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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf einen Luftreifen gerichtet. Spezifischer
ist die vorliegende Erfindung auf die Lauffläche eines Reifens und die Feineinschnitte
in der Reifenlauffläche
gerichtet.
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Hintergrund der Erfindung
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Der
Laufflächenteil
eines Luftreifens umfasst generell eine Vielzahl von sich in Umfangsrichtung
und seitwärts
erstreckenden Rillen, die am Boden angreifende Gummielemente definieren,
wobei die Elemente in Form von Blöcken oder Rippen oder Kombinationen
davon vorliegen. Die jeweilige Größe und Form der Profilelemente
tragen erheblich zur Gesamtleistung des Reifens bei und sind aus
diesem Grund zur Erzielung der gewünschten Reifeneigenschaften
gestaltet.
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Winterreifen
sowie Ganzjahresreifen weisen üblicherweise
mehrfache Feineinschnitte auf. Üblicherweise
ist ein Feineinschnitt eine Rille mit einer Breite im Bereich von
0,1% bis 1% der Laufflächenbreite,
d. h. der Bogenlänge
der Profiloberfläche
in axialer Richtung. Der Feineinschnitt neigt dazu, sich zu schließen, wenn er
sich bei Nullgeschwindigkeit und unter normaler Last und Druck in
der Reifenaufstandsfläche
befindet. Feineinschnitte werden typischerweise durch Stahllamellen
gebildet, die in eine gegossene oder maschinell bearbeitete Form
oder einen Laufflächenring
dafür eingesetzt
werden.
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Ein
Feineinschnitt kann sich in Umfangsrichtung oder seitlich auf gerade,
gekrümmte
oder zickzackförmige
Weise über
die Lauffläche
erstrecken und kann so tief wie die primären Profilrillen sein oder
eine Tiefe haben, die größer als
die Rillentiefe ist. Die Feineinschnitte können durch die Seiten der Rippen
und Profilblöcke
verlaufen oder auf das Innere der Profilelemente beschränkt sein.
Es ist auch bekannt, dass Feineinschnitte in Ebenen liegen können, die
nicht senkrecht zu Tangenten zur Oberfläche der Lauffläche an ihrem
Schnittpunkt sind; die Schrägstellung
der Ebenen, die benachbarte Feineinschnitte definieren, können identisch
sein oder sich schrittweise entlang der Profilelementlänge unterscheiden.
Es ist weiter bekannt, Feineinschnitte zu verwenden, die eine Tiefe
haben, die entlang ihrer Länge
variiert.
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Das
Vorhandensein von Feineinschnitten in einer Lauffläche erhöht die Anzahl
scharfer Kanten in der Lauffläche.
Der örtliche
hohe Druck an jeder scharfen Kante verbessert die Wisch- und Grabwirkung
der Profiloberfläche,
wodurch einem Reifen hervorragende Traktion auf Schnee und Eis verliehen
wird. Weiterhin verbessern Feineinschnitte die Flexibilität der Profilelemente,
ohne ihre Stabilität
zu zerstören.
Das leichtgängige relative
Gleiten in Längsrichtung
zwischen den gegenüberliegenden
Flächen
der Feineinschnitte schwächt
den Widerstand der Profilelemente gegenüber Walkung in dem Kontaktbereich
zwischen Profil und Fahrbahn und verlangsamt dadurch die Wärmeentwicklung;
das Gleiten der gegenüberliegenden
Flächen
der Feineinschnitte erzeugt jedoch Reibung zwischen den gegenüberliegenden
Feineinschnittflächen
und kann zu Verschleiß der
Feineinschnitte führen.
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GB-A- 1,150,295 offenbart
einen Reifen mit einer Rippe mit einer Vielzahl darin gebildeter
Feineinschnitte. Die Feineinschnitte haben einen dreidimensionalen
Aspekt, wobei eine Vielzahl von Gipfeln und Tälern durch eine Feineinschnitt-Mittellinie
definiert werden. Die gebildeten Gipfel und Täler sind entweder ein einziger
Punkt von maximaler Tiefe oder eine Linie von maximaler Tiefe. Aufgrund
der scharfen Linien, welche die Feineinschnittkonfiguration bilden,
während
die gegenüberliegenden
Flächen
ineinandergreifen, tritt an den Spitzen ein erhöhter Abrieb auf.
