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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Vermessungsinstrument
zur Ausführung
einer Lichtwellenabstandsmessung durch Projizieren eines Laserstrahls
auf ein zu vermessendes Objekt. Insbesondere bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf ein Vermessungsinstrument des nicht prismatischen
Typs, der bei dem zu vermessenden Objekt kein Prisma verwendet.
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In
den letzten Jahren war ein Vermessungsinstrument des nicht prismatischen
Typs verbreitet, das kein Prisma bei dem zu vermessenden Objekt verwendet,
sondern die Messung durch Projizieren eines Laserstrahls direkt
auf das zu vermessende Objekt ausführt und die Messung anhand
eines Reflexionslichts von dem zu vermessenden Objekt durchführt.
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Beim
Vermessungsinstrument des nicht prismatischen Typs ist es nicht
erforderlich, das Prisma für
jede Messung zu bewegen. Folglich kann der Vorgang durch eine einzelne
Bedienungsperson ausgeführt
werden. Ferner kann ein beliebiger Abschnitt des zu vermessenden
Objekts z. B. einer Konstruktion, als ein Messpunkt gewählt werden.
Da die Messung für
mehrere Messpunkte durchgeführt
werden kann, kann an dem zu vermessenden Objekt eine 2-dimensionale
oder 3-dimensionale Messung durchgeführt werden.
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Ein
Vermessungsinstrument des nicht prismatischen Typs ist beispielsweise
in
JP-A-2000-329517 offenbart.
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6 stellt
einen Fall dar, in dem der Vermessungsvorgang ausgeführt wird,
indem ein Vermessungsinstrument des nicht prismatischen Typs verwendet
wird.
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In 6 bezeichnet
das Bezugszeichen 1 ein Vermessungsinstrument und 2 bezeichnet
ein zu vermessendes Objekt.
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Wenn
eine Lichtwellenabstandsmessung ausgeführt wird, hat ein Laserstrahl
(ein Abstandsmesslicht 3), das von dem Vermessungsinstrument projiziert
wird, eine bestimmte Ausdehnung. Wenn das zu vermessende Objekt
ein 3-dimensionales Objekt, z. B. eine Konstruktion wie etwa ein
Gebäude usw.
ist, weist die Konstruktion Kammlinien 4 (Kanten 4a, 4b, 4c,
...) zwischen Wandflächen
auf.
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Wenn
ein Messpunkt in der Nähe
der Kante 4a in dem zu vermessenden Objekt 2 ausgewählt wird,
oder wenn ein Messpunkt auf irgendeine wunschgemäße Weise gewählt wird,
kann der so gewählte
Messpunkt (eine Projektionsposition des Abstandsmesslichts 3)
auf der Kammlinie 4, z. B. an der Kante 4a liegen.
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Wenn
der Messpunkt an der Kante 4a liegt, wird das von dem Vermessungsinstrument 1 projizierte
Abstandsmesslicht 3 bei der Kante 4a aufgeteilt,
wie es in 7 gezeigt ist. Ein Teil des
Abstandsmesslichtes 3 wird durch eine Oberfläche 5 an dieser
Seite reflektiert, und der andere Teil des Lichts wird durch eine
Oberfläche
bei einer weiteren Tiefe reflektiert. Im Ergebnis führt das
Vermessungsinstrument 1 eine Messung durch ein Reflexionslicht
von der Oberfläche 5 dieser
Seite und durch das Reflexionslicht von der Oberfläche 6 bei
der weiteren Tiefe durch. Folglich kann es sein, dass der Abschnitt
der Kante 4a nicht richtig gemessen wird.
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In
der Vergangenheit wurde es für
die Bestätigung
des Messpunktes praktiziert, dass eine Vermessungs-Bedienungsperson
den Messpunkt über ein
an dem Vermessungsinstrument 1 angebrachtes Teleskop 7 ausgerichtet
hat. Wenn sich der Messpunkt auf der Kante 4a befindet,
wird der Messpunkt von der Kante 4a verschoben.
