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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
neonatale (oder perinatale) Asphyxie, auch bekannt als Hypoxie-Ischämie (HI),
ist ein Zustand, der aus der unzureichenden Sauerstoffaufnahme bei
einem Kind während
der Wehen, bei der Entbindung oder in der unmittelbar postnatalen
Zeitspanne entsteht. Neonatale Asphyxie bleibt ein Hauptgrund chronischer
neulogischer Morbidität
sowie akuter Mortalität
bei Neugeborenen (Balduini et al, 2000; Vannucci et al, 1997), wobei
sie gewöhnlich zu
hypoxischischämischer
Enzephalopathie führt.
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Studien
haben gezeigt, dass neonatale Asphyxie (Hypoxie) für eine Zeitspanne
von nur sechs Minuten zu anhaltender neurologischer Schädigung führen kann.
Der Verlust von Hirngewebe ist bei von Erstickung betroffenen neugeborenen
Primaten gezeigt worden und korreliert mit Gedächtnisfehlfunktion und spastischer
Lähmung
(Windle, WF, 1969).
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Etwa
14,6% aller Todesfälle
bei der Geburt werden durch neonatale Asphyxie verursacht. In der westlichen
Welt leiden etwa 0,9% (d. h. 100.000 bis 130.000) Neugeborene an
neonataler Asphyxie. Etwa 15–20%
davon sterben, und von den Überlebenden
sind 25% schwer behindert, durch Langzeitkomplikationen, wie etwa
mentale Retardierung, cerebrale Lähmung, Spastizität, Lernschwierigkeiten und/oder
Epilepsie (Law et al, 1993; Perlman et al, 1999). Weiterhin wird
zunehmend festgestellt, dass Kinder mit relativ milder Asphyxie,
die sich zunächst ohne
Komplikationen zu erholen scheinen, Verhaltensprobleme in der Kindheit
zeigen, die sich auf diese neonatale Schädigung zurückführen lassen. Neonatale Asphyxie
erfüllt
die Kriterien für
eine „Orphan Drug"-Indikation, da sie
weniger als 5 Patienten von 10.000 Einwohnern betrifft, und sie
ist eine lebensbedrohende, zu schwerwiegender geistiger Behinderung
führende
Erkrankung ohne eine etablierte Therapie.
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Es
ist in neonatalen Tiermodellen von HI gezeigt worden, dass die Mechanismen
des Zelltods, die bei diesem Typ von Hirnschädigung beteiligt sind, eine
Kombination exzitotoxischer Schädigung
(oder Nekrose), verursacht durch die exzessive Aktivierung von Glutamat-Rezeptoren, insbesondere
von N-Methyl-D-aspartat-(NMDA)-Rezeptoren (da diese Rezeptoren während Phasen
der Synaptogenese am empfindlichsten gegenüber Neurotoxizität sind (Jevtovic-Todorovic
und Olney, 2003)), und apoptotischer Neurodegeneration (Ikonomidou
et al, 1989; Pohl et al, 1999) beinhalten. Dieser Typ von Schädigung steht
in Zusammenhang mit dem Schweregrad des hypoxischen Krankheitsereignisses
(Jevtovic-Todorovic und Olney, 2003), sowie außerdem mit Unterschieden bei
der Verletzlichkeit der verschiedenen Hirnregionen (Northington
et al, 2001). Derzeit existiert keine wirksame Therapie, um den
akuten neuronalen Zelltod, der durch HI verursacht wird, zu bekämpfen, obwohl
sich eine Vielzahl sowohl pharmakologischer als auch nicht-pharmakologischer
Interventionen in experimenteller Untersuchung befindet (Vannucci
und Perlman, 1997).
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Die
vorliegende Erfindung versucht, eine Behandlung für neonatale
Asphyxie bereitzustellen.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Xenon bei
der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung neonataler
Asphyxie, wobei dieses Medikament für die Verwendung in Kombination
mit Hypothermie bestimmt ist.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft die Behandlung neonataler
Asphyxie bei einem Säuger, der
dies benötigt,
wobei man:
- (a) eine therapeutisch wirksame
Menge an Xenon an den Säuger
verabreicht, und
- (b) den Säuger
der Hypothermie unterzieht.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung betrifft die Behandlung neonataler
Asphyxie bei einem Säuger, der
dies benötigt,
durch Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge an Xenon
an den Säuger in
Kombination mit Hypothermie.
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Ein
vierter Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Xenon bei
der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung neonataler Asphyxie, wobei
es die Behandlung umfasst, einem Subjekt simultan, sequentiell oder
getrennt Xenon in Kombination mit Hypothermie zu verabreichen.
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Ein
fünfter
Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Xenon in Kombination
mit Hypothermie für
die Behandlung neonataler Asphyxie.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Normale Physiologie des unreifen
ZNS
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Die
exzitatorischen (erregenden) Aminosäuren (EAAs) Glutamat und Aspartat
sind die Hauptmediatoren der exzitatorischen synaptischen Transmission
im reifen Zentralnervensystem (ZNS) (Dingledine und McBain, 1999).
Sie spielen außerdem
eine entscheidende Rolle bei der Ontogenie des unreifen ZNS, wo
sie an einer Anzahl physiologischer Prozesse, wie etwa Synaptogenese,
neuronales Überleben, synaptische
Plastizität
und dendritische und axonale Struktur, beteiligt sind. Jedoch kann
eine exzessive Aktivierung dieser Aminosäurerezeptoren während der
Entwicklung neuronale Verletzung und Tod hervorrufen. Dies wird
als „Exzitotoxizität" bezeichnet.
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Glutamat
ist die häufigste
der EAAs (Dingledine und McBain, 1999). Es wird in synaptischen
Vesikeln gespeichert und bewirkt eine Calcium-abhängige Membran-Depolarisation
postsynaptischer Membranen, wenn es aus den präsynaptischen Enden freigesetzt
wird. Glutamat übt
seine exzitatorische Wirkung auf eine Vielzahl von Rezeptor-Subtypen
aus, die in den N-Methyl-D-aspartat-(NMDA)-Typ
und Nicht-NMDA-Typen unterteilt werden können, wobei es im sich entwickelnden
ZNS jedoch der NMDA-Rezeptorsubtyp ist, für den herausgefunden wurde,
dass er die Hauptrolle bei der mit HI assoziierten Hirnverletzung
spielt (Ikonomidou et al, 1989; Komuro, 1993; MacDonald et al, 1986).
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Der
NMDA-Rezeptor stellt eine Hauptsubklasse des Glutamatrezeptors dar,
und man nimmt an, dass Glutamat der wichtigste exzitatorische Neurotransmitter
im Zentralnervensystem von Säugern ist.
Wichtiger Weise ist für
die Aktivierung des NMDA-Rezeptors gezeigt worden, dass sie das
zentrale Ereignis ist, das zu Exzitotoxizität und neuronalem Tod bei vielen
Krankheitszuständen
führt,
und ebenso ein Ergebnis von Hypoxie und Ischämie nach Kopftrauma, Schlaganfall
und Herzstillstand.
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Der
NMDA-Rezeptor ist ein ionotroper Rezeptor, der sich ubiquitär im ZNS
findet, positioniert auf der Oberfläche sowohl postsynaptischer
als auch extrasynaptischer Membranen (Riccio und Ginty, 2002; Sattler
et al, 2000). Er ist mit einem kationischen Kanal gekoppelt, der
sowohl für
Na+- als auch für Ca2+-Ionen
durchlässig
ist, und unter normalen physiologischen Bedingungen wird er bei
einem negativen Ruhepotential der Membran durch Mg2+ blockiert.
Diese Blockierung wird bei einer Depolarisation der Zellmembran
aufgehoben, was somit den Einstrom von Ca2+ durch
den Kanal erlaubt und es dem Rezeptor ermöglicht, seine intrazellulären Wirkungen auszuüben (Hardingham
und Bading, 2003).
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NMDA-Rezeptoren
sind entscheidend wichtig für
die normale Gehirnfunktion, und ihre Wichtigkeit in der normalen
Physiologie wird durch ihre zentrale Rolle beim Lernen und Gedächtnis gezeigt (Bliss
und Collingridge, 1993). Demgegenüber ist die pathologische Aktivierung
von NMDA-Rezeptoren durch im Überschuss
vorliegendes Glutamat die Hauptursache von neuronalem Zelltod nach
einem ischämischen
Krankheitsereignis am Gehirn, aufgrund der Zerstörung der intrazellulären Ca2 +-Regulation. Dies
betont die zentrale Rolle, die NMDA-Rezeptoren bei HI spielen.
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Hypoxisch-ischämische Verletzung
beim Neugeborenen
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Damit
das Gehirn funktionieren kann, benötigt es eine kontinuierliche
Versorgung mit Sauerstoff und Glukose und ist somit abhängig von
einer angemessenen Blutzufuhr (Choi und Rothman, 1990). Wenn die
Blutzufuhr unterbrochen wird, wie im Fall neonataler Asphyxie, so
wird innerhalb von Minuten eine hypoxisch-ischämische Schädigung an dem stromabwärtigen Gebiet
auftreten. Unter diesen Bedingungen der Sauerstoffverknappung verschiebt sich
der Zellmetabolismus von aerob nach anaerob (Vannucci und Perlman,
1997), was weniger effektiv ist, um die Energieerfordernisse der
Zelle abzudecken. Dies führt
zu einer Leerung der Energiespeicher, wobei insbesondere hochenergiereiche
Phosphatreserven, wie etwa ATP, in den neuronalen und Gliazell-Kompartimenten
beeinflusst werden (Dingledine und McBain, 1999). Es erfolgt eine
gleichzeitige Akkumulation von H+-Ionen,
was zu Azidose führt, und
eine Freisetzung freier Radikale, die zu einer weiteren Schädigung der
Zellen beitragen.
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Unter
physiologischen Bedingungen wird die extrazelluläre Konzentration von Glutamat
durch die Wirkung von Glutamat-Transportern, die sich in neuronalen
Zellen, jedoch bevorzugt exprimiert in Gliazellen, befinden, auf
niedrigen Mengenniveaus gehalten (Dingledine und Mc-Bain, 1999). Es gibt
mehrere verschiedene Arten von Trägern (Carriern) der Glutamataufnahme,
jedoch funktionieren im wesentlichen alle auf gleiche Weise, wobei
sie zwei Na+-Kationen und ein Glutamat-Anion
in die Zelle transportieren, wogegen sie ein K+-Kation
und ein OH–-Anion aus
der Zelle heraus und in den extrazellulären Raum transportieren (Dingledine
und McBain, 1999). Diese Zonenpumpen arbeiten gegen einen elektrochemischen
Gradienten und benötigen
daher Energie in Form von ATP, um korrekt zu funktionieren. Daher wird
die Fähigkeit
dieser Pumpen, das Membran-Ruhepotential aufrecht zu erhalten, durch
die Reduzierung der ATP-Konzentration, die aus HI resultiert, vermindert.
Folglich führt
das Versagen der ATP-abhängigen
Pumpe zur Depolarisation der Membran und zu einer Umkehr der Pumprichtung
(Eilers und Bickler, 1996; Kauppinen et al, 1988). Somit wird Glutamat
aus der Zelle heraus transportiert, und eine Oberschusskonzentration
an Glutamat akkumuliert im extrazellulären Raum. Dabei steigt die
Glutamatkonzentration nicht nur aufgrund einer verminderten Aufnahme
an, sondern auch durch eine gesteigerte Freisetzung von Glutamat
aus den präsynaptischen Enden,
da die Membrandepolari sation ein Aktionspotential erzeugt (Dingledine
und McBain, 1999). Beispiele dieser Prozesse, die zu überschüssigem extrazellulärem Glutamat
führen,
sind sowohl in vitro (Bosley et al, 1983; Hauptman et al, 1984;
Pellegrino-Giampietro et al, 1990) als auch in vivo (Erecinska et
al, 1984; Graham et al, 1990; Ikeda et al, 1989) beobachtet worden.
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Exzitotoxizität findet
statt, wenn das überschüssige extrazelluläre Glutamat
kontinuierlich postsynaptische Rezeptoren (insbesondere NMDA-Rezeptoren)
aktiviert, und der resultierende Calciumeinstrom erzeugt einen osmotischen
Gradienten, entlang dessen Wasser fließt, was ein Quellen der Zellen
bewirkt. Es werden außerdem
Calcium-abhängige
Enzymsysteme in der Zelle aktiviert, und diese zwei Prozesse resultieren
in akutem neuronalem Zelltod (Choi und Rothman, 1990).
