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Diese
Erfindung betrifft die Herstellung von höheren Kohlenwasserstoffen aus
Synthesegas unter Verwendung von Katalysatoren aus dispersem Aktivmetall,
die ein oder mehrere Gruppe VIII Metalle umfassen.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Herstellung von höheren
Kohlenwasserstoffmaterialien aus Synthesegas, d. h. Kohlenmonoxid
und Wasserstoff, üblicherweise
als Fischer-Tropsch-Verfahren bekannt, ist seit vielen Jahren in
gewerblicher Anwendung. Bei solchen Verfahren wird die Synthesegasmischung
mit einem geeigneten Fischer-Tropsch-Katalysator unter gleichgewichtsverschiebenden
oder nicht-gleichgewichtsverschiebenden
Bedingungen, vorzugsweise letzteren, unter denen wenig oder keine
Wassergasverschiebung stattfindet, in Kontakt gebracht. Geeignete
Fischer-Tropsch-Katalysatoren
umfassen ein oder mehrere katalytische Gruppe VIII Metalle, wie
Eisen, Kobalt und Nickel.
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Es
gibt viele Varianten der grundlegenden Herstellung von Fischer-Tropsch-Katalysatoren,
wie beispielsweise Abscheidung von Legierungen auf einem vorgebildeten
Träger
durch Flammensprühen (
US-A-4 089 812 ),
Bildung der Legierung durch Oberflächendiffusion von Aluminium
auf nicht-herauslösbarem
Metallsubstrat (
US-A-2
583 619 ) und Bilden von Presslingen aus den pulverisierten
Legierungen zur Verwendung in Festbettreaktionsgefäßen (z.
B.
US-A-4 826 799 ,
US-A-4 895 994 und
US-A-5 536 694 ). Die Auswahl einer
speziellen Katalysatorformulierung, des Herstellungsverfahrens und
des Aktivierungsverfahrens hängt
im Wesentlichen von der katalytischen Aktivität, dem gewünschten Produkt oder den gewünschten
Produkten, ob der Katalysator regeneriert werden kann oder nicht
sowie den speziellen Verfahrenskomponenten und -konfigurationen
ab.
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Die
Herstellung von Kohlenwasserstoffen nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren
kann in nahezu jedem Reaktortyp erfolgen, z. B. Festbett, Bewegtbett,
Wirbelbett, Aufschlämmung,
blasenbildende Wirbelschicht und dergleichen. Ein bevorzugter Reaktor
zur Durchführung
derartiger Reaktionen ist die von Exxon Research & Engineering Company
entwickelte Aufschlämmungsblasensäule. Dieser
Reaktor, der idealerweise zur Durchführung hochexothermer dreiphasiger
katalytischer Reaktionen geeignet ist, ist in
US-A-S 348 982 beschrieben.
In solchen Reaktoren wird der Festphasenkatalysator durch eine Gasphase,
die kontinuierlich durch die flüssige
Phase perlt, in einer flüssigen
Phase dispergiert oder in Suspension gehalten. Die Katalysatorbeladung
in Aufschlämmungsblasenreaktoren
kann in weiten Konzentrationsbereichen variieren, muss aber kurz unter
der sogenannten "Schlammgrenze" gehalten werden,
bei der die Konzentration des Katalysators ein Niveau erreicht,
bei dem das Mischen und das Pumpen der Aufschlämmung so schwer wird, dass das
praktische Betreiben nicht länger
möglich
ist. Die Verwendung von Katalysatoren mit hoher Metallbeladung oder
Katalysatoren aus Massemetall ist bei Aufschlämmungsblasenreaktoren bevorzugt,
um die Produktivität
sowohl des Katalysators als auch des Reaktors zu maximieren.
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Besonders
geeignet für
die Herstellung von Kohlenwasserstoffen aus Synthesegas durch Fischer-Tropsch-Synthese
sind disperse Aktivmetalle ("DAM"), die vornehmlich,
d. h. zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 80 Gew.-% aus
einem oder aus einer Mischung der oben beschriebenen Metalle zusammengesetzt
sind und ohne weitere Behandlung imstande sind, die Fischer-Tropsch-Synthese
zu katalysieren. DAM-Katalysatoren
können
nach jeglichen von einer Reihe in der Technik bekannter Verfahren
hergestellt werden. Eine ausführliche Übersicht über Verfahren
zur Bildung von DAM-Katalysatoren
kann in "Active
Metals" gefunden
werden, herausgegeben von Alois Furstner, veröffentlicht von VCH- Verlagsgesellschaft
mbH, D-69451 Weinheim (BRD), 1996 und den darin zitierten Druckschriften.
Zu den darin beschriebenen Verfahrensweisen gehören die Rieke-Methode, die
Verwendung von Ultraschall, die Reduktion von Metallsalzen, Kolloiden,
Clustern im Nanometermaßstab und
Pulvern. Andere relevante Druckschriften schließen beispielsweise die Herstellung
von amorphem Eisenkatalysator durch Hochintensitätssonolyse von Eisenpentacarbonyl,
Suslick et al., Nature, Band 353, Seiten 414–416 (1991) und die Bildung
von Einzeldomänenkobaltcluster
durch Reduktion eines Kobaltsalzes mit Hydrazin ein, Gibson et al.,
Science, Band 267, Seiten 1338–1340
(1998). Schließlich
können Intermetalllegierungen,
insbesondere jene, die für
die Bildung von Metallhydriden bekannt sind, wie LaCO5, durch
Anwendung von Wasserstoffadsorptions-/-desorptionszyklen zu einem
feinen Pulver geformt werden. DAM-Katalysatoren können auch
durch thermische oder chemische Zersetzung von Metallformiaten oder
-oxalaten hergestellt werden. Diese Verfahren sind als Beispiele
angegeben und sollen den Begriff "DAM",
wie er im erfindungsgemäßen Zusammenhang
verwendet wird, nicht in irgendeiner Art und Weise einschränken.
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In
der Literatur gibt es viele wohl bekannte Verfahren zur Herstellung
von DAM-Katalysatoren. 1924 stellte M. Raney einen Nickel-Hydrierungskatalysator
unter Verwendung eines Verfahrens her, das heute als Raney-Verfahren
und Raney-Katalysatoren bekannt
ist. Solche Katalysatoren sind beispielsweise in
US-A-4 826 799 beschrieben
und veranschaulicht. Das Verfahren zur Herstellung dieser Katalysatoren
beinhaltet im Wesentlichen die Bildung mindestens einer binären Legierung
von Metallen, von denen mindestens eines extrahiert werden kann,
und deren Extraktion, wodurch ein poröser Rückstand aus nicht-löslichem
Metall oder nicht-löslichen
Metallen zurückbleibt,
der katalytische Aktivität
besitzt. Diese Gruppen von Metallen sind dem Fachmann wohl bekannt.
