-
Die
Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung, beispielsweise
zur Verwendung zur Immunmodulation, insbesondere als Vakzine.
-
Impfstoffe
können
mehr Leben retten (bzw. Geld sparen) als irgendeine andere medizinische
Intervention (Nossal, 1998). Auf Grund weltweiter Impfprogramme
wurde das Auftreten vieler tödlicher
Erkrankungen drastisch reduziert. Obwohl dies für eine ganze Reihe von Krankheiten
gilt, einschließlich
Tuberkulose, Diphtherie, Keuchhusten, Masern und Tetanus, gibt es
für viele
infektiöse
Erkrankungen, einschließlich
der meisten Virusinfektionen, wie AIDS, keine wirksamen Vakzine.
Auch für
andere infektiöse
oder nicht-infektiöse
Erkrankungen, die jährlich
Millionen von Patienten das Leben kosten, einschließlich Malaria
oder Krebs, gibt es keine wirksamen Vakzine. Außerdem verlangt die rapide
Entwicklung von antibiotikaresistenten Bakterien und Mikroorganismen
nach alternativen Behandlungen, wobei Vakzine eine logische Wahl
darstellen. Schließlich
wird der große
Bedarf an Vakzinen auch durch die Tatsache veranschaulicht, dass
Infektionskrankheiten und nicht Herz-Kreislauf-Störungen,
Krebs oder Verletzungen die Hauptursache für Tod und Behinderung auf der
Welt bleiben (Bloom und Widdus, 1998).
-
Vom
immunologischen Standpunkt aus besteht heute ein Hauptproblem auf
dem Gebiet der Vakzine darin, dass traditionelle Vakzine (und/oder
die immunmodulierenden Verbindungen, die in diesen Präparaten enthalten
sind) darauf ausgelegt sind, hohe Antikörper-Level hervorzurufen (Harlow
und Lane, 1988). Leider sind Antikörper alleine nicht dahingehend
wirksam, viele Krankheiten zu verhindern, einschließlich die
meisten Krankheiten, die von Viren, intrazellulären Bakterien, gewissen Parasiten
und Krebs verursacht werden. Beispiele für solche Krankheiten sind – ohne Einschränkung darauf – das oben
genannte HIV-Virus oder Plasmodium spec. im Fall von Malaria. In
zahlreichen experimentellen Systemen wurde gezeigt, dass für diese
Indikationen der zelluläre
Arm des Immunsystems, einschließlich
T-Zellen, eher wichtig ist als der humorale Arm. Daher werden neue,
innovative Technologien benötigt,
um diese Einschränkungen
herkömmlicher
Vakzine zu überwinden.
Das Hauptaugenmerk muss dabei auf Technologien liegen, die verlässlich das
zelluläre
Immunsystem anregen, einschließlich
antigenspezifische T-Zellen, die auf Pathogen-infizierten Zellen
exprimierte Moleküle
erkennen. Idealer weise werden Vakzine entworfen, die sowohl T-Zellen,
die erkrankte und/oder infizierte Zellen von normalen Zellen unterscheiden,
als auch gleichzeitig Antikörper
induzieren, die von B-Zellen sezerniert werden, die Pathogene in
extrazellulären
Kompartimenten erkennen.
-
Mehrere
etablierte Vakzine bestehen aus lebenden, abgeschwächten Organismen,
wobei das Risiko einer Reversion in den virulenten Wildtyp-Stamm
besteht. Dies kann insbesondere bei immunkompromittierter Wirten
eine lebensbedrohliche Situation darstellen. Alternativ werden Vakzine
als eine Kombination von Pathogen-derivierten Antigenen zusammen
mit Verbindungen verabreicht, die Immunantworten gegen diese Antigene
auslösen
oder verstärken
(diese Verbindungen werden üblicherweise
als Adjuvans bezeichnet), da diese Untereinheits-Vakzine selbständig im
Allgemeinen nicht wirksam sind.
-
Obwohl
kein Zweifel daran besteht, dass die obigen Vakzine eine wertvolle
medizinische Behandlung darstellen, haben sie den Nachteil, dass
sie infolge ihrer Komplexität
schwere Nebenwirkungen hervorrufen können, beispielsweise infolge
von im Vakzin enthaltenen Antigenen, die eine Kreuzreaktivität mit Molekülen, welche
von Zellen geimpfter Individuen exprimiert werden, aufweisen. Außerdem ist
es schwierig, bestehenden Anforderungen seitens regulierender Behörden, z.
B. der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Food and Drug Administration
(FDA) und ihren europäischen
Gegenstücken
zur genauen Spezifizierung der Vakzin-Zusammensetzung und der Mechanismen
zur Herbeiführung
der Immunität
zu entsprechen.
-
Einige
Vakzine, die in weitverbreiteter Verwendung sind, sind in Tabelle
1 klassifiziert:
Vakzin-Kategorie | Beispiel |
Ganze
Zelle | |
Abgeschwächte Bakterien
oder Viren | Bacille
Calmette-Guerin (BCG) (Tuberkulose) |
| Masern |
| Mumps |
| Röteln |
| Orales
Polio-Vakzin (Sabin) |
Abgetötete Bakterien
oder Viren | Keuchhusten |
| Inaktiviertes
Polio-Vakzin (Salk) |
Untereinheit | |
Toxoid | Diphtherie |
| Tetanus |
Kapselförmiges Polysaccharid | H.
influenzae Typ B |
Hefe-rekombinante
Untereinheit | Hepatitis
B Surface-Protein |
Aus (Liljeqvist und Stahl, 1999), mit Modifikationen.
-
Antigen-präsentierende
Zellen gehören
zum angeborenen Immunsystem, das sich als erste Wirts-Verteidigungslinie
entwickelt hat, die die Infektion schon bald nach der Einwirkung
von Mikroorganismen begrenzt (Hoffmann et al., 1999). Zellen des
angeborenen Immunsystems erkennen Muster oder relativ unspezifische Strukturen,
die auf ihren Zielen exprimiert sind, eher als höher entwickelte spezifische
Strukturen, die durch das adaptive Immunsystem erkannt werden (Hoffmann
et al., 1999). Beispiele für
Zellen des angeborenen Immunsystems sind Makrophagen und Dendritenzellen,
aber auch Granulozyten (z. B. Neutrophile), natürliche Killerzellen und andere.
Im Gegensatz dazu erkennen Zellen des adaptiven Immunsystems spezifische
Antigen-Strukturen, einschließlich
Peptide, im Falle der T-Zellen und Peptide sowie dreidimensionale
Strukturen im Falle der B-Zellen. Das adaptive Immunsystem ist viel
spezifischer und höher
entwickelt als das angeborene Immunsystem und verbessert sich nach
wiederholter Einwirkung eines bestimmten Pathogens/Antigens. Vom phylogenetischen
Standpunkt aus ist das angeborene Immunsystem viel alter und ist
bereits bei sehr primitiven Organismen auffindbar. Trotzdem ist
das angeborene Immunsystem während
der Anfangsphase der Antigen-Einwirkung von kritischer Bedeutung,
da Zellen des angeborenen Immunsystems, d. h. APCs, außer, dass sie
Pathogene enthalten, die Zellen des adaptiven Immunsystems initiieren;
und daher eine spezifische Immunantwort auslösen, die zur Beseitigung der
Eindringlinge führt.
Insgesamt spielen die Zellen des angeborenen Immunsystems und insbesondere
die APCs eine kritische Rolle während
der Einleitungsphase der Immunantwort, indem sie a) Infektionen
mittels eines primitiven Mustererkennungssystems in Schach halten
und b) Zellen des adaptiven Immunsystems "primen", was zu spezifischen Immunantworten
und einem Immungedächtnis
führt und
in der Beseitigung eindringender Pathogene oder anderer Ziele resultiert
(Roitt et al., 1998). Diese Mechanismen können auch zur Beseitigung oder
zum Im-Schach-Halten von Tumorzellen wichtig sein.
-
Wie
zuvor erwähnt,
erkennen Zellen des angeborenen Immunsystems Muster, die auf ihren
jeweiligen Zielen exprimiert sind. Beispiele sind Lipopolysaccharide
(LPS) im Falle von Gramnegativen Bakterien, mycobakterielle Glykolipide,
Lipoteichoinsäuren
von Gram-positiven Bakterien, Mannane von Hefe und doppelsträngige RNAs
von Viren (Hoffmann et al., 1999). Außerdem können sie Muster, wie die veränderten
Glykosylierungen von Proteinen auf Tumorzellen, erkennen.
