-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine multimodale Polyethylenzusammensetzung
mit verbesserter Homogenität,
die einen Anteil mit geringem Molekulargewicht, einen Anteil mit
hohem Molekulargewicht und einen Anteil mit extrem hohem Molekulargewicht
umfaßt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen Zusammensetzung sowie auch die Verwendung einer solchen
Zusammensetzung für
die Herstellung eines Rohrs, für
Formgebungszwecke und für
Anwendungszwecke bei Drähten
und Kabeln.
-
Multimodale
Polyethylenzusammensetzungen werden aufgrund ihrer vorteilhaften
physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie z.B. mechanische
Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit
und Stabilität über lange
Zeit, z.B. häufig
für die
Herstellung von Rohren verwendet. Angesichts der Tatsache, daß die Fluide,
wie Wasser oder Erdgas, die in einem Rohr befördert werden, oft unter Druck
stehen und unterschiedliche Temperaturen aufweisen, gewöhnlich im
Bereich von 0 bis 50°C,
ist es naheliegend, daß die
für Rohre
verwendete Polyethylenzusammensetzung strenge Anforderungen erfüllen muß.
-
Bei
multimodalen Polymeren, die mehr als einen Polymeranteil mit unterschiedlichem
Molekulargewicht umfassen, ist bekannt, daß die Homogenität eine kritische
Eigenschaft darstellt, da ein niedriger Homogenitätsgrad z.B.
die Oberflächeneigenschaften
und andere Eigenschaften der Polymerzusammensetzung nachteilig beeinflußt. Um einen
ausreichenden Homogenitätsgrad
zu erzielen, muß das
Mischen der unterschiedlichen Anteile, aus denen die Zusammensetzung
besteht, bis hin zum mikroskopischen Maßstab erreicht werden.
-
Es
ist ferner bekannt, daß bei
der Herstellung von multimodalen Polymeren, insbesondere wenn sie
in einem mehrstufigen Verfahren erzeugt werden, ein Polymerisationskatalysator
vorteilhaft verwendet wird, der einem Vorpolymerisationsschritt
ausgesetzt worden ist. Bei einer solchen Vorpolymerisation wird
gewöhnlich eine
geringe Polymermenge erzeugt. Durch die Vorpolymerisation wird jedoch
ein weiterer Polymeranteil in die Polymerzusammensetzung eingeführt, der
es noch schwieriger macht, eine Homogenität zu erzielen.
-
Beim
Vermischen von multimodalen Polymerzusammensetzungen, z.B. für die Herstellung
von Rohren, treten im vermischten Material sogenannte "weiße Punkte" auf. Diesen weißen Punkte
haben gewöhnlich eine
Größe von weniger
als 10 bis etwa 50 μm
und bestehen aus Partikeln eines Polymers mit hohem Molekulargewicht,
die nicht angemessen in die Zusammensetzung eingemischt worden sind.
Beim Vermischen von Polymerzusammensetzungen, z.B. für die Herstellung
von Folien, treten ferner oft Gelpartikel mit einer Größe von etwa
0,01 bis 1 mm auf. Diese Gelpartikel bestehen ebenfalls aus Partikeln
eines Polymers mit hohem Molekulargewicht, das nicht angemessen
eingemischt worden ist, und erscheinen in der fertigen Folie als
beeinträchtigende
Inhomogenitäten.
Außerdem
können
Inhomogenitäten
in multimodalen Polymerzusammensetzungen auch zu einer welligen
Oberfläche
der daraus erzeugten Gegenstände
führen.
-
Als
ein Merkmal für
die Homogenität
bei multimodalen Harzen kann der Test ISO 18553 angewendet werden.
ISO 18553 ist ursprünglich
ein Verfahren für
die Bewertung von pigmentierten Punkten, d.h. er dient der Bestimmung,
wie gut Pigmente in einem Polymer dispergiert sind. Da das Dispergieren
des Pigments von der gesamten Homogenität des Polymers abhängt, weil
Inhomogenitäten
des Polymers nicht vom Pigment gefärbt sind, kann ISO 18553 auch
als Merkmal für
die Homogenität
eines Polymers dienen, indem die nicht gefärbten weißen Punkte gezählt und
diese nach dem Schema von ISO 18553 bewertet werden.
-
Als
weiteres Merkmal für
die Homogenität
eines Polymers ist der Test für
die Fläche
der weißen
Punkte entwickelt worden, der weitgehend auf dem modifizierten Test
zur Bewertung von weißen
Punkten ISO 18553 basiert, wie er im vorhergehenden Absatz beschrieben
ist. Dieser Test wird nachfolgend ausführlich beschrieben.
-
Es
ist bekannt, daß die
Homogenität
einer multimodalen Polymerzusammensetzung verbessert werden kann,
wenn mehrere Mischschritte und/oder bestimmte Mischbedingungen für das aus
dem Reaktor kommende Harz angewendet werden. Diese Maßnahmen
haben jedoch den Nachteil, daß sie
mit einer deutlichen Zunahme der Herstellungskosten für die Zusammensetzung
verbunden sind.
-
Es
ist folglich eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine multimodale
Polyethylenzusammensetzung, die unter anderem einen Anteil mit extrem
hohem Molekulargewicht umfaßt,
mit einer besseren Homogenität
und folglich besseren Eigenschaften, insbesondere Oberflächeneigenschaften,
bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine solche multimodale Polyethylenzusammensetzung bereitzustellen,
die direkt nach ihrer Herstellung eine bessere Homogenität aufweist.
