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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
optischen Leiters aus thermoplastischem Material, der insbesondere
zur Herstellung einer elektronischen Anzeigeanordnung, die an einem
Gestell der Art Brille befestigt ist, bestimmt ist.
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Eine
derartige Anzeigeanordnung ist in dem Patent
US 6 023 372 beschrieben und in Draufsicht in
1 dargestellt.
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In
WO 0079329 wird ein Verfahren
zur Herstellung eines optischen Leiters gemäß dem Oberbegriff des ersten
Anspruchs offenbart.
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Eine
derartige Anordnung 10 weist eine Gehäuseeinheit 16 auf,
die ein erstes Gehäuse 20 aufweist,
das eine Schaltung zum Empfang von Daten oder Bildern enthält, und
das eine Einheit zum Erzeugen von Bildern enthält. Das durch diese Einheit
zum Erzeugen von Bildern übertragene
Licht wird mittels eines optischen Geräts 14 zum Auge des
Benutzers weitergeleitet, zum Beispiel durch eine Brillenlinse 24.
Der optische Leiter 14 weist ein transparentes, geradliniges
optisches Relais 26 auf, das das Licht entlang seiner Längsachse
A-A' überträgt, und
eine Ablenkeinheit 28, die einen Spiegel 30 aufweist,
der auf einer Fläche
angeordnet ist, die bezogen auf eine erste Achse A-A' geneigt ist, und
eine asphärische Linse 32,
deren Hauptachse B-B' hier
senkrecht zur ersten Achse A-A' ist,
und die gerade gegenüber
von der geneigten Wand angeordnet ist. Die Gehäuseeinheit 16 ist
auf einem Arm 34 eines Brillengestells mittels einer Einhängvorrichtung 36 angebracht.
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Der
Leiter weist eine gegebene maximale Höhe Hmax gegenüber der
Dicke der Linse und in seiner Längsachse
A-A' eine gegebene
mittlere Länge Lmoy auf. Als Beispiel weist ein derartiger
bekannter optischer Leiter eine maximale Höhe Hmax von
11 Millimetern und eine mittlere Länge Lmoy von
32 Millimetern auf.
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Es
ist bekannt, diesen optischen Leiter 14 durch Kleben der
unterschiedlichen gegossenen Teile aus PMMA (Kunststoff Polymethylmethacrylat) oder
aus "Zeonex" (Cycloolefin-Polymer)
herzustellen. Die unterschiedlichen Teile weisen das optische Relais 26 auf,
das durch Zuschneiden einer Platte eines parallelepipedförmigen Stabs
hergestellt wird und das dann an seinen Enden bearbeitet und poliert wird
und das dazu dient, ebenfalls durch Kleben den Spiegel 30 und
die Linse 32, die ebenfalls gegossen ist, zu tragen.
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Ein
derartiges Herstellungsverfahren ist komplex, da es zahlreiche Schritte
der Behandlung, des Zuschneidens, Bearbeitens, Polierens und Klebens
aufweist und bei diesen Schritten eine hohe Präzision erforderlich ist. Es
ist folglich langwierig und kostenintensiv.
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Mit
der Erfindung wird dieses Problem durch ein Herstellungsverfahren
gemäß Anspruch
1 gelöst, das
einfach und schnell ist, für
die Serienproduktion besser geeignet ist, wobei gleichzeitig aufgrund
einer ausgezeichneten Homogenität
des Grundmaterials eine perfekte Qualität der optischen Übertragung
gewährleistet
wird, wodurch ermöglicht
wird, jegliche Verformung des übertragenen
Bildes zu vermeiden.
