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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung zur Steuerung
der Verstellung eines optischen Gerätes wie eines bei Fernsehkameras
und Videokameras verwendeten Zoomobjektivs.
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Bei
einem System mit vorderer Fokussierung, bei dem eine Fokussierlinseneinheit
in Bezug zu einer Vergrößerungsänderungslinseneinheit
auf der Motivseite angeordnet ist, findet bei einer Änderung
der Vergrößerung keine
Verstellungsänderung des
Objektivtubus statt, sodass ein solches System mit vorderer Fokussierung
bei manueller Fokussierung sehr zweckmäßig ist und daher in weitem
Umfang bei Zoomlinsen für
kommerzielle Verwendungszwecke sowie für Fernsehkameras Verwendung
findet, bei denen eine manuelle Bedienung von wesentlicher Bedeutung
ist.
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Demgegenüber hat
ein System mit hinterer Fokussierung, bei dem eine Fokussierlinseneinheit
in Bezug zu einer Vergrößerungsänderungslinseneinheit
auf der Bildseite (d.h. auf der Seite der Bildebene) angeordnet
ist, den Vorteil, dass in diesem Falle Abmessungen und Gewicht der
Fokussierlinseneinheit verringert werden können, sodass ein solches System
mit hinterer Fokussierung bei Zoomobjektiven mit einem sogenannten
Autofokussystem weit verbreitet ist.
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Mit
zunehmenden Anforderungen an die Bildaufnahmebedingungen sowie die
Bedienungspersonen von Zoomobjektiven für eine Fernsehkamera werden
in jüngerer
Zeit auch höhere
Anforderungen an die Bedienbarkeit und Vielseitigkeit gestellt,
wobei insbesondere ein steigender Bedarf an Geräten besteht, die sowohl eine
manuelle Fokussierung bzw. Scharfeinstellung (die nachstehend vereinfacht
auch als "MF" bezeichnet wird)
als auch eine automatische Scharfeinstellung bzw. Fokussierung (die
nachstehend vereinfacht auch als Autofokussierung bzw. als "AF" bezeichnet wird)
ermöglichen.
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Weiterhin
ist aus der
japanischen Patentschrift
2 561 637 sowie der
japanischen
Gebrauchsmusterschrift S62(1987)-43 286 eine Zoomobjektivanordnung
bekannt, bei der eine AF-Linseneinheit
in Bezug zu einer Vergrößerungsänderungslinseneinheit
auf der Bildseite und eine MF-Linseneinheit im Vergleich zu der
Vergrößerungsänderungslinseneinheit
auf der Motivseite angeordnet sind, wodurch ein Zoomobjektiv erhalten
wird, das zwischen einem AF-Betrieb und einem MF-Betrieb umschaltbar
ist.
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Dieses
Zoomobjektiv mit AF/MF-Umschaltung umfasst von der Motivseite her
gesehen eine erste Fokussierlinseneinheit zur manuellen Fokussierung,
eine Vergrößerungsänderungslinseneinheit, die
zur Vergrößerungsänderung
entlang der optischen Achse verstellbar ist, eine Korrektionslinseneinheit
zur Korrektur von Veränderungen
der Bildebene auf Grund der Vergrößerungsänderung sowie eine Relaislinseneinheit
zur Herbeiführung
einer Abbildung auf einem Bildaufnahmeelement wie einem CCD-Sensor
oder einem C-MOS-Sensor. Außerdem ist
in der Relaislinseneinheit eine zweite Fokussierlinseneinheit zur
Autofokussierung angeordnet.
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In
einem MF-Modus wird die zweite Fokussierlinseneinheit in einer vorgegebenen
Stellung festgehalten, während
die Fokussierung durch manuelle Verstellung der ersten Fokussierlinseneinheit
stattfindet.
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Wenn
sodann von dem MF-Modus auf den AF-Modus umgeschaltet wird, wird
die erste Fokussierlinseneinheit in der Stellung festgehalten, in
der die Umschaltung erfolgt ist, wobei eine Autofokussierung durch
Verstellung der zweiten Fokussierlinseneinheit mit Hilfe eines Motors
erfolgt. Wenn sodann vom AF-Modus wieder auf den MF-Modus umgeschaltet
wird, wird die zweite Fokussierlinseneinheit automatisch in die
vorstehend beschriebene vorgegebene Position zurückgeführt und in Verbindung mit dieser
Umschaltung festgehalten.