Gleichzeitig sollte die Zusammensetzung gute Verarbeitungseigenschaften
und gute mechanische Eigenschaften aufweisen.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt nach einer ersten Ausführungsform
eine Polyethylenzusammensetzung bereit, die ein Grundharz umfaßt, das
drei Ethylenhomo- oder -copolymeranteile (A), (B) und (C) mit einem
unterschiedlichen Gewichtsmittel des Molekulargewichts Mw umfaßt,
wobei:
- a) der Anteil (A) eine MFR21 hat,
die gleich oder kleiner als 20 g/10 min ist,
- b) der Anteil (B) ein geringeres Gewichtsmittel des Molekulargewichts
als der Anteil (C) hat,
- c) der Anteil (C) ein geringeres Gewichtsmittel des Molekulargewichts
als der Anteil (A) hat,
- d) die Zusammensetzung eine Viskosität bei einer Scherbeanspruchung
von 747 Pa (η747) von 350 kPas oder mehr hat, und
- e) die Zusammensetzung eine MFR5 von
0,15 g/10 min oder mehr und eine Fläche der weißen Punkte von 1 % oder weniger
hat.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine zweite Polyethylenzusammensetzung
bereit, die ein Grundharz umfaßt,
das drei Ethylenhomo- oder -copolymeranteile (A), (B) und (C) mit
einem unterschiedlichen Gewichtsmittel des Molekulargewichts M umfaßt, wobei:
- a) der Anteil (A) eine MFR21 hat,
die gleich oder kleiner als 20 g/10 min ist,
- b) der Anteil (B) ein geringeres Gewichtsmittel des Molekulargewichts
als der Anteil (C) hat,
- c) der Anteil (C) ein geringeres Gewichtsmittel des Molekulargewichts
als der Anteil (A) hat,
- d) die Zusammensetzung eine Viskosität bei einer Scherbeanspruchung
von 747 Pa (η747) von 350 kPa·s oder mehr hat, und
- e) die Zusammensetzung eine MFR5 von
0,15 g/10 min oder mehr und einen Wert beim Bewertungstest der weißen Punkte
gemäß ISO 18553
von weniger als 4,5 aufweist.
-
Die
erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzungen
weisen direkt nach ihrer Herstellung eine bessere mikroskopische
Vermischung auf, die durch die Tatsache nachgewiesen wird, daß bereits
nach einem einzigen üblichen
Mischschritt ein Harz mit einer hervorragenden Homogenität erhalten
wird. Die Zusammensetzung kombiniert folglich gute mechanische Eigenschaften
mit guten Oberflächeneigenschaften
und somit z.B. eine bessere Kerbschlagzähigkeit mit einem besseren
Aussehen des Endproduktes.
-
Der
Begriff "Grundharz" bedeutet, daß die Gesamtheit
der Polymerkomponenten in der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung
gewöhnlich
mindestens 90 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung ausmachen. Das
Grundharz besteht in seiner Gesamtheit vorzugsweise aus den Anteilen
(A), (B) und (C).
-
Zusätzlich zum
Grundharz können
in der Polyethylenzusammensetzung übliche Zusätze für die Verwendung bei Polyolefinen,
wie Pigmente (z.B. Ruß),
Stabilisatoren (Antioxidationsmittel), Säure neutralisierende Mittel
und/oder UV-Schutzmittel, antistatische Mittel und Mittel für die Nutzbarmachung
(wie Verarbeitungshilfsmittel) vorhanden sein. Die Menge dieser
Zusätze
beträgt
vorzugsweise 10 Gew.-% oder weniger, stärker bevorzugt 8 Gew.-% oder
weniger der gesamten Zusammensetzung.
-
Die
Zusammensetzung umfaßt
vorzugsweise Ruß in
einer Menge von 8 Gew.-% oder weniger, stärker bevorzugt von 1 bis 4
Gew.-% der gesamten Zusammensetzung.
-
Stärker bevorzugt
beträgt
die Menge der von Ruß verschiedenen
Zusätze
1 Gew.-% oder weniger, stärker
bevorzugt 0,5 Gew.-% oder weniger.
-
Eine
Polyethylenzusammensetzung, die mindestens zwei Polyethylenanteile
aufweist, die unter unterschiedlichen Polymerisationsbedingungen
erzeugt worden sind, was zu einem unterschiedlichen Molekulargewicht
(Gewichtsmittel) der Anteile führt,
wird gewöhnlich
als "multimodal" bezeichnet. Die
Vorsilbe "multi" betrifft die Anzahl
der unterschiedlichen Polymeranteile, aus denen die Zusammensetzung
besteht. Wenn die erfindungsgemäße Zusammensetzung
z.B. aus drei Anteilen (A), (B) und (C) besteht, wird sie folglich
gewöhnlich
als "trimodal" bezeichnet.
-
Die
Form der Kurve der Molekulargewichtsverteilung, d.h. das Aussehen
der Kurve des Polymergewichtsanteils als Funktion seines Molekulargewichts,
eines solchen multimodalen Polyethylens zeigt zwei oder mehr Maxima
oder ist im Vergleich mit den Kurven der einzelnen Anteile zumindest
deutlich breiter.