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Da
das Teleskop 7 gewöhnlich
ein monokulares Instrument ist, wird jedoch ein zu vermessender Punkt
als Teil einer Ebene gesehen. Da das Instrument einen hohen Vergrößerungsfaktor
hat, kann die Kante 4a manchmal nicht erkannt werden. Es
gibt außerdem
den Fall, in dem eine Messung durchgeführt wird, ohne zu erkennen,
dass der Messpunkt auf der Kante 4a liegt. In einem solchen
Fall kann sich der Messwert als ein Fehler herausstellen.
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Das
Dokument
EP-A-1 422
499 beschreibt ein Vermessungsinstrument zum Projizieren
von Messlicht auf einen zu vermessenden Zielreflektor und zum Messen
des Zielabstands anhand des reflektierten Lichtes. Ein Bildsensor
nimmt ein Bild des reflektierten Messlichts auf und eine Steuereinheit
ermittelt Kanten in den Bilddaten.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Vermessungsinstrument
zu schaffen, mit dem es möglich
ist, zu beurteilen, ob ein Messpunkt auf einer Kante liegt oder
nicht. Dadurch wird eine fehlerhafte Messung verhindert, wenn der
Messpunkt auf der Kante liegt, und dies trägt zu einer Verbesserung der
Messgenauigkeit bei.
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Um
die zuvor genannte Aufgabe zu lösen, schafft
die vorliegende Erfindung ein Vermessungsinstrument zum Projizieren
eines Abstandsmesslichts auf ein zu vermessendes Objekt und zum
Messen eines Abstandes anhand eines reflektierten Lichts, das wenigstens
eine Bildaufnahmeeinheit zum Aufnehmen eines Bildes eines Ausdehnungsbereichs
des Abstandsmesslichts und eine Steuereinheit zum Ausführen einer
Kantenextraktion aus dem durch die Bildaufnahmeeinheit aufgenommenen
Bild und zum Beurteilen, ob innerhalb des Ausdehnungsbereichs eine
Kante vorhanden ist oder nicht, umfasst.
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Außerdem schafft
die vorliegende Erfindung das zuvor beschriebene Vermessungsinstrument,
bei dem eine Kantenextraktion für
den Ausdehnungsbereich ausgeführt
wird. Ferner schafft die vorliegende Erfindung das zuvor beschriebene
Vermessungsinstrument, bei dem die Kantenextraktion für einen
gesamten Bereich des aufgenommenen Bildes ausgeführt wird.
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Zudem
schafft die vorliegende Erfindung das zuvor beschriebene Vermessungsinstrument,
das ferner ein Meldemittel umfasst, wobei das Meldemittel meldet,
dass der Messpunkt ungeeignet ist, wenn sich in dem Ausdehnungsbereich
eine Kante befindet. Ferner schafft die vorliegende Erfindung das
zuvor beschriebene Vermessungsinstrument, bei dem das Meldemittel
eine Anzeigeeinheit ist, und die Anzeigeeinheit zeigt eine Warnmeldung
an, wenn sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet.
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Außerdem schafft
die vorliegende Erfindung das zuvor beschriebene Vermessungsinstrument,
bei dem eine Abstandsmessung ausgeführt wird, nachdem beurteilt
worden ist, ob sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet
oder nicht, wobei in dem Fall, in dem beurteilt wird, dass sich
in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet, die Steuereinheit
den Abstandsmessvorgang anhält.
Ferner schafft die vorliegende Erfindung das zuvor beschriebene
Vermessungsinstrument, bei dem die Abstandsmessung ausgeführt wird,
bevor beurteilt wird, ob sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante
befindet oder nicht, wobei in dem Fall, in dem beurteilt wird, dass
sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet, die Steuereinheit
ein Messergebnis löscht
oder das Messergebnis für
ungültig
erklärt.
