-
Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der organischen Chemie. Speziell betrifft
es bestimmte Azofarbstoffe, die in Tintentstrahltintenzusammensetzungen
geeignet sind.
-
In
Tintenstrahldrucksystemen verwendete Tinten enthalten typischerweise
verschiedene Farbstoffe, gelöst
entweder in Wasser oder in einem organischen Lösungsmittel oder in Mischungen
davon. Es besteht ein Bedarf an Tinten, die Abbildungen in höherer Qualität, höhere Druckgeschwindigkeiten,
verbesserte Wasserfestigkeit und Lichtechtheit ergeben.
-
Das
US-Patent Nr. 5 198 022 beschreibt
bestimmte alkalilösliche
Azofarbstoffe für
wasserfeste Tintenzusammensetzungen.
-
Das
US-Patent Nr. 5 667 571 beschreibt
bestimmte umweltverträgliche
Tintenzusammensetzungen, bei denen Alkohol oder Glycolether als
Lösungsmittel
verwendet wird und die als Schreibtinte, (Industrie-)Tintenstrahldrucktinte,
Stempeltinte usw. verwendet werden können. Bestimmte triazinylaminosubstituierte
Disazofarbstoffe sind beschrieben.
-
Das
US-Patent Nr. 5 795 970 beschreibt
bestimmte Disazofarbstoffe, die in Tintenzusammensetzungen geeignet
sind, wobei angegeben wird, dass diese scharfe Druckbilder mit hoher
Schwärzung
und ohne Ausblutung erzeugen und auch zu einer schnellen Fixierung
der Tinte, Wasserfestigkeit und Lichtechtheit führen, selbst wenn Normalpapier
damit bedruckt wird.
-
Das
US-Patent Nr. 5 753 016 beschreibt
bestimmte Disazofarbstoffe, die in Tintenzusammensetzungen geeignet
sind und angeblich eine Kombination aus qualitativ hochwertigem
Druck mit einem wasserfesten Druckbild liefern.
-
Das
US-Patent Nr. 5 453 495 beschreibt
bestimmte piperazinylsubstituierte Disazofarbstoffe, die in Tintenstrahlzusammensetzungen
geeignet sind.
-
-
Das
Japanische Patent Nr.
JP 6220377 beschreibt
bestimmte Azofarbstoffe, die in Tintenstrahlzusammensetzungen geeignet
sind und die angeblich Schwarzdrucke mit hoher Farbdichte und hervorragender Druckqualität ergeben.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Zur
Verfügung
gestellt werden neue schwarze Azofarbstoffe, die sich in Tintenzusammensetzungen, insbesondere
Tintenstrahltintenzusammensetzungen, eignen. Die Farbstoffe und
Tintenzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung weisen eine gute
Ausgewogenheit von Schwärzung,
Farbwert, Wasserfestigkeit und Lichtechtheit auf. Besonders bevorzugte
Farbstoffe besitzen die folgende Strukturformel:
wobei:
R
2, R
4, x und M wie
hierin definiert sind.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
In
einer ersten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Verbindung der Formel (II)
zur Verfügung:
wobei:
R
2 -H, -CO
2M, -Niedrigalkyl,
-Niedrigalkoxy, Nitro, -CF
3, Halogen, -NHCO-Niedrigalkyl,
-O-(CH
2)
m-CO
2M oder -(CH
2)
n-CO
2M ist,
R
4 -Niedrigalkyl, -Niedrigalkoxy, -O-(CH
2)
m-CO
2M,
-(CH
2)
n-CO
2M ist,
m 1, 2 oder 3 ist,
n 1,
2 oder 3 ist,
M -H, -Li, Na, -K oder -N-(R
11)
4 ist,
R
11 -H,
-Niedrigalkyl, gegebenenfalls substituiert durch Hydroxy, oder -(CH
2-CH(R
12)-O)
p-H
ist,
p 1 bis 4 ist,
x 1 oder 2 ist und
R
12 -H,
-CH
3, -CH
2-CH
3 oder -CH
2-OH ist.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist R2 H, und R4 ist
Methoxy.