-
Wenn
z.B. ein Polymer in einem sequentiellen mehrstufigen Verfahren erzeugt
wird, wobei in Reihe verbundene Reaktoren verwendet werden und in
jedem Reaktor andere Bedingungen angewendet werden, haben die in
den verschiedenen Reaktoren erzeugten Polymeranteile jeweils ihre
eigene Molekulargewichtsverteilung und ihr eigenes Gewichtsmittel
des Molekulargewichts. Wenn die Kurve der Molekulargewichtsverteilung
eines solchen Polymers erfaßt
wird und die einzelnen Kurven dieser Anteile zu einer Kurve der
Molekulargewichtsverteilung für
das gesamte entstehende Polymerprodukt übereinander gelegt werden,
ergibt sich gewöhnlich
eine Kurve mit zwei oder mehr deutlichen Maxima.
-
Gemäß der ersten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hat die Zusammensetzung vorzugsweise einen Wert beim Test zur Bewertung
der weißen
Punkte ISO 18553 von weniger als 4,5.
-
Die
folgenden bevorzugten Ausführungsformen
betreffen sowohl die erste als auch die zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
-
Das
Grundharz hat vorzugsweise einen MFR5-Wert
von 0,1 g/10 min oder mehr, stärker
bevorzugt von 0,15 g/10 min oder mehr.
-
Das
Grundharz hat ferner vorzugsweise einen MFR5-Wert
von 10 g/10 min oder weniger, stärker
bevorzugt von 5 g/10 min oder weniger und besonders bevorzugt von
2 g/10 min oder weniger.
-
Ferner
hat das Grundharz vorzugsweise einen MFR21-Wert
von 1 bis 50 g/10 min.
-
Der
FRR21/5-Wert des Grundharzes beträgt vorzugsweise
10 bis 100 und stärker
bevorzugt 15 bis 70.
-
Die
Dichte des Grundharzes beträgt
vorzugsweise 915 kg/m3 oder mehr, stärker bevorzugt
930 kg/m3 oder mehr. Ferner beträgt die Dichte
des Grundharzes vorzugsweise 970 kg/m3 oder
weniger.
-
Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Grundharzes beträgt vorzugsweise
100000 bis 1000000 g/Mol und stärker
bevorzugt 200000 bis 800000 g/Mol.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
hat gewöhnlich
eine Fläche
der weißen
Punkte von 0,01 bis 1 %, und zwar nach einem einzigen Mischschritt
gemessen, wie es nachfolgend angegeben ist. Ferner ist es bevorzugt,
daß die
Polyethylenzusammensetzung nach diesem einzigen Mischschritt eine
Fläche
der weißen
Punkte von 0,7 % oder weniger, gewöhnlich von 0,01 bis 0,7 % aufweist.
-
Ferner
hat die Polyethylenzusammensetzung vorzugsweise einen Wert beim
Test zur Bewertung der weißen
Punkte ISO 18553 von weniger als 4, stärker bevorzugt von weniger
als 3, und zwar nach einem einzigen Mischschritt gemessen, wie es
nachfolgend angegeben ist. Die Zusammensetzung hat dann gewöhnlich nach
diesem einzigen Mischschritt einen Wert beim Test der weißen Punkte
ISO 18553 von vorzugsweise 0,01 bis weniger als 4, stärker bevorzugt
von 0,01 bis weniger als 3.
-
Der
Anteil (A) ist im Grundharz vorzugsweise in einer Menge von 0,5
bis 15 Gew.-%, stärker
bevorzugt in einer Menge von 0,5 bis 10 Gew.-% und noch bevorzugter
in eine Menge von 0,5 bis 5 Gew.-% vorhanden.
-
Der
Anteil (A) hat vorzugsweise eine Dichte von 900 kg/m3 oder
mehr, starker bevorzugt von 915 kg/m3 oder
mehr. Ferner hat der Anteil (A) vorzugsweise eine Dichte von 980
kg/m3 oder weniger, stärker bevorzugt von 965 kg/m3 oder weniger.
-
Der
Anteil (B) ist im Grundharz vorzugsweise in einer Menge von 20 bis
60 Gew.-% des Grundharzes vorhanden.
-
Ferner
ist es bevorzugt, daß der
Anteil (B) vorzugsweise ein Ethylenhomopolymer ist.
-
Der
Anteil (B) hat vorzugsweise eine Dichte von 915 kg/m3 oder
mehr, stärker
bevorzugt von 940 kg/m3 oder mehr. Ferner
hat der Anteil (B) vorzugsweise eine Dichte von 980 kg/m3 oder weniger.
-
Der
Anteil (C) ist im Grundharz vorzugsweise in einer Menge von 20 bis
60 Gew.-% des Grundharzes vorhanden.
-
Ferner
ist es bevorzugt, daß der
Anteil (C) der Polyethylenzusammensetzung ein Copolymer von Ethylen
mit einem oder mehreren Comonomeren aus einem α-Olefin ist.
-
Das
Comonomer in Form des α-Olefins
des Anteils (C) hat vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatome und ist
stärker
bevorzugt aus 1-Buten, 1-Hexen, 4-Methyl-1-penten und 1-Octen ausgewählt.
-
Die
erfindungsgemäße Polyethylenzusammensetzung
hat vorzugsweise einen MFR5-Wert von 0,15 g/10
min oder mehr, stärker
bevorzugt von 0,20 g/10 min oder mehr.
-
Die
erfindungsgemäße Polyethylenzusammensetzung
hat ferner vorzugsweise einen Strukturviskositätsindex SHI(2,7/210) von
5 bis 300, stärker
bevorzugt von 10 bis 280, noch bevorzugter von 15 bis 260 und besonders
bevorzugt von 17 bis 150.
