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TECHNISCHES GEBIET
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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Kautschukzusammensetzung und auf
einen Reifen, der dieselbe verwendet; spezifischer betrachtet bezieht
sie sich auf eine Kautschukzusammensetzung mit einer ausgezeichneten
Lebensdauer und Verarbeitungsfähigkeit.
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HINTERGRUND ZUM STAND DER
TECHNIK
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Bisher
ist ein synthetischer Polyisoprenkautschuk (IR) als ein synthetischer
Kautschuk entwickelt worden, welcher eine einem Naturkautschuk ähnliche
Struktur aufweist und welcher bei Kautschukartikeln, wie etwa bei
einem Reifen und dergleichen, eine breite Verwendung findet. Die
dynamischen Eigenschaften des Polyisoprenkautschuks sind hauptsächlich von
einem cis-1,4-Bindungsgehalt und einem Molekulargewicht abhängig, und
zusätzlich
zu dem Molekulargewicht ist die Verarbeitungsfähigkeit desselben von einem
Verzweigungsverhältnis,
einer Gelquantität
und so weiter abhängig.
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Obwohl
der synthetische Polyisoprenkautschuk die dem Naturkautschuk ähnliche
Struktur aufweist, wie dies oben erwähnt worden ist, beträgt der cis-1,4-Bindungsgehalt
des synthetischen Polyisoprenkautschuks höchstens ungefähr 98%,
während
der cis-1,4-Bindungsgehalt des Naturkautschuks nicht kleiner als 99%
ist, und man nimmt an, dass die dynamischen Eigenschaften des Polyisoprenkautschuks
denjenigen des Naturkautschuk wegen des geringfügigen Unterschiedes in der
Struktur unterlegen sind. Deshalb besteht weiterhin die Nachfrage
nach der Entwickelung von Polyisoprenkautschukarten, die einen höheren cis-1,4-Bindungsgehalt
und ausgezeichnete dynamische Eigenschaften aufweisen sollen. Weiterhin
besteht von einem Standpunkt der praktischen industriellen Anwendbarkeit
aus gesehen eine Nachfrage mach Polyisoprenkautschukarten, die ein
geringeres Verzweigungsverhältnis
und eine geringere Gelquantität
aber eine ausgezeichnete Verarbeitungsfähigkeit aufweisen.
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Obwohl
es bekannt ist, dass man eine Kautschukzusammensetzung mit einer
ausgezeichneten Ausgewogenheit zwischen der Verarbeitungsfähigkeit
und den dynamischen Eigenschaften durch ein Mischen von Polyisoprenkautschuk
mit natürlichem
Kautschuk erhält,
weist die Kautschukzusammensetzung ein dahingehendes Problem auf,
dass die dynamischen Eigenschaften der Kautschukzusammensetzung
in dem Maße verschlechtert
werden wie das Verhältnis
des Polyisoprenkautschuks in der Kautschukzusammensetzung heraufgesetzt
wird. Als eine Ursache für
solch eine Verschlechterung vermutet man einen Unterschied in der
Mikrostruktur, etwa einen 3,4-Bindungsgehalt
oder dergleichen zusätzlich
zu dem cis-1,4-Bindungsgehalt, einen Unterschied bei einem anderen
strukturellen Faktor, der von dem Naturkautschuk abgeleitet ist
und so weiter, aber es ist unklar, welcher der Hauptgrund sein soll.
