-
Technisches
Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine maschinell bearbeitbare Keramik
und insbesondere eine maschinell bearbeitbare Keramik hoher Festigkeit,
die gleichmäßig eingefärbt werden
kann, so dass sie einen niedrigen optischen Reflexionsgrad hat und
einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist, der so gesteuert werden kann, dass er abhängig von
dem geplanten Einsatz in einem erwünschten Bereich liegt. Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer solchen maschinell bearbeitbaren Keramik und ein maschinell
bearbeitetes Teil, beispielsweise eine Sondenführung, die aus einer solchen
Keramik durch maschinelles Bearbeiten wie Schneiden, Fräsen und/oder
Bohren hergestellt wird.
-
Technischer
Hintergrund
-
Im
Allgemeinen weisen Keramiken ausgezeichnete mechanische und elektrisch
isolierende Eigenschaften sowie ausgezeichnete Eigenschaften bei
hohen Temperaturen auf und haben als Materialien zur Verwendung
als Teile von Geräten
zur Herstellung von Halbleitern Aufmerksamkeit gefunden. Aufgrund
eines großen
Schrumpfungsbetrags während
des Sinterns zum Herstellen von Keramik müssen diese Teile durch maschinelles
Bearbeiten, beispielsweise Schleifen, aus einem Sinterkörper hergestellt
werden, um eine erwünschte
Form und erwünschte
Maße mit
hoher Präzision
vorzusehen. Die meisten Keramiken lassen sich aber schwer maschinell
bearbeiten.
-
Die
maschinelle Bearbeitbarkeit einer Keramik kann durch Integrieren
eines spaltbaren Keramikbestandteils wie Glimmer oder Bornitrid
verbessert werden, der in der Keramik oder im Fall einer kristallisierten Glaskeramik
in deren Glasmatrix dispergiert ist. Diese Keramikarten werden allgemein
als maschinell bearbeitbare Keramiken bezeichnet. Im Hinblick auf
ihre gute maschinelle Bearbeitbarkeit werden sie oft zur Herstellung
einiger Teile von Halbleiterprüfgeräten verwendet,
die gute Isoliereigenschaften aufweisen müssen und einer Feinbearbeitung
mit hoher Präzision
unterziehbar sein müssen.
-
Es
gibt aber wenige Materialien, die die Kombination aus hoher Festigkeit
und ausgezeichneter maschineller Bearbeitbarkeit, die für eine Hochpräzisionsfeinbearbeitung
erforderlich sind, zusammen mit einem Wärmeausdehnungskoeffizienten
nahe dem von Silicium aufweisen. Ferner ist die Farbe herkömmlicher
maschinell bearbeitbarer Keramiken nicht gleichmäßig, und diese weisen daher
ein mangelhaftes Erscheinungsbild auf, was den Wert eines aus den
Materialien gefertigten Handelsprodukts mindert. Zudem weisen diese Keramiken
eine weiße
oder blasse Farbe mit hohem Reflexionsgrad auf, was eine präzise Prüfung und
Messung durch Bildverarbeitung der aus den Keramiken gebildeten,
maschinell bearbeiteten Teile verhindert.
-
Die
elektrischen Eigenschaften von Halbleiterelementen wie integrierten
Schaltungen und hochintegrierten Schaltungen werden typischerweise
mit Hilfe einer Prüfkarte
geprüft,
die für
die Prüfung
eine große
Anzahl an Sonden aufweist. Die Prüfung wird ausgeführt, indem
alle Sonden der Prüfkarte
gleichzeitig in Kontakt mit den Elektrodenpads eines Halbleiterelements
gebracht werden.
-
1a ist
eine schematische vertikale Querschnittansicht einer Prüfkarte mit
Prüfsonden
zur Verwendung bei der Prüfung
eines Halbleiterelements. Eine Prüfkarte 1, die aus
einem isolierenden Material wie einer Keramik gefertigt ist, hat
in etwa in ihrer Mitte eine Öffnung 10 mit
Abmessungen, die nahezu gleich oder größer als die eines zu prüfenden Halbleiterelements
sind. Die Öffnung 10 ist
normalerweise wie dargestellt nach außen geweitet. Prüfsonden 10,
die in gleicher Anzahl wie die auf dem Halbleiterelement ausgebildeten
Elektrodenpads vorliegen, sind an der oberen Fläche der Prüfkarte 1 zum Beispiel
durch einen Klebstoff befestigt.
-
Die
Prüfsonden 2 sind
normalerweise aus einem leitenden Metallmaterial hergestellt. Die
Spitzen der Sonden 2, die in etwa zur Form eines L gebogen
sind, ragen etwas von der unteren Fläche der Prüfkarte 1 durch die Öffnung 10 hervor,
so dass sie mit dem gleichen Muster wie die Elektrodenpads des Halbleiterelements
angeordnet sind. Wenngleich dies nicht gezeigt ist, sind die anderen
Enden der Sonden 2 durch Lot oder dergleichen mit einem
elektrisch leitenden Kreis elektrisch verbunden, der auf der oberen
Fläche
der Prüfkarte 1 ausgebildet
ist. Um zu verhindern, dass die Sonden 2 einander berühren, kann
der Umfang jeder Sonde 2 mit Ausnahme ihrer Spitze mit
einem wärmbeständigen Harz
oder einem ähnlichen
Material abgedeckt werden.
-
Die
elektrischen Eigenschaften eines (nicht dargestellten) Halbleiterelements
werden durch Platzieren der Prüfkarte 1 oben
auf das zu prüfende
Halbleiterelement und Abwärtsdrücken der
Prüfkarte 1,
so dass die durch die Öffnung 10 ragenden
Spitzen der Prüfsonden 2 die
Elektrodenpads des Halbleiterelements berühren, geprüft. Um die Prüfung präzis auszuführen, ist
es wesentlich, dass alle der großen Anzahl an Prüfsonden gleichzeitig
zuverlässig
die Elektrodenpads des darunter angeordneten Halbleiterelements
berühren.
Die Sonden sind aber normalerweise aus einem dünnen Metallmaterial gefertigt,
so dass sie sich leicht verbiegen, wenn die Prüfkarte 1 abwärts gedrückt wird,
und aufgrund des Biegens passiert es leicht, dass die Positionen der
Spitzen der Sonden 2 verrutschen. Dadurch ist es schwierig,
dass die Sonden 2 die Elektrodenpads zuverlässig kontaktieren.
