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Die
Erfindung betrifft Zeolithe und Molekularsiebe und insbesondere
die Herstellung von Zeolithen und Molekularsieben und deren Verwendung.
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Zeolithe
und Molekularsiebe werden im allgemeinen bei einer Vielzahl von
katalytischen Verfahren eingesetzt. Im allgemeinen lassen sich Zeolithe
und Molekularsiebe nach einem Verfahren herstellen, das die Bildung
der Struktur aus einem Reaktionsgemisch umfasst, das Siliciumdioxid
und Aluminiumoxid und häufig
ein organisches Dirigiermittel (häufig als "Templat" bezeichnet), z. B., aber ohne Beschränkung hierauf,
lineare Amine, lineare Diamine und quaternäre Ammoniumsalze, enthält. Als
ein Beispiel für
ein derartiges quaternäres
Ammoniumsalz lässt
sich Tetraethylammoniumhydroxid erwähnen. Das organische Dirigiermittel
kann aus dem erhaltenen Zeolith durch ein Wärmebehandlungsverfahren, das
häufig
als "Calcinierung" bezeichnet wird, bei
einer erhöhten
Temperatur entfernt werden. Die saure Form der gebildeten Zeolithstruktur
oder des Molekularsiebs wird sodann durch Ionenaustausch hergestellt,
z. B., aber ohne Beschränkung
hierauf, durch Ammoniumaustausch, gefolgt von einer weiteren Calcinierung.
Bei einigen Verfahren erfolgt die Ammonium-Austauschstufe vor der
Calcinierung, was die Abfolge der Stufen vereinfacht. In zahlreichen
Fällen
wird die (zusätzliche)
Wärmebehandlung,
die auch als Calcinierung bezeichnet wird, im Anschluss an eine
Formungsstufe durchgeführt.
Bei dieser Formungs- oder
Formgebungsstufe wird der Zeolith oder das Molekularsieb in eine Gestalt
gebracht, die beispielsweise die Verwendung in einem katalytischen
Festbettverfahren ermöglicht.
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Aus
dem Stand der Technik weiß man,
dass der Zustand oder die Eigenschaften des Zeoliths oder des Molekularsiebs
durch die letzte Wärmebehandlungsstufe
beeinflusst werden können.
Man hat jedoch noch nicht erkannt, dass bei der Wärmebehandlung
zur Entfernung des organischen Dirigiermittels das Verhalten des
Zeoliths oder des Molekularsiebs in erheblichem Maße durch
Veränderung
des Zustands oder der Eigenschaften der Zeolith- oder Molekularsiebmaterialien
beeinflusst werden können.
Die Anmelderin hat in überraschender
Weise festgestellt, dass eine kontrollierte Wärmebehandlung oder Calcinierung
zur Entfernung des organischen Dirigiermittels und die Einwirkung
von durchschnittlichen Temperaturen von nicht mehr als 550 °C auf den
Zeolith oder das Molekularsieb während
dieser Wärmebehandlung
erstrebenswert sind, um saure Stellen mit einer spezifischen Natur
und Festigkeit in einem Zeolith gemäß Anspruch 1 zu erzeugen. Es
wurde überraschenderweise
festgestellt, dass diese erzeugten sauren Stellen, wie sie sich
durch Messung durch temperaturgesteuerte Desorption von Ammoniak
gemäß Beispiel
3 ("TPD") ergeben, in erheblichem
Maße das katalytische
Verhalten bei Reaktionen verstärken,
z. B., aber ohne Beschränkung
hierauf, bei Kohlenwasserstoff-Umwandlungstechniken und Techniken
zur Beseitigung von Umweltschäden.
Die Anmelderin hat festgestellt, dass im Gegensatz zu den Erkenntnissen
des Stands der Technik das reichliche Auftreten dieser Stellen, die
als "starke saure
Stellen" bezeichnet
werden und die durch temperaturgesteuerte Desorption von Ammoniak
gemäß Beispiel
3 ("TPD") gemessen werden,
sich günstig
bei Techniken zur Alkylierung von Aromaten auswirkt, z. B., aber
ohne Beschränkung
hierauf, bei der Ethylierung von Benzol unter Bildung von Ethylbenzol. Die
Anmelderin hat ferner festgestellt, dass zusätzlich zum Auftreten derartiger
saurer Stellen eine erhebliche Restrukturierung des Zeoliths oder
des Molekularsiebs erfolgt, wie unter Anwendung von Porositätsmessungen,
z. B. N2-Physisorption
und/oder Quecksilberporosimetrie, festgestellt werden kann. Gemäß dem derzeitigen
Verständnis
nimmt die Anmelderin an, dass eine Kombination der vorerwähnten Eigenschaften
von Zeolithen und Molekularsieben bei der Optimierung des Verhaltens
bei katalytischen Anwendungen erstrebenswert ist, insbesondere bei
Anwendungen zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen. Die Kombination
der vorerwähnten
verbesserten Eigenschaften und des verstärkten katalytischen Verhaltens
wird durch den Aziditäts-Aktivitäts-Index
(AAI) charakterisiert. Der AAI-Wert,
der in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet wird, bedeutet
das Verhältnis
des gesamten Ammoniaks, der aus dem Zeolith bei einer Temperatur über 300 °C desorbiert
wird, zum gesamten Ammoniak, der aus dem Zeolith bei einer Temperatur
unter 300 °C
desorbiert wird, gemessen durch die gemäß Beispiel 3 durchgeführte temperaturgesteuerte
Desorption ("TPD").
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Im
Gegensatz zu den Befunden der Anmelderin lehrt das
US-Patent 5 258 570 , dass die katalytische Aktivität von β-Zeolith
durch Aktivieren des gebildeten Zeoliths unter Erwärmen auf
erhöhte
Temperaturen von etwa 600 bis 675 °C verbessert werden kann, um
so genannte "starke
saure Stellen" zu
verringern. Gemäß
US-5 258 570 wird gemäß herkömmlichen
Verfahren hergestellter β-Zeolith
spezifisch behandelt, um die sauren Stellen zu verringern und um
dadurch die katalytische Aktivität
zu erhöhen.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden ein Zeolith nach Anspruch
1 oder ein Molekularsieb bereitgestellt, die eine erhöhte Anzahl
an so genannten "starken
sauren Stellen" aufweisen,
d. h. Stellen, die durch gemäß Beispiel
3 durchgeführte
temperaturgesteuerte Desorption ("TPD")
gemessen werden. Insbesondere hat die Anmelderin festgestellt, dass
durch die Erhöhung
der Anzahl an starken sauren Stellen eine erhebliche Steigerung
der katalytischen Aktivität
erreicht wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden ein Zeolith oder
ein Molekularsieb mit erhöhter
Mesoporosität,
d. h. Poren mit einer Größe von mehr
als 2 nm und kleiner als 50 nm, in Kombination mit einer erhöhten Anzahl
an so genannten "starken
sauren Stellen" bereitgestellt.