-
Jüngste Erkenntnisse
beschreiben die DNAs von Protozoen oder niedrigen Eukaryonten als
ein weiteres Muster, das vom angeborenen (aber möglicherweise auch vom adaptiven)
Immunsystem der Säuger (und
vermutlich der meisten, wenn nicht allen Vertebraten) erkannt wird
(Krieg, 1996; Lipford et al., 1998).
-
Das
Immunsystem erkennt DNA niedriger Organismen, einschließlich Bakterien,
vermutlich infolge von strukturellen und Sequenz-Verwendungs-Unterschieden
zwischen Pathogen- und Wirts-DNA.
Insbesondere kurze Stücke
der DNA, die von nicht-Vertebraten
stammen oder in Form von kurzen Oligodesoxynukleotiden (ODNs), die
nicht-methylierte Cytosin-Guanin-Dinukleotide (CpG) in einem bestimmten
Basen-Kontext enthalten, werden angepeilt (Krieg et al., 1995).
CpG-Motive findet man mit der erwarteten Häufigkeit in Bakterien-DNA,
jedoch viel weniger häufig
in Vertebraten-DNA (Lipford et al., 1998; Pisetsky, 1999). Außerdem sind
Nicht-Vertebraten-(d. h. Bakterien)-CpG-Motive nicht methyliert,
wogegen Vertebraten-CpG-Sequenzen dies sehr wohl sind. Diese Unterschiede
zwischen Bakterien-DNA und Vertebraten-DNA ermöglichen es den Vertebraten,
Nicht-Vertebraten-DNA zu erkennen.
-
Natürliche CpG-enthaltende
DNA, ODNs, sowie Thiophosphat-substituierte
(Austausch des Phosphats gegen T1iophosphat-Reste) ODNs, die CpG-Motive
enthalten (CpG-ODN), sind nicht nur starke Aktivatoren der Immunzellproliferation
und humoraler Immunantworten (Krieg et al., 1995), sondern stimulieren
auch starke Immunantworten der Zellen (zusammengefasst in (Lipford
et al., 1998)). DNA/ODNs, die nicht-methylierte CpG-Motive enthalten,
können
monozytische Zellen (Dendriten-Zellen, Makrophagen) und B-Zellen
direkt aktivieren. Vermutlich werden natürliche Killer (NK)-Zellen nicht
direkt aktiviert, sondern antworten auf von Monozyten stammendes
IL-12 (Interleukin 12) mit einer deutlichen Steigerung ihrer IFN-γ-Produktion
(Chace et al., 1997). In der Folge fördert die Induktion von Monozyten
und NK-Zellen durch CpG-DNA die Induktion von Antworten des Th1-Typs
und die Entwicklung zytotoxischer T-Zellen.
-
Dendriten-Zellen,
die während
der primären
Immunantworten wichtige Antigen-präsentierende Zellen darstellen,
reifen in vitro unter dem Einfluss von CpG-ODN (Hartmann et al.,
1999; Sparwasser et al., 1998) und bilden große Mengen an IL-12, TNF-α, IL-6 und in geringerem Ausmaß IL-10
(Klinman et al., 1996; Sparwasser et al., 1998), wenn sie diesen
Verbindungen ausgesetzt werden. Somit ist eine charakteristische
Wirkung von Bakterien-DNA und CpG-ODNs die Induktion von humoralen
und zeilvermittelten Antworten vom Th1-Typ auf Protein-Antigene,
welche durch das spezifische Cytokin-Muster gekennzeichnet ist (Mosmann
et al., 1986). ODNs, die CpG-Motive enthalten, wurden als Vakzin-Adjuvantien
bei Mäusen
verwendet, um beispielsweise die Antikörper-Reaktion auf ein Tetanus-Vakzin
(Krieg et al., 1998) zu verbessern oder um eine starke, antigenspezifische
Th1-Cytokin-Antwort
in einem Versuchsmodell der Virus-Infektion zu fördern (Oxenius et al., 1999).
CpG-DNA wird auch als starkes Adjuvans für Antikörper und zytotoxische T-Lymphozyten (CTL)-Antworten
gegen Hepatitis B-Virus-Antigene beschrieben (Davis et al., 1998).
Die Induktion starker Th1-Cytokin- und CTL-Reaktionen weist darauf
hin, dass CpG-ODN auch für
Krebs-Vakzine unter Verwendung von Tumor-Antigenen nützlich sein
kann. Erste veröffentlichte
Daten zeigen, dass Mäuse,
die mit dem Idiotyp aus einem B-Lymphom in Kombination mit einem
CpG-ODN als Adjuvans immuni siert wurden, längere Überlebenszeiten aufwiesen (Weiner
et al., 1997).
-
Obwohl
CpG-ODNs oder nicht-methylierte DNA, die CpG-Motive enthält, potentiell
sehr starke Adjuvantien sind, hat diese Technologie jedoch auch
eine negativere Seite (Pisetsky, 1997). Beispielsweise wurde berichtet,
dass hohe Dosen von Bakterien-DNA,
die nicht-methylierte CpG-Motive enthält, unter bestimmten Umständen septischen
Schock auslösen
können
(Sparwasser et al., 1997). Dies ist wahrscheinlich auf übermäßige Mengen
an Cytokinen, insbesondere TNF-α und
IL-6, aber auch andere, die nach Einwirkung von CpG-ODN oder von
Bakterien-DNA von Zellen sezerniert werden, zurückzuführen (Sparwasser et al., 1997). Bakterien-DNA
und ODN können
auch die Ursache für
entzündliche
Prozesse sein, die eine häufige
Komplikation bei Infektionen der Lunge sind (Schwartz et al., 1997).
Weiters wird vermutet, dass frühe
Gentherapie-Versuche, bei welchen formulierte oder nicht-formulierte Plasmid-DNA,
die nicht-methylierte CpG-Motive enthielt, an die Lunge von Patienten
mit cystischer Fibrose verabreicht wurde, infolge starker entzündlicher Prozesse
fehlschlugen, von welchen es sich zeigte, dass sie durch CpG-Motive
verursacht worden waren (Paillard, 1999; Yew et al., 1999). CpG-Sequenzen, die in
Plasmid-DNA enthalten sind, scheinen auch für den Tod von Tieren nach intravenöser Injektion
von Plasmid-DNA, die mit Liposomen formuliert war, verantwortlich zu
sein (Paillard, 1999). Schließlich
entwickeln Tiere, die hohen Konzentrationen von CpG-ODN ausgesetzt sind,
Arthritis-Symptome, die vermutlich auf entzündliche Prozesse zurückzuführen sind,
welche durch ODN verursacht wurden (Deng et al., 1999).
-
Insgesamt
streichen diese Berichte Nachteile von ODN-Adjuvantien hervor, die umgangen werden können, wenn
die Menge der für
ein Vakzin zu verwendenden ODNs wesentlich verringert werden kann.
-
Es
hat sich gezeigt, dass polykationische Polymere, zum Beispiel die
polykationischen Aminosäurepolymere
Poly-L-arginin und Poly-L-lysin, in vitro und in vivo eine sehr
effiziente Beladung von Antigen-präsentierenden Zellen (APCs)
mit Antigenen gestatten (Buschle et al., Gene Ther. Mol. Biol. 1
(1998), 309-321; Buschle et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94 (1997),
3256-3261; Schmidt et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94 (1997),
3262-3267). Es wird
angenommen, dass dies das Schlüsselereignis
für das
Auslösen
von Immunkaskaden ist, die schließlich zur Induktion antigenspezifischer
Immuneffektorzellen führen,
die in der Lage sind, Ziele zu zerstören oder zu neutralisieren.
Es zeigte sich schon früher,
dass eine Reihe von polykationischen Verbindungen Wirkungen auf
Immunzellen ausüben
(Buschle et al., Gene Ther. Mol. Biol. 1 (1998), 309-321; Buschle
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94 (1997), 3256-3261).
-
Die
Koinjektion einer Mischung von Poly-L-arginin oder Poly-L-lysin zusammen
mit einem passenden Antigen als Vakzin schützt die Tiere in mehreren Tiermodellen
vor Tumorwachstum (Buschle et al., Gene Ther. Mol. Biol. 1 (1998),
309-321; Schmidt et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94 (1997), 3262-3267).
Ein Vakzin bestehend aus polykationischen Verbindungen und Antigen(en)
wird daher auf diesem Fachgebiet als sehr wirkungsvolle Form der
Behandlung akzeptiert.