-
Wie
in 1b gezeigt, kann zum einfachen Ermöglichen
einer präzisen
Ausrichtung der Prüfsonden 2 mit
den Elektrodenpads eines Halbleiterelements eine aus einer isolierenden
Platte gebildete Sondenführung 3 in
die Öffnung 10 der
Prüfkarte 1 eingesetzt
werden, um die Öffnung 10 zu
blockieren. Die Sondenführung 3 weist
Durchgangsbohrungen 12 auf, durch welche die Sonden 2 treten,
so dass die Spitzen der Sonden 2 aus der unteren Fläche der
Sondenführung 3 ragen.
Die Durchgangsbohrungen 12 sind mit dem gleichen Muster
wie die Elektrodenpads angeordnet. Die Sondenführung 3 dient zum
Begrenzen der seitlichen Bewegung der Sonden 2 aufgrund
von Biegen und ermöglicht
den Sonden 2, die Elektrodenpads präziser zu kontaktieren.
-
Die
Durchgangsbohrungen 12, die einen etwas größeren Durchmesser
als die Prüfsonden 2 haben, sind
in der Sondenführung 3 mit
dem gleichen Abstand wie die Elektrodenpads ausgebildet. In den
neuesten hochintegrierten Schaltungen, die wesentliche höhere Montagedichten
erreichen, ist es nicht ungewöhnlich, dass
der Abstand der Elektrodenpads bei 100 Mikrometer oder weniger liegt.
-
Wie
zum Beispiel in 1c bzw. 1d in
Draufsicht und Querschnittansicht gezeigt wird, wird bei einem Abstand
der Elektrodenpads von 70 Mikrometer, wenn der Durchmesser jeder
Durchgangsbohrung 12 60 Mikrometer beträgt, die Wandstärke zwischen
benachbarten Durchgangsbohrungen (der Mindestabstand zwischen Bohrungen)
ein äußerst kleiner
Wert von 10 Mikrometer. Somit ist es erforderlich, dass solche Durchgangsbohrungen
mit kleinem Durchmesser und dünner
Wand in einer Sondenführung
mit hoher Präzision
mittels zum Beispiel Bohren gebildet werden.
-
In 2 wird
eine andere Art von Sondenführung
in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. In 2 weist
eine rahmenförmige
Sondenführung 3a,
die entweder ein integraler isolierender Teil sein kann oder aus isolierenden
Platten montiert sein kann, vertikale Schlitze 14 an mindestens
einem Seitenelement, für
gewöhnlich
an zwei oder vier Seitenelementen, des Rahmens mit dem gleichen
Abstand wie die Elektrodenpads eines (nicht dargestellten) zu prüfenden Halbleiterelements
auf. Die Sondenführung 3a kann
in die Öffnung
einer (nicht dargestellten) Prüfkarte
eingesetzt werden, indem sie von unten so in die Öffnung der
Prüfkarte
eingeführt
wird, dass sich jede Sonde 2 der Prüfkarte durch den entsprechenden
Schlitz 14 erstreckt. Eine seitliche Bewegung der Sonden 2 wird
wiederum durch die Schlitze der Sondenführung beschränkt, und
es kann ein zuverlässigeres
Kontaktieren der Elektrodenpads ermöglicht werden.
-
3 ist
ein schematischer Querschnitt eines Seitenelements einer rahmenförmigen Sondenführung 3a mit
Schlitzen 14, wie sie in 2 gezeigt
wird. Wie dargestellt ist die Form der Schlitze 14 allgemein
durch die Tiefe und Breite jedes Schlitzes und die Wandstärke, die
der Abstand zwischen benachbarten Schlitzen ist, festgelegt. Die
Schlitze einer Sondenführung
sind für
gewöhnlich
tief und fein, mit einer dünnen
Wandstärke. Wie
zum Beispiel in 3 gezeigt wird, können die
Schlitze 14 eine Dicke von 300 Mikrometer und eine Breite von
40 Mikrometer mit einer Wandstärke
von 15 Mikrometer haben. Solche Schlitze werden allgemein durch Schleifen
mit Hilfe eines Schleifsteins und/oder einer Schleifscheibe gebildet.
-
Natürlich muss
eine Sondenführung
elektrisch isolierend sein, um Kurzschlüsse zwischen Prüfsonden zu
verhindern. Ihr Durchgangswiderstand muss mindestens 1,0 × 1010 Ω·cm betragen
-
Herkömmliche
Sondenführungen
wurden aus Kunststoff oder einer maschinell bearbeitbaren, kristallisierten
Glaskeramik, die Al2O3,
SiO2 und K2O umfasst,
hergestellt. In den letzten Jahren wurden sie aus einer bornitridhaltigen,
maschinell bearbeitbaren Keramik hergestellt.
-
Zur
Prüfung
bei einer hohen Temperatur kann eine Kunststoffsondenführung allgemein
nicht verwendet werden. Ferner ist es nicht möglich, eine ausreichende Maßhaltigkeit
von Durchgangsbohrungen oder Schlitzen zum Prüfen von Halbleiterelementen
höherer
Dichten mit kleineren Abständen
der Elektrodenpads zu verwirklichen.
-
Eine
aus einer kristallisierten Glaskeramik hergestellte Sondenführung kann
eine Hochtemperaturprüfung
ausführen.
Der Wärmeausdehnungskoeffizient
einer kristallisierten Glaskeramik ist aber verglichen mit dem eines
Halbleiterelements groß und
abhängig
von der Prüftemperatur
kann eine Positionsabweichung zwischen den Prüfsonden und den Elektrodenpads
eines einer Prüfung
unterzogenen Halbleiterelements eintreten. Ferner ist die Festigkeit
einer kristallisierten Glaskeramik nicht so hoch, so dass es während Bohrens
oder einer anderen maschinellen Bearbeitung leicht zu Absplittern
oder Rissbildung kommen kann und keine ausreichende Maßhaltigkeit
erhalten werden kann. Siehe JP-A 58-165056 (1983).
-
Weiterhin
ist eine herkömmliche
kristallisierte Glaskeramik weiß.
Daher wird bei Ausführen
von Bildverarbeitung zum Prüfen
der Maße
winziger Durchgangsbohrungen oder Schlitze, die in einer Sondenführung ausgebildet
sind, oder zum Ausführen
einer Positionierung einer Sondenführung an einer Prüfkarte Licht
leicht von der Keramikoberfläche
der Sondenführung
reflektiert, wodurch das Erhalten eines präzisen Bilds erschwert wird.
Aufgrund der weißen
Farbe hebt sich ferner Schmutz auf dem Äußeren der Keramik schnell ab und
mindert den Wert eines aus der Keramik hergestellten Produkts. Siehe
JP-A 58-165056 (1983).