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Mechanismen des Zelltods
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Es
ist immer angenommen worden, dass neuronaler Zelltod aus einem von
zwei Mechanismen heraus entsteht: Nekrose und Apoptose, wie als
Hypothese von Wyllie et al (Wyllie et al, 1980) vorgeschlagen. Jedoch
sind diese Kategorien jüngst
in Frage gestellt worden, nachdem mehr Anhaltspunkte ans Licht gekommen
sind, um nahe zu legen, dass Zelltod in die folgenden Kategorien
unterteilt werden sollte: exzitotoxischer Zelltod und Apoptose (Olney, 2003).
Der exzitotoxische Zelltod ist beschrieben worden als ein nekrotischer
Prozess (Gwag et al, 1997; Katja und Green, 2001), als ein apoptotischer Prozess,
und als ein Kontinuum dieser beiden (Leist und Nicotera, 1998; Nakajima
et al, 2000). Apoptose und Nekrose werden gewöhnlich durch ihr deutlich verschiedenartiges
morphologisches Erscheinungsbild voneinander unterschieden. Apoptose
erfordert ATP und die Synthese neuer Proteine und wird identifiziert
durch Zellschrumpfung, Chromatin-Verklumpung mit Margination und
die Bildung membranumschlossener apoptotischer Körperchen, wogegen Nekrose durch
Kernschrumpfung mit karyorrhektischen und pyknotischen Zellkernveränderungen
erkannt wird (Hill et al, 1995).
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Es
ist für
den Zelltod durch HI herausgefunden worden, dass dieser eine anfängliche
Phase der Nekrose beinhaltet, gefolgt von einer verzögerten Welle
von apoptotischem Zelltod (Northington et al, 2001). Der dadurch
entstehende Verletzungstyp scheint sowohl zeit- als auch positionsabhängig zu sein,
wobei die anfängliche
nekrotische Verletzung auf das ipsilaterale Vorderhirn in einem
Neugeborenenrattenmodell von HI beschränkt ist, und die verzögerte apoptotische
Verletzung im Thalamus auftritt (Northington et al, 2001). Dies
deutet darauf hin, dass die verschiedenen Hirnregionen eine unterschiedliche
Verletzlichkeit gegenüber
jedem Typ von Zelltod zu unterschiedlichen Zeiten nach HI zeigen
können.
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In
der normalen Entwicklung ist Apoptose ein reguläres Ereignis, durch das unerwünschte oder
geschädigte
Neuronen „Selbstmord
begehen" (Ikonomidou
et al, 2001). Bei HI wird der anfängliche exzitotoxische Zelltod
durch eine exzessive Aktivierung von NMDA-Rezeptoren vermittelt,
was in der unkontrollierten Freisetzung von Glutamat resultiert,
was wiederum die umgebenden Neuronen schädigt. Die natürliche Antwort
auf Schädigung
während
der Synaptogenese besteht für
die Neuronen darin, den programmierten Zelltod zu initiieren (Olney,
2003), und man nimmt an, dass dies ein Mechanismus ist, der aktiviert
wird, um das benachbarte Gewebe zu schützen (Leist und Nicotera, 1998).
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Xenon als ein neuroprotektives
Mittel
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Es
ist in der Technik bekannt, dass der NMDA-Rezeptor eine wesentliche
Rolle bei der synaptischen Plastizität spielt, die vielen höheren kognitiven
Funktionen zugrunde liegt, wie etwa dem Gedächtnis und dem Lernen, ebenso
wie bei bestimmten nozizeptiven Signalwegen und bei der Schmerzempfindung
(Collingridge et al, The NMDA Receptor, Oxford University Press,
1994). Zusätzlich
deuten bestimmte Eigenschaften der NMDA-Rezeptoren darauf hin, dass
diese an der Informationsverarbeitung im Gehirn beteiligt sein könnten, die
dem Bewusstsein selbst zugrunde liegt.
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NMDA-Rezeptorantagonisten
sind aus einer Reihe von Gründen
therapeutisch wertvoll. Erstens verleihen NMDA-Rezeptorantagonisten
eine tiefgreifende Antischmerzwirkung (Analgesie), einen hochgradig
erstrebenswerten Bestandteil allgemeiner Anästhesie und Sedierung. Zweitens
sind NMDA-Rezeptorantagonisten unter vielen klinisch wichtigen Umständen (einschließlich Ischämie, Hirntrauma, neuropathischen
Schmerzzuständen
und bestimmten Typen von Krämpfen)
neuroprotektiv. Drittens verleihen NMDA-Rezeptorantagonisten ein
wertvolles Maß an
Amnesie.
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In
Anbetracht der Wichtigkeit der NMDA-Rezeptoren bei der Pathogenese
von HI ist es angemessen, dass NMDA-Antagonisten als mögliche neuroprotektive
Mittel erforscht worden sind. Für
viele NMDA-Antagonisten, wie etwa MK-801 und Ketamin, ist gezeigt
worden, dass sie sowohl bei In vitro- als auch bei In vivo-Modellen
neuroprotektiv sind (Albers et al, 1989; Arias et al, 1999; Choi
et al, 1988; Kudo et al, 2001). Jedoch ist trotz dieser ermutigenden
Ergebnisse für
NMDA-Rezeptorantagonisten auch gezeigt worden, dass sie psychotomimetische Nebenwirkungen
beim Menschen besitzen (Krystal et al, 1994) und Schädigung am
posterioren Cingulum (PC) und den retrosplenialen Cortizes (RS)
verursachen (Olney et al, 1991). Zusätzlich führen viele konventionelle NMDA-Rezeptorantagonisten
zur Produktion unfreiwilliger Bewegungen, einer Stimulierung des
sympathischen Nervensystems, einer Induktion von Neurotoxizität bei hohen
Dosen (die erheblich ist, da NMDA-Rezeptorantagonisten geringe Stärken als
allgemeine Anästhetika
besitzen), einer Dämpfung
des Myokard und Krampfförderung
unter einigen Epilepsie-auslösenden
Musterbedingungen, z. B. „Kindling" (Wlaz P et al, Eur.
J. Neurosci. 1994; 6: 1710–1719).
Es hat außerdem
erhebliche Schwierigkeiten bei der Entwicklung neuer NMDA-Rezeptorantagonisten
gegeben, die befähigt
sind, die Blut-Hirn-Schranke zu durchqueren.
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Xenon
ist ein apolares inertes Gas, das ein wirkungsstarker NMDA-Antagonist
ist (Franks et al, 1998). Wie für
andere NMDA-Antagonisten ist auch hier gezeigt worden, dass es gegenüber vielen
Formen von neuronaler Verletzung, sowohl in vitro (Petzelt et al,
2003) als auch in vivo (Homi et al, 2003; Wilhelm et al, 2002) neuroprotektiv
wirkt. Anders als viele andere der NMDA-Rezeptorantagonisten ist Xenon
jedoch nicht neurotoxisch (Ma et al, 2002). Ein weiterer Vorteil
der Verwendung von Xenon als ein NMDA-Antagonist besteht darin,
dass das Molekül ein
inertes, flüchtiges
Gas ist, das rasch über
die Atmung eliminiert werden kann.
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Xenon
besitzt zahlreiche weitere günstige
Eigenschaften. Seit seiner ersten Verwendung in der Chirurgie (Cullen
SC et al, Science 1951; 113: 580–582) hat eine Zahl von Forschungsgruppen
gezeigt, dass es ein exzellentes pharmakologisches Profil besitzt,
einschließlich
des Fehlens metabolischer Nebenprodukte, einer tief greifenden Analgesie,
schnellem Wirkungseintritt und schneller Erholung, sowie minimalen
Wirkungen auf das kardiovaskuläre
System (Lachmann B et al, Lancet 1990; 335: 1413–1415; Kennedy RR et al, Anaesth.
Intens. Care 1992; 20: 66–70;
Luttropp HH et al, Acta Anaesthesiol Scand. 1994; 38: 121–125; Goto
T et al, Anesthesiology 1997; 86: 1273–1278; Marx T et al, Br. J.
Anaesth. 1997; 78: 326–327).
Darüber
hinaus, da Xenon ein kleines ungeladenes Atom ist, kann es leicht durch
die Blut-Hirn-Schranke hindurch treten und somit einen raschen Wirkungseintritt
hervorrufen (Nakata et al, 2001). Es besitzt außerdem einen sehr niedrigen
Blut:Gas-Verteilungskoeffizienten, was ein rasches Heraustreten
aus der Xenon-Betäubung
gewährt
(Goto et al, 1997). Zusätzlich
zu diesen Vorteilen ist Xenon nichtexplosiv, ungiftig und unreaktiv (Shichino
et al, 2002), und dies macht Xenon zu einem idealen Kandidaten zur
Verwendung als neuroprotektives Mittel beim Neugeborenen.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet der Begriff „neuroprotektives Mittel" ein Mittel, das
befähigt
ist, eine Neuroprotektion bereitzustellen, d. h. eine neuronale
Einheit, wie etwa ein Neuron, vor einer auftretenden Verletzung,
z. B. einer ischämischen
Verletzung oder einer traumatischen Verletzung, zu schützen.
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Hypothermie als ein neuroprotektives
Mittel
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Talbot
zeigte 1941 als Erster die neuroprotektiven Eigenschaften von Hypothermie
für die
chirurgische Anwendung (Talbot, 1941). Derzeit findet die einzige
Routineanwendung der Hypothermie beim kardiopulmonalen Bypass statt,
um das Gehirn vor intra-operativer Ischämie zu schützen. Jedoch hat es mehrere
Publikationen gegeben, die die therapeutische Wirkung von Hypothermie
bei anderen Modellen der Gehirnverletzung zeigen. Beispielsweise existieren
zahlreiche Veröffentlichungen,
die die günstige
Wirkung von Hypothermie sowohl bei In vitro- (Onitsuka et al, 1998)
als auch bei In vivo-Modellen neonataler Asphyxie (Debillon et al,
2003; Treschera et al, 1997) zeigen. Es ist gezeigt worden, dass
eine direkte Korrelation zwischen Gewebeverletzung und dem Ausmaß der Hirnabkühlung besteht (Towfighi
et al, 1994), und bei normoxischen Bedingungen führt jede Abnahme der Körpertemperatur um
1°C zu einer
5% Abnahme der Hirnstoffwechselrate (Vager and Asselin, 1996).
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Der
Mechanismus, durch den Hypothermie ihre neuroprotektive Wirkung
ausübt,
muss noch aufgeklärt
werden, jedoch sind viele Theorien postuliert worden. Studien haben
nahe gelegt, dass die Mechanismen, durch die die Hypothermie protektiv
wirkt, temperatur- und zeitabhängig
sind und an mehr als einem Punkt entlang der Kaskade der Ereignisse,
die zur HI-Verletzung
führen,
wirken könnten
(Vager und Asselin, 1996). Dies wird durch die Tatsache gestützt, dass
für eine
moderate Temperatur von 31°C
gezeigt wurde, dass sie neuroprotektiv wirkt, indem sie den cerebralen
Energiestoffwechsel herabsetzt, während eine milde Hypothermie
von 34°C,
obwohl ebenfalls neuroprotektiv, keine Wirkung auf den Energiestoffwechsel
hat und daher über
einen anderen Mechanismus wirken muss (Vager und Asselin, 1996).
Eine andere Studie durch Taylor et al (Taylor et al, 2002) zeigte,
dass Hypothermie, die nach dem HI-Krankheitsereignis eingeleitet
wurde, wirksamer war als intra-ischämische Hypothermie, und sie
schlugen vor, dass dies an einer Verringerung schädigender
Effekte liegen könnte,
die während
der Erholungsphase auftreten. Ein Beispiel für einen solchen Mechanismus
könnte
darin bestehen, dass die Hypothermie die exzitotoxische Schädigung vermindert,
die während
der Reperfusion auftritt (Taylor et al, 2002). Es sind viele andere
Mechanismen des Schutzes durch Hypothermie vorgeschlagen worden,
einschließlich der
Reduzierung reaktiver Sauerstoffspezies (Taylor et al, 2002), einer
Reduzierung der Gewebe-Azidose (Chopp et al, 1989) und der Abschwächung der
nach HI stattfindenden (post-HI) neuronalen Apoptose (Xu et al,
2002).