-
In
den obigen Formeln ist ferner bevorzugt, dass R
2 -H
ist. Weitere Beispiele für
bevorzugte Verbindungen sind u. a. die folgenden:
wobei
M -N-(R
11)
4 ist
und R
11 -H oder Niedrigalkyl ist, gegebenenfalls
substituiert durch Hydroxy. Besonders bevorzugte Gruppen M sind
u. a. -NH
4, -N(CH
3)
4, -N(CH
2CH
3)
4 und -NH(CH
2CH
2OH)
3.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird eine Verbindung mit der Formel:
zur Verfügung gestellt.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung eignen sich als Farbstoffe,
insbesondere als Farbstoffe in Tintenstrahltintenzusammensetzungen.
Daher wird als weiterer Aspekt der Erfindung eine Tintenzusammensetzung
zur Verfügung
gestellt, umfassend:
- (a) wenigstens 0,1 Gew.-%
einer Verbindung der Formel II: wobei:
R2 -H, -CO2M, -Niedrigalkyl,
-Niedrigalkoxy, Nitro, -CF3, Halogen, -NHCO-Niedrigalkyl,
-O-(CH2)m-CO2M oder -(CH2)n-CO2M ist,
R4 -Niedrigalkyl, -Niedrigalkoxy, -O-(CH2)m-CO2M,
-(CH2)n-CO2M ist,
m 1, 2 oder 3 ist,
n 1,
2 oder 3 ist,
M -H, -Li, Na, -K oder -N-(R11)4 ist,
R11 -H,
-Niedrigalkyl, gegebenenfalls substituiert durch Hydroxy, oder -(CH2-CH(R12)-O)p-
H
ist,
p 1 bis 4 ist,
x 1 oder 2 ist und
R12 -H,
-CH3, -CH2-CH3 oder -CH2-OH ist,
- (b) Wasser und
- (c) wenigstens ein Co-Lösungsmittel.
-
Die
Farbstoffe der vorliegenden Erfindung weisen, formuliert als Tinten
für den
Drop-on-Demand-Druck, alle notwendigen Eigenschaften zur Erzeugung
von wasserfesten gedruckten Zeichen auf: (1) sie werden bei saurem
pH-Wert wasserunlöslich;
(2) sie erzeugen hochgradig schwarze Zeichen bei einer Farbstoffkonzentration
von 2% oder höher
in der Tinte; (3) sie sind in wässrigen
Tintenformulierungen stabil; und (4) sie verstopfen während des
Nichtgebrauchs nicht die kleinen Druckkopfdüsen und sorgen somit bei der
Verwendung zum Drop-on-Demand-Druck für eine gute Druckkopf-Standzeit. Bevorzugte
Tinten besitzen wenigstens etwa 0,5 Gew.-% des Farbstoffs und wenigstens
3, vorzugsweise 5–25
Gew.-%, Co-Lösungsmittel.
-
In
der obigen Formulierung bedeutet der Ausdruck "Niedrigalkyl" eine gerad- oder verzweigtkettige C1-C4-Alkylgruppe.
Beispiele sind u. a. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, t-Butyl, Isobutyl.
-
Die
Bezeichnung "Niedrigalkoxy" bedeutet eine C1-C4-Alkoxygruppe.
Beispiele sind u. a. Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy und dergleichen.
-
Beispiele
für besonders
bevorzugte Verbindungen der Formel (II) sind u. a. die folgenden,
wobei R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
M in der folgenden Tabelle angegeben sind:
| R1 | R2 | R3 | R4 | R5 | M |
2 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-CH3 | NH2 | -H
oder -NH4 |
4 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | NH2 | -H
oder -NH4 |
13 | 4-CO2M | 2-Cl | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | NH2 | -H
oder -NH4 |
17 | 4-CO2M | 3-OnC4H9 | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | NH2 | -H
oder -NH4 |
19 | 4-CO2M | 4-CO2M | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | NH2 | -H
oder -NH4 |
24 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH2CO2M | NH2 | -H
oder -NH4 |
30 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | -N(CH3)4 |
31 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | -N(C2H5)4 |
32 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | -NH-(CH2CH2OH)3 |
33 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | H |
34 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | Li |
35 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | Na |
36 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | K |
37 | 4-CO2M | -H | 2-OCH2CO2M | 5-OCH3 | -NH2 | -NH[CH2CH2-OCH2CH2OH]3 |
-
Die
Verbindungen dieser Erfindung können
durch Diazotierung einer gegebenenfalls und geeignet substituierten
Aminobenzoesäure
oder einer Aminophthalsäure,
Kupplung mit einer geeignet substituierten Aminophenoxyessig-, -propan-
oder -butansäure
oder einer geeignet substituierten Aminophenylessig-, -2-propan-
oder -butansäure,
erneute Diazotierung der resultierenden Aminoazo-Zwischenverbindung,
dann Kupplung mit einer gegebenenfalls substituierten 6-Amino-4-hydroxynaphthalin-2-sulfonsäure hergestellt
werden.