Zu diesen Rückstandkatalysatormetallen
gehören
Ni, Co, Cu, Fe und die Edelmetalle der Gruppe VIII. Die herauslösbare oder
lösliche
Metallgruppe schließt
Aluminium, Zink, Titan oder Silicium, typischerweise Aluminium ein.
Nachdem die Legierungen gebildet worden sind, werden sie zu einem feinem
Pulver gemahlen und behandelt, um das herauslösbare Metall zu extrahieren,
in der Regel mit starkem Alkali wie Natriumhydroxid. Alternativ
wird die Legierung auf einer geeigneten starren Trägerstruktur
gebildet oder in diese imprägniert,
die danach mit Alkali extrahiert wird, um einen porösen Trägerkatalysator
zu bilden.
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Der
hohe Metallgehalt der DAM-Katalysatoren, d. h. mindestens 50% Metall,
stellt eine wesentliche wirtschaftliche Beeinträchtigung ihrer Verwendung dar,
wenn nicht auch preisgünstige
Rückgewinnungstechniken
implementiert werden können. Durchschnittsfachleute
wissen, dass Metalle, die DAM-Katalysatoren
bilden, insbesondere Raney-Katalysatoren, herkömmlich zurückgewonnen werden, indem die
verwendeten oder verbrauchten Katalysatoren mehreren Verarbeitungsschritten
unterworfen werden, die hauptsächlich
zur Reinigung des Metalls dienen. Die speziell gewählte Verfahrensweise
zur Reinigung und Rückgewinnung
des Metalls hängt größtenteils
von der Art der Verunreinigungen und Kontaminationen ab, die sich
während
des Gebrauchs auf dem Katalysator abgesetzt haben. In den meisten
Anwendungen sind aufgrund der erheblichen Verunreinigung des Metalls
durch einen oder mehrere von kohlenstoffhaltigen oder kohlenstoffartigen
Ablagerungen, heteroorganischen Verbindungen, d. h. Verbindungen,
die Schwefel und/oder Stickstoff enthalten, und anderen Metallen
drastische Behandlungen erforderlich.
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Verbrauchte
DAM-Katalysatoren werden in der Regel in dem Reaktor durch Oxidation
behandelt, um sicheres Entladen und Transportieren zu einer Metallverarbeitungsanlage
zu ermöglichen.
Die Oxidation kann beispielsweise durch Luftoxidation der Katalysatoraufschlämmung oder
durch Behandlung mit Bleiche erfolgen, wie von Katalysatorherstellern empfohlen
wird. In der Metallverarbeitungsanlage werden die Katalysatoren
im Allgemeinen in Luft geröstet,
in starker Säure
gelöst
und die verschiedenen Metalle selektiv in Form von Salzen wieder
ausgefällt.
Die Metalle können
in Abhängigkeit
von den Erfordernissen der Synthese in Form der Salze wiederverwendet
werden oder zurück
in die metallische Form umgewandelt werden. Derartige Behandlungen müssen wirksam
und effizient sein, weil DAM-Katalysatoren
im Allgemeinen gegenüber
vergleichsweise geringen Mengen an Verunreinigungen empfindlich sind,
obwohl Kohlenmonoxidhydrierungsverfahren in einer außergewöhnlich reinen
Umgebung durchgeführt
werden.
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US-A-5 973 012 offenbart
ein Verfahren zum in situ-Auffrischen von festen Katalysatorteilchen,
bei dem ein Teil der Aufschlämmung
eines Aufschlämmungskörpers durch
eine Gasentmischungszone, um Gasbläschen zu entfernen, und danach
durch eine Katalysatorauffrischungszone geleitet wird, in der die
gasreduzierte Aufschlämmung
ein Auffrischungsgas kontaktiert, und die aufgefrischte Aufschlämmung zum
Aufschlämmungskörper zurückgeführt wird.
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Durchschnittsfachleute
erkennen, dass der wirtschaftliche Wert eines gegebenen Katalysators eine
Funktion seiner ursprünglichen
Kosten, seines Werts als verbrauchter Katalysator, z. B. zur Regenerierung
von frischem Katalysator, seiner Aktivität und seiner Halbwertszeit
im Reaktor ist. Ebenfalls ist anzuerkennen, dass ein Verfahren,
das die Nutzungsdauer eines Katalysators effektiv verlängert, bevor
er durch konventionelle Metallrückgewinnung
entsorgt werden muss, den Wert dieses Katalysators erheblich erhöht. Ein
derartiges Verfahren wird gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine
erhebliche Verbesserung bei der katalytischen Hydrierung von Kohlenmonoxid
zur Verfügung
gestellt, um eine Mischung von Kohlenwasserstoffen in einem Reaktor zu
bilden, wobei der Katalysator ein Katalysator aus dispersem Metall
und nicht immobilisiert ist, indem während des Betriebs des Reaktors
zur Herstellung der Kohlenwasserstoffe eine Mischung von Kohlenwasserstoffen
und einem Teil des Katalysators abgezogen wird, der Kohlenwasserstoffgehalt
derselben verringert wird, die resultierende Mischung in einer nicht-oxidierenden
Atmosphäre
auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur von mindestens
einem der Metalle erwärmt
wird, wodurch nicht-metallische Verunreinigungen im Wesentlichen
daraus entfernt werden und eine Schlacke von jeglichen hitzebeständigen Metalloxiden
gebildet wird, die Schlacke, wenn vorhanden, entfernt wird, die
Schmelze gekühlt
wird, um sie zu verfestigen, der Feststoff behandelt wird, um dessen
Teilchengröße zu einem
feinen Pulver von erneuertem Katalysator zu verringern, vorzugsweise
durch eine Reihe von Wasserstoffadsorptions-/-desorptionszyklen,
und der Katalysator in den Reaktor zurückgeführt wird. Die aus dem Reaktor
abgezogene Mischung kann physikalisch durch die Größe der Katalysatorteilchen
getrennt werden, und es können
nur die Feinteilchen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist der DAM-Katalysator
ein Raney-Katalysator, und ein herauslösbares Metall wird unter nicht-oxidierenden
Bedingungen zu der verringerten Kohlenwasserstoffmischung oder der
Schmelze gegeben und, nachdem die Schmelze verfestigt gelassen und der
Feststoff durch physikalisches Zerkleinern in eine feine Teilchengröße verringert
worden ist, wird das herauslösbare
Metall mit Alkali extrahiert, um erneuerte Katalysatorteilchen zu
ergeben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Aktivität
des DAM-Katalysators während
des Verfahrens durch die Zugabe von einem oder mehreren Metallen,
die die katalytische Aktivität
des DAM fördern, zu
der Schmelze oder der verringerten Kohlenwasserstoffmischung modifiziert
werden. In einer anderen Ausführungsform
kann die Aktivität
des DAM oder des wie oben modifizierten DAM ferner durch partielle
Oxidation in einer Aufschlämmung
bei geringen Temperaturen verbessert werden, um einen oxidierten
Vorläufer
zu bilden, der anschließend
durch Reduktion mit Wasserstoffgas bei erhöhter Temperatur aktiviert wird,
um den Katalysator neu zu bilden. In einer weiteren Ausführungsform
kann das erneuerte oder verbesserte DAM vor Wiedereinbringung in
den Reaktor durch Behandlung mit Kohlenmonoxid oder Kohlenmonoxid
und Wasserstoff unter Bedingungen, die die bedeutsame Zersetzung
bzw. Hydrierung des Kohlenmonoxids verhindern, passiviert werden.
