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TECHNISCHER BEREICH
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Die
vorliegende Erfindung gehört
zum Bereich der Bauindustrie und betrifft ein Gemisch zum Aufbringen
einer Beschichtung, beispielsweise bei Fliesen, Mosaiksteinchen
oder Platten aus Keramik, Glas oder dergleichen, Steintafeln und
natürlichen
oder künstlichen
Konglomeraten, die sich insbesondere für vertikale, horizontale, geneigte,
ebene oder gebogene Montageoberflächen in häuslichen, industriellen oder
kommerziellen Milieus unter jeder Umweltbedingung, beispielsweise
im Freien, in Bädern,
Swimming-Pools und dergleichen, eignen.
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STAND DER TECHNIK
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Die
bekannten Produkte, die zum Legen und Versiegeln von Keramikfliesen
verwendet werden, betreffen verschiedene Arten von Gemischen, beispielsweise:
- – Zementhaltige
Klebstoffe, die dispers und reaktionsfähig sind;
- – Dichtungsmittel
aus Zement und Epoxidharz.
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Im
Allgemeinen weisen die Klebstoffe, die zum Befestigen von Fliesen,
Mosaiken und dergleichen bekannt sind, den Nachteil auf, sich nicht
für Stuckwerk
zu eignen.
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Ein
anderer Nachteil bei manchen der Montageklebstoffe besteht darin,
dass sie nach dem Anbringen auf vertikalen oder geneigten Oberflächen vor
dem Aufbringen der Fliesen herabtröpfeln können.
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Ein
weiterer Nachteil bei manchen der Montageklebstoffe besteht darin,
dass sie zumindest unter manchen Bedingungen keinen festen Halt
der Fliesen auf vertikalen oder geneigten Oberflächen sicherstellen und kleine
Verschiebungen in Richtung zum Boden der Fliesen vor dem Aushärten des
Klebstoffs zulassen.
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Was
die zum Verfüllen
der Fugen zwischen Keramikfliesen verwendeten Dichtungsmittel betrifft,
so besteht das bekannte industrielle Verfahren darin, in der Masse
des Binders inerte Füllmengen
und Zusatzstoffe aus manchen feinpulverigen, farbigen Pigmenten
zu verteilen, die durch eine anorganische Beschaffenheit (beispielsweise
Eisenoxide) und/oder eine organische Beschaffenheit (beispielsweise
Phthalocyanine) gekennzeichnet sind. Das aus dieser Bearbeitung
hervorgehende, fertige Gemisch wird mit einer geeigneten Ausrüstung in
die Fugen zwi schen den Keramikfliesen eingebracht und später mit
Schwämmen
oder in Wasser getränkten
Filzen gereinigt. Gerade bei dem Gehalt an farbigen Pigmenten, die
in der Masse verteilt sind, kann das Reinigen einige Schwierigkeiten
bewirken, da auf der Oberfläche
der Fliesen farbige Ringe zurückbleiben. Dieses
Problem ist noch offenkundiger auf einer Art von Fliesen, die beispielsweise
eine raue (rutschfeste) oder poröse
Oberfläche
(aus glatt glasiertem Steingut) aufweisen. In diesen Fällen muss
manchmal das Reinigen bis zur vollständigen Beseitigung der Dichtmittelreste
wiederholt werden. Durch mehrmalige Reinigungsvorgänge kann
sich jedoch die Stuckoberfläche
verschlechtern und ihren Dickegrad im Vergleich zu den keramischen
Bestandteilen vermindern. Wenn die Stuckwerk-Bearbeitung an einem
Keramikmaterial wie beispielsweise glatt glasiertem Steingut erfolgt,
das durch eine Mikroporosität
der Oberfläche
gekennzeichnet ist, besteht die Gefahr von Oberflächenschäden auf
der keramischen Oberfläche,
da sich die pulverförmigen,
farbigen Pigmente permanent in dieser mikroporösen Oberfläche dauerhaft ablagern können und
deren farbliches Aussehen ändern.
Diese Gefahr ist umso höher,
da die Farbe des Dichtmittels intensiv ist.
