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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Reibbeläge, z. B. Bremsbeläge, Bremsbacken
und Kupplungsplatten, und insbesondere auf solche Beläge für Fahrzeuge,
speziell, aber nicht ausschließlich,
auf Scheibenbremsbeläge
für Schienenfahrzeuge.
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Reibbeläge für die oben
genannten Verwendungen sind an sich wohlbekannt und werden zwischen
einer Reibfläche
und einem Betätigungsorgan, die
sich relativ zueinander bewegen, zum Aufbringen einer Eingriffskraft
auf diese in einer Richtung zur Reibfläche hin montiert, um eine Verkleinerung
der Relativbewegung zu bewirken. Im Falle einer Bremse besteht das
Ziel natürlich
darin, die Reibfläche,
die einen gekrümmten
Rand aufweisen kann, oder eine ebene Scheibenfläche eines Rades durch einen Reibbelag
zu verlangsamen, der so geformt ist, daß er zur Form der Reibfläche paßt. Wenngleich
die nachfolgend beschriebene Erfindung insbesondere für Schienenfahrzeuge
und Scheibenbremsen für diese
relevant ist, soll die Erfindung dennoch nicht auf Scheibenbremsbeläge für solche
Fahrzeuge beschränkt
sein.
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Fahrzeugscheibenbremsen-Anordnungen für Schienen-
und Straßenfahrzeuge,
bei denen meist ein im wesentlichen ebener Belag, der eine Schicht
aus Reibmaterial trägt,
in Eingriff mit einer sich drehenden Scheibe aus Stahl oder einem
anderen Material gedrückt
wird, sind wohlbekannt, und die unterschiedlichen Anforderungen,
die von verschiedenen Fahrzeugtypen an die Gestaltung des Bremsbelages
gestellt werden, sind z. B. in der GB-A-2260176 dargelegt.
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Bestehende
Formen von Scheibenbremsbelägen
für Schienenfahrzeuge
werden aus Gründen, die
mit der Herstellung und Handhabung zusammenhängen, normalerweise in Paaren
verwendet und weisen jeweils eine im allgemeinen bogenförmige, sich
verjüngende
Form auf, die auf einer Seite eine Schicht aus Reibmaterial und
auf der gegenüberliegenden
Seite eine Laserplatte mit trapezförmigem Querschnitt zum Einnuten
in einen Träger
aufweisen, der mit dem Bremsenbetätigungsorgan gekoppelt ist. Wie
in der o. g. Patentschrift erläutert,
sind Reibmaterialien zur Verwendung bei Schienenfahrzeugen im allgemeinen
hart, und sofern die Belagoberfläche groß ist, kommt
es zu Problemen, wenn sichergestellt werden soll, daß die Fläche des
Reibmaterials richtig und gleichmäßig mit der Scheibenfläche in Eingriff tritt,
d. h. mit dieser zusammenpaßt.
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In
der WO 95/07418 ist eine solche Situation aufgezeigt und ein Reibmaterial
definiert, das von einem wärmehärtbaren
Harz ausgeht, welches mindestens 50% eines keramischen Füllstoffs
zusätzlich zu
anderen Füllstoffen
und reibungsmodifizierenden Bestandteilen enthält. Ein solches Material, das zweckmäßigerweise
als „Keramikreibematerial" beschrieben werden
kann, ist für
einen Betrieb bei äußerst hohen
Bremsflächentemperaturen
geeignet, ist aber auch spröde
und paßt
sich schlecht einer Bremsscheibenfläche an, gegen die es gedrückt wird.
Diese Sprödigkeit
und schlechte Anpaßfähigkeit werden
durch die relativ großen
Belagoberflächen
verschlimmert, die bei Bremsbelägen
für Schienenfahrzeuge
vorliegen.
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Eine
schlechte Anpaßfähigkeit
kann dazu führen,
daß nur
Teile des Reibmaterials unverhältnismäßig große Bremskräfte auf
kleine Oberflächen
der Scheibenfläche
aufbringen und um die Scheibe herum Bereiche mit höheren Temperaturen
als an anderen Stellen ergeben, die zu geringen Reibkräften, sowie
zu ungleichmäßigem und
vorzeitigem Verschleiß des
Belages und der Scheibe führen
können.
Durch Sprödigkeit
wird auch die Materialschicht insgesamt anfällig für thermische und physikalische
Stoßbelastungen,
die zu Rissen im Material und zu einer Verminderung der Wirksamkeit
des Belages und/oder seiner Lebensdauer führen können.
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Um
diese Wirkungen abzuschwächen,
ist es bekannt, das Reibmaterial mittels einer einen relativ niedrigen
Modul aufweisenden (oder weichen), kraftüberfragenden, elastomeren Unterlage
und möglicherweise
zusätzlichen
Zwischenlagen abzustützen.
Die WO 97/2549 beschreibt einen solchen Belag-Aufbau, der sich zum
Teil dem Problem der Anpaßfähigkeit
zuwendet, und aus dieser Veröffentlichung
ist es bekannt, Nuten oder Oberflächenschnitte zu erzeugen, die
sich bis zur Unterschicht hin erstrecken, so daß die Reibschicht tatsächlich eine
Anordnung von Blöcken
oder Elementen aus Reibmaterial umfaßt, die auf dieser Anordnung
aus weicher Unterschicht/Rückplatte
montiert sind. Ungeachtet dieser Bemühung, die Anpaßfähigkeit
zu verbessern, ist jedoch festzustellen, daß die hohen Temperaturen, die
durch solche keramischen Reibmaterialien (und ohne übermäßige Schwierigkeiten
bei anderen) während
des Bremsens erzeugt werden können,
sich nachteilig auf die Verbindung zwischen den Schichten und auf
die elastomeren Materialien der Unterlage und damit auf die strukturelle
Einheit des Belages auswirken können.
Obwohl Reibmaterialien und insbesondere keramische Reibmaterialien
an sich bei hohen Temperaturen und unter hohen Bremseingriffsbelastungen
arbeiten können
und ein wirksames Bremsen bewirken, war es daher in der Praxis notwendig,
Bremsbeläge,
welche diese Materialien enthalten, konservativ und ohne großen Anreiz,
die Bremsleistung des Reibmaterials zu maximieren, zu konstruieren
und zu verwenden.
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Aus
der GB-A-527218 ist eine Rückplattenanordnung
bekannt, die ein Doppel-T-Profil aufweist, das teilweise durch Wandflansche
verschlossen ist, welche die eigentliche Rückplatte überlagern, und in das mehrere
Reibmaterial-Blöcke
aus einer Schicht aus elastomeren Material, durch das Bremseingriffskräfte zwischen
der Rückplattenanordnung
und den Blöcken übertragen
werden, eingeschoben werden können.