-
Ein
zusammengesetztes Keramikmaterial, das Aluminiumnitrid und Bornitrid
umfasst, hat eine Wärmeausdehnungskoeffizienten,
der dem von Silicium nahe kommt. Daher sind bei Verwenden einer
aus einem solchen Material hergestellten Sondenführung durch Wärmeausdehnung
verursachte Positionsabweichungen klein. Die maschinelle Bearbeitbarkeit
dieses Materials ist aber mangelhaft, so dass es nicht für Hochpräzisionsfeinbearbeitung
geeignet ist. Ferner weist es eine unregelmäßige Einfärbung auf, die den Wert eines
daraus hergestellten Produkts mindert. Siehe JP-A 60-195059 (1985).
-
Ein
maschinell bearbeitbares Siliciumnitrid/Bornitrid-Verbundkeramikmaterial
hoher Festigkeit wurde vorgeschlagen, sein Wärmeausdehnungskoeffizient ist
aber verglichen mit dem von Silicium klein. Bei dessen Verwendung
in einer Haltevorrichtung zum Prüfen
von Halbleitern wie zum Beispiel einer Sondenführung kann es daher abhängig von
der Prüftemperatur
schnell zu Positionsabweichungen kommen. Siehe JP-A 2000-327402.
-
Demgemäß besteht
immer noch Bedarf an einer maschinell bearbeitbaren Keramik hoher
Festigkeit, die durch Feinbearbeitung mit hoher Präzision bearbeitet
werden kann und die gleichmäßig gefärbt werden kann,
so dass sie einen niedrigen optischen Reflexionsgrad aufweist, und
die einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist, der dem von Silicium nahe kommt.
-
Kurzdarstellung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung gibt eine maschinell bearbeitbare Keramik
hoher Festigkeit mit einer Festigkeit von 240 MPa an die Hand. Sie
weist ferner bei Testen durch maschinelles Bearbeiten über 5 Minuten mit
einem Hartmetallwerkzeug des Typs K-10, gemessen anhand einer Verschleißmarkenbreite
(VB) von höchstens
0,2 mm und einer Oberflächenrauheit
Rmax der maschinell bearbeiteten Oberfläche von höchstens 5 Mikrometer, eine
gute maschinelle Bearbeitbarkeit auf. Eine solche maschinell bearbeitbare
Keramik hoher Festigkeit erlaubt das Durchführen von Fein- oder Hochpräzisionsbearbeitung
auf Mikronebene. Sie weist auch eine gleichmäßige schwärzliche Farbe und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
nahe dem von Silicium auf, so dass sie als elektrisch isolierendes
Material, zum Beispiel zur Verwendung in Sondenführungen und ähnlichen
Geräten,
brauchbar ist.
-
In
einer erfindungsgemäßen Ausführung umfasst
eine maschinell bearbeitbare Keramik hoher Festigkeit einen Hauptbestandteil
und ein Sinterhilfsmittel, wobei der Hauptbestandteil 30 – 59,95
Masseprozent Bornitrid, 40 – 69,95
Masseprozent Zirconiumoxid, 0 – 20
Masseprozent Siliciumnitrid und 0,05 – 2,5 Masseprozent (berechnet
als Element) mindestens eines farbgebenden Zusatzes umfasst und
die Keramik eine schwärzliche
Farbe hat. Die Keramik weist bevorzugt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 3 – 5 × 10-6/°C
im Temperaturbereich von 25 – 600°C auf.
-
Die
schwärzliche
Farbe der Keramik wird durch Integrieren eines farbgebenden Zusatzes
im Hauptbestandteil der Keramik vorgesehen. Der farbgebende Zusatz
ist mindestens ein Element gewählt
aus der Gruppe bestehend aus C, Si, Elementen der Gruppen 3 bis
14 der vierten Periode, Elementen der Gruppen 4 bis 15 der fünften Periode,
Elementen der Gruppen 4 bis 16 der sechsten Periode des Langperiodensystems. Diese
Elemente können
entweder in Elementform oder in einer Verbindungsform vorhanden
sein. Die Gesamtmenge des farbgebenden Zusatzes beträgt 0,05 – 2,5 Masseprozent
als Element beruhend auf dem Hauptbestandteil der Keramik.
-
Der
hierin verwendete Begriff „Hauptbestandteil" bezeichnet Feststoffpartikel,
die die Masse einer Keramik bilden, und umfasst kein Sinterhilfsmittel.
Der Hauptbestandteil einer erfindungsgemäßen Keramik ist eine Kombination
aus Bornitrid, Zirconiumoxid und optional Siliciumnitrid und einem
farbgebenden Zusatz.
-
Der
hierin verwendete Begriff „Sinterhilfsmittel" bezeichnet ein Material,
das während
des Sinters eine Flüssigphase
bildet und das Sintern fördert.
Bei Beendigung des Sinterns bleibt es in den Grenzen der Hauptbestandteilkörner in
einem amorphen Zustand und ein Teil desselben kann sich während des
Sinterns verflüchtigen.
-
Zirconiumoxid
weist drei Kristallformen auf, eine monokline, eine tetragonale
und eine kubische Form bei steigenden Temperaturen. Die Normalform
von Zirconiumoxid ist bei Raumtemperatur monoklin. Um die Bildung
von Rissen aufgrund der Ausdehnung oder des Schrumpfens von Volumen
zu vermeiden, das durch Kristallumwandlung verursacht wird, wird
eine Zirconiumoxidkeramik normalerweise in der Form eines stabilisierten
Zirconiumoxids verwendet, das bei Raumtemperatur die tetragonale
Form oder die kubische Form oder beide hat. Ein solches stabilisiertes
Zirconiumoxid umfasst vollstabilisiertes Zirconiumoxid (FSZ, fully
stabilized zirconia, kubische Form), ein teilstabilisiertes Zirconiumoxid
(PSZ, partially stabilized zirconia, kubische und tetragonale Formen)
sowie tetragonale Zirconiumoxidpolykristalle (TZP, tetragonale Form).
Im Allgemeinen weisen PSZ und TZP eine größere Zähigkeit als FSZ auf.
-
Um
sowohl hohe Festigkeit als auch freie maschinelle Bearbeitbarkeit
bei einer erfindungsgemäßen Keramik
zu verwirklichen, ist es wünschenswert,
dass das Zirconiumoxid vorrangig die kubische Form wie FSZ hat,
das verglichen mit PSZ oder TZP relativ einfach maschinell zu bearbeiten
ist.