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US-A- 5,783,002 offenbart
einen dreidimensionalen Feineinschnitt für Reifenlaufflächen. Die
gebildeten Vorsprünge
und Hohlräume
haben alle eine kuppelförmige
Konfiguration. Die abgerundeten gegenüberliegenden Kanten des Feineinschnitts
verringern das Aneinanderreiben, eliminieren jedoch nicht die Bewegung der
gegenüberliegenden
Feineinschnittflächen.
EP-A-1073562 zeigt eine kreisförmige 3D-Feineinschnittbildung
mit flachen Räumen
dazwischen. Die flachen Teile des Feineinschnitts sind noch stets
Aneinanderreiben und Verschleiß unterworfen.
US-A- 2002/0053383 offenbart
eine Formlamelle nach dem Oberbegriff von Anspruch 8 und deren Verwendung
zur Erzeugung von Feineinschnitten in Reifen.
US-B- 3,328,849 beschreibt Formelemente
für Reifenlaufflächen mit
Bereichen mit einem sinusförmigen
Querschnitt.
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Ausgehend
von der Offenbarung von
US-A-
2002/0053383 war das zu lösende objektive Problem, eine
Reifenlauffläche
mit dreidimensionalen Feineinschnitten zu versehen, wobei die Feineinschnitte
ein verbessertes Gleichgewicht zwischen der Steifigkeit der die
Feineinschnitte enthaltenden Blöcke
und dem Verschleiß der
Feineinschnitte verschaffen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf einen mit dreidimensionalen Feineinschnitten
gebildeten Reifen nach den Ansprüchen
1 und 6 und Reifenformlamellen zum Formen solcher dreidimensionaler
Feineinschnitte nach Anspruch 8 gerichtet. Der Reifen weist Blöcke und
Profilelemente auf, die steifer als herkömmliche zweidimensionale Feineinschnitte
sind und dem Reifen verbesserte Reifeneigenschaften, wie etwa Handling
und Stabilität,
verleihen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst eine Reifenlauffläche, wobei die Lauffläche eine
Vielzahl von am Boden angreifenden Elastomerelementen aufweist,
wobei mindestens eines der Elemente einen Feineinschnitt aufweist.
Der Feineinschnitt hat eine radiale Tiefe, eine erste Feineinschnittfläche, eine
zweite gegenüberliegende
Feineinschnittfläche
und eine von den Feineinschnittflächen gleich beabstandete mehrdimensionale
Mittelebene. Nach einem Aspekt der Erfindung weist die Feineinschnitt-Mittelebene
mindestens zwei radial benachbarte Reihen von Vorsprüngen auf,
wobei die radial benachbarten Reihen durch einen planaren Abschnitt
getrennt werden. Der planare Abschnitt hat eine Zickzackkonfiguration
von definierter Länge
und Breite. Die radial äußere Reihe
von Vorsprüngen
in der Feineinschnitt-Mittelebene ist eine Serie von Vorsprüngen, die
durch einen zweiten planaren Abschnitt voneinander getrennt werden.
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In
anderen Aspekten der Erfindung können
in der Feineinschnitt-Mittelebene die Vorsprünge in jeder Reihe unterschiedliche
Periodenlängen
in der Tiefenrichtung der Feineinschnitt-Mittelebene, unterschiedliche Höhen in vertikaler
Richtung, oder unterschiedliche Breiten in horizontaler Richtung
haben. In einem Aspekt wechseln die unterschiedlichen Phasentiefen
in der Tiefenrichtung Z ab. Die Unterschiede in Länge, Höhe oder Breite
können
sich in einem festgesetzten Muster abwechseln oder können progressiv
zunehmen oder abnehmen, oder in einem geordneten oder willkürlichen
Muster gleich welchen Typs.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung umfasst die radial äußerste Reihe
von Vorsprüngen
eine Vielzahl halbzylindrischer Röhren, wobei die Vorsprünge durch
planare Abschnitte getrennt sind.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung umfasst die radial innere Reihe
von Vorsprüngen
Vorsprünge mit
Konfigurationen, die aus der aus Stümpfen, Halbkugeln und halbzylindrischen
Röhren
bestehenden Gruppe gewählt
sind.