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Andererseits
ist eine Technik zum Herstellen eines Polyisoprenkautschuks mit
einem cis-1,4-Bindungsgehalt
von nicht weniger als 98,5% entwickelt worden (siehe
WO 02/38635 A ). Ferner ist
jüngst
ein Polyisoprenkautschuk mit einem sehr hohen cis-1,4-Bindungsgehalt
entwickelt und angekündigt
worden, welcher ungefähr
100% cis-1,4-Bindungsgehalt aufweist (siehe Shojiro Kaita, Yoshiharu
Doi, Kumiko Kaneko, Akira Horiuchi und Yasuo Wakatsuki, Vortragszusammenfassung
der 83-ten jährlichen
Frühjahrssitzung
der Chemical Society of Japan; Institute of Physical and Chemical
Research (Institut für
physikalische und chemische Forschung), "A synhetic rubber for a future high-performance
tire has been accomplished" ("Ein synthetischer Kautschuk
für einen
zukünftigen
Hochleistungsreifen ist bewerkstelligt worden", [online], 18. März 2003, Internet URL:http://www.riken.go.jp/w-world/info/release/press/2003/030318/index.html).
Jedoch wurde die Ausgewogenheit zwischen den dynamischen Eigenschaften
und der Verarbeitungsfähigkeit
bei dieser Kautschukzusammensetzung, die aus einer Mischung von
Naturkautschuk und dem Polyisoprenkautschuk bestand, nicht besonders
in der offiziellen Gazette und bei der Bekanntmachung hervorgehoben,
so dass Unklarheit bezüglich
des industriellen Wertes besteht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist deshalb ein Ziel der Erfindung, eine Kautschukzusammensetzung
zu liefern, die einen Polyisoprenkautschuk mit einem sehr hohen
cis-1,4-Bindungsgehalt aufweist und eine ausgezeichnete Ausgewogenheit
zwischen den dynamischen Eigenschaften und der Verarbeitungsfähigkeit
aufweist.
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Die
Erfinder haben verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um
das oben dargelegte Ziel zu verwirklichen, und dabei haben sie entdeckt,
dass eine Kautschukzusammensetzung mit einem Polyisoprenkautschuk
in welchem der cis-1,4-Bindungsgehalt sehr hoch ist und in welchem
eine Mooney-Viskosität innerhalb eines
bestimmten Bereiches liegt, eine ausgezeichnete Ausgewogenheit zwischen
der Verarbeitungsfähigkeit und
den dynamischen Eigenschaften aufweist wie etwa Verschleißfestigkeit,
Lebensdauer und dergleichen ist, und als ein Ergebnis daraus ist
die Erfindung verwirklicht worden.
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Das
heißt,
die Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
umfasst als eine Kautschukkomponente (A) einen synthetischen Polyisoprenkautschuk
mit einem cis-1,4-Bindungsgehalt von nicht weniger als 99,0%, einem
3,4 Bindungsgehalt von nicht mehr als 0,5% und einer Mooney-Viskosität ML1+4 (100°C)
von 20–110
sowie als (B) einen natürlichen
Kautschuk.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
beträgt
ein Massenverhältnis
von (A) des synthetischen Polyisoprenkautschuks gegenüber einem
Gesamtgehalt von (A) des synthetischen Polyisoprenkautschuks und
(B) des natürlichen
Kautschuks [d. h. eine Masse von (A)/{eine Masse von (A) + eine
Masse von (B)} × 100]
5–60 Massenprozent.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung
der Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
beträgt
ein Gesamtgehalt an (A) des synthetischen Polyisoprenkautschuks
und (B) des natürlichen
Kautschuks in der Kautschukkomponente nicht weniger als 40 Massenprozent.
Man zieht es ferner vor, dass der Gesamtgehalt an (A) des synthetischen
Polyisoprenkautschuks und (B) des natürlichen Kautschuks in der Kautschukkomponente
nicht weniger als 80 Massenprozent beträgt.