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Wenn
jedoch bei der Umschaltung vom AF-Modus auf den MF-Modus z.B. die erste
Fokussierlinseneinheit in der Unendlich-Stellung festgehalten wird,
während
die bei der AF-Steuerung auf ein in der Entfernung unendlich befindliches
Motiv eingestellte zweite Fokussierlinseneinheit automatisch in eine
andere vorgegebene Stellung als die Unendlich-Stellung zurückgeführt wird,
tritt zwangsläufig eine
Defokussierung auf.
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Diese
Defokussierung kann im allgemeinen behoben werden, indem die erste
Fokussierlinseneinheit manuell in eine im Tele-Bereich ermittelte Scharfstellposition
verstellt wird. Wenn jedoch bei der Aufnahme eines Bildes im Weitwinkelbereich
vom AF-Modus auf den MF-Modus umgeschaltet wird, muss die Bedienungsperson
der Kamera in diesem Falle zunächst
einen Zoomvorgang in den Tele-Bereich und sodann einen manuellen
Fokussiervorgang ausführen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Verstellungssteuereinrichtung
für ein optisches
Gerät anzugeben,
durch die ermöglicht wird,
dass eine etwaige Defokussierung bei einer Umschaltung von einem
AF-Modus in einen MF-Modus unauffällig bleibt.
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Darüber hinaus
liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Verstellungssteuereinrichtung
für ein
optisches Gerät
anzugeben, die im Falle einer Defokussierung bei der Umschaltung
vom AF-Modus auf den MF-Modus eine schnelle Korrektur dieser Defokussierung
ermöglicht.
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Aus
der
EP 0 439 219 ist
ein Fokussiersteuersystem für
eine Kamera mit einer automatischen und einer manuellen Steuerung
bekannt, bei dem ein vorderes Linsenglied und ein Hauptlinsenglied
verstellbar sind. Durch Verstellung des Hauptlinsengliedes sowohl
im Rahmen eines automatischen Steuermodus als auch in einem von
zwei Bedienungsbereichen eines manuellen Steuermodus kann eine Fokussiersteuerung
in einem großen
Bereich erhalten werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird somit eine Verstellungssteuereinrichtung für ein optisches
Gerät gemäß Patentanspruch
1 angegeben.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild des Aufbaus eines Bildaufnahmesystems gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 ein
Ablaufdiagramm, das den Verarbeitungsablauf einer MF/AF-Modusumschaltung
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
veranschaulicht,
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3 den
Zustand einer Zoomobjektivanordnung in einem AF-Modus gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel,
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4 einen
Umschaltvorgang von einem AF-Modus auf einen MF-Modus bei dem ersten
Ausführungsbeispiel,
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5 den
Zustand einer Zoomobjektivanordnung im MF-Modus bei dem ersten Ausführungsbeispiel,
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6 ein
Ablaufdiagramm, das den Verarbeitungsablauf einer MF/AF-Modusumschaltung
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht, und
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7 die
Verarbeitung einer Umschaltung vom AF-Modus auf den MF-Modus gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel.
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Unter
Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen
werden nun Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
beschrieben.
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Erstes Ausführungsbeispiel
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1 zeigt
eine schematische Darstellung des Aufbaus eines ein erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung darstellenden Bildaufnahmesystems, das aus einer Zoomobjektivanordnung 30,
einer Kamera 50, in der die Zoomobjektivanordnung 30 angebracht
ist, und einer in der Zoomobjektivanordnung 30 angeordneten
Verstellungssteuereinheit 60 besteht.
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Von
der Motivseite her gesehen, bezeichnen bei der Zoomobjektivanordnung 30 die
Bezugszahl 1 eine erste Fokussierlinseneinheit zur Fokussierung durch
manuelle Betätigung,
die Bezugszahl 2 eine Zoomlinseneinheit, die eine zur Vergrößerungsänderung
entlang der optischen Achse verstellbare Vergrößerungsänderungslinseneinheit 2a und
eine Korrektionslinseneinheit 2b zur Korrektur einer durch die
Vergrößerungsänderung
hervorgerufenen Bildebene umfasst, die Bezugszahl 3 eine
Blendeneinheit zur Einstellung der Lichtmenge und die Bezugszahl 4 eine
Relaislinseneinheit, die zu Abbildungszwecken vorgesehen ist.