Jeder Block weist, benachbart dem elastomeren Material, einen Blockflansch
auf, der in Eingriff mit den Wandflanschen der Rückplatte tritt und verhindert,
daß sich
die Reibmaterialblöcke
von der Rückplattenanordnung
abheben, wenn sie nicht durch das Vorliegen der Bremsscheibe daran
gehindert werden. Dies kann zwar auf eine geringere Zuverlässigkeit
der Haftung zwischen dem Reibmaterial und einer federnden Unterlage
für die
Unversehrtheit des Belages hinweisen, doch es handelt sich dabei um
eine Bremsstruktur, die nicht robust genug ist, um zum Bremsen bei
Schienenfahrzeugen oder mit spröden
Reibmaterialien eingesetzt zu werden, und bietet keine Lösung für die Auswirkungen
hoher Temperatur auf ein elastomeres Unterschicht-Material.
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Ein
anderer Ansatz bestand darin, ein weniger sprödes Material zu verwenden,
das allerdings nicht frei von seinen eigenen Einschränkungen
ist. Beispielsweise ist es bekannt, ein Reibmaterial einzusetzen,
das aus einem Sintermetallwerkstoff besteht, der zwar bei hohen
Temperaturen eingesetzt werden und große Eingriffskräfte übertragen
kann, jedoch keineswegs anpassungsfähig ist und auf der Reibfläche in relativ
kleinen und einzeln ausrichtbaren Blöcken oder Elementen vorliegen
muß. Beispiele
für Scheibenbremsenreibbeläge für Schienenfahrzeuge,
bei denen Sinterwerkstoffe mit schlechter Anpaßfähigkeit in Form von einzelnen,
federnd montierten Reibelementen eingesetzt werden, sind in der DE-U-85
14 607, der US-A-4640390 und der US-A-5538108 gezeigt. Die ersten
beiden dieser Druckschriften setzen jeweils eine geschichtete Anordnung
aus einer Rückplatte
ein, die von einer beabstandeten Halteplatte überlagert wird, gegen die mit Flanschen
versehene Reibelemente durch Federmittel vorgespannt werden, welche
jeweils in Form einzelner Federn oder einer Zwischenplatte mit einer Anordnung
von federnden Vorsprüngen
ausgebildet sind. Zudem erfordert die geschichtete Rückplatten-Struktur
eine merkliche Dicke, die, wenn die gesamte Dicke des Belags für eine bestimmte
Verwendung festgelegt ist, zu kleineren (flacheren) Reibelementen
und damit zu einer kürzeren
Betriebsdauer führt.
Dies wird bis zu einem gewissen Grad durch die Fähigkeit abgemildert, die Federmittel
so vorzuspannen, daß eine
Reibelement-Verschiebung nur bei großen Kräften erfolgt und damit etwas
eingeschränkt
ist. Nichtsdestoweniger erfordern solche komplexen Strukturen eine
präzise
Fertigung, um eine Relativbewegung zwischen Bauteilen zu gestatten,
und in der exponierten und schädlichen
Umgebung von Fahrzeugbremsen können
einzelne Reibelemente eingeklemmt werden und allen Nachteilen unterliegen,
die im Zusammenhang damit stehen, daß sie nicht anpassungsfähig werden,
was den Ausgangspunkt für
die US-A-5538108 bildet. Diese folgt einem anderen Ansatz und verzichtet
auf eine Komplexität
der Bauweise zugunsten einer Montage einzelner, gesinterter Reibelemente
auf ebenen, federnden Platten, die federnd verbiegbar und frei vorstehend
an einer einfachen Rückplatte
befestigt sind, von der sie jedoch abstehen. Jedes Reibelement ist an
einem freien Ende einer federnden Platte montiert, die sich durch
Verbiegung über
ihre Länge,
wie dies durch Übertragung
von Bremseingriffskräften und
etwaige Unebenheiten in der kontaktierten Reibfläche vorgegeben ist, zur Rückplatte
hin- bzw. von dieser wegbewegen kann. Obwohl diese Bauweise deutlich
weniger komplex ist als die anderen, versteht sich, daß jede Platte
von einer Belastung gleich Null aus verbogen wird, bis sie der dabei übertragenen Bremseingriffskraft
entgegenwirkt, wobei merkliche Bremseingriffskräfte eine deutliche Biegung
jeder Platte erfordern können.
Dies erfordert nicht nur eine Verschiebung der Elemente und Stützplatten
von der Rückplatte
um einen Grad, der jeden Vorteil gegenüber den geschichteten Bauweisen
bezüglich
der Reibelement-Länge
zunichte machen kann, sondern bewirkt auch, daß jedes Reibelement relativ
zur Rückplatte
geneigt wird, wenn sich die Stützplatte
biegt, so daß ein
ungleicher Verschleiß der
Reibelemente möglich
erscheint.
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Die
DE-A-198 40 065 beschreibt einen Reibbelag gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Trägergestaltung
des Reibbelags umfaßt
Führungsöffnungen
für die
Reibblöcke.