In jeglichen der oben beschriebenen Ausführungsformen kann die Kohlenwasserstoff/Katalysator-Mischung
periodisch oder kontinuierlich aus dem Reaktor abgezogen und in
ihn zurückgegeben
werden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Disperse
Aktivmetalle (DAM), bei denen es sich im Wesentlichen um reduzierte
Metalle handelt, werden in einem breiten Anwendungsbereich verwendet,
wie z. B. der Hydrierung von Fetten und Spezialchemikalien. Anfahrverfahren,
zu denen spezielle Aktivierungssequenzen gehören können, hängen in hohem Maße von der
katalytischen Reaktion, der Verfahrensgestaltung und insbesondere
der Reaktionsgefäßgestaltung
und -konfiguration ab. Die oben erläuterte Aufschlämmungsblasensäule ist
ein bevorzugtes Gefäß für die Durchführung von
Kohlenmonoxid-Hydrierreaktionen
und auch für
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Katalysatorerneuerung oder -verbesserung. In solchen Reaktoren
wird der Festphasenkatalysator durch eine Gasphase, die kontinuierlich
durch die flüssige
Phase perlt, in einer flüssigen
Kohlenwasserstoffphase dispergiert oder in Suspension gehalten.
DAM-Katalysatoren, die für solche
Anwendungen brauchbar sind, enthalten mindestens 50 Gew.-% vorzugsweise
mindestens 80 Gew.-% Metallkatalysatoren in der reduzierten metallischen
Form. Zu den bevorzugten Katalysatoren gehören Intermetalllegierungen
oder Raney-Katalysatoren, beispielsweise Raney-Kobalt. Bevorzugte
Beispiele für
Intermetalllegierungen sind jene, die zur Bildung von Metallhydriden
geeignet sind, wie LaCo5. Am meisten bevorzugt
umfasst der DAM-Katalysator einen
oder mehrere von Co, Ru, Fe und Cu.
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Katalysatoren,
die zur Verwendung in Aufschlämmungssäulenreaktorgefäßen am meisten
geeignet sind, liegen in der Regel in feinteiliger Form mit einem
durchschnittlichen Durchmesser im Bereich von 1 bis 1000 μm, vorzugsweise
10 bis 500 μm,
am meisten bevorzugt 20 bis 100 μm
vor. Die Verwendung von Katalysatoren mit hoher Metallbeladung und/oder
Massenkatalysatoren ist bevorzugt, um die Produktivität des Reaktorgefäßes zu maximieren. Das
vorliegende Verfahren kann auf andere konventionelle, in der Technik
bekannte Reaktionsgefäße angewendet
werden, bei denen der Katalysator nicht immobilisiert ist, wie Wirbelschicht,
Aufschlämmung, blasenbildende
Wirbelschicht und dergleichen. In derartigen Bewegtbettreaktoren
würde kontaminierter
Katalysator in der Regel aus dem unteren Bereich des Gefäßes abgezogen,
und der Katalysator, der erfindungsgemäß erneuert oder verbessert
worden ist, würde
im oberen Bereich ersetzt werden.
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Bei
der Kohlenmonoxid-Hydrierreaktion wird Syngas, das eine Mischung
von Wasserstoff und Kohlenmonoxid umfasst, in die reaktive kohlenwasserstoffhaltige
Aufschlämmung
perlen gelassen, in der es unter gleichgewichtsverschiebenden oder nicht-gleichgewichtsverschiebenden
Bedingungen, vorzugsweise letzteren, bei denen wenig oder keine Wassergasverschiebung
statt findet, in flüssige
und gasförmige
Produkte, vorzugsweise flüssige
Kohlenwasserstoffe umgewandelt wird. Dieses Kohlenwasserstoffsynthese-("HCS")-Verfahren wird
im Allgemeinen bei Temperaturen von 160°C bis 260°C und Drücken von 5,07 bar bis 101,33
bar (5 atm 100 atm), vorzugsweise 10,13 bis 40,53 bar (10 atm bis
40 atm) und Gasraumgeschwindigkeiten von 300 V/h/V bis 20 000 V/h/V,
vorzugsweise 1000 V/h/V bis 15 000 V/h/V durchgeführt. Das
stöchiometrische
Verhältnis von
Wasserstoff zu Kohlenmonoxid beträgt für die Produktion höherer Kohlenwasserstoffe
2,1:1. Dieses Verhältnis
kann von 1:1 bis 4:1, vorzugsweise 1,5:1 bis 2,5:1, insbesondere
1,8:1 bis 2,2:1 variieren. Diese Reaktionsbedingungen sind Fachleuten wohl
bekannt, und ein spezieller Satz von Reaktionsbedingungen kann aus
den hier angegebenen Parametern leicht bestimmt werden. Die mit
dem Verfahren gebildeten kohlenwasserstoffhaltigen Produkte sind
im Wesentlichen frei von schwefel- und stickstoffhaltigen Verunreinigungen.