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Ein
Füllmittel,
das in die Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung mit hinein
gemischt bzw. kompoundiert werden soll, ist nicht speziell begrenzt,
aber Füllmittel,
die gewöhnlich
in der Kautschukindustrie verwendet werden, etwa Carbon Black (Ruß), Silikat,
Tonerde, Aluminiumhydroxid, Ton, Calciumkarbonat und dergleichen,
können
verwendet werden. Als Carbon Black können verschiedene Qualitätsgrade
von Carbon Blacks wie etwa SAF, HAF, ISAF, FEF, GPF und so weiter
verwendet werden. Man sollte es vorziehen ein Carbon Black zu verwenden,
das eine spezifische Stickstoffadsorptionsoberfläche (N2SA
= nitrogen adsorption specific surface area) von nicht weniger als
70 m2/g aufweist. Das Silikat ist nicht
besonders begrenzt, aber nasses Silikat, trockenes Silikat und kolloidales
Silikat werden bevorzugt. Man wird es vorziehen, ein Silikat mit einer
spezifischen Stickstoffadsorptionsoberfläche (N2SA)
von nicht weniger als 180 m2/g zu gebrauchen.
Diese Füllmittel
können
alleine oder in einer Kombination von zweien oder mehreren derselben
verwendet werden. Eine Gesamtmenge dieser miteinander vermischter
Füllmittel
ist nicht kleiner als 10 Massenteile, vorzugsweise 30–120 Massenteile,
stärker
bevorzugt 40–80
Massenteile, bezogen auf 100 Massenteile der Kautschukkomponente.
Ferner soll die Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung vorzugsweise
mit Schwefel vernetzt werden können.
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Die
Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
ist geeignet für
eine Lauffläche
und/oder für ein
Ummantelungselement eines Reifens.
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Ferner
ist der Reifen entsprechend der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass die oben genannte Kautschukzusammensetzung bei einer Lauffläche oder
bei einem Ummantelungselement zur Anwendung gelangt.
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BESTE ART UND WEISE ZUR DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung wird jetzt unten im Detail beschrieben werden. Die Kautschukzusammensetzung
gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie umfasst; als eine Kautschukkomponente
(A) einen synthetischen Polyisoprenkautschuk mit einem cis-1,4-Bindungsgehalt
von nicht weniger als 99,0%, einem 3,4-Bindungsgehalt von nicht
mehr als 0,5% und einer Mooney-Viskosität ML1+4 (100°C) von 20–110, sowie
als (B) einen natürlichen
Kautschuk. Der in der Kautschukzusammensetzung enthaltene Polyisoprenkautschuk
(IR = isopren rubber) weist dynamische Eigenschaften auf die denjenigen
des natürlichen
Kautschuks gleich sind, weil der 1,4 Bindungsgehalt sehr hoch ist
und der 3,4 Bindungsgehalt sehr niedrig ist. Auch verfügt der Polyisoprenkautschuk über eine
ausgezeichnete Verarbeitungsfähigkeit,
weil die Mooney-Viskosität
innerhalb eines vorherbestimmten Bereiches liegt.
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Wenn
der cis-1,4-Bindungsgehalt des in der Kautschukzusammensetzung enthaltenen
Polyisoprenkautschuks kleiner als 99,0% ist, dann ist die Ausdehnungskristallinität niedrig,
und die dynamischen Eigenschaften verschlechtern sich. Wenn der
3,4-Bindungsgehalt des Polyisoprenkautschuks 0,5% überschreitet, dann
wird die Ausdehnungskristallinität
beschädigt
und die dynamischen Eigenschaften verschlechtern sich. Wenn die
Mooney-Viskosität
ML1+4 (100°C) kleiner als 20 ist, dann
verschlechtern sich die dynamischen Eigenschaften wie etwa die Verschleißfestigkeit,
Dauerhaftigkeit und dergleichen, während hingegen dann, wenn sie
110 überschreitet,
die Produktion schwierig ist und die Verarbeitungsfähigkeit
vermindert wird. Darüber
hinaus ist der Polyisoprenkautschuk nicht besonders begrenzt, aber
das zahlenmäßige Durchschnittsmolekulargewicht
desselben liegt vorzugsweise bei 50000–1500000, stärker bevorzugt
bei 100000–750000.