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Xenon und Hypothermie in Kombination
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Wie
oben erwähnt,
betrifft ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung die Verwendung
von Xenon bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung
neonataler Asphyxie bei einem neonatalen Subjekt, wobei das Medikament
zur Verwendung in Kombination mit Hypothermie bestimmt ist.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff "Hypothermie" darauf, dass ein bestimmtes Subjekt (in
diesem Fall ein neonatales Subjekt) hypothermischen Bedingungen
unterzogen wird, beispielsweise durch Verringern der Körpertemperatur
bevorzugt um 3–5°C durch passive
oder aktive Techniken. Typischerweise führt es zu einer Abnahme des
Metabolismus der Körpergewebe
des Subjekts, wenn dieses hypothermischen Bedingungen unterzogen
wird, wodurch der Sauerstoffbedarf verringert wird.
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Wie
oben erwähnt,
ist die Verwendung von Hypothermie bei der Behandlung neonataler
Asphyxie in der Technik gut dokumentiert (siehe z. B. Volpe, 2001;
Gunn et al, 2000). Jedoch hat es bis zum heutigen Zeitpunkt in der
Technik keine Lehre und keinen Vorschlag gegeben, dass Hypothermie
in Kombination mit der Verabreichung von Xenon verwendet werden
könnte.
Ebenso wenig hat es irgendwelche Andeutungen darüber gegeben, dass eine derartige Kombinationstherapie
zu einer solch überraschenden
und unerwarteten Verstärkung
bei der resultierenden neuroprotektiven Wirkung führen würde.
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Vorherige
Studien durch den Anmelder haben gezeigt, dass Xenon neuroprotektive
Eigenschaften besitzt. Insbesondere die
WO 01/08692 , deren Inhalt hier durch
Referenz in Bezug genommen wird, betrifft die Verwendung von Xenon
als ein neuroprotektives Mittel und/oder als Inhibitor der synaptischen
Plastizität.
Jedoch gibt es im Stand der Technik weder Lehren noch Anregungen,
dass Xenon wirksam als neuroprotektives Mittel im Kontext der vorliegenden
beanspruchten Erfindung sein würde.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Xenon mit einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel,
Hilfsstoff oder Träger
gemischt.
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Beispiele
solcher geeigneter Hilfsstoffe für die
verschiedenen unterschiedlichen Formen pharmazeutischer Zusammensetzungen,
die hier beschrieben sind, sind im "Handbook of Pharmaceutical Excipients", 2. Auflage, (1994),
herausgegeben von A Wade und PJ Weller, zu finden.
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Verträgliche Träger oder
Verdünnungsmittel für die therapeutische
Verwendung sind in der pharmazeutischen Technik wohlbekannt und
sind z. B. beschrieben in Remington's Pharmaceutical Sciences, Mack Publishing
Co. (A. R. Gennaro, Ausgabe von 1985). Beispiele geeigneter Träger beinhalten Laktose,
Stärke,
Glukose, Methylcellulose, Magnesiumstearat, Mannitol, Sorbitol und
dergleichen. Beispiele geeigneter Verdünnungsmittel beinhalten Ethanol,
Glycerol und Wasser.
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Die
Auswahl des pharmazeutischen Trägers, Hilfsstoffs
oder Verdünnungsmittels
kann im Hinblick auf die beabsichtigte Verabreichungsroute und die pharmazeutische
Standardpraxis erfolgen. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
als oder zusätzlich
zu dem Träger,
Hilfsstoff oder Verdünnungsmittel
(ein) beliebige(s) geeignete(s) Bindemittel, Gleitmittel, Suspendiermittel,
Beschichtungsmittel oder Solubilisiermittel (Lösungsvermittler) umfassen.
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Beispiele
geeigneter Bindemittel beinhalten Stärke, Gelatine, natürliche Zucker,
wie etwa Glukose, wasserfreie Laktose, frei-fließende Laktose, beta-Laktose,
Maissüßmittel,
natürliches
und synthetisches Gummi, wie etwa Akaziengummi, Tragacanth oder
Natriumalginat, Carboxymethylcellulose und Polyethylenglykol.
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Beispiele
geeigneter Gleitmittel beinhalten Natriumoleat, Natriumstearat,
Magnesiumstearat, Natriumbenzoat, Natriumacetat, Natriumchlorid
und dergleichen.
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Konservierungsstoffe,
Stabilisatoren und Farbstoffe können
in der pharmazeutischen Zusammensetzung bereitgestellt werden. Beispiele
von Konservierungsstoffen beinhalten Natriumbenzoat, Sorbinsäure und
Ester von p-Hydroxybenzoesäure. Antioxidantien
und Suspendiermittel können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf die Behandlung von Tieren anwendbar.
In dieser Hinsicht betrifft die Erfindung weiterhin die Verwendung von
Xenon in Kombination mit einem veterinärmedizinisch verträglichen
Verdünnungsmittel,
Hilfsstoff oder Träger.
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Für die veterinärmedizinische
Verwendung wird das Xenon typischerweise in Übereinstimmung mit der normalen
veterinärmedizinischen
Praxis verabreicht, und der Veterinärchirurg wird das Dosierungsschema
und die Verabreichungsroute bestimmen, die für ein bestimmtes Tier am geeignetsten sein
werden.
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Das
Xenon kann auch in Kombination mit einem anderen pharmazeutisch
aktiven Mittel verabreicht werden. Das Mittel kann jedwedes geeignete pharmazeutisch
aktive Mittel sein, einschließlich
anästhetischer
oder sedierender Mittel, die die GABAergene Aktivität fördern. Beispiele
solcher GABAergener Mittel beinhalten Isofluran, Propofol und Benzodiazapine.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon in Kombination mit einem flüchtigen anästhetischen Mittel, bevorzugt
Isofluran, Sevofluran oder Desfluran, verabreicht.
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Das
Xenon kann auch in Kombination mit anderen aktiven Bestandteilen,
wie etwa L-Typ-Calciumkanal-Blockern,
N-Typ-Calciumkanal-Blockern, Substanz-P-Antagonisten, Natriumkanalblockern, purinergen
Rezeptorblockern oder Kombinationen hiervon verabreicht werden.
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Das
Xenon kann durch jedweden geeigneten Auslieferungsmechanismus oder
durch zwei oder mehr geeignete Auslieferungsmechanismen verabreicht
werden.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon durch Perfusion verabreicht. Im Kontext der vorliegenden
Erfindung bezieht sich der Begriff „Perfusion" auf die Einführung eines Sauerstoff/Xenon-Gemischs
in, sowie die Entfernung von Kohlendioxid aus einem Patienten unter
Verwendung einer spezialisierten Herz-Lungen-Maschine. In allgemeinen
Begriffen ersetzt die Herz-Lungen-Maschine die Funktion von Herz
und Lunge und stellt eine blutfreie, bewegungslose Operationsfläche für den Chirurgen
bereit. Der Bedienende der Herz-Lungen-Maschine („Perfusionist") ventiliert das
Blut des Patienten, um den Spiegel an Sauerstoff und Kohlendioxid
zu kontrollieren. Im Kontext der vorliegenden Erfindung führt der
Perfusionist außerdem
Xenon ins Blut des Patienten ein. Der Perfusionist treibt das Blut dann
in das arterielle System zurück,
um den nährenden
Blutfluss zu allen lebenswichtigen Patientenorganen und -Geweben
während
der Operation bereitzustellen.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt das Medikament in gasförmiger
Form vor.
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Bei
einer weiteren hochgradig bevorzugten Ausführungsform wird das Xenon durch
Inhalation verabreicht. Bevorzugter wird das Xenon durch Inhalation
eines 70–30%igen
(v/v) Xenon/Sauerstoff-Gemischs verabreicht.
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Bevorzugter
wird das Xenon in Form eines 20–70%igen
(v/v) Xenon/Luft-Gemischs verabreicht.
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Bei
wiederum einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt
das Medikament in Form einer Flüssigkeit
oder Lösung
vor.
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Bevorzugt
wird die Flüssigkeit
in Form einer Lösung
oder einer Emulsion, die aus sterilen oder sterilisierbaren Lösungen hergestellt
wird, verabreicht, und wobei diese intravenös, intraarteriell, intrathecal,
subkutan, intradermal, intraperitoneal oder intramuskulär injiziert
werden können.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon in Form einer Lipid-Emulsion verabreicht. Die intravenöse Formulierung
enthält
typischerweise eine Lipid-Emulsion (wie etwa die kommerziell erhältlichen
Emulsionen Intralipid® 10, Intralipid® 20,
Intrafat®,
Lipofundin® S
oder Liposyn®, oder
eine Emulsion, die zur Maximierung der Löslichkeit in spezifischer Weise
formuliert wurde), die die Löslichkeit
des Xenons hinreichend erhöht,
um den gewünschten
klinischen Effekt zu erreichen. Weitere Informationen über Lipid-Emulsionen
dieser Art sind zu finden in G. Kleinberger und H. Pamper, Infusionstherapie,
108–117
(1983) 3.
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Die
Lipidphase der vorliegenden Erfindung, die das Gas löst oder
dispergiert, wird typischerweise aus gesättigten und ungesättigten
langkettigen und mittelkettigen Fettsäureestern mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen
gebildet. Diese Lipide bilden in wässriger Lösung Liposomen. Beispiele beinhalten
Fischöl
und Pflanzenöle,
wie etwa Sojabohnenöl,
Distelöl
oder Baumwollsamenöl.
Die Lipid-Emulsionen der Erfindung sind typischerweise Öl-in-Wasser-Emulsionen, bei
denen der Anteil an Fett in der Emulsion günstiger Weise 5 bis 30 Gew.-%
beträgt,
und bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%. Öl-in-Wasser-Emulsionen
dieser Art werden oft in Gegenwart eines Emulgators, wie etwa Soja-Phosphatid,
hergestellt.
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Die
Lipide, die die Liposomen der vorliegenden Erfindung bilden, können natürlich oder
synthetisch sein und beinhalten Cholesterol, Glykolipide, Sphingomyelin,
Glukolipide, Glykosphingolipide, Phosphatidylcholin, Phosphatidylethanolamin,
Phosphatidylserin, Phosphatidylglycerol, Phosphatidylinositol.
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Die
Lipid-Emulsionen der vorliegenden Erfindung können auch zusätzliche
Komponenten umfassen. Diese können
Antioxidantien, Zusatzstoffe zur isotonischen Angleichung der Osmolarität der die
Lipidphase umgebenden wässrigen
Phase an das Blut, oder Polymere, die die Oberfläche der Liposomen modifizieren,
beinhalten.
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Es
ist festgestellt worden, dass beträchtliche Mengen an Xenon zu
einer Lipid-Emulsion hinzu gegeben werden können. Selbst mit einfachsten
Mitteln, bei 20°C
und normalem Druck, kann Xenon in Konzentrationen von 0,2 bis 10
ml oder mehr pro ml Emulsion gelöst
oder dispergiert werden. Die Konzentration an gelöstem Gas
ist von einer Anzahl von Faktoren abhängig, einschließlich der
Temperatur, dem Druck und der Lipid-Konzentration.
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Die
Lipid-Emulsionen der vorliegenden Erfindung können mit gasförmigem Xenon
beladen werden. Im allgemeinen wird eine Vorrichtung mit der Emulsion
gefüllt,
und Anästhetika,
wie etwa Gase oder Dämpfe,
geleitet durch gesinterte Glas-Sprudelvorrichtungen, werden der
Immersion in der Emulsion unterzogen. Man lässt die Emulsion sich bei einem
gewählten
Partialdruck mit dem Gas oder Dampf des Anästhetikums äquilibrieren. Bei Lagerung
in gasdichten Behältern
zeigen diese Lipid-Emulsionen eine hinreichende Stabilität für das Anästhetikum,
um während
konventioneller Lagerungszeitspannen nicht als ein Gas freigesetzt
zu werden.
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Die
Lipid-Emulsionen der vorliegenden Erfindung können derart geladen werden,
dass das Xenon auf Sättigungsniveau
vorliegt. Alternativ kann das Xenon in niedrigeren Konzentrationen
vorhanden sein, unter der Vorraussetzung z. B., dass die Verabreichung
der Emulsion die gewünschte
pharmazeutische Aktivität
hervorbringt.