Außerdem
schafft die vorliegende Erfindung das zuvor beschriebene Vermessungsinstrument,
bei dem in dem Fall, dass die Steuereinheit beurteilt, dass sich in
dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet, und für den Fall,
dass bestätigt
wird, dass der Messpunkt geeignet ist, ein Annullierungsschalter
vorgesehen ist, um die Beurteilung durch die Steuereinheit ungültig zu
machen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ein Vermessungsinstrument, das ein Abstandsmesslicht
auf ein zu vermessendes Objekt projiziert und einen Abstand anhand
eines reflektierten Lichts misst, wenigstens eine Bildaufnahmeeinheit
zum Aufnehmen eines Bildes eines Ausdehnungsbereichs des Abstandsmesslichts
und eine Steuereinheit zum Ausführen
einer Kantenextraktion aus dem durch die Bildaufnahmeeinheit aufgenommenen
Bild und zum Beurteilen, ob innerhalb des Ausdehnungsbereichs eine
Kante vorhanden ist oder nicht. Im Ergebnis ist es anhand des Ergebnisses
der Beurteilung möglich, zu
beurteilen, ob der Messpunkt geeignet ist oder nicht, oder es ist
möglich,
zu beurteilen, ob das Ergebnis der Abstandsmessung geeignet ist
oder nicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das Vermessungsinstrument ferner ein Meldemittel, wobei
das Meldemittel meldet, dass der Messpunkt ungeeignet ist, wenn
sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet.
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Folglich
kann die Bedienungsperson sofort erkennen, wenn der Messpunkt ungeeignet
ist, und dies trägt
zur Verbesserung der Arbeitseffizienz bei.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in dem Vermessungsinstrument eine Abstandsmessung
ausgeführt,
nachdem beurteilt worden ist, ob sich in dem Ausdehnungsbereich
eine Kante befindet oder nicht, wobei in dem Fall, in dem beurteilt
wird, dass sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet, die
Steuereinheit den Abstandsmessvorgang anhält. Im Ergebnis kann sinnlose
Arbeit vermieden werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird bei dem Vermessungsinstrument eine Abstandsmessung
ausgeführt,
nachdem beurteilt wurde, ob sich in dem Ausdehnungsbereich eine
Kante befindet oder nicht, wobei in dem Fall, in dem beurteilt wird,
dass sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet, die Steuereinheit
ein Messergebnis löscht
oder das Messergebnis für
ungültig
erklärt.
Folglich ist es möglich,
das Auftreten eines Messfehlers zu verhindern, und dies trägt zur Verbesserung
der Messgenauigkeit und -zuverlässigkeit
bei.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in dem Vermessungsinstrument für den Fall, dass die Steuereinheit
beurteilt, dass sich in dem Ausdehnungsbereich eine Kante befindet,
und für
den Fall, dass bestätigt
wird, dass der Messpunkt geeignet ist, ein Annullierungsschalter
vorgesehen, um die Beurteilung durch die Steuereinheit ungültig zu
machen. Im Ergebnis ist es möglich,
die Messung auf einfache Weise fortzusetzen, und dies trägt zur Verbesserung der
Arbeitseffizienz bei.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine perspektivische Ansicht eines Vermessungsinstruments gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine Teilansicht, die eine an dem Vermessungsinstrument vorgesehene
Anzeigeeinheit zeigt;
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3 ist
ein prinzipielles Blockschaltbild des Vermessungsinstruments;
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4 ist
eine Prinzipzeichnung eines wesentlichen Abschnitts eines optischen
Systems, das in dem Vermessungsinstrument vorzusehen ist;
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5 ist
ein Ablaufplan, um den Betrieb einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zu erklären;
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6 ist
eine perspektivische Ansicht zur Erklärung eines Beispiels des herkömmlichen
Typs; und
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7 ist
eine Zeichnung zur Erklärung
der Messbedingung bei einem Kantenabschnitt im herkömmlichen
Beispiel.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Nachfolgend
wird anhand der Zeichnung eine ausführliche Beschreibung der besten
Betriebsart der Erfindung zur Ausführung der vorliegenden Erfindung
gegeben.
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1 zeigt
eine Außenansicht
eines Vermessungsinstruments 1 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das Vermessungsinstrument 1 umfasst einen elektronischen
Theodolit zur Erfassung von Winkeln (einen vertikalen Winkel und
einen horizontalen Winkel) und ein Lichtwellen-Abstandsmessinstrument.
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Das
Vermessungsinstrument 1 umfasst im Wesentlichen eine Teleskopeinheit 8,
eine Rahmeneinheit 9 zur drehbaren Unterstützung der
Teleskopeinheit 8 in eine vertikale Richtung, eine Basiseinheit 11 zur
drehbaren Unterstützung
der Rahmeneinheit 9 in eine horizontale Richtung und eine
Ausgleichseinheit 12 zur Unterstützung der Basiseinheit 11.