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Der
Polyisoprenkautschuk kann hergestellt werden durch ein Polymerisieren
des Isoprens in Anwesenheit eines Gadoliniummetallocen-Katalysators
unter Bezugnahme auf die oben beschriebene Vortragszusammenfassung
von Kaita et al. der 83-ten jährlichen
Frühjahrssitzung
der Chemical Society of Japan, eine Homepage des Instituts für physikalische
und chemische Forschung, "A
synthetic rubber for a future high performance tire has been acclompished" und so weiter. Zum
Beispiel wird (C5Me5)2Gd[(μ-Me)AlMe2(μ-Me)]2Gd(C5Me5)2 (Gadoliniummetallocenkatalysator) gemäß der von
Kaita, S.; Hou, Z.; Wakatsuki, Y. in der Presse Macromol. Rapid
Commun. beschriebenen Methode synthetisiert, und der resultierende
Gadoliniummetallocenkatalysator, [Ph3C][B(C6F5)4]
und AliBu3 werden
der Reihe nach in Toluol in einer Glasflasche unter einer inerten
Gasatmosphäre
aufgelöst
und die Glasflasche wird mit einem Verschluss abgeschlossen und
dann wird das Isoprenmonomer hinzugefügt, um die Polymerisation durchzuführen. Die
Polymerisation wird vorzugsweise unterhalb der Raumtemperatur durchgeführt. Wenn
die Polymerisationstemperatur gesenkt wird, dann erhöht sich
der cis-1,4-Bindungsgehalt des resultierenden Polyisoprenkautschuks.
Bei –40°C erhält man einen
Polyisoprenkautschuk mit einem cis-1,4-Bindungsgehalt von nicht weniger als
99,0% und einem 3,4-Bindungsgehalt von nicht mehr als 0,1%. Die
Mikrostruktur des Polyisoprenkautschuks kann durch 1H-NMR
und 13C-NMR analysiert werden.
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Der
Polyisoprenkautschuk kann auch durch ein Polymerisieren des Isoprens
hergestellt werden, dies bei einer Temperatur nicht höher als
5°C in Gegenwart
eines konjugierten Dienmonomers, eines organischen Phosphats eines
Metalls der seltenen Erden, eines Alkylaluminiums (Alkylierungsmittel)
und eines Alkylaluminiumhalids (Halogendonator bzw. -spender), wobei
das molare Verhältnis
des Alkylierungsmittels/des Salzes des seltenen Erdenmetalls innerhalb
eines Bereiches von 1–5
liegt gemäß der oben
genannten Patentschrift
WO02/3863A .
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Als
die Kautschukkomponente in der Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
werden erwähnt;
natürlicher
Kautschuk, Styrolbutadiencopolymerkautschuk (SBR), Polybutadienkautschuk
(BR), Acrylnitrilbutadienkautschuk (NBR), Ethylenpropylendienkautschuk
(EPDM), Butylkautschuk (IIR), halogenierter Butylkautschuk und dergleichen,
zusätzlich
zu dem obigen Polyisoprenkautschuk. Diese Kautschukkomponenten können allein
oder in einer Kombination von zweien oder von mehreren derselben
verwendet werden.
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In
der Kautschukkomponente in der Kautschukzusammensetzung gemäß dieser
Erfindung beträgt
ein Massenverhältnis
von (A) des synthetischen Polyisoprenkautschuks gegenüber einem
Gesamtgehalt von (A) des synthetischen Polyisoprenkautschuks und
von (B) des natürlichen
Kautschuks vorzugsweise 5–60
Massenprozent. Wenn das Verhältnis
von (A) des synthetischen Polyisoprenkautschuks kleiner als 5 Massenprozent
wird, dann ist die Wirkung des Zusammenmischens bzw. Kompoundierens
von (A) des synthetischen Polyisoprenkautschuks gering und der Ausgleich
zwischen den dynamischen Eigenschaften und der Verarbeitungsfähigkeit
wird nicht verbessert. Wenn das Verhältnis von (A) des synthetischen
Polyisoprenkautschuks 60 Massenprozent übersteigt, dann werden die
Verschleißfestigkeit
und die Lebensdauer der Kautschukzusammensetzung beeinträchtigt und
auch die Adhäsionseigenschaft
gegenüber
einer Rolle verschlechtert sich.
