DE60131382T2 - Verfahren zur Wiedergewinnung von nativem Collagen - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Prozess zum Wiedergewinnen von nativem Kollagen aus ausgefleischtem oder nicht ausgefleischtem Tierfell oder ausgefleischter oder nicht ausgefleischter Tierhaut. Mit „nativem Kollagen" ist in der gesamten vorliegenden Spezifikation und in den angehängten Patentansprüchen Kollagen gemeint, das nicht denaturiert, abgebaut oder gelatiniert wurde.
  • In der Praxis sind verschiedene Verfahren zur Wiedergewinnung von Kollagen aus Tierhaut, vor allem aus gespaltetem Schweine- und Rinderfell, bekannt. Das erhaltene Kollagen wird u. a. bei der Herstellung von Wursthüllen oder bei der Bildung einer Wursthaut um eine Nahrungsmittelmasse herum bei dem so genannten Koextrusionsprozess verwendet.
  • In der EP-A-0.206.819 (Devro Inc.) wurde ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten Kollagenwursthaut offenbart, bei dem ein extrudierbares Gel gebildet wird, dessen Trockenfeststoffe ein Gemisch aus 50–80 Gew.-% Rinderkollagen und 20–50 Gew.-% mit schwach angesäuerter Sole extrahierter Schweinehaut aufweisen. Das gebildete Gel wird anschließend zu einer schlauchförmigen Wursthülle extrudiert.
  • In der EP-A-0.479.709 (Teepak Inc.) wurde ein Prozess beschrieben, bei dem Kollagen aus billigeren Rohmaterialien als Fellen, z. B. tierischem Bindegewebe (z. B. Ligamenten, Blutgefäßen, Knorpel usw.), hergestellt wird, indem das Rohmaterial einer Serie von Trennungsschritten unterzogen wird, bei denen unerwünschte Bestandteile wie z. B. Fett, Knochen, Fleisch und sonstiges Protein abgetrennt werden und schließlich das Kollagen übrig bleibt. Es dürfte einleuchten, dass dieser Prozess kompliziert und somit kostspielig ist. Ferner ist die Ausbeute an Kollagen ziemlich niedrig, und der Prozess beinhaltet die Verwendung von or ganischen Lösungsmitteln, was in der Lebensmittelindustrie nicht wünschenswert ist.
  • Ein Problem bei der Verwendung von Schweinehaut (Schwarte) als Rohmaterial zur Kollagenherstellung ist der hohe Fettgehalt der Schwarte. Um Kollagen als Rohmaterial beispielsweise für Wursthüllen zu verwenden, ist ein niedriger Fettgehalt unabdingbar. Außerdem werden Schweine nach dem Abstechen und Ausbluten üblicherweise abgebrüht und abgeflammt, mit dem Ergebnis, dass zumindest ein Teil des Kollagenproteins denaturiert und/oder gelatiniert wird. Zur Herstellung von Wursthüllen ist diese Gelatinierung ebenfalls nicht wünschenswert.
  • Rinder- oder Schweinefelle weisen wenig subkutanes Fett auf. Jedoch besteht ein Problem bei Rinderfellen darin, dass bestimmte Teile, wie z. B. Schultern und Bäuche, manchmal schwierig auszufleischen sind. In der Praxis werden deshalb nur getrimmte Rinderfelle (Seiten und Croupons) verwendet, wohingegen diese Schultern und Bäuche, die viel schwieriger mechanisch auszufleischen sind, eine viel niedrigere Ausbeute/einen viel geringeren Wert aufweisen. Eine zunehmende Nachfrage der Lederindustrie nach Fellen und ein sinkender Verzehr von Rindfleisch auf Grund des Auftretens der BSE-Krankheit bei Rindern führten zu einem höheren Preis für Rinderfelle. Auch die Verwendung von Kollagen aus Rinderfellen bei Wursthüllen muss auf dem Produkt deklariert und angegeben werden. Somit besteht eine wachsende Nachfrage nach Schweinehautkollagen oder sonstigem Kollagen aus billigeren Rohmaterialien.
  • Die PCT/SE 92/00192 ( WO 92/17503 ) offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Kollagen; durch das Verfahren erzeugtes Kollagen und Verwendung von Kollagen.