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Die
in einem wie oben beschriebenen Verfahren hergestellten Kohlenwasserstoffe
werden in der Regel zu wertvolleren Produkten veredelt, indem alle
oder ein Teil der C5+-Kohlenwasserstoffe einer Fraktionierung
und/oder Umwandlung unterzogen werden. Mit "Umwandlung" sind ein oder mehrere Arbeitsvorgänge gemeint,
in denen die molekulare Struktur von mindestens einem Teil des Kohlenwasserstoffs
geändert
wird, und schließt
sowohl nicht-katalytische Verarbeitung, z. B. Dampfcracken, als auch
katalytische Verarbeitung, z. B. katalytisches Cracken, ein, bei
dem der Teil oder die Fraktion mit einem geeigneten Katalysator
in Kontakt gebracht wird. Wenn Wasserstoff als Reaktant vorhanden
ist, werden solche Verfahrensschritte in der Regel als Hydroumwandlung
und verschiedentlich als Hydroisomerisierung, Hydrocracken, Hydroentparaffinieren,
Hydroraffinieren und dergleichen bezeichnet. Drastischeres Hydroraffinieren
wird in der Regel als Hydrobehandlung (Hydrotreating) bezeichnet.
Diese Reaktionen werden unter Be dingungen durchgeführt, die
in der Literatur für
die Hydroumwandlung von Kohlenwasserstoffeinsatzmaterialien, einschließlich paraffinreichen
Kohlenwasserstoffeinsatzmaterialien, gut dokumentiert sind. Veranschaulichende,
jedoch nichteinschränkende
Beispiele für
wertvollere Produkte aus solchen Einsatzmaterialien durch diese Verfahren
schließen
synthetisches Rohöl,
flüssigen Brennstoff,
Emulsionen, gereinigte Olefine, Lösungsmittel, Monomere oder
Polymere, Schmieröle,
medizinische Öle,
wachsartige oder wachshaltige Kohlenwasserstoffe, verschiedene stickstoff-
oder sauerstoffhaltige Produkte und dergleichen ein. Zu Beispielen
für flüssige Brennstoffe
gehören
Benzin, Dieselkraftstoff und Düsentreibstoff,
während
Schmieröl Fahrzeugöl, Düsenöl, Turbinenöl und dergleichen einschließt. Industrielle öle schließen Brunnenbohrflüssigkeiten,
landwirtschaftliche öle,
Wärmeübertragungsöle und dergleichen
ein.
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Typische
Fischer-Tropsch-HCS-Reaktionsbedingungen, die wirksam sind, unter
Einsatz eines Kobalt umfassenden Katalysators in einem Aufschlämmungs-HCS-Verfahren
Kohlenwasserstoffe zu bilden, die größtenteils C
5 +-Paraffine (z. B. C
5+ bis C
200 und vorzugsweise C
10 +-Paraffine) umfassen, schließen beispielsweise
Temperaturen, Drücke
und stündliche
Gasdurchsätze
im Bereich von 160 bis 260°C,
5,07 bis 40,53 bar (5 bis 40 atm) und 100 bis 40 000 V/h/V ein,
ausgedrückt
als Standardvolumina der gasförmigen
Mischungen von Kohlenmonoxid und Wasserstoff (25°C, 1,01 bar (1 atm)) pro Stunde pro
Katalysatorvolumen. Das bei der Kohlenmonoxidhydrierung verwendete
Syngas kann durch verschiedene Mittel gebildet werden, die Durchschnittsfachleuten
bekannt sind, wie eine Wirbelschicht-Syngaserzeugungsanlage, die
beispielsweise in
US-A-4 888
131 und
US-A-5
160 456 offenbart ist. Unabhängig von der Quelle kann Syngas
in der Regel chemische Spezies wie Ammoniak und Cyanwasserstoff enthalten,
die im Laufe der Zeit zur Deaktivierung des Katalysators führen. Andere
deaktivierende chemische Spe zies können während des Kohlenmonoxidhydrierungsverfahrens
selbst gebildet werden. Fachleute sind sich der Tatsache bewusst,
dass die Deaktivierung durch derartige Verunreinigungen im Allgemeinen
reversibel ist und der Katalysator durch Behandlung mit Wasserstoff
erneuert werden kann. Katalysatordeaktivierung, die nicht durch
Erneuerung behoben werden kann, kann jedoch durch die Bildung hitzebeständiger kohlenstoffhaltiger
oder kohlenstoffartiger Rückstände und/oder
dauerhafter Gifte wie Schwefel, Phosphor, Halogenide und anderen Metallverunreinigungen
hervorgerufen werden.
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Erfindungsgemäß wird das
HCS-Verfahren durch ein Verfahren verbessert, das den Katalysator während des
Betriebs des Reaktors erneuert. Das Verfahren wird begonnen, indem
aus dem Reaktor eine Mischung von Kohlenwasserstoff, typischerweise
geschmolzenes Paraffin, und einem Teil des Katalysators abgezogen
wird. Während
die Menge an entferntem Katalysator innerhalb eines breiten Bereichs variieren
kann, werden Durchschnittsfachleute erkennen, dass es notwendig
ist, dass genügend
Katalysator in dem Reaktor verbleibt, um das gewünschte Produktionsniveau zu
halten. Im Allgemeinen werden 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-% des Katalysators
zu einem gegebenen Zeitpunkt während
der Produktion aus dem Reaktor abgezogen. Es ist nicht beabsichtigt,
dass eine derartige Katalysatormenge in einer einzelnen Menge entfernt
wird. Vielmehr befinden sich Teile des entnommenen Katalysators
zu einem beliebigen Zeitpunkt in verschiedenen Stadien des erfindungsgemäßen Verfahrens,
so dass, wenn ein Teil in den Reaktor zurückgeführt wird, eine ähnlich eingeschätzte Menge
entnommen werden kann. Erfindungsgemäß kommt auch in Betracht, den
Katalysator kontinuierlich abzuziehen und zu ersetzen, während sich
der Reaktor in der Produktion befindet. Da ein Reaktor typischerweise
für einen
beachtlichen Zeitraum betrieben wird, bevor sich genügend Verunreinigungen
angesammelt haben, die die Anwendung des vorliegenden Verfahrens
erfordern, nachdem berechnet wird, dass im Wesentlichen der gesamte
Katalysator in einem Reaktor erfindungsgemäß behandelt worden ist, kann
der Reaktor wieder für
einen ähnlichen
Zeitraum betrieben werden, bevor die Behandlung wieder begonnen
wird. Auf diese Weise ist es möglich,
einen Reaktor über
verlängerte Zeiträume zu betreiben,
bevor er für übliche Wartungsarbeiten
und dergleichen heruntergefahren werden muss, was einen beachtlichen
wirtschaftlichen Vorteil darstellt. Obwohl es möglich wäre, den Reaktor zu stoppen,
um das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen,
würde dies
keinen praktischen Wert haben, da das Verfahren wirksam während der Herstellung
durchgeführt
werden kann.