-
Die
erfindungsgemäße maschinell
bearbeitbare Keramik kann durch einen Prozess hergestellt werden,
der das Mischen des Hauptbestandteils, der Bornitrid, Zirconiumoxid
und optional Siliciumnitrid und mindestens einen farbgebenden Zusatz
oder deren Vorstufen umfasst, mit 1 – 15 Masseprozent eines Sinterhilfsmittels
basierend auf dem Hauptbestandteil zum Erhalten eines Rohmaterialpulvers
und das Sintern des Rohmaterialpulvers bei einer hohen Temperatur
unter Druck umfasst. Ein maschinell bearbeitetes Teil, beispielsweise
eine Sondenführung,
kann durch maschinelles Bearbeiten, das Schneiden und Schleifen
zum Bilden von Schlitzen und/oder Bohren zum Bilden von Durchgangsbohrungen
umfassen kann, hergestellt werden.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1a ist
ein schematischer vertikaler Querschnitt einer herkömmlichen
Prüfkarte.
-
1b ist
ein schematischer vertikaler Querschnitt einer Prüfkarte,
die mit einer Sondenführung
mit Durchgangsbohrungen ausgestattet ist, durch welche sich Sonden
erstrecken.
-
1c ist
eine Draufsicht, die die Anordnung von Durchgangsbohrungen in einer
Sondenführung zeigt.
-
1d ist
eine schematische vertikale Querschnittansicht der Sondenführung von 1c.
-
2 ist
eine schematische perspektivische Ansicht einer anderen Art einer
Sondenführung,
die rahmenförmig
ist und an jeder Seite Schlitze zum Aufnehmen von Sonden aufweist.
-
3 ist
eine schematische vertikale Querschnittansicht eines Seitenelements
der in 2 gezeigten rahmenförmigen Sondenführung.
-
Eingehende
Beschreibung der Erfindung
-
Eine
erfindungsgemäße Keramik
kann zum Herstellen der folgenden neuartigen keramischen maschinell
bearbeiteten Teile (1) und (2) verwendet werden, die jeweils einen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 3 – 5 × 10-6/°C
im Temperaturbereich von 25 – 600°C, was nahe
dem von Silicium liegt, zusammen mit einer gleichmäßigen schwärzlichen
Farbe aufweisen:
- (1) einen keramischen maschinell
bearbeiteten Teil mit mehren durch Schleifen gebildeten Schlitzen,
wobei die Dicke der zwischen benachbarten Schlitzen ausgebildeten
Wände mindestens
5 Mikrometer und weniger als 20 Mikrometer beträgt, das Verhältnis der
Schlitztiefe zur Wandstärke
mindestens 15 beträgt
und die Präzision
des Abstands der Schlitze bei maximal ± 4 Mikrometer liegt; und
- (2) einen keramischen maschinell bearbeiteten Teil mit mehren
durch Bohren gebildeten Löchern,
wobei der Lochdurchmesser höchstens
65 Mikrometer beträgt,
der Mindestabstand zwischen den Löchern (Wandstärke) bei
mindesten 5 Mikrometer und weniger als 20 Mikrometer liegt, das
Verhältnis
der Lochtiefe zur Wandstärke
mindestens 15 beträgt
und die Präzision
des Lochdurchmessers und des Lochabstands jeweils bei maximal ± 4 Mikrometer
liegen.
-
Ein
Beispiel für
ein keramisches maschinell bearbeitetes Teil ist eine Sondenführung mit
mehreren Schlitzen und/oder Löchern,
durch welche Sonden zum Prüfen
eines Halbleiterelements geführt
werden können.
-
Ein
solches maschinell bearbeitetes Teil kann durch einen Prozess hergestellt
werden, der das Erzeugen eines Rohmaterialpulvers zum Sintern, das
Rohmaterialien eines Hauptbestandteils (einschließlich Bornitrid,
Zirconiumoxid und optional Siliciumnitrid sowie eines farbgebenden
Zusatzes) und ein geeignetes Sinterhilfsmittel umfasst, das Sintern
des Rohmaterialpulvers bei einer hohen Temperatur unter Druck mit
Hilfe zum Beispiel einer Heißpresse
oder HIP zum Erzeugen eines keramischen Sinterkörpers und das maschinelle Bearbeiten
des keramischen Sinterkörpers
durch Schleifen und/oder Bohren einschließt.
-
Das
Bornitrid und das Zirconiumoxid in dem Rohmaterialpulver haben bevorzugt
einen durchschnittlichen Partikeldurchmesser von weniger als 1 Mikrometer.
Bornitrid verleiht der resultierenden Keramik eine hohe Wärmeleitfähigkeit
neben seiner inhärenten
guten maschinellen Bearbeitbarkeit, und diese beiden Eigenschaften
verleihen der Keramik in Kombination eine ausgezeichnete maschinelle
Bearbeitbarkeit. Zirconiumoxid hat eine hohe Festigkeit, aber sein
Wärmeausdehnungskoeffizient
ist höher
als der von Silicium. Siliciumnitrid ist ein optionaler Bestandteil
und sein Wärmeausdehnungskoeffizient
ist niedriger als der von Silicium, und es hat eine hohe Festigkeit.
-
Dadurch
kann der Wärmeausdehnungskoeffizient
der Keramik durch Anpassen der Mengen an Zirconiumoxid, Bornitrid
und Siliciumnitrid, die dem Rohmaterialpulver zugegeben werden,
gesteuert werden. Die Zugabe von Siliciumnitrid dient auch der Verbesserung
der Festigkeit der Keramik.
-
Der
farbgebende Zusatz ist mindestens ein Element gewählt aus
C, Si, Elmenten der Gruppen 3 bis 14 in der vierten Periode, Elementen
der Gruppen 4 bis 15 in der fünften
Periode und Elementen der Gruppen 4 bis 16 in der sechsten Periode
des Langperiodensystems. Jedes dieser Elemente kann entweder in
Elementform oder in Form einer Verbindung wie einem Nitrid, einem
Carbid, einem Borid, einem Oxid, einem Silicid, einem Säurehydrat,
einem Nitrat, einem Carbonat, einem Acetat oder einem Sulfat verwendet
werden. Der farbgebende Zusatz umfasst keine im Hauptbestandteil
vorhandenen Verbindungen. Eine Keramik mit gleichmäßiger schwärzlicher
Farbe mit einem niedrigen Reflexionsgrad kann nicht allein mit Bornitrid
und Zirconiumoxid erzeugt werden.