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Bei
zementartigen Dichtmitteln besteht auch ein anderes Problem, das
mit der Entstehung von "Ausblühungen" auf der Oberfläche des
gehärteten
Dichtmittels zusammenhängt,
wodurch sich dessen Farbe modifiziert. Diese Erscheinung sollte
dem Calciumoxid (CaO) zuzuschreiben sein, das in Portlandzementen
vertreten ist und in Kombination mit dem Wasser in dem Gemisch Calciumhydroxid
(Ca(OH)2) bildet. Anschließend erzeugt
das Calciumhydroxid, das mit dem in der Atmosphäre vorhandenen Kohlensäureanhydrid
(CO2) reagiert, Calciumcarbonat (CaCO3), das durch eine weißliche Farbe gekennzeichnet
ist und dadurch die ursprüngliche
Farbe des Versiegelungsmittels verändert.
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Ein
weiterer Nachteil dieser bekannten Stucke liegt darin, dass sich
diese insbesondere an vertikalen Oberflächen im Allgemeinen nicht für das Anbringen
von Fliesen eignen.
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Ein
anderer Nachteil mancher bekannter Stucke liegt darin, dass sie
gegen ungünstige
Umweltbedingungen nicht hinreichend beständig sind, dass sie wasserdurchlässig sein
und in Wasser weich werden oder schmelzen können.
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In
dem Dokument
WO 9321125
A ist eine Gießmörtelzusammensetzung
zum Aufbringen einer Beschichtung in den Fugen von Keramikfliesen
offenbart. Die Zusammensetzung umfasst ein härtbares Epoxidharz, einen Härter für das aushärtbare Epoxidharz
und einen Füllstoff.
Das Dokument umfasst die Verwendung eines Harzes Bisphenol A, eines
aliphatischen Amins, von Quarzstaub als thixotropes Mittel, von
Pigmenten und hydrophoben Substanzen.
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In
dem Dokument von A. A. Savin, International Polymer Science and
Technology 23, T/59 (1996), werden Zusammensetzungen zum Legen von
Bodenbelägen
offenbart, die ein Epoxidharz, Polyethylenpolyamin als Härter, einen
Weichmacher, gemahlenen Quarz als Füllstoff, Aceton als Verdünnungsmittel
und einen Farbstoff umfassen.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gemisch zum
Befestigen von Beschichtungen, die aus Fliesen, Mosaiksteinchen,
Platten oder dergleichen bestehen, an einer Wand, auf dem Fußboden oder
einer allgemeinen Unterlage vorzuschlagen, die wie Stuck für Fugen
oder für
Schlitze zwischen Fliesen verwendet werden können.
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Es
liegt die andere Aufgabe zugrunde, ein Gemisch vorzuschlagen, das
fast frei vom Tröpfeln
ist und die Beschichtung auch bei vertikalen Anwendungen befestigen
kann.
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Es
liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein leicht entfernbares Gemisch
zum Reinigen der sichtbaren Seite von Fliesen oder dergleichen vorzuschlagen,
das keine Ringe hinterlässt,
die Farbe der Beschichtung nicht ändert und keine Schäden an den
Stucken in den Fugen bewirkt.
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Es
liegt die andere Aufgabe zugrunde, ein Gemisch vorzuschlagen, das
keine "Ausblühungen" zeigt, die weißliche Zusammenballungen
auf der Oberfläche
gehärteter
Stucks sind.
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Es
liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Gemisch vorzuschlagen, das
Beschichtungen permanent befestigen und stukkatieren kann und selbst
unter ungünstigen
Umweltbedingungen drinnen und draußen gegen Wasser beständig und
dauerhaft ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
Gemisch als Gegenstand der Erfindung erhält man mit einem innovativen
Formulierungs-/Produktions-Verfahren, bei dem quarzhaltige oder
kalkhaltige, farbige Körnchen
mit unterschiedlichen Körnchenmaßen als
inerte Füllmengen
verwendet werden. Mit dieser Lösung
wird die Solubilisierung der Farbe in dem Epoxidharz-Bindemittel
verhindert, in welches sie eingemischt wird. Auf diese Weise wird
deshalb eine Massefärbung
des Gemischs verhindert. Deshalb führt das zu einem Gemisch, das
keine Ringe auf der Keramikoberfläche hinterlässt, was die Erhärtungsvorgänge erleichtert.
