Freisetzungsmusters nach dem Altern, geringste
Variationen zwischen Auflösungsprofilen
verschiedenen Chargen und effiziente Freisetzung von Clarithromycin
in kontrollierter Weise über
einen Zeitraum von 24 Stunden, liegen ohne weiteres auf der Hand.
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Bioäquivalenzstudie
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Die
Bioäquivalenzstudie
einer Einzeldosis einer oralen Tablette mit kontrollierter, langsamer
Freisetzung aus Clarithromycin-Citratsalz, das 500 mg Clarithromycin
entspricht, wurde im Vergleich zu einer Einzeldosis Biaxin-XLTM (500
mg) von Abbott Labs., USA, unter Verwendung einer randomisierten,
aus zwei Behandlungen, zwei Methoden, zwei Zeiträumen, einer Einzeldosis bestehenden
pharmakokinetischen Bioäquivalenz-Crossover-Studie
an gesunden, erwachsenen, männlichen,
menschlichen Probanden unter Fastenbedingungen durchgeführt.
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Man
untersuchte in verschiedenen Zeitabständen von bis zu 48 Stunden
genommene Plasmaproben mit einem validierten Hochleistungsflüssigchromatographieverfahren
mittels eines elektrochemischen Detektors auf Clarithromycin (beschrieben
in „Comparison
of bronchopulmonary pharmacokinetics of Clarithromycin and azithromycin", Antimicrob. Agents
Chemother (1996) Bd 40, Seiten 2375–2379).
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1.
Beispiel Herstellung
einer CR-Formulierung aus Clarithromycin (500 mg) unter Verwendung
seines isolierten Citratsalzes
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Verfahren zur Herstellung
einer KF-Tablette aus Clarithromycin (500 mg) mittels seines Citratsalzes
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Das
Citratsalz von Clarithromycin wurde, nachdem es durch 60 mesh geleitet
worden war, mit Lactose (100 mesh) und Starch-1500 (60 mesh – 30 mg/Tablette)
in einem Rapid Mixer Granulator (RMG) trocken vermischt. Das gründlich vermischte
Gemisch wurde dann mit einer alkoholisch-wässrigen
Lösung
(90:10) aus Povidon K-30 im RMG granuliert, bis korrekte Körnchen von
18 mesh erzeugt wurden. Diese getrockneten Körnchen wurden dann mit Methocel
K-15MTM (60 mesh) und Methocel E-4MTM (100 mesh) (beide von Dow Chemical Co.)
zusammen mit anderen Schmiermitteln (60 mesh) geometrisch vermischt.
Das Gemisch wurde geschlagen und dann durch 22 mesh gesiebt, um
erneut mit rechteckigen Stanzen und Matrizen (Länge 20,10 ± 0,1 mm; Breite 9,63 ± 0,05
mm) auf ein durchschnittliches Gewicht von etwa 927 mg und eine
Dicke von 6,40 ± 0,1
mm komprimiert zu werden. Die Tabletten mit geringfügiger Bröckligkeit
und guter Härte
wurden für
ein besseres Aussehen und eine Geschmacksmaskierung filmbeschichtet
mit OpadryTM Weißstoff von Colorcon, Asia-
und Chinolingelb als Färbemittel
(Beschichtung entsprach 2–3%
der Gewichtszunahme). Nach dem vollständigen Trocknen und Testen
wurden sie in Blisterpackungen verpackt.
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2. Beispiel
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Herstellung einer Formulierung
mit kontrollierter Freisetzung aus Clarithromycin unter Verwendung
seines isolierten Citratsalzes
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Das
Citratsalz von Clarithromycin, entsprechend 500 mg Clarithromycin,
wurde mit Methocel K-15 MTM, Methocel E
4MTM von Dow Chemical Co. und Lactose (Monohydrat)
(nachdem jeder Bestandteil durch ein Sieb mit wenigstens 250-μm-Öffnung geleitet worden war)
in einem Rapid Mixer Granulator (RMG) trocken vermischt. Das gründlich vermengte
Gemisch wurde in demselben RMG unter Verwendung einer alkoholisch-wässrigen
Lösung
aus Povidon granuliert, bis eine korrekte Granulation erreicht war.
Die Körnchen
wurden dann getrocknet, gesiebt und auf eine angemessene Größe gemahlen.
Talk; Magnesiumstearat und Stärkederivate
wurden durch ein Sieb mit 250-μm-Öffnung geleitet
und mit den getrockneten Körnchen
vermischt. Die geschmierten Körnchen
wurden dann in den Trichter einer Kompressionsmaschine gefüllt und
zu rechteckigen Tabletten mit einem Gewicht von etwa 920 mg und
geeigneter Dicke, Härte
und Bröckligkeit
komprimiert. Die Tabletten wurden dann für ein besseres Aussehen und
zur Geschmacksmaskierung unter Verwendung von OpadryTM Weißstoff von
Colorcon, Asia- und Chinolingelb als Färbemittel filmbeschichtet (etwa
2% des Tablettengewichts). Drei Beispiele verschiedener Formulierungen
A, B und C sind nachfolgend in Tabelle-2 dargestellt, die gemäß dem oben
beschriebenen allgemeinen Verfahren hergestellt wurden.