-
Mc
Cluskie und Davies (Critical Reviews in Immunology 19 (1999), 303-329)
beschreiben die Verwendung von unmethylierten immunstimulierenden
CpG-ODNs für
die Induktion einer mukosalen Immunität. Mc Cluskie et al. (Vaccine
18 (2000), 231-237) offenbaren die Verabreichung von gereinigtem
Hepatitis-B-Surface-Antigen
mit CpG-ODN mit Cholera-Toxin an Mäuse. Die Aminosäuresequenz
von Cholera-Toxin ist in Dallas et al. (Nature 288 (1980), 499-501)
geoffenbart.
-
Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Verfügung
zu stellen, die eine wirksame Abgabe an eine Zielzelle, insbesondere
an das zelluläre
Immunsystem, jedoch auch an andere Zelltypen gestattet, um starke
Immunantworten zu induzieren. Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung,
Mittel zur Verringerung oder sogar Ablation von unerwünschten
Immunantworten zur Verfügung zu
stellen.
-
Dieses
Ziel wird mittels einer pharmazeutischen Zusammensetzung erreicht,
die umfasst:
- – ein Antigen oder ein immunsupprimierendes
Mittel,
- – ein
immunogenes, CpG-Motive enthaltendes ODN, und
- – ein
polykationisches Peptid, das mehr als 20% basische Aminosäuren enthält.
-
Es
hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass die Kombination des immunogenen ODN, das auch einen
chemotaktischen oder die Differenzierung induzierenden Faktor als
immunstimulierende Substanz inkludieren kann, und des polykationischen
Peptids mit ei nem Antigen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu einem synergistischen, immunmodulierenden Effekt für ein bestimmtes
Antigenpräparat
führt.
Die Kombination des Antigens, immunogenen ODN und polykationischen
Peptids ermöglichte
die Erzeugung von Vakzinen, die im Vergleich zu Vakzinen bestehend
aus immunogenem ODN und Antigen oder Antigen und polykationischem Peptid, überlegen
sind. In der Tat wurde dies sogar bei suboptimalen Mengen der immunogenen
ODNs beobachtet. Obwohl auf dem Gebiet bekannt war, dass solche
ODNs sowie die polykationischen Peptide (sowie viele andere Substanzen,
für welche
ein Adjuvans-Effekt berichtet wurde) starke Faktoren bei Antigen-Präparationen
darstellen, zeigt die Kombination dieser Substanzen eine Wirkung,
die weit besser ist als nur die Kombination der einzelnen, isolierten
Wirkungen der Verbindungen. Im Gegensatz zu anderen Kombinationen
verschiedener Klassen von Adjuvantien, wo – zumindest – nur additive
Wirkungen (sofern überhaupt)
festgestellt werden, zeigte die Selektion der polykationischen Peptide
und der immunogenen ODNs bei einer kombinierten Anwendung zusammen
mit einem Antigen eine unvorhersehbare Steigerung der Wirksamkeit
bei der Immunantwort auf ein ausgewähltes Antigen. Auf synergistische
Weise ermöglichen
die immunogenen ODNs und die polykationischen Polymere eine sehr
effiziente zelluläre
Immunantwort sowie eine immunmodulierende Wirkung, die eine überlegene
Impfperspektive ermöglicht.
-
Die
Verabreichung von ODNs mit CpG-Motiven führte auch zur Induktion nachteiliger
Nebenreaktionen, insbesondere zur systemischen Freisetzung pro-inflammatorischer
Zytokine, wie TNF-α und
IL-6. Es war sehr überraschend,
dass diese Nebenwirkungen durch Vorsehen eines polykationischen
Polymers zusammen mit dem ODN und dem Antigen verhindert werden
können.
Insbesondere polykationische Polymere, die Peptidbindungen enthalten,
weisen eine fast vollständige
Prävention
von TNF-α und
IL-6 auf.
-
Die
in den vorliegenden Zusammensetzungen zu verwendenden Antigene sind
nicht kritisch. Ein Vakzin kann eine ganze Vielfalt verschiedener
Antigene enthalten. Beispiele für
Antigene sind im Ganzen abgetötete
Organismen, wie inaktivierte Viren oder Bakterien, Pilze, Protozoen
oder sogar Krebszellen. Antigene können auch aus Subfraktionen
dieser Organismen/Gewebe, Proteinen oder in ihrer einfachsten Form
Peptiden bestehen. Antigene können
vom Immunsystem auch in Form von glykosylierten Prote inen oder Peptiden
erkannt werden und können
auch Polysaccharide oder Lipide sein oder diese enthalten. Kurze
Peptide können verwendet
werden, da zum Beispiel zytotoxische T-Zellen (CTL) Antigene in
Form von kurzen, üblicherweise 8–11 Aminosäuren langen
Peptiden in Verbindung mit dem Major Histocompatibility Complex
(MHC) erkennen (Rammensee et al., Immunogenetics 41 (1995), 178-228). B-Zellen erkennen
längere
Peptide, beginnend bei etwa 15 Aminosäuren (Harlow et al., Cold Spring
Harbor: Cold Spring Harbor Laboratory (1988)). Im Gegensatz zu den
T-Zellen-Epitopen kann die dreidimensionale Struktur der B-Zellen-Antigene
auch für
das Erkennen durch Antikörper
wichtig sein. Um länger
anhaltende, antigenspezifische Immunantworten zu erhalten, können Adjuvantien
dazu beitragen, Immunkaskaden auszulösen, die alle notwendigen Zellen
des Immunsystems einbinden. Primär
wirken Adjuvantien auf sogenannte Antigen-präsentierende Zellen (antigen
presenting cells, APCs), sind jedoch in ihrem Wirkungsmodus nicht
darauf beschränkt.
Diese Zellen treffen üblicherweise zuerst
auf das (die) Antigen(e), wonach Immuneffektorzellen prozessiertes
oder nicht modifiziertes Antigen präsentiert wird. Intermediärzelltypen
können
ebenfalls beteiligt sein. Bei einer produktiven Immunantwort werden
nur Effektorzellen mit der passenden Spezifität aktiviert. Das Adjuvans kann
auch Antigene und andere gemeinsam injizierte Faktoren lokal zurückhalten.
Außerdem
kann das Adjuvans als chemischer Anziehungspunkt für andere
Immunzellen fungieren oder lokal und/oder systemisch als Stimulans
für das
Immunsystem wirken.
-
Vorzugsweise
werden als solche Antigene Proteine oder Peptide, abgeleitet von
einem viralen oder bakteriellen Pathogen oder von Pilzen oder Parasiten,
verwendet (einschließlich
derivatisierte Antigene oder glykosylierte oder lipidierte Antigene
oder Polysaccharide oder Lipide). Eine weitere bevorzugte Quelle
für Antigene
sind Tumor-Antigene. Bevorzugte Pathogene sind ausgewählt aus
Human-Immundefizienz-Virus (HIV), Hepatitis A- und B-Viren, Hepatitis-C-Virus
(HCV), Rous-Sarkoma-Virus (RSV), Epstein-Harr-Virus (EBV), Influenzavirus,
Rotavirus, Staphylococcus aureus, Chlamydia pneumoniae, Chlamydia
trachomatis, Mycobacterium tuberculosis, Streptococcus pneumoniae,
Bacillus anthracis, Vibrio cholerae, Plasmodium sp. (Pl. falciparum,
Pl. vivax etc.), Aspergillus sp. oder Candida albicans. Antigene
können
auch Moleküle
sein, die von Krebszellen exprimiert werden (Tumor-Antigene). Das
Derivatisierungsverfahren kann die Reinigung eines spezifischen
Proteins vom (von) Pathogen/Krebszellen, die Inaktivierung des Pathogens
sowie die proteolytische oder chemische Derivatisierung oder Stabilisierung
eines. solchen Proteins beinhalten. Ebenso können auch Tumorantigene (Krebsvakzine)
oder Autoimmunantigene in der pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Mit solchen Zusammensetzungen kann eine
Tumorimpfung oder eine Behandlung für Autoimmunerkrankungen durchgeführt werden.
-
Im
Falle von Peptid-Antigenen ist die Verwendung von Peptid-Mimitopen/Agonisten/Superagonisten/Antagonisten
oder Peptiden, die in bestimmten Positionen verändert sind, ohne die immunologischen
Eigenschaften oder Nicht-Peptid-Mimitope/Agonisten/Superagonisten/Antagonisten
zu beeinflussen (Überblick in
Sparbier und Walden, 1999) in der vorliegenden Erfindung mit einbezogen.