Außerdem
sind die mit diesem Produktionsverfahren erhältlichen Farben viel leuchtender
als die matten, für
Dichtmittel aus Zement und Epoxidharz typischen, traditionellen
Farben, die in die Masse eingefärbt
werden. Da das Gemisch einen Binder auf Epoxidharzbasis umfasst,
werden Probleme beseitigt, die mit der Ausbildung von "OberflächenAusblühungen" zusammenhängen. Deshalb
führt das
zu Abdichtungen, die durch einheitliche und konstante Farben gekennzeichnet
sind.
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Der
Binder kann aus Epoxidharzen auf der Basis von Bisphenol A und Epichlorhydrin
mit reaktionsfähigem
oder nicht reaktionsfähigem
Verdünnungsmittel
oder auf der Basis von Bisphenol F und Epichlorhydrin oder eines
Gemischs dieser beiden bestehen. Insbesondere zeigen die auf Bisphenol
F basierten Epoxidharze einige leichte Verbesserungen der chemischen,
physikalischen und mechanischen Beständigkeitseigenschaften in Bezug
auf Epoxidharze auf der Basis von Bisphenol A. Es kann auch ein
hydriertes Epoxidharz auf der Basis von Bisphenol A und Epichlorhydrin
verwendet werden, das durch eine besondere Beständigkeit gegen das Vergilben
bei Einwirkung von Sonnenlicht darauf gekennzeichnet ist. Um dem
mit seinem Katalysator gemischten Produkt spezielle rheologische
Eigenschaften mit "thixotropem" Charakter zu verleihen,
die das Aufbringen auch auf vertikale Oberflächen ohne Gefahr des Tröpfelns bei
Vorhandensein von bis zu 10 mm breiten Fugen bei Verwendung als
Dichtmittel und ohne Verrutschen der Fliesen bei Verwendung als
Klebstoff ermöglichen,
ist in dem Gemisch ein spezielles rheologisches Additiv von organischer
Beschaffenheit enthalten. Insbesondere ist das ein hydriertes Ricinusöl in Form
von dünnem
Pulver, das unter starkem Umrühren
wäh rend des
Mischens zusammen mit dem Binder (Epoxidharz) und mit den inerten,
farbigen Füllmengen
dispergiert wird. Zur Aktivierung des rheologischen Additivs ist
es wesentlich, die Temperatur während
des Mischens bis auf 37°C–45°C zu erhöhen. Als
Teil- oder Vollersatzstoff für
das hydrierte Ricinusöl
kann eine andere Art eines thixotropisch wirkenden, rheologischen
Additivs verwendet werden, das entweder pulverförmig oder flüssig ist, wie
beispielsweise:
- – Mikronisiertes amorphes Siliciumdioxid
oder pyrogenes Siliciumdioxid;
- – Lösung von
polyhydroxycarboxyliertem Amid;
- – Lösung von
modifiziertem Harnstoff;
- – Bentonit;
- – Polyethylenfasern
mit einer durchschnittlichen Länge
von 100 bis 400 Mikrometern.
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Zur
Verbesserung des hydrophoben Charakters des Gemischs und der Benetzbarkeit
des Systems wird ein spezieller Weichmacher/ein spezielles Netzmittel
aufgenommen, das aus einem nicht reaktionsfähigem Verdünnungsmittel besteht, das Isomere
von Diisopropylnaphthalen (C16H20)
umfasst. Das Additiv wird während
des Härtens
nicht in die polymere Struktur des Molekularsystems aufgenommen
und behält
seine monomolekulare Struktur im Gegensatz zu den reaktionsfähigen Verdünnungsmitteln
bei, wodurch Unterbrechungen in dem Epoxidharznetzwerk entstehen.