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3. Beispiel
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Die
Bioäquivalenzstudie
einer Einzeldosis einer oralen Tablette mit kontrollierter, langsamer
Freisetzung aus Clarithromycin-Citratsalz, entsprechend 500 mg Clarithromycin,
wurde im Vergleich zu einer Einzeldosis Biaxin-XLTM (500
mg) von Abbott Labs., USA, mit einer randomisierten, aus zwei Behandlungen,
zwei Methoden, zwei Zeiträumen,
einer Einzeldosis bestehenden pharmakokinetischen Crossover-Studie
an gesunden, erwachsenen, männlichen,
menschlichen Probanden unter Fastenbedingungen durchgeführt. Die menschlichen
Probanden wurden aus der Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen ausgewählt. Es
handelte sich um medizinisch fitte Personen mit einem normalen Verhältnis zwischen
Gewicht und Größe, die
keinerlei bekannten Arzneimittelallergien oder Infektionskrankheiten
oder Leber-, Nieren- oder Herz- Kreislauf-Erkrankungen
hatten und nicht unter Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit
litten. Sie wurden im Anschluss an eine vollständige physische, biochemische
und hämatologische
Untersuchung einem Screening-Verfahren unterzogen. Jede Testperson
erhielt eine Einzeldosis von 500 mg Clarithromycin-(VF)-Tabletten
(entweder eine Standard- oder Testprobe, je nach Randomisierungstabelle),
nachdem sie über
Nacht gefastet hatten. Über
einen Zeitraum von 2 Stunden nach dem Schlucken der Tablette durfte
keine Nahrung aufgenommen werden. Während der Studie wurde den
Probanden eine Standarddiät
verordnet. Nach einer Auswaschperiode von 7 Tagen wurde jeder Proband
auf die andere Formulierung umgestellt. Blutproben wurden vor der
Dosisverabreichung (0 h) und 1,0, 2,0, 3,0, 4,0, 5,0, 6,0, 8,0,
10,0, 12,0, 24,0 und 98,0 h nach der Dosisverabreichung entnommen. Die
entnommenen Blutproben wurden in heparinisierte Auffangröhrchen übertragen
und zentrifugiert und bei –20°C bis zum
Analysezeitpunkt aufbewahrt. Plasmaproben wurden durch HPLC und
ECD analysiert, deren Ergebnisse die in 5 dargestellte
Plasmakonzentration-Zeit-Kurve für
Clarithromycin lieferten. Die vergleichenden pharmakokinetischen
Parameter für
sowohl Standard- als auch Testprobe sind in Tabelle-3 enthalten.
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Die
Daten in Tabelle-3 oben zeigen deutlich, dass bei den Tabletten
mit verlängerter
Freisetzung (VF) aus sowohl Referenz- (Biaxin-XLTM)
als auch Testformulierung, wenn sie in einer Einzeldosis von 500
mg Clarithromycin verabreicht werden, alle pharmakokinetischen Parameter äquivalent
zueinander sind, wobei die AUC-Werte äquivalent zu denen eines Produktes
mit sofortiger Freisetzung (SF) aus Clarithromycin (BiaxinTM) sind, das in einer Einzeldosis von 500
mg verabreicht wird, wie in der WO 01/26663 A1 offenbart, sowie
zu denen eines ähnlichen
Produktes mit verlängerter
Freisetzung, das in einer Einzeldosis von 500 mg verabreicht wird
(Ref. Patent Publ. Nr. WO 01/26663 A1). Außerdem ist der Tmax,
d.h. 6 h, fast der gleiche wie der in dem obigen Patent erwähnte (5–5,5 h),
verglichen mit 2,2 h des SF-Produkts, wodurch gezeigt wird, dass
es ein Produkt mit verlängerter
Freisetzung ist. Der eindeutig aus den Daten in Tabelle 3 hervorgehende
Hauptvorteil ist, dass der Cmax niedriger
ist als der des SF-Produktes (etwa 1,0 μg/ml verglichen mit 2,57 μg/ml des SF-Produkts),
was bedeutet, dass gastrointestinale und andere nachteilige Nebenwirkungen,
die normalerweise mit Clarithromycin-SF-Tabletten einhergehen, in diesem erfindungsgemäßen VF-Produkt geringer
sind, was eine bessere Patientenakzeptanz zur Folge hat, ohne dass
AUC und Cmin nach 24 h gleichzeitig beeinträchtigt werden
(wobei Letzterer höher
als die oder äquivalent
zur minimalen Hemmkonzentration (MHK) von Clarithromycin ist, über die
in der Literatur für
verschiedene Mikroorganismen berichtet wird).
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Im Text verwendete Abkürzungen
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- SF – sofortige
Freisetzung
- VF – verlängerte Freisetzung
- KF – kontrollierte
Freisetzung
- Cmax – maximale Plasmakonzentration
des Wirkstoffs
- Cmin – minimale Plasmakonzentration
des Wirkstoffs
- AUC – Bereich
unter der Plasmakonzentration-Zeit-Kurve, berechnet durch Trapezregel über den
kompletten erwähnten
Zeitraum.
- Tmax – Zeitpunkt, an dem die maximale
Plasmakonzentration des Wirkstoffs erreicht wird.
- MIC – minimale
Hemmkonzentration
- GI – gastrointestinal
-
Alle
in der Spezifikation erwähnten
Patente und Publikationen zeigen den Stand der Technik an. Alle Patente
und Publikationen sind hiermit durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit
in dem gleichen Ausmaß eingeschlossen,
als wäre
bei jeder einzelnen Publikation speziell und individuell darauf
hingewiesen worden, dass sie hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen
ist.