Peptid-Antigene können
auch Verlängerungen
entweder am Carboxy- oder am Amino-Terminus des Peptid-Antigens
enthalten, die die Wechselwirkung mit der (den) polykationischen
Verbindung(en) oder der (den) immunstimulierenden Verbindung(en)
erleichtern. Zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen können Peptid-Antagonisten
angewendet werden.
-
Antigene
können
auch derivatisiert werden, um Moleküle zu umfassen, die die Antigen-Präsentation und
das Targeting von Antigenen auf Antigen-präsentierende Zellen verstärken.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung dient die pharmazeutische Zusammensetzung dazu, eine Verträglichkeit
gegenüber
Proteinen oder Proteinfragmenten und Peptiden, die bei Autoimmunerkrankungen eine
Rolle spielen, zu verleihen. Antigene, die in diesen Ausführungsformen
verwendet werden, dienen dazu, das Immunsystem tolerant zu machen
oder die Immunantworten gegen Epitope, die bei Autoimmunprozessen eine
Rolle spielen, hinunterzuregulieren.
-
Das
immunogene ODN gemäß der vorliegenden
Erfindung kann prokaryontischen und eukaryontischen Ursprungs sein.
Im Falle eines eukaryontischen Ursprungs sollte die DNA – bezogen
auf den phylogenetischen Stammbaum – von einer weniger entwickelten
Spezies (z. B. Insekten, aber auch anderen) stammen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist das immunogene ODN ein synthetisch erzeugtes DNA-Molekül oder Mischungen
solcher Moleküle.
Derivate oder Modifikationen von ODNs, wie Thi ophosphat-substituierte
Analoga (Thiophosphatreste substituieren das Phosphat), wie beispielsweise
in den US-Patenten
US 5,723,335 und
US 5,663,153 beschrieben,
und andere Derivate und Modifikationen, die vorzugsweise die immunstimulierende(n)
Zusammensetzung(en) stabilisieren, jedoch nicht ihre immunologischen
Eigenschaften ändern
(z. B. Sparbier und Walden, 1999), sind ebenfalls mit umfasst. Ein
bevorzugtes Sequenz-Motiv ist ein Sechs-Basen-DNA-Motiv, das ein
(unmethyliertes) CpG-Dinukleotid,
flankiert von zwei 5'-Purinen
und zwei 3'-Pyrimidinen (5'-Pur-Pur-CG-Pyr-Pyr-3') enthält (Pisetsky,
1999). Die in den ODNs gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltenen CpG-Motive sind in Mikroben-DNA üblicher
als in der DNA höherer
Vertebraten und weisen Unterschiede im Methylierungsmuster auf (Bird,
A. P., Nature 1986, 321: 209; Pisetsky, D. S., Immunol. Res. 1999,
19 (1): 35-46). (Lipford et al., 1998). Überraschenderweise sind Sequenzen, die
Mäuse-APCs
stimulieren, für
Human-Zellen nicht sehr effizient (Hartmann et al., 1999; Krieg,
1999). Bevorzugte ODNs gemäß der vorliegenden
Erfindung sind z. B. in der
EP
0 468 520 A2 ,
WO 96/02555 ,
WO 98/16247 ,
WO 98/18810 ,
WO 98/37919 ,
WO 98/40100 ,
WO 98/52581 ,
WO 98/52962 ,
WO 99/51259 und
WO 99/56755 geoffenbart. Abgesehen
von der Stimulierung des Immunsystems, neutralisieren bestimmte
ODNs einige Immunantworten (Krieg, 1999; Lipford et al., 1998).
Diese Sequenzen sind auch in der vorliegenden Erfindung mit umfasst,
beispielsweise zur Anwendung für
die Behandlung von Autoimmunerkrankungen. ODNs/DNAs können chemisch
oder rekombinant hergestellt werden oder aus natürlichen Quellen stammen. Bevorzugte
natürliche
Quellen sind Insekten. Natürlich
können
auch Mischungen verschiedener ODNs gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
-
Das
(die) gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendende(n) polykationische(n) Peptid(e) kann (können) jedes
polykationische Peptid sein, das die charakteristische Wirkung gemäß
WO 97/30721 zeigt. Bevorzugte
polykationische Peptide sind ausgewählt aus basischen Polypeptiden,
organischen Polykationen, basischen Polyaminosäuren oder Mischungen davon.
Diese Polyaminosäuren
sollten eine Kettenlänge
von mindestens 4 Aminosäureresten
haben (siehe Tuftsin, wie beschrieben in Goldman et al. (1983)).
Besonders bevorzugt sind Substanzen, die Peptidbindungen enthalten,
wie Polylysin, Polyarginin und Polypeptide, die mehr als 50% basische
Aminosäuren
in einem Bereich von mehr als 8, insbesondere mehr als 20 Aminosäureresten aufweisen,
oder Mischungen davon. Andere bevorzugte Polykationen und ihre pharmazeutischen
Zusammensetzungen sind in
WO
97/30721 (z. B. Polyethylenimin) und
WO 99/38528 beschrieben. Vorzugsweise
enthalten diese Polypeptide zwischen 20 und 500 Aminosäurereste,
insbesondere zwischen 30 und 200 Reste.
-
Diese
polykationischen Peptide können
chemisch oder rekombinant hergestellt werden oder aus natürlichen
Quellen stammen.
-
Kationische
(Poly)peptide können
auch polykationische antibakterielle mikrobielle Peptide sein mit
Eigenschaften, wie in Ganz und Lehrer, 1999; Hancock, 1999 zusammengefasst.
Diese (Poly)peptide können prokaryontischen
oder tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein oder chemisch oder
rekombinant erzeugt sein (Andreu und Rivas, 1998; Ganz und Lehrer,
1999; Simmaco et al., 1998). Peptide können auch zur Klasse der Defensine
gehören
(Ganz, 1999; Ganz und Lehrer, 1999). Sequenzen solcher Peptide können beispielsweise
in Tossi et al., Biopolymers (Peptide Science) 55 (2000), 4–30 gefunden
werden.
-
Solche
Wirts-Verteidigungspeptide oder Defensine sind auch eine bevorzugte
Form des polykationischen Peptids gemäß der vorliegenden Erfindung.
Im Allgemeinen wird eine Verbindung, die als Endprodukt eine Aktivierung
(oder Niederregulierung) des adaptiven Immunsystems ermöglicht,
vorzugsweise vermittelt durch APCs (einschließlich Dendriten-Zellen) als
polykationisches Peptid verwendet.
-
Besonders
bevorzugt für
die Verwendung als polykationische Substanz bei der vorliegenden
Erfindung sind von Cathelicidin abstammende antimikrobielle Peptide
oder Derivate davon (A 1416/2000), insbesondere antimikrobielle
Peptide, die von Säuger-Cathelicidin,
vorzugsweise von Mensch, Rind oder Maus, stammen.
-
Polykationische
Peptide, die von natürlichen
Quellen stammen, schließen
HIV-REV oder HIV-TAT (abgeleitete kationische Peptide, Antennapedia-Peptide,
Chitosan oder andere Derivate von Chitin) oder andere Peptide ein,
die von diesen Peptiden oder Proteinen durch biochemische oder rekombinante
Herstellung abgeleitet sind. Andere bevorzugte polykationische Verbindungen
sind Cathelin oder mit Cathelin verwandte oder von diesem abgeleitete
Substanzen. Beispielsweise ist Mäuse-Cathelin
ein Peptid, das die Aminosäuresequenz
NH2-RLAGLLRKGGEKIGEKLKKIGOKIKNFFQKLVPQPECOOH
aufweist. Cathelin-verwandte oder von diesem abgeleitete Substanzen
enthalten die ganze oder Teile der Cathelin-Sequenz mit mindestens
15–20 Aminosäureresten.
Diese Ableitungen können
die Substitution oder Modifikation der natürlichen Aminosäuren durch
Aminosäuren,
die nicht zu den 20 Standard-Aminosäuren zählen, mit umfassen. Außerdem können in solche
Cathelinmoleküle
weitere kationische Reste eingeführt
werden. Bevorzugt sind diese Cathelinmoleküle mit dem Antigen und dem
immunogenen ODN gemäß der vorliegenen
Erfindung vereinigt. Überraschenderweise
zeigte es sich jedoch, dass diese Cathelinmoleküle auch als Adjuvans für ein Antigen
ohne Zugabe weiterer Adjuvantien wirksam sind. Es ist daher möglich, solche
Cathelinmoleküle
als wirksame Adjuvantien in Vakzinformulierungen mit oder ohne weitere
immunaktivierende Substanzen zu verwenden.