Insbesondere hat die Anmelderin festgestellt, dass durch Erhöhung sowohl
der Mesoporosität
des Zeolith- oder Molekularsieb-Netzwerks
als auch der Anzahl der so genannten "starken sauren Stellen" eine erhebliche
Steigerung der katalytischen Aktivität erreicht wird.
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Vorzugsweise
weisen der Zeolith oder das Molekularsieb Poren auf, die einen durchschnittlichen
Porendurchmesser von mehr als 100 Å aufweisen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
weisen der Zeolith oder das Molekularsieb ein Porenvolumen von mehr
als 0,7 cm3/g auf.
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Erfindungsgemäß weisen
die Zeolithe oder Molekularsiebe einen Aziditäts-Aktivitäts-Index (AAI) von mindestens
1,2, insbesondere von mindestens 1,4 und ganz besonders von mindestens
1,6 auf, wobei es sich beim AAI-Wert, der in der Beschreibung und
den Ansprüchen
verwendet wird, um das Verhältnis
des gesamten Ammoniaks, der aus den Zeolithen oder Molekularsieben
bei einer Temperatur über
300 °C desorbiert
wird, zum gesamten Ammoniak, der aus den Zeolithen oder Molekularsieben
bei einer Temperatur unter 300 °C desorbiert
wird, bei Messung durch temperaturgesteuerte Desorption gemäß Beispiel
3 ("TPD") handelt.
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Inbesondere
handelt es sich bei einer bevorzugten Ausführungsform bei den Zeolithen
oder Molekularsieben um Produkte, die Siliciumdioxid und Aluminiumoxid
in einem Molverhältnis
von Siliciumdioxid zu Aluminiumoxid von 6:1 oder mehr oder 15:1
oder mehr enthalten und die durch Verwendung eines Templatmittels oder
eines organischen Dirigiermittels, das eine organische Stickstoffverbindung
umfasst, hergestellt werden. Die Zeolithe werden aus der folgenden
Gruppe ausgewählt: β-Zeolith,
TEA-Mordenit und TEA-ZSM-12. Ein bevorzugter Zeolith ist β-Zeolith,
obgleich die Erfindung nicht auf diesen bevorzugen Zeolith beschränkt ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung hat die Anmelderin festgestellt,
dass ein Zeolith oder Molekularsieb mit einer verbesserten katalytischen
Aktivität
durch Erhöhung
von dessen starken sauren Stellen hergestellt werden kann. Diesbezüglich hat
die Anmelderin festgestellt, dass während der Verfahren zur Herstellung
von Zeolithen und Molekularsieben und insbesondere während des
Verfahrens zur Entfernung des organischen Stickstoff enthaltenden
Templatmittels die eingehaltenen Bedingungen so gesteuert werden
sollen, dass die starken sauren Stellen erhalten bleiben. Diesbezüglich lassen
sich die starken sauren Stellen aufrechterhalten, indem man Verfahrensbedingungen
einhält,
die einen Verlust an derartigen Stellen verhindern, für die eine
günstige
Wirkung bei katalytischen Umwandlungen nachgewiesen worden ist und
die durch ihr AAI-Verhältnis
charakterisiert werden. Es wird angenommen, dass diese Stellen als
eine spezifische Art von tetraedrischen Aluminiumstellen in der
Zeolith- oder Molekularsiebstruktur beschrieben werden können.
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Dabei
wird bei der Entfernung des organischen Stickstoff enthaltenden
Templatmittels (im allgemeinen werden mindestens 50 % davon entfernt
und in einer bevorzugten Ausführungsform
wird im wesentlichen das gesamte Produkt entfernt) die Erwärmung so
gesteuert, dass eine Einwirkung von durchschnittlichen Temperaturen,
die über
etwa 575 °C
liegen, vermieden wird, wobei erfindungsgemäß die Erwärmung auf eine durchschnittliche
Temperatur von nicht über
550 °C vorgenommen
wird (im allgemeinen werden mindestens 50 % des Templatmittels entfernt
und in einer bevorzugten Ausführungsform
wird im wesentlichen das gesamte Templatmittel entfernt). Außerdem soll
in einer bevorzugten Ausführungsform
die Erwärmung
so gesteuert werden, dass in kontrollierter Weise die Temperatur
des Materials auf die endgültige
Calcinierungstemperatur erhöht
wird. Dabei bedeutet der Ausdruck "vorsichtig", dass die Temperaturerhöhung des
Materials nicht so rasch erfolgt, dass eine lokale Überhitzung
auf Temperaturen über
etwa 575 °C
vermieden und/oder auf ein Minimum beschränkt wird.
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Ferner
wird die Calcinierung zur Entfernung des Templatmittels in einem
flachen Bett durchgeführt,
um eine lokale Überhitzung
oder ein Auftreten von heißen
Flecken zu verringern. Alternativ kann ein tiefes Katalysatorbett
verwendet werden, wenn das strömende
Gas eine ausreichend hohe Oberflächengeschwindigkeit aufweist,
dass die Wäremübertragungsrate
die Katalysator-Betttemperatur an jeder beliebigen Stelle auf einem
Wert hält,
der sich um nicht mehr als 25 °C
von der durchschnittlichen Betttemperatur unterscheidet. Bei einem
weiteren Verfahren kann eine Überhitzung
während
der Calcinierung auf ein Minimum beschränkt werden, indem man bei der
Temperaturerhöhung
Zwischenstopps einlegt oder indem man heiße Flecken durch Verringerung/Steuerung
des Sauerstoffstroms steuert und dadurch die Erwärmung durch Verbrennung des
organischen Dirigiermittels steuert. Weitere aus dem Stand der Technik
bekannte Möglichkeiten
können
dazu herangezogen werden, eine lokale Überhitzung oder das Auftreten
von heißen
Flecken auf ein Minimum zu beschränken.