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Auch
offenbart ist eine Formlamelle zur Montage in einer Reifenform zur
Ausformung eines Feineinschnitts in einem Reifenprofil. Die Lamelle
ist durch eine Mittellinie, planare Teile und mindestens einen dreidimensionalen
Teil definiert. Der dreidimensionale Teil der Ebene weist mindestens
zwei radial benachbarte Reihen von Vorsprüngen auf, wobei die radial
benachbarten Reihen bevorzugt durch einen planaren Abschnitt getrennt
werden. Der trennende planare Abschnitt hat eine definierte Länge und
Breite. Die radial äußere Reihe
von Vorsprüngen
ist eine durch einen zweiten planaren Abschnitt getrennte Serie
von Vorsprüngen.
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In
einem Aspekt der Formlamelle weisen die Vorsprünge in mindestens einer der
Reihen von Vorsprüngen
Variationen in der Tiefenrichtung der Form, Variationen in der vertikalen
Richtung der Form oder Variationen in der Breitenrichtung der Form
auf.
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In
einem anderen Aspekt umfasst die radial äußerste Reihe von Vorsprüngen eine
Vielzahl halbzylindrischer Röhren,
wobei die Vorsprünge
durch planare Abschnitte voneinander getrennt sind.
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In
einem anderen Aspekt haben die Vorsprünge in mindestens einer der
Reihen von Vorsprüngen
Konfigurationen, die aus der aus Stümpfen, Halbkugeln und halbzylindrischen
Röhren
bestehenden Gruppe gewählt
sind.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung umfasst mindestens eine der Reihen
von Vorsprüngen
Vorsprünge
mit stumpfförmigen
Konfigurationen, wobei die Basis des Stumpfs mindestens drei Seiten
aufweist.
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In
einem anderen Aspekt hat die Lamelle eine konstante Dicke.
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Definitionen
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Die
folgenden Definitionen sind maßgeblich
für die
offenbarte Erfindung.
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„Axial" wird hierin dazu
verwendet, auf Linien oder Richtungen zu verweisen, die parallel
zur Drehachse eines Reifens verlaufen.
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„Lamelle" bedeutet einen Vorsprung
in einer Reifenvulkanisationsform, der einen Teil der Profilgestaltung
ausformt. Der Vorsprung formt eine entsprechende Vertiefung in dem
fertigen Reifenprofil aus.
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„Radial" wird verwendet,
um Richtungen radial auf die Drehachse des Reifens zu oder davon
weg zu bedeuten.
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„Feineinschnitte" bezieht sich auf
in Profilelemente eines Reifens eingeformte kleine Rillen, die die Profilelemente
unterteilen und Traktionseigenschaften verbessern. Feineinschnitte
haben eine Breite typischerweise im Bereich von 0,1% bis 1% der
Laufflächenbreite
und neigen dazu, sich in einer Reifenaufstandsfläche vollständig zu schließen. Die
Tiefe eines Feineinschnitts kann um den Umfang der Lauffläche herum variieren,
oder die Tiefe eines Feineinschnitts kann konstant sein, sich jedoch
von der Tiefe eines anderen Feineinschnitts in dem Reifen unterscheiden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird als Beispiel und unter Verweis auf die begleitenden
Zeichnungen beschrieben, worin:
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1A eine
Lamelle nach der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
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1B eine
Querschnittsansicht der Lamelle entlang Linie 1B–1B in 1A ist;
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1C eine
schematische Ansicht der Lamelle von 1A ist;
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2 eine
aufgeschnittene Ansicht eines Profilelements ist, die die gegenüberliegenden
Feineinschnittflächen
und die zwischen den gegenüberliegenden