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Dazu
wird ein Verfahren zur Herstellung eines optischen Leiters aus thermoplastischem
Material offenbart, welcher ein optisches Relais aufweist, das aus
einem parallelepipedförmigen
Stab gebildet ist, der dazu dient, das Licht entlang seiner Längsachse,
erste Achse genannt, zu übertragen,
und an einem seiner Enden eine bezogen auf die erste Achse geneigte
Wand und eine Linse aufweist, deren Hauptachse in der Längssymmetrieebene
liegt, wobei der Leiter eine gegebene maximale Höhe Hmax gegenüber der
Dicke der Linse und in seiner Längsachse
eine gegebene mittlere Länge
Lmoy aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Leiter durch Einspritzen des thermoplastischen Materials in
eine Gießform
in einem Stück
hergestellt wird, welche einen Hohlraum aufweist, dessen Form mit
der des Leiters identisch ist, wobei das Einspritzen über eine
Anspritzöffnung
bewirkt wird, die seitlich des Hohlraums auf einer Fläche angeordnet
ist, die im Wesentlichen parallel zur der durch die Achsen abgegrenzten
Ebene ist, wobei die Öffnung
eine Höhe
h zwischen 0,2 Hmax und Hmax und
eine Länge
l zwischen 0,2 Lmoy und 0,8 Lmoy aufweist,
und wobei das thermoplastische Material mit einem Durchsatz zwischen
400 und 1500 mm3/s eingespritzt wird.
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Aufgrund
dieser charakteristischen Merkmale wird eine Homogenität des Materials
in dem gegossenen optischen Leiter gewährleistet, was eine optimale Übertragung
des Lichts ermöglicht.
Der Brechungsindex y ist einheitlich, wodurch jegliche Färbung oder
Verformung des übertragenen
Bildes unterdrückt
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
die Höhe
h der Öffnung
gleich 0,8 Hmax, und die Länge l der Öffnung ist
gleich 0,8 Lmoy.
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Vorzugsweise
ist der Durchsatz gleich 725 mm3/s.
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Vorteilhafterweise
wird die Gießform
bei einer regulierten Temperatur zwischen 70 und 90°C gehalten.
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Vorteilhafterweise
weist die Gießform
einen seitlichen Abfluss als Überlauf
auf, der zur Öffnung bezogen
auf die durch die Achsen abgegrenzte Ebene symmetrisch ist.
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Vorzugsweise
wird die Gießform
durch ein erstes anhängendes
Gießformteil,
das im Wesentlichen parallelepipedförmig ist und dessen Ausgang der Öffnung entspricht,
verlängert.
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Vorteilhafterweise
wird die Gießform
durch ein zweites anhängendes
Gießformteil
als Überlauf, das
im Wesentlichen parallelepipedförmig
ist und dessen Eingang dem seitlichen Abfluss entspricht, verlängert.
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Gemäß einem
anderen charakteristischen Merkmal weist das Verfahren gemäß der Erfindung einen
Schritt der Beibehaltung der Verdichtung des eingespritzten Materials
auf.
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Aufgabe
dieses Schritts ist es, die Veränderung
des spezifischen Volumens, die während
des Abkühlens
entsteht, durch ein zusätzliches
Zuführen von
geschmolzenem Material zu kompensieren.
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Der
Schritt der Beibehaltung der Verdichtung kann stufenweise durchgeführt werden.
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Das
thermoplastische Material kann "Zeonex" oder PMMA sein.
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Im
letztgenannten Fall wird das PMMA vorzugsweise bei einer Temperatur
von ungefähr
220°C mit
einem Durchsatz von etwa 725 mm3/s eingespritzt
und dann mit 58 MPa verdichtet.
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Vorzugsweise
wird das PMMA nach Einspritzen mit 43 MPa für 1 Sekunde, daran mit 46 MPa
für 2 Sekunden,
dann mit 50 MPa für
3 Sekunden und schließlich
mit 58 MPa für
40 Sekunden verdichtet, und die Abkühlzeit in der Gießform beträgt dann
150 Sekunden.
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Die
Erfindung wird nachstehend genauer in Zusammenhang mit den Zeichnungsfiguren
beschrieben, die nur eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellen.