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Die
bei dieser Erfindung verwendete Xenon-Konzentration kann die Minimalkonzentration sein,
die benötigt
wird, um die gewünschte
klinische Wirkung zu erreichen. Es ist für einen Arzt gebräuchlich,
die tatsächliche
Dosis zu bestimmen, die für
einen individuellen Patienten am geeignetsten sein wird, und diese
Dosis wird mit dem Alter, Gewicht und der Antwort des jeweiligen
Patienten variieren. Es kann natürlich
individuelle Umstände
geben, bei denen höhere
oder niedrigere Dosisbereiche günstig sind,
und diese liegen im Schutzumfang dieser Erfindung.
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Bevorzugt
liegt das Medikament in einer Form vor, die für die intravenöse, neuraxiale
oder transdermale Auslieferung geeignet ist.
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Bevorzugt
wird das Xenon simultan, in Kombination, sequenziell oder separat
mit Hypothermie verabreicht.
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Wie
hier verwendet, wird „simultan" verwendet, um auszudrücken, dass
das Xenon gleichzeitig mit der Hypothermie verabreicht wird, wogegen
der Begriff „in
Kombination" verwendet
wird, um auszudrücken,
dass das Xenon, wenn schon nicht simultan, dann „sequenziell" in einem Zeitrahmen
verabreicht wird, in dem Xenon und die Hypothermie beide eine therapeutische
Wirkung zeigen, d. h. sie sind beide verfügbar, um therapeutisch im gleichen
Zeitrahmen zu wirken. Somit kann es die „sequenzielle" Verabreichung erlauben,
dass das Xenon innerhalb von 5 Minuten, 10 Minuten oder im Bereich
von Stunden vor der Hypothermie verabreicht wird, vorausgesetzt,
die Xenon-Halbwertszeit im Blutkreislauf ist derart, dass es in
einer therapeutisch wirksamen Menge vorliegt, wenn das neonatale
Subjekt den Hypothermiebedingungen ausgesetzt wird.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Neugeborene der Hypothermie vor der Behandlung
mit Xenon unterzogen.
-
Im
Gegensatz zu „in
Kombination" oder „sequenziell" wird „separat" hier verwendet,
um auszudrücken,
dass die Lücke
zwischen der Verabreichung des Xenons und der Exposition des neonatalen
Subjekts der Hypothermie gegenüber
signifikant ist, d. h. das Xenon könnte nicht mehr im Blutstrom
in einer therapeutisch wirksamen Menge vorliegen, wenn das neonatale
Subjekt Hypothermiebedingungen ausgesetzt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon sequenziell mit Hypothermie verabreicht.
-
Bevorzugter
wird das Xenon sequenziell vor der Hypothermie verabreicht.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon separat vor der Hypothermie verabreicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon sequenziell nach der Hypothermie verabreicht.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon separat nach der Hypothermie verabreicht.
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Bevorzugter
wird das Xenon sequenziell oder simultan mit der Hypothermie verabreicht,
bevorzugter simultan.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Xenon in einer therapeutisch wirksamen Menge
verabreicht.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon ist einer sub-therapeutisch wirksamen Menge verabreicht.
Mit anderen Worten wird das Xenon in einer Menge verabreicht, die
unzureichend wäre,
um die gewünschte
therapeutische Wirkung zu erzeugen, wenn sie in Abwesenheit der
hypothermischen Bedingungen verabreicht würde.
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Noch
bevorzugter besitzt die Kombination aus Xenon und Hypothermie eine
synergistische Wirkung, d. h. die Kombination ist synergistisch.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Xenon vor dem hypoxischen Krankheitsereignis verabreicht.
Somit ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform so, dass das Xenon dem
Neugeborenen vor der Geburt über
die Mutter verabreicht wird, z. B. durch Verabreichung an die Mutter
vor oder während
der Wehen. Bevorzugt wird das Xenon der Mutter für bis zu etwa 48 oder 24 Stunden
vor der Geburt verabreicht, bevorzugter bis zu etwa 12 Stunden,
bevorzugter bis zu etwa 6 Stunden oder 3 Stunden oder 1 Stunde vor
der Geburt. Nach der Geburt wird das Neugeborene dann den hypothermischen
Bedingungen unterzogen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Behandlung neonataler
Asphyxie bei einem Säuger, der
dies benötigt,
wobei man:
- (a) eine therapeutisch wirksame
Menge an Xenon an die Mutter des Säugers vor und/oder während der
Wehen verabreicht; und
- (b) den Säuger
nach der Geburt der Hypothermie unterzieht.
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Bevorzugt
wird die Hypothermie für
eine Zeitspanne von wenigstens etwa 6 Stunden, bevorzugter von wenigstens
etwa 12 Stunden nach dem hypoxisch-ischämischen (HI) Krankheitsereignis
aufrechterhalten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Hypothermie für
eine Zeitspanne von etwa 6 bis etwa 24 Stunden nach dem hypoxisch-ischämischen (HI)
Krankheitsereignis aufrechterhalten.
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Bevorzugt
wird die Hypothermie für
eine Zeitspanne von wenigstens etwa 6 Stunden, bevorzugter von wenigstens
etwa 12 Stunden, nach der Geburt aufrechterhalten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Hypothermie für
eine Zeitspanne von etwa 6 bis etwa 24 Stunden nach der Geburt aufrechterhalten.
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Bevorzugt
wird die Behandlung in Übereinstimmung
mit der Erfindung innerhalb von etwa 6 Stunden im Bezug auf das
hypoxisch-ischämische (HI)
Krankheitsereignis, und bevorzugter innerhalb von etwa 2 Stunden
im Bezug auf das hypoxisch-ischämische
Krankheitsereignis gestartet.
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Die
Hypothermie kann passiv erzeugt werden, indem man ein Absinken der
Temperatur zulässt,
ohne die Körpertemperatur
dabei zielgerichtet aufrecht zu erhalten. Da sie poikilotherm sind,
nehmen Neugeborene rasch die Temperatur ihrer Umgebung an. Alternativ
kann der Patient aktiv hypotherm gemacht werden, indem man gezielt
dessen Umgebungstemperatur reduziert.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft die Behandlung neonataler
Asphyxie bei einem Säuger, der
dies benötigt,
indem man:
- (a) eine therapeutisch wirksame
Menge an Xenon an den Säuger
verabreicht; und
- (c) den Säuger
der Hypothermie oder hypothermischen Bedingungen unterwirft.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Säuger
ein neugeborenes Subjekt in den ersten vier Wochen nach der Geburt.
Bevorzugter befindet sich der Säuger
in den ersten zwei Wochen, noch bevorzugter in der ersten Woche
nach der Geburt.
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Bevorzugt
ist der Säuger
ein Mensch.
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Bevorzugt
wird der Säuger
Bedingungen milder Hypothermie unterworfen. Wie hier verwendet, bezieht
sich der Begriff „milde" Hypothermie typischerweise
auf eine Abnahme der Kerntemperatur von 37°C bis auf etwa 33°C.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Temperatur des Säugers
auf einer Temperatur von etwa 31°C
bis etwa 36°C
gehalten.
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Bevorzugter
wird die Temperatur des Säugers
auf einer Temperatur von etwa 32°C
bis etwa 36°C,
bevorzugter von etwa 32°C
bis etwa 35°C, noch
bevorzugter von etwa 33°C
bis etwa 35°C
gehalten.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
für den zweiten
Aspekt der Erfindung sind die gleichen, wie sie oben im Hinblick
auf den ersten Aspekt beschrieben sind.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Behandlung neonataler
Asphyxie bei einem Säuger, der
dies benötigt,
durch die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge an Xenon
an den Säuger
in Kombination mit Hypothermie.
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Wiederum
ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Xenon
bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung neonataler
Asphyxie, wobei die Behandlung die simultane, sequenzielle oder
separate Verabreichung von Xenon in Kombination mit Hypothermie
an ein Subjekt umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung von Xenon
in Kombination mit Hypothermie für
die Behandlung neonataler Asphyxie.
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In Vivo-Studien
-
Unter
Verwendung eines Tiermodells für
HI wurden neu geborene Ratten unabhängig voneinander der Behandlung
mit Xenon und Hypothermie unterzogen. Für Xenon wurde gezeigt, dass
es bei den Neugeborenen neuroprotektiv gegenüber HI wirkt, indem es die
Menge an apoptotischem Zelltod reduziert, während Hypothermie weniger effektiv
zu sein schien. In Kombination wirkten Xenon und Hypothermie über einen
anti-apoptotischen Mechanismus neuroprotektiv (17).
Ihre kombinierte Wirkung wurde als synergistisch ermittelt.
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Das
neonatale Ratten-Modell für
HI ist sehr gut etabliert und ist für die Verwendung bei einer
Anzahl vorheriger Studien validiert worden (Levine, 1960; Rice et
al, 1981). Für
das Alter der bei diesem Modell verwendeten Ratten wurde herausgefunden, dass
sich dieses entsprechend der Gehirnreife beim zeitlich normal geborenen
menschlichen Neugeborenen verhält
(Clancy et al, 2001; Ikonimidou et al, 1989), sodass ein angemessen
genauer Vergleich zwischen den beiden angestellt werden kann.
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Während der
Hypothermieexperimente wurde die Temperatur der Rattenbabys unter
Verwendung einer Sonde überwacht,
die in den Cortex eines der Babys eingesetzt wurde. Die Sonde benötigte etwa
15 Minuten, um zu äquilibrieren,
und dies wurde ermöglicht,
indem man die Startzeit des Versuchs hinauszögerte, bis die Sonde begann,
die korrekte Temperatur aufzuzeichnen. Es gab Fluktuationen der Temperatur
um den Mittelwert, jedoch wurden diese durch kontinuierliche Überwachung
und, wie es nötig war,
manuelle Anpassung des Wasserbades, kontrolliert. Es wurde nur eine
Ratte pro Gruppe hinsichtlich der Temperatur überwacht, um das Trauma, das
den Ratten gegenüber
verursacht wurde, und auch den Schaden, der am Cortex durch die
Sonde verursacht wird, zu minimieren; Ratten mit der eingesetzten Sonde
konnten nicht für
die histologische Analyse verwendet werden.
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Für das anästhetische
Gas Xenon ist gezeigt worden, dass es Neuroprotektion bei verschiedenen Modellen
adulter neuronaler Verletzung zeigt. Derzeit existieren keine veröffentlichten
Daten, um den gleichen neuroprotektiven Effekt von Xenon bei Neugeborenen
zu bestätigen.
Die Ergebnisse dieser Studie bekräftigen die vorherigen Ergebnisse,
dass Xenon signifikante neuroprotektive Eigenschaften besitzt und
legen zusätzlich
nah, dass sich diese Neuroprotektion auch auf neonatale Modelle
der Hirnverletzung, die durch Hypoxie-Ischämie induziert wird, erstreckt.
-
Es
ist seit langem bekannt, dass die Aktivierung des NMDA-Subtyps des
Glutamat-Rezeptors benötigt wird,
um die anhaltende neuronale Verletzung und den Tod bei HI aufrecht
zu erhalten, und es ist gut dokumentiert, dass Xenon seine analgetische und
anästhetische
Wirkung über
die Blockade dieser Rezeptoren ausübt; somit ist postuliert worden,
dass die neuroprotektiven Eigenschaften von Xenon ein Ergebnis dieses
Antagonismus sind. Zuvor haben mehrere andere NMDA-Antagonisten
Neuroprotektion bei In-vitro-Studien gezeigt, haben jedoch schließlich versagt,
wenn sie in klinischen Situationen verwendet wurden (Muir und Lees,
1995). Der Grund hinter diesem klinischen Versagen ist unbekannt,
jedoch ist es möglich,
dass die Blockade des Glutamatrezeptor-Subtyps unzureichend ist,
um vor Verletzung zu schützen,
was implizieren würde,
dass Xenon seine neuroprotektive Wirkung durch einen anderen Mechanismus
ausübt.
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In
der vorliegenden Studie ist gezeigt worden, dass Xenon über einen
anti-apoptotischen Mechanismus in signifikanter Weise gegenüber neonataler
HI schützt.
Sowohl Apoptose als auch Nekrose sind wichtige Komponenten des neuronalen
Verlusts nach HI-Verletzung, jedoch scheint Apoptose der wichtigere
Typ von Zelltod bei der Bestimmung des neonatalen Schicksals zu
sein (Taylor et al, 1999).