Die Ausgleichseinheit 12 kann auf einem Dreibein oder dergleichen
angebracht sein.
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Ein
optisches System mit einer Objektivlinse 13, dem Lichtwellen-Abstandsmessinstrument,
einer Bildaufnahmeeinheit usw. ist in der Teleskopeinheit 8 enthalten.
Die Rahmeneinheit 9 enthält eine Anzeigeeinheit 14,
eine Bedienungs- bzw. Eingabeeinheit 15 und eine (später zu beschreibende)
Steuereinheit 16.
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In 3 wird
nun eine Beschreibung einer allgemeinen Anordnung des Vermessungsinstruments 1 gegeben.
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In
der Figur bezeichnet das Bezugszeichen 1 das Vermessungsinstrument
und das Bezugszeichen 2 bezeichnet ein zu vermessendes
Objekt.
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Das
Vermessungsinstrument 1 umfasst im Wesentlichen die Anzeigeeinheit 14,
die Bedienungs- bzw. Eingabeeinheit 15, eine arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17,
eine Messeinheit 18 für
vertikale Winkel, eine Messeinheit 19 für horizontale Winkel, eine
Speichereinheit 21, eine Abstandsmesseinheit 24,
eine Leuchteinheit 25, eine Abstandsmesslicht-Empfangseinheit 26,
eine Bildlicht-Empfangseinheit 27, eine Bildverarbeitungseinheit 28 und
ein optisches System 31 usw. Die arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17,
die Speichereinheit 21 und die Bildverarbeitungseinheit 28 bilden
zusammen die Steuereinheit 16. Das optische System 31 und
die Bildlicht-Empfangseinheit 27 bilden zusammen die Bildaufnahmeeinheit.
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Von
der Bedienungs- bzw. Eingabeeinheit 15 gibt eine Vermessungs-Bedienungsperson
einen Befehl zum Starten der Messung, eine Messbedingung usw. ein,
wenn der Abstand gemessen ist. Die Bedienungs- bzw. Eingabeeinheit 15 enthält einen
Annullierungsschalter 42 (siehe 1) zur Annullierung
eines arithmetischen Vorgangs. Auf der Anzeigeeinheit 14 werden
die Vermessungsbedingung während
des Vermessungsvorgangs, ein Ergebnis der Vermessung oder ein während der
Vermessung aufgenommenes Bild oder ein Ergebnis einer Bildverarbeitung angezeigt.
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Die
arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 ist beispielsweise
eine CPU. Anhand eines Befehls von der Bedienungs- bzw. Eingabeeinheit 15 können ein
Starten des Programms, eine Steuerung der Signalverarbeitung, ein
arithmetischer Vorgang oder ein Antreiben und eine Steuerung der
Anzeigeeinheit 14 und des Abstandsmessinstruments 24 usw.
ausgeführt
werden.
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Die
arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 ordnet jedem
Bilddatensignal, das von der Bildverarbeitungseinheit 28 eingegeben
wurde, Vermessungsdaten zu, wenn die Bilddaten aufgenommen werden
(z. B. ein vertikales Signal von der Messeinheit 18 für vertikale
Winkel, ein horizontales Winkelsignal von der Messeinheit 19 für horizontale Winkel
und ein Abstandssignal von der Abstandsmesseinheit 24),
und die Bilddatensignale, die Vermessungsdaten und die Verknüpfung der
Bilddatensignale mit den Vermessungsdaten werden in der Speichereinheit 21 gespeichert.
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Um
dem Bilddatensignal die Vermessungsdaten zuzuordnen, wird im Speicherbereich 21 für jeden
Messpunkt ein Aufzeichnungsbereich vorbereitet. Ferner werden ein
Bilddatensignal-Speicherbereich und ein Vermessungsdaten-Speicherbereich
innerhalb des Aufzeichnungsbereichs vorbereitet, und das Bilddatensignal
und die Vermessungsdaten für den
jeweiligen Messpunkt werden aufgezeichnet, indem sie einander zugeordnet
werden. Oder es werden ein Bilddatensignal-Speicherbereich und ein
Vermessungsdaten-Speicherbereich in der Speichereinheit 21 vorbereitet.