-
Eine
weitere bevorzugte polykationische Substanz, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendbar ist, ist ein synthetisches Peptid, das mindestens
2 KLK-Motive, getrennt durch einen Linker aus 3 bis 7 hydrophoben
Aminosäuren,
enthält
(A 1789/2000).
-
Es
war äußerst überraschend,
dass mit der pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung die immunstimulierende Wirkung signifikant höher war
als von der Addition der Wirkungen jeder einzelnen Komponente oder
auch der Addition der Wirkungen des Polykations mit dem Antigen
und des immunogenen ODN mit dem Antigen zu erwarten gewesen wäre. Weiters
stellte sich heraus, dass die Wirkung des immunogenen ODN alleine
nicht sehr groß ist,
wenn ein Antigen direkt mit dieser Substanz angewendet wird. Dies
gilt insbesondere dann, wenn die Verbindungen nicht wiederholt verabreicht
werden. Es ist sehr wichtig, dass eine Kombination der Verbindungen
es ermöglicht,
weniger des immunogenen ODN zu verwenden, was dazu beitragen kann,
Nebenwirkungen zu vermeiden (siehe oben). Überraschenderweise werden auch
Nebenwirkungen, die bei der Verabreichung von ODNs vorhanden sind,
durch die kombinierte Verabreichung von Antigen, ODN und polykationischem
Peptid verhindert oder verringert.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf
Vakzine, die eine Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfassen.
-
Weiters
betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung der Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Herstellung eines Vakzins.
-
Die
relativen Mengen der Inhaltsstoffe der vorliegenden Zusammensetzung
hängen
sehr stark von den Erfordernissen der einzelnen Zusammensetzung
ab, z. B. dem zu verwendenden polykationischen Peptid. Bei Poly-L-arginin
und Poly-L-lysin liegen die bevorzugten Mengen von Antigen/immunogenem
ODN/immunsuppressiver Verbindung Polykation im Bereich von 1–10000 μg Antigen
pro Impfung, 1 pM–1
mM immunogenem ODN pro Dosis, und 0,1 bis 1000 μg Polykation pro Impfung.
-
Es
ist besonders bevorzugt, CpG-ODNs und polykationische Peptide (insbesondere
polykationische Polypeptide, wie Polyarginin oder Polylysin) in
einem Chargen-Verhältnis
von zwischen 100:1 und 0,1:1, vorzugsweise 50:1 und 0,5:1, insbesondere
zwischen 10:1 und 0,5:1, vorzusehen.
-
Die
vorliegenden Zusammensetzungen können
einem Patienten, z. B. einem Impfkandidaten, in wirksamen Mengen
z. B. in wöchentlichen,
2-wöchigen
oder monatlichen Intervallen verabreicht werden. Mit den vorliegenden
Zusammensetzungen zu behandelnde Patienten können auch wiederholt oder nur
einmal geimpft werden. Eine bevorzugte Verwendung der vorliegenden
Erfindung ist die aktive Immunisierung, insbesondere von Menschen
oder Tieren ohne Schutz gegen das spezifische Antigen.
-
Der
Verabreichungsweg für
die vorliegende Zusammensetzung ist nicht kritisch; subkutane, intramuskuläre, intradermale
oder transdermale Injektion z. B. ist genauso geeignet wie die orale
Einnahme. Die Adaption der vorliegenden Erfindung an einen solchen
Weg der Anwendung wird vom Fachmann leicht vorgenommen.
-
Es
ist auch möglich,
die vorliegende Zusammensetzung separat zu verabreichen, z. B. durch
Injektion der immunogenen ODN getrennt von der Antigen/Polykation-Zusammensetzung.
Die vorliegende Erfindung ist daher auch auf ein Set gerichtet,
das eine Zusammensetzung, die das Antigen und das polykationische
Peptid enthält,
als eine Komponente und eine Zusammensetzung, die die immunogene
ODN-Substanz enthält,
als zweite Komponente umfasst.
-
Die
Komponenten können
an der selben Stelle oder zur selben Zeit verabreicht werden, eine
Verabreichung an verschiedene Stellen oder zu verschiedenen Zeiten
oder für
unterschiedliche Zeitspannen ist jedoch ebenfalls möglich. Es
ist weiters auch möglich,
die systemischen oder lokalen Anwendungen der Zusammensetzung bzw.
der Komponenten zu variieren.
-
Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Set umfassend
eine ein immunogenes ODN enthaltende Komponente, eine ein polykationisches
Peptid, das mehr als 20% basische Aminosäuren enthält, enthaltende Komponente,
und eine ein Antigen enthaltende Komponente. Vorzugsweise ist das
Antigen bereits mit dem polykationischen Peptid gemischt vorgesehen.
-
Genauere
Details der vorliegenden Erfindung werden in den folgenden Beispielen
und den Zeichnungsfiguren beschrieben, die Erfindung ist jedoch
nicht auf diese besonderen Ausführungsformen
beschränkt.
-
1A und 1B:
IFN-γ-ELISPOT
der Immunantwort gegen das OVA-Peptid SIINFEKL;
-
2: IFN-γ-ELISPOT
der Immunantwort gegen das vom Mäuse-Mastozytom P815 stammende
Peptid P1A (2A), das CSP-Peptid SYVPSAEQI
(2B), das LLO-Peptid GYKDGNEYI (2C)
und das OVA-Peptid ISQAVHAAHAEINE (2D);
-
3:
IFN-γ-ELISPOT
der Immunantwort gegen das MC1R-Peptid WGPFFLHL;
-
4:
IFN-γ-ELISPOT
der Immunantwort an verschiedenen Injektionsstellen gegen das OVA-Peptid SIINFEKL;
und
-
5:
die kombinierte Anwendung von CpG-ODNs und Poly-L-Arginin (pR 60) verhindert
die Induktion einer systemischen TNF-α- und IL-6-Produktion.
-
BEISPIELE
-
Bei
allen Versuchen wurden Thiophosphat-substituierte ODNs (wobei Thiophosphatreste
das Phosphat substituieren, nachstehend "Thiophosphat-substituierte Oligodesoxynukleotide" genannt) verwendet,
da solche ODNs eine höhere
Nuklease-Resistenz zeigen (Ballas et al., 1996; Krieg et al., 1995;
Parronchi et al., 1999).
-
Lymphknoten
wurden durch ein 70 μm
Zellsieb durchgeleitet und zwei Mal mit DMEM-Medium (GIBCO BRL),
das 5% fötales
Kälberserum
(FCS, SIGMA Chemicals) enthielt, gewaschen. Die Zellen wurden auf
10 Zellen/ml in DMEM/5%FCS eingestellt. IFN-γ-ELISPOT-Tests wurden im Duplikat, wie
beschrieben (Miyahira et al., 1995), durchgeführt. Diese Methode ist eine
weitverbreitet verwendete Vorgangsweise, die die Quantifizierung
von Antigenspezifischen T-Zellen ermöglicht. Die Lymphozyten wurden
ex vivo im Duplikat mit Medium (Hintergrund) pR60, CpG-ODN und Concanavalin
A (Con A), stimuliert. Spots, die einzelne, IFN-γ- produzierende T-Zellen darstellen, wurden
gezählt,
und die Anzahl der Hintergrund-Spots wurde von allen Proben abgezogen.
Nach der Stimulation mit Con A wurden viele Spots nachgewiesen (Daten
nicht gezeigt), was auf einen guten Zustand der verwendeten Lymphozyten
hinweist. Beispiel
1: Die kombinierte Anwendung von CpG-ODN und Poly-L-arginin (pR
60) verstärkt
sehr die Induzierung von Ovalbumin-Peptid-spezifischen T-Zellen
in konzentrations(pR 60)-abhängiger Weise.
Mäuse | C57Bl/6
(Harlan/Olac) |
Peptid | OVA257-264-Peptid (SIINFEKL), ein MHC-Klasse
I-(H-2Kb)-eingeschränktes Epitop
von Hühner-Ovalbumin
(Rotzschke et al., 1991), wurde unter Verwendung von Standard-Festphasen-F-moc-Synthese
synthetisiert, HPLC-gereinigt und mittels Massenspektroskopie auf
Reinheit analysiert.
