DE602004005944T2 - Mit überlappenden Platten versehene Körperpanzerung - Google Patents
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Description
- Diese Erfindung betrifft einen Plattenaufbau, der die Brust und den Unterleib eines Trägers vor ballistischen Einschlägen wie auch vor Explosions- und Druckwellen schützen soll.
- Plattenaufbauten, die mehrere einander überlappende starre Platten umfassen, werden zum Beispiel bei der Räumung von Landminen und anderer Munition verwendet. Es ist häufig nötig, bei derartigen Tätigkeiten eine kauernde oder gebeugte Stellung einzunehmen, was einen Aufbau nötig macht, bei dem benachbarte Platten sowohl gegliedert sind, als auch ein veränderliches Ausmaß der Überlappung aufweisen, um zu gestatten, dass sich der Unterleib des Trägers einwärts wölben kann. Eine weitere Anforderung für einen derartigen Plattenaufbau ist, dass die Platten selbst den Träger nicht verletzen sollten, wenn sie einer Explosions- und/oder Druckwelle ausgesetzt werden. Die Anforderungen für die Gliederung und die Entkopplung von einer Explosionswelle sind nicht leicht kompatibel, und die Erfindung trachtet danach, eine Platte bereitzustellen, die beide Anforderungen erfüllt.
-
WO-A-0139623 -
US-A-1,385,731 beschreibt einen Schutzplattenaufbau nach dem Oberbegriff von Anspruch 9. - Die vorliegende Erfindung stellt einen Schutzplattenaufbau bereit, der mehrere einander überlappende starre Platten umfasst, um die Brust und den Unterleib eines Trägers zu bedecken, wobei die Platten so aneinander angebracht sind, dass das Ausmaß der Überlappung zwischen aufeinanderfolgenden Platten veränderlich ist, und der dadurch gekennzeichnet ist, dass Elemente aus zusammenpressbarem Material bereitgestellt sind, die an einer Innenseite des Aufbaus verteilt sind, so dass sich die Elemente bei einer Zunahme des Ausmaßes der Überlappung zwischen den Platten in die Richtung, in der die Überlappung zunimmt, näher zueinander bewegen, und sich die Elemente bei einer Abnahme des Ausmaßes der Überlappung zwischen den Platten in die Richtung, in der die Überlappung abnimmt, weiter voneinander weg bewegen.
- Die Elemente aus zusammenpressbarem Material können Streifen umfassen, die im Wesentlichen waagerecht liegen sollen, wenn der Aufbau getragen wird. Alternativ können die Elemente Elemente eines Gitters umfassen. Das zusammenpressbare Material kann ein weiches, geschäumtes Gewebe umfassen.
- In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Elemente aus zusammenpressbarem Material an einem Bogen eines Gewebes angebracht, der wiederum an mindestens jenen Platten angebracht ist, die sich zuoberst und zuunterst befinden sollen, wenn der Aufbau getragen wird. Die Elemente können durch einen oder mehrere weitere Bögen eines Gewebes am Bogen des Gewebes angebracht sein, welcher weitere Bogen bzw. welche weiteren Bögen netzartig ist bzw. sind. Der weitere Bogen bzw. die weiteren Bögen dient bzw. dienen zur Verstärkung der zusammenpressbaren Elemente.
- In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind zwei benachbarte Platten des Aufbaus durch einen Stift, der sich von einer der Platten erstreckt, aneinander angebracht, wobei der Stift in einem Schlitz der anderen der Platten festgehalten wird, wobei der Schlitz im Wesentlichen senkrecht zu den überlappenden Rändern der Platten verläuft. Auf diese Weise gestattet das Gleiten des Stifts im Schlitz das veränderliche Ausmaß der Überlappung zwischen den Platten, während die Platten auch zu einem Schwenken in Bezug zueinander fähig sind. Der Stift und/oder der Schlitz kann/können jeweils als Teil eines Beschlags gebildet sein, der an der jeweiligen Platte angebracht ist. Der Stift ist in Bezug auf die Platte, von der er sich erstreckt, schwenkbar.
- Die gerade beschriebene Stift- und Schlitzanordnung ist insofern vorteilhaft, als sie eine deutlich größere Bewegungsfreiheit als frühere Aufbauten gestattet. Daher stellt die Erfindung auch einen Schutzplattenaufbau nach Anspruch 9 bereit; die Stift- und Schlitzanordnung könnte in einem Plattenaufbau eingesetzt werden, der nicht über die Elemente aus zusammenpressbarem Material verfügt.
- Zusätzlich zur Stift- und Schlitzanordnung, oder als eine Alternative, können benachbarte Platten des Aufbaus durch Bahnen eines Gewebes aneinander angebracht sein.
