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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Hartlötblechprodukt,
bei dem eine Nickel enthaltende Schicht auf eine Seite einer Mantelschicht
aufgebracht wird, die aus einer Al-Si-Legierung, enthaltend Si in
einem Bereich von 2 bis 18 Gew.-%, hergestellt ist, und wobei das
Hartlötblechprodukt
keine Zink oder Zinn enthaltende Schicht als Bindeschicht zwischen
der Außenseite
der Aluminiummantelschicht oder -schichten und der Nickel enthaltenden
Schicht aufweist. Die Erfindung betrifft auch eine hartgelötete Anordnung,
umfassend wenigstens ein aus dem Hartlötblechprodukt hergestelltes
Bauteil, und ein Verfahren zur Herstellung einer Anordnung von hartgelöteten Bauteilen.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Für die Zwecke
dieser Erfindung wird unter "Hartlötblech" ein Kernblech, zum
Beispiel aus Aluminium oder Aluminiumlegierung verstanden, welches
auf wenigstens einer Seite eine hartlötbare Aluminiumlegierung oder
Lotmaterial aufweist. Typische hartlötbare für eine solche Mantelschicht
verwendbare Aluminiumlegierungen sind die Legierungen der Aluminium
Association (AA)4xxx-Serie, die typischerweise Si in einem Bereich von
2 bis 18 Gew.-% aufweisen. Die hartlötbaren Aluminiumlegierungen können mit
der Kernlegierung auf verschiedene im Stand der Technik bekannte
Art und Weisen verbunden werden, zum Beispiel durch Walzverbinden,
Kaschieren oder Plattieren, oder halbkontinuierliches oder kontinuierliches
Gießen,
und thermisches Spritzen.
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Löten unter
kontrollierter Atmosphäre
("CAB") und Vakuumlöten ("VB") sind die beiden
Hauptverfahren, die zum industriellen Aluminumhartlöten verwendet
werden. Industrielles Vakuumlöten
wurde seit den 1950-er Jahren verwendet, während CAB in den frühen 1980-er
Jahren nach der Einführung
von NOCOLOK (Markenzeichen) Hartlötflussmittel populär wurde.
Vakuumlöten
ist ein im Wesentlichen diskontinuierliches Verfahren und stellt
hohe Ansprüche
an die Reinheit des Materials. Das Aufbrechen der Oxidschicht wird
im Wesentlichen durch das Verdampfen von Magnesium aus der Mantellegierung
bewirkt. Es ist stets mehr Magnesium als notwendig in der Mantellegierung
vorhanden. Das überschüssige Magnesium
kondensiert an kalten Stellen im Ofen und muss regelmäßig entfernt
werden. Die Kapitalinvestition für
geeignete Ausrüstung
ist relativ hoch.
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CAB
erfordert einen zusätzlichen
Verfahrensschritt vor dem Löten,
verglichen mit VB, da ein Hartlötflussmittel
vor dem Löten
aufgebracht werden muss. CAB ist im Wesentlichen ein kontinuierliches
Verfahren, bei dem, wenn ein geeignetes Hartlötflussmittel verwendet wird,
große
Volumen von hartgelöteten
Anordnungen hergestellt werden können.
Das Hartlötflussmittel
löst die
Oxidschicht bei Löttemperatur
auf und ermöglicht
der Mantellegierung somit zu fließen. Wenn das Nocolok-Flussmittel
benutzt wird, muss die Oberfläche gründlich vor
dem Aufbringen des Flussmittels gereinigt werden. Um gute Lötergebnisse
zu erzielen, muss das Hartlötflussmittel
auf der gesamten Ober fläche
der hartgelöteten
Anordnung aufgebracht werden. Dies kann Schwierigkeiten bei gewissen
Arten von Anordnungen auf Grund deren Bauweise auslösen. Zum
Beispiel bei Wärmetauschern
vom Verdampfertyp können
auf Grund deren großen
internen Oberfläche
Probleme auf Grund des schlechten Zugangs zum Inneren auftreten.
Für gute
Hartlötergebnisse
muss das Flussmittel an der Aluminiumoberfläche vor dem Hartlöten anhaften.
Unglücklicherweise
kann das Hartlötflussmittel
nach dem Trocknen leicht durch kleine mechanische Vibrationen abfallen.
Während
des Hartlötzyklusses
werden aggressive Dämpfe
wie HF erzeugt. Dies stellt hohe Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit
der Materialien, die für
den Ofen verwendet werden.