-
Beispiele
für Aminobenzoe-
oder Aminophthalsäuren,
aus denen Ring (A) (wie oben vermerkt) erhalten werden kann, sind
u. a.: 4-Aminobenzoesäure,
4-Aminophthalsäure, 4-Aminoisophthalsäure, 4-Amino-2-chlorbenzoesäure, 4-Amino-5- chlor-2-methoxybenzoesäure, 4-Amino-3-methoxybenzoesäure, 4-Amino-3-methylbenzoesäure, 4-Amino-3-nitrobenzoesäure, 2-n-butoxy-4-aminobenzoesäure.
-
Geeignete
Vorläufer
für Ring
(B) sind u. a. zum Beispiel 2'-Amino-4'-methoxyphenoxyessigsäure, 2'-Amino-4'-methylphenoxyessigsäure, 2'-Amino-4'-propoxyphenoxyessigsäure, 2'-Amino-4'-butoxyphenoxyessigsäure.
-
Beispiele
für Kupplungsmittel,
die Ring (C) ergeben, sind u. a. zum Beispiel Gammasäure.
-
Die
Verbindungen dieser Erfindung können
leicht aus wässriger
Lösung
als die freie Säure
bei pH-Werten unter 5 isoliert werden. Sie sind bei alkalischem
pH in verschiedenen Salzformen, einschließlich der Alkalimetallsalze
(Lithium, Natrium, Kalium) und insbesondere als die Ammonium-, Alkanolamin-
und Niedrigalkylaminsalze recht gut löslich. Die Säureform
kann leicht durch einfaches Einstellen des pH-Werts einer wässrigen
Aufschlämmung
der freien Säure
mit dem geeigneten Amin, Alkalihydroxid oder Alkalicarbonat in ein
beliebiges Alkalimetall-, Ammonium- oder aliphatisches oder Alkanolaminsalz
umgewandelt werden. Restliche unerwünschte Salze können mittels
Umkehrosmose aus den alkalischen Farbstofflösungen entfernt werden.
-
Die
Verbindungen dieser Erfindung erzeugen, wenn sie als die Ammonium-
oder substituierten Ammoniumsalze durch übliche Tintenstrahldruckverfahren
aufgetragen werden, aufgrund ihrer verringerten Wasserlöslichkeit
bei den auf der Oberfläche
des Papier vorherrschenden niedrigeren pH-Werten, insbesondere nach der
Entfernung von Lösungsmitteln
und flüchtigem
Amin durch Trocknen, wasserfeste Drucke auf Papier.
-
Die
Farbstoffe der vorliegenden Erfindung liegen daher vorzugsweise
in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 5 Gew.-% in der Tintenstrahlzusammensetzung,
besonders bevorzugt 1–4
Gew.-%, vor. Die Farbstoffe werden in einem wassermischbaren Lösungsmittel,
wie z. B. einem C1-C4-Alkohol,
wie z. B. Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol,
s-Butanol, t-Butanol oder Isobutanol; einem Amid, wie z. B. N,N-Dimethylformamid
oder Dimethylacetamid; einem Keton oder Ketonalkohol, wie z. B.
Aceton oder Diacetonalkohol; einem Ether, wie z. B. Tetrahydrofuran
oder Dioxan; einem Oligo- oder Polyalkylenglycol, wie z. B. Diethylenglycol,
Triethylenglycol, Poly(ethylenglycol) oder Poly(propylenglycol)
mit einem MG von bis zu etwa 500; einem Alkylenglycol oder -thioglycol,
wie z. B. Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, 1,5-Pentandiol oder Hexylenglycol;
einem Thiodiglycol; einem Polyol, wie z. B. Glycerin oder 1,2,6-Hexantriol;
einem C1-C4-Alkylether eines
C2-C4-Alkylenglycols
oder Oligo-C2-C4-alkylenglycols, wie
z. B. 2-Methoxyethanol, 2-(2-Methoxyethoxy)ethanol, 2-(2-Ethoxyethoxy)ethanol,
2-[2-(2-Methoxyethoxy)ethoxy]ethanol, 2-[2-(2- Ethoxyethoxy)ethoxy]ethanol oder 2-[2-Butoxyethoxy]ethanol;
einem heterocyclischen Amid, wie z. B. 2-Pyrrolidinon, N-Methyl-2-pyrrolidon
oder einem Sulfon, wie z. B. Sulfolan; oder einer Mischungen davon,
gelöst.