- Nun werden unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen Ausführungsformen der Erfindung nur beispielhaft ausführlicher besprochen werden, wobei
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Plattenaufbaus nach der Erfindung ist; -
2 eine bruchstückhafte Ansicht ist, die eine Stift- und Schlitzanordnung des Aufbaus von1 ausführlicher zeigt; -
3 die Innenseite des Aufbaus von1 zeigt; -
4 eine bruchstückhafte Ansicht ist, die Einzelheiten der zusammenpressbaren Elemente des Aufbaus von1 bis3 zeigt; und -
5 ein Gitter aus zusammenpressbaren Elementen nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung zeigt. -
1 bis4 zeigen einen Plattenaufbau zum Schutz des Halses, der Brust und des Unterleibs einer handelnden Person vor ballistischen Einschlägen und Explosions- und Druckwellen. Der Aufbau umfasst eine Reihe von drei Platten, nämlich eine obere Platte1 , eine mittlere Platte2 und eine untere Platte3 . Die Platten sind aus einem Hybrid aus Hochleistungsglas und Aramid gebildet, was sowohl strukturelle Stärke als auch ein optimiertes ballistisches Leistungsverhalten bereitstellt. Die Platten1 ,2 ,3 behalten ihre Integrität selbst dann, wenn sie sehr bedeutenden Graden einer Explosion ausgesetzt werden. Sie sind so geformt, dass sie mit dem Körper des Trägers übereinstimmen. - Benachbarte der Platten
1 ,2 ,3 sind an ihren Rändern durch Bänder4 , die in1 gezeigt sind, miteinander verbunden. In der Mitte, an der Außenseite des Aufbaus, sind die Platten durch eine in2 gezeigte Stift- und Schlitzanordnung miteinander verbunden. An jeder der Platten1 ,2 ,3 ist jeweils ein Beschlag5 ,6 ,7 angebracht. Die Beschläge5 und6 sind jeweils neben dem unteren Rand der oberen bzw. der mittleren Platte1 ,2 angebracht. Jeder der Beschläge5 ,6 umfasst ein im Wesentlichen flaches Element8 , das einen erhöhten Abschnitt beinhaltet, der einen Schlitz9 definiert, welcher senkrecht zum Rand der Platte verläuft. - Die Beschläge
6 und7 , die an der mittleren bzw. an der unteren Platte2 ,3 angebracht sind, umfassen jeweils ein Scharnier, das ein erstes Scharnierblatt10 , welches zum Beispiel durch Vernieten neben einem oberen Rand an der Platte2 oder3 angebracht ist, und ein zweites Scharnierblatt11 aufweist, das sich von dem oberen Rand erstreckt. Ein Stift,12 , der in2 gestrichelt gezeigt ist, ist am Ende des zweiten Scharnierblatts11 angebracht. Man wird erkennen, dass das erste Scharnierblatt10 und das im Wesentlichen flache Element8 des mittleren Beschlags6 ein und dasselbe sind. - Jeder der Stifte
12 umfasst einen sich quer erstreckenden Abschnitt, der im Schlitz9 des Beschlags5 ,6 unmittelbar über dem jeweiligen Stift festgehalten wird. Daher können die Stifte12 in den Schlitzen9 gleiten, um das Ausmaß der Überlappung zwischen benachbarten Platten zu verändern. Doch das untere Ende jedes Schlitzes9 ist vom unteren Rand der jeweiligen Platte5 ,6 derart beabstandet, dass zwischen benachbarten Platten stets eine ausreichende Überlappung besteht, um das Eindringen einer Explosionswelle zu verhindern. - Zusätzlich zur Gleitbewegung, die durch das Gleiten der Stifte
12 in den Schlitzen9 bereitgestellt wird, gestattet das Schwenken der Scharniere der Beschläge6 und7 , dass der Winkel zwischen benachbarten Platten verändert wird. -
3 und4 zeigen zusammenpressbare Elemente in der Form von sich waagerecht erstreckenden Schaumstoffblöcken13 , die an einem Bogen eines starken Gewebes14 angebracht sind, das wiederum an der Innenseite des Plattenaufbaus angebracht ist. Eine Bahn eines Gewebenetzgeflechts15 ist über den Schaumstoffblöcken13 angebracht, um sie zu verstärken, und ist in den Räumen zwischen den Schaumstoffblöcken an dem Gewebebogen14 angebracht. - Bei der Verwendung des Plattenaufbaus weisen die Schaumstoffblöcke
13 ein ausreichendes Leistungsverhalten auf, um die Lungen und den Unterleib des Trägers zu schützen, indem die Energie, die durch eine Explosions- oder eine Druckwelle auf den Aufbau ausgeübt wird, absorbiert wird. - Man wird verstehen, dass sich die Schaumstoffblöcke
13 näher zueinander bewegen, wenn die Platten1 ,2 ,3 in Bezug zueinander gleiten, um das Ausmaß der Überlappung zwischen benachbarten Platten zu erhöhen, während sich die Blöcke13 weiter voneinander weg bewegen, wenn die Überlappung zwischen benachbarten Platten abnimmt. Daher beschränken die Schaumstoffblöcke die Bewegung der Platten in Bezug zueinander nicht und beschränken folglich die Bewegungen des Trägers nicht. -
5 zeigt eine alternative Form von zusammenpressbaren Elementen in der Form eines Schaumstoffgitters16 , das durch einen Bogen eines Gewebes17 verstärkt ist. Man wird verstehen, dass die Elemente des Gewebes fähig sind, sich auf eine ähnliche Weise wie die Schaumstoffblöcke13 zu bewegen.