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Obwohl
sich solche Kriterien am deutlichsten in den besonders extremen
Bedingungen bei der Herstellung oder den Abmessungen, Kräften und
bevorzugten Materialien im Zusammenhang mit Scheibenbremsen für Schienenfahrzeuge
manifestieren, versteht sich, daß solche Fragen der Anpaßfähigkeit und
hoher Temperaturen bis zu einem gewissen Grade auf jeden der vorgenannten
Reibbeläge
zutreffen, und es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Reibbelagskonstruktion
bereitzustellen, die eine bessere Anpaßfähigkeit und Wärmebeständigkeit
als bekannte Anordnungen ergibt. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
ist es auch, mittels eines solchen Reibbelages einen Scheibenbremsbelag
bereitzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt ein
Reibbelag zur Montage zwischen einer Reibfläche und einem Betätigungsorgan,
die sich relativ zueinander bewegen, zum Aufbringen einer Eingriffskraft
auf diesen in einer Richtung zur Reibfläche hin, um eine Verringerung
der Relativbewegung zu bewirken, eine Rückplatte, die eine erste Seite
zum Aufbringen einer Eingriffskraft auf diese und eine zweite Seite
aufweist, eine Vielzahl getrennter Reibelemente, die von der zweiten
Seite aus verlaufen, wobei jedes Element ein Reibende, das dazu
eingerichtet ist, sich auf der Reibfläche abzustützen, und ein druckseitiges
Ende aufweist, das dazu eingerichtet ist, die durch die Rückplattenanordnung
auf es aufgebrachte Eingriffskraft entlang einer Eingriffskraftachse
einwirken zu lassen, die im wesentlichen in Längsrichtung durch jene hindurchläuft, wobei
die Reibelemente gegenüber
der Rückplatte
durch metallische Stützmittel,
die relativ zur ersten Seite der Rückplatte federnd verbiegbar
sind, abgestützt
und so betätigbar
sind, daß sie
eine auf die erste Seite der Rückplatte
aufgebrachte Eingriffskraft auf das Reibelement übertragen und eine Vorspannkraft
auf das Reibelement ausüben,
die entgegen dessen Verschiebung zur Rückplatte hin wirkt, wobei der
Reibbelag dadurch gekennzeichnet ist, daß die Federmittel für jedes
Reibelement einen einzelnen, ihm allein zugewiesenen Stützfederfinger
aus Metallblech umfassen, der in einem Abstand entlang einer Finger-Längsachse
angeordnete erste und zweite Endbereiche aufweist, die über einen
integrierten Mittelbereich verbunden sind, wobei der erste Endbereich
an der Oberfläche der
Rückplatte
angeordnet ist, der zweite Endbereich im wesentlichen parallel zum
ersten Endbereich verläuft
und das relativ zu dieser arretierte Reibelement gegen eine Verschiebung
zumindest entlang der Eingriffskraftachse abstützt, wobei der Mittelbereich
zwischen dem ersten und zweiten Endbereich relativ zur Rückplatte
spitzwinkelig verläuft,
um eine Trennung des zweiten Endbereiches von der Rückplatte
zu bewirken, und zumindest benachbart dem ersten und zweiten Endbereich
federnd verbiegbar ist, um eine reversible Verschiebung des zweiten
Endbereichs zur Rückplatte
hin zu gestatten.
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In
dieser Beschreibung stehen der Begriff „Bremseingriffskraft" und seine verkürzte Form „Eingriffskraft" für die Kraft,
die auf den Belag aufgebracht und in einer Richtung zur Reibfläche hin
sowie senkrecht zur Richtung der Reibflächenbewegung ausgeübt wird.
Im Zusammenhang mit einer Scheibenbremse umfaßt die Reibfläche die
Bremsscheibenfläche.
Der Begriff „durch
Reibung erzeugte Kraft" bezeichnet
die Kraft, die von der Reibfläche
auf den Belag ausgeübt
und in Richtung der Reibflächenbewegung
ausgeübt
wird. „Entlang
der Rückplatte" heißt in der
Richtung der Reibflächenbewegung
relativ zur Rückplatte.
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Nun
werden Ausführungsformen
der Erfindung beispielhalber unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
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1(a) eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
eines Reibbelages, der einen Scheibenbremsbelag für ein Schienenfahrzeug
umfaßt, den
Abmessungen nach UIC 541-3 OR entspricht und gemäß der vorliegenden Erfindung
gestaltet ist.
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1(b) eine Seitenansicht des Belags aus 1(a);
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2(a) einen Schnitt durch einen Teil des Belags
aus 1(a) entlang der Linie 2a-2a,
wobei zwei von mehreren Reibelementen dargestellt sind, welche auf
einer Rückplatte
von metallischen Stützmitteln
in Form von die Rückplatte überlagernden Stützfederfingern
abgestützt
sind;
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2(b) eine Draufsicht auf das Reibelement und die
Stütze
aus 2(a) in Richtung 2b-2b in dieser;
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3 eine
Schnittdarstellung durch einen Teil einer zweiten Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages, die einen anderen Aufbau des Reibelementes
veranschaulicht;
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die 4(a) und 4(b) eine
Schnittdarstellung eines Teils bzw. eine Draufsicht auf einen Teil einer
dritten Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages, mit einer weiteren Gestaltung des Reibelementes
und der Stützmittel
für dieses,
wobei die Draufsicht aus 4(b) entlang
der Richtung 4b-4b in 4(a) gezeigt
ist;
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5(a) eine Schnittdarstellung durch einen Teil
einer vierten Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages, die eine Hälfte einer Paaranordnug von
Reibelement und Stützfederfinger
darstellt, ähnlich
der aus 2(a), aber den Stützfederfinger
mit einer steileren Neigung gegenüber der Rückplatte und das zugeordnete
Reibelement, ebenfalls geneigt, zeigt;
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5(b) eine Schnittdarstellung durch die andere
Hälfte
des Paares, die ein Keil-Element zeigt, welches am Stützfederfinger
angeklemmt ist, um eine vorspannende Verformung desselben zu bewirken;
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6 einen
Schnitt durch einen Teil einer fünften
Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages, die eine modifizierte Weise zum Festhalten
des Reibelementes relativ zum Stützfederfinger
und eine Aussparung in der Rückplatte
darstellt;
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7 einen
Schnitt durch einen Teil einer sechsten Ausführungsform eines Scheibenbremsbelages,
der eine weitere Form eines Reibelementbehälters und eine andere Form
des Festhaltens des Reibelementes relativ zum Stützfederfinger sowie eine Aussparung
in der Rückplatte
zeigt;
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die 8 und 9 Schnitte
durch Teile einer siebten bzw. achten Ausführungsform eines Scheibenbremsbelages, ähnlich denen
der 2(a) und 7, wobei
jedoch die Stützmittel
durch die Rückplatte
mittels Verformung derselben gebildet sind, und
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die 10(a) und 10(b) eine
Vorder- bzw. Seitenansicht einer neunten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, die einen Bremsschuh zeigt, der eine Rückplatte
mit einer zylindrisch gekrümmten
zweiten Seite aufweist, von der aus getrennte, federnd montierte
und gehalterte Reibelemente verlaufen.
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Bezugnehmend
auf die 1(a) und 1(b) umfaßt ein Scheibenbremsenbelag 10 eine UIC-Form,
wie sie bei Schienenfahrzeugen eingesetzt wird, wobei ein solcher
Belag zusammen mit einem spiegelbildlich angeordneten Belag 11 komplementärer Form,
der nur teilweise gezeigt ist, als ein komplementäres Paar
eingesetzt wird. Jeder Belag umfaßt eine Rückplatte 12 mit einer
ersten Seite, die allgemein mit 14 bezeichnet ist, zum
Aufbringen einer Bremseingriffskraft auf diesen mittels einer Montageschiene 15 mit
Schwalbenschwanz-Querschnitt, und eine zweite Seite, die allgemein
mit 16 bezeichnet ist, von der aus eine Vielzahl getrennter
Reibelemente 20i verlaufen, wobei
i bei der dargestellten Ausführungsform
gleich vierzehn ist. Die Reibelemente 20i sind
zur Vereinfachung der Herstellung, nicht nur der Elemente selbst,
sondern auch der Rückplatte 12, vorzugsweise,
aber nicht zwingend, identisch. Zur Vereinfachung der Beschreibung
wird hier daher nur ein Reibelement näher beschrieben, nämlich als
Element 20.