Das Bilddatensignal und die Vermessungsdaten werden voneinander
getrennt, und das Bilddatensignal und die Vermessungsdaten werden
jeweils in dem Bilddatensignal-Speicherbereich und in dem Vermessungsdaten-Speicherbereich
gespeichert. Außerdem
werden Verwaltungsdaten vorbereitet, um das Bilddatensignal mit
den Vermessungsdaten zu verknüpfen.
Folglich wird durch das bereits bekannte Verfahren eine Zuordnung
durchgeführt.
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Die
Messeinheit 18 für
vertikale Winkel misst einen vertikalen Winkel in Bezug auf eine
horizontale Linie, wenn das zu vermessende Objekt 2 durch
das optische System 31 ausgerichtet wird. Die Messeinheit 19 für horizontale
Winkel misst einen horizontalen Winkel des zu vermessenden Objekts 2 in
Bezug auf eine Bezugsrichtung, wenn eine vorgegebene Richtung als
eine Bezugsrichtung definiert ist.
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Die
Abstandsmesslicht-Empfangseinheit 26 empfängt ein
reflektiertes Abstandsmesslicht 3a, das durch das zu vermessende
Objekt 2 reflektiert wurde. Die Bildverarbeitungseinheit 28 ist
eine Bildaufnahmevorrichtung wie etwa eine CCD usw. Sie ist eine Anhäufung von
mehreren Bildpunkten und eine Adresse (eine Position bei einem Bildaufnahmeelement)
des jeweiligen Bildpunktes kann bestimmt werden. Natürliches
Licht vom zu vermessenden Objekt 2 dringt ein und ein Bild
des zu vermessenden Objekts 2 wird empfangen.
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In
der Speichereinheit 21 sind ein Ablaufprogramm, ein Bildverarbeitungsprogramm,
ein Berechnungsprogramm usw. gespeichert. Das Ablaufprogramm führt die
Messung durch. Das Bildverarbeitungsprogramm führt eine Bildverarbeitung durch,
z. B. eine Extraktion einer Kante aus dem Bilddatensignal durch
ein geeignetes Kantenextraktions-Verarbeitungsverfahren (z. B. das
Canny-Verfahren) und berechnet anhand von Bildpunkten eine Position
und eine Richtung der Kante. Das Berechnungsprogramm berechnet die
Beziehung zwischen der Kantenposition und dem Messpunkt. Als Speichereinheit 21 können ein
Halbleiterspeicher usw., die im Vermessungsinstrument 1 eingebaut
sind, oder verschiedene Typen von Aufzeichnungsmedien wie etwa FD,
CD, DVD, RAM, ROM, eine Festplatte, eine Speicherkarte usw. verwendet
werden, die mit dem Vermessungsinstrument 1 verbunden oder
lösbar
daran angebracht werden können.
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4 stellt
ein Beispiel des optischen Systems 31 dar.
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Eine
Objektivlinse 13, ein Reflexionsspiegel 34, ein
dichromatischer Spiegel 35, eine Fokussierungslinse 36 und
ein aufrechtes Bildprisma 40 sind längs einer optischen Achse 32 angeordnet.
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Die
Leuchteinheit 25 ist an einer optischen Reflexionslichtachse
des Reflexionsspiegels 34 angeordnet. Die Leuchteinheit 25 wird
durch die arithmetische Steuerungsbetriebseinheit 17 angesteuert und
Licht wird ausgestrahlt. Ein Abstandsmesslicht 3, oder
bevorzugt ein Licht mit einer Wellenlänge, die sich von jener des
natürlichen
Lichts unterscheidet, z. B. ein Infrarotlicht, wird ausgestrahlt.
Das Abstandsmesslicht 3 wird durch eine Kollimator-Linse 37 in
einen parallelen Lichtstrom umgewandelt und tritt in den Reflexionsspiegel 34 ein.
Nachdem es durch den Reflexionsspiegel 34 reflektiert worden
ist, wird das Abstandsmesslicht 3 in eine Richtung der
optischen Achse 32 abgelenkt und wird über den Reflexionsspiegel 34 auf
das zu vermessende Objekt 2 projiziert.