Dosis: 300 μg/Maus |
Poly-L-arginin
60 (pR60) | Poly-L-arginin
mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 60 Argininresten; SIGMA
Chemicals
Dosis: 1000, 100 oder 10 μg/Maus |
CpG-ODN
1668 | Thiophosphat-substituierte
ODNs, die ein CpG-Motiv enthielten: TCC ATG ACG TTC CTG ATG CT, von NAPS GmbH, Göttingen,
synthetisiert.
Dosis: 5 nMol/Maus |
Non-CPG-ODN 1911 | Mit Phosphothioaten modifizierte
Oligodinukleotide, die kein CpG-Motiv enthielten: TCC AGG ACT TTC
CTC AGG TT, von NAPS GmbH, Göttingen,
synthetisiert.
Dosis: 5 nMol/Maus |
-
Versuchsgruppen (5 Mäuse pro Gruppe)
-
- 1. OVA257-264-Peptid
+ CpG-ODN
- 2. OVA257-264-Peptid + CpG-ODN + pR
60 1000 μg
- 3. OVA257-264-Peptid + CpG-ODN + pR
60 100 μg
- 4. OVA257-264-Peptid + CpG-ODN + pR
60 10 μg
- 5. OVA257-264-Peptid + Non-CpG-ODN
- 6. OVA257-264-Peptid + Non-CpG-ODN +
pR 60 1000 μg
- 7. OVA257-264-Peptid + Non-CpG-ODN +
pR 60 100 μg
- 8. OVA257-264-Peptid + Non-CpG-ODN +
pR 60 10 μg
- 9. OVA257-264-Peptid + pR 60 1000 μg
- 10. OVA257-264-Peptid + pR 60 100 μg
- 11. OVA257-264-Peptid + pR 60 10 μg
-
Am
Tag 0 wurde den Mäusen
in jeden Hinterpfotenballen eine Injektion gegeben, mit einem Gesamtvolumen
von 100 μl
(50 μl pro
Pfotenballen), die die oben genannten Verbindungen enthielten. Die
Tiere wurden 4 Tage nach der Injektion getötet, und die poplitealen Lymphknoten
wurden gesammelt. Die Lymphknoten wurden durch ein 70 μm-Zellsieb
durchgeleitet und zweimal mit DMEM-Medium (GIBCO BRL), das 5% fötales Kälberserum
(FCS, SIGMA Chemicals) enthielt, gewaschen. Die Zellen wurden in
DMEM/5%FCS auf 10 Zellen/ml eingestellt. Der IFN-γ-ELISPOT-Test
wurde im Duplikat, wie beschrieben (Miyahira et al., 1995), durchgeführt. Dieses
Verfahren ist eine weitverbreitet verwendete Vorgangsweise, die
die Quantifizierung der antigenspezifischen T-Zellen ermöglicht.
Die Lymphozyten wurden ex vivo in Duplikaten mit Medium (Hintergrund),
pR 60, CpG-ODN und Concanavalin A (Con A) stimuliert. Es wurden
die Spots gezählt,
die einzelne IFN-γ-erzeugende
T-Zellen repräsentierten,
und die Anzahl der Hintergrundspots wurde von allen Proben abgezogen.
Nach der Stimulation mit Con A wurden viele Spots nachgewiesen (Daten
nicht gezeigt), was auf einen guten Zustand der verwendeten Lymphozyten
hinweist. Für
jede Versuchsgruppe von Mäusen
ist die Anzahl von Spots/1 × 106 Zellen in den 1A und 1B veranschaulicht.
-
Während die
Injektion von OVA
257-264-Peptid mit Poly-L-arginin
oder CpG-ODN alleine zu einer geringen Anzahl von Peptid-spezifischen IFN-γ-produzierenden
Zellen führt,
verstärkt
die Injektion von OVA
257-264-Peptid mit
der Kombination von Poly-L-arginin
und CpG-ODN die Peptid-spezifische Antwort sehr. Bei Verwendung
des nicht-immunogenen Non-CpG-ODNs anstelle von CpG-ODN hat die gemeinsame
Anwendung von Poly-L-arginin keine verstärkende Wirkung auf die Peptid-spezifische
Immunantwort, welche ziemlich gering ist. Beispiel
2: Die gemeinsame Anwendung von CpG-ODN und Poly-L-arginin verbessert
sehr die Induktion von T-Zellen, die spezifisch sind für ein von
einem Mastocytom stammendes Peptid, ein von einem Circumsporozoit-stammendes
Peptid, ein von einem Listeriolysin stammendes Peptid und ein Peptid,
das von einem Ovalbumin mit eingeschränkter MHC-Klasse II stammt.
Mäuse | DBA/2
(Harlan/Olac) |
Peptide | a.
Von Mäuse-Mastocytom
P815 stammendes Peptid P1A (LPYLGWLVF), eingeschränkt auf
MHC-Klasse I (H2-Ld) (Lethe et al., 1992).
b. CSP-Peptid (SYVPSAEQI),
das vom Circumsporozoit-Protein von Plasmodium Yoelii (Rodrigues
et al., 1992) stammt, eingeschränkt
auf MHC Klasse I (H2-Kd).
c. LLO-Peptid (GYKDGNEYI), das von
Listeriolysin O 91-99 von Listeria monocytogenes stammt (Pamer et
al., 1991), eingeschränkt
auf MHC-Klasse I (H2-Kd).
d. OVA323-336-Peptid
(ISQAVHAAHAEINE), das von Hühner-Ovalbumin
stammt, eingeschränkt
auf MHC-Klasse II
(I-Ad) (Shimonkevitz et al., 1984). Alle Peptide wurden mittels
Standard-Festphasen-F-moc-Synthese
synthetisiert, HPLC-gereinigt und mittels Massenspektroskopie auf
Reinheit analysiert.
Dosis: 300 μg/Maus. |
Poly-L-arginin
60 (pR60) | Poly-L-arginin mit einem
durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 60 Argininresten; SIGMA
Chemicals
Dosis: 100 μg/Maus |
CpG-ODN
1668 | Thiophosphat-substituierte
ODNs, die ein CpG-Motiv enthielten: TCC ATG ACG TTC CTG ATG CT, synthetisiert von
NAPS GmbH, Göttingen.
Dosis:
5 nMol/Maus |
Non-CpG-ODN 1911 | Thiophosphat-substituierte
ODNs, die kein CpG-Motiv
enthielten: TCC AGG ACT TTC CTC AGG TT, synthetisiert von NAPS Göttingen
GmbH.
Dosis: 5 nMol/Maus |
-
Versuchsgruppen (5 Mäuse pro Gruppe)
-
- 1. P1A-Peptid + CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 2. P1A-Peptid + Non-CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 3. P1A-Peptid + CpG-ODN
- 4. P1A-Peptid + pR 60 100 μg
- 5. CSP-Peptid + CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 6. CSP-Peptid + Non-CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 7. CSP-Peptid + CpG-ODN
- 8. CSP-Peptid + pR 60 100 μg
- 9. LLO-Peptid + CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 10. LLO-Peptid + Non-CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 11. LLO-Peptid + CpG-ODN
- 12. LLO-Peptid + pR 60 100 μg
- 13. OVA-Peptid + CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 14. OVA-Peptid + Non-CpG-ODN + pR 60 100 μg
- 15. OVA-Peptid + CpG-ODN
- 16. OVA-Peptid + pR 60 100 μg
-
Am
Tag 0 wurde den Mäusen
in jeden Hinterpfotenballen eine Injektion gegeben, mit einem Gesamtvolumen
von 100 μl
(50 μl pro
Pfotenballen), die die oben genannten Verbindungen enthielten. Die
Tiere wurden 4 Tage nach der Injektion getötet, und die poplitealen Lymphknoten
wurden gesammelt. Die Lymphknoten (Shimonkevitz et al., 1984) wurden
wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt, und IFN-γ-ELISPOTS
wurden hergestellt. Für
jede Versuchsgruppe von Mäusen
ist die Anzahl von Spots/1 × 106-Zellen in 2A–D veranschaulicht.