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Es
sei nun auch auf die 2(a) und 2(b) Bezug genommen, in denen das Reibelement 20 einen
im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt relativ zu einer Längsmittelachse 22 desselben
aufweist und sich entlang der Achse in im wesentlichen zylindrischer
Form erstreckt. Das Element weist ein Reibende 24, das
dazu dient, auf einer Reibfläche 25 einer
Radbremsscheibe 26 aufzuliegen, und auf der gegenüberliegenden
Seite ein Druckende 28 auf, das auf der Rückplatte
entlang einer Eingriffskraft-Übertragungsachse 30,
parallel zur Längsachse 22,
abgestützt
und so angeordnet ist, daß die
Eingriffskraft durch die Rückplatte
aufgebracht wird. Durch Reibung erzeugte Kräfte, die daher rühren, daß das Reibende
auf der Scheibenreibfläche 25 abgestützt wird,
wirken in einer Richtung 32 senkrecht zur Eingriffskraftachse 30 oder,
gemäß der Terminologie
dieser Beschreibung, in einer Richtung entlang der Rückplatte.
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Das
Reibelement 20 umaßt
einen Behälter 40,
der die Begrenzung des Elementes zwischen seinem Reibende 24 und
seinem Druckende 28 festlegt, mit einer Basis 42 am
Druckende, von der eine Seitenwand 44 zum Reibende hin
verläuft,
in der ein Körper
aus Reibmaterial 46 eingefaßt ist.
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Das
Reibmaterial ist ein keramisches Reibmaterial der in der WO 95/07148
beschriebenen Form, und obwohl das Material bekanntlich eine hohe Temperatur
erzeugt und eine schlechte Anpaßfähigkeit über große Oberflächen hinweg
aufweist, begegnet die federnde Montage kleinerer, getrennter Körper, die
nicht durch die beim Bremsen erzeugte Wärme beeinträchtigt werden, den Nachteilen,
die bisher bei der Verwendung eines solchen Reibmaterials festzustellen
waren. Es können
jedoch auch andere Reibmaterialzusammensetzungen, z. B. solche auf Harzbasis
oder andere, verwendet werden.
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Die
Behälter-Seitenwand 44 erstreckt
sich über
die gesamte Länge
des Reibmaterialkörpers, schützt die
Kanten des Körpers
vor Stoßschäden und bietet
wirksam eine verbesserte Festigkeit in Umfangsrichtung, die einer
Rißbildung
im Reibmaterial aufgrund von Druck-konzentrierenden, asphärischen Rauhigkeiten
der Scheibenoberfläche
entgegenwirkt. Die Behälter-Seitenwand
besteht aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, die durch die Reibfläche der Bremsschreibe
mit dem Reibmaterial leicht abgetragen wird. Der Behälter kann,
wie gezeigt, eine getrennte rohrförmige Seitenwand und eine kreisförmige Basis
aufweisen, die durch Löten
oder dergleichen so zusammengefügt
sind, daß die
Basis den Boden 48 des Behälters umfaßt. Die Basis und die rohrförmige Seitenwand
können
aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein, bestehen jedoch
vorzugsweise aus demselben Material, um Wärmespannungen an der Verbindungsstelle
abzuschwächen. Der
Körper
wird dadurch in dem Behälter
gehalten, daß er
mit dem Boden 48 und/oder der Seitenwand 44 verbunden
wird.
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Bei
dieser Ausführungsform
sind die Form und Umfangsabmessungen der Rückplattenanordnung so vereint,
daß sie
den UIC-Normen entsprechen. Nach Festlegung auf die Verwendung von
Elementen, die innerhalb von Fertigungstoleranzen bezüglich Abmessungen
und Material identisch sind, d. h. dieselbe Form und dieselben Abmessungen
aufweisen und dieselben Materialien wie bei jedem anderen einsetzen,
sowie einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisen, der für
die Fertigungsgenauigkeit und -kosten am günstigsten ist, besteht ein
Konflikt zwischen dem Maximieren der Anpaßfähigkeit und dem Vorsehen einer
angemessenen Oberfläche
zum Eingriff mit der Bremsscheibe. Bei dieser Ausführungsform
ist es für
einen Belag, der gemäß UIC 541-3
OR bemessen ist, bevorzugt, Reibelemente 20 einzusetzen,
die eine Behälter-Seitenwand
mit einem Außendurchmesser
von zwischen 30 mm und 40 mm, vorzugsweise von 36 mm, und einer
Wanddicke von etwa 1 mm [bis 1,5 mm] aufweisen, d. h. einen Reibmaterialkörper-Durchmesser
von 34 mm haben. Im Verhältnis
zur Gesamtfläche
der Rückplattenanordnung,
die 209 cm2 beträgt, weist jedes der zehn Elemente
eine Reibmaterialoberfläche
auf, die weniger als 5%, genauer gesagt 4,34%, der gesamten Belagfläche ausmacht,
wobei vierzehn Elemente 60,8% der gesamten Belagfläche ausmachen.
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Natürlich ist
es möglich,
die Anzahl der eingesetzten Elemente sowie die jeweiligen Abmessungen
zu verändern,
und es versteht sich, daß Elemente
mit unterschiedlichen Querschnittsformen und/oder Abmessungen und/oder
Reibmaterialien an unterschiedlichen Teilen des Belags vorhanden
sein können,
um den auf dem Belag verfügbaren
Platz besser zu nutzen, was aber mit einer komplexeren und kostspieligeren
Fertigung verbunden ist.
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Der
Boden 48 des Behälters 40 ist
vom Druckende des Reibelementes durch eine Reihe von Bauteilen beabstandet,
durch die er, wie weiter unten beschrieben, abgestützt und
gehaltert ist.
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Das
Reibelement 20 ist gegenüber der Rückplatte durch metallische
Stützmittel
abgestützt,
die allgemein mit 50 bezeichnet sind, relativ zur ersten Seite
der Rückplatte
federnd verbiegbar und so betätigbar
sind, daß sie
eine Eingriffskraft, die auf die erste Seite der Rückplatte
aufgebracht wird, an das Reibelement übertragen und eine Vorspannkraft
auf das Reibelement ausüben,
die dessen Verschiebung zur Rückplatte
hin entgegenwirkt, und ist durch allgemein mit 70 bezeichnete
Haltemittel abgestützt,
die so betätigbar
sind, daß sie
jedes Reibelement einzeln gegenüber
der Rückplatte
gegen eine Verschiebung von der Rückplatte weg und entlang der
Rückplatte festhalten.