-
Der
SHI ist das Verhältnis
der Viskosität
der Polyethylenzusammensetzung bei unterschiedlichen Scherbeanspruchungen.
In der vorliegenden Erfindung werden Scherbeanspruchungen von 2,7
kPa und 210 kPa für
die Berechnung des SHI2.7/210 verwendet,
der als Merkmal für
die Weite der Molekulargewichtsverteilung dienen kann.
-
Die
Polyethylenzusammensetzungen hat ferner vorzugsweise eine Viskosität bei einer
Scherbeanspruchung von 2,7 kPa (η(,27)) von 10 bis 500 kPa·s, stärker bevorzugt von 20 bis 450
kPa·s
und besonders bevorzugt von 40 bis 400 kPa·s.
-
Die
erfindungsgemäße Polyethylenzusammensetzung
hat vorzugsweise einen Wert für η747 von 550 kPa·s oder mehr, stärker bevorzugt
von 600 kPa·s
oder mehr.
-
Wenn
hier bevorzugte Merkmal der Anteile (A), (B) und (C) der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
angeführt
sind, gelten diese Werte im allgemeinen für die Fälle, bei denen sie für den entsprechenden Anteil
direkt gemessen werden können,
z.B. wenn der Anteil getrennt erzeugt oder in der ersten Stufe eines mehrstufigen
Verfahrens hergestellt wird.
-
Das
Grundharz kann jedoch auch in einem mehrstufigen Verfahren erzeugt
werden und wird vorzugsweise hergestellt, indem z.B. die Anteile
(A), (B) und (C) in aufeinanderfolgenden Stufen erzeugt werden.
In einem solchen Fall können
die Eigenschaften der im zweiten und dritten Schritt (oder weiteren
Schritten) des mehrstufigen Verfahrens erzeugten Anteile jeweils
durch Polymere gestört
werden, die separat in einer einzigen Stufe erzeugt werden, wobei
identische Polymerisationsbedingungen (z.B. identische Temperatur,
identischer Partialdruck von Reaktanten/Verdünnungsmitteln, identisches
Suspensionsmittel, identische Reaktionszeit) in bezug auf die Stufe
des mehrstufigen Verfahrens angewendet werden, in der der Anteil
erzeugt wird, und indem ein Katalysator verwendet wird, auf dem
kein vorher erzeugtes Polymer vorhanden ist. Nach einer anderen
Ausführungsform
können
die Eigenschaften der in einer höheren
Stufe des mehrstufigen Verfahrens erzeugten Anteile auch z.B. gemäß B. Hagström, Conference
an Polymer Processing (The Polymer Processing Society), Extended
Abstracts and Final Programme, Gothenburg, 19.-21. August 1997,
4:13 berechnet werden.
-
Obwohl
sie bei Produkten von mehrstufigen Verfahren nicht direkt meßbar sind,
können
die Eigenschaften der Anteile, die in höheren Stufen eines solchen
mehrstufigen Verfahrens erzeugt wurden, folg lich bestimmt werden,
indem irgendeins oder beide vorstehend genannten Verfahren angewendet
werden. Der Fachmann ist in der Lage, das geeignete Verfahren auswählen.
-
Der
Anteil (A) hat vorzugsweise ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 600000 g/Mol bis 5000000 g/Mol, stärker bevorzugt von 600000 bis
2000000 g/Mol.
-
Der
Anteil (A) hat vorzugsweise einen MFR21-Wert
von 10 g/10 min oder weniger, stärker
bevorzugt von 5 oder weniger.
-
Der
Anteil (B) hat vorzugsweise ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von 2000 g/Mol bis 50000 g/Mol, stärker bevorzugt von 5000 bis
30000 g/Mol.
-
Der
Anteil (B) der Polyethylenzusammensetzung hat vorzugsweise einen
MFR2-Wert von 10 g/10 min oder mehr, stärker bevorzugt
von 80 g/10 min oder mehr.
-
Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Anteils (C) beträgt vorzugsweise
30000 bis 600000 g/Mol, stärker
bevorzugt von 50000 bis 500000 g/Mol.
-
Bei
der Herstellung des Grundharzes werden vorzugsweise Ziegler-Natta-Katalysatoren
(ZN-Katalysatoren) oder Metallocenkatalysatoren, stärker bevorzugt
Ziegler-Natta-Katalysatoren verwendet.
-
Der
Katalysator kann z.B. von herkömmlichen
Trägern
getragen werden, dazu gehören
Siliciumdioxid, Al enthaltende Träger und auf Magnesiumdichlorid
basierende Träger.
Der Katalysator ist vorzugsweise ein ZN-Katalysator, stärker bevorzugt
ist der Katalysator ein nicht auf Siliciumdioxid getragener ZN-Katalysator und
besonders bevorzugt ein auf MgCl2 basierender
ZN-Katalysator.
-
Der
Ziegler-Natta-Katalysator umfaßt
ferner vorzugsweise eine Verbindung eines Metalls der Gruppe 4 (die
Numerierung der Gruppen entspricht dem neuen IUPAC-System), vorzugsweise
Titan, Magnesiumdichlorid und Aluminium.