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Die
Anmelderin hat ferner festgestellt, dass Wasserdampf die katalytische
Aktivität
der Zeolithe oder Molekularsiebe beeinträchtigen kann. Infolgedessen
werden gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
bei der Calcinierung der Zeolithe oder Molekularsiebe diese langsam
auf die endgültige
Calcinierungstemperatur erwärmt.
Durch eine gesteuerte Erwärmung
auf Temperaturen bis zu 300 °C
mit dem Ziel, eine Einwirkung von Temperaturen über 300 °C auf ein Minimum zu beschränken, wird
Wasser entfernt, bevor hohe Temperaturen erreicht werden, so dass
eine Dampfentwicklung verhindert wird und dadurch die starken sauren
Stellen erhalten bleiben. Gemäß einer
Ausführungsform
kann dies durch langsame Erwärmungsgeschwindigkeiten
erreicht werden, z. B. mit weniger als 10 °C/min und vorzugsweise mit weniger
als 5 °C/min.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann ein Zwischenstopp in der Erwärmung bei 300 °C eingesetzt
werden, um eine Einwirkung von Temperaturen, die erheblich über 300 °C liegen,
auf ein Minimum zu beschränken.
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Das
derzeitige Arbeitsmodell besteht darin, dass die so genannten "starken sauren Stellen" vorwiegend aufgrund
eines Verlustes eines spezifischen Typs von tetraedrischem Aluminium
verringert werden. Infolgedessen sollen gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung bei der Herstellung von Zeolithen oder Molekularsieben
Bearbeitungsbedingungen, die die Menge des spezifischen Typs von
tetraedrischem Aluminium verringern und dadurch die Anzahl an starken
sauren Stellen verringern, auf ein Minimum beschränkt oder
vermieden werden, um für
eine verbesserte Katalysatoraktivität zu sorgen. Wie vorstehend
ausgeführt, sollen
zur Minimierung des Verlustes an dem spezifischen tetraedrischen
Aluminium und dadurch zur Aufrechterhaltung einer bestimmten minimalen
Menge an starken sauren Stellen die Bedingungen, bei denen das Templatmittel
entfernt wird, so gesteuert werden, dass eine Einwirkung von Temperaturen über etwa
550 °C für eine längere Zeitspanne
verringert und/oder beseitigt wird. Ferner soll gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
eine Dampfentwicklung vermieden werden, beispielsweise (ohne Beschränkung hierauf)
durch langsames Erwärmen
auf die endgültige
Calcinierungstemperatur.
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Außerdem soll
die Bearbeitung der Zeolithe oder Molekularsiebe nach Entfernung
des Templatmittels ebenfalls gesteuert werden, um die Einwirkung
von Temperaturen über
etwa 550 °C
zu verringern und/oder zu beseitigen. Beispielsweise sollen die
Austauschstufen und die endgültige
Calcinierung des dem Ionenaustausch unterzogenen Zeoliths oder Molekularsiebs
bei mäßigen Temperaturen
erfolgen. Der Ionenaustauschvorgang umfasst (ohne Beschränkung hierauf)
einen Austausch von Na durch NH4NO3 unter Bildung der NH4-Form
des Zeoliths oder Molekularsiebs. Ferner soll auch die Verwendung
von organischen Mitteln bei Verfahren zum Extrudieren der Zeolithe
oder Molekularsiebe in eine angestrebte Gestalt oder Form auf ein
Minimum beschränkt
oder vermieden werden.
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Im
Stand der Technik wurde nicht erkannt, dass starke Säurestellen
in Zeolithen und Molekularsieben die katalytische Aktivität erhöhen und
dass die Bearbeitungsbedingungen zur Erzeugung von Zeolithen und Molekularsieben
so gesteuert werden sollen, dass ein Verlust von starken Säurestellen
vermieden wird. Im Stand der Technik verringerten die Bearbeitungsstufen
nach Bildung der Zeolithe oder Molekularsiebe die Anzahl an starken
Säurestellen
auf Werte, die unter den erfindungsgemäßen Werten liegen. Eine derartige
Verringerung führte
zu einer Verminderung der katalytischen Aktivität.
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Die
erfindungsgemäßen Zeolithe
und Molekularsiebe können
mit anderen Materialien kombiniert werden, wie es aus dem Stand
der Technik bekannt ist. Beispielsweise können Zeolithe und Molekularsiebe
gegebenenfalls nach dem Kationenaustausch zur Bildung von Wasserstoff
einem Metall-Kationenaustausch
unterzogen werden. Wenn die Zeolithe und Molekularsiebe nach dem
Kationenaustausch zur Bildung von Wasserstoff einem Metall-Kationenaustausch
unterzogen werden, umfassen die Zeolithe oder deren Molekularsiebkomponenten
vorzugsweise eine Anzahl an Säurestellen,
wie vorstehend beschrieben worden ist. Als Vertreter für Metallkationen lassen
sich Kationen der Gruppen IIA, IIIA und IIIB bis VIIB erwähnen. Die
Verwendung derartiger Metallkationen ist aus dem Stand der Technik
bekannt und die Einverleibung von derartigen zusätzlichen Metallkationen und
deren Menge liegen unter Zugrundelegung der hier vermittelten Lehre
im Rahmen des Fachwissens. Gleichermaßen können die Zeolithe oder Molekularsiebe
zusammen mit einer oder mehreren Matrixkomponenten auf der Basis
eines anorganischen Oxids verwendet werden, das im allgemeinen mit
Zeolithen und Molekularsieben während
des Austausches mit einem Metall-Kation,
sofern dieser erfolgt, kombiniert wird. Bei derartigen Matrixkomponenten
handelt es sich um allgemeine anorganische Oxide, wie Siliciumdioxid-Aluminiumoxid,
Tone, Aluminiumoxide, Siliciumdioxide und dergl. Die Matrix kann
in Form eines Sols, Hydrogels oder Gels vorliegen, wobei es sich
im allgemeinen um eine Aluminiumoxid-, Siliciumdioxid- oder Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Komponente
handelt, z. B. um einen herkömmlichen
Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Katalysator. Die Matrix kann katalytisch
aktiv oder inert sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Zeolith- oder Molekularsiebkomponenten bei Kombination
mit einer Matrix eine Anzahl an starken Säurestellen auf, wie vorstehend
ausgeführt
wurde.
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Wie
vorstehend beschrieben, sollen zur Aufrechterhaltung von starken
Säurestellen
die Bearbeitungsbedingungen so gesteuert werden, dass eine Einwirkung
von erhöhten
Temperaturen über
eine längere
Zeitspanne hinweg auf den Zeolith oder das Molekularsieb vermieden
wird.