-
Bevorzugte
wassermischbare Lösungsmittel
sind u. a. 2-Pyrrolidon, N-Methylpyrrolidon,
Sulfolan, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol und 2-Methoxy-2-ethoxy-2-ethoxyethanol,
1,2-Hexandiol, Thiodiethanol und Poly(ethylenglycol) mit massegemittelten
Molekulargewichten von 200–1000.
-
Die
obigen wassermischbaren Lösungsmittel
unterstützen
die Löslichkeit
des Farbstoffs in der wässrigen
Tintenzusammensetzung und begünstigen
das Eindringen des Farbstoffs in das Substrat während des Druckverfahrens.
Weitere Beispiele für
solche Komponenten sind in den
US-Patenten
Nr. 4 963 189 ,
4 704 113 ,
4 626 284 ,
5 891 230 ,
5 453 495 und
5 198 022 zu finden.
-
Die
Tintenzusammensetzungen können
in einem Tintenstrahldruckverfahren auf ein Substrat aufgetragen
werden. Bei diesem Verfahren werden durch Ausstoß aus einem Speicher durch
eine kleine Öffnung kleine
Tintentröpfchen
gebildet, so, dass die Tröpfchen
auf ein Substrat gelenkt werden. Solche Verfahren werden als piezoelektrischer
Tintenstrahldruck oder Wärmetintenstrahldruck
bezeichnet. Beim Wärmetintenstrahldruck
werden programmierte Wärmeimpulse
mittels eines Widerstands, der sich neben der Öffnung befindet, während der
relativen Bewegung zwischen dem Substrat und dem Speicher der Tinte
zugeführt.
-
Bevorzugte
Drucksubstrate sind u. a. Projektionsfolien, Papier, welches neutral,
sauer oder basisch sein kann, und Textilmaterialien, wie z. B. Baumwolle,
Viskose, Jute, Hanf, Flachs, Nylon und dergleichen.
-
Diese
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher veranschaulicht, wobei
sämtliche
Teile- und Prozentangaben auf Gewichtsbasis sind, sofern nichts
anderes angegeben ist.
-
-
Der
oben beschriebene Farbstoff wird in dem folgenden Versuch als Farbstoff
#542 bezeichnet. Dieser Farbstoff ist leicht herzustellen und ergibt
einen für
den Tintenstrahldruck geeigneten Farbstoff. In einer Tintenstrahlformulierung
weist er eine gute Färbung,
Schwärze,
Lichtechtheit und Wasserfestigkeit, Standzeit und eine einheitliche
Tropfenbildung auf, was zu einer guten Druckqualität führt.
-
Die
bevorzugte Formulierung ist nachstehend gezeigt.
Gew.-% | Bestandteil | Funktion |
2,5 | Farbstoff
542 | Farbmittel |
0,1 | Cheliermittel | Metallsteuermittel |
0,1 | Penetriermittel/Tensid | Verringerung
der Trockenzeit |
6,25 | Co-Lösungsmittel | Feuchthaltemittel |
0,20 | Biozid | Bakterienbekämpfung |
0,25 | Puffer | pH-Steuerung |
Rest | Wasser | Lösungsmittel/Jetting-Mittel |
-
Vergleiche
mit der obigen Formulierung wurden angestellt, indem Farbstoff 542
durch andere Farbmittel ersetzt wurde. Der Pro-Jet
® Fast
Black 2-Farbstoff ist der einzige der untersuchten Farbstoffe, der
nahe an Farbstoff 542 heran kam. Die mit Farbstoff 542 verglichenen
Farbstoffe sind u. a.:
Farbmittel | Hersteller |
Basacid
Black X-38 | BASF |
Duasyn
Direct Black HEF-SF Liquid | Clariant
Corporation |
Pro-Jet
[TM] Fast Black 2 | Zeneca |
Food
Black 2 | Tricon
Colors Incorporated |
Bayscript
Special Black SP Liquid | Bayer |
Water
Black 187-LM | Orient
Chemical Industries |
-
Die
Tinten wurden mit jedem der sechs Farbstoffe hergestellt und an
einem Lexmark Execjet 110 getestet. Die untersuchten Eigenschaften
waren u. a. Standzeit, Dauerdruckleistung und Inbetriebsetzung nach 24
und 72 Stunden ohne Verschluss. Die Schwärze, Farbwerte, Wasserfestigkeits-
und Lichtechtheitseigenschaften wurden auf mehreren verschiedenen
Papieren verglichen.