-
Der
Katalysator kann handelsüblich
sein oder gemäß oder analog
der Literatur hergestellt werden. Für die Herstellung des bevorzugten
Katalysators, der in dieser Erfindung verwendet werden kann, wird
auf WO 2004055068 und WO 2004055069 von Borealis und
EP 0 810 235 Bezug genommen. Der Inhalt
dieser Dokumente wird hier vollständig als Bezug erwähnt, insbesondere
bezüglich
der allgemeinen und aller bevorzugten Ausführungsformen der darin beschriebenen
Katalysatoren sowie auch der Verfahren zur Herstellung der Katalysatoren.
Besonders bevorzugte Ziegler-Natta-Katalysatoren sind in
EP 0 810 235 beschrieben.
-
Das
Grundharz der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung
wird vorzugsweise so hergestellt, daß zumindest einer der Anteile
(B) und (C), vorzugsweise (C), in einer Gasphasenreaktion erzeugt
wird.
-
Bezüglich des
Herstellungsverfahrens der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung
ist es bevorzugt, daß einer
der Anteile (B) und (C) des Grundharzes, vorzugsweise der Anteil
(B), in einer Suspensionsreaktion, vorzugsweise in einem Reaktor
mit geschlossenem Kreis, hergestellt wird.
-
Das
Polyethylengrundharz wird ferner vorzugsweise in einem mehrstufigen
Verfahren hergestellt. In einem solchem Verfahren hergestellte Polymerzusammensetzungen
werden auch als "in
situ"-Gemische" bezeichnet.
-
Ein
mehrstufiges Verfahren wird als ein Polymerisationsverfahren definiert,
bei dem ein Polymer, das zwei oder mehr Anteile umfaßt, er zeugt
wird, indem jeder Polymeranteil oder zumindest zwei Polymeranteile in
einer separaten Reaktionsstufe, gewöhnlich bei unterschiedlichen
Reaktionsbedingungen in jeder Stufe, in Gegenwart des Reaktionsproduktes
der vorhergehenden Stufe erzeugt wird, das einen Polymerisationskatalysator
umfaßt.
-
Folglich
ist es bevorzugt, daß die
Anteile (A), (B) und (C) der Polyethylenzusammensetzung in unterschiedlichen
Stufen eines mehrstufigen Verfahrens erzeugt werden.
-
Das
mehrstufige Verfahren umfaßt
vorzugsweise zumindest eine Gasphasenstufe, in der vorzugsweise
der Anteil (C) erzeugt wird.
-
Ferner
ist es bevorzugt, daß der
Anteil (C) in einer nachfolgenden Stufe in Gegenwart des Anteils
(B) erzeugt wird, der in der vorhergehenden Stufe erzeugt worden
ist.
-
Es
ist bereits bekannt, multimodale Olefinpolymere, wie multimodales
Polyethylen, in einem mehrstufigen Verfahren zu erzeugen, das zwei
oder mehr in Reihe verbundene Reaktoren umfaßt. Als Beispiel dieses Standes
der Technik kann als bevorzugtes mehrstufiges Verfahren für die Herstellung
des Grundharzes der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung
EP 517 868 genannt werden,
das hier vollständig,
einschließlich
all seiner dort beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen als Bezug erwähnt wird.
-
Die
hauptsächlichen
Polymerisationsstufen des mehrstufigen Verfahrens sind vorzugsweise
wie in
EP 517 868 beschrieben,
d.h. die Herstellung der Anteile (B) und (C) erfolgt als eine Kombination
aus Suspensionspolymerisation für
den Anteil (B)/Gasphasenpolymerisation für den Anteil (C). Die Suspensionspolymerisation
erfolgt vorzugsweise in einem sogenannten Reaktor mit geschlossenem
Kreis.
-
Ferner
ist es bevorzugt, wenn der Suspensionspolymerisationsstufe die Gasphasenstufe
vorausgeht.
-
Den
hauptsächlichen
Polymerisationsstufen, d.h. der Herstellung der Anteile (B) und
(C), geht vorzugsweise die Herstellung des Anteils (A) in einer
ersten Stufe voraus. Der Anteil (A) ist vorzugsweise ein Ethylenhomopolymer.
In dieser ersten Polymerisationsstufe, die als Vorpolymerisation
bezeichnet werden kann, wird vorzugsweise der gesamte Katalysator
in einen Reaktor mit geschlossenem Kreis gegeben, und die Polymerisation
erfolgt vorzugsweise als Suspensionspolymerisation.
-
Das
entstehende Endprodukt besteht aus einem innigen Gemisch der Polymere
aus den verschiedenen Polymerisationsstufen. Die unterschiedlichen
Kurven der Molekulargewichtsverteilung dieser Polymere bilden zusammen
eine Kurve der Molekulargewichtsverteilung, die ein breites Maximum
oder verschiedene Maxima hat, d.h. das Endprodukt ist ein multimodales
Polymergemisch.
-
Es
ist bevorzugt, daß das
multimodale Grundharz der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung
ein trimodales Polyethylengemisch ist, das aus den Anteilen (B)
und (C) und dem Anteil (A) besteht. Es ist auch bevorzugt, daß dieses
trimodale Polymergemisch durch eine wie vorstehend beschriebene
Polymerisation unter unterschiedlichen Polymerisationsbedingungen
in zwei oder mehr in Reihe verbundenen Polymerisationsreaktoren
erzeugt worden ist. Aufgrund der so erreichten Flexibilität in bezug
auf die Reaktionsbedingungen ist es besonders bevorzugt, wenn die
Polymerisation in einer Kombination aus einem Reaktor mit geschlossenem
Kreis/einem Gasphasenreaktor durchgeführt wird.