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Die
erfindungsgemäßen Zeolithe
und Molekularsiebe können
zur katalytischen Umwandlung eines Einsatzmaterials verwendet werden,
wobei die Zeolithe oder Molekularsiebe die Gesamtheit oder einen
Teil eines Katalysators in einer Reaktionszone bilden. Ein Einsatzmaterial
wird der Reaktionszone für
den Kontakt mit dem Katalysator unter Bedingungen zugeführt, die
eine Umwandlung des Einsatzmaterials in ein angestrebtes Produkt
bewirken.
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Es
können
im wesentlichen beliebige Einsatzmaterialien oder Kombinationen
von Einsatzmaterialien erfindungsgemäß verwendet werden. Ein derartiges
Einsatzmaterial, d. h. Reaktionskomponente oder -komponenten, kann
unter Umgebungsbedingungen, d. h. 20 °C und atmosphärischer
Druck, gasförmig,
fest oder flüssig
sein. Das Einsatzmaterial kann von organischer Beschaffenheit sein
oder es kann sich um eine Kombination von anorganischen und organischen
Komponenten handeln. Das erfindungsgemäße System eignet sich in besonderer
Weise für organische
Einsatzmaterialien, vorzugsweise solche mit Molekülen, die
Kohlenstoff und Wasserstoff und gegebenenfalls ein oder mehr weitere
Elemente umfassen. Dieses weitere Element wird vorzugsweise aus
der Gruppe ausgewählt,
die aus Sauerstoff, Schwefel, Halogen, Stickstoff, Phosphor und
Gemischen davon besteht.
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Das
oder die Produkte, die durch den Kontakt des Einsatzmaterials mit
dem Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysator erhalten worden sind,
hängt selbstverständlich beispielsweise
vom Einsatzmaterial, dem Katalysator und den angewandten Bedingungen
ab. Wie beim Einsatzmaterial können
das oder die Produkte von organischer Beschaffenheit sein oder es
kann sich um eine Kombination von anorganischen und organischen Komponenten
handeln. Vorzugsweise ist das angestrebte Produkt von organischer
Natur. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass ein notwendiges und
daher angestrebtes Reaktionsnebenprodukt von anorganischer Natur sein
kann, selbst wenn das angestrebte Primärprodukt von organischer Beschaffenheit
ist. Dies wird beispielhaft durch die Umwandlung von Methanol zu
leichten Olefinen und Wasser belegt. Das oder die angestrebten organischen
Produkte weisen vorzugsweise kinetische Durchmesser auf, die es
ermöglichen,
dass derartige Produkte aus den Poren der Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysatorzusammensetzung
entfernt werden können
oder daraus entweichen.
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Die
Menge des Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysators in der Reaktionszone
kann innerhalb eines breiten Bereiches variieren, der beispielsweise
von der angewandten speziellen Bearbeitung abhängt.
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Zusätzlich zum
Einsatzmaterial kann ein Verdünnungsmittel
zusammen mit dem Einsatzmaterial verwendet werden, wenn dies angestrebt
wird und/oder für
das gesamte Verfahren günstig
ist. Ein derartiges Verdünnungsmittel
kann mit dem Einsatzmaterial vermischt oder vereinigt werden, bevor
der Kontakt des Einsatzmaterials mit dem Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysator
erfolgt, oder es kann in die Reaktionszone getrennt vom Einsatzmaterial
zugeführt
werden. Ein derartiges Verdünnungsmittel
bewirkt vorzugsweise eine Mäßigung der
Geschwindigkeit und möglicherweise
auch des Ausmaßes
der chemischen Umwandlung des Einsatzmaterials und kann auch eine
Unterstützung
der Temperatursteuerung bewirken. Bei bestimmten Ausführungsformen
wird das Verdünnungsmittel
vorzugsweise im wesentlichen kontinuierlich der Reaktionszone während des
Verfahrens zugeführt.
Typische Verdünnungsmittel,
die im vorliegenden Verfahren verwendet werden können, sind Helium, Argon, Stickstoff, Kohlenmonoxid,
Kohlendioxid, Wasserstoff, Kohlenwasserstoffe und Gemische davon.
Die Menge des gegebenenfalls verwendeten Verdünnungsmittels kann je nach
der speziellen Anwendung innerhalb eines breiten Bereichs variieren.
Beispielsweise kann die Menge des Verdünnungsmittels im Bereich von
etwa 0,1 % oder weniger bis zum etwa 100-fachen oder mehr der Molmenge
des Einsatzmaterials liegen.
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Die
Umwandlungsbedingungen, bei denen das Verfahren abläuft, können stark
variieren, beispielsweise in Abhängigkeit
vom speziellen Einsatzmaterial und vom Katalysator, die verwendet
werden, und von dem oder den speziellen Produkten, die angestrebt
werden. Das vorliegende Verfahren eignet sich insbesondere für Kontakttemperaturen
von Einsatzmaterial und Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysator
von mehr als etwa 50 °C,
insbesondere von mehr als etwa 100 °C, und für Drücke von etwa atmosphärischem
Druck bis etwa 2000 psig. Die Verweilzeit des Einsatzmaterials in
der Reaktionszone kann in unabhängiger
Weise ausgewählt werden,
beispielsweise je nach dem speziellen Einsatzmaterial und dem Katalysator,
die verwendet werden, und je nach dem oder den Produkten, die angestrebt
werden.
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Vorzugsweise
handelt es sich beim organischen Einsatzmaterial um ein Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
und beim katalytischen Umwandlungsverfahren um ein Kohlenwasserstoff-Umwandlungsverfahren. Es
können
im wesentlichen sämtliche
Kohlenwasserstoff-Umwandlungsverfahren, die durch eine Zeolith-
oder Molekularsieb-Katalysatorzusammensetzung katalysiert werden
können,
erfindungsgemäß durchgeführt werden.
Zu Beispielen für
derartige Kohlenwasserstoff-Umwandlungsverfahren gehören das
Cracken, Hydrocracken, Alkylierung sowohl von Aromaten als auch
von Isoparaffinen, Isomerisierung, einschließlich n-Paraffin- oder Xylol-Isomerisierung, Polymerisation,
Reformieren, Hydrieren, Dehydrieren, Transalkylieren, Dealkylieren,
Hydrodecyclieren und Dehydrocyclieren.