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Außerdem umfasst
die Zoomobjektivanordnung 30 einen Zwischenraum bzw. Bereich
SP in den eine sogenannte Erweiterungslinse oder Extenderlinse 5 entnehmbar
eingesetzt werden kann, deren Funktion darin besteht, den Brennweitenbereich
des gesamten Zoomlinsensystems zu verändern. Die Relaislinseneinheit 4 besteht
hierbei aus einer vorderen Relaislinseneinheit 4a, die
in Bezug zu dem Bereich SP (der Extenderlinse 5) auf der
Motivseite angeordnet ist, und einer hinteren Relaislinseneinheit 4b,
die in Bezug zu dem Bereich SP auf der Seite der Bildebene (der
Kameraseite) angeordnet ist.
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Die
Bezugszahl 6 bezeichnet eine in der hinteren Relaislinseneinheit 4b angeordnete
zweite Fokussierlinseneinheit 6, die im Rahmen einer AF-Steuerung
verstellt wird. Die erste Fokussierlinseneinheit 1, die
zweite Fokussierlinseneinheit 6, die Vergrößerungsänderungslinseneinheit 2,
die Blendeneinheit 3 und die Relaislinseneinheit 4 (sowie
die Extenderlinse 5) bilden hierbei ein optisches Zoomobjektivsystem.
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Bei
der Kamera 50 bezeichnet die Bezugszahl 7 ein
Bildaufnahmeelement wie einen CCD-Sensor oder einen C-MOS-Sensor, durch den
eine fotoelektrische Umsetzung eines von der Zoomobjektivanordnung 30 abgebildeten
Motivbildes in ein elektrisches Signal erfolgt. Die Bezugszahl 8 bezeichnet eine
Bildsignal-Verarbeitungsschaltung, die das von dem Bildaufnahmeelement 7 abgegebene
elektrische Signal in ein Bildsignal umsetzt.
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Die
Bezugszahl 9 bezeichnet eine AF-Beurteilungseinheit, die
auf der Basis des von der Bildsignal-Verarbeitungsschaltung 8 verarbeiteten
Bildsignals ein AF-Beurteilungswertsignal
erzeugt, das die Schärfe
(den Kontrastzustand) des Motivbildes angibt.
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Bei
der Verstellungssteuereinheit 60 bezeichnet die Bezugszahl 10 einen
zur Verstellung der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 vorgesehenen
Fokussiermotor, während
die Bezugszahl 11 eine Steuereinrichtung in Form einer
Zentraleinheit (CPU) bezeichnet. Die Bezugszahl 12 bezeichnet
einen Speicher, in dem eine nachstehend noch näher beschriebene erste vorgegebene
Stellung bzw. Position der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 sowie
für eine AF-Steuerung erforderliche
Daten usw. gespeichert werden.
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Der
Fokussiermotor 10 kann hierbei aus einem Schrittmotor oder
einem Gleichstrommotor bestehen. Falls ein Schrittmotor Verwendung
findet, wird eine Anfangsposition durch einen Rückstellschalter eingestellt
und die Position der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 sodann
durch Zählung
von Impulsen des Schrittmotors aus dieser Ausgangsposition gesteuert.
Bei Verwendung eines Gleichstrommotors wird die Position der zweiten
Fokussierlinseneinheit 6 dagegen gesteuert, indem die Stellung
der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 mit Hilfe eines Stellungsgebers
erfasst wird.
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Die
Bezugszahl 13 bezeichnet einen Zoommotor zur Verstellung
der Zoomlinseneinheit 2. Obwohl dies nicht dargestellt
ist, wird von dem Zoommotor 13 in der Praxis ein Nockenring
angetrieben, wobei zwei Arten von in dem Nockenring ausgebildeten Nocken
die Vergrößerungsänderungslinseneinheit 2a und
die Korrektionslinseneinheit 2b zur Beschreibung verschiedener geometrischer
Orte (siehe 4) verstellen. Die Bezugszahl 14 bezeichnet
einen Betriebsart-Umschalter bzw. Modus-Umschalter zur Herbeiführung einer
Umschaltung zwischen einem AF-Modus und einem MF-Modus, wobei die Zentraleinheit
(CPU) 11 ständig überwacht,
ob der Betriebsart-Umschalter 14 auf die Seite des AF-Modus
oder die Seite des MF-Modus geschaltet ist.
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Der
Zoommotor 13 kann hierbei ebenfalls aus einem Schrittmotor
oder einem Gleichstrommotor mit einem Stellungsgeber bestehen.