-
Das
Rohmaterial eines farbgebenden Zusatzes kann durch Erhitzen vor
dem Sintern und/oder während
des Sinterns eine Reaktion durchlaufen. Somit kann das Rohmaterial
eine Vorstufe des farbgebenden Zusatzes sein, der in einer gesinterten
Keramik vorhanden ist. Zum Beispiel kann ein organisches Harz als
Vorstufe von C verwendet werden oder es kann ein Metallsalz als
Vorstufe eines Metalloxids verwendet werden. Insbesondere im letzteren
Fall kann das Rohmaterialpulver in Luft oder einer anderen oxidierenden
Atmosphäre
kalziniert werden, um das Metallsalz oder eine andere Vorstufe vor
dem Sintern zu einem Metalloxid umzuwandeln. Ein solches Kalzinieren
kann entweder vor und nach der Zugabe eines Sinterhilfsmittels ausgeführt werden.
-
C
und Si können
in Form von elementarem Kohlenstoff oder Silicium oder in Form von
Siliciumcarbid zugegeben werden. In anderen Fällen, wenn sie als Metallcarbid
oder Silicid enthalten sind, werden sie als Carbid oder Silicid
des Metallelements behandelt.
-
Beispiele
für Elemente
der Gruppen 3 bis 14 in der vierten Periode sind Sc, Ti, V, Cr,
Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Ga und Ge. Beispiele für Elemente der Gruppen 4 bis
15 in der fünften
Periode sind Zr, Nb, Mo, Tc, Ru, Rh, Pd, Ag, Cd, In, Sn und Sb.
Beispiele für
Elemente der Gruppen 4 bis 16 in der sechsten Periode sind Hf, Ta,
W, Re, Os, Ir, Pt, Au, Hg, Tl, Pb, Bi und Po.
-
Von
diesen Elementen ist ein Übergangselement
wie Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Mo oder W in elementarer
Form und/oder als Oxid bevorzugt. Wenn ein solches Übergangselement
oder dessen Oxid als farbgebender Zusatz zugegeben wird, wird insbesondere
das Oxid während
des Sinterns zu seinem Metall oder einem Oxid geringerer Wertigkeit
reduziert, wodurch ein Schwärzen
verursacht und es dem sich ergebenden keramischen Sinterkörper ermöglicht wird,
eine besonders gleichmäßige schwärzliche
Farbe aufzuweisen. Weiterhin sind Metalloxide allgemein weniger
hart als Metallnitride, Carbide oder Boride und beeinträchtigen
die maschinelle Bearbeitbarkeit der Keramik weniger nachteilig.
-
Ti
ist als farbgebender Zusatz besonders geeignet, da die Zugabe von
Ti in elementarer Form und/oder als Oxid eine besonders gleichmäßige Färbung erzeugt,
bei der keine unregelmäßigen Farben
hervorstechen, und es hat eine minimale Wirkung auf die Bearbeitbarkeit.
-
Die
Zugabe von C (Kohlenstoff) ist ebenfalls bevorzugt, da es eine minimale
Wirkung auf die maschinelle Bearbeitbarkeit hat. Kohlenstoff wird
bevorzugt in Form eines Kohlenstoffpulvers oder eines karbonisierbaren
Harzes verwendet. Wenn ein karbonisierbares Harz verwendet wird,
kann seine Menge so angepasst werden, dass nach dem Karbonisieren
ein erwünschter
Anteil erhalten wird.
-
Eine
erfindungsgemäße Keramik
weist eine hohe Festigkeit von mindestens 240 MPa auf und hat eine gute
maschinelle Bearbeitbarkeit. Daher kann sie einer Feinbearbeitung
hoher Präzision
unterzogen werden. Sie weist einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 3 – 5 × 10-6/°C
in dem Temperaturbereich von 25 – 600°C auf, was dem Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 4 × 10-6/°C
von Silicium nahe kommt. Wenn es als Material einer Sondenführung in
einer Halbleiterprüfvorrichtung
verwendet wird, erzeugt sie daher keine Positionsabweichungen bezüglich des
geprüften
Halbleiterelements, selbst wenn eine Temperaturänderung eintritt. Daher kann
eine Prüfvorrichtung
für Halbleiterelemente
realisiert werden, die effektiv mit hochintegrierten Schaltungen
hoher Dichte verwendet werden kann.
-
Eine
erfindungsgemäße Keramik
kann zu einer gleichmäßigen schwärzlichen
Farbe eingefärbt
werden, so dass eine Messung oder Prüfung eines maschinell bearbeiteten
Teils durch Bildverarbeitung präzis ausgeführt werden
kann. Ferner weist sie ein ausgezeichnetes Erscheinungsbild auf,
so dass der Wert eines aus der Keramik hergestellten Produkts gesteigert
wird.
-
Um
keramische maschinell bearbeitete Teile einzufärben, ist es denkbar, die maschinell
bearbeiteten Teile durch Aufdampfen mit einem Metall oder einer
Keramik durch Beschichten mit einem Harz zu beschichten. Diese einfachen
Beschichtungsverfahren haben aber eine Reihe von Problemen. Zum
Beispiel kann eine aufgebrachte Schicht leicht abblättern, die
aufgebrachte Schicht hat selbst eine Dicke in der Größenordnung von
10 Mikrometer und die Schichtdicke wird schnell ungleichmäßig, so
dass es schwierig ist, die Maßhaltigkeit eines
maschinell bearbeiteten Teils zu wahren. Daher ist es bevorzugt,
das Keramikmaterial selbst zu färben.
-
Wenn
die zugegebene Menge an farbgebendem Zusatz zu klein ist, kann kein
Sinterkörper
mit gleichmäßiger Farbe
mit geringem Reflexionsgrad erhalten werden. Wenn dagegen die Menge
des farbgebenden Zusatzes zu hoch ist, sinkt die Festigkeit des
Sinterkörpers
und seine maschinelle Bearbeitbarkeit nimmt ab, so dass seine Feinbearbeitbarkeit
beeinträchtigt
wird. Zudem verschlechtern sich auch die Isoliereigenschaften der
Keramik, und wenn sie als Sondenführung für eine Halbleiterprüfvorrichtung
verwendet wird, können Probleme
wie Kurzschlüsse
zwischen benachbarten Sonden eintreten.
-
In
der vorliegenden Erfindung umfasst eine gleichmäßige schwärzliche Farbe mit niedrigem
Reflexionsgrad schwarz, grau, dunkelblau, dunkelviolett, dunkelgrün und ähnliche
Farben. Im Einzelnen ist die schwärzliche Farbe als Munsell-Wert
von höchstens
8,5 in dem Munsell-Farbsystem definiert (einem Farbsystem, das drei
Farbfaktoren verwendet, die in JIS/872 angegeben sind).