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Unter
Verwendung von Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysatorzusammensetzungen, die einen
Hydrierungspromotor, wie Platin oder Palladium, enthalten, können schwere
Petroleumrückstand-Einsatzmaterialien,
cyclische Einsatzmaterialien und andere dem Hydrocracken zugängliche
Einsatzmaterialien bei Temperaturen im Bereich von 200 bis 450 °C unter Anwendung
von Verhältnissen
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff im Bereich von 2 bis 80 dem
Hydrocracking bei Wasserstoff-Partialdrücken von atmosphärischem
Druck bis 200 bar und einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
(LHSV) pro Stunde von 0,1 bis 20 und vorzugsweise von 0,5 bis 10
unterworfen werden.
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Die
beim Hydrocracking verwendeten Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysatorzusammensetzungen eignen
sich auch zur Verwendung bei Reformierverfahren, bei denen die Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterialien
bei Temperaturen von 350 bis 600 °C
und Wasserstoffpartialdrücken
von 1 bis 35 bar mit dem Katalysator in Kontakt gebracht werden.
Dabei liegen die LHSV-Werte im Bereich von 0,1 bis 10 und die Verhältnisse
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff im Bereich von 1 bis 20 und
vorzugsweise von 4 bis 12.
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Weitere
Isomerisierungsreaktionen werden unter ähnlichen Bedingungen durchgeführt, wie
sie vorstehend für
das Reformieren beschrieben wurden. Olefine werden vorzugsweise
bei Temperaturen von 200 bis 500 °C
isomerisiert, während
schwere Paraffine, Naphthene und Alkylaromaten bei Temperaturen
von 300 bis 550 °C
isomerisiert werden. Zu besonders erwünschten Isomerisierungsreaktionen,
die hier zusätzlich
zu der vorstehend beschriebenen normalen Paraffinisomerisierung
in Betracht kommen, gehören
die Umwandlung von n-Hepten und/oder n-Octen zu Isoheptenen und
Isooctenen, von Methylcyclopentan zu Cyclohexan, von m-Xylol und/oder o-Xylol
zu p-Xylol, von 1-Buten zu 2-Buten und/oder Isobuten, von n-Hexen
zu Isohexen, von Cyclohexen zu Methylcyclopenten und dergl. Bei
der bevorzugten kationischen Form handelt es sich um eine Kombination
des β-Zeolith
mit mehrwertigen Metallverbindungen (z. B. Sulfiden) von Metallen
der Gruppen IIA und IIB und von Seltenerdmetallen.
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Bei
etwas höheren
Temperaturen, d. h. von etwa 350 bis 550 °C und vorzugsweise von 450 bis
500 °C und üblicherweise
bei etwas niedrigeren Drücken
im Bereich von etwa 1 bis 5 bar werden die gleichen Katalysatorzusammensetzungen
zur Hydroisomerisierung von Einsatzmaterialien mit einem Gehalt
an schwereren normalen Paraffinen verwendet. Vorzugsweise umfasst
das schwere Paraffin-Einsatzmaterial normale Paraffine mit einer
Kohlenstoffzahl im Bereich von 7–20. Die Kontaktzeit zwischen
dem Einsatzmaterial und dem Katalysator ist im allgemeinen relativ
kurz, um unerwünschte
Nebenreaktionen, wie eine Olefin-Polymerisation und eine Paraffin-Crackung
zu vermeiden. LHSV-Werte im Bereich von 0,1 bis 10 und vorzugsweise
von 0,5 bis 6,0 sind geeignet.
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Die
Kristallstruktur der aktivierten Zeolith- oder Molekularsieb-Katalysatoren und
ihre Verfügbarkeit
in einer Form, die vollkommen frei von einem Alkalimetall gehalten
ist, begünstigt
deren Verwendung bei der Umwandlung von alkylaromatischen Verbindungen,
insbesondere bei der katalytischen Disproportionierung von Toluol,
Xylol, Trimethylbenzolen, Tetramethylbenzolen und dergl. Beim Disproportionierungsverfahren
kann auch eine Isomerisierung und Transalkylierung ablaufen. Adjuvantien
auf der Grundlage von Edelmetallen der Gruppe VIII allein oder in
Verbindung mit der Gruppe VIB, wie Wolfram, Molybdän und Chrom,
werden vorzugsweise der Katalysatorzusammensetzung in Mengen von
etwa 3 bis 15 Gew.-% der gesamten Zusammensetzung zugesetzt. Von
außen
zugesetzter Wasserstoff kann (muss aber nicht) in der Reaktionszone
vorliegen, die bei einer Temperatur von etwa 200 bis 400 °C, bei Drücken im
Bereich von 5 bis 150 bar und bei LHSV-Werten im Bereich von 0,1
bis 15 gehalten wird.
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Katalytische
Crackverfahren werden vorzugsweise mit β-Zeolith-Zusammensetzungen unter Verwendung von
Einsatzmaterialien, wie Gasölen,
Schwerbenzinen, desasphaltierten Rohölrückständen und dergl., durchgeführt, wobei
Benzin das angestrebte Hauptprodukt darstellt. Temperaturbedingungen
von 450 bis 600 °C,
LHSV-Werte von 0,5 bis 10 und Druckbedingungen von etwa atmosphärischem
Druck bis 4 bar sind geeignet.
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Dehydrocyclisierungsreaktionen
unter Verwendung von paraffinischen Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterialien,
vorzugsweise normalen Paraffinen mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen,
zur Bildung von Benzol, Xylolen, Toluol und dergl., werden im wesentlichen
unter Anwendung der gleichen Reaktionsbedingungen wie für das katalytische
Cracken durchgeführt.
Für diese
Reaktionen ist es bevorzugt, den aktivierten β-Zeolith-Katalysator in Verbindung
mit einem Kation eines Edelmetalls der Gruppe VIII, wie Cobalt und
Nickel, durchzuführen.