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Nachstehend
werden Betrieb und Wirkungsweise der Zentraleinheit (CPU) 11 unter
Bezugnahme auf das Ablaufdiagramm gemäß 2 sowie
unter Bezugnahme auf die 3 bis 5 näher beschrieben.
Wie 2 zu entnehmen ist, beurteilt die Zentraleinheit 11 zunächst, ob
der Betriebsart-Umschalter 14 auf den AF-Modus oder den
MF-Modus eingestellt
ist (Schritt (in der Figur abgekürzt
mit "S" bezeichnet) 101),
wobei der Ablauf im Falle der Einstellung des AF-Modus auf einen
Schritt S102 übergeht,
bei dem ein AF-Modus-Kennzeichen gesetzt wird, das die Durchführung des
AF-Modus anzeigt.
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Die
Zentraleinheit 11 steuert sodann die AF-Beurteilungseinheit 9 zur Erzeugung
eines AF-Beurteilungswertsignals
an. Anschließend
steuert die Zentraleinheit 11 den Fokussiermotor 10 in eine
Stellung, bei der das eingegebene AF-Beurteilungswertsignal einen
Maximalwert erreicht und verstellt die zweite Fokussierlinseneinheit 6 in
eine Scharfeinstellungsposition (S103). Auf diese Weise wird eine
AF-Steuerung in Form einer sogenannten "Kontrasterfassungsmethode" oder in Form eines
sogenannten "TV-AF-Systems" oder "Gradientensystems" durchgeführt.
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3 zeigt
einen Zustand der Zoomobjektivanordnung bei der Durchführung der
AF-Steuerung (wobei jedoch die Extenderlinseneinheit 5 nicht vorhanden
ist). Hierbei verbleibt die erste Fokussierlinseneinheit 1 im
Stillstand, solange sie nicht von einer Bedienungsperson der Kamera
manuell betätigt wird.
Der Ablauf kehrt sodann zum Schritt S101 zurück.
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Wenn
dagegen im Schritt S101 festgestellt wird, dass der Betriebsart-Umschalter 14 auf
den MF-Modus eingestellt ist, geht der Ablauf auf einen Schritt
S104 über,
bei dem ermittelt wird, ob es sich bei der vorherigen Betriebsart
um den AF-Modus gehandelt hat oder nicht. Diese Beurteilung erfolgt durch
Feststellung, ob das vorstehend beschriebene AF-Modus-Kennzeichen
gesetzt ist oder nicht.
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Wenn
hierbei festgestellt wird, dass es sich bei der vorherigen Betriebsart
nicht um den AF-Modus (sondern um den MF-Modus) gehandelt hat, kehrt
der Ablauf zum Schritt S101 zurück. 5 zeigt einen
Zustand der Zoomobjektivanordnung 60 im MF-Modus.
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Wenn
dagegen im Schritt S104 (unmittelbar nach einer Umschaltung des
AF-Modus auf den MF-Modus) festgestellt wird, dass es sich bei der
vorherigen Betriebsart um den AF-Modus handelt, geht der Ablauf
auf einen Schritt S105 über,
bei dem zunächst
die AF-Steuerung beendet wird, woraufhin die Zentraleinheit 11 in
einem Schritt S106 das AF-Modus-Kennzeichen zurückstellt.
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Der
Ablauf geht sodann auf einen Schritt S107 über, bei dem die Zentraleinheit 11 den
Fokussiermotor 10 dahingehend ansteuert, dass die zweite Fokussierlinseneinheit 6 im
Rahmen einer AF-Steuerung in die in dem Speicher 12 vorgespeicherte
erste vorgegebene Position verstellt wird. Diese erste vorgegebene
Position stellt die Unendlich-Position
der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 dar, wenn die Zoomposition
durch die Weitwinkel-Endstellung gegeben ist, d.h., eine Scharfeinstellungsposition
im Unendlich-Bereich der zweiten Fokussierlinseneinheit 6,
wenn die Zoomposition von der Weitwinkel-Endstellung gebildet wird.
Die diese erste vorgegebene Position betreffende Information ist
hierbei im Speicher 12 gespeichert. Außerdem kann die erste vorgegebene
Position auch durch eine Auflagemaß-Einstellposition der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 gegeben
sein. Diese Auflagemaß-Einstellposition
stellt eine Einstellposition der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 dar,
bei der ein Scharfeinstellzustand in Bezug auf ein optisches Motiv
erhalten wird, wenn als Zoomzustand ein Weitwinkelzustand vorliegt.
