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SACHGEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein den Bereich der Molekularbiologie.
Genauer gesagt betrifft die Erfindung neue Verfahren für die hocheffektive
Transformation von Pilzen. Mit den erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Pilzspezies
durch dem Fachmann bekannte Rekombinationstechniken, darunter Manipulationen
zur Erhöhung
der Widerstandsfähigkeit
gegen Pathogene, Schädlinge
und Pestizide, zur Erhöhung des
Ertrags und der Qualität,
zur Verlängerung
der Haltbarkeitsdauer, für
besseren Genuss-, Nähr-
und Heilwert u. ä.
sowie für
die kommerzielle Produktion von heterologen Proteinen verbessern.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Pilze
sind mikroskopische sporentragende Organismen, die nicht über Chlorophyll
verfügen
und ihre Nahrung daher aus toter oder lebender organischer Materie
beziehen. Introductory Mycology (eds.). Alexopoulos. C J., Mims,
C. W. und Blackwell, M. (1996). 4th Edition. Chapter 1. Da sie sowohl
Merkmale von Pflanzen als auch von Tieren haben, werden sie getrennt
im Reich der Pilze klassifiziert. In diesem Reich gibt es „fadenförmige Pilze", die so benannt
sind, weil ihre Vegetationskörper
aus kleinen fadenartigen Filamenten bestehen, die als „Hyphen" bezeichnet werden.
Normalerweise wachsen diese Hyphen in verzweigter Form und breiten sich über das
als Nahrungsquelle dienende Substrat oder in ihm aus und bilden
dabei ein Netz, das „Myzel" genannt wird. Somit
ist das Myzel der Vegetationskörper
des Pilzes. Im Lebenszyklus der Mehrzahl der fadenförmigen Pilze
bringt das vegetative Myzel entweder ungeschlechtliche oder geschlechtliche
Sporen hervor. Ungeschlechtliche Sporen tragen eine Vielfalt von
Bezeichnungen, verbreitete Termini sind jedoch „Konidien", „Konidiosporen" oder einfach „Sporen". Das vegetative
Myzel des Pilzes kann sich mit den entsprechenden biologischen und ökologischen
Signalen auch in eine geschlechtliche Sporen tragende Struktur differenzieren. Manche
Pilze produzieren recht große
faserige („fleischige") Sporen, die als „Ständerpilze", „Fruchtkörper", „Basidiokarpe", „Ascokarpe" oder „Basidome" bezeichnet werden.
Die Fruchtkörper
mancher Pilze sind essbar und werden wegen ihrer Genuss-, Nähr- oder
Heileigenschaften geschätzt;
sie sind als solche sehr gefragt oder werden kommerziell gezüchtet.
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Der
Fruchtkörper
lässt sich
in spezialisierte Gewebe wie die fleischige, schirmförmige Kappe
(Pilzhut), den Stiel (Stipes), die Hauttasche an der Stielbasis
(Volva) und Lamellen, die die geschlechtlichen Sporen tragen, einteilen.
Eine Schleier genannte Hülle
ist ein dünnes
Gewebe, das die Unterseite der Kappe bedecken kann. Der Schleier
reißt,
wenn der Fruchtkörper
seine volle Reife erreicht, legt die Lamellen frei und gestattet das
Freisetzen der geschlechtlichen Sporen in die Umwelt. Die Fruchtkörper mancher
Pilze verfügen
jedoch nicht über
Lamellen und bestehen stattdessen aus fleischigem Gewebe mit kleinen
Poren oder Fruchtknotenfächern,
die die geschlechtlichen Sporen beherbergen. Von den fleischigen
Reproduktionsstrukturen der Pilze produzierte geschlechtliche Sporen
werden durch verschiedene Termini wie „Ascosporen", „Basidiosporen" oder einfach „Sporen" bezeichnet.
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Somit
lässt sich
der Fruchtkörper
von Pilzen funktional mit der Reproduktionsstruktur von Pflanzen
vergleichen, während
sowohl die ungeschlechtlichen als auch die geschiechtlichen Sporen
mit den Samen von Pflanzen vergleichbar und wichtig für das Überleben
des Pilzes in der Natur sind. Unter geeigneten Umweltbedingungen
keimt die Spore aus und bildet eine weitere Generation von vegetativen
Hyphen, womit sie den Lebenszyklus des Pilzes vollendet.
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Fadenförmige Pilze
spielen eine überaus
wichtige Rolle als primäre
Zersetzer in ihren jeweiligen natürlichen Lebensräumen. Sie
haben auch einen großen
Einfluss auf die Nahrungsgüterproduktion.
Manche Pilze wie die Ständerpilze
werden als Nahrungsmittel genutzt, während andere Pflanzenpathogene
sind, die für verheerende
Nutzpflanzenverluste in aller Welt führen. Fadenförmige Pilze
sind auch in Industrie und Medizin von Bedeutung, da sie sowohl
verschiedene Arrays von Enzymen (z. B. Proteasen, Lipasen) als auch
primäre (z.
B. organische Säuren)
und sekundäre
Metaboliten (z. B. die Antibiotika Penicillin und Cephalosporin)
absondern. Der kultivierte Pilz Agaricus bisporus ist mit einer
Weltproduktion von 1,5 Millionen Tonnen im Jahre 1990 eine bedeutende
Nutzpflanze. Fadenförmige
Pilze sind auch als Wirte für
die Großproduktion
von homologen und heterologen Proteinen attraktiv, denn sie sind
in der Lage, beträchtliche
Mengen an Proteinen auszuscheiden.
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Etwa
40% der kommerziell erhältlichen
Enzyme sind aus fadenförmigen
Pilzen abgeleitet. Lowe, Handbook of Applied Mycology. Fungal Biotechnology
(eds.) Arora, D. K. Elander, R. P. & Mukerji, K. G. 681–708 (Marcel
Dekker, New York; 1992). Diese Enzyme werden normalerweise von Spezies
der Genera Aspergillus und Trichoderma produziert. Da sie große Mengen
an Protein in das Medium absondern, können sie durch Fermentation
im industriellen Maßstab
gezüchtet
werden und sind sie allgemein als sicher für die Nahrungsgüterindustrie
anerkannt. Zu den allgemeinen Problemen der kommerziellen Züchtung von
Ständerpilzen (A.
bisporus) gehören
durch Krankheitserreger wie Verticillium fungicola (Welkekrankheit),
Trichoderma harzianum, Biotypen 2 und 4 (Grünschimmel), Pseudomonas tolaasii
(Braunflecken) und dsRNA-Viren (La France und Fleckenkrankheit)
verursachte Krankheiten, das Hauptschadinsekt (Pilzmücken wie
Lycoriella mali), ein extrem kurzer Lebenszyklus des Produkts infolge
bakteriellen Verderbs und rascher Seneszenz, und die Braunverfärbung des
Fruchtkörpers,
die der Wirkung endogener Polyphenoloxidasen (PPO, wie Tyrosinase) zugeschrieben
wird. Zur weiteren Verbesserung der Produktqualität haben
sich herkömmliche
Zuchtprogramme für
A. bisporus nur in bescheidenem Maße als erfolgreich erwiesen
und sind langfristig unter Umständen nicht
erfolgreich. Das liegt daran, dass die herkömmlichen Zuchttechniken für Pilze
sehr zeitaufwendig sind, und daran, dass die genetische Variation
bei handelsüblichen
Stämmen
begrenzt ist und wenig Fortschritt durch Selektion bietet (Horgen
et al., „Homology
between mitochondrial DNA of Agaricus bisporus and an internal portion
of a linear mitochondrial plasmid of Agaricus bitorquis" Curr Genet. 1991
Jun; 19 (6): 495–502).
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Im
Falle von A. bisporus wird das Hauptproblem für effektive Zuchtstrategien
durch den eher anormalen Lebenszyklus hervorgerufen, der die ungewöhnliche
gleichzeitige Aufspaltung beider Elternkerne in jeweils eine Basidiospore
umfasst. Nach der Keimung dieser Basidiospore wird heterokaryotisches
Myzel gebildet, das Kerne und genetische Merkmale enthält, die
sich nicht von den im Elternmyzel enthaltenen unterscheiden. Außerdem wird
während
der Meiose nur geringe Rekombinationsaktivität beobachtet (Summerbell et
al., Genetics, Oct. 123 (2) 1989 S. 293–800).
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Aus
diesem Grunde haben Forscher in aller Welt versucht, ein Transformationssystem
zur Einführung neuer
Merkmale für
kommerziell genutzte Pilze wie A. bisporus zu entwickeln. Bei anderen
Pilzen wie auch bei Pflanzen, Tieren und Bakterien ist die Anwendung
der Gentransfertechnologie recht gebräuchlich und hat bereits kommerzielle
Anwendung gefunden. Jedoch das Fehlen eines effizienten, reproduzierbaren,
stabilen Transformationssystems, das allgemein bei vielen Pilzen
vor einem Wildtyphintergrund anwendbar ist, hat die molekularbiologische
Forschung solcher Organismen bisher stark behindert.
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Zu
den gegenwärtigen
Transformationstechniken für
Pilze gehörten
eine Kombination von CaCl2 und Polyethylenglycol
(PEG), Elektroporation und die Anwendung der Partikelkanone zur
Einbringung von DNA in Protoplasten, das Myzel oder in Sporen. Diese
verliefen entweder erfolglos oder waren nicht reproduzierbar. Das
Fehlen eines praktischen Gentransfersystems ist das wohl größte Einzelhindernis
für die
Nutzung molekularer Ansätze
zur genetischen Verbesserung von Pilzen. Trotz beträchtlichen
Interesses an der Entwicklung eines Transformationssystems ist derzeit
kein Verfahren im allgemeinen Gebrauch, was an deren zu geringer Effektivität oder zu
geringem Nutzen und Komfort liegt.
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In
jüngsten
Ansätzen
wurden mehrere Pilze, darunter A. bisporus, mit Hilfe eines Transformationssystems
auf Agrobacterium-Basis transformiert. Obwohl diese Verfahren komfortabler
sind als die vorhandenen Strategien auf Protoplastenbasis, haben
sie bisher mit vergleichsweise geringer Effektivität der Transformation unter
Einsatz von komplizierten Systemen zu kämpfen.
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Zum
Beispiel beschreiben Gouka et al. ein Transformationsverfahren für gezielte
homologe Rekombinationen in Pilzen (Gouka et al. Nature Biotechnology
Vol 17 June 1999, „Transformation
of Aspergillus awamori by Agrobacterium tumefaciens-mediated homologous
recombination" S.
598–601).
Nach diesem Verfahren werden ein gentechnisch speziell konstruierter
Empfängerstamm
von A. awamori mit einem infolge Deletion am 3'-Ende funktionsunfähigen pyrG-Gen und ein Agrobacterium-Stamm
mit einem für
die Restaurierung des pyrG-Gens durch Rekombination geeigneten binären Vektor
verwendet. Eine homologe Rekombination zwischen dem Reparaturkonstrukt
und dem Empfängerwirt
führen
zur Restaurierung des funktionalen pyrG-Gens und zur Integration
des Vektors am pyrG-Genort. Die Studie meldete ein Hoch von 150
Transformanten pro 107 Konidien.
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De
Groot et al. berichten über
noch ein weiteres auf Agrobacterium beruhendes Verfahren zur Transformation
von fadenförmigen
Pilzen (De Groot et al. Nature Biotechnology Vol 16 September 1998, „Agrobacterium
tumefaciens-mediated transformation of filamentous fungi" S. 839–842). Diese
Studie erforschte die Fähigkeit
von Agrobacterium zur Übertragung
von T-DNA auf die A. awamori-Protoplaste (vegetative Zellen mit entfernten
Zellwänden)
und Konidien. Die Transformationsfrequenz schwankte von ungefähr 800 bis
7200 Transformanten pro 107 Protoplasten,
was bis zu 600 Mal über
den PEG-Transformationsraten lag. Wenn Konidien verwendet wurden,
schwankte die Transforrmationsfrequenz von 1000 bis 9000 Transformanten
pro 107 Konidien. Vegetatives Myzelgewebe
wurde ebenfalls verwendet.
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Weitere
Pilztransformationsstrategien werden in den Patentschriften
WO 95/02691 und
WO 98/45455 offen gelegt.
All diese Bemühungen
haben sich auf die Transformation mit Protoplasten, Sporen und vegetativem
Myzel als Empfängergewebe
konzentriert.
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Wie
aus dem oben Gesagten ersichtlich ist, besteht unter Fachleuten
laufender Bedarf an effektiven, komfortablen und schnellen Pilztransformationssystemen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Transformationssystem
für Pilze
bereitzustellen, das den genannten Bedarf deckt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Mechanismen
zur Anwendung von transgenen Techniken wie jenen, die auf Bakterien,
andere als fadenförmige
Pilze (Hefe), Pflanzen und Tiere zur Erhöhung des Ertrags, der Widerstandsfähigkeit
gegen Krankheiten und Schädlinge,
Produktqualität,
der Haltbarkeitsdauer oder des Genuss-, Nähr- und Heilwerts, zur kommerziellen
Produktion oder für
vergleichbare Protokolle Anwendung finden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Polynukleotidkonstrukten,
Vektoren, transformierten Zellen zur Verwendung in solchen transgenen
Protokollen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von genetischen Konstrukten zur Expression oder Inhibierung von
Genprodukten in fadenförmigen
Pilzen.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
der Erfindung.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Das
hier beschriebene verbesserte Transformationsverfahren stellt eine
praktische Methode für
die Nutzung transgener Technologie bei der genetischen Verbesserung
von fadenförmigen
Pilzen zur Verfügung und
stellt ein wichtiges Werkzeug für
die molekulargenetische Analyse von biologischen Prozessen in diesen Organismen
dar. Weiterhin ermöglicht
das Verfahren die genetische Veränderung
von Pilzen, so dass diese als Biofermentoren für die Großproduktion von kommerziell
wichtigen Produkten wie zum Beispiel Wachstumshormonen dienen. Weiterhin
kann das Transformationsprotokoll, mit Modifikationen hinsichtlich
der Auswahl des Promoters und Stammes von Agrobacterium, auf alle
Pilzspezies mit fleischigen Fruchtkörpern Anwendung finden und
durch die Wahl des Agrobacteriums oder Promoters optimiert werden.