  • Die DE-A-1 101 700 offenbart einen Prozess zur Herstellung von Formkörpern aus Kollagen enthaltenden Geweben.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die oben erwähnten Probleme zu überwinden und die steigende Nachfrage nach Schweinehautkollagen zu decken. Dieses Ziel wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch einen Prozess zum Wiedergewinnen von nativem Kollagen aus ausgefleischtem oder nicht ausgefleischtem Tierfell oder ausgefleischter oder nicht ausgefleischter Tierhaut erreicht, der gekennzeichnet ist durch
    • a) Zerkleinern des Fells oder der Haut auf eine Partikelgröße unterhalb 1 mm, vorzugsweise unterhalb 80 Mikrometern, vorzugsweise teilweise in einer wässrigen Suspension,
    • b) Einstellen des pH-Werts der wässrigen Suspension auf einen Wert von 8 bis 12, vorzugsweise von 9 bis 11, und
    • c) Hinzufügen einer Protease, vorzugsweise einer Endoprotease oder einer Endopeptidase, die das native Kollagen nicht abbaut, zu der wässrigen alkalischen Suspension,
    • d) Ansäuern der wässrigen alkalischen Suspension, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 5 bis 6,
    • e) Abtrennen des nativen Kollagens als feste Phase,
    • f) erneutes Suspendieren der erhaltenen festen Phase in Wasser zur Desinfektion und weiteren Reinigung,
    • g) Desinfizieren und weiteres Reinigen der wässrigen Suspension aus nativem Kollagen,
    • h) Abtrennen des gereinigten und desinfizierten nativen Kollagens als feste Phase, Halten der Temperatur unterhalb 35°C, vorzugsweise bei von 23°C bis 30°C, während des Prozesses.
  • Man hat festgestellt, dass bei dem Prozess gemäß der vorliegenden Erfindung denaturiertes Kollagen, das in dem Rohmaterial vorliegen könnte, enzymatisch hydrolysiert wird, während natives Kollagen intakt bleibt. Das Fett, das in dem Rohmaterial vorliegen könnte, steigt nach oben und kann ohne weiteres abgetrennt werden. Die erhaltene feste Phase an nativem Kollagen kann schließlich auch von der flüssigen Phase getrennt werden, z. B. mittels Sieben, Flotation, Zentrifugieren, Dekantieren und dergleichen. Die vorliegende Erfindung liefert somit einen Prozess zur Wiedergewinnung von nativem und praktisch fettfreiem Kollagen aus teilweise denaturiertem Kollagenprotein.
  • Ein weiterer Vorteil des Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die Wiedergewinnung von nativem Kollagen deutlich weniger umständlich, schneller und leichter zu mechanisieren ist. Ferner hat man festgestellt, dass der Wasserverbrauch und der CSV (chemischer Sauerstoffverbrauch) der anfallenden Abwässer niedriger sind.
  • Ein weiterer Vorteil des Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass ein vorheriges Ausfleischen von Rinderfellen oder Schweinehäuten nicht notwendig ist, was sowohl kosten- als auch zeitsparend ist.
  • Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass bei einer Verwendung von nativem Kollagen, das anhand des Prozesses der vorliegenden Erfindung aus Schweinehaut gewonnen wurde, bei der Herstellung von Wursthüllen sehr glatte Wursthüllen erhalten werden.
  • Obwohl im Prinzip jede geeignete Tierhaut verwendet werden kann, sind Schweinehäute und Rinderfelle kommerziell die interessantesten, auch auf Grund ihrer Verfügbarkeit. Vorzugsweise werden Schweinehäute verwendet.
  • Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung werden als Rinderfell minderwertige geäscherte und enthaarte Ausschussstücke wie z. B. Schultern, Bäuche und verschiedene Abfälle aus der Lederindustrie verwendet.