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Der
Kohlenwasserstoffgehalt der aus dem Reaktor abgezogenen Mischung
ist demjenigen des Reaktors an der Mischungssammlungsöffnung im Wesentlichen ähnlich.
Fachleute erkennen, dass der Kohlenwasserstoffgehalt der Mischung
von der Art des verwendeten Reaktors, seiner Konfiguration und seinen
Betriebsbedingungen abhängt.
Beispielsweise wird erwartet, dass im Gegensatz zum Betrieb mit einem
konventionellen dispergierten Bettreaktor ein geringerer Kohlenwasserstoffgehalt
erhalten wird, wenn ein Blasensäulenreaktor
mit einem abgesetzten Bett betrieben wird. Die aus dem Reaktor abgezogene
Mischung kann zunächst
durch herkömmliche
Techniken behandelt werden, beispielsweise durch physikalisches
Sieben, um die Feinteile von den restlichen Katalysatorteilchen
zu trennen. Obwohl die Kriterien dafür, was als Feinteilchen klassifiziert
wird, mit dem Reaktor variieren können, werden Feinteile im Allgemeinen
als Teilchen kleiner als 10 μm
angesehen. Diese Teilchen, die aus den turbulenten Bedingungen in
dem Reaktor resultieren, können ein
Problem darstellen, da sie dazu neigen, Verstopfungen des Reaktors
zu verursachen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann aufgrund
der Bildung einer Schmelze Feinteilchen erneuern, die ansonsten
entsorgt oder zur Wiederherstellung an den Hersteller zurückgeschickt
werden würden.
Die größeren, brauchbaren
Katalysatorteilchen, die von den Feinteilchen getrennt werden, können einfach
in den Reaktor zurückgeführt werden
oder können
vor Zurückführung in
den Reaktor durch Aufschlämmungsniedertemperaturoxidation
wie nachstehend beschrieben verbessert werden.
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Die
aus dem Reaktor abgezogene Katalysator-Kohlenwasserstoffmischung wird zunächst behandelt,
um ihren Kohlenwasserstoffgehalt zu verringern. Dies kann durch
eine oder mehrere von verschiedenen Techniken erfolgen. Beispielsweise
kann eine Trennung durch Schwerkraft- oder Zentrifugaltrennung bewirkt
werden, die ermöglichen,
den Kohlenwasserstoff zu dekantieren oder durch Filtration zu entfernen,
wobei alles dies erfordert, dass die Kohlenwasserstoffe in einem
flüssigen
Zustand vorliegen. Die Mischung kann auch mit einem Lösungsmittel
oder überkritischer
Flüssigkeit
behandelt werden, die wirksam die Wechselwirkung des Kohlenwasserstoffs
mit der Katalysatoroberfläche
schwächen,
so dass die flüssigen
und festen Phasen leicht auf die gleiche Art und Weise getrennt
werden können.
Geeignete Lösungsmittel
schließen
beispielsweise Paraffinlösungsmittel
oder Naphthas, Alkohole und aromatische Lösungsmittel ein. Zu überkritischen
Flüssigkeiten
gehören
beispielsweise Kohlendioxid, leichte Paraffine und Cyclopropan.
Ein anderes Mittel zur Verringerung des Kohlenwasserstoffgehalts
der Mischung besteht darin, sie bei einer Temperatur, die mindestens
20°C, vorzugsweise
mindestens 50°C
höher als
die des Reaktors ist, mit einem wasserstoffhaltigen Gas in Kontakt
zu bringen. Die Mischung kann auch bei erhöhter Temperatur mit einem sauerstoffhaltigen
Gas oder Dampf in Kontakt gebracht werden, um den Kohlenwasserstoffgehalt wirksam
zu verringern. Eine Vielzahl der vorhergehenden Verfahrensweisen
zur Verringerung des Kohlenwasserstoffgehalts der Mischung kann
sequentiell in beliebiger Reihenfolge verwendet werden.
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Eine
Kombination der oben beschriebenen Schritte ist häufig notwendig,
weil das Kohlenwasserstoffprodukt sowohl flüssig als auch fest ist. Beispielsweise
kann die physikalische Trennung, d. h. Zentrifugation/Dekantieren
oder Filtration, um flüssige
Kohlenwasserstoffe zu entfernen, für eine Mischung, die 1 bis
50%, in der Regel 2 bis 40% Paraffin enthält, zweckmäßigerweise mit der Behandlung mit
wasserstoffhaltigem Gas bei erhöhter
Temperatur kombiniert werden, um die Katalysatorteilchen zu entparaffinieren.
In der Regel reicht der Wasserstoffdruck von atmosphärischem
Druck bis 68,95 bar (1000 psi), vorzugsweise von 0,69 bis 27,58
bar (10 bis 400 psi). Die Dauer der Entparaffinierung wird eingestellt,
um einen verbleibenden Kohlenstoffgehalt von weniger als 5 Gew.-%,
vorzugsweise weniger als 2 Gew.-% zu erzeugen.
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Ein
alternatives Mittel zum Erzielen einer Mischung mit verringertem
Kohlenwasserstoffgehalt oder zur weiteren Verarbeitung der oben
gebildeten verringerten Kohlenwasserstoffmischung stellt die Aufschlämmungsniedertemperaturoxidation
dar, bei der die aus dem Reaktor abgezogene Mischung oder eine Aufschlämmung der
verringerten Kohlenwasserstoffmischung in einer geeigneten Flüssigkeit
bei niedriger Temperatur unvollständig oxidiert wird, um einen
oxidierten Katalysatorvorläufer
zu bilden, der eine Mischung von metallischen und oxidischen Spezies
umfasst. Mit niedriger Temperatur ist eine Temperatur unterhalb
von 200°C,
vorzugsweise unterhalb von 100°C
gemeint. Typische oxidierende Gase schließen zusätzlich zu Sauerstoff Ozon und
Stickstoffoxide, d. h. Distickstoffoxid und Stickstoffmonoxid ein.