Bei dieser Ausführungsform
umfassen die Haltemittel metallische Stützmittel 70, wobei
das Element 20 relativ zu den Stützmitteln und die Stützmittel
selbst relativ zur Rückplatte
zurückgehalten
werden. Die metallischen Stützmittel
umfassen für
das Reibelement 20 einen einzelnen, nur diesem zugewiesenen
Stützfederfinger 52 aus
Metallblech mit einer Fingerlängsachse 54,
entlang derer erste und zweite Endbereiche 56, 58,
die jeweils über
einen einstückigen
Mittelbereich 60 miteinander verbunden sind, voneinander
beabstandet angeordnet sind. Der erste Endbereich ist an der Oberfläche der
zweiten Seite 16 der Rückplatte
angeordnet und an diese angepaßt.
Der zweite Endbereich 58 verläuft im wesentlichen parallel
zum ersten Endbereich und stützt das
Reibelement 20 gegenüber
diesem ab, um eine Bremsauslösekraft
auf die Achse 30 über
den ersten Endbereich und den Mittelbereich an die Elementachse 22 zu übertragen
und Rückhaltemittel
gegen eine Verschiebung zur Rückplatte
hin zu bilden. Der Mittelbereich 60 verläuft zwischen
dem ersten und zweiten Endbereich mit einer spitzwinkligen Neigung gegenüber dem
ersten Endbereich, um eine Trennung des zweiten Endbereichs von
der Rückplatte
zu bewirken, und ist gegenüber
dem ersten und zweiten Endbereich federnd verbiegbar, um eine reversible Verschiebung
des zweiten Endbereichs zur Rückplatte
hin zu gestatten. Insbesondere sind der Mittelbereich und die Endbereiche
dort verbiegbar, wo sie zusammenlaufen, um eine Verschiebung des
Reibelementes in einer Richtung entlang der Achse 22 mit minimaler Änderung
der Ausrichtung zu gestatten.
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Bei
dieser Ausführungsform,
die sich auf einen Scheibenbremsbelag mit einer ebenen Rückplatte
bezieht, umfaßt
der Stützfederfinger 52 ein
Metallblech gleichförmiger
Dicke, der erste und zweite Endbereich sind im wesentlichen eben
und parallel und der Mittelbereich ist ebenfalls im wesentlichen
eben und verläuft
unter einem im wesentlichen einheitlichen Neigungswinkel gegenüber dem
ersten Endbereich, und dabei wird für die zweite Seite der Rückplatte
eine Neigung von etwa 30° als
geeignet empfunden.
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Zusätzlich dazu,
daß der
Mittelbereich 60 eine im wesentlichen gleichförmige Dicke
zwischen dem ersten und zweiten Endbereich aufweist, nimmt auch
seine Breite vom zweiten Endbereich zum ersten Endbereich hin kontinuierlich
ab, wie dies in 2(b) deutlicher zu sehen ist.
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Der
zweite Endbereich 58 hat, außer dort, wo er sich an den
Mittelbereich anschließt,
einen im wesentlichen kreisförmigen
Umfang, welcher der Basis des Reibelementes 20 entspricht,
das er stützt,
aber kleiner als diese ist. Eine lastverteilende Unterlegscheibe 62 ist
zwischen der Reibelement-Basis und dem zweiten Endbereich des Stützfederfingers
angeordnet, wobei sie eine Querschnittfläche hat, die kleiner als die
der Reibelement-Basis, aber größer als die
des zweiten Endbereichs ist.
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Wie
zuvor erwähnt,
umfassen die Rückhaltemittel 70 die
Stützmittel 50,
und das Reibelement 20 umfaßt den Stützfederfinger 52.
Der Stützfederfinger ist
so angeordnet, daß der
erste Endbereich 56 in Überlagerung
gegen die Fläche 16 der
Rückplatte
an deren zweiter Seite anläuft,
und ist über
mindestens ein Befestigungselement 72, wie z. B. eine Niete
oder Schraube, und bei dieser Ausführungsform über ein Paar von Befestigungselementen 72 und 72', die durch
den ersten Endbereich 56 hindurchlaufen, an einem Paar
von Befestigungsstellen 74 und 74' befestigt, die entlang einer Befestigungsachse 76,
welche im wesentlichen senkrecht zur Fingerachse 54 verläuft, voneinander
im Abstand angeordnet sind.
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Die
Reibelement-Rückhaltemittel
umfassen am Druckende des Reibelementes ein Halteteil 78 in Form
eines Niets, einer Schraube oder dergleichen, das entlang der Längsachse 22 durch
die Basis des Behälters 40 hindurchläuft, und
eine Öffnung
im zweiten Endbereich 58 des Stützfederfingers, sowie etwaige
zwischengeschaltete Teile, wie z. B. die lastverteilende Unterlegscheibe 62,
um das Reibelement am Finger gegenüber einer Relativbewegung in
irgendeiner Richtung durch Festklemmen der Teile relativ zueinander
und zum Boden des Behälters
zu befestigen.
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Bei
Gebrauch wird eine Bremsauslösekraft über eine
Schiene 15 in Richtung der Achse 30 auf die Rückplatte 12 aufgebracht,
wobei diese Kraft (falls erforderlich) den Belag so verschiebt,
daß das Reibende 24 jedes
Reibelementes gegen die sich relativ zu ihm bewegende Scheibenfläche 25 gedrückt wird,
und die Kraft danach über
den Stützfederfinger 52 übertragen
wird, der dazu neigt, sich zu verbiegen, bis die Rückstellkraft,
die vom Finger auf das Reibelement ausgeübt wird, im wesentlichen gleich der
aufgebrachten Bremsauslösekraft
ist.