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1 ist
eine Draufsicht auf eine bekannte Anordnung einer elektronischen
Anzeige, die auf einem Brillengestell angebracht ist und oben bereits genauer
beschrieben wurde.
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2 ist
eine Ansicht im Längsschnitt
einer Gießform
entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht eines gegossenen Teils, das dazu dient,
einen optischen Leiter zu bilden, entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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4 ist
eine perspektivische Ansicht eines gegossenen Teils, das dazu dient,
zwei optische Leiter zu bilden, entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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In 1 sind
ein Verfahren zur Herstellung des optischen Leiters sowie eine Art
des Anbringens des Leiters, hier an einem Brillengestell, dargestellt.
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Im
Rahmen der Erfindung kann der optische Leiter 14 leicht
unterschiedlich sein. Insbesondere muss die Hauptachse B-B' der Linse nicht
senkrecht zur ersten Achse A-A',
sondern kann in einem Winkel zwischen 75 und 90° bezogen auf diese Achse geneigt
sein. Dadurch wird eine ergonomische Anpassung des optischen Leiters,
sobald er angebracht ist, gewährleistet,
wodurch dieser der Gesichtsform des Benutzers folgt.
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Des
Weiteren kann der Leiter gleichermaßen an einem besonderen System
angebracht werden, das sich vor den Augen des Benutzers positioniert und
kein Brillengestell ist.
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Entsprechend
einem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine Gießform 1 aus
mehreren Teilen oder Einsatzteilen, wie in 2 dargestellt
ist, verwendet. Ein Einsatzteil wird auf Seite des herzustellenden
Leiters verwendet.
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Genauer
weist die Gießform
fünf Einsatzteile 1A bis 1E auf,
wobei die Einsatzteile 1B, 1C und 1E den
aktiven optischen Seiten entsprechen, die die Linsenfläche 32A bilden,
und wobei die geneigte Fläche
den Spiegel 30A und die vordere Fläche des Relais 31A,
die Eingangsfenster genannt wird, trägt. Diese Einsatzteile sind
aus Berylliumstahl, wodurch das Gießen von perfekten optischen
Flächen
gewährleistet
wird.
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Die
Gießform
an sich soll hier nicht weiter genauer beschrieben werden, da sie
dem Durchschnittsfachmann bekannt ist.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird genauer mit Hilfe von 3 beschrieben,
in der das durch Gießen
erhaltene Teil dargestellt ist. Aus dieser Ansicht des Teils kann
der Durchschnittsfachmann auf eindeutige Weise die Gießform mit
entsprechenden Einsatzteilen ableiten.
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Gemäß der Erfindung
wird der Leiter in einem Stück
durch Einspritzen eines thermoplastischen Materials in die Gießform hergestellt,
die einen Hohlraum mit einer zu der Form des Leiters identischen
Form aufweist, wobei das Einspritzen über eine Anspritzöffnung bewirkt
wird, die seitlich des Hohlraums auf einer Fläche angeordnet ist, die im Wesentlichen
parallel zu der durch die Achsen A-A', B-B' abgegrenzten Ebene ist, wobei die Öffnung eine Höhe h zwischen
0,2 Hmax und Hmax und
eine Länge
l zwischen 0,2 Lmoy und 0,8 Lmoy aufweist,
und wobei das thermoplastische Material mit einem Durchsatz zwischen
400 und 1500 mm3/s eingespritzt wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
die Höhe
h der Öffnung
gleich 0,8 Hmax, die Länge l der Öffnung ist gleich 0,8 Lmoy, und der Durchsatz beträgt 725 mm3/s.
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Die
Gießform 1 wird
bei einer regulierten Temperatur zwischen 70 und 90°C gehalten.