Lösliche
Oxidationsmittel können
ebenfalls verwendet werden und schließen ohne beabsichtigte Einschränkung verdünnte Salpetersäure, Nitrate, Ammoniumnitrat,
Wasserperoxid oder in der Technik bekannte organische Peroxide oder
Hydroperoxide ein. Zu bevorzugten Flüssigkeiten gehören beispielsweise
Wasser, Mischungen von Wasser und organischen Lösungsmitteln, Kohlenwasserstoffe,
insbesondere jene, die aus der Fischer-Tropsch-Synthese selbst abgeleitet
sind, oder überkritische
Flüssigkeiten
wie Kohlendioxid, die flüssige
Pha se von leichten Kohlenwasserstoffen, d. h. C3-
bis C5-Alkanen, Cyclopentan und dergleichen.
Bevorzugte gemischte Flüssigkeiten
schließen
Mischungen oder Emulsionen von Wasser, Kohlenwasserstoffen und niederen Alkoholen
ein, ohne dass irgendeine Einschränkung beabsichtigt ist. Nach
dieser Behandlung werden die Katalysatorteilchen durch physikalische
Trennung, d. h. Schwerkraft- oder Zentrifugaltrennung, gefolgt von Filtration
gewonnen.
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Erfindungsgemäß wird die
verringerte Kohlenwasserstoffmischung oder die Mischung, die wie oben
beschrieben durch Aufschlämmungsniedertemperaturoxidation
behandelt worden ist, in einen DAM-Metall- oder -Metalllegierungsvorläufer umgewandelt.
Der erste Schritt bei der Umwandlung ist das Erwärmen oberhalb des Schmelzpunkts
von mindestens einem der Metalle in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre, vorzugsweise
einer reduzierenden Atmosphäre
für eine
ausreichende Zeit, um eine Schmelze zu bilden. Durchschnittsfachleute
erkennen, dass diese Erwärmungsstufe
durch die Bildung von flüchtigen
Verbindungen im Wesentlichen die gesamten nicht-metallischen Verunreinigungen
wie Kohlenstoff und Schwefel entfernt. Es ist ferner zu erkennen,
dass dieser Erwärmungsschritt
besonders vorteilhaft für
DAM-Katalysatoren ist, die im Wesentlichen aus dem Metall oder der
Legierung selbst bestehen, während
im Gegensatz dazu derartige Temperaturen für herkömmliche Trägerkatalysatoren schädlich wären, da
ihre Struktur, Morphologie oder physikalische Integrität irreversibel
zerstört
werden würde.
Jegliche vorhandene hitzebeständige
Metalloxide können
als eine Schlacke getrennt oder entfernt werden, die auf der Oberfläche der
Schmelze schwimmt. Andere reduzierbare Metallverunreinigungen, einschließlich in
der Regel Eisen und Nickel, jedoch nicht darauf beschränkt, die
sich auf der Oberfläche
des Katalysators abgesetzt haben können, werden während des
Erwärmungsschritts
wieder in die Masse der Metallschmelze verteilt, wodurch ihre Konzentration
auf der Katalysatoroberfläche
und da her ihre schädliche
Wirkung deutlich abnimmt. Diese Metalle haben in Gegenwart von Kohlenmonoxid
die Fähigkeit,
Metallcarbonyle zu bilden, die eine negative Wirkung auf die Wirksamkeit
des Katalysators haben. Wenn in dem Katalysator eine ungewöhnlich große Schwefelmenge
als Verunreinigung vorhanden ist, werden typischerweise in der Stahlindustrie verbreitete
Methoden zur Verbesserung der Schwefelentfernung eingesetzt. Zu
solchen Maßnahmen gehören die
Zugabe von basischer Schlacke, beispielsweise Calciumoxid, Calciumhydroxid,
Calciumcarbonat, Dolomit oder vorzugsweise Calciummagnesiumsilikat.
Ein Fließfähigkeitsverbesserungsmittel für Schlacke
wie Calciumfluorid kann zur Verbesserung der Schwefelentfernung
sowie zur Entfernung von hitzebeständigen Oxiden zugegeben werden. Temperaturen
im Bereich von 1500 bis 1600°C
können
das Reinigungsverfahren weiter verbessern.
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Die
Schmelze wird dann durch in der Technik wohl bekannte Verfahren
abgekühlt
und/oder gequenscht, um eine feste Masse zu bilden, die danach zur
Verringerung ihrer Teilchengröße zu einem
feinen Pulver aus erneuertem Katalysator behandelt wird. Bei von
Metallhydrid abgeleiteten DAM-Katalysatoren erfolgt dies durch herkömmliche
mehrfache Wasserstoffadsorptions-/-desorptionszyklen. Fachleute erkennen,
dass die auf den Metallhydridkatalysator angewendeten Wasserstoffadsorptions-/-desorptionszyklen
gleichzeitig sowohl die Anforderungen für die Zerkleinerung zu einem
feinen Pulver als auch zum Erhalten eines Metallhydrids, das dem
DAM-Katalysator entspricht, erfüllen.
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Wenn
der DAM-Katalysator vom Raney-Typ ist, z. B. ein Kobaltkatalysator,
wird ein herauslösbares
Metall wie Aluminium, Titan, Silicium oder Zink, vorzugsweise Aluminium
unter einer nicht-oxidierenden Atmosphäre zu der Schmelze gegeben
und die Temperatur für
eine ausreichende Zeit gehalten, um gründliches Mischen der Schmelze
zu gewährleisten. Alternativ
kann der aus dem Reaktor abgezogenen Mischung oder der verringerten
Kohlenwasserstoffmischung metallisches Aluminium zugegeben werden,
und die resultierende Mischung kann gezündet werden, z. B. mit Oxyflamme
oder elektrischem Lichtbogen, um DAM-Metall oder Metalllegierungsvorläufer und
Schlacke wie oben beschrieben zu bilden, die vor der Weiterverarbeitung
entfernt werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das herauslösbare Metall
zu der Mischung mit verringertem Kohlenwasserstoffgehalt gegeben,
bevor die Schmelze gebildet wird. Nach der Entfernung von jeglicher Schlacke,
die sich gebildet hat, wird die Schmelze wie oben gekühlt oder
gequenscht. Der resultierende Feststoff wird danach durch physikalisches
Zerkleinern, d. h. Zerdrücken
oder Mahlen, zu einer verringerten Teilchengröße behandelt, in der Regel
auf eine durchschnittliche Teilchengröße von etwa 1 bis 500 μm, vorzugsweise
20 bis 150 μm.