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Bei
der katalytischen Desalkylierung, bei der es angestrebt wird, Paraffin-Seitenketten
von aromatischen Kernen ohne wesentliche Hydrogenierung der Ringstruktur
abzuspalten, werden relativ hohe Temperaturen im Bereich von etwa
450 bis 600 °C
bei mäßigen Wasserstoffdrücken von
etwa 20 bis 70 bar angewandt, wobei die übrigen Bedingungen denen ähnlich sind,
die vorstehend für
das katalytische Hydrocracking beschrieben wurden. Bevorzugte Katalysatoren
entsprechen dem Typ, der vorstehend in Zusammenhang mit der katalytischen
Dehydrocyclierung beschrieben wurde. Besonders erstrebenswerte Desalkylierungsreaktionen, die
hier in Betracht kommen, umfassen die Umwandlung von Methylnaphthalin
in Naphthalin und von Toluol und/oder Xylolen zu Benzol. Bei Anwendung
für die
Desalkylierung von Alkylaromaten beträgt die Temperatur üblicherweise
mindestens 175 °C
und reicht bis zu einer Temperatur, bei der ein erhebliches Cracken
des Einsatzmaterials oder der Umwandlungsprodukte erfolgt, im allgemeinen
bis etwa 370 °C.
Die Temperatur beträgt vorzugsweise
mindestens 230 °C
und liegt nicht über
der kritischen Temperatur der Verbindung, die der Desalkylierung
unterliegt. Es werden Druckbedingungen angewandt, um mindestens
das Aromaten-Einsatzmaterial in flüssigem Zustand zu halten. Für die Alkylierung
kann eine niedere Temperatur von 120 °C angewandt werden, wobei die
Temperatur vorzugsweise mindestens 175 °C beträgt. Bei der Alkylierung von
Benzol, Toluol und Xylol wird das bevorzugte Alkylierungsmittel
unter Olefinen, wie Ethylen und Propylen, ausgewählt.
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Beim
katalytischen Hydrofining besteht das Hauptziel in der Förderung
der selektiven Hydrozersetzung von organischen Schwefel- und/oder Stickstoffverbindungen
im Einsatzmaterial, ohne die darin enthaltenen Kohlenwasserstoffmoleküle erheblich
zu beeinflussen. Zu diesem Zweck ist es bevorzugt, die gleichen
allgemeinen Bedingungen, wie sie vorstehend für das katalytische Hydrocracking
beschrieben wurden, sowie Katalysatoren der allgemeinen gleichen
Natur, wie sie in Verbindung mit Dehydrocyclisierungsvorgängen beschrieben
wurden, anzuwenden. Zu Einsatzmaterialien gehören Benzinfraktionen, Kerosine,
Düsenkraftstofffraktionen,
Dieselfraktionen, leichte und schwere Gasöle, desasphaltierte Rohölrückstände und
dergl., die jeweils bis zu etwa 5 Gew.-% Schwefel und etwa 3 Gew.-%
Stickstoff enthalten können.
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Die
Kohlenwasserstoff-Umwandlungsverfahren können absatzweise, halbkontinuierlich
oder kontinuierlich durchgeführt
werden. Die Verfahren können
in einer einzigen Reaktionszone oder in einer Anzahl von Reaktionszonen,
die seriell oder parallel angeordnet sind, durchgeführt werden
oder sie können
intermittierend oder kontinuierlich in einer länglichen röhrenförmigen Zone oder in einer Anzahl
derartiger Zonen durchgeführt werden.
Bei Anwendung von mehrfachen Reaktionszonen kann es vorteilhaft
sein, eine oder mehrere derartige β-Zeolith-Katalysatorzusammensetzungen in Serie
zu verwenden, um für
ein angestrebtes Produktgemisch zu sorgen. Aufgrund der Natur des
Kohlenwasserstoff-Umwandlungsverfahrens kann es wünschenswert
sein, bestimmte Verfahren unter Verwendung der β-Zeolith-Katalysatorzusammensetzungen in einem
dynamischen Bettsystem (Fließbett
oder Bewegtbett) oder in einem beliebigen System einer Mehrzahl
von Transportbetten anstelle eines Festbettsystems durchzuführen. Derartige
Systeme sorgen bereitwillig für
eine beliebige Regeneration (falls erforderlich) der β-Zeolith-Katalysatorzusammensetzungen
nach einer gegebenen Zeitspanne. Wenn eine Regeneration erforderlich
ist, können
die β-Zeolith-Katalysatorzusammensetzungen
kontinuierlich als ein Bewegtbett einer Regenerationszone zugeführt werden,
wo sie regeneriert werden können,
z. B. zur Entfernung von kohlenstoffhaltigen Materialien durch Oxidation
in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre. Bei der bevorzugten praktischen
Durchführung
einiger Kohlenwasserstoff-Umwandlungsverfahren werden die β-Zeolith-Katalysatorzusammensetzungen
einer Regenerationsstufe unterzogen, indem man kohlenstoffhaltige
Ablagerungen, die sich während
der Reaktionen angereichert haben, abbrennt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der erfindungsgemäße Zeolith
oder Molekularsieb als ein Katalysator in einem Alkylierungsverfahren,
z. B. bei der Alkylierung von Benzol, wie zur Herstellung von Ethylbenzol,
verwendet. Insbesondere führt
eine geringe Zunahme an Säurestellen
zu einer starken Zunahme der katalytischen Aktivität.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich beim Zeolith, der als Katalysator
bei einem Alkylierungsverfahren, z. B. bei der Alkylierung von Benzol,
wie zur Herstellung von Ethylbenzol, verwendet wird, um β-Zeolith.
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Nachstehend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
näher beschrieben. Dadurch
wird jedoch der Schutzumfang der Erfindung nicht beschränkt. Sofern
nichts anderes angegeben ist, beziehen sich sämtliche Teil- und Prozentangaben
auf das Gewicht.
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Beispiel 1
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β-Zeolith
wurde gemäß
US-Patent 6 004 527 (1999)
(Murell et al.) hergestellt. Sprühgetrocknetes
Siliciumdioxid (486 g, Davison 948, durchschnittliche Teilchengröße 60 μm) wurde
mit einem Gemisch aus 202 g Al(NO
3)
3·9H
2O und 800 g destilliertem Wasser imprägniert,
2 Stunden bei 120 °C
getrocknet und 2 Stunden bei 500 °C
unter einer Erwärmungsgeschwindigkeit
von 5 °C/min
calciniert. Das berechnete Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Verhältnis des
Materials betrug 30.
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Von
dem erhaltenen Siliciumdioxid-Aluminiumoxid wurden 162 g mit 162
g 35 gew.-%-igem TEAOH (Aldrich) und anschließend mit 80 g einer 3,76 gew.-%igen
wässrigen
NaNO3-Lösung
imprägniert.
Die Flüssigkeiten
wurden unter Rühren
in einem Becherglas langsam zugegeben. Die imprägnierten Feststoffe wurden
in einen 2 Liter fassenden Parr-Autoklauen übertragen, der auf einer Motor-Wälzvorrichtung
rotiert wurde. Das Gemisch wurde sodann 36 Stunden in einem Umluftofen
auf 157 °C
erwärmt.