Claims (11)
- Schutzplattenaufbau, umfassend mehrere einander überlappende starre Platten (
1 ,2 ,3 ), um die Brust und den Unterleib eines Trägers zu bedecken, wobei die Platten so aneinander angebracht sind, dass das Ausmaß der Überlappung zwischen aufeinanderfolgenden Platten veränderlich ist, wobei Elemente (13 ,16 ) aus einem zusammenpressbaren Material bereitgestellt sind, die an einer Innenseite des Aufbaus verteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Elemente bei einer Zunahme des Ausmaßes der Überlappung zwischen den Platten (1 ,2 ,3 ) in die Richtung, in der die Überlappung zunimmt, näher zueinander bewegen, und sich die Elemente (13 ,16 ) bei einer Abnahme des Ausmaßes der Überlappung zwischen den Platten in die Richtung, in der die Überlappung abnimmt, weiter voneinander weg bewegen. - Schutzplattenaufbau nach Anspruch 1, wobei die Elemente aus einem zusammenpressbaren Material Streifen (
13 ) umfassen, die im Wesentlichen waagerecht liegen sollen, wenn der Aufbau getragen wird. - Schutzplattenaufbau nach Anspruch 1, wobei die Elemente aus einem zusammenpressbaren Material Elemente eines Gitters (
16 ) umfassen. - Schutzplattenaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zusammenpressbare Material ein weiches, geschäumtes Gewebe umfasst.
- Schutzplattenaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Elemente (
13 ,16 ) aus einem zusammenpressbaren Material an einem Bogen eines Gewebes (14 ,17 ) angebracht sind, der wiederum an mindestens jenen Platten (1 ,3 ) angebracht ist, die sich zuoberst und zuunterst befinden sollen, wenn der Aufbau getragen wird. - Schutzplattenaufbau nach Anspruch 5, wobei die Elemente durch einen oder mehrere weitere Bögen eines Gewebes (
15 ) am Bogen des Gewebes angebracht sind. - Schutzplattenaufbau nach Anspruch 6, wobei der weitere Bogen oder die weiteren Bögen (
15 ) netzartig ist bzw. sind. - Schutzplattenaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei benachbarte Platten (
1 ,2 ;2 ,3 ) des Aufbaus durch einen Stift (12 ), der sich von einer der Platten erstreckt, aneinander angebracht sind, wobei der Stift in einem Schlitz (9 ) der anderen der Platten festgehalten wird, wobei der Schlitz im Wesentlichen senkrecht zu den überlappenden Rändern der Platten verläuft. - Schutzplattenaufbau, umfassend mehrere einander überlappende starre Platten (
1 ,2 ,3 ), um die Brust und den Unterleib eines Trägers zu bedecken, wobei die Platten so aneinander angebracht sind, dass das Ausmaß der Überlappung zwischen aufeinanderfolgenden Platten veränderlich ist, wobei zwei benachbarte Platten (1 ,2 ;2 ,3 ) des Aufbaus durch einen Stift (12 ), der sich von einer der Platten erstreckt, aneinander angebracht sind, wobei der Stift in einem Schlitz (9 ) der anderen der Platten festgehalten wird, wobei der Schlitz im Wesentlichen senkrecht zu den überlappenden Rändern der Platten verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (12 ) in Bezug auf die Platte (2 ,3 ), von der er sich erstreckt, schwenkbar ist. - Schutzplattenaufbau nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Stift (
12 ) und/oder der Schlitz (9 ) als Teil eines Beschlags (5 ,6 ,7 ) gebildet sind/ist, der an der jeweiligen Platte (1 ,2 ,3 ) angebracht ist. - Schutzplattenaufbau nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei benachbarte Platten (
1 ,2 ;2 ,3 ) des Aufbaus durch Bahnen eines Gewebes (4 ) aneinander angebracht sind.
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