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Da
jedes der Reibelemente 20i in ähnlicher und
unabhängiger
Weise gefedert ist, ermöglicht
es die jeweilige Bremsauslösekraft,
die auf die Rückplatte
aufgebracht wird, daß die
Reibelemente über kleine
Unterschiede hinsichtlich der jeweiligen Stützfederfinger-Biegungen, die
eine wirksame Anpassung zwischen dem Reibmaterial, das unter den
Elementen verteilt ist, und der Scheibe herstellen, in Anlage gegen
die Scheibe kommen. Während
jede Ungleichheit zwischen Stützfederfingern,
Reibelement oder Unterlegscheiben-Abmessungen oder das Vorliegen
eines Punktes höchster
Belastung der Reibfläche
ein bestimmtes Reibelement anfangs in größerem Maße als die anderen verbiegen
und dadurch eine größere Vorspannkraft
erzeugen kann, ist zu erwarten, daß dieses Reibelement mit einer
beschleunigten Geschwindigkeit verschleißt, bis die Vorspannkraft auf
dasselbe Niveau wie das der anderen abfällt.
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Der
Stützfederfinger 52 umfaßt ein Blech oder
eine Platte aus Kohlenstoffstahl mit einer solchen Dicke und Länge, daß er eine
beträchtliche Steifigkeit
gegen Verbiegung aufweist, selbst wenn letztere gewünscht ist,
aber auch innerhalb enger Grenzen bei den erhöhten Temperaturen, die in Fahrzeugbremsanordnungen
auftreten, federnd verbiegbar ist. Für geeignet wurde das Material
BS970En2 befunden. Der Stützfederfinger 52 kann
so bemessen sein, daß er
einen hohen Anfangswiderstand gegen Verbiegen bietet, um innerhalb
seiner elastischen Grenzen für
Auslösekräfte, welche
die normalerweise auf ein Bremssystem einwirkenden übersteigen,
zu bleiben, oder das Druckende des Reibelementes (oder den zweiten
Endbereich des Fingers) im Falle übermäßiger Kräfte gegen die Rückplatte anlaufen
zu lassen, bevor die Elastizitätsgrenze
des Stützfederfingers überschritten
wird.
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Aus
den 2(a) und 2(b) ist
ersichtlich, daß voneinander
beabstandete Befestigungsstellen 74 und 74' im ersten Endbereich 54 des
Stützfederfingers
zulassen, daß der
Finger an der Rückplatte,
an der ihr einziges, zugeordnetes Reibelement bereits angebracht
ist, befestigt wird, und ferner ist das Reibelement auf einer Seite
des ersten Endbereiches angeordnet, was es erlaubt, daß der erste Endbereich
einem weiteren Stützfederfinger 52' gemeinsam ist
und dessen ersten Endbereich bildet, wobei der Stützfederfinger 52' einen zweiten
Endbereich bzw. einen Mittelbereich 58' bzw. 60' aufweist, die entlang der Fingerachse 54 festgelegt
sind, die beiden gemeinsam ist. Ein Reibelement 20i ,
das mit dem Element 20 identisch ist, wird vom zweiten
Endbereich 58' gestützt.
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Insofern,
als der gemeinsame erste Endbereich durch Einklemmen an der Rückplatte 12 befestigt
ist, tritt keine kreuzgekoppelte Übertragung unterschiedlicher
Finger-Biegekräfte
zwischen den paarweise angeordneten Fingern auf. Falls gewünscht, kann
der gemeinsame erste Endbereich 54 jedoch relativ zur Rückplatte
so befestigt werden, daß er
ein gewisses Maß an "Verkippung" um die Befestigungsachse 76 zuläßt, so daß das zugeordnete
Paar von Reibelementen in der Lage ist, deren Arbeitsausrichtungen
relativ zur Bremsfläche 25 durch
Verschiebung des ersten und zweiten Endbereichs des Stützfederfingers
relativ zur Rückplatte
festzulegen.
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Es
versteht sich, daß eine
Reihe von Veränderungen
vorgenommen werden können.
Wie zuvor angegeben, weist das Reibelement einen Behälter für das Reibmaterial
mit einer rohrförmigen
Seitenwand auf, die relativ weich und leicht abzutragen ist. Dies
ist nicht zwingend, da die Seitenwand auch aus einem härteren Material
bestehen kann, das in einer geringeren Menge vorhanden ist, wie
z. B. einer dünneren
Wand und/oder einer Maschenstruktur oder einer mit Öffnungen
versehenen Struktur, die leicht abzutragen ist. Zudem sei auch die
Möglichkeit
von Schwierigkeiten hinsichtlich des Verbindens bestimmter Reibmaterialien
mit einem Behälterboden, der
durch eine Basis aus Kupfermaterial gebildet ist, erwähnt.
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Es
sei nun auf 3 Bezug genommen, die in einer
Schnittdarstellung einen Abschnitt einer zweiten Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages 110 gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt, insbesondere eine Rückplatte 12 und
einen Stützfederfinger 52 der
oben beschriebenen Art, an dem ein Reibelement 120 angebracht
ist. Das Reibelement 120 ist im allgemeinen ähnlich dem
Element 20, und identische Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
Ein Unterschied besteht nun darin, daß das Reibelement einen Behälter 140 mit
einer Basis 142 aus Kupfer oder einer Kupferlegierung umfaßt, der
Boden 148 jedoch nicht durch die Basis des Behälters, sondern
durch eine Platte 149 aus einem anderen Material, wie z.
B. Stahl, gebildet ist, mit dem das Reibmaterial besser und sicherer
verbunden werden kann. Die Bodenplatte ist an der Basis durch das
Befestigungselement 78, welches sie daran festklemmt, oder
durch ein anderes herkömmliches
Mittel befestigt.
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Es
sei nun auf 4(a) Bezug genommen, in der
ein Teil einer dritten Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages bei 210 dargestellt ist, der eine
weitere Veränderung
des Aufbaus des Reibelementes umfaßt, das mit 220 bezeichnet
ist. Teile, die mit den zuvor beschriebenen identisch sind, werden nicht
weiter beschrieben, sind aber mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
Das Reibelement 220 umfaßt einen Reibmaterialbehälter 240,
der sich vom Behälter 40 dadurch
unterscheidet, daß die
Basis 242 und die Seitenwand 244 einstückig aus
einem einzigen Metallstück
durch Ziehen oder Extrudieren zu einem Becher geformt sind. Wenn
das Material Kupfer oder eine Kupferlegierung mit schlechten Verbindeeigenschaften
ist, kann eine (nicht gezeigte) Bodenplatte, ähnlich 149, durch
Eindringen des Kupfers in Poren oder Öffnungen einer solchen Platte während der
Ausbildung des Bechers oder über
Befestigungsmittel 78 daran befestigt werden. Ebenso wird
das Reibmaterial 246, wie gezeigt, optional mit einer oder
mehreren in Umfangsrichtung verlaufenden Aussparungen 247 in
der Seitenwand versehen und durch Verformung der Behälter-Seitenwand 244 in
die Aussparung und Aussparungen 249 hinein gegenüber dem
Behälter
mechanisch verriegelt.