Anschließend
wurde der Autoklav auf Raumtemperatur abgekühlt. Die Feststoffe wurden
gewaschen und mit reichlich Wasser filtriert. Das Produkt wurde
bei 120 °C
an der Luft getrocknet. Die Röntgenbeugung
ergab, dass das Produkt β-Zeolith
mit einer relativen Kristallinität
von 113 % enthielt. Als Vergleichsprodukt wurde handelsübliches β-Zeolithpulver verwendet.
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Anschließend wurden
20 g des β-Produkts
(Laborprobe 1) an der Luft unter Einhaltung des folgenden Programms
calciniert: 5 °C/min
auf 200 °C,
Haltezeit 1 Stunde, 5 °C/min
auf 650 °C,
Haltezeit 6 Stunden und 5 °C/min
auf Raumtemperatur. Eine weitere Portion von 20 g des β-Produkts
(Laborprobe 2) wurde an der Luft unter Einhaltung des folgenden
Programms calciniert: 5 °C/min
auf 200 °C,
Haltezeit 1 Stunde, 1 °C/min
auf 500 °C,
Haltezeit 12 Stunden und 10 °C/min
auf Raumtemperatur. Die calcinierten Pulver wurden 5 Tage bei Raumtemperatur
einem Ionenaustausch in einer 0,1 M NH4NO3-Lösung
unterzogen.
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Von
der dem Ionenaustausch unterzogenen Probe, die bei 650 °C calciniert
worden war (Laborprobe 1) wurden 2,50 g mit 3,0 g Nyacol-Aluminiumoxidsol
(20 Gew.-%) und 2,0 g entionisiertem Wasser vermischt. Die Paste
wurde 2 Stunden bei 80 °C
getrocknet und sodann 6 Stunden bei 550 °C unter Einhaltung einer Erwärmungsgeschwindigkeit
von 5 °C/min
calciniert. Das erhaltene Produkt enthielt 80 Gew.-% β-Zeolith.
Die Probe wurde gemahlen und auf eine Mesh-Größe von +20/–12 gesiebt. 1,0 g davon wurde
in den Alkylierungsreaktor gegeben. Für die Probe wurde eine Geschwindigkeitskonstante
erster Ordnung bei der Alkylierung von Benzol zu Ethylbenzol von
0,31 cm3/g/s gemäß Beispiel 2 festgestellt.
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Von
der getrockneten Probe, die bei 500 °C calciniert worden war (Laborprobe
2), wurden 3,225 g mit 4,06 g Nyacol-Aluminiumsol (20 Gew.-%) und
3 g destilliertem Wasser vermischt. Die Paste wurde 2 Stunden bei
80 °C getrocknet
und sodann unter Einhaltung des folgenden Programms calciniert:
5 °C/min
auf 200 °C, Haltezeit
1 Stunde, 5 °C/min
auf 500 °C,
Haltezeit 6 Stunden. Das erhaltene Produkt enthielt 80 Gew.-% β-Zeolith.
Die Probe wurde gemahlen und auf eine Mesh-Größe von +20/–12 gesiebt. 0,76 g davon wurden
in den Alkylierungsreaktor gegeben. Für die Probe wurde eine Geschwindigkeitskonstante
erster Ordnung bei der Alkylierung von Benzol zu Ethylbenzol von
0,95 cm3/g/s gemäß Beispiel 2 festgestellt.
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Beispiel 2
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Nachstehend
wird das Alkylierungsverfahren, das zum Testen der katalytischen
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Zeolith-Katalysators (Laborprobe
2 von Beispiel 1), eines durch herkömmliche Technik calcinierten
Zeolith-Katalysators (Laborprobe 1 von Beispiel 1) sowie bestimmter
herkömmlicher
Katalysatoren verwendet wurde, beschrieben.
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Die
katalytische Aktivität
des Zeolith-Katalysators wurde bei der Modellreaktion der Alkylierung
von Benzol mit Ethylen unter Bildung von Ethylbenzol (EB) bewertet.
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Beim
Testreaktor handelte es sich um einen Differenz-Drehzirkulationsfestbettreaktor. Die
Testbedingungen sind 300 psig bei 190 °C bei einer Rezirkulationsgeschwindigkeit
von 200 g/min. Das Einsatzmaterial enthält 0,35 Gew.-% in Benzol gelöstes Ethylen
bei einer Zufuhrgeschwindigkeit von 6,0 g pro Minute.
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Die
Katalysatorbeschickung beträgt
1,0000 g mit einer Teilchengröße von 12
bis 20 mesh. Der Katalysator wird etwa 7 Stunden auf normale Weise
mit heißem
Benzol gewaschen (zur Entfernung von Feuchtigkeit), bevor er mit
einer Dosierpumpe gleichmäßig zugeführt wird.
Der Test dauert 7 bis 8 Stunden, wobei alle 30 Minuten Proben für die GC-Analyse
entnommen werden. Die Geschwindigkeitskonstante erster Ordnung wird
zur Angabe der Katalysatoraktivität berechnet.
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Beispiel 3
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Die
in bezug auf die Temperatur programmierte Desorption (TPD) wurde
in einer Mikroreaktor/Massenspektrometer-Anlage (Verbindung eines
Quarz-Mikroreaktors
mit einem Quadrupol-Massenspektrometer (Hiden Analytical HPR-20)
durchgeführt.
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Eine
Probe in Pulverform wurde in einer Menge von 40–44 mg in einen Quarz-Mikroreaktor
gegeben.
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Die
Probe wurde zunächst
in einem Gasgemisch mit einem Gehalt an 5,2 % Sauerstoff in Helium
bei einer Strömungsgeschwindigkeit
von 30 cm3/min unter Erwärmung von 30 °C auf 550 °C und Einhaltung
einer 30-minütigen
Haltezeit bei 550 °C
(TPD) oxidiert. Nach der Oxidationsbehandlung wurde die Probe 20
Minuten in Helium bei 550 °C
gespült,
bevor sie auf 100 °C
abgekühlt
wurde.
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Die
Ammoniakadsorption wurde bei 100 °C
in einem Gasgemisch, das 4–5
% Ammoniak in Helium enthielt, bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 27–30 cm3/min 30 Minuten durchgeführt.