Dieses Additiv verhindert nicht nur das Entstehen des dreidimensionalen
Netzwerks; dabei werden die beim Härten frei gelassenen Löcher und
die leeren Räume
von einem hydrophoben Medium eingenommen, das auch den elektrolytischen
Angriffen widersteht und auf diese Weise die Sperrfunktion des Harzes
verstärkt.
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Weiterhin
wird die Mobilität
der Moleküle
des Harzes und des Härtemittels
besonders zu Beginn des Härtens
begünstigt,
und die reaktionsfähigen
Gruppen können
schneller untereinander reagieren.
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Die
inerten Füllmengen
können
durch quarzhaltige oder kalkhaltige Körnchen bereitgestellt werden, die
Körnchengrößen im Bereich
von 0,06/0,25 mm bis zu 0,7/1,2 mm aufweisen und auf der Oberfläche mit einem
Film aus Epoxidharz- oder
Polyurethanfarbe überzogen
sind.
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Bei
dem Produktionsverfahren für
diese farbigen Inertstoffe ist ein Mischen in der Masse der natürlichen
Inertstoffe mit speziellen Epoxidharz- oder Polyurethanfarben erforderlich.
Während
des Mischens wird die Temperatur bis auf etwa +70°C erhöht, damit
die Farbe auf der Außenfläche der
Körnchen
schneller trocknet.
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Um
Abdichtungen mit speziellen ästhetischen
Wirkungen zu erhalten, können
verschiedene Kombinationen hergestellt werden, welche jedoch die
oben beschriebenen Eigenschaften der Mischung nicht modifizieren,
wie beispielsweise:
- – Mischen von mit verschiedenen
Farben überzogenen
Inertstoffen, damit man Dichtmittel mit "Marmoreffekt" erhält;
- – Herstellung
eines Grundgemischs mit natürlichen,
ungefärbten
Inertstoffen, denen eine dritte Komponente auf der Basis von Pigmenten,
welche eine Farbänderungseigenschaft
als Funktion des Einfallswinkels des Lichts aufweisen, zugesetzt
werden kann.
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Um
unterschiedliche Effekte zu erhalten, können Pigmente mit unterschiedlichen
chemischen Strukturen verwendet werden, wie beispielsweise:
- – Pigmente,
die aus Eisenoxidfolien bestehen, die außen mit einem Film aus Siliciumdioxid
und Eisenoxid überzogen
sind und einen Farbwechsel von Purpur zu Gold ermöglichen;
- – Pigmente,
die aus Aluminiumfolien bestehen, die außen mit einem Film aus Siliciumdioxid
und Eisenoxid überzogen
sind und einen Farbwechsel von Grüngold zu Rotgrau und von Rot
zu Gold ermöglichen.
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Um
dem Epioxidharzsystem eine höhere
Lichtbeständigkeit
zu verleihen, können
einige spezielle Additive verwendet werden, die in flüssiger Form
(als UV-Absorber)
Lichtstabilität
verleihen und aus Gemischen von Bis(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)sebacat
+ Methyl(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)sebacat in Association
mit einem Gemisch von 3-[3-(2H-benzotriazol-2-yl)5-(1,1-dimethylethyl)-4-hydroxyphenyl]propionat von
verzweigten und linearen C7-C9-Alkylen
bestehen.
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Die
zweite Komponente des Gemischs ist der Härter oder Katalysator. Diese
Komponente hat die Aufgabe, mit dem in der ersten Komponente eingeschlossenen
Epoxidharz zu reagieren und dieses zu polymerisieren. Der Härter kann
aus einem Gemisch von cycloaliphatischen Aminen (Polyamiden, bei
denen zumindest eine Aminogruppe direkt an einen gesättigten
Ring gebunden ist, die in verschiedener Weise modifiziert sind, damit
das Härten
bei Zimmertemperatur erfolgen kann) und von Amidoaminen bestehen
(Reaktionsprodukten der aliphatischen Amine mit Fettsäuren von
Tallöl,
die Amid-, Amin- und Imidazolingruppen enthalten). Diese zwei Arten
von Aminen unterscheiden sich bei einer Reihe von Endeigenschaften,
wie beispielsweise:
- – Gelierungszeit;
- – Flexibilität des Films;
- – Haftung
auf verschiedenen Substraten;
- – Chemische
Säure-
oder Lösungsmittelbeständigkeit.