-
Dem
apoptotischen Tod geht oft die Aktivierung zahlreicher Gene (einschließlich Transkriptionsfaktoren)
voraus, wobei diese entweder pro-apoptotisch oder anti-apoptotisch
sein können.
Da Xenon in den apoptotischen Zelltod einzugreifen scheint, ist
es möglich,
dass es seine Wirkung auf eines dieser Gene ausübt, oder an irgendeinem Punkt
entlang des apoptotischen Signalwegs. Derzeit gibt es Anhaltspunkte
für zwei
verschiedene Apoptosewege: den extrinsischen Weg und den intrinsischen
Weg. Der extrinsische Weg (auch bezeichnet als der „Death-Rezeptor-Pathway") beinhaltet die
Bindung von Zytokinen an Death-Rezeptoren, die Caspase 8 aktivieren,
was wiederum die „ausführende Caspase", Caspase 3, aktiviert,
die damit fortfährt,
den apoptotischen Zelltod zu induzieren (Mehmet, 2000). Der intrinsische
Pathway ist stark abhängig
von Mitochondrien und beinhaltet eine Steigerung der mitochondrialen
Membranpermeabilität,
die durch das pro-apoptotische Protein bax verursacht wird. Dies führt zur
Freisetzung von Cytochrom c, der Bildung eines Komplexes aus Cytochrom
c, Apaf-1 (Apoptose-Proteaseaktivierender Faktor-1) und Caspase-9, sowie
zur nachfolgenden Aktivierung von Caspase-3. Es ist absolut möglich, dass
Xenon auf irgendeinen dieser beiden Signalwege einwirkt, wobei es
jedoch Anhaltspunkte gibt, die nahe legen, dass die durch HI induzierte
apoptotische Neurodegeneration über
den mitochondrialen Weg und das Auslösen bax-abhängiger mitochondrialer Veränderungen
vermittelt wird (Taylor et al, 1999). Weiterhin ist für den NMDA-Antagonisten
Ketamin gezeigt worden, dass dieser gegen unvollständige cerebrale
Ischämie
und Reperfusion schützt,
indem frühzeitig
die Balance zwischen pro- und anti-apoptotischen Proteinen moduliert
wird, und zwar durch das Inhibieren des durch HI induzierten Anstiegs
von bax (Engelhard et al, 2003). Es ist somit möglich, dass Xenon die Apoptose
inhibieren könnte,
indem es bax herunterreguliert. Bcl-2 ist ein anti-apoptotisches
Protein, das die Wirkung hat, die Permeabilität der Mitochondrien zu verringern
und somit die Freisetzung von Cytochrom c inhibiert. Für seine Überexpression
ist gezeigt worden, dass sie die neuronale Schädigung verringert, die durch
transiente globale cerebrale Ischämie bei Rennmäusen verursacht
wurde (Engelhard et al, 2003). Daher ist das Heraufregulieren von
bcl-2 ein weiteres potentielles Target für Xenon. Da Xenon unpolar und
fettlöslich
ist, ist es in der Lage, sich im Körper weit zu verteilen. Es
kann Membranen durchdringen und folglich kann es auch eine Wirkung
im Zellkern besitzen, indem es die Gentranskription verändert, um
Signalwege des Überlebens
heraufzuregulieren oder die RNA- und Proteinsynthese pro-apoptotischer
Moleküle
zu inhibieren.
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Es
wurde für
die Antinekrose durch Xenon gezeigt, dass diese im Cortex bei 48
Stunden signifikant ist, nicht jedoch im Gyrus (16).
In allen anderen Zeitgruppen war Xenon nicht antinekrotisch. Eine
mögliche
Erklärung
hierfür
besteht darin, dass es in Übereinstimmung
mit einer vorherigen Studie (Northington et al, 2001) eine zweite
Welle des nekrotischen Zelltods nach 48 Stunden gibt, die nur im Cortex
erkennbar ist. Dies würde
den Anstieg des Prozentsatzes nekrotischer Zellen erklären, die
bei den Positivkontrollen, im Vergleich zu 16 und 24 h, nach 48
Stunden vorlagen. Obwohl nicht sicher ist, wie Xenon eine antinekrotische
Wirkung im Cortex bei 48 Stunden ausübt, mag es so sein, dass Xenon, obwohl
es unfähig
ist, Nekrose zu verhindern, die vor seiner Verabreichung erfolgt
(wie in den Gruppen mit 16 und 24 Stunden), es jedoch irgendwie
in der Lage ist, die zweite nekrotische Welle zu bekämpfen, die nach
seiner Verabreichung stattfindet. Eine anfängliche Nekrose erfolgt bereits
nach nur 3 Stunden nach dem HI-Anfall
(Northington et al, 2001), und zu diesem Zeitpunkt ist Xenon noch
nicht verabreicht worden. Es ist daher unwahrscheinlich, dass es
in der Lage ist, einen Prozess, der bereits stattgefunden hat, anzuhalten
oder umzukehren. Die zweite nekrotische Welle erfolgt jedoch zu
einem Zeitpunkt, an dem Xenon im Gehirn seit 48 Stunden anwesend war,
und dies liegt nah, dass die Anwesenheit von Xenon bei Beginn der
Nekrose in der Lage sein könnte,
diesen Typ von Zelltod zu verringern. Es muss weitere Arbeit fertig
gestellt werden, um den genauen Mechanismus dieser Interaktion festzustellen.
-
Vorherige
Studien haben gezeigt, dass milde Hypothermie mit 33°C neuroprotektiv
gegenüber
ischämischer
neuronaler Verletzung ist (Gusto et al, 1987). Andere Studien haben
nahe gelegt, dass diese Neuroprotektion über einen anti-apoptotischen Mechanismus
erreicht wird (Xu et al, 2002). Experimente haben gezeigt, dass
es keine Neuroprotektion bei 16 h oder 24 h gab (13 bzw. 15).
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Bei
48 Stunden jedoch wurde eine signifikante Neuroprotektion sowohl
im Cortex als auch im Gyrus erreicht, jedoch über unterschiedliche Mechanismen.
Im Cortex wirkt Hypothermie antinekrotisch, und im Gyrus wirkt sie
anti-apoptotisch (16). Die Daten in dieser Studie
erklären
nicht diesen Effekt, jedoch könnte
eine mögliche
Erklärung
darin bestehen, dass verschiedene Gehirnregionen eine unterschiedliche
Verletzlichkeit zeigen (Northington et al, 2001). Im Cortex findet
die zweite nekrotische Welle (oben diskutiert) zu einer Zeit statt,
zu der die Hypothermie bereits verabreicht wurde, und dies steigert die
Wirksamkeit. Im Gyrus jedoch gibt es keine verzögerte Nekrose, und somit wird
kein anti-nekrotischer Effekt beobachtet. Anti-Apoptose scheint
der neuroprotektive Mechanismus in dieser Region zu sein, und es
ist möglich,
dass der erwartete anti-apoptotische, neuroprotektive Effekt von
Hypothermie, der zu den früheren
Zeitintervallen nicht offenkundig ist, nach längeren Zeitspannen zutage treten
kann.
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Die
Ergebnisse zeigten, dass 20% Xenon und 35°C Hypothermie bei Verwendung
in Kombination ein erstaunliches Maß an Neuroprotektion bereitstellten.
Da diese Werte keine Neuroprotektion bereitstellten, wenn jedes
Mittel für
sich alleine verwendet wurde, kann das Ergebnis nicht durch einen
additiven Mechanismus erklärt
werden, sondern muss stattdessen durch eine synergistische Interaktion zwischen
den beiden Mitteln begründet
sein.
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Zusammenfassend
hat die vorliegende Studie gezeigt, wie ein In vivo-Modell der Ratte
verwendet wird, um zu zeigen, dass Xenon neuroprotektiv im Neugeborenen
ist und signifikant gegenüber
Apoptose schützt,
die durch hypoxisch-ischämische
Verletzung induziert wird. Die Daten dieser Studie legen außerdem nah,
dass Xenon und Hypothermie, wenn sie in Kombination bei dem gleichen
Modell verwendet werden, synergistisch interagieren, um den apoptotischen
Zelltod dramatisch zu verringern. Dementsprechend kann diese Kombination
eine wirksame Behandlung darstellen, um vor den verheerenden neurologischen
Konsequenzen neonataler Asphyxie zu schützen.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin mittels Beispiel und unter
Bezugnahme auf die folgenden Figuren beschrieben, wobei:
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1 die
Beziehung zwischen der Schädigung,
wie gemessen durch den Verlust des Gehirngewichts (Verhältnis rechte
Hemisphäre/linke
Hemisphäre),
und der Dauer der hypoxischen Phase (in Minuten) in Sprague-Dawley-Ratten
zeigt.
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2 Gehirnschnitte
von Sprague-Dawley-Ratten, die 90 Minuten der hypoxisch-ischämischen
Verletzung erduldet haben, zeigt.
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3 den
Haupt-Zellschaden, der bei Sprague-Dawley-Ratten 24 Stunden nach
einer 90-minütigen Hypoxie-Ischämie ersichtlich
ist, zeigt.
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4 die
Konzentrationsabhängigkeit
der Xenon-Neuroprotektion (Verhältnis
des Gewichts der rechten Hemisphäre/linken
Hemisphäre
gegenüber der
Xenon-Konzentration) zeigt.
-
5 die
Wirkung von 70% Xenon auf die neurologischen Funktionen, die längere Zeit
nach dem hypoxisch-ischämischen
(HI) Krankheitsereignis bestimmt wurden, zeigt.
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6 die
neuroprotektive Wirkung (Verhältnis
rechte Hemisphäre/linken),
beobachtet mit N2 bzw. Xenon, wenn Xenon
2 Stunden nach dem HI-Krankheitsereignis verabreicht wird, vergleicht.
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7 die
Wirkung milder Hypothermie auf den neuroprotektiven Effekt von Xenon
(LDH-Freisetzung
gegenüber
der Xenon-Konzentration, % atm) zeigt.
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8 eine
van't Hoff-Auftragung
des natürlichen
Logarithmus der LDH-Freisetzung, aufgetragen gegen die reziproke
absolute Temperatur, zeigt.
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9 eine
Photographie der zweckgerichtet aufgebauten luftdichten Kammern
zeigt, die für
die Gaszufuhr verwendet wurden. Das Wasserbad und der geschlossene
Kreislauf des Xenon-Auslieferungssystems sind ebenfalls dargestellt.
-
10 zeigt
einen schematischen Zeitverlauf des verwendeten Verfahrens. 60 Minuten
ist die Zeitspanne, die für
die Operation bei n = 12 Babys verwendet wird. Die Erholungsphasen
wurden beim Muttertier durchgeführt.
Die verwendeten Interventionen waren: scheinbehandelte Tiere, Positivkontrollen,
75% Xenon (Restmenge: Sauerstoff), 33°C Hypothermie, 20% Xenon (25%
Sauerstoff, 55% Stickstoff), 35°C
Hypothermie und eine Kombination von 35°C Hypothermie und 20% Xenon.
Solange nicht anders angezeigt, wurden die Tiere bei 37°C gehalten
und atmeten ein Gasgemisch aus 25% Sauerstoff, aufgefüllt mit
Stickstoff als Restmenge. Die scheinbehandelten Tiere erhielten
einen Einschnitt, jedoch kein Abbinden oder HI, und Positivkontrollen erhielten
sowohl die Operation als auch HI. Die Tiere in jeder Gruppe wurden
gleichmäßig zwischen
den verschiedenen Erholungsphasen (16, 24 und 48 h) aufgeteilt,
bevor sie getötet
wurden.
-
Abkürzungen:
HI, Hypoxie-Ischämie.
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11 zeigt
(A) den Sagittalschnitt eines Rattenhirns, modifiziert, von der
Internetseite culty.virginia.edu/.../RatBrainLabels.ipg. Die durchbrochene
Linie stellt die Fläche
des Gehirns dar, an der die Koronalschnitte (B) vorgenommen wurden,
etwa –3,6
mm vom Bregma. (B) zeigt einen mit Cresyl-Violett gefärbten Koronalschnitt.