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Die
Kautschukkomponente in der Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
ist erforderlich, um (B) den natürlichen
Kautschuk zu enthalten, und eine Summe des Gehalts an (A) des synthetischen
Polyisoprenkautschuks und des Gehalts an (B) des natürlichen
Kautschuks beträgt
vorzugsweise nicht weniger als 40 Massenprozent der gesamten Kautschukkomponente,
stärker
bevorzugt nicht weniger als 80 Massenprozent. Wenn die Summe der
Gehalte weniger als 40 Massenprozent ausmacht, dann können die
Zielleistungen nicht erreicht werden.
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Die
Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
wird vorzugsweise mit nicht weniger als 10 Massenteilen, vorzugsweise
mit 30–120
Massenteilen, stärker
bevorzugt 40–80
Massenteilen des Füllmittels gemischt
(kompoundiert) werden, bezogen auf 100 Massenteile der Kautschukkomponente.
Als das Füllmittel können diejenigen
verwendet werden, die gewöhnlich
in der Kautschukindustrie zum Einsatz kommen, wie etwa Carbon Black,
Silikat, Tonerde, Aluminiumhydroxid, Ton, Calciumcarbonat und dergleichen,
aber die verstärkenden
Füllmittel
mit einer hohen verstärkenden
Wirkung wie etwa Carbon Black und Silikat werden bevorzugt. Diese
Füllmittel
können
alleine oder in einer Kombination von zweien oder mehreren derselben
verwendet werden. Wenn die Menge des verstärkenden, beigemischten Füllmittels
kleiner als 10 Massenteile ist, bezogen auf 100 Massenteile der
Kautschukkomponente, dann ist die Festigkeit der Kautschukzusammensetzung
unzulänglich
und die dynamischen Eigenschaften wie etwa Verschleißfestigkeit,
Lebensdauer und dergleichen werden schlechter. Darüber hinaus
beträgt
von einem Standpunkt der Bearbeitungsfähigkeit bei dem Walzen der
Kautschukzusammensetzung aus betrachtet die Menge des verstärkenden,
beigemischten Füllmittels
vorzugsweise 30–120
Massenteile, starker bevorzugt 40–80 Massenteile. Da die Kautschukzusammensetzung
gemäß der Erfindung
den Polyisoprenkautschuk mit einer ausgezeichneten Verarbeitungsfähigkeit enthält, kann
eine größere Menge
des Füllmittels
mit einer hohen verstärkenden
Wirkung hinzu gemischt werden. Die Kautschukzusammensetzung soll
auch vorzugsweise mit Schwefel vernetzt werden können. Ein vulkanisierter Kautschuk,
den man durch ein Vernetzen der Kautschukzusammensetzung mit Schwefel
erhalten hat, weist eine ausreichende Festigkeit als ein Reifenelement
auf.
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Als
das verstärkende
Füllmittel
nimmt man vorzugsweise ein Carbon Black mit einer spezifischen Stickstoffadsorptionsoberfläche (N2SA = nitrogen adsorption specific surface
area) von nicht weniger als 70 m2/g. Als
das Carbon Black mit der N2SA von nicht
weniger als 70 m2/g werden Carbon Blacks
des HAF Qualitätsgrades,
des ISAF Qualitätsgrades
und des SAF Qualitätsgrades
erwähnt.
Obwohl das Carbon Black mit der N2SA von
nicht weniger als 70 m2/g sich hinsichtlich
der verstärkenden
Wirkung des Kautschuks ausgezeichnet verhält, es aber hinsichtlich der
Verarbeitungsfähigkeit
wie etwa der Bearbeitungsfähigkeit
bei dem Walzen oder dergleichen unterlegen ist, weist die Kautschukzusammensetzung
gemäß der Erfindung
eine gute Verarbeitungsfähigkeit
sogar dann noch auf, wenn das Carbon Black mit der hohen verstärkenden
Wirkung hinzugemischt wird, weil die Kautschukzusammensetzung das
oben erwähnte
Polyisoprenkautschuk mit der ausgezeichneten Verarbeitungsfähigkeit
enthält.