Zu Beispielen von für diese
Erfindung nützlichen
fadenförmigen
Pilzen gehören
die folgenden Mitglieder der Phyla Basidiomycota und Ascomycota:
Coprinus
spp., Coriolus spp., Agaricus spp., darunter die Spezies bisporus,
Flammulina velutipes, Lentinula edodes, Morchella ssp, Phanerochaete
chrysosporium, Pleurotus ostreatus, Schizophyllum-Kommune und Tricholoma
matsutake, unter anderen.
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Herkömmliche
transgene Techniken für
Pilze nutzen Protoplaste, das vegetative Myzel oder Sporen als empfangende
Zelle oder Gewebetyp. Die Anmelder haben überraschend festgestellt, dass
sich bei Verwendung des geschlechtlichen Reproduktionsstrukturgewebes,
also des Fruchtkörpers,
der vorzugsweise Lamellengewebe aufweist, die Transformationsraten
drastisch verbessern. Die Nutzung dieses Gewebes in einer beliebigen
Art von hier beschriebenem transgenem Protokoll für Pilze
stellt die weitestgehende Ausbildung dieser Erfindung dar.
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In
der vorliegenden Erfindung werden Agrobacterium-vermittelte Transformationen
verwendet.
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Die
Anmelder haben ein hocheffektives, komfortables und schnelles genetisches
Transformationssystem für
fadenförmige
Pilze wie A. bisporus konzipiert. Im bevorzugten Verfahren wird
ein Agrobacterium-vermitteltes Transformationsprotokoll verwendet.
Zu den wesentlichen Merkmalen dieses Protokolls gehört die Kokultivierung
des Bakteriums mit Fruchtkörpergewebe
anstelle von Basidiosporen. In einer bevorzugten Ausführungsform
wurde die höhere
Transformationseffektivität
bei Verwendung eines homologen Promoters im Polynukleotidkonstrukt
zum Antrieb der Genexpression beobachtet. Dieses Verfahren bietet
neue Möglichkeiten
für die
genetische Verbesserung der kommerziell bedeutsamen Pilzspezies
sowie anderer fadenförmiger Pilzspezies
und potenziert den Nutzen von genmodifizierten Pilzen als Biofermentoren
für die
Massenproduktion kommerziell wertvoller Produkte. Die erfindungsgemäßen Verfahren
boten eine Transformationseffektivität von 92% (Prozentsatz der
Kolonien, die Gewebestücke
regenerieren) auf der Grundlage von Resistenz gegenüber Antibiotika (Hygromycin).
Dieser Wert liegt sechs bis sieben Größenordnungen über den
bisher beschriebenen Agrobacterium-vermittelten Transformationsverfahren
für A bisporus
(ca. 0,00003%). Zudem wurden die Transformanten mit der hier offen
gelegten Erfindung in nur 7 Tagen gewonnen, wogegen dies bei dem ursprünglich beschriebenen
Verfahren 4–5
Wochen dauern würde.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Transformationsverfahren
können
die dem Fachmann bekannten und routinemäßig an Bakterien, anderen als
fadenförmigen
Pilzen, Pflanzen und Tieren angewandten Techniken des genetischen
Engineering für
die genetische Manipulierung von Fadenpilzen genutzt werden, um
die Zucht oder Produktion zu erleichtern oder den Genuss-, Nähr- und Heilwert zu
verbessern bzw. rekombinante Proteine für die Ernte zu produzieren.
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Die
Erfindung umfasst weiterhin neue Zusammensetzungen, darunter aus
solchen transgenen Pilzen isolierte Produkte. Eingeschlossen sind
außerdem
Expressionskonstrukte zur Verwendung in diesem Verfahren sowie die
diese enthaltenden transformierten Zellen, Vektoren und transgenen
Pilze.
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Das
erfindungsgemäße Fruchtkörpertransformationsprotokoll
ist in Bezug auf seine Praktikabilität überlegen und bietet eine höhere Effektivität und größeren Komfort
als andere Agrobacterium-vermittelten Transformationsverfahren;
außerdem
ist es schneller.
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Begriffsbestimmungen
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Sofern
nicht anders angegeben, werden verschiedene erfindungsgemäße Zusammensetzungen
und Verfahren hier und in der gesamten Patenschrift sowie in den
Ansprüchen
in der hier angegebenen Bedeutung verwendet.
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Verschiedene
Einheiten, Präfixe
und Symbole können
in ihrer SI-anerkannten Form bezeichnet werden. Sofern nicht anders
angegeben, werden Nucleinsäuren
von links nach rechts in der Ausrichtung 5' zu 3'-Reihenfolge notiert; Aminosäuresequenzen
werden entsprechend von links nach rechts in Amino- zu Carboxyreihenfolge
geschrieben. Zahlenbereiche schließen die sie definierenden Zahlen
und jede ganze Zahl im definierten Bereich ein. Aminosäuren können hier
entweder durch ihre allgemein bekannten Drei-Buchstaben-Symbole
oder durch die aus einem Buchstaben bestehenden, vom Biochemischen
Nomenklaturausschuss der IUPAC-IUB empfohlenen Symbole bezeichnet
werden. Nukleotide werden gleichermaßen durch ihre allgemein anerkannten
Einbuchstaben-Codes bezeichnet. Sofern nicht anders bestimmt, werden
hier verwendete Software-, Elektrik- und Elektroniktermini gemäß ihrer
Definition im New IEEE Standard Dictionary of Electrical and Electronics
Terms (5th edition, 1993) verwendet. Die im Folgenden definierten
Begriffe werden durch Bezugnahme auf die Patentschrift als Ganzes
vollständiger
definiert.
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In
diesem Dokument soll der Begriff „Agrobacterium" alle Bakterienspezies
und ihre modifizierten Varianten einschließen, die eine gewünschte Pilzzelle
infizieren können.
Wiewohl hier das Ti-Plasmid des Agrobacterium tumefaciens beschrieben
wird, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt. Die Wahl des bestimmten bakteriellen
Vektors umfasst mehr als die routinemäßige Optimierung von Parametern
durch den Fachmann. Es können
andere Bakterien verwendet werden, die für den Fachmann durch solche
Quellen wie die Genbank erhältlich
sind.
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Ein „Antisense-Oligonukleotid" ist ein Molekül aus mindestens
6 zusammenhängenden
nukleotiden, vorzugsweise komplementär zur DNA (Antigen) oder RNA
(Antisense), die in den Prozess der Transkription oder Translation
endogener Proteine eingreift, so dass Genprodukte inhibiert werden.
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Ein „Klonierungsvektor" ist ein DNA-Molekül wie ein
Plasmid, Cosmid oder eine Bakterienphage, die in der Lage ist, sich
autonom in einer Wirtszelle zu replizieren. Klonierungsvektoren
enthalten normalerweise einen oder eine geringe Anzahl an Restriktions-Endonuclease-Erkennungsstellen,
an denen fremde DNA-Sequenzen in bestimmbarer Weise ohne Verlust
der wesentlichen biologischen Funktion des Vektors eingebracht werden
können,
sowie ein Marker-Gen zur Kennzeichnung und Auswahl von mit dem Klonierungsvektor
transformierten Zellen. Zu den Marker-Genen gehören normalerweise auch jene,
die Widerstand gegen Antibiotika wie Hygromycin, Tetracyclin oder
Ampicillin bieten.
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Eine „codierende
Sequenz" oder „codierende
Region" bezieht
sich auf ein Nucleinsäuremolekül, das die
bei der Expression einer Sequenz zur Herstellung eines Genprodukts
erforderlichen Sequenzinformationen hat.
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Der
Begriff „konservativ
modifizierte Varianten" gilt
sowohl für
Amino- als auch für
Nucleinsäuresequenzen.
Im Hinblick auf bestimmte Nucleinsäuresequenzen beziehen sich
konservativ modifizierte Varianten auf jene Nucleinsäuren die
identische oder konservativ modifizierte Varianten von Aminosäuresequenzen
codieren. Wegen der Degeneration des genetischen Codes wird ein
gegebenes Protein durch eine große Anzahl an funktional identischen
Nucleinsäuren
codiert. Zum Beispiel codieren die Codonen GCA, GCC, GCG und GOU
alle die Aminosäure
Alanin. Somit kann an jeder Stelle, an der Alanin durch ein Codon
angegeben ist, das Codon in eines der beschriebenen entsprechenden
Codonen umgewandelt werden, ohne das codierte Polypeptid zu ändern. Solche
Nucleinsäurevariationen
sind „stille
Variationen" und
repräsentieren
eine Spezies von konservativ modifizierter Variation. Jede Nucleinsäuresequenz
hierin, die ebenfalls ein Polypeptid codiert, beschreibt jede mögliche stille
Variation der Nucleinsäure.
Jemand mit einem gewöhnlich
vorausgesetzten Grad an Geschicklichkeit wird erkennen, das jedes
Codon in einer Nucleinsäure
(außer
AUG, das normalerweise das einzige Codon für Methionin ist; und UGG, das
normalerweise das einzige Codon für Tryptophan ist) zu einem
funktionell identisches Molekül
modifiziert werden kann. Entsprechend ist jede stille Variation
einer Nucleinsäure,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert in allen beschriebenen Polypeptidsequenzen impliziert und
liegt im Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung.
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In
Bezug auf Aminosäuren
wird jemand mit dem vorausgesetzten Grad an Geschicklichkeit erkennen, dass
einzelne Substitutionen, Deletionen von oder Additionen zu einer
Nucleinsäure,
einem Peptid, Polypeptid oder einer Proteinsequenz, die eine einzelne
Aminosäure
oder einen kleinen Prozentsatz an Aminosäuren in der codierten Sequenz
verändern,
ihr etwas hinzufügt
oder etwas von ihr löscht,
eine „stille
modifizierte Variante" darstellt,
in der diese Änderung
zur Substitution einer Aminosäure
durch eine chemisch gleiche Aminosäure führt. Somit kann eine Anzahl
an Aminosäureresten,
die aus der Gruppe von ganzen Zahlen zwischen 1 und 15 ausgewählt wurde,
auf diese Weise verändert
werden. So können
zum Beispiel 1, 2, 3, 4, 5, 7 oder 10 Veränderung(en) vorgenommen werden.
Konservativ modifizierte Varianten bieten normalerweise die gleiche
biologische Aktivität
wie die nichtmodifizierte Polypeptidsequenz, von der sie abgeleitet
sind. Zum Beispiel beträgt
die Substratspezifität,
Enzymaktivität
oder Liganden-/Rezeptorbindung im Allgemeinen mindestens 30%, 40%,
50%, 60%, 70%, 80% oder 90% des nativen Proteins für dessen
natives Substrat. Konservative Substitutionstabellen, die funktionell
gleiche Aminosäuren
angeben, sind dem Fachmann wohlbekannt.
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Die
folgenden sechs Gruppen enthalten alle Aminosäuren, die konservative Substitutionen
füreinander
sind:
- 1) Alanin (A), Serin (S), Threonin (T);
- 2) Asparaginsäure
(D), Glutaminsäure
(E);
- 3) Asparagin (N), Glutamin (Q);
- 4) Arginin (R), Lysin (S);.
- 5) Isoleucin (I), Leucin (L), Methionin (M), Valin (V); und
- 6) Phenylalanin (F), Tyrosin (Y), Tryptophan (W).
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Siehe
auch Creighton (1984), Proteins. W. H. Freeman and Company.
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Der
Begriff „Kosuppression" ist eine Methode
zur Hemmung der Genexpression in Organismen, bei der ein Konstrukt
in einen Organismus eingeführt
wird. Das Konstrukt verfügt über eine
oder mehrere Sequenzkopien, die mit einem residenten Gen identisch
sind oder dessen Nukleotidhomologie aufweisen.
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Mit „codieren" oder „codiert" ist in Bezug auf
eine angegebene Nucleinsäure
gemeint, dass sie die Information zur Translation in das angegebene
Protein aufweist. Eine ein Protein codierende Nucleinsäure kann nicht
translatierte Sequenzen (z. B. Intronen) in translatierten Regionen
der Nucleinsäure
aufweisen, oder solche intervenierenden nicht translatierten Sequenzen
können
fehlen (wie z. B. in cDNA). Die Information, nach der ein Protein
codiert wird, wird unter Verwendung von Codonen angegeben. Normalerweise
wird die Aminosäuresequenz
von der Nucleinsäure
mit dem genetischen „Universalcode" codiert. Jedoch
können
auch Varianten des Universalcodes, wie sie zum Beispiel in manchen
Mitochondrien von Pflanzen, Tieren und Pilzen, im Bakterium Mycoplasma
capricolum oder der Wimpernzelle Macronucleus vorhanden sind, verwendet
werden, wenn die Nucleinsäure
darin exprimiert ist.
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Wenn
die Nucleinsäure
synthetisch zubereitet oder verändert
wird, lassen sich bekannte Codonenpräferenzen des intendierten Wirts,
in dem die Nucleinsäure
exprimiert werden soll, ausnutzen. Beispiel: Obwohl die erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenzen
sowohl in Pflanzen- als auch in Pilzspezies exprimiert werden können, lassen
sich Sequenzen modifizieren, um die spezifischen Kolonpräferenzen
und GC-Inhaltspräferenzen
zu ergeben, denn diese Präferenzen
können
wie in der hier zitierten Literatur beschrieben verschieden sein.