Die Einstellpositionsinformation kann hierbei als erste vorgegebene
Position im Speicher 12 gespeichert werden. Sodann wird
die zweite Fokussierlinseneinheit 6 in der ersten vorgegebenen
Position festgehalten.
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In
einem nächsten
Schritt S108 steuert die Zentraleinheit 11 sodann den Zoommotor 13 zur
Verstellung der Zoomlinseneinheit 2 in die Weitwinkel-Endstellung
als zweite vorgegebene Position an. In 4 sind die
durch die Verarbeitung der vorstehend beschriebenen Schritte S105
bis S108 ablaufenden Vorgänge
veranschaulicht. Wie in 5 veranschaulicht ist, erfolgt
sodann ein manueller Fokussiervorgang im MF-Modus durch die Bedienungsperson
der Kamera.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird somit bei diesem Ausführungsbeispiel
bei einer Umschaltung vom AF-Modus auf den MF-Modus die im Rahmen der
AF-Steuerung verstellte zweite Fokussierlinseneinheit 6 automatisch
in die erste vorgegebene Position verstellt, während die Zoomlinseneinheit 2 automatisch
in die Weitwinkel-Endstellung
versetzt wird. Selbst wenn eine Defokussierung durch die Umschaltung
vom Af-Modus auf den MF-Modus aufgetreten ist, nämlich durch die Verstellung
der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 aus einer Scharfeinstellungsposition
in die erste vorgegebene Position, bevor die erste Fokussierlinseneinheit 1 manuell
verstellt wird, kann auf diese Weise erreicht werden, dass eine
solche Defokussierung unauffällig
bleibt. Auch wenn somit eine Umschaltung vom AF-Modus auf den MF-Modus
während
einer Bildaufnahme stattfindet, kann die Schärfe des aufgenommenen Bildes
in einem gewissen Ausmaß beibehalten
werden.
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Zweites Ausführungsbeispiel
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6 zeigt
ein Ablaufdiagramm, das Betrieb und Wirkungsweise der Zentraleinheit
(CPU) in einer Verstellungssteuereinheit eines Bildaufnahmesystems
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung veranschaulicht.
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Der
Aufbau einer Zoomobjektivanordnung, einer Kamera und einer Verstellungssteuereinheit, die
das Bildaufnahmesystem gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
bilden, entsprechen hierbei dem ersten Ausführungsbeispiel, sodass die
Beschreibung der jeweiligen Elemente unter Verwendung der gleichen Bezugszahlen
wie im Falle des ersten Ausführungsbeispiels
(1) erfolgt.
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Da
die Schritte S101 bis S107 gemäß 6 den
Schritten S101 bis S107 des ersten Ausführungsbeispiels (2)
entsprechen, erübrigt
sich ihre erneute Beschreibung.
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Wenn
die Zentraleinheit (CPU) 11 im Schritt S101 feststellt,
dass der Betriebs-Umschalter 14 auf den MF-Modus eingestellt
ist, und im Schritt S104 die Beurteilung trifft, dass es sich bei
der vorherigen Betriebsart um den AF-Modus gehandelt hat, beendet sie
die AF-Steuerung (Schritt S105), stellt das AF-Modus-Kennzeichen
zurück
(Schritt S106) und verstellt die zweite Fokussierlinseneinheit 6 in
die vorgegebene Position (Schritt S107). Im Schritt S110 steuert
die Zentraleinheit 11 dann den Zoommotor 13 zur
Verstellung der Zoomlinseneinheit 2 in die Tele-Endstellung
an, die eine zweite vorgegebene Position darstellt.
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7 zeigt
die durch die Verarbeitung der vorstehend beschriebenen Schritte
S105 bis S107 und S110 erhaltenen Vorgänge. Anschließend erfolgt in
der in 5 veranschaulichten Weise eine manuelle Fokussierung
im MF-Modus durch
die Bedienungsperson der Kamera.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird somit bei diesem Ausführungsbeispiel
bei einer Umschaltung vom AF-Modus auf den MF-Modus die im Rahmen einer
AF-Steuerung verstellte zweite Fokussierlinseneinheit 6 automatisch
in die erste vorgegebene Position versetzt, während die Zoomlinseneinheit 2 automatisch
in die Tele-Endstellung versetzt wird. Die erste vorgegebene Position
stellt hierbei die Unendlich-Stellung der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 dar,
wenn als Zoomstellung die Weitwinkel-Endstellung vorliegt, d.h.,
eine Scharfeinstellposition im Unendlich-Bereich der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 wie
im Falle des ersten Ausführungsbeispiels.