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Der
dichromatische Spiegel 35 ist eine optische Komponente,
die das reflektierte Abstandsmesslicht 3a reflektiert und
zulässt,
dass das natürliche
Licht hindurchgelangt. Die Abstandsmesslicht-Empfangseinheit 26 ist
auf einer optischen Reflexionsachse des dichromatischen Spiegels 35 angeordnet.
Nachdem das reflektierte Abstandsmesslicht 3a von dem zu
vermessenden Objekt 2 reflektiert und durch die Objektivlinse 13 konvergiert
wurde, wird es durch den dichromatischen Spiegel 35 reflektiert
und von der Abstandsmesslicht-Empfangseinheit 26 empfangen.
Die Abstandsmesslicht-Empfangseinheit 26 sendet ein Photoerfassungssignal
zu der Abstandsmesseinheit 24.
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Bei
der Abstandsmesseinheit 24 wird anhand eines Photoerfassungs-Ergebnisses des reflektierten
Abstandsmesslichtes 3a durch die Abstandsmesslicht-Empfangseinheit 26 und
außerdem
anhand eines Photoerfassungsergebnisses eines (nicht gezeigten)
inneren Referenzlichts ein Abstand zu dem zu vermessenden Objekt 2 gemessen
und ein Ergebnis der Messung wird an die arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 gesendet.
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Das
aufrechte Bildprisma 40 hat mehrere Reflexionsflächen und
projiziert ein invertiertes Bild als ein aufrechtes Bild, und wenigstens
eine der Reflexionsflächen
dient als ein Halbspiegel. Das natürliche Licht von dem zu vermessenden
Objekt 2 gelangt durch den dichromatischen Spiegel 35 und
tritt in das aufrechte Bildprisma 40 ein. Das aufrechte Bildprisma 40 projiziert
ein Bild des zu vermessenden Objekts 2 als ein aufrechtes
Bild und teilt einen Teil des einfallenden Lichts ab und projiziert
den Teil des einfallenden Lichts.
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Durch
Einstellen der Fokussierungslinse 36 längs der optischen Achse 32 wird
das aufrechte Bild auf einem Fadenkreuz 38 ausgebildet,
so dass das Bild auf dem Fadenkreuz 38 durch eine Messungs-Bedienungsperson über eine
Okularlinse 39 visuell bestätigt werden kann. Der abgeteilte
Teil des einfallenden Lichts bildet ein Bild der Bildlicht-Empfangseinheit 27,
die bei einer Position angeordnet ist, die zu dem Fadenkreuz 38 gehört. Die Bildlicht-Empfangseinheit 27 versendet
ein Lichtempfangsergebnis an die Bildverarbeitungseinheit 28 als
ein Bildsignal, das gebildet wird, indem Bildsignale von einzelnen
Bildpunkten gesammelt werden.
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Die
Bildverarbeitungseinheit 28 extrahiert durch Bildverarbeitung
des Bildsignals Kanten und berechnet Informationen wie etwa eine
Position, einen Erhebungswinkel usw. der Kante. Ein Ergebnis der
Berechnung wird als ein Bilddatensignal, das dem Bildpunktsignal
zugeordnet ist, an die arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 gesendet. Die
arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 führt anhand
des so gesendeten Bilddatensignals eine Berechnung durch, wie es
erforderlich ist, oder speichert das Bilddatensignal in der Speichereinheit 21.
Die Bildverarbeitungseinheit 28 sendet zusammen mit dem
Bilddatensignal ein Bildsignal, das dem Bild entspricht, das auf
dem Fadenkreuz 38 ausgebildet ist, oder ein Bildsignal,
das vergrößert oder
verkleinert wurde, an die arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17.
Die arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 kann
ein Bild innerhalb eines Kollimationsbereichs durch die Teleskopeinheit 8 auf
der Anzeigeeinheit 14 anzeigen.
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In 5 und 6 wird
eine Beschreibung des Ablaufs gegeben.
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Das
Vermessungsinstrument 1 wird auf das zu vermessende Objekt 2 gerichtet.
Ein Messpunkt an dem zu vermessenden Objekt 2 wird bestimmt und
eine Kollimationsrichtung wird unter Verwendung der Teleskopeinheit 8 auf
den Messpunkt ausgerichtet.