Feineinschnitt flachen ausgebildete Mittelebene zeigt;
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3 eine
andere Ausführungsform
einer zur Herstellung eines mehrdimensionalen Feineinschnitts verwendeten
Lamelle ist;
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4 eine
andere Ausführungsform
einer Lamelle ist;
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5 einen
Lamellen- und Laufflächenteil
während
der Formbehandlung veranschaulicht; und die
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6 und 7 weitere
Ausführungsformen
von Lamellen nach der vorliegenden Erfindung sind.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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1A veranschaulicht
eine Lamelle 10 nach der vorliegenden Erfindung. Die Lamelle 10 wird
zum Formen eines Feineinschnitts in einem Reifenprofil während der
Formbehandlung eines Reifens verwendet. Die Lamelle 10 weist
einen dreidimensionalen Teil 12 auf, der eine Vielzahl
nebeneinanderliegender oder beabstandeter Vorsprünge 14 umfasst, die
an einer Seite der Lamelle als Vorsprünge und an der anderen Seite der
Lamelle als Ausnehmungen erscheinen. Die Lamelle 10 ist
aus Metall, bevorzugt Stahl, hergestellt, und die vorspringenden
Elemente 14 sind durch Stanzpressen oder Prägen der
dünnen
Stahlplatte hergestellt. Eine solche Lamelle 10 wird so
in eine Reifenform montiert, dass die Oberseite 16 der
Lamelle 10 sich dichter an der Form befindet und die Vorsprünge 14 sich
in dem offenen Raum der Form befinden, um einen dreidimensionalen
Feineinschnitt in einem Reifenprofil auszuformen. Der Feineinschnitt 10 hat
eine horizontale Richtung H und eine vertikale Richtung V. Die Vorsprünge, die
sich von mindestens einer Seite der Lamelle erstrecken, versehen
die Lamelle auch mit einer Tiefenrichtung Z (siehe 1B).
Die abgebildeten offenen Löcher
in den verschiedenen Lamellen dienen zur Montage der Lamelle in
der Reifenform.
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Die
Lamelle 10, und wie hierin weiter erörtert, der entsprechend geformte
Feineinschnitt 20 der vorliegenden Erfindung, wie in der
Ausführungsform
von 1A veranschaulicht, weist zwei radial benachbarte Reihen 22, 24 dreidimensionaler
Vorsprünge 14 auf.
In Hinsicht auf die Lamelle 10 ist die radiale Richtung
synonym mit der vertikalen Richtung V. Die radial benachbarten Reihen 22, 24 werden
durch einen planaren Abschnitt 26 voneinander getrennt,
wobei der planare Abschnitt 26 eine definierte Höhe in der
vertikalen Richtung V und eine definierte Länge in der horizontalen Richtung
H hat, welcher jedoch keinerlei Tiefenvariation in der dritten Richtung
Z hat. Der planare Abschnitt 26 kann jede zweidimensionale
Konfiguration haben, wie etwa eine Platte, eine dünne Platte,
oder eine gerade Linie mit einer definierten Höhe. Bevorzugt hat der planare Abschnitt 26 eine
Zickzackkonfiguration mit einer definierten Höhe in der vertikalen Richtung
V und mit einer definierten Länge
in der horizontalen Richtung H, wie in 1A ersichtlich.
Die definierte Höhe
in der vertikalen Richtung V ist größer als ein einzelner Punkt
und hat bevorzugt einen Wert gleich oder größer der eigentlichen Dicke
des die Lamelle 10 bildenden Materials.
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Die
radial äußerste Reihe 22 dreidimensionaler
Vorsprünge 14 ist
eine Serie beabstandeter Vorsprünge 14,
wobei die Vorsprünge 14 durch
einen zweiten zweidimensionalen planaren Abschnitt 30 voneinander getrennt
sind. Die dreidimensionalen Vorsprünge 14 haben eine
halb-röhrenförmige oder
halbzylindrische Konfiguration. Die Tiefe der Vorsprünge 14 in
der Tiefenrichtung Z kann unterschiedlich zu der vollen Lamellentiefe
in der Z-Richtung sein. Die benachbarten Vorsprünge 14 können auch
unterschiedliche Höhen
in vertikaler Richtung haben. Wie in 1A ersichtlich,
nehmen die Vorsprünge
entlang der horizontalen Richtung H der Lamelle 10 an vertikaler
Höhe zu.