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Der
Terminus „Expression" bezieht sich auf
die Biosynthese eines Genprodukts. Die strukturelle Genexpression
umfasst die Transkription des strukturellen Gens in mRNA und die
anschließende
Translation der mRNA in ein oder mehrere Polypeptid(e).
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Ein „Expressionsvektor" ist ein DNA-Molekül, das ein
in einer Wirtszelle exprimiertes Gen aufweist. Normalerweise wird
die Genexpression unter der Kontrolle bestimmter regulatorischer
Elemente einschließlich Promoter,
gewebespezifischer regulatorischer Elemente und Enhancer durchgeführt. Von
einem solchen Gen wird gesagt, dass es mit den regulatorischen Elementen „operativ
verbunden" ist.
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Für die Verwendung
in diesem Dokument soll der Terminus „Fruchtkörper" Gewebe oder Zellen aus allen geschlechtlichen
Reproduktionsstrukturgeweben eines Pilzes, die kein vegetatives
Myzel und keine Sporen sind, einschließen, darunter die Kappe, den
Stiel, die Lamellen, den Schleier, die Volva usw.
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Für die Verwendung
in diesem Dokument soll „heterolog" in Bezug auf eine
Nucleinsäure
eine Nucleinsäure
bezeichnen, die einer fremden Spezies entstammt bzw., wenn sie der
gleichen Spezies entstammt, durch einen bewussten menschlichen Eingriff
aus ihrer nativen Form substanziell in ihrer Zusammensetzung und/oder
ihrem genomischen Locus modifiziert wurde. Beispiel: Ein operativ
mit einem heterologen strukturellen Gen verbundener Promoter stammt
von einer anderen Spezies als der, aus der das strukturelle Gen
abgeleitet wurde, bzw. wenn er der gleichen Spezies entstammt, ist
der/das eine oder sind beide substanziell von ihrer ursprünglichen
Form verändert.
Ein heterologes Protein kann von einer fremden Spezies stammen bzw. wurde
durch bewussten menschlichen Eingriff wesentlich von seiner Ausgangsform
modifiziert, wenn es der gleichen Spezies entstammt.
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Für die Verwendung
in diesem Dokument soll der Terminus „hohe Stringenz" Bedingungen oder
Hybridisierung wie folgt bedeuten: Hybridisierung für 12 Stunden
bei 42°C
in einer Pufferlösung
mit 60% Formamid, 5 × SSPE,
2% SDS, 10 × Denhardt-Mix
und 100 μg/ml
Lachsspermien-DNA und Wäsche
mit 0,1 × SSC, 0,1%
SDS bei 55°C
und 4 Tage lang bei –70°C Exposition
auf Kodak X-Omat AR-Film.
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Mit „Wirtszelle" wird eine Zelle
bezeichnet, die einen Vektor enthält und die Replikation und/oder
Expression des Vektors unterstützt.
Bei Wirtszellen kann es sich um prokaryotische Zellen wie E. coli
oder um eukaryotische Zellen wie Pilz-, Insekten-, Amphibien- oder
Säugetierzellen handeln.
Die Wirtszellen sind bevorzugt Pilzzellen.
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Der
Terminus „eingebracht" bedeutet im Zusammenhang
mit dem Einsetzen einer Nucleinsäure
in eine Zelle eine „Transfektion" oder „Transformation" oder „Transduktion" und bezieht sich
unter anderem auf die Inkorporierung eines Nucleinzusatzes in eine
eukaryotische oder prokaryotische Zelle ein, wobei die Nucleinsäure in das
Genom der Zelle (z. B. Chromosom, Plasmid, Plastid oder mitochondriale
DNA) inkorporiert, in ein autonomes Replikon umgewandelt oder transient
exprimiert wird (z. B. transfizierte mRNA).
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Der
Begriff „Polynukleotidkonstrukt" oder „DNA-Konstrukt" wird manchmal mit
Bezug auf eine Expressionskonstruktion verwendet. Hierzu gehören jedoch
auch Antisense-Oligonukleotide
oder für
die Kosuppression nativer Wirtszellsequenzen bzw. extrinsischer
Sequenzen konstruierte Nucleotide, wie sie z. B. in Viren zu finden
sind.
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Der
Terminus „operativ
verbunden" bedeutet,
dass die zur Expression der Codierungssequenz erforderlichen regulatorischen
Sequenzen an den entsprechenden Stellen zur Codierungssequenz in
ein Nucleinsäuremolekül eingefügt sind,
um so die Expression der Codierungssequenz zu ermöglichen.
Diese gleiche Definition wird manchmal auf die Anordnung anderer
Transkriptionskontrollelemente (z. B. Enhancer) in einem Expressionsvektor
angewendet.
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Transkriptionale
und translationale Kontrollsequenzen sind regulatorische DNA-Sequenzen
wie Promoter, Enhancer, Polyadenylationssignale, Terminatoren u. ä., die für die Expression
einer Codierungssequenz in einer Wirtszelle sorgen.
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Für die Verwendung
in diesem Dokument soll sich der Terminus „Polynukleotid" unter anderem auf
ein Desoxyribopolynukleotid, Ribopolynukleotid oder deren Analoga,
die den wesentlichen Charakterzug eines natürlichen Ribonukleotide aufweisen,
indem sie unter stringenten Hybridisierungsbedingungen substanziell die
gleiche nukleotidsequenz wie natürlich
vorkommende nukleotide hybridisieren und/oder eine Translation in die
gleiche(n) wie das/die natürlich
vorkommende(n) nukleotid(e) erlauben. Ein Polynukleotid kann seine
volle Länge
haben oder eine Untersequenz eines nativen oder heterologen strukturellen
oder regulatorischen Gens darstellen. Sofern nicht anders angegeben,
bezieht sich der Begriff auf die angegebene Sequenz und deren komplementäre Sequenz.
Somit sind DNAs oder RNAs mit aus Stabilitäts- oder anderen Gründen modifizierten
Gerüsten „Polynukleotide" im Sinne dieses
Dokuments. Überdies
sind ungewöhnliche
Basen aufweisende DNAs oder RNAs wie Inosin oder modifizierte Basen
wie tritylierte Basen, um nur zwei Beispiele zu nennen, sind Polynukleotide
im Sinne dieses Dokuments. Es wird zu schätzen sein, dass eine viele
verschiedene Modifikationen an DNA und RNA vorgenommen wurden, die
vielen dem Fachmann bekannten nützlichen
Zwecken dienen. Der Terminus Polynukleotid wird in diesem Dokument
so gebraucht, dass er solche chemisch, enzymatisch oder metabolisch
modifizierte Formen von Polynukleotiden sowie für Viren und Zellen charakteristische
chemische Formen von DNA und RNA, darunter einfache und komplexe
Zellen.
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Die
Begriffe „Polypeptid", „Peptid" und „Protein" werden in diesem
Dokument austauschbar verwendet und bezeichnen ein Polymer von Aminosäureresten.
Die Begriffe gelten für
Aminosäurepolymere,
in denen ein oder mehrere Aminosäurereste
ein künstliches
chemisches Analogon der entsprechenden natürlich vorkommenden Aminosäure sowie
der entsprechenden natürlichen
Aminosäurepolymere.
Der wesentliche Charakter solcher Analoga natürlich vorkommender Aminosäuren besteht
darin, dass bei ihrer Inkorporierung in ein Protein dieses Protein
besonders reaktionsfreudig gegenüber
von diesem gleichen Protein bewirkten Antikörpern, die aber vollständig aus
natürlich
vorkommenden Aminosäuren
bestehen. Die Begriffe „Polypeptid", „Peptid" und „Protein" schließen auch
Modifikationen ein, darunter unter anderem Phosphorylierung, Glycosylierung, Lipidanbindung,
Sulfatbildung, Gammacarboxylierung von Glutaminsäureresten, Hydroxylierung und
ADP-Ribosylierung. Wie bekannt und oben angemerkt ist, sind Polypeptide
nicht vollständig
linear. So können
Polypeptide zum Beispiel als Ergebnis einer Ubiquitinierung verzweigt
sein, sie können
mit und ohne Verzweigung ringförmig
sein, was im Allgemeinen die Folge posttranslationaler Ereignisse,
darunter natürliche
Verarbeitungsereignisse und Ereignisse, die durch menschliche Manipulation,
die nicht natürlich
auftreten, bewirkt wurden. Ringförmige,
verzweigte und verzweigte ringförmige
Polypeptide können
durch nichttranslationale natürliche
Prozesse und durch vollständig
synthetische Verfahren synthetisiert werden. Weiterhin sieht die
Erfindung die Verwendung von methioninhaltigen und methioninfreien
Terminalvarianten des erfindungsgemäßen Proteins vor. Mit Bezug
auf ein Protein schließt
der Terminus „N-terminale
Region" ungefähr 50 an
das Aminoterminalende eines Proteins angrenzende Aminosäuren ein.
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Die
Termini „Promoter", „Promoter-Region" oder „Promoter-Sequenz" beziehen sich generell
auf transkriptionale regulatorische Regionen eines Gens, die sich
an der 5'- oder
der 3'-Seite der
Codierungsregion oder innerhalb von Intronen befinden. Normalerweise
ist ein Promoter eine DNA-regulatorische Region, die in der Lage
ist, RNA-Polymerase in einer Zelle zu binden und die Transkription
einer Codierungssequenz stromabwärts
(zum 3'-Ende hin)
zu initiieren. Die typische 5'-Promoter-Sequenz
ist an ihrem 3'-Ende
durch die Initiationsstelle der Transkription begrenzt und erstreckt
sich stromaufwärts
(zum 5'-Ende hin),
so dass sie die Mindestanzahl der zur Initiierung der Transkription
auf einem Niveau oberhalb der Nachweisgrenze notwendigen Basen oder
Elemente umfasst. Innerhalb der Promotersequenz sind eine Transkriptionsinitiationsstelle
(komfortabel durch Mapping mit Nuclease S1 definiert) sowie Proteinbindungsbereiche
(Konsensussequenzen) für die
Bindung von RNA-Polymerase verantwortlich. Der Begriff Promoter
umfasst die wesentlichen regulatorischen Merkmale der jeweiligen
Sequenz und kann optional eine lange terminale Wiederholungsregion
vor der Translationsinitiationsstelle umfassen.
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Ein „rekombinanter
Wirt" kann jede
prokaryotische oder eukaryotische Zelle sein, die entweder einen Klonierungsvektor
oder einen Expressionsvektor enthält. Dieser Terminus schließt jene
prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen ein, die genetisch für die Aufnahme
der Klongene in den Chromosomen oder Genomen der Wirtszelle eingerichtet
wurden.
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Der
Terminus „Reportergen" bezeichnet ein Gen,
das ein Produkt codiert, welches sich leicht mit Standardverfahren
direkt oder indirekt nachweisen lässt.
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Der
Terminus „selektierbares
Markergen" bezeichnet
ein Gen, das ein Produkt codiert, welches bei Expression einen selektierbaren
Phänotyp
wie Antibiotikaresistenz auf eine transformierte Zelle überträgt.
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Im
Hinblick auf Oligonukleotide oder sonstige einsträngige Nucleinsäuremoleküle bezeichnet
der Terminus „spezifisch
hybridisierend" die
Assoziation zwischen zwei einsträngigen
Nucleinsäuremolekülen von hinreichend
komplementärer
Sequenz, um eine solche Hybridisierung unter den vom Fachmann allgemein
angewandten vorbestimmten Bedingungen, d. h. Stringenzbedingungen,
zu gestatten (mitunter auch als „substanziell komplementär" bezeichnet). Insbesondere
bezeichnet der Terminus die Hybridisierung eines Oligonukleotids
mit einer substanziell komplementären, in einem einsträngigen DNA-
oder RNA-Molekül
enthaltenen Sequenz bis zum substanziellen Ausschluss der Hybridisierung
des Oligonukleotids mit einsträngigen
Nucleinsäuren
einer nicht komplementären
Sequenz.
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Ein „strukturelles
Gen" ist eine DNA-Sequenz,
die in Messenger-RNA (mRNA) transkribiert wurde und dann in eine
Sequenz von für
ein bestimmtes Polypeptid charakteristischen Aminosäuren translatiert
wird.
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Ein „Vektor" ist ein Replikon
wie ein Plasmid, eine Phage, ein Cosmid oder ein Virus, in das/die/den ein
anderes Nucleinsäuresegment
operativ eingesetzt werden kann, um die Replikation oder Expression
des Segments zu bewirken.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
den Aufbau des binären
Vektors pBGgHg. pBGgHg ist 9,6 kb groß und besteht aus einem pCAMBIA
1300 Gerüst
mit dem Kanamycin-Resistenzgen (R) und der rechten (R/B) und linken
(L/B) Randsequenz der T-DNA des Agrobacteriums. Das Hygromycin-Resistenzgen
(R) und das verstärkte
grüne Fluoreszenzgen
(EGFP) befinden sich zwischen den Randsequenzen und werden beide
durch den A. bisporus Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase-Promoter
(Pgpd) und den Blumenkohlmosaikvirusterminator (35S-3') ergänzt. Es
werden Restriktionsenzymstellen mit Genabständen in kb dargestellt.
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2 veranschaulicht
die Auswahl von putativen hygromycinresistenten Transformanten des
Agaricus bisporus. Stücke
des Lamellengewebes des Fruchtkörpers
wurden 3 Tage lang mit dem (A+) und ohne den (A–) Agrobacterium tumefaciens-Stamm
AGL-1, der den Vektor pBGgHg mit dem GPD Promoter und HPH-Genkonstrukt
von A bisporus trug, kokultiviert. Gezeigt wird das Aussehen der
Kulturen nach 2 Wochen auf Selektionsmedium mit 30 μg/ml Hygromycin.