  • Diese minderwertigen Ausschussstücke waren bisher zur Wiedergewinnung von nativem Kollagen ungeeignet, da sie nicht oder schwierig mechanisch auszufleischen waren.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht jedoch kein Erfordernis, Restfleisch zu entfernen. Da Marktpreise für diese minderwertigen Stücke eventuell nur ein Zehntel derjenigen für vermarktbare Stücke betragen, ergibt sich eine beträchtliche Kostenersparnis. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es somit, Rohmaterialien zu verwenden, die bisher kaum oder gar nicht zur Wiedergewinnung von nativem Kollagen wirtschaftlich verwendet werden konnten.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Fell oder die Haut im ausgefleischten oder nicht ausgefleischten Zustand mittels beispielsweise eines Fleischwolfs zerkleinert. Allgemein kann die Haut auf eine beliebige gewünschte Größe zerkleinert werden. Vorzugsweise wird das Fell oder die Haut jedoch auf eine Größe zerkleinert, die es bzw. sie besonders empfänglich für die verschiedenen wirksamen Substanzen macht, die zum Wiedergewinnen des nativen Kollagens verwendet werden. Man hat festgestellt, dass die optimale Partikelgröße weniger als 1 mm und vorzugsweise weniger als 80 Mikrometer beträgt. Bei einer Partikelgröße dieser Größenordnung ist die Trennung von nativem Kollagen von dem Fell oder der Haut optimal, das Fett wird besser abgetrennt, und das Material ist sehr zugänglich für die Enzymbehandlung.
  • Während des gesamten Prozesses wird die Temperatur auf einem solchen Niveau gehalten, dass kein inakzeptabler Abbau, keine inakzeptable Denaturierung oder Gelatinierung des nativen Kollagens auftritt. Die Temperatur hängt etwas von der Art des behandelten Kollagens ab, man hat jedoch festgestellt, dass die Temperatur während des Prozesses 35°C nicht überschreiten sollte. Vorzugsweise wird die Temperatur bei 23°C bis 30°C und am stärksten bevorzugt bei 28°C gehalten. Bei Temperaturen von 28 bis 29°C schmilzt das Schweinefett, so dass eine Trennung durch ein einfaches Abschöpfen bewirkt werden kann.
  • Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird der pH-Wert der wässrigen alkalischen Suspension auf einen Wert im bereich von 8 bis 12, vorzugsweise von 9 bis 11, eingestellt. Als alkalisches Mittel ist es auch möglich, u. a. Natriumhydroxid oder Calciumhydroxid zu verwenden.
  • Es hat sich gezeigt, dass es vor allem für die Wiedergewinnung von nativem Kollagen aus Rinder- oder Kuhfell oder Schweinehaut vorteilhaft ist, Alkalimetall-Metabisulphit wie z. B. Natrium-Metabisulphit, zu der alkalischen wässrigen Suspension zu geben. Diese Zugabe verringert oder beendet bakterielles Wachstum, für das die Bedingungen geeignet sein könnten. Durch die kombinierte Wirkung der Protease und des Alkalimetall-Metabisulphits wird etwaiges noch vorhandenes Fleisch hydrolysiert und löslich gemacht. Jedoch wird natives Kollagen nicht angegriffen und bleibt in Suspension. Geeignete Proteasen, die das native Kollagen nicht abbauen, sind u. a. Alcalase und Esperase (von Novo Nordisk Bioindustrie, Bagsvaerd, Dänemark, erhältlich). Vorzugsweise ist die Protease eine Endoprotease oder eine Endopeptidase.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Suspension angesäuert, wenn die Hydrolysereaktion ausreichend fortgeschritten ist. Vorzugsweise wird die wässrige Suspension auf einen pH-Wert zwischen 5 und 6 angesäuert. Als Säuren können harmlose Säuren wie z. B. Milchsäure, Essigsäure oder Salzsäure verwendet werden.
  • Der Zweck des Ansäuerns der wässrigen Suspension besteht u. a. darin, die Suspension zu entkalken. Jedoch wird ein leuchten, dass ein derartiger Entkalkungsvorgang lediglich für Fell- oder Hautmaterial notwendig ist, das in Form von geäscherten Schichten erhalten wird, die einen pH-Wert von 12 aufweisen. Überdies ist bei einem pH-Wert zwischen 5 und 6 das Aufquellen des nativen Kollagens minimal, so dass seine Trennung begünstigt wird.