-
Die
Polymerisationsbedingungen in dem bevorzugten mehrstufigen Verfahren
werden vorzugsweise so gewählt,
daß das
Polymer (B) mit vergleichsweise geringem Molekulargewicht, das vorzugsweise
kein Comonomer enthält,
aufgrund des hohen Gehalts des Kettenübertragungsmittel (gasförmiger Wasserstoff)
in einer Stufe, vorzugsweise der ersten Stufe nach der Vorpolymerisation
des Anteils (A) erzeugt wird, wohingegen das Polymer (C) mit hohem
Molekulargewicht, das vorzugsweise ein Comonomer enthält, in einer
anderen Stufe, vorzugsweise der zweiten Stufe erzeugt wird. Diese
bevorzugte Reihenfolge der Stufen kann jedoch umgekehrt sein.
-
Nach
der bevorzugten Ausführungsform
der Polymerisation beträgt
die Temperatur im Reaktor mit geschlossenem Kreis, in dem vorzugsweise
der Anteil (B) erzeugt wird, vorzugsweise 85 bis 115°C, vorzugsweise
90 bis 105°C
und besonders bevorzugt 92 bis 98°C.
-
Die
Temperatur im Gasphasenreaktor, in dem vorzugsweise der Anteil (C)
erzeugt wird, beträgt
vorzugsweise 70 bis 105°C,
stärker
bevorzugt 75 bis 100°C
und besonders bevorzugt 82 bis 97°C.
-
Den
Reaktoren wird je nach Bedarf ein Kettenübertragungsmittel, vorzugsweise
Wasserstoff, zugesetzt, und vorzugsweise werden dem Reaktor 100
bis 800 Mole H2/kMole Ethylen zugesetzt,
wenn in diesem Reaktor der LMW-Anteil erzeugt wird, und dem Gasphasenreaktor
werden 0 bis 50 Mole H2/kMole Ethylen zugesetzt,
wenn dieser Reaktor den HMW-Anteil erzeugt.
-
Das
Grundharz der Polyethylenzusammensetzung wird vorzugsweise mit einer
Rate von mindestens 5 t/h, stärker
bevorzugt von mindestens 10 t/h und besonders bevorzugt von mindestens
15 t/h erzeugt.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
wird vorzugsweise in einem Verfahren erzeugt, das einen Mischschritt
umfaßt,
bei dem die Zusammensetzung des Grundharzes, d.h. das Gemisch, das
aus dem Reaktor typischerweise als Grundharzpulver erhalten wird,
in einer auf diesem Fachgebiet bekannten Art und Weise in einem
Extruder extrudiert und danach zu Polymergranulat granuliert wird.
-
Gegebenenfalls
können
der Zusammensetzung beim Mischschritt Zusätze oder andere Polymerkomponenten
in einer wie vorstehend angegebenen Menge zugesetzt werden. Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung,
die aus dem Reaktor erhalten wird, wird vorzugsweise in einer auf
diesem Fachgebiet bekannten Art und Weise im Extruder mit Additiven
vermengt.
-
Der
Extruder kann z.B. irgendein herkömmlich verwendeter Extruder
sein. Als ein Beispiel eines Extruders für den erfindungsgemäßen Mischschritt
können
jene genannt werden, die von Japan Steel Works, Kobe Steel oder
Farrel-Pomini geliefert werden, z.B. JSW 460P.
-
Nach
einer Ausführungsform
wird der Extrusionsschritt durchgeführt, indem bei diesem Mischschritt Produktionsgeschwindigkeiten
von mindestens 400, mindestens 500, mindestens 1000 kg/h angewendet
werden können.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform
kann der Mischschritt mit einer Produktionsgeschwindigkeit von mindestens
5 t/h, vorzugsweise mindestens 15 t/h, stärker bevorzugt mindestens 20
oder 25 t/h oder sogar mindestens 30 t/h oder mehr, wie mindestens
50, wie 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40, 10 bis 50, bei einigen Ausführungsformen
10 bis 25 t/h durchgeführt
werden.
-
Nach
einer anderen Ausführungsform
können
beim Mischschritt Produktionsgeschwindigkeiten von mindestens 20
t/h, vorzugsweise mindestens 25 t/h, sogar mindestens 30 t/h, z.B.
25 bis 40 t/h erwünscht
sein.
-
Die
vorliegende erfindungsgemäße multimodale
Polyethylenzusammensetzung ermöglicht
solche Produktionsgeschwindigkeiten innerhalb des Fensters der Merkmale
gemäß dieser
Erfindung, d.h. bei unterschiedlichen Merkmalskombinationen der
MFR-Werte der Anteile und Änderungen
des abschließenden Grundharzes
zusammen mit einer hervorragenden Homogenität, um nur einige zu nennen.
-
Bei
diesem Extrusionsschritt kann die gesamte SEI (spezifische Energiezufuhr)
des Extruders vorzugsweise mindestens 150, 150 bis 400, 200 bis
350, 200 bis 300 kWh/t betragen.
-
Es
ist bekannt, daß die
Temperatur der Polymerschmelze im Extruder variieren kann, wobei
die höchste
(maximale) Temperatur der Schmelze der Zusammensetzung im Extruder
während
des Extrusionsschritts typischerweise mehr als 150°C beträgt, und
geeigneterweise zwischen 200 bis 350°C, vorzugsweise zwischen 250
und 310°C,
stärker
bevorzugt zwischen 250 bis 300°C
liegt.