Während
dies nicht dargestellt ist, können
die benachbarten Vorsprünge
ebenfalls in der horizontalen Richtung H der Lamelle 10 an
Länge zunehmen,
wobei jeder benachbarte Vorsprung eine größere Breite in der horizontalen
Länge aufweist
oder die Länge
auf andere Weise variiert; alternativ können die Vorsprünge 14 in
der Tiefenrichtung auf gleich welche aufeinanderfolgende oder nicht
aufeinanderfolgende Weise variieren.
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Die
radial innere Reihe 24 von Vorsprüngen 14 ist eine Serie
halb-röhrenförmiger oder
halbzylindrischer Konfigurationen. Gleichartig zu der radial äußeren Reihe 22 können die
Röhren
in der Tiefenrichtung Z unterschiedliche Periodenlängen aufweisen.
Ebenfalls gleichartig zu der radial äußeren Reihe 22 kann
die radial innere Reihe von Vorsprüngen 14 in der vertikalen
Richtung und/oder der horizontalen Richtung und/oder der Tiefenrichtung
variieren. Solche Variationen können
von den ausgewählten
Konfigurationen für
die radial äußere Reihe 22 abhängig sein.
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Alternativ
kann die Lamelle 10 als eine offene, zweilagige Wabenstruktur,
die Vorsprünge
darin enthält, umfassend
definiert sein. Entlang der gleichen Ebene wie die zweidimensionalen
Endteile der Lamelle sind zwei aufeinandergestapelte offene Wabenlagen
entlang einer zweidimensionalen Ebene vorhanden, siehe die in 1C veranschaulichte
schematische Darstellung.
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Beim
Formen eines Reifens unter Verwendung der Lamelle 10 können das
in den Profilgummi eintretende Ausmaß der Lamelle 10 und
das Oberteil 16 der Lamellenkonfiguration abhängig von
den gewünschten Reifeneigenschaften
variiert werden. Für
einen Sommerreifen kann das Oberteil 16 der Lamelle 10 mit
einem zweidimensionalen planaren Abschnitt gebildet werden, und
die Lamelle 10 wird bis zu einer Tiefe eingebracht, bis
der obere planare Abschnitt in den Profilgummi eintritt. Für solch
einen geformten Feineinschnitt stellt sich der Feineinschnitt, wenn
das Profil unabgenutzt ist, als eine gerade Linie dar. Nach Profilabnutzung
verändert sich
die Darstellung des Feineinschnitts. Für einen Winterreifen kann die
Lamelle 10 bis auf eine Tiefe in den Profilgummi eingebracht
werden, wobei sich ein anfänglicher
Feineinschnitt mit mehrfachen Kanten an der Profiloberfläche für einen
unabgenutzten Reifen bildet. Solche mehrfachen Kanten erhöhen die
Anzahl scharfer Kanten in der Lauffläche. Für den Sommerreifen ist erwünscht, dass
Abnutzung den Sommerreifen auf die Winterreifen-Profiltiefe bringt,
um die zusätzlichen
scharfen Flächen
vorzusehen.
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2 zeigt
ein Profilelement mit einem durch die Lamelle 10 von 1 ausgeformten Feineinschnitt 20.
Das einzelne Elastomer-Profilelement ist ein Teil eines Profilmusters
und ist nach dem Reifenvulkanisationsschritt gezeigt, in dem der
Feineinschnitt 20 in den Profilgummi eingeformt wird. Die
benachbarten Profilelemente oder Rippen des Profilmusters sind einfachheitshalber
nicht dargestellt worden. Ebenfalls einfachheitshalber ist das Profilelement
lediglich mit einem einzigen Feineinschnitt 20 gezeigt;
das Profilelement kann mit mehreren Feineinschnitten 20 in
gleich welchem Neigungswinkel in Bezug zu benachbarten Rillen versehen
sein.
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Das
Profilelement ist am Standort des Feineinschnitts 20 in
zwei Teile 32', 32'' unterteilt, wobei die gegenüberliegenden
Flächen 20', 20'' der Lamelle 20 gezeigt
werden. Der Vorsprung 34 in jeder Feineinschnittfläche 20, 20 wirkt
mit den Ausnehmungen 36 in der gegenüberliegenden Feineinschnittfläche 20', 20'' zusammen. Während normalen Betriebs des
Reifens, wenn der Feineinschnitt 20 in den Kontaktbereich
eintritt, schließt
sich der Feineinschnitt 20 und verzahnen sich die gegenüberliegenden
Feineinschnittflächen 20', 20'', wodurch Schlupf der zwei gegenüberliegenden
Feineinschnittflächen 20', 20'' reduziert wird. Eine Mittelebene wird
gleichbeabstandet zu den gegenüberliegenden
Feineinschnittflächen
gebildet. Die Mittelebene ist mehrdimensional und bildet die Konfiguration
der den Feineinschnitt 20 ausformenden Lamelle 10 nach.