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3 stellt
den Zeitablauf für
die Auswahl der hygromycinresistenten Transformante dar. Lamellengewebe
und Nichtlamellengewebe aus Fruchtkörpern wurde drei Tage lang
mit Agrobacterium tumefaciens AGL-1, das den Vektor pBGgHg trug,
kokultiviert. Die Auswahl der antibiotikaresistenten Transformanten
erfolgte auf Selektionsmedium mit 30 μg/ml Hygromycin.
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4 zeigt
die Southern-Blot-Analyse von aus putativen hygromycinresistenten
Transformanten von Agaricus bisporus isolierter DNA. Genomische
DNA (5–10 μg) wurde
aus beiden Kulturen isoliert, mit SacI aufgeschlossen und mit einer 32P-markierten HPH-Gensequenz (ca. 1 kb)
sondiert. Bahnen 1–6,
aus putativen Transformanten AT1-AT6 isolierte DNA; Bahn 7, aus
nichttransformiertem A. bisporus isolierte DNA. Es werden die Positionen
der DNA-Marker (kb) dargestellt.
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5 zeigt
die PCR-Analyse von aus putativen hygromycinresistenten Transformanten
von Agaricus bisporus isolierter DNA. Die PCR-Verstärkung erfolgte
auf genomischer DNA mit den Primern (gpd-FH/hyg-R), die eine den
A. bisporus abdeckende Sequenz von ca. 970 bp (GPD-Promoter und HPH-Gen)
definieren. Bahnen 1–10,
DNA isoliert aus den putativen Transformanten AT3, AT4, AT9, AT10,
AT11, AT12, AT16, AT19, AT24 bzw.; Bahn 11 negative Kontrolle mit
Wasser; Bahn 12, DNA isoliert vom nicht transformierten A. bisporus; Bahn
13, positive Kontrolle mit Plasmidvektor pBGgHg, Bahn M, DNA-Marker
(kb).
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6 zeigt
die Expression der Hygromycinresistenz-Eigenschaft in den Basidiosporen
der ersten Generation, die aus den transgenen Kulturen von Agaricus
bisporus produziert wurden. Basidiosporen aus zwei transgenen Linien
(AT3 und AT6) und der nicht transformierte Elternstamm (NP) wurden
auf ein Selektionsmedium mit 50 μg/ml
Hygromycin aufplattiert. Die Lebensfähigkeit der Basidiosporen des
Elternstammes wurde auf einem Selektionsmedium ohne Antibiotikum
(nicht dargestellt) ermittelt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
ihrem weitesten Sinne umfasst die Erfindung die Transformation von
Pilzen mit einem dem Fachmann bekannten und in diesem Dokument beschriebenen
Transformationsverfahren unter Verwendung von Fruchtkörpergewebe
anstelle von Protoplasten, Sporen oder dem vegetativen Myzel als
Empfängerzellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Erfindung die Nutzung von Agrobacterium-vermittelter
Transformation.
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Verfahren
zur Nutzung der Agrobacterium-vermittelten Transformationssysteme
wurden bereits für viele
verschiedene Pflanzenarten beschrieben. Agrobacterium tumefaciens
ist ein gramnegatives Bodenbakterium, das an den Verletzungsstellen
infizierter Pflanzen Crown-gall-Tumoren
verursacht. Während
der Tumorinduktion überträgt das Agrobacterium
Teile seines tumorinduzierenden (Ti) Plasmids, die T-DNA, die von 24
bp unvollständigen
direkten Sequenzwiederholungen flankiert wird, auf Pflanzenzellen.
Die T-DNA integriert sich dann an einer willkürlich gewählten Stelle in die Pflanzen-DNA.
Der Prozess des T-DNA-Transfers hängt von der Induktion einer
Menge von Virulenzgenen (vir), die sich auch auf dem Ti-Plasmid
befinden, ab. Die vir-Gene werden aus verletzten Pflanzenzellen
durch Verbindungen wie Acetosyringon (AS) abgeschieden. In Pilztransformationsschemen
müssen
AS oder andere vir-Induktoren zugegeben werden, um vir-Gen-Aktivität auszulösen. Die
leichte Nutzbarkeit, die Transformationseffektivität und die
Genauigkeit der T-DNA-Integration haben zu einer weitverbreiteten
Nutzung dieses Organismus für
den Gentransfer in Pflanzen und die Entwicklung der Transformationsprotokolle
für wichtige
Nutzpflanzen wie Reis und Mais geführt.
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Im
Allgemeinen werden Bakterienstämme
wie Agrobacterium tumefaciens für
die genetische Transformation verwendet, die während der Tumorgenese einen
Teil ihrer Ti-Plasmiden auf Pflanzen übertragen. Normalerweise beherbergt
das verwendete Agrobacterium Versionen des natürlich vorkommenden Ti-Plasmids,
aus dem die Onkogene und die opal-trüben Stoffwechselgene entfernt
wurden, so dass die DNA ohne die nachfolgende Bildung von Tumoren
auf die Wirtszellen übertragen
wird. Bei diesen Verfahren wird die zu übertragende DNA in ein Zellgenom
innerhalb der Grenzen des Ti-Plasmids positioniert, wobei die DNA
mit einem Selektionsmarkergen verbunden ist, um die Selektion der
transformierten Zellen zu ermöglichen.
Bakterien und Empfängerpflanzengewebe
werden zusammen kultiviert, um den Transfer fremder DNA in die Pflanzenzellen
zu gestatten, dann werden die transformierten Pflanzen auf Selektionsmedium
regeneriert. Eine beliebige Anzahl an verschiedenen Organen und
Geweben kann als Zielort für
die Agrobacterium-vermittelte Transformation dienen, wie es speziell
für die
Mitglieder der Familie der Kreuzblütler beschrieben wurde. Hierzu
gehören
dünne Zellschichten
(Charest, P. J., et al, 1988, Theor. Appl. Genet. 75: 438–444), Hypokotyle
(DeBlock, M., et al, 1989, Plant Physiol. 91: 694–701), Blattscheiben
(Feldman, K. A., and Marks, M. D., 1986, Plant Sci. 47: 63, 69),
Stämme
(Fry J., et al, 1987, Plant Cell Repts. 6: 321–325), Kotyledone (Moloney
M. M., et al, 1989, Plant Cell Repts, 8: 238–242) und Embryoide (Neuhaus,
G., et al, 1987, Theor. Appl. Genet. 75: 30–36). Die Agrobacterium-vermittelte
Transformation wurde in vielen Spezies als wirksam beschrieben,
sowohl für
einkeimblättrige
als auch für
zweikeimblättrige
Pflanzen. Vor kurzem wurde eine Agrobacterium-Transformation in
Hefe bestätigt.
Siehe Bundock et al. „Trans-kingdom
T-DNA tansfer from Agrobacterium tumefaciens to Saccharomyces cerevisiae" The EMBO Journal
vol. 14 no. 13S. 3206–3214,
1995. interessanterweise wurde jedoch nachgewiesen, dass die Übertragung
in Hefe nach einem anderen Mechanismus abläuft als bei Pflanzen. Die Autoren
schlussfolgern, dass die Integration vorwiegend durch Wirtsfaktoren
statt durch das Bakterium selbst bestimmt wird. Dies ist wichtig,
denn abhängig
von dem bestimmten Wirt kann die Integration je nach Vorhandensein
der Wirtsfaktoren auftreten oder nicht. Unlängst wurde die Agrobacteriumvermittelte
Transformation im A. bisporus bestätigt, de Groot et al., doch
nur mit sehr geringer Effektivität
und als zeitlich ausgedehntes Verfahren.
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Erfindungsgemäß soll ein
Polynukleotidkonstrukt in eine fadenförmige Pilzzelle mittels Agrobacterium eingeführt werden,
wobei letzteres als Vehikel für
das transformierende Plasmid fungiert. Normalerweise wird das Polynukleotidkonstrukt
innerhalb der Grenzen eines funktionsfähige vir-Gene enthaltenden
Ti-Plasmid eingebracht, wiewohl sich die vir-Gene und das Polynukleotid
nicht auf dem gleichen Plasmid zu befinden brauchen.
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Die
genetische Transformation findet dann durch einfaches Inkubieren
des Agrobacteriums mit den Pilzfruchtkörper-Gewebezellen statt. Anschließend wird
das Bakterium getötet
und die Fruchtkörperzellen
dürfen
sich unter selektivem Druck regenerieren, um Transformanten zu identifizieren.
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Somit
stellt die Erfindung einen durch erfindungsgemäße Agrobacterium-vermittelte
Transformation erhältlichen
transformierten fadenförmigen
Pilz bereit, der keine bakterielle DNA-Sequenz einschließlich T-DNA-Grenze aufweist.
Solche transformierten Pilze können
in einem Prozess zur Kultivierung eines transformierten Pilzes eingesetzt
werden, um ein gewünschtes
Protein oder eine gewünschte
Spermien-Nucleinsäuresequenz
herzustellen. Weiterhin können
gemäß der vorliegenden
Erfindung kurze einem Zielgen (wirts- oder virencodiert) entsprechende
Nucleinsäuresequenzen,
die unter Umständen
kein Proteinprodukt codieren, zum Zweck des kosuppressiven Verstummens
exprimiert werden. Die Erfindung sieht außerdem die Zucht transgener
Pilze für
die Ständerpilze
als Nahrungsmittel, Medikamente usw. und als Quelle für ein gewünschtes
Protein (z. B. Pharma-Produktion) sowie zum Züchten des vegetativen Myzels
als Quelle eines gewünschten
Proteins vor. Weiterhin kann das Protein innerhalb der Pilzzellen
eine Extraktion erfordern, doch es kann auch zur Gewinnung in das
Wachstumsmedium ausgeschieden werden.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren, bei dem das DNA-Fragment willkürlich in
das Pilzgenom integriert wird, ein durch Agrobacterium-vermittelte
Transformation erhältlicher transformierter
Pilz, der ein oder mehrere Teile von T-DNA-Grenzsequenzen aufweist, und ein Verfahren
zur Kultivierung eines solchen transformierten Pilzes zur Herstellung
eines gewünschten
Proteins oder einer spezifischen Nucleinsäuresequenz bereitgestellt.
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Die
Verwendung von supervirulenten A. tumefaciens-Stämmen wird bevorzugt, weil diese
eine relativ hohe Transformationfrequenz ermöglichen; solche Stämme, deren
Nutzung und Vektoren zur Herstellung solcher Stämme sind in der Literatur beschrieben;
siehe Jin et al. (J. Bacteriology 169 (1987) 4417–4425 & Molecular Microbiology
7 (1993) 55–562),
Raineri et al. (BIO/TECHNOLOGY 8 (January 1990) 33–38) and
Ishida et al. (Nature Biotechnology 14, (1996) 745–750) für Pflanzentransformation
und Piers et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93 (1996) 1613–1618) für Hefetransformation.
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Die
Transformation kann durch ein a binäres System erfolgen., wobei
die vir-Gene in Trans- oder
Kointegration mit der homologen Rekombination zwischen einem ersten
Plasmid und einem Wildtyp-Ti-Plasmid fungieren und die Onkogene
auf die gleiche Art und Weise aus dem Plasmid heraustreiben, wie
das dem Fachmann für
die hier behandelte Pflanzentransformation bekannt ist.
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Die
Produktion von genetisch verändertem
Pilzgewebe, das entweder ein strukturelles Gen. exprimiert oder
die Expression eines strukturellen Gens inhibiert, verbindet die
Lehren der vorliegenden Offenlegung mit einer Vielfalt von dem Fachmann
bekannten Techniken und Mitteln. In den meisten Fällen existieren
für die einzelnen
Stufen des Gesamtprozesses jeweils alternierende Mittel. Die Wahl
der Mittel hängt
von Variablen wie dem für
das Klonen und die Einführung
des rekombinanten DNA-Moleküls
gewählten
Plasmidvektorsystem, der zu modifizierenden Pilzspezies, sowie den
verwendeten Promoter- und Stromaufwärtselementen. Der Fachmann
ist in der Lage, geeignete Alternativen zur Erzielung der Funktionalität auszuwählen und
zu nutzen. Die Kulturbedingungen zur Expression gewünschter
struktureller Gene sind dem Fachmann bekannt. Ebenfalls im Fach
bekannt ist, dass eine Anzahl an Pilzspezies so transformiert und
regeneriert werden kann, dass der gesamte Pilz einschließlich aller
vegetativen und reproduktiven Gewebe wie Myzel, Fruchtkörper und
Sporen, die gewünschte
Gene unter regulatorischer Steuerung von erfindungsgemäßen Promoter-Molekülen enthalten
und exprimieren, gewonnen werden kann. Wie dem Fachmann bekannt
ist, kann die Expression in transformierten Pilzen gewebespezifisch
und/oder spezifisch für
bestimmte Entwicklungsstufen erfolgen. Die Selektion des abgeschnittenen
Promoters und die Selektion des strukturellen Gens sind weitere
Parameter, die zur Erzielung der gewünschten Pilzexpression oder
-inhibition, wie sie dem Fachmann bekannt ist und hier gelehrt wird,
optimiert werden können.
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Es
folgt ein allgemeiner Überblick über molekularbiologische
Techniken zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren.
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Die
erfindungsgemäßen Polynukleotidkonstrukte
weisen gleiche Elemente auf, die dem Fachmann in der Molekularbiologie
wohlbekannt sind. Zum Beispiel sind die interessierenden DNA-Sequenzen
in den einzelnen Konstrukten vorzugsweise operativ (d. h. positioniert
zur Gewährleistung
der Funktion) mit einem Promoter verbunden, der die Transkription
der DNA (in ein RNA-Transkript) gestattet, und weisen einen Vektor auf,
zu dem ein Replikationssystem gehört. In bevorzugten Ausführungsformen
ist die interessierende DNA-Sequenz von exogenem Ursprung, um die
Kosuppression der endogenen Gene zu verhindern, sofern Kosuppression
nicht das gewünschte
Protokoll ist.