  • Das native Kollagen kann mittels Filtern, Flotation, Zentrifugieren, Dekantieren und dergleichen von der Suspension getrennt werden. Nachdem das native Kollagen in Form einer festen Phase aus der angesäuerten Suspension abgetrennt wurde, wird diese erhaltene feste Phase zur Desinfektion und weiteren Reinigung erneut in Wasser suspendiert. Falls diese Behandlungen bewerkstelligt wurden, wird das native Kollagen erneut mittels z. B. Filtern, Flotation, Dekantieren, Zentrifugieren und dergleichen von der Suspension abgetrennt.
  • Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung wird das native Kollagen, das als feste Phase von der angesäuerten Suspension abgetrennt wird, vorzugsweise mit einem Mittel, das aus Wasserstoffperoxid, Alkalimetallhypochlorit und Ozon ausgewählt ist, desinfiziert. Andere Verfahren zur Desinfektion können ebenfalls verwendet werden, vorausgesetzt, dass eine Denaturierung des nativen Kollagens vermieden wird.
  • Während der Desinfektionsbehandlung wird auch restliches Enzym inaktiviert, und Spuren von Hydrolysat und Fett werden während der weiteren Reinigung des nativen Kollagens ausgesondert. Die Behandlung mit Wasserstoffperoxid bewirkt auch eine Oxidation etwaiger restlicher Mengen an Alkalimetall-Metabisulphit.
  • Die feste Phase kann weiteren in der Technik bekannten Prozessen unterzogen werden, z. B. einer Desamidierung mittels einer Behandlung mit einem Gemisch aus Natriumsulphat/Natriumhydroxid. Man hat jedoch festgestellt, dass bei dem Prozess gemäß der vorliegenden Erfindung die kombinierte Wirkung von Protease und dem hohen pH-Wert den Amidstickstoffgehalt ebenfalls verringert. In manchen Fällen ist deshalb ein zusätzlicher Vorteil des Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung, dass kein Erfordernis eines weiteren Desamidierungsschrittes besteht.
  • Die feste Phase von erhaltenem nativem Kollagen kann anhand einer Anzahl aufeinander folgender Zerkleinerungsschritte unter Zugabe von sauren und anderen Zusatzstoffen in eine glatte Paste umgewandelt werden. Diese glatte Paste kann beispielsweise dazu verwendet werden, mittels Extrusion Wursthüllen zu bilden oder in Koextrusionsprozessen essbare Hüllen um Nahrungsmittelmaterialien herum zu bilden.
  • Natives Kollagen, das anhand eines Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, kann Fleischprodukten beigefügt werden.
  • Wasserbindungsmittel oder Texturverbesserungsmittel für Fleischprodukte können zumindest teilweise aus nativem Kollagen bestehen, das anhand eines Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde.
  • Lebensmittelhüllen, Wursthüllen, Filme, Fasern oder geformte Produkte können zumindest teilweise aus nativem Kollagen bestehen, das anhand eines Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde.
  • Bei einer Verwendung von nativem Kollagen aus Schweinehaut, das anhand eines Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten wurde, bei der Herstellung von Wursthüllen mittels Extrusion oder bei der Herstellung von Wurst anhand eines Koextrusionsprozesses ist es möglich, dass eine Wursthülle oder -haut mit einer ziemlich niedrigen Nassfestigkeit erhalten wird. Dieses Problem kann durch Beimischung von Kollagen aus Sehnen oder von nativem Kollagen aus anderen Quellen gelöst werden. Auch die Schrumpfungseigenschaften auf ein Erhitzen von Würsten hin, die mit einer Hülle oder einer Haut versehen sind, die aus dem nativen Kollagen besteht, das anhand eines Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten wurde, können durch Verwendung von Gemischen unterschiedlicher Arten von nativem Kollagen verbessert werden. Auch die Zugabe von Nicht-Kollagen-Fasern wie z. B. Zellulosefasern sowie die Verwendung von Vernetzungsmitteln wie z. B. Glyoxal oder flüssigem Rauch kann zu einer Verbesserung oder Veränderung der Eigenschaften von Wursthüllen oder -haut führen, die aus nativem Kollagen bestehen bzw. besteht, das anhand eines Prozesses gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten wurde.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht.