-
Um
eine erfindungsgemäße maschinell
bearbeitbare Keramik zu erzeugen, wird ein Rohmaterialpulver zum
Sintern durch Zugabe eines Sinterhilfsmittels zu einem Pulver des
Hauptbestandteils erzeugt, das 30 – 59,95 Masseprozent Bornitrid,
40 – 69,95
Masseprozent Zirconiumoxid, 0 – 20
Masseprozent Siliciumnitrid und einen farbgebenden Zusatz umfasst.
-
Die
Bestandteile des Rohmaterialpulvers können mit Hilfe einer geeigneten
Vorrichtung, beispielsweise einer Nasskugelmühle, sorgfältig gemischt werden.
-
Das
Bornitrid kann von hexagonaler Art (h-BN) sein. Um eine für Feinbearbeitung
erforderliche hohe Festigkeit zu erhalten, weist das Rohmaterialpulver
des Hauptbestandteils und insbesondere das Bornitridpulver bevorzugt
einen durchschnittlichen Partikeldurchmesser von unter 1 Mikrometer
auf. Analog haben Zirconiumoxidpulver und bei Verwendung Siliciumnitridpulver
bevorzugt einen durchschnittlichen Partikeldurchmesser von unter
1 Mikrometer und bevorzugter von unter 0,5 Mikrometer, um eine erwünschte maschinell
bearbeitbare Keramik hoher Festigkeit zu erhalten.
-
Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Sinterhilfsmittel kann
aus den herkömmlicherweise beim
Sintern von Bornitrid oder Siliciumnitrid verwendeten Sinterhilfsmitteln
gewählt
werden. Ein bevorzugtes Sinterhilfsmittel ist eines oder mehrere
von Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Yttriumoxid, Oxide von Lanthanoidmetallen
und Verbundoxide wie Spinell. Bevorzugter ist eine Mischung aus
Aluminiumoxid und Yttriumoxid oder eine Mischung aus Aluminiumoxid,
Yttriumoxid und Magnesiumoxid.
-
Die
Menge des dem Hauptbestanteil-Rohmaterialpulver zugegebenen Sinterhilfsmittels
beträgt
1 – 15 Masseprozent
und liegt bevorzugt in dem Bereich von 3 – 10 Masseprozent des Hauptbestandteil-Rohmaterialpulvers.
Wenn die Menge des Sinterhilfsmittels zu klein ist, kann kein hinreichendes
Sintern ausgeführt
werden und die Festigkeit des Sinterkörpers sinkt. Wenn die Menge
des Sinterhilfsmittels zu groß ist,
bildet sich eine Korngrenzenglasphase geringer Festigkeit in größerer Menge,
was zu einer Abnahme der Festigkeit des Sinterkörpers führt.
-
Wenn
das Rohmaterialpulver kalziniert wird, um ein Metallsalz als Vorstufe
des farbgebenden Zusatzes in ein Metalloxid umzuwandeln, nachdem
diesem ein Sinterhilfsmittel zugegeben wurde, kann das Pulver normalerweise
während
des Kalzinierens agglomeriert werden, so dass das sich ergebende
kalzinierte Pulver erneut einem Nasskugelvermahlen zur Deagglomeration
unterzogen wird.
-
Das
Rohmaterialpulver, das ein Pulvergemisch des Hauptbestandteil-Rohmaterialpulvers
und des Sinterhilfsmittels ist, wird bei einer hohen Temperatur
unter Druck gesintert. Ein Verfahren zum Sintern bei einer hohen
Temperatur unter Druck ist das Heißpressen, das in einer Stickstoffatmosphäre oder
in einer Hochdruck-Stickstoffatmosphäre ausgeführt werden kann. Ein geeigneter
Bereich für
die Heißpresstemperatur
ist 1.400 – 1.800°C. Wenn die
Sintertemperatur zu niedrig ist, ist das Sintern ungenügend, und
wenn sie zu hoch ist, können
Probleme wie Ausfließen
von geschmolzenem Sinterhilfsmittel auftreten. Ein geeigneter Druck
liegt in dem Bereich von 20 – 50
MPa. Die Zeitdauer, über
die Heißpressen
ausgeführt
wird, hängt
von der Temperatur und den Maßen
des zu bildenden Sinterkörpers
ab, beträgt
aber normalerweise etwa 1 – 4
Stunden.
-
Hochdrucksintern
bei hoher Temperatur kann auch durch HIP (isostatisches Heißpressen)
ausgeführt werden.
Die Sinterbedingungen für
HIP können
ebenfalls durch einen Fachmann geeignet gewählt werden.
-
Der
sich ergebende Sinterkörper
kann eine gleichmäßige schwärzliche
Farbe haben, wenn darin ein farbgebender Zusatz vorhanden ist. Sein
Wärmeausdehnungskoeffizient
kann in dem Bereich von 3 – 5 × 10-6/°C
für den
Temperaturbereich von 25 – 600°C gebracht
werden, indem die Art und Menge eines Sinterhilfsmittels und die
Anteile an Zirconiumoxid und Siliciumnitrid (falls zugegeben) geeignet
gewählt
werden.
-
Die
Beurteilung der Mikrostruktur einer erfindungsgemäßen gesinterten
Keramik unter einem Rasterelektronenmikroskop (REM) zeigte auf,
dass das gesamte Bornitrid, Zirconiumoxid und die optionalen Bestandteile
Siliciumnitrid und ein farbgebender Zusatz, die den Hauptbestandteil
der Keramik bilden, einen durchschnittlichen Korndurchmesser von
höchstens
5 Mikrometer hatten.
-
Die
gesinterte Keramik weist ausgezeichnete maschinelle Bearbeitbarkeit
und eine hohe Festigkeit auf und sie kann zur Bildung feiner Schlitze
und Durchgangsbohrungen mit hoher Präzision maschinell bearbeitet werden.
Daher ist sie zur Verwendung zur Herstellung einer Sondenführung mit
feinen Schlitzen oder Durchgangsbohrungen mit einer dünnen Wandstärke geeignet,
wobei die Sondenführung
in einer Halbleiterprüfvorrichtung
verwendet wird. Der Wärmeausdehnungskoeffizient
der Sondenführung
kann so gesteuert werden, dass er dem von Silicium nahe kommt, um
eine Positionsabweichung zwischen Prüfsonden und den Elektrodenpads
eines einer Prüfung
unterzogenen Halbleiterelements zu verhindert, selbst wenn Temperaturschwankungen
auftreten. Ferner weist sie durch Aufnahme eines farbgebenden Zusatzes
in den Hauptbestandteil eine gleichmäßige schwärzliche Farbe mit einem niedrigen
Reflexionsgrad auf. Dadurch kann die Prüfung und Positionierung der
Sondenführung
durch Bildverarbeitung ohne die Notwendigkeit einer speziellen Färbebehandlung,
wie Aufdampfen oder Beschichten nach der maschinellen Bearbeitung,
präzis
ausgeführt
werden. Eine solche Behandlung mindert die Maßhaltigkeit eines maschinell
bearbeiteten Teils. Zudem weist sie ein ausgezeichnetes gleichmäßiges Erscheinungsbild
auf und ihr Wert als Handelsprodukt ist hoch.