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PROMOTER
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Die
bei den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Konstrukte, Promoter oder Steuersysteme können einen
gewebespezifischen Promoter, einen induzierbaren Promoter oder einen
konstitutiven Promoter einschließen.
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Es
steht eine große
Anzahl an geeigneten Promotersystemen zur Verfügung. Ein für die Erfindung nützlicher
konstitutiver Promoter ist zum Beispiel der Blumenkohlmosaikvirus
(CaMV) 35S. Es wurde nachgewiesen, dass er in vielen prokaryotischen
und eukaryotischen Spezies hochaktiv ist.
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Promoter
(und andere regulatorische Elemente) können heterolog (d. h. nicht
natürlich
operativ mit einer DNA-Sequenz vom gleichen Organismus verbunden)
sein. Für
die Expression in Pilzen nützliche
Promoter sind dem Fachmann bekannt und können induzierbar, konstitutiv,
gewebespezifisch, von Eukaryoten, Prokaryoten oder Viren abgeleitet
sein oder verschiedene Kombinationen dieser Charakteristika aufweisen.
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Bei
der Wahl eines Promoters für
den Einsatz in den erfindungsgemäßen Verfahren
kann es wünschenswert
sein, einen gewebespezifischen oder entwicklungsregulierten Promoter
zu verwenden. Ein gewebespezifischer oder entwicklungsregulierter
Promoter ist eine DNA-Sequenz, die die Expression einer DNA-Sequenz
selektiv in den für
eine bestimmte Entwicklungsperiode und/oder Funktion im Pilz entscheidenden "Zellen/Geweben reguliert.
Für die
erfindungsgemäßen Verfahren
kann jeder identifizierbare Promoter verwendet werden, der eine
Expression in Pilzen auslöst,
und es stehen viele solcher Promoter zur Verfügung. Es kann außerdem von
Vorteil sein, einen induzierbaren Promoter zur Gewährleistung
einer Expression während
kontrollierter Zeiträume
zu nutzen.
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Ein
induzierbarer Promoter kann auch bei der vorliegenden Erfindung
genutzt werden. Siehe Ward et al. Plant Mol. Biol. 22; 361–366 (1993).
Zu den induzierbaren Promotern gehören unter anderem der auf Kupfer reagierende
Promoter des ACE1-Systems (Mett et al. PNAS 90; 4567–4571 (1993));
das In2-Gen aus Mais, das auf Benzolsulfonamid-Herbizid-Safener
reagiert (Hershey et al., Mol. Gen. Genetics 227: 229–237 (1991) und
Gatz et al., Mod. Gen. Genetics 243; 32–38 (1994)) oder der Tet-Repressor
aus Tn10 (Gatz et al., Mot. Gen. Genet. 227: 229–237 (1991). Ein besonders
bevorzugter induzierbarer Promoter ist ein Promoter, der auf ein
Induktionsmittel reagiert, auf das Pilze normalerweise nicht reagieren.
Als Beispiel kann der induzierbare Promoter aus einem Steroidhormongen
dienen, dessen transkriptionale Aktivität durch ein Glucocorticosteroidhormon
induziert wird. Schena et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 88:
0421 (1991).
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Diese
und andere solche Promoters sind bekannt und über solche Quellen wie Genbank
beziehbar. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Promoter
gegenüber
der Empfängerzellenspezies
homolog. In einem Transformationsprotokoll für A. bisporus wird zum Beispiel
ein GPD-Promoter (GPD: Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenat) von
A. bisporus im Polynukleotidkonstrukt verwendet. Zwei Beispiele
von pilzspezifischen Promotern sind unter anderem die GPD-Promoter
aus den Pilzen A. nidulans, (Mattem et al. 1988, Fungal Genetics
Newsletter 35:25) und A bisporus, (Harmsen et al. 1992 Current Genetics
22: 447–454).
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Es
kann außerdem
wünschenswert
sein, ein paar Intron-Sequenzen in die Promoter- Konstrukte einzubauen, denn der Einschluss
von Intron-Sequenzen in die Codierungsregion kann zu verbesserter
Expression und Spezifität
führen.
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Zusätzlich können Regionen
eines Promoters zur Erzielung der gewünschten Promoter-Aktivität mit Regionen
eines anderen Promoters fusioniert werden, was einen Hybrid-Promoter
ergibt. Es können
auch synthetische Promoter, die die Genexpression regeln, verwendet
werden.
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Das
Expressionssystem kann durch die Nutzung von Ergänzungselementen wie Transkriptionsterminatoren
und/oder Enhancer-Elementen weiter optimiert werden.
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WEITERE REGULATORISCHE ELEMENTE
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Zusätzlich zu
einer Promoter-Sequenz kann eine Expressionskassette oder ein Polynukleotidkonstrukt
stromabwärts
vom strukturellen Gen auch eine Transkriptionsterminationsregion
enthalten, um eine wirksame Termination zu gewährleisten. Die Terminationsregion
oder das Polyadenylationssignal können vom gleichen Gen wie die
Promotersequenz oder von anderen Genen gewonnen werden. Zu Polyadenylationssequenzen
gehören
unter anderem das Agrobacterium-Octopinsynthasesignal (Gielen et
al., EMBO J. (1984) 3: 835–846)
oder das Nopalinsynthasesignal (Depicker et al., Mol and Appl, Genet.,
(1982) 1: 561–573).
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Der
Transport des durch Transgene produzierten Proteins zu einem subzellulären Kompartiment
wie Vakuole, Peroxistom, Glyoxysom, Zellwand oder Mitochondrion
oder zur Sekretion in das Apoplast oder Wachstumsmedium erfolgt
durch operative Verbindung der Nukleotidsequenz, die eine Signalfolge
zur 5'- oder 3'-Region eines das
interessierende Protein codierenden Gens codiert. Das Anvisieren
des 5'- und/oder
3'-Endes des strukturellen
Gens kann bei der Proteinsynthese und -verarbeitung bestimmen, wo
sich das codierte Protein letztendlich befindet. Das Vorhandensein
einer Signalfolge steuert ein Polypeptid entweder zu einer intrazellulären Organelle
oder zu einem subzellulären
Kompartiment oder zur Ausscheidung in das Apoplast bzw. in die äußere Umgebung.
Dem Fachmann sind zahlreiche Signalfolgen bekannt.
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MARKERGENE
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Rekombinante
DNA-Moleküle,
die in diesem Dokument beschriebene DNA-Sequenzen und Promoter enthalten,
können
zusätzlich
Selektionsmarkergene enthalten, die ein Selektionsgenprodukt codieren
und dabei einer Zelle Resistenz gegen ein chemisches Mittel oder
eine physiologische Beanspruchung oder den Zellen ein unterscheidbares
Phänotypmerkmal
verleihen, so dass die mit dem rekombinanten DNA-Molekül transformierten
Zellen leicht mit Hilfe eines Selektionsmittels selektiert werden
können.
Ein solches Selektions-Markergen ist Neomycin-Phosphotransferase (NPT II), die Resistenz
gegen Kanamycin und das Antibiotikum G-418 verleiht. Mit diesem
Selektionsmarker transformierte Zellen können durch einen Assay auf
Vorhandensein in vitro von Phosphorylierung von Kanamycin mit den
in der Literatur beschriebenen Techniken oder durch Testen auf Vorhandensein
der mRNA-Codierung für
das NPT II-Gen durch Northern-Blot-Analyse in RNA aus dem Gewebe der transformierten
Pflanze selektiert werden. Es wird auch eine Verstärkung der
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zur Identifizierung des Vorhandenseins
eines Transgens oder Expression mit Umkehrtranskriptions-PCR-Verstärkung zur Überwachung
der Expression sowie PCR auf generische DNA angewendet. Zu weiteren
verwendeten Selektionsmarkern gehören das Ampicillinresistenzgen,
das Tetracyclinresistenzgen und das Hygromycin (HPH)-Resistenzgen.
So selektierte transformierte Pilzzellen können in das vegetative Myzel
hineinwachsen, das letztendlich den ganzen Pilz einschließlich der
geschlechtlichen Reproduktionsstruktur (Fruchtkörper) und Sporen hervorbringt.
Es versteht sich, dass ein Selektions-Markergen auch nativ im Pilz vorhanden
sein kann.
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PROTEINE
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Mit
den erfindungsgemäßen transgenen
Pilzen kann ein fremdes Protein in kommerziellen Mengen erzeugt
werden. Somit ergeben die Techniken zur Selektion und Propagierung
transformierter Pilze, die dem Fachmann wohlbekannt sind, eine Vielzahl
von transgenen Pilzen, die auf herkömmliche Weise geerntet werden
und ein fremdes Protein, das aus interessierendem Gewebe oder der
Gesamtbiomasse extrahiert oder in das Wachstumsmedium (flüssig oder
fest) ausgeschieden und dann gewonnen werden kann. Die Proteinextraktion
aus Pflanzen- und Pilzbiomasse kann durch bekannte Verfahren, wie
sie zum Beispiel von Heney and Orr, Anal. Biochem. 114: 92–6 (1981)
und der dort zitierten Literatur beschrieben werden.
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Für die relativ
kleine Anzahl an transgenen Pilzen, die höhere Expressionsniveaus aufweisen,
kann eine genetische Karte erzeugt werden, vor allem über herkömmliche
Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismen
(RFLP), PCR-Analyse und Mikrosatelliten-DNA-Analyse (SSR), die den ungefähren Chromosomenstandort
des integrierten DNA-Moleküls
identifiziert. Beispielmethodologien in dieser Hinsicht sind bei
Glick und Thompson, METHODS IN PLANT MOLECULAR BIOLOGY AND BIOTECHNOLOGY
269–284
(CRC Press, Boca Raton, 1993) zu finden. Kartenangaben zu Chromosomenstandorten
sind hilfreich für
den Markenschutz eines hierunter fallenden transgenischen Pilzes.
Wenn eine unbefugte Propagierung erfolgt und Kreuzungen mit anderem
Ideoplasma vorgenommen werden, kann die Karte der Integrationsregion
mit vergleichbaren Karten für
Verdachtspilze verglichen und ermittelt werden, ob letztere mit
dem Pilz, der hier Gegenstand ist, einen Prozentsatz gemeinsam haben.
Kartenvergleiche umfassen Hybridisierungen, RFLP, PCR, SSR und Sequenzierung,
was alles herkömmliche
Techniken sind.
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Gleichermaßen lassen
sich mit der vorliegenden Erfindung agronomische Gene in transformierten Pi9lzen
exprimieren. Genauer gesagt können
Pilze genetisch so konstruiert werden, dass sie bestimmte Phänotypen
von landwirtschaftlichem Interesse exprimieren. Zu den in dieser Hinsicht
betroffenen Genen gehören die
im Folgenden kategorisierten.
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1. Gene, die Resistenz gegen Schädlinge oder
Krankheiten verleihen und
-
- (A) Resistenzgene gegen Pflanzenkrankheiten
codieren. Pflanzenschutz wird häufig
durch spezifische Interaktion zwischen dem Produkt eines Krankheitsresistenzgens
(R) in der Pflanze und dem Produkt eines entsprechenden Avirulenzgens
(Avr) im Krankheitserreger aktiviert. Eine Pflanzenart kann mit
einem geklonten Resistenzgen transformiert werden, um Pflanzen zu
konstruieren, die gegen bestimmte Stämme von Krankheitserregern
resistent sind. Siehe zum Beispiel Jones et al, Science 266: 789
(1994) (Klonen des Cf-9-Gens der Tomate für Resistenz gegen Cladosporium
fulvum); Martin et al., Science 262: 1432 (1993) (Pto-Gen der Tomate
für Resistenz
gegen Pseudomonas syringae pv. Tomate codiert eine Proteinkinase);
Mindrinos et al., Cell 78: 1089 (1994) (Arabidopsis RSP2-Gen für Resistenz
gegen Pseudomonas syringae).
- (B) Ein Bacillus thuringiensis-Protein, sein Derivativ oder
ein danach modelliertes synthetisches Polypeptid codiert. Siehe
zum Beispiel Geiser et al., Gene 48: 109 (1986), wo das Klonen und
die Nukleotidsequenz eines Bt Endotoxingens offen gelegt wird. Außerdem können Endotoxingene
codierende DNA-Moleküle zum
Beispiel unter den ATCC-Zugangsnummern 40098, 67136, 31995 und 31998
von der American Type Culture Collection (Rockville, MD) erworben
werden.
- (C) Ein Lectin. Siehe zum Beispiel die Offenlegung von Van Damme
et al, Plant Molec. Biol. 24: 25 (1994), die die Nukleotidsequenz
mehrerer Mannose bindender Lectingene von Clivia miniata angeben.
- (D) Ein vitaminbindendes Protein wie Avidin. Siehe die PCT-Anmeldung US 93/06487 , deren Inhalt
hierin inkorporiert ist. Die Anmeldung lehrt die Nutzung von Avidin
und Avidin-Homologen als Larvizide gegen Schadinsekten.
- (E) Ein Enzyminhibitor, zum Beispiel ein Protease- oder Amylaseinhibitor.
Siehe zum Beispiel Abe et al., J. Blol. Chem. 262: 16793 (1987)
(Nukleotidsequenz des Reiscysteinproteinaseinhibitors), Huub et
al., Plant Molec. Biol. 21: 985 (1993) (Nukleotidsequenz des cDNA-codierenden
Tabakproteinaseinhibitors I) und Sumitani et al, Biosci. Biotech.
Biochem. 57: 1243 (1998) (Nukleotidsequenz des Streptomyces nitrosporeus alpha-Amylaseinhibitors).