Das erneuerte Raney-Metall oder der erneuerte DAM-Katalysator wird
danach durch Extraktion des herauslösbaren Metalls mit Alkali,
vorzugsweise einer konzentrierten wässrigen Lösung von Natriumhydroxid, erhalten. Zur
Entfernung des herauslösbaren
Metalls können beliebige
der verschiedenen in der Literatur verfügbaren Extraktionsverfahren
verwendet werden. Jegliche Feinteilchen, die aus dem Zerkleinerungsschritt resultieren,
werden durch physikalische Trennung, d. h. Sieben, entfernt und
können
zu einer nachfolgenden Schmelze zurückgeführt werden.
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Die
erneuerten DAM-Katalysatorteilchen, deren ursprüngliche Aktivität zu einem
erheblichen Teil, d. h. mehr als 80 wieder hergestellt wurde, werden
danach wie oben beschrieben in den Reaktor zurückgeführt. Dies kann erfolgen, indem
eine Aufschlämmung
der DAM-Teilchen in flüssigem
Kohlenwasserstoff, zweckmäßig der
aus dem Reaktor zur Initiierung des Verfahrens abgezogenen Kohlenwasserstoffmischung,
von der der Katalysator abgetrennt wurde, gebildet wird, oder indem
die Teilchen in nicht-oxidierendem Gas, vorzugsweise reduzierendem
Gas suspen diert werden, oder durch Schwerkraft oder Druckgradient
oder beliebige Kombinationen davon.
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Es
liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, den Katalysator vor
Rückführung in
den Reaktor durch Aufschlämmungsniedertemperaturoxidation
wie oben beschrieben weiter zu verbessern, um einen oxidierten Katalysatorvorläufer zu
bilden, der eine Mischung von metallischen und oxidischen Spezies
ist. Die oxidierten Katalysatorvorläuferteilchen werden behandelt,
um den aktiven Katalysator durch Reduktion mit wasserstoffhaltigem
Gas bei Temperaturen von 200°C
bis 600°C,
vorzugsweise 300°C
bis 450°C,
am meisten bevorzugt 340°C
bis 400°C
neu zu bilden. Der Wasserstoffpartialdruck liegt während der
Reduktion im Bereich von 1,01 bis 101,33 bar (1 bis 100 atm), vorzugsweise
1,01 bis 40,53 bar (1 bis 40 atm). Die aktiven DAM-Katalysatorteilchen
werden dann in den Reaktor zurückgeführt.
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Es
liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die erneuerten oder
verbesserten Katalysatorteilchen zu passivieren, bevor sie zu dem
Kohlenwasserstoffsynthesereaktor zurückgeführt werden. Die Passivierung
kann erfolgen, indem die Katalysatorteilchen mit Kohlenmonoxid enthaltendem
Gas oder Kohlenmonoxid und Wasserstoff unter Bedingungen in Kontakt
gebracht werden, so dass sich das Kohlenmonoxid nicht in bedeutsamem
Maße zersetzt und
nicht in bedeutsamem Maße
hydriert wird. Derartige Bedingungen sind beispielsweise eine Temperatur
von weniger als 150°C,
vorzugsweise zwischen 25°C
und 100°C
und ein Druck von weniger als 20,27 bar (20 atm), insbesondere zwischen
1,01 und 10,13 bar (1 und 10 atm). Durchschnittsfachleute werden erkennen,
dass eine gewisse Zersetzung bzw. Hydrierung von Kohlenmonoxid unabhängig von
den durch den Betreiber ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen stattfinden kann. "Bedeutsam" bedeutet somit, dass
diese Zersetzung/Hydrierung 5 Vol.-% des Einsatzmaterialgases nicht üerschreitet.
Es hat sich heraus gestellt, dass Katalysatoren, die auf diese Weise passiviert
worden sind, in der Regel höhere
anfängliche
Kohlenmonoxidhydrierungsaktivität
zeigen als ähnliche,
jedoch nicht passivierte Katalysatoren. Diese Passivierungsbehandlung
kann mit erneuerten Katalysatoren oder Katalysatoren durchgeführt werden,
die verbessert worden sind, wie nachstehend beschrieben wird. Andere
Passivierungsmittel schließen
beispielsweise Spuren von Sauerstoff oder Kohlendioxid ein.
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Es
liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, den aus dem Reaktor
abgezogenen DAM-Katalysator nicht nur zu erneuern, sondern seine
Eigenschaften zu modifizieren und/oder zu verbessern. Dies kann
durch die Zugabe von einem oder mehreren Metallen oder Metallverbindungen
bewirkt werden, die ohne Einschränkung
unter jenen ausgewählt sind,
die als solche zur Kohlenmonoxidhydrierung oder zur Förderung
von der Aktivität
oder der Selektivität
des Katalysators aktiv sind. Geeignete Metalle schließen beispielsweise
Gruppe VIII Metalle, Mo, W, Cu, Si, Cr, Ti, Mg, Mn, Zn, Hf, Al,
Th und dergleichen ein. Das Metall oder die Metallverbindungen kann/können vor
oder nach der Bildung der Schmelze wie oben beschrieben zugegeben
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann in eine Fischer-Tropsch-Synthese
integriert werden, um DAM-Katalysatorteilchen während des Betriebs eines Reaktors
zu erneuern und zurückzuführen, oder kann
ebenfalls als selbstständiger
Arbeitsvorgang verwendet werden. Die Erfindung wird unter Bezugnahme
auf die folgende experimentelle Arbeit weiter beschrieben.
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Beispiel 1: Aufschlämmungsniedertemperaturoxidation
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Eine
Aufschlämmung
von Raney-Kobalt-Katalysator, die aus etwa 0,45 kg (1 lb) Co mit
Wasser besteht, wobei das Volumenverhältnis von Wasser zu Kobalt
mindestens 5:1 betrug, wurde in einen Rundhalskolben gegeben. Das
Raney-Kobalt wurde mit einem Glasrührer in Suspension gerührt. Insgesamt 300
ml von 0,5 N Salpetersäure
wurden tropfenweise zugegeben. Während
der Zugabe stieg die Temperatur der Aufschlämmung langsam auf etwa 50°C und der
pH stieg auf etwa 11. Während
der Oxidation des Katalysators werden die Nitrationen zu Ammoniumionen
reduziert, wodurch sich der basische pH ergibt. Die Gesamtmenge
von Nitrationen wurde eingestellt, um einen vollständigen Verbrauch
des in dem Raney-Katalysators gelösten Wasserstoffs und des durch
die Säureoxidation
des Metalls erzeugten nativen Wasserstoffs zu erzielen. Weitere
Zugabe von Salpetersäure
würde zu
einer Verringerung des pHs und zum Lösen von Co-Ionen im Wasser
führen
wie durch eine rosa Farbe angezeigt, was nicht wünschenswert ist. Nachdem 5
Minuten gerührt
wurde, wurden die Feststoffe filtriert, viermal mit deionisiertem
Wasser gewaschen und in einem Vakuumofen 2 Stunden bei 80°C getrocknet.