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Insbesondere
sind Amidoamine in Wasser emulgierbar, während cycloaliphatische Amine
in Ethylalkohol emulgierbar sind. Die prozentuale Verwendung der
zwei Amine in dem Gemisch hängt
von den Endeigenschaften ab, die dem Gemisch verliehen werden sollen.
Wie auch immer die Zusammensetzung der Mischung ist, so muss doch
das entsprechende "Äquivalentgewicht
für aktiven
Wasserstoff" berechnet
werden, um die stöchiometrische
Dosis für
die erste Komponente zu berechnen, welche das Epoxidharz enthält. Das stöchiometrische
Verhältnis
beruht auf dem Verhältnis
zwischen dem Äquivalentgewicht
für den
aktiven Wasserstoff des Katalysators und dem Äquivalentgewicht des verwendeten
Harzes.
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In
der folgenden Tabelle sind beispielhaft vier mögliche Grundzusammensetzungen
I bis IV für
das Gemisch aufgeführt. TYPISCHE ZUSAMMENSETZUNGEN DES NEUEN GEMISCHS
BINDER AUS EPOXIDHARZ (KOMPONENTE A), RHEOLOGISCHEM
PRODUKT UND ADDITIVEN | ZUSAMMENSETZUNGEN* |
I | II | III | IV |
Epoxidharz
Bisphenol A | 5–25 | 5–15 | 0–5 | - |
Epoxidharz
Bisphenol F | - | 5–15 | 10–20 | - |
Hydriertes
Epoxidharz Bisphenol A | | | | 5–25 |
Rheologisches
Additiv auf Basis von hydriertem Ricinusöl | 0,5–2 | 0,5–2 | 0,5–2 | 0,5–2 |
Sekundäre rheologische
Additive | 0,1–1 | 0,1–1 | 0,1–1 | 0,1–1 |
Weichmacher/Netzmittel | 1–4 | 1–4 | 1–4 | 1–4 |
Farbiger,
voraufgebrachter Quarz/Carbonate 0,06/0,25 | 68–93,5 | 68–93,5 | 68–93,5 | 68–93,5 |
UV-Absorber | 0,025–0,5 | 0,025–0,5 | 0,025–0,5 | 0,025–0,5 |
HÄRTER (KOMPONENTE
B) | ZUSAMMENSETZUNGEN** |
| I | II | III | IV |
Cycloaliphatisches
Amin | 50 | 75 | 25 | 100 |
Amidoamin | 50 | 25 | 75 | - |
FESTSTOFF
IN TEILCHEN (KOMPONENTE C) | ZUSAMMENSETZUNGEN*** |
| I | II | III | IV |
Lamellare
Pigmente | 1–20 | 1–20 | 1–20 | 1–20 |
Phosphoreszierende
Pigmente | 1–10 | 1–10 | 1–10 | 1–10 |
Glanzstoff | 1–15 | 1–15 | 1–15 | 1–15 |
* Prozentuale
Anteile
** Die Menge von Teil B gegenüber Teil A hängt von
dem Verhältnis
zwischen dem Äquivalentgewicht
des aktiven Wasserstoffs in der Härtermischung und dem Epoxid-Äquivalentgewicht
des Epoxidharzes ab.
*** Gewichtsteile pro 100 Teile von TEIL
A |
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Was
die Epoxidharz-Natur des Gemischs betrifft, so sind die mechanischen
Endeigenschaften die für diese
Materialart typischen, und insbesondere:
- – Hohe mechanische
Biege- und Druckfestigkeit;
- – Hohe
Abriebfestigkeit;
- – Sehr
hohe chemische Beständigkeit;
- – Fast
fehlende Absorption;
- – Geringer
Schrumpf.
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Das
Gemisch genügt
den Europäischen
Vorschriften EN 12004 "Klebstoff
für Fliesen" und EN 13888 "Dichtmittel für Fliesen". Insbesondere ist
das Gemisch entsprechend den auf Vorschriften beruhenden Klassifizierungen
gekennzeichnet als:
R2T, verbesserter reaktionsfähiger Klebstoff,
der kein vertikales Verrutschen bewirkt;
RG, reaktionsfähiges Dichtmittel
für Fugen
zwischen Keramikfliesen.