-
FUNKTIONSTESTAUSWERTUNG:
-
Standzeit
-
Der
Druckkopf wird 30, 60, 90, 120 und 180 Sekunden lang im Leerlauf
gehalten, und nach jedem dieser Zeiträume werden sämtliche
Düsen betrieben.
Die Druckprobe wird dann anhand der Anzahl an fehlenden oder fehlgeleiteten
Düsen zu
jedem einzelnen Zeitraum und anschließend insgesamt bewertet. Je
höher die Zahl,
desto schlechter die Leistung.
-
Dauerdruckleistung
-
Man
lässt den
Druckkopf 1 Million Mal, dann 2 Millionen Mal und dann 3 Millionen
Mal feuern. Die Druckprobe wird dann anhand der Anzahl an fehlenden
oder fehlgeleiteten Düsen
nach jedem Test und anschließend
insgesamt bewertet. Je höher
die Zahl, desto schlechter ist die Leistung.
-
Inbetriebsetzung
-
Der
Druckkopf bleibt 24 Stunden und dann erneut 72 Stunden ruhig und
unverschlossen. Nach jedem Zeitraum wird der Druckkopf getestet,
um zu sehen, wie viele Düsen
oben und unten auf der Druckprobe feuern. Eine Bewertung von 56-56
ist perfekt und gibt an, dass alle 56 Düsen oben und unten auf der
Seite feuern.
-
Schwärzung
(OD)
-
Die
Schwärzung
wird an einem durchgefärbten
Druckblock auf sechs verschiedenen Normalpapieren gemessen und dann
gemittelt. Je höher
die Zahl, desto besser die OD.
-
Wasserbeständigkeit (WF)
-
Ein
Bild wird gedruckt und dieses anschließend drei Stunden getrocknet.
Anschließend
wird es 5 Minuten in entionisiertes Wasser getaucht. Der Delta-Wert
(d. h. die Änderung)
der Schwärzung
wird vor und nach dem Eintauchen des Bildes ermittelt. Aus zwei
verschiedenen Papieren wurde der Mittelwert berechnet. Je kleiner
der Wert, desto besser die WF.
-
Lichtechtheit (LF)
-
Der ΔE-Wert (d.
h. die Änderung)
wird vor und nach dem 72-stündigen Einwirkenlassen
einer Xenon-Lampe auf ein Bild gemessen. Aus drei verschiedenen
Papieren, einschließlich
Photo- und beschichteten Papieren, wurde der Mittelwert berechnet.
Je kleiner der Wert, desto besser die LF.
-
Die
nachstehende Tabelle fasst die Ergebnisse des Farbstoffs 542 im
Vergleich zu anderen schwarzen Farbstoffen, die im Handel erhältlich und
weltweit registriert sind, zusammen.
-
Die
sich an die Tabelle anschließende
Erörterung
betrifft die Farbstoffsynthese.
Farbstoff | Standzeit | Dauerdrucktest | Inbetriebsetzung nach
24 Stunden | Inbetriebsetzung nach
72 Stunden | OD | WF | LF | Bewertung
der Gesamtfunktion |
Farbstoff 542 | 37 | 37 | 5-56 | 56-56 | 1,35 | 0,12 | 9 | 2 |
Basacid Black X38 | 257 | 17 | 3-56 | 5-55 | 1,19 | 0,05 | 27 | 5 |
Duasyn Direct Blk HEF-SF Liq. | 343 | 37 | 0-56 | 0-55 | 1,28 | 0,14 | 5 | 6 |
Projet Fast Black
2 | 20 | 17 | 56-56 | 56-56 | 1,33 | 0,12 | 11 | 1 |
Food Black
2 | 92 | 29 | 56-56 | 56-56 | 1,26 | 0,10 | 41 | 4 |
Bayscript Special Blk
SP Liq. | 4 | 17 | 56-56 | 56-56 | 1,17 | 0,09 | 29 | 3 |
Water Black 187-LM | 184 | 104 | 53-56 | 0-56 | 1,25 | 0,43 | 19 | 7 |
-
BEISPIEL I
-
Herstellung von Farbstoff #542.