Wenn die N2SA des Carbon Blacks kleiner
als 70 m2/g wird, dann ist die verstärkende Wirkung
des Kautschuks niedrig und die dynamischen Eigenschaften der Kautschukzusammensetzung
können
nicht ausreichend verbessert werden.
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Das
Silikat, das als ein verstärkendes
Füllmittel
für die
Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
verwendet wird, soll vorzugsweise eine spezifische Stickstoffadsorptionsoberfläche (N2SA) von nicht weniger als 180 m2/g
aufweisen. Wenn das Silikat mit einer spezifischen Stickstoffadsorptionsoberfläche (N2SA) von weniger als 180 m2/g
verwendet wird, dann kann die ausreichende verstärkende Wirkung nicht erreicht werden.
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Zusätzlich zu
der obigen Kautschukkomponente und zu dem obigen verstärkenden
Füllmittel
wie etwa dem Carbon Black und dem Silikat kann die Kautschukzusammensetzung
der Erfindung in geeigneter Weise mit Zusatzstoffen vermischt werden,
die gewöhnlich
in der Kautschukindustrie verwendet werden wie etwa ein Mittel zur
Vulkanisierung, ein Mittel zur Vulkanisierungsbeschleunigung, ein
Antioxidans, ein die Vorvernetzung hemmendes Mittel, ein Weichmacher,
Zinkoxid, Stearinsäure,
ein Silanhaftvermittler und dergleichen, dies innerhalb eines Umfangs,
der das Ziel der Erfindung nicht beeinträchtigt. Als Zusatzstoff können vorzugsweise jene
Stoffe verwendet werden, die kommerziell erhältlich sind. Darüber hinaus
kann die Kautschukzusammensetzung dadurch hergestellt werden, dass
man die Kautschukkomponente mit den verschiedenen säuberlich ausgewählten Zusatzstoffen
zusammenmischt, wenn dies notwendig ist, und indem man dann zermahlt,
erwärmt,
extrudiert und so fort.
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Die
Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung
kann auf alle Kautschukelemente aufgetragen werden, die Bestandteile
des Reifens sind wie etwa auf eine Lauffläche, ein Ummantelungselement
und dergleichen. Unter diesen Reifenelementen ist die Kautschukzusammensetzung
für die
Lauffläche
geeignet und dieselbe wird vorzugsweise für eine Außenkautschukschicht und eine
Basiskautschukschicht bei einer Laufflächenstruktur aus zwei Schichten
verwendet. Die Kautschukzusammensetzung gemäß der Erfindung kann auch auf
alle Ummantelungselemente aufgetragen werden, weil die Verarbeitungsfähigkeit
gut ist und sie ist besonders geeignet für ein sich ausdehnendes Element
wie etwa ein Band, eine Karkassenschicht, eine den Reifengürtel verstärkende Schicht
oder dergleichen. Ferner eignet sich die Kautschukzusammensetzung
gemäß der Erfindung
für ein
extrudiertes Element, etwa für
ein Dämpfungselement
aus Kautschuk, ein Kautschukwulstfüller oder dergleichen.
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Der
Reifen gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass bei ihm die obige Kautschukzusammensetzung
verwendet wird, und er ist besonders geeignet als ein Reifen fit
schwere Beanspruchungen. Da bei dem Reifen gemäß der Erfindung die obige Kautschukzusammensetzung
mit einer guten Verarbeitungsfähigkeit
zum Einsatz kommt, ist die Produktivität gut. Da die Kautschukzusammensetzung
sich auch ausgezeichnet hinsichtlich der dynamischen Eigenschaften
verhält,
sind die Verschleißfestigkeit
und die Lebensdauer ausgezeichnet. Der Reifen gemäß der Erfindung
ist nicht besonders eingeschränkt,
soweit die obige Kautschukzusammensetzung verwendet wird, und er
kann durch das gewöhnliche
Verfahren hergestellt werden.