- (F) Ein insektenspezifisches Hormon oder Pheromon wie ein Ecdysteroid
und Juvenilhormon, eine seiner Varianten; ein auf ihr basierendes
Mimetikum oder ein Antagonist oder Agonist von ihm. Siehe zum Beispiel die
Offenlegung von Hammock et al., Nature 344: 458 (1990) zur Baculovirusexpression
geklonter Juvenilhormonesterase, eines Deaktivators des Juvenilhormons.
- (G) Ein insektenspezifisches Peptid oder Neuropeptid, das bei
Expression die Physiologie des betroffenen Schädlings zerstört. Siehe
zum Beispiel die Offenlegungen von Regan, J. Blol. Chem. 269 (1994)
(Expressionsklonen ergibt DNA-Codierung für den diuretischen Hormonrezeptor
bei Insekten) und Pratt et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 163:
1243 (1989) (ein Allostatin wird in Diploptera puntata identifiziert.
Siehe auch US-Patent Nr. 5,266,317 an
Tomalski et al., in dem gencodierende insektenspezifische paralytische Neurotoxine
offen gelegt werden.
-
2. Gene, die Herbizidresistenz verleihen.
Beispiele:
-
- (A) Ein Herbizid wie Imidazalinon oder ein
Sulfonylharnstoff, durch das/den der Wachstumspunkt oder das Meristem
inhibiert wird. Beispielgene in dieser Kategorie codieren nach mutantem
ALS und ARAS-Enzym wie zum Beispiel bei Lee et al., EMBO J. 7: 1241
(1988) bzw. Miki et al., Theor. Appl. Genet. 80: 449 (1990) beschrieben.
- (B) Glyphosat (Resistenz verliehen durch mutante 5-Enolpyruvyl-3-Phosphikimatsynthase
(EPSP) bzw. aroA-Gene) und weitere Phosphonoverbindungen wie Glufosinat
(Phosphinothricinacetyltransferase (PAT) und Phosphinothricinacetyltransferase-(bar)-Gene
vom Streptomyces hygroscopicus) und Pyridinoxy- oder Phenoxyproprionsäuren und
Cyclohexone (ACCase inhibitorcodierende Gene). Siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 4,940,835 an
Shah et al., in dem die Nukleotidsequenz einer Form von EPSP offen
gelegt wird, die Glyphosatresistenz verleihen kann. Ein mutantes
aroA-Gen codierendes DNA-Molekül
kann unter der ATCC-Zugangsnummer 39256 bezogen werden; die Nukleotidsequenz
des mutanten Gens ist in der US-Patentschrift
4,769,061 an Comai offen gelegt. Die europäische
Patentanmeldung 0 333 033 an Kumada et al. und die US-Patentschrift 4,975,374 an
Goodman et al. offenbaren Nukleotidsequenzen von Glutaminsynthetasegenen,
die Resistenz gegen Herbizide wie L-Phosphinothricin verleihen.
Die Nukleotidsequenz eines Phosphinothricinacetyl-Transferasegens
wird in der europäischen Patentanmeldung
0 242 246 von Leemans et al angegeben. De Greef et al.,
Bio/Technology 7: 61 (1989) beschreiben die Produktion von transgenen
Pflanzen, die bar-Hybridgene für
die Aktivität
der Phosphinothricinacetyl-Transferase exprimieren. Beispiele für Gene,
die Resistenz gegen Phenoxyproprionsäuren und Cyclohexone wie Sethoxydim
und Haloxyfop vermitteln, sind die Gene AccI-S1, AccI-S2 und AccI-S3,
die von Marshall et al., Theor. Appl. Genet. 83: 435 (1992) beschrieben
werden.
- (C) Ein die Photosynthese inhibierendes Herbizid wie Triazin
(psbA und gs + Gene) und ein Benzonitril (Nitrilase-Gen). Przibilla
et al., Plant. Cell 3: 169 (1991) beschreiben die Transformation
von Chlamydomonas mit Plasmiden, die mutante psbA-Gene codieren.
Nukleotidsequenzen für
Nitrilasegene werden im US-Patent
4,810,648 an Stalker offen gelegt, und DNA-Moleküle mit diesen
Genen sind unter den ATCC-Zugangsnummern 53435, 67441 und 67442
erhältlich.
Das Klonen und die Expression von DNA-Code für eine Glutathion-S-Transferase
wird von Hayes et al., Biochem: J. 285 173 (1992) beschrieben.
-
3. Gene, die eine Mehrwerteigenschaft
verleihen oder zu ihr beitragen Beispiele:
-
- (A) Veränderter
Fettsäuremetabolismus,
zum Beispiel durch Transformation einer Pflanze mit einem Antisense-Gen
von Stearoyl-ACP-Desaturase zur Erhöhung des Stearinsäuregehalts
der Pflanze. Siehe Knultzon et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:
2624 (1992).
- (B) Verringerter Phytatgehalt:
(1) Die Einführung eines
Phytase codierenden Gens würde
den Abbau des Phytats fördern
und der transformierten Pflanze mehr freies Phosphat zuführen. Siehe
zum Beispiel Van Hartingsveldt et al., Gene 127: 87 (1993), worin
die Nukleotidsequenz eines Phytasegens von Aspergillus niger offenbart
wird.
(2) Ein Gen, das den Phytatgehalt herabsetzt, kann eingebracht
werden. Bei Mais lässt
sich dies zum Beispiel dadurch erreichen, dass man mit einem einzelnen
Allel assoziierte DNA, die für
Maismutanten mit niedrigem Phytinsäurespiegel verantwortlich ist,
klont und wieder einführt.
Siehe Raboy et al., Maydica 35: 383 (1990).
- (C) Modifizierte Kohlehydratzusammensetzung, die zum Beispiel
von der Transformation von Pflanzen mit einem Gen, das ein das Verzweigungsmuster
von Stärke
veränderndes
Enzym codiert, bewirkt wird. Siehe Shiroza et al., J. Bacteriol.
170: 810 (1988) (Nukleotidsequenz des Fructosyltransferase-Gens
von Streptococcus mutans), Steinmetz et al. Mol. Gen. Genet. 200:
220 (1985) (Nukleotidsequenz des Levansucrase-Gens von Bacillus
subtilis), Pen et al., Bio/Technology 10: 292 (1992) (Produktion
von transgenen Pflanzen, die Amylase vom Bacillus licheniformis
exprimieren), Elliot et al., Plant Molec. Biol., 21: 515 (1993)
(Nukleotidsequenzen von Tomateninvertase-Genen), Søgaard
et al., J. Biol. Chem. 268: 22480 (1993) (ortsgerichtete Mutagenese
des Amylase-Gens der Gerste) und Fisher et al., Plant Physiol. 102:
1045 (1993) (verzweigend wirkendes Enzym II in Maisendospermstärke).
Antisense
oder kosuppressive Techniken können
gemäß der hier
angegebenen Literatur ebenfalls verwendet werden.
-
TRANSFORMATION
-
Herkömmliche
Transformationstechniken können
zusätzlich
zur Agrobacterium-Transfektion angewendet werden. Zu weiteren Verfahren,
die zur Einbringung rekombinanter Moleküle in Pflanzenzellen angewendet
wurden gehören
mechanische Mittel wie die direkte DNA-Aufnahme, Liposome, Elektroporation
(Guerche, P. et al, 1987, Plant Science 52: 111–116) und Mikroinjektion (Neuhaus,
G., et al, 1987, Theor. Appl. Genet. 75: 30–36). Der Möglichkeit des Einsatzes von
Mikroprojektilen und einer Pistole oder einem anderen Gerät zum erzwungenen
Einbringen kleiner, mit DNA beschichteter Metallteilchen in Zellen
wurde ebenfalls beträchtliche
Aufmerksamkeit gewidmet (Klein, T. M. et al., 1987, Nature 327:
70–73).
-
Es
ist häufig
wünschenswert,
dass sich die DNA-Sequenz in einem homozygoten Zustand befindet, was
mehr als ein Transformationsereignis mit einem ersten und einem
zweiten rekombinanten DNA-Molekül, die
beide das gleiche Genprodukt codieren, erfordern kann. Weiterhin
ist bei einigen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
vorgesehen, dass Pilzzellen mit einem rekombinanten DNA-Molekül, das mindestens
zwei DNA-Sequenzen enthält,
oder mit mehr als einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert werden. Die
DNA-Sequenzen oder rekombinanten DNA-Moleküle in solchen Ausführungsformen
können
physisch verbunden sein, indem sie sich im gleichen Vektor befinden,
oder sich physisch getrennt auf unterschiedlichen Vektoren befinden.
Eine Zelle kann gleichzeitig mit mehr als einem Vektor transformiert
werden, wenn die einzelnen Vektoren über ein eindeutiges Selektions-Markergen
verfügt.
Als Alternative kann eine Zelle nacheinander mit mehr als einem
Vektor transformiert werden, indem nach der Transformation mit dem
ersten Vektor ein Zwischenschritt zur Regeneration zugelassen wird.
Weiterhin kann es möglich
sein, eine geschlechtliche Kreuzung zwischen einzelnen Pilzen oder
Pilzlinien mit verschiedenen DNA-Sequenzen oder rekombinanten DNA-Molekülen durchzuführen, wobei
die DNA-Sequenzen oder rekombinanten Moleküle mit dem gleichen Chromosom
verbunden sind oder sich auf dem gleichen Chromosom befinden, und
dann aus der Nachkommenschaft der Kreuzung Pilze zu selektieren,
die beide DNA-Sequenzen oder rekombinanten DNA-Moleküle enthalten.
-
Die
Expression von rekombinanten DNA-Molekülen, die die hierin in transformierten
Pilzzellen beschriebenen DNA-Sequenzen und Promoter enthalten, lassen
sich mit dem Fachmann bekannten Northern-Blot-Techniken und/oder
Southern-Blot-Techniken überwachen.
-
Die
regenerierten Pilze werden in Standardwachstumsmedien (z. B. feste
oder flüssige
Nährmedien, Getreide,
Vermiculit, Kompost, Torf, Holz, Sägemehl, Stroh usw.) transferiert
und in einer dem Fachmann bekannten Weise gezüchtet oder kultiviert.
-
Nachdem
das Polynukleotid stabil in die regenerierten transgenen Pilze inkorporiert
wurde, kann es durch geschlechtliche Kreuzung auf andere Pilze übertragen
werden. Je nach Art der zu kreuzenden Spezies kann eine beliebige
Anzahl von Standardtechniken angewendet werden.
-
Es
kann nützlich
sein, eine Anzahl von individuellen transformierten Pilzen mit einem
rekombinanten Konstrukt zu generieren, um Pilze frei von eventuellen
Positionseffekten zu gewinnen. Es kann außerdem von Vorteil sein, Pilze
zu selektieren, die über
mehr als eine Kopie des eingebrachten rekombinanten DNA-Moleküls verfügen, um
hohe Expressionsniveaus des rekombinanten Moleküls zu gewinnen.
-
Wie
oben angemerkt, kann es wünschenswert
sein, Pilzlinien zu produzieren, die für ein bestimmtes Gen, nach
Möglichkeit
in der bestimmten Spezies, homozygot sind. Bei manchen Spezies wird
dies durch die Verwendung einsporiger Kulturen erreicht. Durch Einsatz
dieser Techniken ist es möglich,
eine haploide Linie zu erzeugen, die das eingesetzte Gen trägt, und
die Chromosomenzahl dann entweder spontan oder unter Einsatz von
Colchicin zu verdoppeln. Dadurch erhält man einen Pilz, der für das eingesetzte
Gen homozygot ist, was leicht per Assay getestet werden kann, wenn
das eingesetzte Gen ein geeignetes Selektions-Markergen zur Erkennung
der dieses Gen tragenden Pilze aufweist. Als Alternative können Pilze
selbstbefruchtet sein, was zur Produktion eines Gemischs von Sporen
führt,
das im einfachsten Fall aus drei Arten, nämlich homozygot (25%), heterozygot
(50%) und Null (25%) für
das eingefügte
Gen bestehen kann. Wiewohl es relativ leicht ist, Nullpilze aus
den das Gen tragenden Pilzen auszuzählen, ist es in der Praxis
möglich,
homozygote von heterozygoten Pilzen durch eine Southern-Blot-Analyse
zu trennen, bei der peinlich darauf geachtet wird, dass genau gleichwertige
Mengen an DNA aus der Mischpopulation geladen werden und Heterozygoten
durch die Intensität
des Signals einer für
das eingesetzte Gen spezifischen Sonde ermittelt werden. Es ist
ratsam, die Ergebnisse der Southern-Blot-Analyse zu überprüfen, indem man jeder unabhängigen Transformante
die Selbstbefruchtung gestattet, denn zusätzliche Nachweise der Homozygotie
können
aus der folgenden einfachen Tatsache gewonnen werden: Wenn die Pilze
für das
eingefügte
Gen homozygot wären,
enthalten alle nachfolgenden Zelllinien aus dem befruchteten Individuum
das Gen, wenn der Pilz heterozygot für das Gen wäre, enthält die aus dem befruchteten
Samen gezüchtete
Generation null Pilzlinien. Somit lassen sich durch einfache Selbstbefruchtung
homozygote Pilzlinien selektieren, die auch durch Southern-Blot-Analyse überprüft werden
können.
-
Die
Schaffung homozygoter Elternlinien ermöglicht die Produktion von Hybridpilzen
und Sporen, die eine veränderte
Proteinkomponente enthalten. Mit den Eltern werden transgene homozygote
Elternlinien erhalten, die entweder die erste oder die zweite operativ
mit einem Promoter verbundene DNA-Sequenz enthalten. In dieses Schema
ebenfalls eingebunden sind die Vorteile des Züchtens einer hybriden Nutzpflanze,
einschließlich
der Kombinationen von wertvollen Charakterzügen und der Heterose.