Die Information bezüglich
dieser ersten vorgegebenen Position ist wiederum im Speicher 12 gespeichert.
Auch wenn somit durch eine Umschaltung vom AF-Modus auf den MF-Modus, d.h., durch
eine Verstellung der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 aus
einer Scharfeinstellungsposition in die erste vorgegebene Position
vor Durchführung
einer manuellen Verstellung der ersten Fokussierlinseneinheit 1 eine
Defokussierung auftritt, muss die Bedienungsperson der Kamera nicht
jeweils eine Zoomverstellung bis in die Tele-Endstellung zur Korrektur
dieser Defokussierung vornehmen. Die Bedienungsperson der Kamera kann
daher eine durch die automatische Verstellung der zweiten Fokussierlinseneinheit 6 in
die erste vorgegebene Position verursachte Defokussierung unmittelbar
korrigieren und den manuellen Fokussierzustand allmählich verändern.
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Die
vorstehenden Ausführungsbeispiele
sind zwar in Bezug auf einen Fall beschrieben worden, bei dem die
Zoomlinseneinheit 2 aus der Vergrößerungsänderungslinseneinheit 2a und
der Korrektionslinseneinheit 2b besteht, jedoch ist die
Erfindung gleichermaßen
auch im Falle einer Zoomlinseneinheit mit einem unterschiedlichen
Aufbau verwendbar. Weiterhin ist zwar bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
der Einfügungsbereich
SP der Extenderlinseneinheit 5 in Betracht gezogen worden,
jedoch ist die Erfindung gleichermaßen auch verwendbar, wenn die
Extenderlinseneinheit 5 nicht vorhanden (der Einfügungsbereich
SP nicht vorgesehen) ist.
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Außerdem sind
die vorstehenden Ausführungsbeispiele
in Bezug auf einen Fall beschrieben worden, bei dem die zweite Fokussierlinseneinheit 6 in
der hinteren Relaislinseneinheit 4b angeordnet ist, jedoch
kann die zweite Fokussierlinseneinheit 6 auch in der vorderen
Relaislinseneinheit 4a angeordnet sein.
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Darüber hinaus
sind die vorstehenden Ausführungsbeispiele
zwar in Bezug auf einen Fall beschrieben worden, bei dem der Zoomobjektivanordnung
eine Verstellungssteuereinheit zugeordnet ist, d.h., in Bezug auf
ein Zoomobjektiv kompakter Ausführung,
jedoch ist die Erfindung gleichermaßen auch bei einem sogenannten
großen
Zoomobjektiv verwendbar, bei dem die Verstellungssteuereinheit in das
Zoomobjektiv integriert ist. Ferner ist die Erfindung gleichermaßen auch
bei einer Videokamera verwendbar, bei der die Zoomobjektivanordnung,
die Verstellungssteuereinheit und die Kamera in einem Gehäuse in integrierter
Bauweise angeordnet sind.
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Weiterhin
kann gemäß den vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen
die Umschaltung zwischen dem AF-Modus und dem MF-Modus von der Bedienungsperson
der Kamera durch Betätigung
des Betriebsart-Umschalters 14 vorgenommen werden oder
durch ein Fernsteuersignal erfolgen, das in Bezug auf die Bedienungsperson
der Kamera von einem anderen Ort abgegeben wird.
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Darüber hinaus
sind die vorstehenden Ausführungsbeispiele
zwar in Bezug auf einen Fall beschrieben worden, bei dem bei einer
Umschaltung vom AF-Modus auf den MF-Modus die Zoomlinseneinheit 2 in
die Weitwinkel-Endstellung oder Tele-Endstellung versetzt wird,
jedoch ist die Position, in die die Zoomlinseneinheit 2 verstellt
wird, nicht auf diese Endstellungen beschränkt, sondern kann auch durch
eine Position gegeben sein, die in Bezug auf die mittlere Brennweitenstellung
der Zoomobjektivanordnung weiter im Weitwinkelbereich oder weiter
im Tele-Bereich liegt.