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Es
versteht sich, daß das
Reibmaterial durch Haftung und/oder mechanische Verriegelung in
dem Becher gehaltert werden kann. Eine solche mechanische Verriegelung
kann auch bei den Behälterstrukturen 40 oder 140 eingesetzt
werden.
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Die
Ausführungsform
des Scheibenbremsbelages 210 veranschaulicht nicht nur
einen bestimmten Aufbau eines Reibelementes, sondern auch von Stützmitteln 250,
durch die dieses relativ zur Rückplatte 12 abgestützt wird.
Auch unter Bezugnahme auf 4(b),
die eine Draufsicht auf die Rückplatte
in der Richtung 4b-4b zeigt, umfassen die Stützmittel 250 einen
dem Reibelement 220 zugeordneten Stützfederfinger 252 mit
einem ersten und zweiten Endbereich 256 und 258,
die durch einen Mittelbereich 260 voneinander getrennt
sind. Der Stützfederfinger 252 ist
dem Stützfederfinger 52 ähnlich,
wobei jedoch der erste Endbereich ausschließlich Teil des Fingers und
nicht einem weiteren Stützfederfinger
gemeinsam oder mit diesem geteilt ist. Es versteht sich, daß jede der
zuvor beschriebenen Reibelementformen auf diese Weise gestützt werden kann.
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Bei
allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen
versteht sich, daß ungeachtet
der Steifigkeit jedes Stützfederfingers,
mit der er einer Verbiegung widersteht, dieser Widerstand von der
augenblicklichen Verbiegung abhängt,
so daß anfänglich der
Finger eine Tendenz hat, meist bei relativ niedrigen Werten von
aufgebrachter Bremsauslösekraft
mit seiner Verbiegung zu beginnen, und es erforderlich ist, den zweiten
Endbereich gegenüber
der Rückplatte
um ein größeres Maß zu versetzen
als es wünschenswert
ist, um eine Verbiegung mit hohen Auslösekräften fortzusetzen und nicht
gegen die Rückplatte
anzulaufen. Es sei nun auf die 5(a) und 5(b) Bezug genommen, die schematisch eine vierte
Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages 410 zeigen. Wieder werden Bauteile,
die mit den zuvor gezeigten identisch sind, nicht erneut beschrieben,
sondern sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Wie in 5(a) gezeigt ist, umfassen die Reibelement-Stützmittel
für jedes
Reibelement 20 einen Stützfederfinger 454 mit
einem ersten Endbereich 456, der an der Rückplatte 12 befestigt
ist, einem zweiten Endbereich 458, auf dem das Reibelement 20 montiert
ist, und einen Mittelbereich 460, der diese verbindet.
Der Mittelbereich ist so ausgebildet, daß er eine Eigenneigung gegenüber dem
ersten Endbereich aufweist, dergestalt, daß, wenn der erste Endbereich
gegen die Rückplatte
anläuft
und diese überlagert,
der zweite Endbereich gegenüber
dem ersten Endbereich und der Rückplatte
geneigt ist. Wie in 5(b) gezeigt,
sind Vorspannmittel 480 in Form eines Keilelementes 482 so
angeordnet, daß sie
den ersten Endbereich 456 des Stützfederfingers überdecken,
und relativ zur Rückplatte
durch ein Befestigungselement 472 eingeklemmt. Das Keilelement weist
eine geneigte Kante 484 auf, die dazu eingerichtet ist,
zumindest auf einem Teil des Mittelbereiches 460 des Stützfederfingers
aufzuliegen und dem Mittelbereich eine solche Neigung zu verleihen,
die den zweiten Endbereich zur Rückplatte
und zum Reibelement-Reibende
gegenüber
der Bremsscheiben-Reibfläche 25 ausrichtet.
Die Betätigung
ist wie oben beschrieben, außer
daß das
Reibelement durch Verbiegung des Stützfederfingers nur als Reaktion
auf eine Bremsauslösekraft
verschoben wird, welche die von den Vorspannmitteln ausgeübte Kraft übersteigt.
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Es
sei nun auf 6 Bezug genommen, die einen
Teil einer fünften
Ausführungsform
des Scheibenbremsenbelags 510 gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt, der dem der 2(a) gleicht, außer daß die Rückplatte 12 eine
zu jedem Reibelement ausgerichtete Aussparung aufweist, die dazu
eingerichtet ist, zumindest bei Verbiegung des Reibelementes zur
Rückplatte
hin zumindest einen Teil des Druckendes des Reibelementes und/oder
den zweiten Endbereich des Stützfederfingers
aufzunehmen. Das Reibelement 20 wird vom Stützfederfinger 552 abgestützt. Das
Druckende 28 des Reibelementes weist ein Befestigungselement 578 auf,
welches das Reibelement relativ zum zweiten Endabschnitt 558 des
Stützfederfingers 552 befestigt
und sich entlang der Längsachse 22 bis
zu einem verbreiterten Kopf 579 hin erstreckt, der zum
Teil in einer Rückplattenausnehmung 586 mit
einer Begrenzungswand 587 enthalten ist. Der zweite Endbereich
des Stützfederfingers
weist einen Schlitz 559 auf, durch den das Befestigungselement 578 hindurchläuft, wobei
der verbreiterte Kopf eine Verschiebung des Elementes in einer Richtung
von der Rückplatte
weg, aber nicht an dieser entlang, verhindert. Der Kopf 579 ist
jedoch dazu eingerichtet, gegen die Begrenzungswand der Ausnehmung
anzulaufen, um eine Verschiebung des Reibelementes in dieser Richtung
zu verhindern.
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Es
versteht sich, daß jeder
Stützfederfinger infolge
der Art der Eingriffskraft-Pegel, der Betriebstemperatur und des
Raumbedarfs für
die Verschiebung sehr steif und wärmebeständig sein muß. Wie zuvor
erörtert,
sind diese Eigenschaften in Kohlenstoffstahl zu finden, bei dem
es sich nicht speziell um den Typ handelt, der normalerweise für eine Federfunktion
eingesetzt wird. Wenn es jedoch gewünscht ist, daß andere
Metalle verwendet werden können, die üblicherweise
mehr mit der Bereitstellung von Federn assoziiert werden oder, wie
z. B. Weichstahl, weniger damit assoziiert werden, kann der vorgesehene
Betrieb innerhalb flexibler Grenzen sichergestellt werden.