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BESTE AUSFÜHRUNGSWEISE FÜR DIE ERFINDUNG
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Das
Gemisch zum Aufbringen einer Beschichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst wenigstens einen Binder aus Epoxidharz und einen entsprechenden
Härter
in vorgegebenen Proportionen und umfasst außerdem wenigstens einen Feststoff,
der in Teilchen von einer Größe vertreten
ist, die größer als
ein vorgegebener Minimalwert ist, der beispielsweise den Porositäts- und
Vertiefungsmaßen
des Materials der Beschichtung entspricht, und der dem Gemisch vorgegebene
physikalische Eigenschaften verleihen kann. Das Gemisch umfasst
weiterhin ein rheologisches Produkt, mit dem die Beschichtung unter
Verwendung des gleichen Gemischs im flüssigen Zustand leichter aufgebracht
werden kann.
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Der
Binder aus Epoxidharz kann Epoxidharze auf der Basis von Bisphenol
A und Epichlorhydrin mit reaktionsfähigem oder nicht reaktionsfähigem Verdünnungsmittel
und/oder Epoxidharze auf der Basis von Bisphenol F und Epichlorhydrin
umfassen. Diese Harze sind in dem Binder einzeln oder vorzugsweise
in Mischung in veränderlichen
prozentualen Anteilen gemäß den Eigenschaften
des gehärteten
Gemischs vertreten.
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Als
Alternative sieht die Erfindung vor, dass der Binder aus Epoxidharz
ein hydriertes Epoxidharz auf der Basis von Bisphenol A und Epichlorhydrin
umfasst.
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Der
Härter
kann cycloaliphatische Amine umfassen, die aus Polyamid mit wenigstens
einer Aminogruppe, die direkt an einen gesättigten Ring gebunden und in
verschiedener Weise modifiziert ist, um ein Härten bei Zimmertemperatur zuzulassen,
und/oder Amidoamine umfasst, die aus Reaktionsprodukten der aliphatischen
Amine mit Fettsäuren
von Tallöl
bestehen, die Amid-, Amin- und Imidazolingruppen enthalten.
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Die
Erfindung sieht vor, dass cycloaliphatische Amine und Amidoamine
einzeln oder vorzugsweise in Mischung in veränderlichen prozentualen Anteilen
in dem Binder vertreten sein sollen, um die Eigenschaften des gehärteten Gemischs
zu modifizieren.
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Der
in Teilchen vorhandene Feststoffanteil kann sich aus inerten Füllmengen
aus quarzhaltigen, kalkhaltigen, steinartigen oder ähnlichen
Körnchen,
beispielsweise in einer Körnchengröße im Bereich
von 0,06 bis zu 1,2 mm, zusammensetzen.
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Die
Körnchen
des in Teilchen vorhandenen Feststoffanteils können auf der Oberfläche mit
Epoxidharz-, Polyurethan- oder anderem Farbstoff gefärbt werden,
der im flüssigen
Zustand in dem Gemisch unlöslich
ist.
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Als
Alternative sieht die Erfindung vor, dass die gesamte Dicke der
Feststoffteilchen in dem Gemisch gefärbt sein soll, und dass diese
Teilchen im flüssigen
Zustand in dem gleichen Gemisch unlöslich sein sollen.
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Wahlweise
können
die Körnchen
des in Teilchen vorhandenen Feststoffanteils unterschiedliche Farben
in unterschiedlichen Abmessungen aufweisen, damit man Dichtmittel
mit "Marmor"- oder Granulateffekt erhält.
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Um
Spezialeffekte zu erhalten, kann der in Teilchen vorhandene Feststoffanteil
wahlweise Elemente auf Pigmentbasis umfassen, welche die Eigenschaft
aufweisen, ihre Farbe abhängig
von dem Winkel des Lichteinfalls zu ändern.