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Die
folgenden Beispiele werden zum Zwecke der Darstellung der Erfindung
und nicht zur Begrenzung derselben beschrieben.
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Produktionsbeispiel 1 des Polyisoprens
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In
eine Druckglasflasche von einem Liter, die ausreichend mit einer
inerten Gasatmosphäre
getrocknet worden ist, füllt
man ein; 1,29 g Dimethylaluminium-(μ-Dimethyl)-bis(pentamethylcyclopentadienyl)gadolinium [(C5Me5)2Gd(μ-Me)2AlMe2] und 2,31
g Triphenylcarboniumtetrakis(pentafluorphenyl)borat [[Ph3C][B(C6H5)4]], welche in
250 mL Toluol aufgelöst
werden. Zu der resultierenden Lösung
werden 25 ml einer Toluollösung
von 1 M Tributylaluminium hinzugegeben, was man dann während einer
Zeitdauer von 1 Stunde bei Raumtemperatur stehen lässt und
dann auf –20°C abkühlt. Zu
der Lösung
werden 340 g einer Toluollösung
von Isopren hinzu gegeben, die auf 12,5 Massenprozent angepasst
ist, um die Polymerisation bei –20°C während einer Zeitdauer
von 3 Stunden durchzuführen.
Dann werden 2 ml einer 5% Lösung
eines Antioxidans BHT in Methanol hinzugefügt, um die Reaktion zu stoppen,
und ferner wird die erneute Ausfällung
in Ethanol ausgeführt, welches
eine kleine Menge an Salzsäure
enthält.
Das isolierte Polymer wird an der Luft in einer Luftströmungskammer
getrocknet und dann bei 60°C
in einem Vakuumofen während
einer Zeitdauer von 4 Stunden getrocknet, um 38,7 g Polyisoprenkautschuk
A mit einer Ausbeute von 91% zu erzielen.
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In
dem Polyisoprenkautschuk A beträgt
das zahlengemittelte Molekulargewicht (Mn) nach GPC 982600 und das
Verhältnis
Mw/Mn 2,01. Wenn die Mikrostruktur aus einem Integrationsverhältnis von 15,5–16,5 ppm
(1,4-trans Einheit), 18,0–19,0
ppm (3,4-Einheit) und 23,0–24,0
ppm (1,4-cis Einheit) bestimmt wird, dann beträgt der cis-1,4 Bindungsgehalt
99,6%, der trans-1,4 Bindungsgehalt 0% und der 3,4 Bindungsgehalt
0,4%.
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Ferner
beträgt
die Mooney-Viskosität
ML1+4 (100°C) des resultierenden Polyisoprenkautschuks
81, wenn sie gemäß JIS K6300
gemessen wird.
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Eine
Kautschukzusammensetzung wird zubereitet gemäß einem in der Tabelle 1 gezeigten
Zusammenmischungsrezept, indem man den obigen Polyisoprenkautschuk
verwendet, und die Verarbeitungsfähigkeit, Verschleißfestigkeit
und Lebensdauer der Kautschukzusammensetzung werden nach den folgenden
Verfahren bewertet.
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(1) Verarbeitungsfähigkeit (WALZschrumpftest)
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Ein
ungehärteter
Kautschuk wird auf eine 3 Zoll Rolle mit einer Rollentemperatur
von 70°C
in einem Intervall von 2 mm gewickelt, und die Rolle wird in Rotation
versetzt. Nachdem die Rotation gestoppt ist, lässt man die Rolle während einer
Zeitdauer von 1 Minute stehen, und dann schneidet man eine Kautschukprobe an
einer Linie von 6 cm heraus. Nachdem die Kautschukprobe während einer
Zeitdauer von 3 Minuten stehen gelassen worden ist, wird das Ausmaß der Schrumpfung
der Linie mit 6 cm gemessen und das Ergebnis wird durch einen Index
auf der Basis gezeigt, das vergleichende Beispiel 6 hat den Indexwert
100. Je größer der Wert
des Index ist, desto besser ist die Schrumpfeigenschaft und desto
besser die Verarbeitungsfähigkeit.