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Wenn
die Kollimationsrichtung bestimmt wurde, werden durch die Messeinheit 18 für vertikale Winkel
und die Messeinheit 19 für horizontale Winkel ein vertikaler
Winkel und ein horizontaler Winkel erfasst. Der so erfasste vertikale
Winkel und der horizontale Winkel werden in der Speichereinheit 21 gespeichert
(Schritt 01).
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Hierauf
wird ein auf der Bildlichtempfangseinheit 27 ausgebildetes
Bild in die Bildverarbeitungseinheit 28 aufgenommen (Schritt
02). Dieses Bild ist ein Bild, das den Messpunkt und dessen Umgebung
enthält.
Das so aufgenommene Bild wird auf der Anzeigeeinheit 14 angezeigt,
und die Messungs-Bedienungsperson kann den Messpunkt bestätigen, ohne
den Messpunkt durch die Teleskopeinheit 8 direkt auszurichten.
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Die
Bildverarbeitung wird durch die Bildverarbeitungseinheit 28 ausgeführt. Beispielsweise
wird durch das Canny-Verfahren eine Kante extrahiert. Die Kantenextraktion
wird bei allen im Bild enthaltenen Kanten ausgeführt (Schritt 03).
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Eine
Fokussierungslänge "f" der Teleskopeinheit, die die Objektivlinse 13 und
die Fokussierungslinse 36 enthält, ist bereits bekannt. Eine
Position eines Bildpunktes "d" stellt einen Betrachtungswinkel
entsprechend tan (d/f) dar. Folglich reflektiert die Position des
Bildpunktes bei der Bildverarbeitungseinheit 28 einen vertikalen
Winkel und einen horizontalen Winkel in Bezug auf die Kollimationsrichtung,
d. h. auf die optische Achse 32. Durch Vergleichen der
Position der Kante bei der Bildverarbeitungseinheit 28 mit
der Position des Bildpunktes können
der vertikale Winkel und der horizontale Winkel gleichzeitig berechnet
werden. Die Berechnung der Position der extrahierten Kante wird
für alle
Kanten ausgeführt
(Schritt 04).
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Die
Zuordnung eines Ausdehnungsbereichs D (siehe 2) des Abstandsmesslichtes 3 zu
dem Bereich bei der Bildverarbeitungseinheit 28 wird berechnet.
Ein Ausdehnungswinkel des Abstandsmesslichtes 3 ist bereits
bekannt. Da der Abstandswinkel durch die Änderung des Abstands zwischen dem
Vermessungsinstrument 1 und dem zu vermessenden Objekt 2 nicht
beeinflusst wird, können
ein Ausdehnungsbereich D' bei
der Bildverarbeitungseinheit 28 durch die Bildverarbeitungseinheit 28,
die Fokussierungslänge
f und der Ausdehnungswinkel des Abstandsmesslichtes 3 bestimmt
werden.
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Das
Ergebnis der Kantenextraktion, Informationen über die Kantenposition und
der Ausdehnungsbereich D (Strahldurchmesser) werden in der Speichereinheit 21 über die
arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 gespeichert.
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Die
arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 berechnet,
ob es dort eine Kante gibt oder nicht, die in dem Ausdehnungsbereich
D des Abstandsmesslichtes 3 um die optische Achse 32 enthalten
ist, indem der Ausdehnungsbereich D (siehe 2) mit der
Kantenposition verglichen wird (Schritt 05).
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Wenn
bestätigt
wird, dass alle extrahierten Kanten nicht innerhalb des Ausdehnungsbereichs
D des Abstandsmesslichtes 3 liegen, wird die Abstandsmessung
gestartet. Von der Leuchteinheit 25 wird das Abstandsmesslicht 3 auf
den Messpunkt projiziert. Das reflektierte Abstandsmesslicht 3a,
das beim Messpunkt reflektiert wurde, wird durch die Abstandsmesslicht-Empfangseinheit 26 empfangen und
der Abstand zu dem Messpunkt wird durch die Abstandsmesseinheit 24 gemessen
(Schritt 06).