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Diese
Elemente des in Teilchen vorhandenen Feststoffanteils auf der Basis
von Pigmenten können Pigmente
umfassen, die aus Eisenoxidfolien bestehen, die außen mit
einem Film aus Siliciumdioxid und Eisenoxid überzogen sind und einen Farbwechsel
von Purpur zu Gold ermöglichen,
oder können
Pigmente umfassen, die aus Aluminiumfolien, die außen mit
einem Film aus Siliciumdioxid und Eisenoxid überzogen sind, für einen
Farbwechsel von Grüngold
zu Rotgrau und von Rot zu Gold bestehen.
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Eine
weitere Version sieht vor, dass der in Teilchen vorhandenen Feststoffanteil
Elemente auf der Basis phosphoreszierender Pigmente umfassen soll,
die aus aluminisierten Erdalkalis bestehen, die von UV-Strahlen
oder weißem
Licht erregt werden und Licht aussenden, oder Elemente auf der Basis
von verschieden gefärbten
Folien wie die unter dem Namen "GLITTER" bekannten umfassen
soll, die aus Polyethylenterephthalt (PET) oder PVC bestehen.
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Um
die Beständigkeit
des gehärteten
Gemischs zu erhöhen,
kann der Feststoffanteil auch Verstärkungsfasern, beispielsweise
aus Glas, umfassen.
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Das
rheologische Produkt ist derart, dass es dem Gemisch im flüssigen Zustand
thixotrope Merkmale verleiht, und umfasst beispielsweise hydriertes
Ricinusöl
in Form von dünnem,
in dem Binder verteiltem Pulver und des Weiteren oder als Alternative
mikronisiertes, amorphes Siliciumdioxid, pyrogenes Siliciumdioxid,
eine Lösung
von polyhydroxycarboxyliertem Amid, eine Lösung von modifiziertem Harnstoff,
Bentonit und/oder Fasern.
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Diese
Fasern des rheologischen Produkts bestehen aus Polyethylen und weisen
eine durchschnittliche Länge
von etwa 100 bis etwa 400 Mikrometern auf.
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Weiterhin
umfasst das Gemisch einen Weichmacher/ein spezielles Netzmittel,
welches den hydrophoben Charakter und die Benetzbarkeit der Mischung
verbessern kann.
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Der
Weichmacher/das spezielle Netzmittel umfasst ein nicht reaktionsfähiges Verdünnungsmittel,
das Isomere von Diisopropylnaphthalen (C16H20) umfasst.
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Um
die Beständigkeit
des gehärteten
Gemischs insbesondere gegen UV-Strahlen
zu erhöhen,
kann das Gemisch mit einigen Additiven versehen werden, die Lichtstabilität verleihen
und aus Gemischen von Bis(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)sebacat
+ Methyl(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)sebacat in Association
mit einem Gemisch von 3-[3-(2H-benzotriazol-2-yl)5-(1,1-dimethylethyl)-4-hydroxyphenyl]propionat
von verzweigten und linearen C7-C9-Alkylen bestehen.
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Ein
mögliches
Verfahren zur Nutzung der Mischung umfasst die Phasen, die im Folgenden
als Beispiel beschrieben sind.
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MISCHEN:
Härter
oder Katalysator (Komponente B) auf den Binder aus Epoxidharz (Komponente
A) gießen.
Diese Komponenten sollen in Behältern
mit einer Vordosierung im richtigen Verhältnis angeliefert werden. Vorzugsweise
kommt das Mischen mit Hilfe eines Spiralbohrers zustande, bis man
ein homogenes, klümpchenfreies
Gemisch erzielt. Es wird nicht empfohlen, das Mischen manuell vorzunehmen.
Durch Vordosieren der Behälter
mit den zwei Komponenten werden Mischfehler ausgeschlossen. Das
erhaltene Gemisch bleibt bei Temperaturen von etwa +23°C etwa 45
Minuten lang bearbeitbar.
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In
das Gemisch kann die (ebenfalls vordosierte) dritte Komponente C
eingegossen werden, die aus dem in Teilchen vorhandenen Feststoffprodukt
der Art oder der Arten besteht, welche dem gehärteten Gemisch die erwarteten
physikalischen Eigenschaften wie mechanische Festigkeit, Farb- und/oder
chromatische oder ästhetische
Effekte verleihen können.