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(2) Verschleißfestigkeit
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Das
Verschleißausmaß wird bei
Raumtemperatur durch eine Lamborn-Abnutzungstestmaschine gemäß JIS K6264
gemessen, und dann wird eine inverse Zahl des Verschleißbetrages
berechnet und durch einen Index auf der Basis gezeigt, das vergleichende
Beispiel 6 hat den Indexwert 100. Je größer der Wert des Index ist,
desto kleiner ist der Verschleißbetrag
und desto besser die Verschleißfestigkeit.
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(3) Dauerhaftigkeit (widerstand gegenüber einem
Risswachstum durch biegen)
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Der
Test des Risswachstums durch Biegen wird gemäß JIS K6260 ausgeführt, um
die Biegezahl zu messen, bis dass die Risslänge 12 cm groß wird,
was durch einen Index auf der Basis gezeigt wird, das vergleichende
Beispiel 6 hat den Indexwert 100. Je größer der Wert des Index ist,
desto größer ist
die Biegezahl und desto besser der Widerstand gegenüber einem
Risswachstum durch Biegen und desto besser die Lebensdauer.
- *1
Hergestellt nach dem obigen Produktionsbeispiel 1 von Polyisopren.
- *2 IR2200, hergestellt durch die JSR Corporation, cis-1,4-Bindungsgehalt
= 98,0%, 3,4-Bindungsgehalt
= 2,0%, ML1+4 (100°C) = 82.
- *3 N339, das von Tokai Carbon Co., Ltd hergestellt wird. N2SA = 93 m2/g.
- *4 N-(1,3-dimethylbutyl)-N'-phenyl-p-phenylendiamin,
hergestellt von Ohuchi Shinkou Kagaku Co., Ltd., Nocrac 6C.
- *5 N,N'-Dicyclohexyl-2-benzothiazolylsulfenamid,
hergestellt von Ohuchi Shinkou Kagaku Co., Ltd., Noccler DZ.
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Wie
man aus der Tabelle 1 ersehen kann, ist die Verarbeitungsfähigkeit
bei den Kautschukzusammensetzungen der Beispiele stark verbessert
im Vergleich zu der Kautschukzusammensetzung des vergleichenden
Beispiels 6, und die Verschlechterung der Verschleißfestigkeit
und der Lebensdauer wird unterdrückt
und der Ausgleich zwischen der Verarbeitungsfähigkeit und den dynamischen
Eigenschaften ist gut. Andererseits ist die Verarbeitungsfähigkeit
bei den Kautschukzusammensetzungen der vergleichenden Beispiele
1–5 verbessert
im Vergleich zu der Kautschukzusammensetzung des vergleichenden
Beispiels 6, aber die Verschlechterung der Verschleißfestigkeit
und der Lebensdauer ist groß.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Gemäß der Erfindung
können
Kautschukzusammensetzungen geliefert werden, die einen ausgezeichneten
Ausgleich zwischen der Verarbeitungsfähigkeit und den dynamischen
Eigenschaften wie etwa Verschleißfestigkeit, Lebensdauer und
dergleichen aufweisen und die dadurch gekennzeichnet sind, dass
sie einen Polyisoprenkautschuk mit einem sehr hohen cis-1,4-Bindungsgehalt,
einem sehr niedrigen 3,4 Bindungsgehalt und mit einer Mooney-Viskosität in einem
spezifizierten Wertebereich umfassen. Es können auch Reifen mit einer
ausgezeichneten Produktivität,
Verschleißfestigkeit
und Lebensdauer durch die Verwendung solch einer Kautschukzusammensetzung
geliefert werden.