-
4-Aminobenzoesäure (13,7
g, 0,1 mol) wurde in 50 ml Wasser und 50 g Eis gerührt. Anschließend wurden
25 g 37%ige Salzsäure
und weiteres Eis bis 0°C
zugegeben. Unter kräftigem
Rühren
wurde langsam eine Lösung
von 7 g Natriumnitrit, so schnell wie es absorbiert wird, zugeben,
wobei gleichzeitig Eis zugegeben wurde, um die tiefe Temperatur
beizubehalten. Nach weiterem 30-minütigem Rühren bei Anwesenheit eines Überschusses
an salpetriger Säure,
gemessen durch Test mit Stärke-Iod-Papier,
wurde der leichte Überschuss
durch Zugabe einer kleinen Menge Sulfaminsäure entfernt.
-
2'-Amino-4'-methoxyphenoxyessigsäure (19,7
g, 0,1 mol) wurde in etwa 400 ml Wasser als das Hydrochlorid gelöst und Eis
bis 0–5°C zugegeben.
Unter kräftigem
Rühren
wurde die 4-Aminobenzoesäurediazolösung in
einem dünnen
Strahl zugegeben. Die Kupplung startete sofort, und nach 2 Stunden
schien sie beendet zu sein. Das Monoazoprodukt wurde filtriert und
auf dem Filter gut mit entionisiertem Wasser gewaschen. Die Paste
wurde wieder in 250 ml Wasser mit 50% NaOH bis pH < 10 gelöst. Natriumnitrit
(7 g) wurde zugegeben und aufgelöst.
Anschließend
wurden zu der Lösung
rasch unter Rühren
30 ml 37%ige Salzsäure zugegeben.
Man ließ die
Aufschlämmung
16 Stunden bei Raumtemperatur rühren.
Das ausgefallene Diazoniumsalz wurde filtriert und der Kuchen mit
200 ml 2,5%igem HCl gewaschen. Der Filterkuchen wurde in Wasser und
Eis mit einem Volumen von etwa 200 ml aufgeschlämmt. Gammasäure-Monohydrat, 95%ig (270,8/Mol), 30
g, wurde in 75 ml Wasser und 18 g Ammoniak gelöst. Die Lösung wurde mit 2 g Filterhilfsmittel
geklärt,
um eine kleine Menge Verunreinigungen zu entfernen. Zum dem Filtrat
wurden 150 g Eis zugegeben. Die Aufschlämmung des Monoazodiazonium salzes
wurde unter kräftigem
Rühren
in einem dünnen
Strahl zugegeben, wobei eine tief schwarz gefärbte Lösung gebildet wurde. Nach 30-minütigem Rühren wurde
die Kupplungslösung
mit 25%igem (auf Volumenbasis) NaCl behandelt, um den Farbstoff
auszufällen,
welcher anschließend abfiltriert
wurde, nachdem 1 Stunde gerührt
wurde, damit das Salz sich komplett auflösen konnte. Der Filterkuchen
wurde mit 100 ml 25%iger Salzlösung
gewaschen, erneut gelöst
und erneut ausgesalzt und filtriert, um das Produkt weiter zu reinigen.
Der Farbstoff wurde schließlich
in einem Volumen von 400 ml entionisiertem Wasser gelöst, mit
1 g Darco und 2 g Filterhilfsmittel durch Filtration geklärt und durch
Ansäuern
mit Essigsäure,
langsames Einfließenlassen
unter kräftigem
Rühren
bis pH 4,5, worauf das Farbstoffprodukt vollständig ausfiel, umgefällt. Er
wurde abfiltriert und mit 100 ml 1%iger Essigsäure gewaschen und getrocknet.
Der schwarze Farbstoff erzeugte, zu Tinten formuliert und mit Tintenstrahldruckern
auf Papier aufgetragen, wasserfeste Drucke mit guter Lichtechtheit
und hervorragender Farbstärke.
-
Die
in der obigen Synthese verwendete 2'-Amino-4'-methoxyphenoxyessigsäure wurde
aus im Handel erhältlichem
2-Nitro-4-methoxyphenol durch Umsetzung mit Ethylchloracetat, Hydrolyse
des Esters mit Natriumhydroxid und katalytischer Reduktion der Nitrogruppe
zum Amin hergestellt, wobei sämtliche
Schritte durch den Fachleuten bekannte übliche Verfahren durchgeführt wurden.