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Die
arithmetische Steuerungs-Bedienungseinheit 17 vergleicht
und berechnet, ob es eine Kante gibt oder nicht, die in dem Ausdehnungsbereich
D des Abstandsmesslichtes 3 um die optische Achse 32 enthalten
ist. Wenn beurteilt wird, dass es in dem Ausdehnungsbereich D des
Abstandsmesslichtes 3 eine Kante gibt, wird der Messpunkt
als ungeeignet angesehen und eine Warnmeldung wie etwa ein (nicht
gezeigtes) Alarmzeichen wird angezeigt. Oder ein Alarmton wird alleine
oder zusammen mit einem Alarmzeichen ausgegeben, und die Messungs-Bedienungsperson
wird benachrichtig, dass der Messpunkt ungeeignet ist (Schritt 07).
Oder der Messvorgang wird angehalten.
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Wie
es zuvor beschrieben wurde, werden alle Kanten, die in dem aufgenommenen
Bild enthalten sind, extrahiert. Entsprechend wird eine Kantenextraktion
nicht durchgeführt,
wenn beispielsweise der Messpunkt innerhalb des Bereichs des im 2 gezeigten
Bildes geändert
wird. Durch Auswählen des
Messpunktes wird unmittelbar beurteilt, ob der Messpunkt geeignet
ist oder nicht.
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In
der vorhergehenden Erläuterung
wird beschrieben, dass die Messung nicht ausgeführt wird, wenn das Abstandsmesslicht 3 zu
einer Kante kommt, wobei sie so konzipiert sein kann, dass der Abstand
zu dem Zeitpunkt gemessen wird, wenn der vertikale Winkel und der
horizontale Winkel im vorherigen Schritt 01 erhalten werden. In
diesem Fall muss das entsprechende Ergebnis der Messung gelöscht oder
für ungültig erklärt werden,
wenn das Vorhandensein einer Kante im Ausdehnungsbereich D des Abstandsmesslichtes 3 im
vorhergehenden Schritt 05 bestätigt
wurde. Ein (nicht gezeigtes) Alarmzeichen wird auf der Anzeigeeinheit 14 angezeigt,
und es wird angezeigt, dass das Ergebnis der Messung gelöscht wurde.
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Wenn
beispielsweise durch eine Totalstation usw. ein automatischer Vermessungsvorgang
für mehrere
Punkte ausgeführt
wird, wird das Messergebnis nur für den Messpunkt gelöscht oder
als ungültig
betrachtet, bei dem das Abstandsmesslicht 3 zu einer Kante
kommt. Dies trägt
zur Verbesserung der Messgenauigkeit bei.
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Nun
gibt es in einer weiteren Ausführungsform
ein Verfahren, durch das die Bildverarbeitung zur Kantenextraktion
lediglich für
den Ausdehnungsbereich D (siehe 2) des Abstandsmesslichtes 3 durchgeführt wird.
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Wenn
eine Kante durch Bildverarbeitung extrahiert (erfasst) wird, wird
in diesem Fall unmittelbar beurteilt, dass der Messpunkt ungeeignet
ist. Folglich können
die Abläufe
in Schritt 03, Schritt 04 und Schritt 05 in 5 weggelassen
werden. Dies ist effektiv, wenn es nicht viele Messpunkte gibt.
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Wenn
das zu vermessende Objekt 2 ein Gebäude und dergleichen ist und
wenn Linien oder dergleichen auf einer Wandfläche gezogen sind, kann nun
in der Kantenverarbeitung beurteilt werden, dass der Messpunkt ungeeignet
ist. In einem derartigen Fall kann die Messungs-Bedienungsperson die Position des Messpunktes
durch die Anzeigeeinheit 14 bestätigen und den Annullierungsschalter 42 betätigen. Folglich
kann die Berechnung zum Herausfinden, ob er für eine Kantenverarbeitung geeignet
ist oder nicht, für
ungültig
erklärt
werden. Das Messergebnis kann erneut für gültig erklärt werden, oder eine Abstandsmessung
kann ausgeführt
werden und ein korrektes Messergebnis kann erhalten werden.
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In
der vorhergehenden Ausführungsform wird
ein übliches
optisches System für
die Abstandsmesseinheit und für
die Bildaufnahmeeinheit verwendet, wobei die Bildaufnahmeeinheit
unabhängig
vorgesehen sein kann.