-
Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine hervorragende Homogenität ohne extensives
Mischen, bereits durch einmalige Durchführung des Mischschritts, z.B.
der bevorzugten Extrusion mit den wie vorstehend angegebenen Produktionsgeschwindigkeiten,
erreicht werden kann, und außerdem
können
zusammen mit dem hohen Homogenitätswert
erwünschte
Polymereigenschaften erreicht/aufrechterhalten werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Gegenstand, wie ein
Rohr, einen spritzgegossenen Gegenstand, einen Draht oder ein Kabel
oder eine Folie mit hoher Dichte, die die wie vorstehend beschriebene Polyethylenzusammensetzung
umfassen, und die Verwendung einer solchen Polyethylenzusammensetzung für die Herstellung
eines solchen Gegenstandes.
-
VERSUCHE UND BEISPIELE
-
1. Definitionen und Meßverfahren
-
a) Molekulargewicht
-
Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts M und die Molekulargewichtsverteilung
(MWD = Mw/Mn, wobei
Mn das Zahlenmittel des Molekulargewichts
und M das Gewichtsmittel des Molekulargewichts sind) werden nach
einem Verfahren gemessen, das auf ISO 16014-4:2003 basiert. Es wurden
das Gerät
von Waters 150CV plus mit der Säule
3 × HT&E Styragel von
Waters (Divinylbenzol) und Trichlorbenzol (TCB) als Lösungsmittel
mit 140°C
verwendet. Die Einstellung der Säule
wurde mit einer universellen Eichung mit Standards aus PS mit einer
engen MWD geeicht (die Mark-Howings-Konstante K: 9,54·10–5 und
a: 0,725 für
PS, und K: 3,92·10–4 und
a: 0,725 für
PE). Das Verhältnis
zwischen Mw und Mn ist
ein Merkmal für
die Weite der Verteilung, da jedes vom anderen Ende der "Population" beeinflußt wird.
-
b) Dichte
-
Die
Dichte wurde gemäß ISO 1872,
Anhang A gemessen.
-
c) Schmelzfließrate/Verhältnis der
Fließraten
-
Die
Schmelzfließrate
(MFR) wird gemäß ISO 1133
bestimmt und wird in g/10 min angegeben. Die MFR ist ein Merkmal
des Fließverhaltens
und folglich der Verarbeitbarkeit des Polymers. Je höher die
Schmelzfließrate,
desto geringer die Viskosität
des Polymers. Die MFR wird bei 190°C bestimmt und kann bei unterschiedlichen
Belastungen, wie 2,16 kg (ISO 1133, Bedingung D – "MFR2"), 5 kg (ISO 1133,
Bedin gung T – "MFR5") oder 21,6 kg (ISO
1133, Bedingung G – "MFR21") bestimmt werden.
-
Der
Wert für
FRR (Verhältnis
der Fließraten)
ist ein Merkmal der Molekulargewichtsverteilung und bezeichnet das
Verhältnis
der Fließraten
bei unterschiedlichen Belastungen. Folglich steht FRR21/5 für den Wert von
MFR21/MFR5.
-
d) Fließparameter
-
Die
Fließparameter,
wie Strukturviskositätsindex
SRI und Viskosität,
werden mit einem Rheometer, vorzugsweise dem Rheometer Rheometrics
Phisica MCR 300, bestimmt. Die Definition und die Meßbedingungen
sind in WO 00/22040 auf Seite 8, Zeile 9 bis Seite 11, Zeile 25
ausführlich
beschrieben.
-
e) Messung der Homogenität – Test der
Fläche
der weißen
Punkte
-
Die
erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung
hat direkt nach ihrer Herstellung im Polymerisationsreaktor eine
bessere Homogenität.
Da erstens die Homogenität
gewöhnlich
nur bei einer vermischten Zusammensetzung gemessen wird und zweitens
die Methode, mit der das Vermischen durchgeführt wird, einen entscheidenden
Einfluß auf
die Homogenität
der vermischten Zusammensetzung hat, ist es jedoch wichtig, daß die Bedingungen
für das
Mischen, denen die Zusammensetzung ausgesetzt wird, und die verwendete Mischvorrichtung
eindeutig definiert werden/wird, bevor die Homogenität der Zusammensetzung
z.B. in bezug auf den Test für
die Fläche
der weißen
Punkte oder den modifizierten Test zur Bewertung der weißen Punkte ISO
18553 bestimmt wird, wie es nachfolgend beschrieben ist.
-
Folglich
wird die Homogenität
der hier beschriebenen Zusammensetzungen nach nur einem einzigen Mischschritt
bestimmt, der wie folgt durchgeführt
werden soll:
Das Grundharzpulver, das aus dem Reaktor kommt,
wird z.B. durch dazwischenliegende Aufnahmetanks (50 bis 250 t)
ohne zusätzliche
Behandlung, wie Mahlen oder Kühlen
oder ähnliche
Verfahren, zur Mischanlage transportiert.
-
Das
Pulver wird dann zusammen mit den geeigneten Mengen der Zusätze in den
Einlaß der
Mischvorrichtung gegossen. Die Zusätze können typischerweise Stearate,
Antioxidantien, UV-Stabilisatoren oder Pigment/Rußmaterialien
sein. Die Zusätze
können
als reine Komponente oder als Stammischung mit einem PE-Träger zugesetzt
werden.