Die Abmessungen der Mittelebene 38 sind a) die vertikale
Richtung V, herkömmlich
auch als radiale Richtung des Reifens bezeichnet, mit einer definierten
Höhe, b)
die horizontale Richtung H, parallel zur längsten Ebene der Mittelebene,
ungeachtet der Orientierung des Feineinschnitts in dem Profilelement,
mit einer definierten Länge,
und c) die Tiefenrichtung Z, parallel zur kurzen Ebene der Mittelebene 38,
ungeachtet der Orientierung des Feineinschnitts 20 in dem
Profilelement 32 und der Variation in der Mittelebene 38 entsprechend,
die die Ausnehmungen 36 und Vorsprünge 34 der beabstandeten
Vorsprünge 14 bildet.
Da die Mittelebene 38 die Konfiguration der Feineinschnittlamelle 10 nachbildet,
bildet jede Feineinschnittfläche 20', 20'' auch eine Seite der Lamelle 10 nach.
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Der
Feineinschnitt 20 hat eine definierte Breite, bevorzugt
im Bereich von 0,1% bis 1% der Laufflächenbreite; wobei die Breite
es dem Feineinschnitt 20 gestattet, sich völlig zu
schließen,
wenn das Profilelement 32 während der Reifendrehung in
die Kontaktstelle eintritt. Die Feineinschnittbreite ist bevorzugt
konstant, obwohl Teile des Feineinschnitts 20 dreidimensional
und zweidimensional sind.
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Eine
andere Ausführungsform
der Feineinschnittlamelle ist in 3 gezeigt. Ähnlich der
Lamelle 10 von 1A weist
die Lamelle 10 zwei radial benachbarte Reihen 22, 24 dreidimensionaler
Vorsprünge 14 auf. Die
radial benachbarten Reihen 22, 24 werden durch
einen planaren Abschnitt 26 getrennt; wobei der planare Abschnitt 26 eine
Zickzackkonfiguration hat. Die radial äußere Reihe 22 von
Vorsprüngen 14 ist
gleichartig zu der von 1A, während die radial innere Reihe 24 von
Vorsprüngen 14 einen
Satz von Vorsprüngen
mit einer halbkugelförmigen
oder Halbkugel-Konfiguration aufweist, mit einer kreisförmigen Basis 40 und
einem kuppelförmigen
Vorsprung 42, wobei die kuppelförmigen Vorsprünge 42 durch
einen planaren Abschnitt 46 voneinander getrennt werden.
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Eine
andere Variation der Feineinschnittlamelle ist in 4 veranschaulicht.
Die radial innere Reihe 24 dreidimensionaler Vorsprünge 14 enthält Vorsprünge 44,
die die Konfiguration eines Stumpfs eines vierseitigen Elements
aufweisen, wobei das Oberteil abgerundet ist, um einen halbkugelförmigen Vorsprung
zu bilden. Während
die Basis des Stumpfs als vierseitig abgebildet ist, kann sie gleich
welche Anzahl von Seiten haben oder gleich welche Vieleckkonfiguration
haben, wie etwa dreieckig (siehe 7), fünfeckig,
sechseckig, siebeneckig. Die Vieleckkonfiguration kann ein regelmäßiges Vieleck
sein, wobei alle Seiten von gleicher Länge sind und alle Scheitel
denselben Winkel haben.