-
Das
folgende Beispiel dient zur Veranschaulichung der Erfindung. Die
Beispiele und Darstellungen in diesem Dokument beziehen sich speziell
auf A. bisporus; doch lassen sich die Lehren aus diesem Dokument gleichermaßen auf
beliebige andere Pilze mit fleischigem Fruchtkörper anwenden.
-
BEISPIEL 1
-
Es
wurden Fruchtkörper
von sechs handelsüblichen
Stämmen
von A. bisporus gezüchtet.
Vegetative Myzelkulturen der Stämme
wurden aus handelsüblicher
Getreidebrut abgeleitet und auf Kartoffeldextrose-Hefe-Agar gehalten.
Genomische DNA wurde durch herkömmliche
Phenolextraktion in Gegenwart von Lithiumchlorid und Ethanolniederschlag
aus Fruchtkörpern
(1–3 g)
und Bouillonkulturen (100 mg Myzel) isoliert.
-
Es
wurden die öffentlich
verfügbaren
Stämme
AGL-1, EHA-105 und GV3850 von A. tumefaciens gewonnen. Das Escherichia
coli HPH-Gen (Hygromycin B Phosphotransferase) und der trpC- Promoter von Aspergillus
nidulans wurden ebenfalls bereitgestellt. Der binäre Vektor
pCAMBIA 1300 (CAMBIA, Canberra, Australien), das durch Aequorea
victoria verstärkte
grüne Fluoreszenzgen
(EGFP) und der CaMV 35S Terminator wurden ebenfalls aus öffentlichen
Quellen bezogen. Der Promoter für
das GPD-Gen von A. bisporus wurde durch PCR-Verstärkung mit
den veröffentlichten
Sequenzdaten gewonnen.
-
Unser
binärer
Plasmidvektor (9,6 kb) mit der Bezeichnung pBGgNg bestand aus einem
pCAMBIA 1300 Gerüst
mit den HPH- und EGFP-Genen, die jeweils mit dem Terminator CaMV
35S verbunden waren und durch den GPD-Promoter von A. bisporus gesteuert
wurden (1). Zur Konstruktion des Vektors
pBGgNg wurde das Zwischenplasmid pEGFP.g durch Exzision des Promoters
CaMV 35S aus PE2113-EGFP mit HindIII und KpnI und Einfügen der
GPD-Promotersequenz,
die durch PCR-Verstärkung
mit den Primern gpd-FH und gpd-RK gewonnen wurden, die jeweils HindIII
bzw. KpnI Restriktionsorte enthalten. Das Zwischenplasmid pHph.g
wurde aus PCSN44 durch Exzision des trpC-Promoters mit HindIII und
ClaI und Blunt-End-Ligation
des GPD-Promoters, der durch PCR-Verstärkung mit den Primern gpd-FH
und gpd-RC abgeleitet wurde, konstruiert. Das Zwischenplasmid pBHg
wurde durch Aufschließen
von pCAMBIA 1300 mit BstXI und XhoI zur Entfernung des HPH-Gens
und des Promoters CaMV 35S und Einfügen durch Blunt-End-Ligation
des HPH-Gens und GPD-Promoters, der mit BamHI aus pHph.g exzidiert
wurde, hergestellt. Schließlich
wurde pBGgHG durch Exzision des EGFP-Gens mit dem GPD-Promoter aus
pEGFP.g über
EcoRI und HindIII und Einfügen
des Fragments durch Blunt-End-Ligation an der BamHI-Stelle in pBHg
konstruiert.
-
Eine
Southern-Blot-Analyse wurde mit einem 32P-markierten
ca. 1 kb Fragment des HPH-Gens als Sonde durchgeführt. Eine
PCR-Analyse wurde mit den Primern gpd-FH ('5-GAAGAAGCTTTAAGAGGTCCGC-3') und hyg-R. (5'-GGCGACCTCGTATTGGGAATC-3') durchgeführt, die
eine den GPD-Promoter und das HPH-Gen überspannende Sequenz von ca.
970 definieren.
-
Als
nächstes
wurde das ursprüngliche
Agrobacterium-vermittelte Transformationsverfahren für S. cerevisiae
in seiner Abänderung
für Sporen
von fadenförmigen
Pilzen in die vorliegende Erfindung einbezogen, mit dem Unterschied,
dass Fruchtkörpergewebe
anstelle von Basidiosporen von A. bisporus mit A. tumefaciens kokultiviert
wurde. Dies hatte einen überraschenden
wesentlichen Einfluss auf die effektive Transformationseffizienz.
Es wurden Fruchtkörper
gewählt,
die nahezu reif waren, deren Schleier jedoch intakt war und deren
Lamellen nicht freigelegt ("reife
Lamellen" oder "Lamellen") waren; Fruchtkörper wurden
durch Einweichen in 10%-iger handelsüblicher Natriumhypochloritlösung oberflächensterilisiert
und danach mit sterilem destilliertem Wasser gespült. Der
Schleier wurde mit einem sterilen Skalpell entfernt, das exponierte
Lamellengewebe weggeschnitten und zum Gebrauch in quadratische Stücke von
2–5 mm
geschnitten.
-
Wenn
dies indiziert war, wurde bei manchen Experimenten das von den Kappen
und Stämmen
der Fruchtkörper
erhaltene fleischige Gewebe als Gewebequelle zur Transformation
("Nichtlamellengewebe") verwendet. In noch
einer weiteren Abwandlung des Grundprotokolls, und wo indiziert,
wurde die Transformation auf unentwickeltem Lamellengwebe aus unreifen
Fruchtkörpern
zwischen den Entwicklungsstufen vom Primordium zum geschlossenen
Pilz („unreife
Lamelle") durchgeführt.
-
In
allen Fällen
wurden Gewebestücke
mit der Bakteriensuspension in Induktionsmedium mehrere Minuten
lang vakuuminfiltriert, bis die Luft aus dem Gewebe entfernt war,
und dann auf ein Stück
steriles 3 MM Whatman-Filterpapier übertragen, das auf Kokultivierungsmedium
geschichtet wurde. Die Gewebestücke
wurden auf diesem Medium 3–4
Tage lang inkubiert, bevor sie auf Selektionsmedium mit 80 μg/ml Hygromycin transferiert
wurden. Die auf diesem Medium wachsenden Myzelkulturen wurden danach
auf neues Selektionsmedium mit 30–50 μg/ml Hygromycin gegeben. Nach
der Regenerierung auf diesem Medium konnten die Kulturen in einer
flüssigen
Nährlösung gezüchtet werden
und ergaben ausreichend Myzelbiomasse zur Durchführung von Molekularanalysen
(Southern und Northern-Blot-Analysen, PCR, RT-PCR usw.). Außerdem konnten die
Kulturen auf sterilisiertem Getreidekorn (Brut) für die Inokulation
von Kompost zur Produktion von Fruchtkörpern nach herkömmlichen
Verfahren gezüchtet
werden. Eine detaillierte Zusammenfassung des Fruchtkörper-Transformationsprotokolls
ist angefügt
(Tabelle 1.).
-
Tabelle 1. Fruchtkörperprotokoll für die Agrobacterium-vermittelte
Transformation von Pilzen (Agaricus bisporus)
-
Allgemeine
Anmerkungen: Zur Vorbereitung destilliertes Wasser, Filterpapier
für die
Kokultivierungsplatten, Flaschen zum Züchten des Agrobacteriums und
Seitenhalsflaschen für
die Vakuuminfiltration autoklavieren. LB-Medium, (LB)-Schalen, Minimalmedium
(MM), Induktionsmedium (IM), Kokultivierungsmedium-Schalen (CC)
und Selektionsmedium-Schalen (SM) zubereiten. Wenn "filtersterilisiert" angegeben ist, wurden
die Reagenzien durch einen Membranfilter 0,2 μm passiert. Alle Reagenzien
bei 6°C
aufbewahren. Darauf achten, dass MES und K-Puffer ausfällen können; daher
vor dem Gebrauch diese Reagenzien erwärmen, bis sie vollständig aufgelöst sind.
Unmittelbar vor dem Gebrauch frisches AS aus dem kristallinen Feststoff
zubereiten.
- 1. Proben des Agrobacterium (Stamm
AGL-1) aus den in 10% Glycerol bei –80°C Kulturen entnehmen und auf
LB-Medium mit 50 μg/ml
Kanamycin schichten. Die Platte zwei Tage lang bei 28°C inkubieren.
- 2. Das Agrobacterium mit einer sterilen Transferschleife aus
der Schale rückgewinnen
und 100 ml MM mit 50 μg/ml
Kanamycin in einer Flasche (250 ml) inokulieren.
- 3. Die Bakterienkultur über
Nacht bei 28°C
bei konstantem Rütteln
mit 250 U/min auf AD600 = 0,6 – 0,8 bringen.
Die Bakterien durch Zentrifugieren bei 2000 × g 15 Minuten lang sedimentieren.
- 4. Die Bakterien in 100 ml IM resuspendieren. Die Bakterien
durch Rütteln
bei 100 U/min für
3–6 Stunden bei
25°C induzieren.
Für eine
hocheffiziente Transformation muss das IM direkt vor Gebrauch aus
frischem AS (d. h. direkt vom Feststoff) zubereitet werden.
- 5. Die Fruchtkörper
durch Einweichen in 10%-ige Natriumhypochloritlösung etwa 1 Minute lang oberflächensterilisieren,
dann drei Mal mit autoklaviertem destilliertem Wasser spülen. Fruchtkörper mit
intakten Schleiern wählen,
um eine größere Sterilität des Lamellengewebes
zu gewährleisten.
- 6. Mit einem sterilen Skalpell den Schleier vom Fruchtkörper abtrennen,
die freigelegten Lamellen wegschneiden und das Lamellengewebe in
Stücke
von 25 mm schneiden.
- 7. Die 100 ml AS-induzierte Agrobacterium-Suspension aus dem
Schüttelapparat
sowie 100–150
Stücke des
zerschnittenen Lamellengewebes in eine sterile Seitenhalsflasche
(250 ml) transferieren. Mit einem Vakuum die Luft aus den Zwischenzellräumen entfernen.
Auf Luftblasen achten, die den Gewebestücken entweichen. Die Vakuumbehandlung
fortsetzen, bis die Mehrzahl der Gewebestücke zum Flaschenboden gesunken
sind.
- 8. Die Agrobacterium-Suspension aus der Flasche dekantieren.
Die Gewebestücke
auf Petrischalen mit CC-Medium und darüber gelegtem sterilisiertem
Whatman 3 MM Filterpapier transferieren. Zwischen dem Papier und
dem Medium befindliche Luftblasen sind sorgfältig zu entfernen. Außerdem müssen die
Gewebestücke
gleichmäßig auf
der Papieroberfläche
verteilt werden, um den Kontakt mit dem Medium zu maximieren. Die
Schalen mit Plastikfolie versiegeln und 3–4 Tage lang bei 20–24°C inkubieren.
- 9. Die Fruchtkörpergewebestücke auf
Petrischalen mit SM, das 30 μg/ml
Hygromycin enthält,
transferieren. Die Schalen mit Plastikfolie versiegeln und bei 22–24°C im Dunkeln
inkubieren. Putativ hygromycinresistente Kolonien von A. bisporus
können
7 Tage nach der Inkubation an den Rändern der Gewebestücke wachsen
und an weiteren ca. 30 Tagen auftreten.
- 10. Die hygromycinresistenten Kolonien in frische SM-Schalen
mit 30–50 μg/ml Hygromycin transferieren. Die
Schalen wie zuvor versiegeln und inkubieren.
- 11. Putativ transformierte Myzelkulturen können zur Authentifizierung
einer Molekularanalyse unterzogen (Southern und Northern-Hybridisierungsanalysen,
PCR, RT-PCR usw.) und zur Zubereitung von Brut für die Produktion von Fruchtkörpern verwendet
werden.
-
Reagenzien/Medien für die Transformation
-
LB-Medium (LB) (Petrischalen)
-
- • 10
g NaCl
- • 10
g Trypton
- • 5
g Hefeextrakt
- • 15
g Agar
-
Mit
destilliertem Wasser auf ein Endvolumen von 1 l bringen. 20 Minuten
lang autoklavieren Schalen nach Wunsch befüllen.
-
Minimalmedium (MM) (Alle Lösungen sind
filtersterilisiert)
-
- • 10
ml K-Puffer, pH 7,0:
200 g/l K2HPO4
145 g/l KH2PO4
- • 20
ml M-N:
30 g/l MgSO4·7H2O
15 g/l NaCl
- • 1
ml 1% CaCl2·2H2O
(w/v)
- • 10
ml 20% Glucose (w/v)
- • 10
ml 0,01% FeSO4 (w/v)
- • 5
ml Elementstamm:
100 mg/l ZnSO4·7H2O
100 mg/l CuSO4·5H2O
100 mg/l H3BO3
100 mg/l MnSO4H2O
100 mg/l Na2MoO4·2H2O
- • 2,5
ml 20% NH4NO3 (w/v)
- • 50 μg/ml Kanamycin
-
Mit
autoklaviertem destillierten Wasser auf ein Endvolumen von 1 l bringen.