Die Kästchen
zeigen die Regionen an, wo die Zählrahmen
platziert und die Zellen analysiert wurden; das obere Kästchen zeigt den
Cortex, und das untere Kästchen
zeigt den Gyrus. Das „X" liegt auf einer Öffnung,
die absichtlich mit einem Sicherheitsstift erzeugt wurde, um die nicht-abgebundene
(contralaterale) Hemisphäre
zu zeigen.
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12 zeigt
eine mikroskopische Aufnahme des Cortex (mit Cresyl-Violett gefärbt), aufgenommen
mit einer 100x Öl-Immersionslinse
und einer Axiocam Digitalkamera, was den Unterschied des morphologischen
Erscheinungsbilds zwischen einer apoptotischen, nekrotischen und
lebensfähigen
Zelle zeigt. Lebensfähige
Zellen werden weniger intensiv angefärbt als beide Typen von Zelltod
und besitzen daher ein blasseres Zytoplasma, wogegen tote Zellen
dunkler angefärbt
werden. Nekrotische und apoptotische Zellen werden auf Basis ihrer
verschiedenen Zellkernerscheinungsbilder unterschieden – nekrotische
Zellkerne sind groß und
unregelmäßig geformt,
wogegen apoptotische Zellkerne klein, eingeschrumpft und kugelförmig sind.
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13 zeigt,
dass Xenon bei 16 h über
einen anti-apoptotischen Mechanismus neuroprotektiv wirkt. Spezifischer
ausgedrückt,
zeigt 13 Diagramme für den apoptotischen
und nekrotischen neuronalen Tod, der durch hypoxische Ischämie induziert
wird, und die Wirkungen von 75% Xenon und 33°C Hypothermie auf einen solchen
Zelltod nach 16 h in (A) dem Cortex und (B) dem Gyrus. In beiden Hirnregionen
steigerte Xenon in signifikanter Weise den Prozentanteil lebensfähiger Zellen
und verringerte ebenso den Prozentanteil apoptotischer Zellen, wenn
man dies mit Positivkontrolltieren verglich. Im Cortex verringerte
die Hypothermie den Prozentanteil apoptotischer Zellen, obwohl sie
nicht zu einer Steigerung der Zahl lebensfähiger Zellen führte, weshalb
sie hier nicht als neuroprotektiv betrachtet werden kann. Die Ergebnisse
sind Mittelwerte ±SD(n
= 3). *p < 0,05,
**p < 0,01, ***p < 0,001 gegenüber Positivkontrollen.
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14 zeigt
eine Mikroskopieaufnahme, die den Cortex und den Gyrus bei scheinbehandelten Tieren,
Positivkontrollen und 75% Xenon-Tieren nach 16 Stunden zeigt. Die
75%-Gruppe ist im Erscheinungsbild der scheinbehandelten Gruppe ähnlicher als
der Positivkontrollgruppe. Die bestätigt die neuroprotektive Wirkung
von Xenon bei 16 Stunden. Der Gyrus der Kontrollgruppe ist hinsichtlich
der Form verzerrt, was auf die gesteigerte Menge an Zelltod und
Vakuolen-Bildung
zurückgeht.
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15 zeigt,
dass Xenon bei 24 h über
einen anti-apoptotischen Mechanismus neuroprotektiv wirkt. Spezifischer
ausgedrückt,
zeigt 15 Diagramme für den apoptotischen
und nekrotischen neuronalen Tod, der durch hypoxische Ischämie induziert
wird, sowie die Wirkungen von 75% Xenon und 33°C Hypothermie auf einen derartigen
Zelltod bei 24 h in (A) dem Cortex und (B) dem Gyrus. In beiden
Gehirnregionen bewirkt Xenon einen signifikanten Anstieg des Prozentanteils
lebensfähiger
Zellen aufgrund einer verringerten nekrotischen Zellzahl. Die Ergebnisse
sind Mittelwerte ±SD(n
= 3). *p < 0,05 gegenüber Positivkontrollen.
-
16 zeigt,
dass Xenon bei 48 h über
einen anti-apoptotischen Mechanismus neuroprotektiv wirkt. Spezifischer
ausgedrückt,
zeigt 16 Diagramme für den apoptotischen
und nekrotischen neuronalen Tod, der durch hypoxische Ischämie induziert
wird, sowie die Wirkungen von 75% Xenon und 33°C Hypothermie auf einen derartigen
Zelltod bei 48 h in (A) dem Cortex und (B) dem Gyrus. Xenon wirkt über einen
anti-apoptotischen Mechanismus sowohl im Cortex als auch im Gyrus
neuroprotektiv. Zusätzlich
besitzt Xenon eine anti-nekrotische Wirkung im Cortex. Eine Hypothermie
von 33°C
scheint in beiden Gehirnregionen neuroprotektiv zu wirken, jedoch
durch einen unterschiedlichen Mechanismus – sie ist anti-nekrotisch im
Cortex und anti-apoptotisch
im Gyrus. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ±SD(n = 3). *p < 0,05, **p < 0,01, ***p < 0,001 gegenüber Positivkontrollen.
-
17 zeigt,
dass eine Kombination von Xenon und Hypothermie synergistisch interagiert,
um eine anti-apoptotische Neuroprotektion zu bewirken. Spezifischer
ausgedrückt,
zeigt 17 Diagramme für den apoptotischen
und nekrotischen neuronalen Tod, der durch hypoxische Ischämie induziert
wird, und die Wirkung einer Kombination aus 20% Xenon und 35°C Hypothermie
auf einen solchen Zelltod bei 16, 24 und 48 h in (A) dem Cortex
und (B) dem Gyrus. Es war kein Unterschied zu sehen, wenn man die 20%
Xenongruppe und die 35°C
Hypothermiegruppe mit den Positivkontrollen verglich, d. h. bei
diesen Werten gab es keine Neuroprotektion. Wenn diese Werte jedoch
in Kombination verwendet werden, gab es einen dramatischen Anstieg
des Prozentanteils lebensfähiger
Zellen aufgrund einer signifikanten Abnahme der Zahl apoptotischer
Zellen im Vergleich zu Positiv-Kontrolltieren. Im Gyrus stellte
die Kombination eine zusätzliche
anti-nekrotische Wirkung bei 24 h bereit. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ±SD(n =
3). *p < 0,05,
**p < 0,01, ***p < 0,001 gegenüber Positivkontrollen.
-
Eine
detailliertere Diskussion dieser Figuren ist im folgenden Beispielabschnitt
zu finden.
-
BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Modell der neonatalen Asphyxie
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Sieben
Tage alte, postnatale Sprague-Dawley-Ratten wurden unter chirurgischer
Betäubung (1%–1,5% Isofluran
in reinem Sauerstoff) dem Abbinden der rechten Halsschlagader unterzogen.
Nach dem Abbinden wurden die Tiere zu ihren Müttern zurückgebracht und in einen speziell
gestalteten Bereich mit konstanter Raumtemperatur (23°C) und Luftfeuchtigkeit
(48%) gesetzt. Einen Tag nach der Chirurgie wurden die neugeborenen
Ratten in eine speziell gestaltete Kammer mit 8% Sauerstoff in Kombination
mit 0, 20, 40, 60 oder 70% Xenon (mit Stickstoff als Restanteil)
für 90
min bei 37°C
gesetzt (die Temperatur wurde durch ein außen an der Kammer vorbeilaufendes
Wasserbad gehalten). Am post-experimentellen Tag 7 wurden die Ratten
(14 Tage alt) getötet,
und ihre Gehirne wurden entnommen. Das Verhältnis des Gewichts der rechten
gegenüber
der linken Hemisphäre
(R/L-Verhältnis)
wurde berechnet. Rattenbabys in einigen Gruppen ließ man für bis zu
30 Tage des postnatalen Alters leben, wobei zu dieser Zeit ihre
neuromotorische Funktion und Koordination mittels etablierter Protokolle
bestimmt wurde (neuromotorischer Test und Drehstabtest).
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass bei zunehmenden Zeiten der Hypoxie eine
Schädigung
(wie gemessen durch den Verlust an Hirngewicht) nur dann offenkundig
wurde, wenn die Hypoxie 90 Minuten überschritt (1).
Somit wurde die Standardzeitspanne der hypoxischen Verletzung auf
90 Minuten festgelegt.
-
Gehirnschnitte
von Tieren, die 90 Minuten der Hypoxie-Ischämie-Verletzung erlitten, sind
in 2 dargestellt. In größerem Detail zeigt 2 (Zentrum)
eine schwere anatomische Schä digung (an
der Hirnseite, die die Verletzung erlitt – linke Seite in dieser Ansicht),
wenn man dies mit Kontrolltieren (links) verglich. Die Hirnschnitte
auf der rechten Seite stammen von Tieren, die die gleiche Hypoxie-Ischämie erlitten
haben, jedoch während
der hypoxischen Zeitspanne 70% Xenon einatmeten. Diese Gehirne sehen
nahezu normal aus, was die bemerkenswerte Neuroprotektion zeigt,
die von Xenon erbracht wird.
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Der
wesentliche zelluläre
Schaden, der 24 Stunden nach 90-minütiger Hypoxie-Ischämie erkennbar
ist, ist in 3 gezeigt.
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Die
Konzentrationsabhängigkeit
der Neuroprotektion durch Xenon (Verhältnis von rechtem Hemisphärengewicht/linkem
gegenüber
der Xenonkonzentration) ist in 4 gezeigt.
In größerem Detail zeigt 4 die
Verhältnisse
von ipsilateralem/contralateralem Hemisphärengewicht im 14-Tage-alten Rattenhirn
nach Hypoxie/Ischämie
mit oder ohne verschiede Konzentrationen an Xenon im Alter von 7
Tagen. Die Neuroprotektion ist selbst bei subanästhetischen Konzentrationen
offenkundig. Bei den Kontrolltieren wurde die Halsschlagader abgebunden,
jedoch wurde keine Hypoxie verabreicht. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ±SEM(n
= 5 – 8).
*P < 0,01 gegenüber 8% O2.
-
Die
Wirkung von 70% Xenon auf die neurologischen Funktionen, bestimmt
längere
Zeit nach dem hypoxisch-ischämischen
(HI) Krankheitsereignis, ist in 5 dargestellt.
Am postnatalen Tag 7 wurde die rechte Halsschlagader abgebunden,
und die Rattenbabys wurden für
90 min einer hypoxischen Umgebung ausgesetzt (8% Sauerstoff + 70%
Xe, Restanteil Stickstoff). Dreißig Tage nach dem Krankheitsereignis
wurden die Ratten im Hinblick auf ihre neuromotorische Funktion
bewertet, dies unter Verwendung von (A) einer Palette, beinhaltend
Tests der Griffbewegung, -Stärke
und der Schwebebalkenleistung (bewertet nach einer Skala von 0–9), und
(B) dem Gleichgewicht auf einem Drehstab, ein Standardtest des Gleichgewichts
und der neuromotorischen Funktion. Der Datenpunkt einer einzelnen
Ratte ist die Summe von drei Tests. Die horizontalen Balken zeigen
den Mittelwert für
jede Gruppe an.
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Die
neuroprotektive Wirkung (Verhältnis
von rechter Hemisphäre
zur linken), beobachtet mit N2 bzw. Xenon,
ist in 6 gezeigt, wenn Xenon 2 Stunden nach dem HI-Ereignis
verabreicht wird. In größerem Detail
zeigen die Daten, dass Xenon wirksam ist, eine Neuroprotektion bereitzustellen,
selbst wenn es 2 Stunden nach dem Ende der hypoxischen Phase verabreicht
wird. Dargestellt sind die Verhältnisse des
ipsilateralen/contralateralen Hemisphärengewicht im 14 Tage alten
Rattenhirn nach 90 min des hypoxisch-ischämischen Krankheitsereignisses
und dann 2 Stunden Erholungsphase, gefolgt von der Exposition gegenüber 70%
N2 oder 70% Xe + 30% O2 für 90 min
bei 7 Tage alten Tieren. Die Ergebnisse sind Mittelwerte ±SEM(n
= 6).
-
Die
Wirkung von milder Hypothermie auf die neuroprotektive Wirkung von
Xenon (LDH-Freisetzung
gegenüber
der Xenon-Konzentration, % atm) ist in 7 dargestellt.