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Um
die Anspritzöffnung
herzustellen, wird die Gießform
durch ein erstes anhängendes
Gießformteil
verlängert,
das im Wesentlichen parallelepipedförmig ist, dessen Ausgang der Öffnung entspricht,
und wobei das entsprechende gegossene Teil 40 ein seitliches
Parallelepiped des Leiters 14 ist. Ein Einspritzschacht
gewährleistet
das Eintreten des Materials in die Gießform, wobei das gegossene
Teil 41, das diesem Schacht entspricht, senkrecht zu der Längsachse
A-A' ist.
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Die
Gießform
weist ebenfalls einen seitlichen Abfluss als Überlauf auf, der zur Anspritzöffnung bezogen
auf die durch die Achsen A-A' und
B-B' abgegrenzte
Ebene symmetrisch ist. Genauer wird die Gießform durch ein zweites anhängendes
Gießformteil
als Überlauf
verlängert,
das im Wesentlichen parallelepipedförmig ist und dessen Eingang
dem seitlichen Abfluss entspricht. Das entsprechende gegossene Teil 42 ist
ein seitliches Parallelepiped, das auf der anderen Seitenfläche des
Leiters 14 angeordnet ist.
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Vorteilhafterweise
wird eine Gießform
mit doppeltem Formhohlraum verwendet, in der Art, dass die in 3 dargestellte
Ebene 43 eine Symmetrieebene der gesamten Gießform ist.
Das vollständige dieser
Gießform
entsprechende gegossene Teil ist in 4 dargestellt.
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Das
halbkonische gegossene Teil 41 entspricht einem einzigen
Einspritzschacht. Durch diesen Schacht werden somit zwei optische
Leiter 14A und 14B gegossen, mit den beiden jeweiligen
anhängenden
Teilen 40A, 42A und 40B, 42B.
Die beiden ersten anhängenden
Einsatzteile bilden somit ein gemeinsames Gießformteil, das die beiden Hohlräume mit
zu den Leitern 14 identischer Form verbindet.
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Als
Beispiel kann das thermoplastische Material "Zeonex" oder PMMA sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nun genauer anhand einer bestimmten Ausführungsform beschrieben, gemäß welcher
das verwendete thermoplastische Material PMMA ist, das dafür bekannt ist,
dass es zur Herstellung optischer Teile mit guter Präzision verwendet
wird.
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Das
PMMA wird in Einspritzschächte
bei einer Temperatur von 220°C
mit einem Durchsatz von 725 mm3/s eingespitzt.
Ein derartiger Füllvorgang dauert
7 bis 20 Sekunden.
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Das
PMMA wird dann stufenweise mit 43 MPa für 1 Sekunde, dann mit 46 MPa
für 2 Sekunden,
dann mit 50 MPa für
3 Sekunden und schließlich mit
58 MPa für
40 Sekunden verdichtet, und die Abkühlzeit in der Gießform beträgt dann
150 Sekunden.
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Das
erhaltene gegossene Teil wird dann ungefähr 10 Minuten außerhalb
der Gießform
abgekühlt.
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Das
gegossene Teil, wie in 4 dargestellt, wird dann in
Stücke
geschnitten, um die getrennten optischen Leiter 14A und 14B zu
erhalten. Auf ihrer geneigten Seite wird ein Spiegel durch Ablagerung einer
Aluminiumschicht oder Aufkleben einer verspiegelten ebenen Metallplatte
hergestellt. Gegebenenfalls kann das Eingangsfenster mit einer ebenen antireflektierenden
Platte beschichtet sein. Der so hergestellte optische Leiter kann
mit Lack oberflächenbehandelt
werden, um seine Widerstandsfähigkeit
gegen Außeneinflüsse zu gewährleisten.
Insbesondere können
die optisch nicht aktiven Seiten mit einer Farbe beschichtet werden,
um den Kontrast des Leiters zu steigern
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Die
beiden optischen Leiter 14A und 14B dienen dazu,
auf einem Brillengestell oder einem bestimmten System, das sich
vor den Augen des Benutzers positioniert, angebracht zu werden,
um eine Anordnung einer elektronischen Anzeige, wie beispielsweise
in 1 dargestellt, zu bilden.