-
Während die
Injektion der Peptide mit Poly-L-arginin oder CpG-ODN alleine zu
keiner oder nur zu einer geringen Anzahl von Peptid-spezifischen
IFN-γ-produzierenden
Zellen führt,
induziert die Injektion von Peptiden mit der Kombination von Poly-L-arginin und CpG-ODN
(z. B. CSP) die Peptid-spezifische Antwort oder verstärkt diese
sehr. Bei Verwendung des nicht-immunogenen Non-CpG-ODNs anstelle
von CpG-ODN hat die gemeinsame Anwendung von Poly-L-arginin keine
verstärkende
Wirkung auf die Peptid-spezifische
Immunantwort, welche ziemlich gering ist. Beispiel
3: Die gemeinsame Anwendung von CpG-ODN und Poly-L-arginin (pR 60)
verbessert auf synergistische Weise die Immunantwort gegen MC1R
(Melanozyten-stimulierender Hormonrezeptor)
Mäuse | C57Bl/6
(Harlan/Olac) |
Peptid | MC1R-Peptid
(WGPFFLHL, F. Mattner, nicht veröffentlicht),
ein MHC-Klasse I (H-2Kb)-eingeschränktes Epitop von Melanozyten-stimulierendem
Hormonrezeptor (MC1R), mittels Standard-Festphasen-F-moc-Synthese
synthetisiert, HPLC-gereinigt und mittels Massenspektroskopie auf
Reinheit analysiert.
Dosis: 300 μg/Maus |
Poly-L-arginin
60 (pR60) | Poly-L-arginin mit einem
durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 60 Argininresten; SIGMA
Chemicals
Dosis: 1000, 100 oder 10 μg/Maus |
CpG-ODN
1668 | Thiophosphat-substituiert,
enthaltend ein CpG-Motiv:
TCC ATG ACG TTC CTG ATG CT,
von NAPS Göttingen
GmbH synthetisiert.
Dosis: 5 nmol/Maus |
-
Versuchsgruppen (3 Mäuse pro Gruppe)
-
- 1. MC1R + CpG-ODN + pR
- 2. MC1R + CpG-ODN
- 3. MC1R + pR
-
Am
Tag 0 wurde den Mäusen
in jeden Hinterpfotenballen eine Injektion gegeben, mit einem Gesamtvolumen
von 100 μl
(50 μl pro
Pfotenballen), die die oben genannten Verbindungen enthielten. Die
Tiere wurden 4 Tage nach der Injektion getötet, und die poplitealen Lymphknoten
wurden gesammelt. Die Lymphknoten und IFN-γ-ELISPOTs wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Für
jede Versuchgsgruppe von Mäusen ist
die Anzahl von Spots/1 × 106 Zellen in 3 veranschaulicht,
Standardabweichungen von ex vivo-stimulierten Triplikaten wurden
angegeben.
-
Während die
Injektion von MC1R-Peptid mit Poly-L-arginin oder CpG-ODN alleine
zu einer geringen Anzahl Peptid-spezifischer
IFN-γ-produzierender
Zellen führt,
verstärkt
die Injektion von MC1R-Peptid mit der Kombination von Poly-L-arginin
und CpG-ODN die Peptid-spezifische Antwort sehr. Beispiel
4: Die gemeinsame Anwendung von CpG-ODN und Poly-L-arginin (pR 60)
induziert an verschiedenen Injektionsstellen eine starke Antigen-spezifische
Immunantwort gegen Ovalbumin-Peptid.
Mäuse | C57Bl/6
(Harlan/Olac) |
Peptid | OVA257-264-Peptid (SIINFEKL), ein MHC-Klasse
I (H-2Kb)-eingeschränktes
Epitop von Hühner-Ovalbumin
(Rotzschke et al., 1991), mittels Standard-Festphasen-F-moc-Synthese synthetisiert,
HPLC-gereinigt und
durch Massenspektroskopie auf Reinheit analysiert.
Dosis: 300 μg/Maus |
Poly-L-arginin
60 (pR60) | Poly-L-arginin mit einem
durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 60 Argininresten; SIGMA
Chemicals
Dosis: 100 μg/Maus |
CpG-ODN
1668 | Thiophosphat-substituierte
ODNs, enthaltend ein CpG-Motiv: TCC ATG
ACG TTC CTG ATG CT, synthetisiert von NAPS Göttingen GmbH.
Dosis: 5
nMol/Maus |
-
Versuchsgruppen (5 Mäuse pro Gruppe)
-
Injektionsstellen:
-
- 1. Pfotenballen
- 2. s. c./Flanke
- 3. in die Ohrmuschel
-
Am
Tag 0 wurde den Mäusen
an den verschiedenen Injektionsstellen eine Injektion gegeben (Ovalbumin-Peptid
+ CpG-ODN + pR60), mit einem Gesamtvolumen von 100 μl (50 μl pro Pfotenballen),
die die oben genannten Verbindungen enthielten. Die Tiere wurden
4 Tage nach der Injektion getötet,
und die drainagierten Lymphknoten wurden gesammelt. Die Lymphknoten
und IFN-γ-ELISPOTs
wurden in Triplikaten (Standardabweichung ist angegeben), wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellt. Für
jede Versuchgsgruppe von Mäusen ist
die Anzahl von Spots/1 × 106 Zellen in 4 veranschaulicht.
-
Die
gemeinsame Anwendung von OVA
257-264-Peptid
mit Poly-L-arginin
und CpG-ODN induziert an verschiedenen Injektionsstellen eine starke
Antigen-spezifische Immunantwort. Die Injektion in die Ohrmuschel ist
den anderen subkutanen Injektionen (Pfotenballen, Flanke) überlegen. Tabelle 2 Petid-Antigene, die für Imfversuche verwendet wurden
Peptid | Sequenz | Quelle | eingeschränkt auf | Veröffentlichung |
OVA257-264 | SIINFEKL | Hühner-Ovalbumin | MHC-Klasse
I, H2Kd | (Rotzschke
et al., 1991) |
P1A | LPYLGWLVF | Mäuse-Mastozytom P815 | MHC-Klasse
I, H-2Kd | (Lethe
et al., 1992) |
CSP | SYVPSAEQI | CircumsporozoitProtein Plasmodium
yoelii | MHC-Klasse
I, H-2Kd | (Rodrigues
et al., 1992) |
LLO | GYKDGNEYI | Listeriolysin
Listeria monocytogenes | MHC-Klasse
I, H2Kd | (Pamer
et al., 1991) |
OVA323-336 | ISQAVHAA
HAEINE | Hühner-Ovalbumin | MHC-Klasse
II, I-Ad | (Shimonkevitz
et al., 1984) |
MC1R | WGPFFLHL | Melanozytenstimulierender
Hormonrezeptor | MHC-Klasse
I, H-2Kd | F.
Mattner, unveröffentl. |
Beispiel
5: Kombinierte Anwendung von CpG-ODNs und Poly-L-arginin (pR 60)
verhindert die Induktion systemischer TNF-α- und IL-6-Produktion
Mäuse | C57Bl/6
(Harlan/Olac) |
Peptid | OVA257-264-Peptid (SIINFEKL), ein MHC-Klasse
I (H-2Kb)-eingeschränktes
Epitop von Hühner-Ovalbumin
(Rotzschke et al., 1991), wurde mittels Standard-Festphasen-F-moc-Synthese
synthetisiert, mit HPLC gereinigt und durch Massenspektroskopie
auf Reinheit analysiert.
Dosis: 300 μg/Maus |
Poly-L-arginin
60 (pR60) | Poly-L-arginin
mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 60 Argininresten; SIGMA
Chemicals
Dosis: 100 μg/Maus |
CpG-ODN
1668 | Thiophosphat-substituierte
ODNs, enthaltend ein CpG-Motiv: TCC ATG
ACG TTC CTG ATG CT, synthetisiert von NAPS Göttingen GmbH.
Dosis: 5
nMol/Maus |
-
Versuchsgruppen (4 Mäuse pro Gruppe)
-
- 1. OVA257-264-Peptid
- 2. pR60
- 3. CpG 1668 + OVA257-264-Peptid
- 4. CpG 1668 + pR60 + OVA257-264-Peptid
-
Mäusen wurde
in jeden Hinterpfotenballen ein Gesamtvolumen von 100 μl, 50 μl pro Pfotenballen,
die die oben genannten Verbindungen enthielten, injiziert. Eine
Stunde nach der Injektion wurde über
die Schwanzvene Blut entnommen und Serum hergestellt. Die Menge
der pro-inflammatorischen Zytokine (TNF-α und IL-6) in den Seren wurde
unter Verwendung Zytokin-spezifischer ELISAs bestimmt. TNF-α/IL-6
in Seren/1 h nach Injektion
Injektion
245+ | TNF-α (pg/ml) | IL-6
(pg/ml) |
- | 0 | 0 |
+pR
(100 μg) | 0 | 0 |
CpG
1668 (5 nMol) | 171.5 | 33.1 |
CpG
1668 (5 nMol) + pR (100 μg) | 0 | 0 |
-
Literaturstellen:
-
- Andreu, D., und Rivas, L. (1998). Animal antimicrobial
peptides: an overview. Biopolymers 47, 415-433.