Eine mäßige Hypothermie
erzeugt eine sehr große
und unerwartete Steigerung der Neuroprotektion durch Xenon. Die
Abkühlung
um 4 Grad steigert stark die Wirkung von Xenon beim Blockieren der
LDH-Freisetzung. In größerem Detail zeigt
diese Figur die Wirkung einer Kombination aus Xenon und Hypothermie
auf die durch Sauerstoff-Glukose-Verknappung (OGD) induzierte Freisetzung
von Laktatdehydrogenase (LDH). 7 zeigt
die Ergebnisse der Exposition neuronaler Kulturen gegenüber 75 Minuten
OGD in Gegenwart steigender Konzentrationen an Xenon, entweder bei 37°C (rot) oder
bei 33°C
(blau). Die ED50-Werte für Xenon bei 37°C gegenüber Xenon
bei 33°C
betrugen 35,9 +/– 2,15%
bzw. 11,5 +/– 2,0%
(Mittelwert ±SEM).
Die neuronale Verletzung wird als ein Prozentanteil der maximalen
LDH-Freisetzung nach 75 Minuten OGD und 6 Stunden Erholung in Abwesenheit
entweder von Xenon oder Hypothermie ausgedrückt. Die Punkte repräsentieren
Mittelwerte, mit Fehlerbalken, die die Standardfehler anzeigen.
-
Das
Ausmaß der
Temperaturabhängigkeit des
Prozesses ist in 8 gezeigt, die eine van't Hoff-Auftragung
des natürlichen
Logarithmus der LDH-Freisetzung, aufgetragen gegen die reziproke absolute
Temperatur, darstellt. Aus der Steigung einer solchen Auftragung
kann die Enthalpie-Veränderung
des Prozesses berechnet werden, wobei deren Größe ein Maß für die Temperaturabhängigkeit
ist. Die in rot dargestellten Daten zeigen die Wirkung der Temperatur
auf die LDH-Freisetzung in Abwesenheit von Xenon. Die Reduzierung
der Freisetzung bei Reduzierung der Temperatur ist erwartet, aber
mäßig. Wenn
12,5% Xenon anwesend sind, ist die Temperaturabhängigkeit sehr groß und unerwartet.
Hypothermie scheint daher die neuroprotektiven Wirkungen von Xenon
in hohem Maße
zu verstärken.
Dementsprechend legen die Ergebnisse nahe, dass Hypothermie und
Xenon synergistisch als neuroprotektive Mittel wirken.
-
Detailliertere
Studien sind in Beispiel 2 unten dargestellt.
-
BEISPIEL 2
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MATERIALIEN & METHODEN
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Diese
Studie ist konform mit dem United Kingdom Animals (Scientific Procedures)
Act von 1986 und wurde durch das Home Office (U.K.) genehmigt.
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Tiermodell der Hypoxie-Ischämie
-
Diese
Studie verwendete ein 7-Tage-altes (p7) Rattenmodell der fokalen
HI, bei dem das Muster der Hirnverletzung demjenigen der hypoxisch-ischämischen
Verletzung beim zeitlich normal geborenen menschlichen Neugeborenen ähnelt (Johnston, 1983).
-
p7-Sprague-Dawley-Rattenbabys
(Gewicht zwischen 10 und 14 g) von Harlan, U.K., wurden einem zuvor
beschriebenen Modell der HI-Verletzung (Levine, 1960; Rice et al,
1981) unterworfen. Kurz dargestellt, wurden die Rattenbabys mit
2% Isofluran betäubt,
bevor sie dem dauerhaften, unilateralen Abbinden der rechten Halsschlagader
unterzogen wurden, wobei hierfür
ein Mittellinien-Halseinschnitt und 5.0 Seidennahtmaterial verwendet
wurden. Sobald die Operation abgeschlossen war, wurden die Babys aus
der Betäubung
aufgeweckt und wurden bis zum Zeitpunkt des Versuchs zum Muttertier
zurückgebracht.
-
1
Stunde nach der Chirurgie wurden die Babys der Hypoxie ausgesetzt,
indem man sie in zweckgerichtet konstruierte, luftdichte Kammern
einsetzte, die partiell in ein 37°C-Wasserbad
eingetaucht wurde (9). Es wurde eine hypoxische
Zeitspanne von 90 Minuten gewählt,
da vorherige Experimente angezeigt hatten, dass hypoxisch-ischämische Schädigung,
wie gemessen durch das Hemisphärengewicht,
nach dieser Zeitspanne maximal ist. Die Hypoxie wurde durch einen
kontinuierlichen Fluss von befeuchtetem 8%igem Sauerstoff mit Stickstoff
als Restanteil induziert, und dieses Gemisch wurde alle 15 Minuten
durch einen Datex Ohmeda (Bradford, U.K.) überwacht. (Alle Gase wurden
von BOC bereitgestellt.)
-
Experimentelle Behandlungen
-
Nach
der HI wurden die Babys für
4 Stunden zur Erholung zu den Muttertieren zurückgesetzt, wonach sie für 90 Minuten
einer der unten genannten experimentellen Behandlungen unterzogen
wurden. Daten aus früheren
Experimenten zeigten, dass die optimale Zeit, bei der die Intervention
anzuwenden ist, entweder gleichzeitig mit der HI oder 4 Stunden danach
war. Es existierte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden
Zeitspannen, und somit wurde 4 h nach dem Krankheitsereignis als
der Zeitpunkt ausgewählt,
um die Intervention anzuwenden, da dieser für am klinisch relevantesten
gehalten wurde.
-
Die
Babys wurden für
16, 24 und 48 Stunden nach der Behandlung zu ihren Müttern zurückgesetzt,
bevor sie getötet
wurden (Northington et al, 2001) (10).
-
Kontrollen
-
Die
Kontrollgruppen bestanden aus (a) unbehandelten Geschwistertieren,
bei denen ein Einschnitt, jedoch kein Abbinden vorgenommen wurde (d.
h. scheinbehandelte Tiere), verwendet als Negativkontrollen, und
(b) Geschwistertieren, die HI, nicht jedoch der experimentellen
Intervention ausgesetzt wurden, um als Positivkontrollen zu dienen.
Diese Tiere wurden 90 Minuten bei 37°C und einem Gasgemisch, zusammengesetzt
aus 25% Sauerstoff und Stickstoff als Restanteil, ausgesetzt.
-
Versuchsratten
-
Bei
den Versuchsratten war es nach HI und der Erholung so, dass die
Versuchsratten 90 Minuten lang mit einer der fünf unten dargestellten experimentellen
Interventionen behandelt wurden. Jede der fünf Behandlungen wurde bei einer
separaten Gruppe von Ratten durchgeführt.
-
Behandlung mit Hypothermie
-
Die
Rattenbabys machten 90 Minuten der Behandlung mit milder Hypothermie
(33°C) durch. Ein
Baby wurde zufällig
ausgewählt,
und unter Isofluran und lokaler Betäubung wurde eine Temperatursonde
(Mini-Mitter Co. Inc., Bend, OR, USA) in den Cortex eingeführt und
mit einem Superklebstoff in Position gehalten. Alle Babys wurden
dann in die luftdichten Kammern (wie zuvor) eingebracht, und ein Gemisch
aus 25% Sauerstoff und Stickstoff als Restanteil wurde hindurchgepumpt.
Die Kammern wurden teilweise in ein Wasserbad eingetaucht, das so aufrechterhalten
wurde, dass es die Kortikaltemperatur der Babys auf exakt 33°C hielt,
wie gemessen durch die Temperatursonde und die Vital View Computersoftware.
Diese Temperatur wurde so ausgewählt,
dass sie „milde" Hypothermie repräsentiert und
wurde somit als klinisch bedeutsam eingestuft, da sie ein gutes
Gleichgewicht zwischen Nebenwirkungen und Nutzen bereitstellt. Nach
90-minütiger Behandlung
erhielten die Babys eine Erholungsphase bei ihrer Mutter, bis sie
getötet
wurden. Das Baby mit der in Position befindlichen Temperatursonde wurde
unmittelbar nach dem Versuch ausgesondert, und sein Gehirn wurde
nicht für
die Analyse verwendet.
-
Behandlung mit Xenon
-
Für die Behandlung
mit Xenon folgte man dem gleichen experimentellen Muster, jedoch
wurde anstelle der Hypothermie das Wasserbad auf 37°C gehalten,
und das Gasgemisch wurde für
90 Minuten durch 25% Sauerstoff plus 75% Xenon ersetzt. Das Gas
wurde einem zweckgemäß konstruierten
geschlossenen System zugeführt,
um ein Austreten von Xenon zu minimieren (9). Wiederum
wurden die Babys, bis sie getötet
wurden, zu ihren Müttern
zurückgesetzt.
-
Kombinationsprotokoll
-
Bei
dem Kombinationsbeispiel wurden die Ratten sowohl der Hypothermie
als auch Xenon gleichzeitig für
90 Minuten unterzogen. Wiederum wurden die Babys in luftdichte Kammern
eingesetzt, jedoch wurden die Temperaturen bei dieser Gelegenheit
auf 35°C
gehalten, und das Gasgemisch bestand aus 25% Sauerstoff, nur 20%
Xenon und Stickstoff als Restanteil. Für diese Temperatur und Xenonkonzentration
wurde in vorherigen Versuchen gezeigt, dass sie dem sich entwickelnden
Gehirn keinen neuroprotektiven Nutzen verleiht, wenn sie unabhängig voneinander
verwendet werden. Somit ist durch die Verwendung dieser Werte jedweder
neuroprotektive Nutzen ein Zeichen von Synergie zwischen den beiden
Mitteln. Nach der Behandlung wurden die Babys zu ihren Müttern zurückgebracht,
bis sie getötet
wurden.
-
Um
zu zeigen, dass die in der Kombinationsgruppe verwendeten Werte
keine Neuroprotektion verliehen, wenn sie unabhängig voneinander verwendet
wurden, wurden zwei weitere Gruppen von Versuchsratten verwendet:
eine Gruppe machte die Hypothermie (wie zuvor) bei 35°C durch,
und die andere Gruppe wurde Xenon bei einer Konzentration von 20%
ausgesetzt.
-
Gewebepräparation
-
Ernten des Gehirns
-
Die
Gehirne wurden 16, 24 und 48 h nach dem Ende des Versuchsprotokolls
entnommen.
-
Die
Tiere wurden mit einer Überdosis
an Pentobarbital (100 mg/kg) intraperitoneal getötet und dann mit 2,5 u/ml Heparin
in PBS über
transkardiale Perfusion durch den linken Ventrikel von Blut befreit. Darauf
folgte eine Perfusion mit 20 ml 4% Paraformaldehyd in PBS und nachfolgende
Gehirnentnahme. Die Gehirne wurden über Nacht im gleichen Fixiermittel
nachfixiert. Für
jede Zeitgruppe war die Anzahl an Kontroll- oder Versuchsgehirnen
gleichmäßig aufgeteilt,
wobei diese entweder als Gefrierschnitte für die Immunhistochemie in Scheiben
geschnitten oder für
die histologische Analyse in Paraffin eingebettet wurden. Um zwischen
den ipsilateralen und contra lateralen Hemisphären zu unterscheiden, wurde
eine Papierklammer verwendet, um ein Loch in der contralateralen,
nicht betroffenen (linken) Hemisphäre zu erzeugen, bevor geschnitten
wurde.
-
Paraffineinbettung
-
Nach
dem Fixieren wurden die Gehirne für die Histologie unter Verwendung
eines Histokinette 2000 Gewebeeinbettungsprozessors (Leica U.K., Ltd.,
Milton Keynes, U.K.) dehydriert und dann in Paraffin-Wachsblöcken eingebettet.
Die in Paraffin eingebetteten Gehirne wurden unter Verwendung eines Mikrotoms
(Leica, Deutschland) in Koronalschnitte mit einer Dicke von 5 μm geschnitten. 10.3 veranschaulicht die Gehirnregion, aus der
die Schnitte entnommen wurden. Es wurden etwa 20 Schnitte aus jedem
Gehirn in der Region des Hippocampus entnommen (da dies die Region
ist, die am empfindlichsten gegenüber HI-Verletzung ist), und
zwar etwa –3,6 mm
vom Bregma.
-
Gefrierschnitte
-
Sobald
die Gehirne über
Nacht nachfixiert worden waren, wurden sie in 30% Sucrose in PBS (enthaltend
außerdem
2 mg/ml an Natriumazid) frostgeschützt und im Kühlschrank
für 48
h oder bis sie auf den Boden des Röhrchens abgesunken waren, gelagert.