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Es
sei nun auf 7 Bezug genommen, die einen
Teil einer sechsten Ausführungsform
eines Scheibenbremsbelages 610 zeigt, der dem Belag 510 insofern ähnlich ist,
als das Reibelement 620 relativ zum zweiten Endbereich 658 des
Stützfederfingers 652 nur
gegen eine Verschiebung zur Rückplatte
hin und von dieser weg gehalten wird, und die Rückplatte für jedes Reibelement 620 eine
Ausnehmung 686 mit einer Begrenzungswand 687 aufweist, um
eine Verschiebung des Reibelementes in einer Richtung entlang der
Rückplatte
zu verhindern. Reibelement-Haltemittel 678 umfassen eine
Seitenöffnung 678' im Druckende
des Reibelementes, insbesondere der Basis 642 des Behälters 640,
die zur Aufnahme des zweiten Endbereiches 658 des Stützfederfingers
in einer Richtung entlang der Rückplatte und
zum Hemmen einer Verschiebung des Reibelementes von der ersten Seite
der Rückplatte
weg, aber nicht, da ein Befestigungselement wie 78 fehlt, in
einer Richtung entlang der Rückplatte,
eingerichtet ist. Die Haltemittel umfassen ein Lagerteil 689,
das so angeordnet ist, daß es
auf der Begrenzungswand 687 der Aussparung aufliegt, um
eine Verschiebung des Reibelementes entlang der Rückplatte
zu verhindern. Das Lagerteil kann die Basis des Behälters selbst
oder, insbesondere dann, wenn die Basis ein leicht abzutragendes
Material ist, ein getrenntes Lagerelement umfassen, welches an der
Basis selbst befestigt und dasselbe wie die Aussparungswand oder
weicher als diese, d. h. nicht härter
als die Rückplatte,
ist, derart, daß es
mindestens einen Umfangsabschnitt 689' des Behälters benachbart der Aussparungswand
festlegt.
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Es
sei nun auf 8 Bezug genommen, die eine siebte
Ausführungsform
des Scheibenbremsbelages 710 zeigt, bei der die Stützmittel
für die
Reibelemente 20i , jedem Element
zugeordnet, einen einzelnen Stützfederfinger 752 umfassen,
der durch die Rückplatte 712 gebildet
ist, welche Federfinger 752 aufweist, die jeweils durch
eine Verbiegung aus der Ebene der Platte heraus festgelegt sind.
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Der
erste Endbereich des Stützfederfingers ist
auf der zweiten Seite der Rückplatte
geformt, und die zweiten Endbereiche 758 und der Mittelbereich 760 sind
durch Ausschneiden und Biegen einer Zunge aus der Rückplatte
gebildet. Der zweite Endbereich verläuft im wesentlichen parallel
zur Ebene der Rückplatte
und damit zum ersten Endbereich und stützt auf sich das Reibelement 20 ab.
Der zweite Endbereich ist mit Öffnungen
versehen, und das Reibelement ist durch Befestigungsmittel 78,
wie zuvor beschrieben, befestigt.
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9 zeigt
einen Teil einer achten Ausführungsform
des Scheibenbremsbelages 810, welche die Reibelement-Form 620 mit
dem Stützfederfinger 852 kombiniert,
der einstückig
mit der Rückplatte
und durch Ausstanzen einer Zunge gebildet ist, die einen verschobenen
zweiten Endbereich 858 festlegt, der innerhalb einer seitlichen
Passage in der Basis des Reibelementes angeordnet ist. Sofern der
zweite Endbereich dadurch festgelegt ist, daß seine Ausbildung eine Öffnung 886 in
der Rückplatte
erzeugt, ist eine Begrenzungswand 887 vorgesehen, um eine Verschiebung
des Lagers 689 des Reibelementes zu verhindern.
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Es
versteht sich, daß gewünschtenfalls,
und wie durch die gestrichelten Linien in der Figur gezeigt, der
Teil der Rückplatte,
der die Begrenzungswand der Öffnung
festlegt, zur gleichen Zeit wie der Stützfederfinger verbogen werden
kann, um sich zu einem Lagerteil des Reibelementes anders auszurichten.
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Insbesondere
besteht ein Merkmal dieser Ausführungsform
darin, daß kein
getrennter Stützfederfinger
vorgesehen ist, der die Rückplatte überdeckt,
wodurch nicht nur Materialien und Montagekosten eingespart werden,
sondern auch bei jeder angegebenen Gesamtdicke des Belages eine
größere Dicke
an Reibmaterial, das Verschleiß ausgesetzt wird,
möglich
ist.
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Wenngleich
sich jede der obigen Ausführungsformen
auf einen im wesentlichen ebenen Scheibenbremsbelag bezieht, können die
gleichen Gestaltungstechniken auch auf einen zylindrisch gebogenen
Bremsschuh angewandt werden, wie er in Profil- oder Trommelbremsen
eingesetzt wird. Es sei nun auf die 10(a) und 10(b) Bezug genommen, die Seiten- bzw. Vorderansichten
(oder eine Draufsicht) einer sechsten Ausführungsform für einen
Bremsschuh 910 in Form eines zylindrisch gebogenen Bremsschuhs 910 zeigen,
dessen Reibfläche mit
einer Mehrzahl von Reibelementen 920i versehen ist,
die auf der Seite der Schuhrückplatte 912 verteilt sind,
welche der Reibfläche
(nicht gezeigt) zugewandt ist, und relativ zu dieser durch Stützmittel 950 abgestützt ist.
Sofern der Schuh aus einer Reihe getrennter und möglicherweise
identischer Reibelemente, Stützfederfinger
952 und Haltemittel besteht, kann der Aufbau, abgesehen von der
Krümmung
der Rückplatte,
dem zuvor beschriebenen entsprechen. Der Aufbau mit getrenntem Reibelement
und Federfinger gemäß der vorliegenden
Erfindung erleichtert jede Veränderung
der Federeigenschaften und/oder Element-Reibungseigenschaften, die dadurch entsteht,
daß Bremsauslösekräfte in einer
bestimmten Richtung, die nicht unbedingt senkrecht zur Rückplatte
verläuft,
in allen Lagen auf diese aufgebracht werden.
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Wenngleich
Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf Schienenfahrzeuge beschrieben wurden, sei nochmals
darauf hingewiesen, daß ein Bremsbelag
gemäß der vorliegenden
Erfindung hinsichtlich Größe, Form
oder Materialien nicht auf ein solches Fahrzeug beschränkt ist
oder sein sollte. Ebenso sei wiederholt, daß ein Reibbelag mit der Anordnung
von Reibelementen und Federstrukturen, die zuvor beschrieben wurde,
nicht auf einen Bremsbelag beschränkt ist oder sein sollte.