- Ballas, Z. K., Rasmussen, W. L., und Krieg, A. M. (1996). Induction
of NK activity in murine and human cells by CpG motifs in oligodeoxynucleotides
and bacterial DNA. J. Immunol. 157, 1840-1845.
- Bloom, B. R., und Widdus, R. (1998). Vaccine visions and their
global impact. Nat. Med. 4, 480-484.
- Chace, J. H., Hooker, N. A., Mildenstein, K. L., Krieg, A. M.,
und Cowdery, J. S. (1997). Bacterial DNA-induced NK cell IFN-gamma
production is dependent on macrophage secretion of IL-12. Clin.
Immunol. Immunopathol. 84, 185-193.
- Davis, H. L., Weeranta, R., Waldschmidt, T. J., Tygrett, L.,
Schorr, J., und Krieg, A. M. (1998). CpG DNA is a potent enhancer
of specific immunity in mice immunized with recombinant hepatitis
B surface antigen. J. Immunol. 160, 870-876.
- Deng, G. M., Nilsson, I. M., Verdrengh, M., Collins, L. V.,
und Tarkowski, A. (1999). Intra-articularly localized bacterial
DNA containing CpG motifs induces arthritis. Nat. Med. 5, 702-705.
- Ganz, T. (1999). Defensins and host defense [comment.] Science
286, 420-421.
- Ganz, T., und Lehrer, R. I. (1999). Antibiotic peptides from
higher eukaryotes: biology and applications. Mol. Med. Today 5,
292-297.
- Hancock, R. E. (1999). Host defence (cationic) peptides: what
is their future clinical potential? Drugs 57, 469-473.
- Harlow, E., und Lane, D. (1988). Antibodies: a laboratory manual
(Cold Spring Harbor: Cold Spring Harbor Laboratory).
- Hartmann, G., Weiner, G. J., und Krieg, A. M. (1999). CpG DNA:
A potent signal for growth, activation, and maturation of human
dendritic cells. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96, 9305-9310.
- Hoffmann, J. A., Kafatos, F. C., Janeway, C. A., und Ezekowitz,
R. A. (1999). Phylogenetic perspectives in innate immunity. Science
284, 1313-1318.
- Klinman, D. M., Yi, A. K., Beaucage, S. L., Conover, J., und
Krieg, A. M. (1996) CpG motifs present in bacteria DNA rapidly induce
lymphocytes to secrete interleukin 6, interleukin 12 and interferon
gamma. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 2879-2883.
- Krieg, A. M. (1999). CpG DNA: a novel immunomodulator [letter].
Trends Microbiol. 7, 64-5.
- Krieg, A. M. (1996). An innate immune defense mechanism based
on the recognition of CpG motifs in microbial DNA. J. Lab. Clin.
Med. 128, 128-133.
- Krieg, A. M., Yi, A. K., Matson, S., Waldschmidt, T. J., Bishop,
G. A., Teasdale, R., Koretzky, G. A., und Klinman, D. M. (1995).
CpG motifs in bacterial DNA trigger direct B-cell activation. Nature
374, 546-549.
- Krieg, A. M., Yi, A. K., Schorr, J., und Davis, H. L. (1998).
The role of CpG dinucleotides in DNA vaccines. Trends Microbiol.
6, 23-27.
- Lethe, B., van den Eynde, B., van Pel, A., Corradin, G., und
Boon, T. (1992). Mouse tumor rejection antigens P815A and P815B:
two epitopes carried by a single peptide. Eur. J. Immunol. 22, 2283-2288.
- Liljeqvist, S., und Stahl, S. (1999). Production of recombinant
subunit vaccines: protein immunogens, live delivery systems and
nucleic acid vaccines. J. Biotechnol. 73, 1-33.
- Lipford, G. B., Heeg, K., und Wagner H. (1998). Bacterial DNA
as immune cell activator. Trends Microbiol. 6, 496-500.
- Mosmann, T. R., Cherwinski, H., Bond, M. W., Gidlin, M. A.,
und Coffman, R. L. (1986). Two types of murine helper T cell clone.
I. Definition according to profiles of lymphokine activities and
secreted proteins. J. Immunol. 136, 2348-2357.
- Nossal, G. (1998). Living up to the legacy. Nat. Med. 4, 475-476.
- Oxenius, A., Martinic, M. M., Hengartner, H., und Klenerman,
P. (1999). CpG-containing oligonucleotides are efficient adjuvants
for induction of protective antiviral immune responses with T-cell peptide vacines.
J. Virol. 73, 4120-4126.
- Paillard, F. (1999). CpG: the double-edged sword [comment].
Hum. Gene Ther. 10, 2089-2090.
- Pamer, E. G., Harty, J. T., und Bevan, M. J. (1991). Precise
prediction of a dominant class I MHC-restricted epitope of Listeria
monocytogenes. Nature 353, 852-855.
- Parronchi, P., Brugnolo, F., Annunziato, F., Manuelli, C., Sampognaro,
S., Mavilia, C., Romagnani, S., und Maggi, E. (1999). Phosphorothioate
oligodeoxynucleotides promote the in vitro development of human
allergen-specific CD4+ T cells into Th1 effectors. J. Immunol. 163,
5946-5953.
- Pisetsky, D. S. (1997). Immunostimulatory DNA: a clear and present
danger? Nat. Med. 3, 829-831.
- Pisetsky, D. S. (1999). The influence of base sequence on the
immunostimulatory properties of DNA. Immunol. Res. 19, 35-46.
- Rodrigues, M., Nussenzweig, R. S., Romero, P., und Zavala, F.
(1992). The in vivo cytotoxic activity of CD8+ T cell clones correlates
with their levels of expression of adhesion molecules. J. Exp. Med.
175, 895-905.
- Roitt, I., Brostoff, J., und Male, D. (1998). Immunology (London:
Mosby International Ltd). Rotzschke, O., Falk, K., Stevanovic, S.,
Jung, G., Walden, P., und Rammensee, H. G. (1991). Exact prediction
of a natural T cell epitope. Eur. J. Immunol. 21, 2891-2894.
- Schwartz, D. A., Quinn, T. J., Thorne, P. S., Sayeed, S., Yi,
A. K., und Krieg, A. M. (1997). CpG motifs in bacterial DNA cause
inflammation in the lower respiratory tract. J. Clin. Invest. 100,
68-73.
- Shimonkevitz, R., Colon, S., Kappler, J. W., Marrack, P., und
Grey, H. M. (1984). Antigen recognition by H2-restricted T cells
II. A tryptic ovalbumin peptide that substitutes for processed antigen.
J. Immunol. 133, 2067-2074.
- Simmaco, M., Mignogna, G., und Barra, D. (1998). Antimicrobial
peptides from amphibian skin: what do they tell us? Biopolymers
47, 435-450.
- Sparbier, K., und Walden, P. (1999). T cell receptor specificity
and mimotopes. Curr. Opin. Immunol. 11, 214-218.
- Sparwasser, T., Koch, E. S., Vabulas, R. M., Heeg, K., Lipford,
G. B., Ellwart, J. W., und Wagner H. (1998). Bacterial DNA and immunostimulatory
CpG oligonucleotides trigger maturation and activation of murine
dendritic cells. Eur. J. Immunol. 28, 2045-2054.
- Sparwasser, T., Miethke, T., Lipford, G., Borschert, K., Hacker,
H., Heeg, K., und Wagner, H. (1997). Bacterial DNA causes septic
shock [letter]. Nature 386, 336-337.
- Sparwasser, T., Miethke, T., Lipford, G., Erdmann, A., Hacker,
H., Heeg, K., und Wagner, H. (1997). Macrophages sense patogens
via DNA motifs: induction of tumor necrosis factor-alpha-mediated shock. Eur.
J. Immunol. 27, 1671-1679.
- Weiner, G. J., Liu, H. M., Wooldridge, J. E., Dahle, C. E.,
und Krieg, A. M. (1997). Immunostimulatory oligodeoxynucleotides
containing the CpG motif are effective as immune adjuvants in tumor
antigen immunization. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 10833- 10837.
- Yew, N. S., Wang, K. X., Przybylska, M., Bagley, R. G., Stedman,
M., Marshall, J., Scheule, R. K., und Cheng, S. H. (1999). Contribution
of plasmid DNA to inflammation in the lung after administration
of cationic lipid:pDNA complexes. Hum. Gene Ther. 10, 223-234.