  • BEISPIEL 1
  • Wiedergewinnung von nativem Kollagen aus Schweinehaut.
  • 500 kg getrennte Schwarte (ex Compaxo, Gouda, Niederlande), die ein Gemisch aus Schwarte, Fett und Sehnen ist, wurden in einem Fleischwolf (Simo, ex Slagelse, Dänemark) bei einer Temperatur von 10°C zu einer einheitlichen Partikelgröße von 2 mm zerkleinert, in 500 Litern Wasser suspendiert und in einer Fleischschneidevorrichtung (Stephan Microcutter, ex A. Stephan, Hameln, Deutschland) zu einer faserigen Masse mit einer Fasergröße von 75 Mikrometern weiter zerkleinert. Die erhaltene Suspension wurde in einen Rührtank transferiert, in dem Wasser bis auf ein Gesamtvolumen von 3000 Litern zugegeben wurde. Anschließend wurde die Temperatur auf 28 bis 29°C eingestellt, woraufhin Fett auf der Oberfläche der Suspension erschien. 150 kg Fett wurden von der Oberfläche abgeschöpft, und danach wurde der pH-Wert der Suspension durch Zugabe von Natriumhydroxid auf 9 eingestellt, und es wurden 500 g Protease (Alcalase; ex, Novo Nordisk Bioindustrie, Bagsvaerd, Dänemark) und 5 kg Natrium-Metabisulphit zugegeben.
  • Durch die Wirkung der Endoprotease und des Natrium-Metabisulphits wurden die Haarbalge und Haarteile teilweise hydrolysiert und weich gemacht. Auch gelatiniertes Kollagenprotein wurde hydrolysiert, aber natives Kollagen blieb intakt. Nach 3 Stunden wurde der pH-Wert der alkalischen wässrigen Suspension durch Zugabe von Salzsäure auf 5,5 eingestellt, und danach wurde eine feste Phase an nativem Kollagen unter Verwendung eines Dekanters (Flottweg GmbH, Vilsbiburg, Deutschland) abgetrennt.
  • Die erhaltene feste Phase wurde in 3000 l Wasser erneut suspendiert, und 5 kg 50%iges Wasserstoffperoxid wurden zugegeben, und weitere 20 kg Fett wurden bei einer Temperatur von 28°C abgeschöpft. Anschließend wurden 250 kg einer festen Phase an nativem Kollagen mit einem Proteingehalt von 23% unter Verwendung desselben Dekanters abgetrennt.
  • Die 250 kg natives Kollagen wurden mit Wasser bis auf ein Gesamtgewicht von 1400 kg gemischt, es wurden 3,5 kg Zellulosefasern zugegeben, und der pH-Wert des erhaltenen Gemisches wurde durch Zugabe von Milchsäure auf 3,0 eingestellt. Im Anschluss an eine Entlüftung und Homogenisierung wurde ein glattes Kollagengel erhalten. Dieses Gel könnte auf einem Stork-Protecon-Wurstkoextrusionsband koextrudiert werden, was zu einer Wurst mit einer Haut einer hohen Nassfestigkeit führt. Das Kollagengel schien auch für die Herstellung von Würsten mit einer Kollagenhaut geeignet zu sein, die vakuum- oder gasverpackt werden könnten oder in Dosen sterilisiert werden könnten.
  • BEISPIEL 2
  • Wiedergewinnung von nativem Kollagen aus Rinderfellen.
  • 500 kg geäscherte Schulterstücke aus einer Gerberei wurden in einem Fleischwolf (Simo, ex Slagelse, Dänemark) bei einer. Temperatur von 10°C auf eine einheitliche Partikelgröße von 2–3 mm zerkleinert und anschließend in 500 Litern Wasser suspendiert und gemäß der Beschreibung bei Beispiel 1 zu einer faserigen Masse mit einer Fasergröße von weniger als 75 Mikrometern weiter zerkleinert.