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5 illustriert
ein anderes Formszenario unter Verwendung einer Lamelle der vorliegenden
Erfindung. Die Lamelle 50 hat die gleiche Gesamtkonfiguration
wie die in 1 illustrierte, wobei die
Tiefe der Lamelle 50 von einer Seitenkante zu der gegenüberliegenden
Lamellenkante zunimmt. Die Vorsprungskonfigurationen der Lamelle 50 sind ähnlich denen
der Lamelle von 6. Der zu formende Profilgummi 52 ist
nicht flach, sondern wird durch mindestens einen Krümmungsradius
definiert. Während
des Formens des Profilgummis 52 wird nur ein Teil der Lamelle 50 in
den Profilgummi 52 eingebracht. Da nur ein Teil der Lamelle 50 in den
Profilgummi 52 eingebracht wird, muss sich die radial äußere Reihe
von vorsprängen 22 nicht
bis zur Oberkante der Lamelle 50 erstrecken.
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6 illustriert
eine andere Variation zu der Lamelle 56. Die Vorsprünge 14 in
beiden Vorsprungreihen 22, 24 haben alle die gleiche
Höhe in
vertikaler Richtung V. Zusätzlich
kann mindestens einer der Räume
zwischen gleichartigen Vorsprüngen 14 planar
sein, anstatt kontinuierlich alternierende Vorsprünge aufzuweisen.
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In
der Lamelle 60 von 7 hat die
radial innere Reihe 24 von Vorsprüngen 14 Konfigurationen
eines Stumpfs mit dreiseitiger Basis. Die Vorsprungreihen 22, 24 werden
von einem zickzackförmigen
planaren Abschnitt 62 voneinander getrennt.
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Reifen
wurden unter Verwendung der Lamelle von
1A geformt
und mit standardmäßigen zweidimensionalen Feineinschnitten
verglichen. Die getesteten Reifen hatten alle den gleichen Aufbau
und die Profilkonfigurationen waren identisch, sodass der einzige
Unterschied in der Feineinschnittkonfiguration liegt. Die herkömmlichen
Reifen wurden in drei Gruppen, A, B, C getestet, wie auch die Reifen
mit den erfinderischen dreidimensionalen Feineinschnitten 1, 2,
3, wobei die Gruppen A und 1, B und 2, C und 3 direkt gegeneinander getestet
wurden. Testergebnisse unter unterschiedlichen Betriebsbedingungen
sind nachstehend vorgelegt. Die herkömmlichen Reifen erhalten die
Grundeinstufung von 100 und die Reifen mit dreidimensionalen Feineinschnitten
werden gegen die herkömmlichen
Reifen beurteilt.
| A | 1 | B | 2 | C | 3 |
Trockenhandling | |
Geradeauslauf | 100 | 112 | – | – | 100 | 103 |
Lenkung | 100 | 116 | 100 | 109 | 100 | 108 |
Stabilität | 100 | 124 | 100 | 119 | 100 | 112 |
Trockenbremsen | 100 | 99 | 100 | 98 | 100 | 99 |
Nasshandling | |
Zeit
(sek) | 99,5 | 99 | 92,7 | 93,5 | 93 | 93,6 |
Nassbremsen | 100 | 99 | 100 | 100 | 100 | 99 |
Geräusch (db) | |
bei
55 km/h | 68,2 | 68,1 | | | | |
bei
80 km/h | 72,9 | 72,6 | | | | |
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Der
Großteil
der obigen Testergebnisse sind subjektive Ergebnisse der Fahrer.
Die Geräuschtestergebnisse
wurden erhalten, indem bei den angegebenen Geschwindigkeiten Mikrophone
neben die Reifen plaziert wurden.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Reifen mit den erfinderischen Feineinschnitten
ein verbessertes Trockenhandling, insbesondere im Lenk- und Stabilitätsbereich
aufweisen. Zusätzlich
sind die Nasshandlingzeiten und Nassbremsung mit herkömmlichen Feineinschnitten
vergleichbar. Beim Testen auf Geräusch wurde nur ein Satz herkömmlicher
Reifen gegen die erfinderischen Reifen getestet; jedoch werden sowohl
bei 55 km/h als auch bei 80 km/h die erfinderischen Reifen als ruhigere
Reifen getestet.
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Die
vorliegende Erfindung ergibt einen Reifen mit verbesserten Reifeneigenschaften,
einschließlich Reifenblöcken, die
eine erhöhte
Steifigkeit aufweisen, die durch den Verzahnungsaspekt der Feineinschnitte vorgesehen
wird.