-
Induktionsmedium (IM) (Alle Lösungen sind
filtersterilisiert)
-
- • 0,8
ml 1,25 M K-Puffer:
170 g/l K2HPO4
- Mit Phosphorsäure
auf einen pH-Wert von 4,9 einstellen
- • 20
ml M-N:
- • 1
ml 1% CaI2·2H2O
- • 5
ml Elementstamm (siehe MM oben)
- • 2,5
ml 20% NH4NO8 (w/v)
- • 10
ml 50% Glycerol
- • 40
ml 1 M MES:
39,04 g C8H13NO4S oder 42,64 g C6H13NO4S·H2O;
- Mit NaOH auf einen pH-Wert von 5,5 einstellen
- • 10
ml 20%-ige Glucose (w/v)
- • 100
mM Acetosyringon (0,196 g in 2–3
ml 70% ETOH auflösen
und das gesamte Volumen verwenden, für jeden Gebrauch frisch zubereiten)
- • 50 μg/ml Kanamycin
- Mit autoklaviertem destillierten Wasser auf ein Endvolumen von
1 l bringen. Alles lagern
-
Kokultivierungsmedium (CC) (Petrischalen)
(Alle Lösungen
sind filtersterilisiert)
-
- • IM
und Inhalt:
- • 20%
Glucose
- • 1,5%
Agar
- 20 Minuten lang autoklavieren Schalen nach Wunsch befüllen.
-
Selektionsmedium (SM) (Petrischalen)
-
- • 20
g Malzextrakt
- • 2,1
g MOPS
- • 1,5%
Agar
- Mit KOH auf einen pH-Wert von 7,0 einstellen
- Mit destilliertem Wasser auf 1 l bringen
-
20
Minuten lang autoklavieren, abkühlen
und folgende Antibiotika zugeben (filtersterilisiert):
- • 30
oder 50 μg/ml
Hygromycin
- • 200 μg/ml Cefotaxim
- • 100 μg/ml Moxalactam
-
Sofern
nicht anders angegeben, wurde bei allen hier beschriebenen Experimenten Lamellengewebe von
reifen Fruchtkörpern
des Agrobacterium tumefaciens-Stammes AGL-1, der den binären Plasmidvektor pBGgHg
trägt,
eine Induktionszeit von 2–6
Std. in 200 μg/ml
AS, eine Kokultivierungszeit von 3 Tagen und eine Selektion von
28 Tagen auf einem 30 μg/ml
Hygromycinmedium verwendet. In den Anfangsexperimenten wurde der
AS-Ansatz außerdem
in 70% Ethanol und wochen- bis monatelang vor Gebrauch bei –20°C gelagert. In
den späteren
Experimenten wurde das AS jedoch für jedes Experiment frisch in
70% Ethanol zubereitet, da dies durchgängig eine hohe Transformationseffektivität bewirkte.
-
Kontrollbehandlungen
umfassten beide Arten von Gewebestücken: die nur mit Induktionsmedium
vakuuminfiltrierten Stücke
und die mit Bakterien infiltrierten, die nicht mit AS induziert
wurden.
-
Hygromycin-resistente
Kolonien von A. bisporus traten bereits 7 Tage nach Inkubation auf
Selektionsmedium an den Rändern
der Gewebestücke
auf (2 und 3). Die erfindungsgemäßen Verfahren
boten eine Transformationseffektivität von 92% (Prozentsatz der
Kolonien, die Gewebestücke
regenerieren) auf der Grundlage von Resistenz gegenüber Hygromycin.
Dieser Wert liegt sechs bis sieben Größenordnungen über den
bisher beschriebenen Agrobacterium-vermittelten Transformationsverfahren
für A bisporus
(ca. 0,00003%). Das erfindungsgemäße Fruchtkörper-Transformationsprotokoll ist in seiner
Praktikabilität
bei weitem überlegen
und beträchtlich
effektiver, komfortabler und schneller als das ursprüngliche
Agrobacterium-vermittelte Transformationsverfahren, das für A. bisporus
beschrieben wurde.
-
Die
Wahl des Promoters, des Stammes von A tumefaciens und der Art des
Fruchtkörpergewebes
wurde variiert, um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
herauszustellen. In einer Reihe von drei Experimenten, in denen
die Konstrukte des HPH-Gens und der Promoter A. bisporus GPD, Aspergillus
nidulans trpC oder CaMV 35S verglichen wurden, transformierte nur
der Vektor mit dem homologen Promoter (d. h. A. bisporus GPD)A.
bisporus mit hoher Effektivität
(Tabelle 2.)
-
Es
ist somit wahrscheinlich, dass Promoter für andere Gene von A. bisporus
mit annähernd
gleicher Effektivität
anstelle des Promoters A bisporus GPD verwendet werden können. Tabelle 2 Einfluss der Promoter-Herkunft
auf die Transformation von Agaricus bisporus
Transformationseffektivitäta |
Herkunft
des Promoters | Exp.I | Exp.II | Mittel |
Agaricus
bisporus GPD | 7/50(14%) | 8/50(16%) | 15% |
Aspergillus
nidulans TrpC | 1/50(2%) | 0/50(0%) | 1% |
CaMV
35S | 0/50(0%) | 0/50(0%) | 0% |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenten Kolonien/Anzahl der
Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
-
Von
den drei untersuchten Bakterienstämmen transformierten nur AGL-1
und EHA-105, jedoch nicht GV3850 den A. bisporus, wobei die durchschnittliche
Effektivität
in zwei Experimenten bei ca. 23% lag (Tabelle 3). Tabelle 3 Einfluss des Stammes von Agrobacterium
tumefaciens auf die Transformation von Agaricus bisporus
Transformationseffektivitäta |
Herkunft
des Promoters | Exp.I | Exp.II | Mittel |
AGL-1 | 7/50(14%) | 16/50(32%) | 23% |
EHA-105 | 4/50(8%) | 18/50(36%) | 22% |
GV3850 | 0/50(0%) | 0/50(0%) | 0% |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenten Kolonien/Anzahl der
Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
-
Es
können
Fruchtkörperstücke aus
Lamellengewebe sowie Nichtlamellengewebe vom Stamm und von der Kappe
der Fruchtkörper
zur Transformation von A. bisporus verwendet werden, aber das Lamellengewebe
bietet die höchste
Transformationseffektivität
(Mittel von 57% gegenüber
17%) (Tabelle 4). Lamellengewebe bietet nicht nur eine höhere Effektivität als Nichtlamellengewebe,
sondern die Transformanten treten auch früher auf dem Antibiotikum-Selektionsmedium
in Erscheinung. Aus Lamellengewebe abgeleitete hygromycinresistente
Transformanten entwickelten sich bereits 7 Tage nach der Inkubation
auf Selektionsmedium im Vergleich zu 10 Tagen für nicht aus Lamellengewebe
abgeleitete Transformanten (
3). Tabelle 4 Einfluss der Art des Fruchtkörpergewebes
auf die Transformation von Agaricus bisporus
Transformationseffektivitäta |
Art
des | Exp.I | Exp.II | Exp.III | Exp.IV | Mittel |
Fruchtkörpergewebes | | | | | |
Lamelle | 23/50(46%) | 44/50 | 15/50 | 32/50 | 57% |
| | (88%) | (30%) | (64%) | |
Nicht
Lamelle | 5/50(10%) | 10/50 | 8/50(16%) | 11/50 | 17% |
| | (20%) | | (22%) | |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenten Kolonien/Anzahl der
Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
-
Die
Kokultivierung von A. tumefaciens mit Lamellengewebe aus reifen
Fruchtkörpern
sowie unentwickelten Lamellen aus unreifen Fruchtkörpern, entweder
mit Einsatz von 200 μM
oder 400 μM
AS im Induktionsschritt, lieferte vergleichbare Effektivitätswerte
der Transformation mit Mittelwerten von 53% bis 82% (Tabelle 5). Tabelle 5 Einfluss des Entwicklungsstadiums
des Fruchtkörperlamellengewebes
auf die Transformation von Agaricus bisporus
Transformationseffektivitäta |
Art
des | AS | Exp.I | Exp.II | Exp.III | Mittel |
Fruchtkörpergewebes | Konz.b | | | | |
Reife
Lamelle | 200 μM | 46/50(92%) | 30/50(60%) | 41/50(82%) | 78% |
| 400 μM | 28/58(56%) | - | - | 56% |
| | | | | |
Unreife
Lamelle | 200 μM | 44/50(88%) | 3/50(6%) | 33/50(66%) | 53% |
| 400 μM | 415–(82%) | - | - | 82% |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenten Kolonien/Anzahl der
Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
- bFür
die Induktion des Bakteriums verwendete Konzentration von Acetosyringon
(AS)
-
Die
Induktion des Bakteriums mit AS für Zeiträume von 2 bis 24 Stunden ergab
eine hohe Transformationeffektivität, die bei vier Experimenten
im Durchschnitt im Bereich von 30% bis 48% lag (Tabelle 6). Tabelle 6 Einfluss der Induktionszeit
des Agrobacterium tumefaciens mit Acetosyringon auf die Transformation von
Agaricus bisporus.
Induktionszeit | Transformationseffektivitäta |
(h) | Exp.I | Exp.II | Exp.III | Exp.IV | Mittel |
0 | 0/50(0%) | 0/50(0%) | 0/50(0%) | 0/50(0%) | 0% |
2 | - | - | 9/50(22%) | 30/50(60%) | 41% |
3 | 23/50(46%) | 14/50(28%) | 32/50(64%) | 27/50(54%) | 48% |
6 | 17/50(34%) | 4/50(8%) | 13/50(26%) | 40/50(80%) | 37% |
24 | 4/50(8%) | 26/50(52%) | - | - | 30% |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenten Kolonien/Anzahl der
Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
-
Die
Induktion von A. tumefaciens mit 20°C und 25°C lieferte hohe Transformationseffektivitätswerte von
48% bzw. 60% (Tabelle 7). Tabelle 7 Einfluss der Temperatur bei
Induktion des Agrobacterium tumefaciens auf die Transformation von Agaricus
bisporus.
Induktionstemperatur
(°C) | Transformationseffektivitäta |
20 | 24/50(48%) |
25 | 30/50(60%) |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenten Kolonien/Anzahl der
Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
-
Eine
effektive Transformation von A. bisporus wurde erzielt, wenn Fruchtkörpergewebe
mit A. tumefaciens über
einen Temperaturbereich von mindestens 18°C bis 28°C kokultiviert wurde (Tabelle
8). Es deutete sich jedoch an, dass die Effektivität bei der
höchsten
getesteten Temperatur (Mittelwert 9%) im Vergleich zu den niedrigeren
Temperaturen (Mittel von 32% bis 47%) sinkt. Tabelle 8 Einfluss der Temperatur bei
der Kokultivierung von Agrobacterium tumefaciens und Fruchtkörpergewebe
auf die Transformation von Agaricus bisporus.
Temperatur | Transformationseffektivitäta |
(°C) | Exp.I | Exp.II | Exp.III | Exp.IV | Mittel |
18 | - | - | - | 22/50(44%) | 44% |
20 | 21/50(42%) | 8/50(16%) | 37/50(74%) | 28/50(56%) | 47% |
22 | 1/5/50(30%) | 6/50(12%) | 34/50(68%) | 14/50(28%) | 35% |
24 | 5/50(10%) | 9/50(18%) | 32/50(64%) | 18/50(36%) | 32% |
26 | 4/50(8%) | 5/50(10%) | 38/50(76%) | 19/50(38%) | 33% |
28 | 5/50(10%) | 4/50(8%) | 5/50(10%) | - | 9% |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenen Kolonien/Anzahl der Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
-
Das
Kokultivieren von A. tumefaciens und Fruchtkörpergewebe von A. bisporus
für 1 bis
4 Tage ergab Transformationstendenzen mit Mittelwerten aus drei
Experimenten im Bereich von 0% bis 62% (Tabelle 9). Es bestand ein
allgemeiner Trend zur Effektivitätserhöhung bei
Verlängerung
der Dauer der Kokultivierung. Tabelle 9 Einfluss der Zeitdauer bei der
Kokultivierung von Agrobacterium tumefaciens und Fruchtkörpergewebe
auf die Transformation von Agaricus bisporus.
Zeit | Transformationseffektivitäta |
(Tage) | Kokultivierung | Exp.I | Exp.II | Exp.III | Mittel |
| Temperatur °C | | | | |
1 | 21 | - | - | 0/50(0%) | 0% |
| 24 | 4/50(8%) | 1/50(2%) | 1/50(2%) | 4% |
2 | 21 | - | - | 18/50(20%) | 20% |
| 24 | 20/50(40%) | 15/50(30%) | 20/50(40%) | 37% |
3 | 21 | - | - | 29/50(58%) | 58% |
| 24 | 21/50(42%) | 19/50(38%) | 21/50(42%) | 41% |
4 | 21 | - | - | 31/50(62%) | 62% |
| 24 | - | - | 24/50(48%) | 48% |
- aAusgedrückt als
Anzahl der gewonnenen hygromycinresistenten Kolonien/Anzahl der
Fruchtkörpergewebestücke auf
Selektionsmedium mit 30 μg/ml
Hygromycin
-
Southern-Blot-Analysen
haben bestätigt,
dass das HPH-Gen in das Genom von A bisporus integriert wurde (4).
Wir haben bei den Southern-Blot-Analysen oder der PCR-Verstärkung (5)
unter 37 antibiotikumresistenten Kulturen keine falschen positiven
Ergebnisse festgestellt.
-
Das
hier offen gelegte Pilztransformationssystem bietet ein Niveau an
Effektivität
und Zufriedenheit, das sich mit der Blüten-Dip-Agrotransformationsmethode
für das
Modellpflanzensystem Arabidopsis thaliana vergleichen lässt. Transgene
vegetative Myzelkulturen könnten
so in unter 2 Wochen generiert und reife Fruchtkörper etwa 8 Wochen später unter
kontrollierten Umweltbedingungen produziert werden. Es wurden dreißig hygromycinresistente
transgene Pilzlinien ausgebracht, die alle normale Fruchtkörper entwickelten. Der
Charakterzug der Antibiotikaresistenz wurde bei nicht vorhandenem
Selektionsdruck während
des vegetativen Wachstums und der Reproduktionsentwicklung der Kulturen
aufrechterhalten und von den Fruchtkörpern und Basidiosporen exprimiert
(6).