Der oxidierte Katalysator wurde wie hergestellt gelagert.
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Thermogravimetrische
Analyse des Katalysators zeigte, dass im Gegensatz zu einer vollständigen Oxidation
mit Luft bei 700°C
(die reines Co3O4 erzeugt)
eine Stöchiometrie
von einem Sauerstoff pro Co gefunden wurde. Der herkömmlich behandelte Katalysator
von reinem Co3O4 weist
eine Stöchiometrie
von 1,33 Sauerstoff pro Co auf. Röntgenbeugungsanalyse zeigte,
dass der oxidierte Katalysator aus Kobaltmetall, CoO, Co(OH)2 und Co3O4 zusammengesetzt war.
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Beispiel 2: Herstellung eines paraffinbeschichteten oxidierten
Katalysators
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Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung eines Katalysators, der die
Zusammensetzung eines Katalysators simuliert, der erhebliche Verunreinigungen
enthält
und aus einem Aufschlämmungsreaktor gewonnen
werden würde,
der für
einen beträchtlichen
Zeitraum betrieben worden war. Eine Probe des in Beispiel 1 hergestellten
oxidierten Katalysators wurde in heißem Fischer-Tropsch-Paraffin
aufgeschlämmt
und absetzen gelassen. Nach Kühlen
wurde der untere Bereich des entstehenden festen Zylinders, in dem
sich der Katalysator abgesetzt hatte, entfernt und das Paraffin
wieder geschmolzen. Die dünne
Schicht von Paraffin, die sich auf der Oberfläche bildete, wurde durch Kratzen
entfernt. Dieses Verfahren wurde noch zweimal wiederholt, bis sich keine
bedeutsame Schicht von Paraffin im oberen Bereich des Katalysators
bildete. Der paraffinbeschichtete Katalysator enthielt 20 Gew.-%
Paraffin, wie durch Gewichtszunahme gemessen.
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Beispiel 3: Entparaffinieren des paraffinbeschichteten
Katalysators
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Eine
Probe des in Beispiel 2 hergestellten paraffinbeschichteten Katalysators
wurde für
etwa 8 Stunden bei 600°C
unter strömendem
Wasserstoff (100 ml/min, 1,01 bar (1 atm)) behandelt. Das resultierende
Material wurde in ein Elektronenmikroskop unter einer inerten Atmosphäre überführt. Mikroskopie
und Zusammensetzungsanalyse durch energiedispersive Röntgenstrahlung
zeigten, dass Kohlenstoff wirksam entfernt wurde (< 0,1 Gew.-%) und
das Kobalt in seinen metallischen Zustand reduziert wurde (< 0,1 Gew.-% Sauerstoff).
Dieses Beispiel zeigt, dass reines Kobaltmetall aus einem oxidierten
paraffinbeschichteten Katalysator gewonnen werden kann.
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Beispiel 4: Entfernung von hitzebeständigen Oxiden
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Eine
Probe von Co3O4 und
Aluminiumpulver wurden in stöchiometrischen
Mengen gemischt und in einen Tiegel gebracht. Der Tiegel wurde wiederum in
einen Ofen gebracht und mit Argon gespült. Die Mischung wurde durch
Fernsteuerung elektrisch gezündet,
um eine aluminothermische Reaktion auszulösen. Die Temperatur stieg sehr
schnell auf etwa 2760°C
(5000°F).
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Nach
Kühlen
wurde ein metallischer Block aus reinem Kobalt gebildet. Auf der
oberen Oberfläche
des metallischen Blocks gab es eine blaue Schlacke von mit Aluminiumoxid
dotiertem Kobalt. Zusammensetzungsanalyse zeigte, dass der Block reines
Kobaltmetall war und dass die Schlacke Aluminiumoxid war, das weniger
als 4 ppm Kobalt enthielt. Während
der intensiven Erwärmung
führte
der große
Unterschied in der Dichte zwischen dem Kobaltmetall und dem Aluminiumoxid
zu der Trennung der beiden Phasen. Dieses Beispiel zeigt, dass Verunreinigungen,
die andere Phasen als reine Metall- oder Legierungsphasen bilden,
eine Schlacke mit niedriger Dichte bilden, die sich leicht von der
metallischen oder Legierungsphase trennt.
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Beispiel 5: Direkte Herstellung einer
Co-Al-Legierung
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Eine
Mischung von Co3O4 und
paraffinbeschichtetem Katalysator in einem Verhältnis von 3:1 wurde mit einer
stöchiometrischen
Menge von Aluminiumpulver gemischt und in einen Tiegel gebracht. Die
Mischung wurde unter einem kontinuierlichen Strom von Argon durch
Fernsteuerung elektrisch gezündet,
um die Reaktion zu initiieren. Die Reaktion fand aufgrund der schnellen
Vergasung des in der Mischung vorhandenen kohlenstoffartigen oder
kohlenstoffhaltigen Material in gewissem Maße mit explosiver Intensität statt.
Aufgrund des Ausmaßes
der Reaktionsintensität
entwichen einige Produkte aus dem Tiegel, aber nicht genügend, so
dass Zusammensetzungs- und Charakterisierungsanalyse nicht durchgeführt werden
konnte. Die Ergebnisse derartiger Analysen zeigen, dass eine Co-Al-Legierung
gebildet wurde, die aus 83,48 Atom-% Co und 16,52 Gew.-% Aluminium
bestand. Kohlenstoff wurde nicht detektiert. Da eine stöchiometrische
Menge von Aluminium verwendet wurde, legt die Bildung einer Co-Al-Legierung
nahe, dass etwas von dem in dem Katalysator enthaltenen Sauerstoff
als Kohlenstoffoxide verbraucht wurde, was somit zu einem Überschuss
von Al führte.
Dieses Beispiel zeigt, dass deaktivierter Katalysator, der Kohlenstoff
und Sauerstoff enthält,
direkt in eine Raney-Legierung
umgewandelt werden kann.