  • Die erhaltene Suspension wurde mit 3000 Litern Wasser in einem Rührtank gemischt, und der pH-Wert wurde durch Zugabe von 5 Litern 30%iger Salzsäure auf etwa 10 eingestellt. Die Temperatur wurde auf 25°C eingestellt, und 500 g proteolytisches Enzym (Esperase, ex. Novo Nordisk Bioindustrie, Bagsvaerd, Dänemark) und 5 kg Natrium-Metabisulphit wurden zugegeben.
  • Durch die gemeinsame Wirkung des Enzyms und des Natrium-Metabisulphits wurde das restliche Fleisch hydrolysiert und löslich gemacht. Das native Kollagen wurde nicht angegriffen und blieb in Suspension. Nach 4 Stunden wurden 8 Liter 30%ige Salzsäure zugegeben, um den pH-Wert der Suspension auf etwa 5,5 einzustellen. Anhand einer Dekantierung gemäß der Beschreibung bei Beispiel 1 wurde eine feste Phase an nativem Kollagen von der flüssigen Phase abgetrennt. Diese feste Phase (475 kg) wurde in 2500 Litern Wasser erneut suspendiert, und 10 Liter 50%iges Wasserstoffperoxid wurden zugegeben, um das restliche Enzym zu inaktivieren. Dann wurden die feste und die flüssige Phase mittels einer Dekantierung gemäß der Beschreibung bei Beispiel 1 getrennt. Die Ausbeute betrug 450 kg Kollagenfasern mit einem Proteingehalt von 25%. Ein Trocknen führte zu einer Kollagenfaser, die bei Würsten gute Wasserbindungs- und Texturverbesserungseigenschaften aufwies.
  • BEISPIEL 3
  • 200 kg der nassen Kollagenfasern, die bei Beispiel 2 erhalten wurden, und 3,5 kg Zellulosefasern wurden in 1000 Litern Wasser suspendiert, und der pH-Wert des Gemisches wurde mit Milchsäure auf 4,0 eingestellt. Die Suspension wurde pulverisiert, mit Milchsäure auf einen pH-Wert von 3,0 gemischt, entlüftet und homogenisiert. Das resultierende Kollagengel wurde auf einem Stork-Protecon-Wurstkoextrusionsband zu einer Wurst koextrudiert, die eine Kollagenhaut mit guter Nassfestigkeit aufwies. Das Kollagengel war auch als Wursthülle für vakuumverpackte Würste und für Würste, die in Dosen in Retorte destilliert werden sollten, geeignet.

Claims (3)

  1. Ein Prozess zum Wiedergewinnen von nativem Kollagen aus ausgefleischtem oder nicht ausgefleischtem Tierfell oder ausgefleischter oder nicht ausgefleischter Tierhaut, gekennzeichnet durch a) Zerkleinern des Fells oder der Haut auf eine Partikelgröße unterhalb 1 mm, vorzugsweise unterhalb 80 Mikrometern, vorzugsweise teilweise in einer wässrigen Suspension, b) Einstellen des pH-Werts der wässrigen Suspension auf einen Wert von 8 bis 12, vorzugsweise von 9 bis 11, c) Hinzufügen einer Protease, vorzugsweise einer Endoprotease oder einer Endopeptidase, die das native Kollagen nicht abbaut, zu der wässrigen alkalischen Suspension, d) Ansäuern der wässrigen alkalischen Suspension, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 5 bis 6, e) Abtrennen des nativen Kollagens als feste Phase, f) erneutes Suspendieren der erhaltenen festen Phase in Wasser zur Desinfektion und weiteren Reinigung, g) Desinfizieren und weiteres Reinigen der wässrigen Suspension aus nativem Kollagen, h) Abtrennen des desinfizierten und gereinigten nativen Kollagens als feste Phase, Halten der Temperatur unterhalb 35°C, vorzugsweise bei von 23°C bis 30°C, während des Prozesses.
  2. Ein Prozess gemäß Anspruch 1, bei dem das Tierfell aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Rinderfell, Schweinehaut, minderwertigem Rinderfellausschuss aus der Lederindustrie und Rinderfell in Form von Schultern, Bäuchen und/oder verschiedenen Abfällen besteht.
  3. Ein Prozess gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem bei Schritt b) oder c) ein Alkalimetall-Metabisulphit zu der wässrigen Suspension hinzugegeben wird.
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