-
Ein
keramisches maschinell bearbeitetes Teil wie eine Sondenführung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die allgemeine Form einer Platte oder eines Rahmens
haben, der in 1b und 2 gezeigt
wird. Es weist mehrere Schlitze auf, die durch Schleifen gebildet
werden, und/oder mehrere Durchgangsbohrungen, die durch Bohren gebildet
werden. Die Außenform
einer Sondenführung
kann so bestimmt werden, dass sie in die Öffnung einer Prüfkarte passt,
an der die Sondenführung
angebracht ist.
-
Die
Dicke der Wand zwischen den Schlitzen oder Durchgangsbohrungen ist
sehr klein, beispielsweise mindestens 5 Mikrometer und weniger als
20 Mikrometer, und eine erwünschte
Wandstärke
kann mit guter Präzision
erreicht werden. Wenn daher ein erfindungsgemäßes maschinell bearbeitetes
Teil als Sondenführung
verwendet wird, können
die Positionen der Prüfsonden
mit hoher Genauigkeit gewahrt werden, die Genauigkeit der Ausrichtung
zwischen Sonden und Elektrodenpads eines einer Prüfung unterzogenen
Halbleiterelements wird verbessert und die Zuverlässigkeit
einer die Sondenführung
einsetzenden Prüfvorrichtung
wird erhöht.
-
Wenngleich
es keine bestimmten Grenzwerte zu den Verwendungen einer maschinell
bearbeitbaren Keramik hoher Festigkeit gibt, die auf diese Weise hergestellt
wird und eine gleichmäßige schwärzliche
Farbe hat und die einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
nahe dem von Silicium aufweisen kann, ist sie als Sondenführung geeignet,
die an einer Prüfkarte
zur Verwendung bei der Prüfung
von Halbleiterelementen angebracht ist.
-
Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele zeigen die vorliegende Erfindung, ohne sie einschränken zu
wollen. Sofern in der folgenden Beschreibung nichts anderes angegeben
wird, bedeuten % Masseprozent und Teile bedeuten Masseteile.
-
[Beispiel 1]
-
Pulver
von hexagonalem Bornitrid (h-BN) mit einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser
von 0,9 Mikrometer und einer Reinheit von 99%, Zirconiumoxidpulver
mit einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser von 0,1 Mikrometer
und Kohlenstoffpulver mit einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser
von 0,1 Mikrometer wurden in den in Tabelle 1 gezeigten Anteilen
gemischt, um ein Hauptbestandteil-Rohmaterialpulver zu erzeugen.
Ein aus 2% Aluminiumoxid und 6% Yttriumoxid basierend auf dem Hauptbestandteil-Rohmaterialpulver
bestehendes Sinterhilfsmittel wurde dem Hauptbestandteil-Rohmaterialpulver
zugegeben und damit in einer Nasskugelmühle unter Verwendung von Ethylalkohol
als Lösungsmittel
gemischt. Die Kugelmühle
hatte einen Polyethylentopf und als Mischmedium wurden Zirconiumoxidkugeln
verwendet. Der sich ergebende Schlicker wurde in einem Vakuumverdampfer
getrocknet, um Rohmaterialpulver zu erhalten.
-
Eine
Graphitform wurde mit dem Rohmaterialpulver gefüllt, und es wurde 2 Stunden
lang Heißpresssintern
bei 1.600°C
unter Ausüben
eines Drucks von 30 MPa in einer Stickstoffatmosphäre ausgeführt, um
einen keramischen Sinterkörper
mit den Maßen
65 × 65
mm mit einer Dicke von 10 mm zu erhalten.
-
Aus
dem Sinterkörper
wurde ein Teststück
geschnitten, und die Bruchfestigkeit des Teststücks wurde mit einem Dreipunktbiegetest
gemessen. Die Bruchfestigkeit wird in Tabelle 1 als die Biegefestigkeit
angezeigt.
-
Zur
Beurteilung der maschinellen Bearbeitbarkeit wurde durch Schleifen
mit einem Hartmetallwerkzeug des Typs K-10 bei einer Schleifgeschwindigkeit
von 18 m/min. und einer Vorschubgeschwindigkeit von 0,03 mm/U. und
mit einer Schnittiefe von 0,1 mm ein Bearbeitungstest an dem Sinterkörper vorgenommen. Nach
5 Minuten wurden die Oberflächenrauheit
des maschinell bearbeiten Materials und die Verschleißmarkenbreite
des Werkzeugs (die den Grad des Verschleißes des Werkzeugs anzeigt)
gemessen.
-
Ferner
wurde der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Sinterkörpers
in dem Temperaturbereich von Raumtemperatur (25°C) bis 600°C gemessen, und ihr Durchgangswiderstand
bei Raumtemperatur wurde ebenfalls gemessen.
-
Die
Qualität
der Farbe wurde durch visuelle Begutachtung nach Abtrag durch Schleifen
der Oberflächenschicht
eines Sinterkörpers
mit den Maßen
65 mm × 65
mm beurteilt. In der in Tabelle 1 mit „Gleichmäßigkeit" bezeichneten Spalte zeigt O, dass eine
Färbung
ohne Unregelmäßigkeit
erreicht wurde, und X zeigt, dass in der Farbe Unregelmäßigkeit
vorhanden war. Der Farbton wurde ebenfalls beurteilt. In Tabelle
1 in der Spalte mit der Bezeichnung „Farbton" zeigt O an, dass die Bildverarbeitungsmessung
einer maschinell bearbeiteten Form (Lochform, Lochposition, etc.)
gleichmäßig ausgeführt werden
konnte, und X zeigt an, dass die Messung aufgrund der Reflexion
von Licht nicht gleichmäßig ausgeführt werden
konnte. Ferner wurde die Farbe der geschliffenen Oberfläche jedes
Sinterkörpers
bezüglich
des in dem Munsell-Farbsystem (JIS Z 8721) festgelegten Munsell-Farbwerts durch Vergleichen
der Farbe mit einer Standardfarbkarte beurteilt.