-
Das
Grundharz plus Zusätze
werden dann nur einmal durch die Mischanlage geleitet.
-
Kein
Material, das die Mischvorrichtung einmal durchlaufen hat, darf
für die
Weiterbearbeitung zurück zum
Einlaß der
Mischvorrichtung transportiert werden, noch ist es erlaubt, das
vermischte Material ferner zu einer zweiten Verarbeitungsanlage
zu leiten.
-
Der
Gedankeeines einzigen Mischschritts besteht darin, daß bei einem
Reaktorpulver nur ein einziger Durchgang durch die Mischanlage erlaubt
ist.
-
Die
für diesen
einzigen Mischschritt zu verwendende Vorrichtung ist ein Doppelschneckenextruder, wie
eine gegenläufige
Vorrichtung, wie sie von Japan Steel Works geliefert wird, z.B.
CIM JSW 460P, oder eine äquivalente
Vorrichtung.
-
Typische
Mischbedingungen in einem einzigen Mischschritt, der im CIM JSW
460P angewendet wird, der einen Schneckendurchmesser von 460 mm,
lauten:
Produktion: | 25
bis 30 t/h |
Spezifische
Energiezufuhr (SEI) für
den Mischer: | 260
kWh/t |
SEI
Zahnradpumpe: | 19
kWh/t |
Temperatur
vor der Zahnradpumpe: | 290°C |
Temperatur
nach der Zahnradpumpe: | 300°C |
Ansaugdruck
der Zahnradpumpe: | 1,6
bar |
Geschwindigkeit
des Mischers: | 400
U/min |
-
Die
Fläche
der weißen
Punkte der einmal gemischten Zusammensetzung wird zumindest teilweise
wie folgt gemäß ISO 18553
bestimmt:
Eine Probe einer Zusammensetzung (die ein Pigment
zum Sichtbarmachen der Inhomogenitäten, z.B. Ruß in einer
Menge von etwa 2,5 Gew.-%, enthält),
die nach einem wie vorstehend beschriebenen einzigen Mischschritt
erhalten wird, wird analysiert, indem zuerst 6 Dünnschnitte von 6 unterschiedlichen
Teilen der Probe (Dicke < 60 μm, Durchmesser
3 bis 5 mm) analysiert werden.
-
Die
Schnitte werden mit einer Vergrößerung von
100 ausgewertet, und es wird die Größe, d.h. der Teil der Oberfläche, der
nicht gefärbten
Einschlüsse
("weiße Punkte", Agglomerate, Partikel)
in bezug auf die gesamte Oberfläche
jedes Schnitts mit 0,7 mm2 bestimmt. Alle
weißen
Punkte mit einem Durchmesser von > 5 μm werden
gezählt.
Die "Fläche der
weißen
Punkte" wird dann
als durchschnittlicher Anteil der weißen Punkte zur gesamten Oberfläche des
Probenschnitts angegeben.
-
f) Messung der Homogenität – Wert bei
modifiziertem Test zur Bewertung der weißen Punkte ISO 18553
-
Zusätzlich zum
Test der Fläche
der weißen
Punkte wird die komplementäre
Homogenität
gemäß dem modifizierten
Test zur Bewertung der weißen
Punkte ISO 18553 bestimmt. Bei diesem Test werden die Inhomogenitäten der
Zusammensetzung, die nach einem einzigen wie vorstehend beschriebenen
Mischschritt vorliegen, die als weiße Punkte erscheinen, bestimmt
und gemäß dem in
ISO 18553 angegebenen Bewertungsschema bewertet. Je niedriger der
Wert der Zusammensetzung bei diesem Test ist, desto besser ist die
Homogenität
der Zusammensetzung.
-
2. Polyethylenzusammensetzungen
-
Die
Erzeugung von Grundharzen aus Polyethylenzusammensetzungen erfolgte
in einer mehrstufigen Reaktion, die folgendes umfaßt: eine
erste Polymerisationsstufe in einer Suspension in einem 50 dm3 Reaktor mit geschlossenem Kreis (Anteil
(A)), gefolgt von der Übertragung
der Suspension in einen 500 dm3 Reaktor mit
geschlossenem Kreis, in dem die Polymerisation in einer Suspension
fortgesetzt wurde, wodurch die Komponente mit geringem Molekulargewicht
erzeugt wurde (Anteil (B)), und eine zweite Polymerisation in einem Gasphasenreaktor
in Gegenwart des Produktes vom zweiten Reaktor mit geschlossenem
Kreis, wodurch das Comonomer erzeugt wird, das eine Komponente mit
hohem Molekulargewicht enthält
(Anteil (C)). Als Comonomer wurde Buten-1 verwendet.
-
Als
Katalysator wurde für
Beispiel 1 Lynx 200, von Engelhard Corporation Pasadena, USA erhältlich, verwendet.
-
Im
Vergleichsbeispiel 1 wurde ein Katalysator verwendet, der gemäß Beispiel
1 von
EP 0 688 794 hergestellt
worden war.
-
Die
angewendeten Polymerisationsbedingungen und die Eigenschaften der
erhaltenen Polymere sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Nach
der Herstellung des Anteils (C) (und folglich des kompletten Grundharzes)
wurde das erhaltene Polymerpulver in einen Extruder transportiert,
in dem es nach dem unter dem vorstehenden Punkt e) beschriebenen
Verfahren mit 2,5 Gew.-% Ruß vermischt
wurde.
-