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VERWENDEN
ALS KLEBSTOFF: Das Gemisch kann in vorteilhafter Weise, beispielsweise
beim Befestigen glasartiger und/oder metallischer Mosaike, als Klebstoff
verwendet werden, wobei es auf Grund der geringen Dicke des Materials
schwierig ist, ein Stuckwerk mit anderer Farbe als derjenigen des
Klebstoffs auszuführen.
Durch geeignete Wahl der Farbe des Gemischs bei Verwendung als Klebstoff
kann die Endfarbe transparenter, glasartiger Mosaike oder anderer
transparenter Beschichtungen nicht modifiziert oder gesteuert werden.
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STUCKWERK
AUF GEFLIESTER OBERFLÄCHE:
Das erhaltene Gemisch kann in Fugen eingebracht werden, wobei eine
speziell gummierte Spachtel verwendet wird, diagonale Bewegungen
im Vergleich zu der Linie der Fugen ausge führt werden und überschüssiges Gemisch
mit der gleichen gummierten Spachtel entfernt wird.
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REINIGEN
UND ENDBEARBEITEN: Das Reinigen und Endbearbeiten des Stuckwerks
muss vorzugsweise erfolgen, wenn das Gemisch frisch ist, wobei jedoch
so bald wie möglich
darauf zu achten ist, die Fugen nicht zu leeren. Werden die mit
Stuck überzogenen
Oberflächen
vorbeugend mit sauberem Wasser besprüht, bleiben keine Ringe auf
der Oberfläche
der Fliesen zurück.
Eine erste Reinigung kann mit einer Spachtel erfolgen, die mit einem
angefeuchteten, weißen
Filz versehen ist, wobei kreisförmige
Bewegungen im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn mit dem
Zweck ausgeführt
werden, die Seiten der Fliesen vollständig abzudichten und das überschüssige Dichtmittel
von der Oberfläche
der Fliesen zu entfernen. Anschließend kann ein zweiter Bearbeitungsgang
mit einem starren Schwamm aus Cellulose erfolgen, um eine glatte
und versiegelte Oberfläche
zu erhalten, wobei das Gemisch vollständig von den Fliesen entfernt
wird, ohne die Fugen zu leeren, und das überschüssige Wasser aufgetrocknet
wird. Eine mögliche
Restmenge des transparenten Gemischs kann mit einem Tuch, das mit
denaturiertem Ethylalkohol getränkt
ist, auch noch nach 12 Stunden von der Oberfläche entfernt werden.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Gemisch zum
Aufbringen einer Beschichtung zu schaffen, das sich zum Befestigen
von Fliesen, Mosaiksteinchen, Platten oder dergleichen an einer
Wand, auf einem Boden oder einer allgemeinen Unterlage zu schaffen,
und das wie Stuck für
Fugen oder für
Schlitze zwischen Fliesen verwendet werden kann.
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Ein
anderer Vorteil besteht darin, ein Gemisch zu schaffen, das fast
frei vom Tröpfeln
ist und die Beschichtung auch bei vertikalen Anwendungen sofort
befestigen kann.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, ein Gemisch zu schaffen, dass nach
einer einfachen Reinigung, die nicht zu Schäden an den Stucken der Fugen
führt,
keine sichtbaren Spuren auf der Oberfläche der Beschichtung hinterlässt und
insbesondere keine Ringe und keine Änderungen der Beschichtungsfarbe
hinterlässt.
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Ein
anderer Vorteil besteht darin, ein Gemisch bereitzustellen, das
keine "Ausblühungen" zeigt, die weißliche Zusammenballungen
auf der Oberfläche
gehärteter
Stucks sind.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, ein Gemisch bereitzustellen, mit
dem Beschichtungen in dauerhafter Weise befestigt und stukkatiert
werden können,
das selbst unter ungünstigen
Umweltbedingungen drinnen und draußen gegen Wasser beständig und
dauerhaft ist.