-
Mit
Hilfe einer Schleifscheibe (harzgebundener Diamantschleifstein Nr.200,
Dicke 40 Mikrometer, Außendurchmesser
50 mm) wurden 100 Schlitze mit der in 3 gezeigten
Form (Breite 40 Mikrometer, Wandstärke 15 Mikrometer, Tiefe 300
Mikrometer und Abstand 55 Mikrometer) in dem Sinterkörper gebildet.
In der Spalte mit der Bezeichnung „Schlitze" in Tabelle 1 zeigt X an, dass keine
Schlitze gebildet werden konnte, Δ zeigt
an, dass Schlitze gebildet werden konnten, dass aber die Präzision der
Schlitze ungenügend
war (die Abstandsgenauigkeit überstieg ± 4 Mikrometer)
oder dass es zu Rissen und/oder Abblättern kam, und 0 zeigt an,
dass die Schlitze mit ausreichender Präzision gebildet werden konnten
und dass es nicht zu Rissbildung oder Abblättern kam.
-
In
einem anderen Bearbeitungstest wurde eine dünne Platte mit einer Dicke
von 300 Mikrometer aus dem Sinterkörper geschnitten, und es wurden
20 Reihen von Durchgangsbohrungen (insgesamt 200 Löcher), wie
in den 1c und 1d gezeigt,
mit einer Wandstärke
von 10 Mikrometer und einem Abstand von 70 Mikrometer unter Verwendung
eines Hartmetallbohrers (aus SKH9 gefertigt) mit einem Durchmesser
von 50 Mikrometer in der Platte gebildet. Jedes Loch hatte einen
Durchmesser von 60 Mikrometer und eine Tiefe von 300 Mikrometer.
-
Die
Präzision
des Lochdurchmessers und der Lochabstand der resultierenden Durchgangsbohrungen wurden
gemessen. In der in Tabelle 1 mit „Löcher" bezeichneten Spalte zeigt O an, dass
die Präzision
höchstens ± 4 Mikrometer
betrug und dass keine Rissbildung oder Abblättern eintrat, Δ zeigt an,
dass Löcher
gebildet werden konnten, dass aber die Präzision der Löcher ungenügend war
oder dass es zum Auftreten von Rissbildung oder Abblättern kam,
und X zeigt an, dass keine Löcher
gebildet werden konnten.
-
Die
Ergebnisse dieser Tests werden ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt.
-
[Beispiele 2 – 24]
-
In
diesen Beispielen wurden keramische Sinterkörper in der gleichen Weise
wie in Beispiel 1 beschrieben erzeugt und getestet, es wurde lediglich
ein anderer farbgebender Zusatz verwendet und/oder das Hauptbestandteil-Rohmaterialpulver
enthielt weiterhin Siliciumnitridpulver mit einem durchschnittlichen
Partikeldurchmesser von 0,1 Mikrometer.
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 1 zusammen mit den Anteilen an Bornitrid,
Zirconiumoxid und Siliciumnitrid gezeigt.
-
Der
zur Erzeugung des Hauptbestandteil-Rohmaterialpulvers jedes Beispiels
verwendete farbgebende Zusatz war wie folgt und wurde in einer Menge
zugegeben, um den Anteil des in Tabelle 1 gezeigten Elements vorzusehen.
- Beispiel 2: Kohlenstoffpulver mit einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser
von 0,1 Mikrometer;
- Beispiel 3: ein Phenolharz in einer ausreichenden Menge, um
den in Tabelle 2 gezeigten Anteil an C nach Karbonisieren vorzusehen;
- Beispiel 4: Molybdänsäure (H2MoO4);
- Beispiele 5 – 8:
Titanoxid (TiO2);
- Beispiel 9: Titancarbid (TiC);
- Beispiel 10: Titannitrid (TiN);
- Beispiel 11: Titanborid (TiB2);
- Beispiel 12: Wolframcarbid (WC);
- Beispiel 13: basisches Kobalt(II)-carbonat;
- Beispiel 14: Nickelpulver mit einem durchschnittlichen Partikeldurchmesser
von 0,1 Mikrometer und einer Reinheit von 99,9%;
- Beispiel 15: Mangan(II)-acetattetrahydrat;
- Beispiel 16: Kupfer(II)-nitrattrihydrat;
- Beispiel 17: Silber(I)-oxid (Ag2O);
- Beispiel 18: Scandiumoxid (Sc2O3);
- Beispiel 19: Vanadiumoxid (V2O5);
- Beispiel 20: Zinkoxid (ZnO);
- Beispiel 21: Gallium(III)-oxid (Ga2O3);
- Beispiel 22: Eisen(III)-nitratnanohydrat;
- Beispiel 23: Chromoxid (Cr2O3); und
- Beispiel 24: Zinn(II)-oxid (SnO).
-
[Vergleichsbeispiele 1 – 3]
-
Zum
Vergleich wurde ein Sinterkörper
in gleicher Weise wie in den Beispiele 1 – 24 erzeugt und beurteilt,
lediglich die Massenverhältnisse
von Bornitrid, Zirconiumoxid, Siliciumnitrid und eines farbgebenden
Zusatzes lagen außerhalb
der Bereiche der vorliegenden Erfindung. Die Ergebnisse werden in
Tabelle 1 gezeigt.
-
[Vergleichsbeispiel 4]
-
Schlitzbildung
und Lochbildung wurden an einem herkömmlichen maschinell bearbeitbaren
kristallisierten Glaskeramikmaterial in gleicher Weise wie in den
Beispielen ausgeführt.
Die Festigkeit des Materials war gering, es trat Abblättern während der
Feinbearbeitung auf und die Lochbildung konnte nicht präzis durchgeführt werden.
Die verschiedenen Eigenschaften und Ergebnisse dieses herkömmlichen
maschinell bearbeitbaren Keramikmaterials werden in Tabelle 1 gezeigt.
-
[Vergleichsbeispiel 5]
-
Schlitzbildung
und Lochbildung wurden an einem herkömmlichen maschinell bearbeitbaren
Keramikmaterial, das eine Zusammensetzung aus Aluminiumnitrid und
Bornitrid enthielt, in gleicher Weise wie in den Beispielen ausgeführt. Die
Bearbeitbarkeit des Materials war mangelhaft und es konnten keine
Löcher
mit guter Präzision
gebildet werden. Die verschiedenen Eigenschaften und Ergebnisse
der Bearbeitung dieses Keramikmaterials werden in Tabelle 1 gezeigt.
-