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Die
mit Ammoniak behandelte Probe wurde 45 Minuten in Helium (30 cm3/min) bei 100 °C gespült (ausreichend, um das massenspektroskopische
Ammoniaksignal auf Hintergrundniveau zurückzuführen), bevor mit der Temperatur-Desorption
begonnen wurde.
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Eine
Ammoniak-TPD wurde mit 30 °C/min
von 100 °C
bis 600 °C
durchgeführt.
Es traten zwei getrennte Desorptionsmaximumpeaks auf: einer < 200 °C und der
andere > 300 °C. Die Desorption
unter 300 °C
wird als schwache Säurestelle
bewertet, während
die Desorption bei > 300 °C als starke
Säurestelle
bewertet wird.
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Für Ammoniak
wurden die beiden Massen 16 und 17 verwendet. Das Signal für die Masse
17 wurde zur quantitativen Ammoniakbestimmung verwendet.
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Die
quantitative Bestimmung der Ammoniakdesorption beruhte auf einer
Eichung des Massenspektrometers unter Verwendung von 4–5 % Ammoniak.
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Beispiel 4
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In
Tabelle 1 sind die TPD-Ergebnisse, das AAI-Verhältnis und die katalytische
Aktivität
zusammengestellt. Tabelle 1
Katalysator | *starke
Azidität (mmol/g) | **schwache Azidität | Keb
(cm3/g/s) für die Alkylierung | AAI |
Probe
1 von Beispiel 1 | 0,586 | 0,886 | 0,31 | 0,661 |
Probe
2 von Beispiel 1 | 0,844 | 0,386 | 0,95 | 2,19 |
| | | | |
handelsübliches
beta I | 0,538 | 0,618 | 0,34 | 0,871 |
handelsübliches
beta II-A | 0,626 | 0,578 | 0,38 | 1,08 |
handelsübliches
beta II-B | 0,501 | 0,463 | 0,28 | 1,08 |
handelsübliches
beta II-C | 0,519 | 0,533 | 0,36 | 0,973 |
- * Gesamtmenge des bei Temperaturen von
mehr als 300 °C
während
der TPD desorbierten Ammoniaks
- ** Gesamtmenge des bei Temperaturen unter 300 °C während der
TPD desorbierten Ammoniaks
-
Beispiel 5
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Al-NMR-Spektren
wurden für
einen Satz von Proben, die auf ähnliche
Weise wie in den Beispielen 1 und 2 hergestellt worden waren, gemessen.
Die Peaks bei 55 und 0 ppm können
tetraedrischem Al bzw. oktaedrischem Al zugeschrieben werden. Die
55 ppm Peak-Flächen
(tetraedrisches Al) für
die gemäß dem Stand der
Technik hergestellte Probe und für
die erfindungsgemäße Probe
betrugen 25,3 bzw. 48,4. Die 0 ppm-Peakflächen (oktaedrisch) für die gemäß dem Stand
der Technik hergestellte Probe und für die erfindungsgemäß hergestellte
Probe betrugen 41,9 bzw. 10,1. Die Geschwindigkeitskonstante beträgt für die Aromatenalkylierung
für die
erstgenannte Probe mit 0,23 cm3/g/sec und
für die
letztgenannte Probe 1,71 cm3/g/sec.
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Beispiel 6
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Durch
Quecksilberporosimetrie werden Messungen der Porengrößenverteilung
der Proben von Beispiel 5 vorgenommen. Die gemäß dem Stand der Technik erhaltene
Probe weist einen breiten Bereich der Porengrößenverteilung auf, d. h. einen
Porendurchmesser von 50 bis 50 000 Å. Die erfindungsgemäß erhaltene Probe
zeigt eine sehr enge Porengrößenverteilung,
d. h. mehr als 90 % der Poren liegen im Bereich von 200 bis 800 Å.
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Beispiel 7
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Wie
im vorstehenden Beispiel 1 beschrieben, werden 3,10 g Davison Sylopol-948-Kieselgel-Kügelchen
mit 50 μm
mit einem Gemisch aus 0,63 g Al(NO)3·9H2O und 11,5 g Wasser unter Bildung eines
Si/Al-Verhältnisses
von 30 imprägniert
und bei 120 °C
in Luft bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. 2,50 g dieser Kügelchen
werden mit 1,25 g einer wässrigen,
35 gew.-%-igen Tetrapropylammoniumhydroxidlösung und 1,25 g einer wässrigen
3,68 gew.-%-igen NaNO3-Lösung unter Bildung des folgenden
molaren Oxidverhältnisses
imprägniert:
33,6
SiO2:0,56 Al2O3:1 TPA2O:0,22 Na2O:108 H2O
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Das
Gemisch wird in einen 35 ml fassenden Autoklaven aus rostfreiem
Stahl mit einem 10 ml Teflon-Einsatz gebracht. Nach 25 Stunden bei
158 °C wurde
die ZSM-5-Kristallinität
des Produkts durch XRD-Vergleich zur Referenzprobe zu 25,1 % ermittelt.
Die Gestalt und Größe der Teilchen
des Ausgangsmaterials in Form von Kügelchen mit amorpher Gerüststruktur
wird im Produkt beibehalten. Das Templatmittel (oder organische
Dirigiermittel) wird unter dem in Beispiel 1, Laborprobe 2, angegebenen
Temperaturprofil entfernt.
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Beispiel 8
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Gemäß dem Verfahren
von Beispiel 7 wird ein Mordenit mit einer Lösung unter Bildung des folgenden molaren
Oxidverhältnisses
hergestellt:
5,94 SiO2:0,43 Al2O3:0,09 TEA2O:1 Na2O:16 H2O
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Das
Gemisch wird in einen 35 ml fassenden Autoklaven aus rostfreiem
Stahl mit einem 10 ml-Teflon-Einsatz gegeben. Nach 46 Stunden bei
182 °C wird
durch XRD eine Mordenit-Kristallinität von 75 % festgestellt, wobei
die ursprüngliche
Morphologie erhalten bleibt. Das Templat wird mit einem Temperaturprofil
gemäß den Angaben
in Beispiel 1, Laborprobe 2, entfernt.
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Zahlreiche
Modifikationen und Variationen sind an der vorliegenden Erfindung
im Hinblick auf die vorgenannte Lehre möglich. Somit kann die Erfindung
innerhalb des Umfangs der beigefügten
Ansprüche
auch in einer von der speziellen Beschreibung abweichenden Art und
Weise ausgeübt
werden.