Die Gehirne wurden dann in O.C.T.-Verbindung (BDH, Poole, England)
bei –22°C gefroren,
und es wurden Koronalschnitte von 30 μm auf einem Gleitkryostaten
geschnitten (Bright Instrument Company Ltd., Huntingdon, U.K.).
Die geschnittenen Gehirne wurden im Kühlschrank in Wells gelagert,
die 0,1 M PBS und 1 mg/ml an Natriumazid enthielten, bevor sie für die Immunhistochemie
angefärbt
wurden (siehe unten).
-
Färbeprozeduren
-
Histologie
-
Die
in Paraffin eingebetteten Schnitte wurden auf Objektträger gebracht
und mit Cresylviolett für
die Histologie angefärbt,
wie zuvor beschrieben (Wilhelm et al, 2002).
-
Neuropathologische Analyse
von Nekrose und Apoptose
-
Histologische Mikroskopie
-
Die
neuronale Verletzung wurde durch die histologische Analyse von Paraffin-Gehirnscheiben, die
mit Cresylviolett angefärbt
worden waren, bestimmt. Cresylviolett ist ein basischer Farb stoff,
der an saure Komponenten des neuronalen Zytoplasmas, wie etwa RNA-reiche
Ribosomen, und auch an die Zellkerne und Nukleoli der Nervenzellen,
bindet. Diese Technik wurde verwendet, um die Zelllebensfähigkeit
zu bestimmen, und ob nicht-lebensfähige Zellen Apoptose oder Nekrose
auf Basis der validierten morphologischen Kriterien (Nakajima et
al, 2000) zeigen.
-
Jede
Versuchsgruppe bestand aus drei Zeitgruppen (16, 24, 48 h), und
jede Zeitgruppe enthielt drei Tiere (somit waren neun Tiere insgesamt
in jeder Versuchsgruppe). Es wurden pro Tier drei Scheiben aus der
Hirnregion ausgewählt,
die sich –3,6
mm vom Bregma befand (11). Die Scheiben wurden dann in
Zeitgruppen einsortiert und für
den Experimentator im Bezug auf die Intervention unkenntlich gemacht.
-
Zwei
Regionen von der ipsilateralen Seite jedes Gehirns wurden unter
Verwendung eines BX60-Lichtmikroskops (Olympus, Southall, U.K.) analysiert – eine im
Cortex und eine im Gyrus des Hippocampus (11). Es
wurde eine 40x Objektivlinse mit einem Gitterchen verwendet, um
die Gesamtzahl der Zellen, die in dem Gitter erschienen, auszuzahlen.
Die Zellen wurden aufgrund ihres morphologischen Erscheinungsbilds
entweder als lebensfähig,
apoptotisch oder nekrotisch einklassifiziert, und der Prozentanteil
jedes Zelltyps wurde für jede
der Gehirnregionen verzeichnet. Eine Axiocam-Digitalkamera (Zeiss,
Göttingen,
Deutschland) wurde zusammen mit dem Mikroskop verwendet, um Mikroskopiebilder
der Gehirnschnitte aufzunehmen.
-
Die
Kriterien der Zuordnung der Zellen zu jeder Kategorie waren wie
folgt (12):
- 1.
Zellen, die einen der beiden Typen von Zelltod (Apoptose oder Nekrose)
erlitten, nahmen die Cresylviolettfarbe intensiver auf als lebensfähige Zellen,
die regelmäßig geformt
und mit blassem Zytoplasma, sowie einem klar sichtbaren, dunkleren
Zellkern waren.
- 2. Zellen, die als apoptotisch einklassifiziert wurden, besaßen sehr
dunkel gefärbte,
geschrumpfte Zellkerne, die kugelig geformt waren, sowie eine intakte
Zellmembran, oft mit einer umgebenden Region der Vakuolen-Bildung.
- 3. Nekrotische Zellen jedoch, obwohl ebenfalls sehr intensiv
angefärbt,
besaßen
sehr unregelmäßig geformte,
vergrößerte Zellkerne.
-
Die
Anzahl apoptotischer, nekrotischer und lebensfähiger Zellen wurde als ein
Prozentanteil der Gesamtzellzahl ausgedrückt und für jeden Objektträger vermerkt.
Es wurde dann für
jedes Tier ein mittlerer Prozentwert aus den drei Objektträgern berechnet,
sodass jedes der drei Tiere in einer Zeitgruppe nur einen Wert besaß. Es wurde
ein weiterer Mittelwert aus diesen drei Tieren bestimmt, um nur
einen Wert für
jede Zeitgruppe zu erhalten, und es wurde die Standardabweichung
vermerkt.
-
Statistische Analyse
-
Die
Datenanalyse wurde unter Verwendung eines Einweg-ANOVA, gefolgt
von Student-Newman-Keuls,
wo es passend war, durchgeführt.
Ein p-Wert von p < 0,05
wurde als statistisch signifikant betrachtet.
-
ERGEBNISSE
-
Xenon und Hypothermie als
unabhängige
Mittel
-
Xenon wirkt im Neugeborenen
durch einen anti-apoptotischen Mechanismus neuroprotektiv
-
Die
mikroskopische Analyse von Hirnregionen des Cortex und Hippocampus
zeigte die neuroprotektiven Eigenschaften von Xenon durch das ähnliche
morphologische Erscheinungsbild von mit Xenon behandelten Gehirnen
im Vergleich zu scheinbehandelten Gehirnen, und den Unterschied
im Erscheinungsbild, wenn man dies mit Gehirnen von Ratten verglich,
die nicht mit Xenon behandelt worden waren (14). Durch
die Verwendung von Xenon bei seiner Maximalkonzentration (75%) wurde eine
tiefgreifende Neuroprotektion gegenüber hypoxischischämischer
Verletzung bei neugeborenen Ratten erreicht, und dies wurde mittels
histologischer Analyse von mit Cresylviolett angefärbten Hirnscheiben
quantifiziert. Die unabhängige
Verwendung dieser Xenonkonzentration verringerte in signifikantem Maße den apoptotischen
Zelltod und erhöhte
die Zahl lebensfähiger
Zellen. Nach 16 h war die Apoptose im Cortex von 36,5% ± 2,5%
bei den Positivkontrollen auf 8,5% ± 1,6% (p < 0,001) reduziert, und die Zahl lebensfähiger Zellen
stieg von 52,9% ± 2,3%
in Positivkontrollen auf 80,6% ± 0,2% (p < 0,001) (13A). Im
Gyrus wurde die Apoptose von 33,6% ± 1,8% bei den Positivkontrollen
auf 13,9% ± 2,4%
(p < 0,01) verringert,
und die Anzahl lebensfähiger
Zellen stieg von 56,5% ± 2,6%
bei den Positivkontrollen auf 77,1% ± 3,3% (p < 0,01) (13B).
Die 24 h- und 48 h-Gruppen (15 bzw.
16) zeigten ähnliche
Ergebnisse wie die 16 h-Gruppe, wobei Xenon eine statistisch signifikante
Anti-Apoptose zeigte,
wenn man dies mit den Positivkontrolltieren verglich, und zwar sowohl
im Cortex als auch im Gyrus.
-
Für die Anti-Nekrose
durch Xenon wurde gezeigt, dass sie im Cortex nach 48 Stunden statistisch signifikant
ist, wo es die Nekrose von 16,6% ± 0,2% bei den Positivkontrollen
auf 10,7% ± 0,4%
(p < 0,01) verringerte
(16A). Xenon war jedoch im Gyrus bei
48 h nicht anti-nekrotisch (16B).
Bei allen anderen Zeitgruppen (16 h und 24 h) war Xenon nicht antinekrotisch.
-
90 Minuten der 33°C-Hvpothermie nach moderater HI
ist ineffektiv
-
Es
wurde keine Neuroprotektion bei 33°C-Hypothermie nach 16 oder 24
h beobachtet (13 bzw. 15). Bei
16 h schien die Hypothermie eine signifikante anti-apoptotische
Wirkung im Cortex zu haben, jedoch, da die Zahl lebensfähiger Zellen
statistisch nicht verschieden gegenüber den Positivkontrolltieren
war, kann geschlussfolgert werden, dass diese Intervention keine
Neuroprotektion bereitstellte. Bei 48 h jedoch wirkte Hypothermie über einen
anti-nekrotischen Mechanismus im Cortex neuroprotektiv, reduzierte
die nekrotische Zellzahl von 16,6% ± 0,2% bei den Positivkontrollen
auf 12% ± 2,3%
und steigerte die Anzahl lebensfähiger
Zellen von 43% ± 3,4%
auf 52,3% ± 3,1%
(16A). Im Gyrus war es bei 48 h so,
dass Hypothermie Neuroprotektion in einer anti-apoptotischen Weise
bereitstellte (16B).
-
Xenon und Hypothermie in Kombination
-
Die Behandlung mit 20% Xenon alleine zeigt
keine Neuroprotektion
-
Im
Gegensatz zu den mit 75% Xenon erhaltenen Ergebnissen bietet 20%
Xenon keine neuroprotektive Wirkung. Bei Betrachtung der 17 ist
zu sehen, dass der Prozentanteil an Apoptose, der sich im Cortex
der 20% Xenon-Gruppe bei 16 h findet, 36% ± 5,7% beträgt, im Vergleich
zu 37% ± 2,5%
bei den Positivkontrolltieren (p > 0,05),
und der Prozentanteil an Lebensfähigkeit
51% ± 7,8%
im Vergleich zu 53% ± 2,3%
beträgt
(p > 0,05) (d. h.
es gibt keinen statistischen Unterschied zwischen der 20%-Gruppe und
der Positivkontroll-Gruppe). Die Daten für den Gyrus erbrachten sehr ähnliche
Ergebnisse.
-
Die Behandlung mit 35°C Hypothermie alleine zeigt keine
Neuroprotektion
-
35°C Hypothermie,
die alleine verwendet wird, ist unwirksam gegen HI und zeigt keinen
statistischen Unterschied in beiden der Hirnregionen, wenn man dies
mit Positivkontrollen vergleicht. Der Prozentanteil an Apoptose
beträgt
48% ± 10,1%
gegenüber
37% ± 2,5%
bei den Positivkontrollen, und der Prozentanteil der Zelllebensfähigkeit
beträgt
44% ± 10,3%
gegenüber
53% ± 2,3%.
-
Die
Behandlung mit einer Kombination aus 20% Xenon plus 35°C Hypothermie
zeigt synergistische Neuroprotektion über einen anti-apoptotischen Mechanismus.
Durch die Verwen dung nachweislich unwirksamer Interventionen entweder
mit Xenon (20%) oder Hypothermie (35°C) in Kombination wurde eine
tiefgreifende synergistische Neuroprotektion in beiden Hirnregionen
und über
alle drei Zeitgruppen (16, 24 und 48 h) über einen anti-apoptotischen
Mechanismus gezeigt. Eine post-ischämische Applikation der Kombinationsbehandlung
reduzierte in signifikanter Weise das Ausmaß des apoptotischen Zelltods
und steigerte den Anteil lebensfähiger
Zellen (siehe 17). Nach 16 Stunden im Cortex
wurde für die
Reduzierung der Apoptose aufgrund der Kombinationstherapie herausgefunden,
dass sich diese von 35,8% ± 5,7%
und 47,6% ± 10,1%
in der 20%-Xenon-Gruppe bzw. 35°C-Hypothermiegruppe auf
nur 7,2% ± 2%
in der Kombinationsgruppe belief (p < 0,01 bzw. p < 0,001), wobei die lebensfähigen Zellen
von 51% ± 7,8%
und 43,7% ± 10,3%
auf 82,3% ± 4,9%
(p < 0,01 in beiden
Gruppen) gesteigert wurden. Die Daten für den Gyrus erbrachten ähnliche
Ergebnisse (17B), abgesehen von der 24
h-Gruppe, die einen anti-nekrotischen und ebenso einen anti-apoptotischen
Schutz bereitzustellen schien.
-
In
Anbetracht der Tatsache, dass von den einzelnen Mitteln keine Neuroprotektion
bereitgestellt wurde, sind die Ergebnisse der Kombination erstaunlich
und übertreffen
das Erwartete sicher bei weitem. Das Ausmaß der Neuroprotektion, das
durch die Kombination zweier einzeln unwirksamer Interventionen
bereitgestellt wird, zeigt, dass in vivo zwischen Xenon und Hypothermie
Synergie besteht.
-
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