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Idealerweise
sollte ein Material zur Verfügung
stehen, das für
CAB benutzt werden kann, aber nicht die Erfordernisse und Nachteile
der Hartlötflussmittelanwendung
aufweist. Ein solches Material kann an Hersteller von hartgelöteten Anordnungen
geliefert werden und kann direkt nach dem Formen der Anordnungsteile verwendet
werden. Keine zusätzlichen
Arbeitsschritte müssen
durchgeführt
werden, um die Teile mit Hartlötflussmittel
einzustreichen. Derzeit wird nur ein Verfahren für flussmittelfreies Hartlöten im industriellen
Maßstab durchgeführt. Das
Material für
dieses Verfahren kann zum Beispiel ein Standard-Hartlötblech sein,
welches aus einer Kernlegierung der AA3xxx-Serie hergestellt ist,
welche auf beiden Seiten mit einem Mantel aus einer Legierung der
AA4xxx-Serie versehen ist. Bevor das Hartlötblech verwendet werden kann,
muss die Oberfläche
derart modifiziert werden, dass die natürlich vorkommende Oxidschicht
während
des Lötzyklus' nicht stört. Die
Verfahrensweise zum Erzielen eines guten Harttötens ist, eine gewisse Menge
Nickel auf der Oberfläche der
Mantellegierung abzulagern. Wenn dieser richtig aufgebracht ist,
reagiert das Nickel, wahrscheinlich exotherm, mit dem darunter liegenden
Aluminium. Das Nickel kann durch Verwenden einer Abstandsscheibe
aus Nickel zwischen zwei zu verbindenden Teilen aufgebracht werden
oder kann durch Elektroplattieren abgeschieden bzw. abgelagert werden.
Wenn Elektroplattieren verwendet wird, sollte die Adhäsionskraft
des Nickels ausreichend sein, um typischen Formvorgängen zu
widerstehen, die zum Beispiel bei der Herstellung von Wärmetauschern
verwendet werden.
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Die
Verfahren zum Nickelplattieren von Aluminiumhartlötblechen
sind aus jedem der
US Patente
US 3,970,237 ,
US 4,028,200 ,
US 4,388,159 ,
US 4,602,731 und SAE-Artikel Nr. 880446
von B. E. Cheadle und K. F. Dockus bekannt. Gemäß diesen Dokumenten wird Nickel
in Kombination mit Blei aufgebracht. Alternativ kann Kobalt in Kombination
mit Blei aufgebracht werden. Es ist im Stand der Technik bekannt,
dass anstatt von Nickel, Kobalt oder Kombinationen davon auch Eisen
verwendet werden kann. Die Bleizugabe wird verwendet, um die Benetzbarkeit
der Mantellegierung während
des Lötzyklus' zu verbessern. Eine
wichtige Eigenschaft dieser Plattierverfahren ist, dass das Nickel
oder Kobalt vorzugsweise auf den Siliziumteilchen der Aluminiummantellegierung
abgelagert wird. Um ausreichend Nickel oder Kobalt zum Hartlöten auf
der Oberfläche
zu erhalten, sollte die Aluminiummantellegierung eine relativ große Anzahl
an Siliziumteilchen aufweisen, die als Keim für die Nickelablagerung fungieren.
Man nimmt an, dass, um ausreichend Kernbildungsstellen zu erhalten,
vor dem Plattieren ein Teil des Aluminiums, in das Siliziumteilchen
eingebettet sind, durch chemische und/oder mechanische Vorbehandlung
entfernt werden sollte. Man hält
dies für
eine notwendige Bedingung, um eine ausreichende Nickel- und/oder
Kobaltdeckung zu erhalten, die als Keime für die Benetzungswirkung der
Lotlegierung oder Aluminiummantellegierung dienen.
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Die
Verwendung von Blei bei der Herstellung einer geeigneten Nickel-
oder Kobaltschicht auf Hartlötblechen
weist jedoch mehrere Nachteile auf. Die Plattierbäder zum
Elektroplattieren sind relativ komplex, und auf Grund der Anwesenheit
von Blei einschließlich
von Komponenten wie Salze desselben sind diese sehr viel umweltschädlicher
als Plattierbäder
mit ausschließlich
Nickel oder Kobalt enthaltenden Komponenten. Die Verwendung von
Blei zur Herstellung von Produkten wie Automobilprodukten ist unerwünscht und
man rechnet damit, dass es in der sehr nahen Zukunft möglicherweise
sogar ein Verbot von Blei enthaltenden Produkten oder Produkten
geben kann, die über
einen oder mehrere Verfahrensschritte hergestellt wurden, welche
Blei oder Bleikomponenten umfassen.
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Einige
weitere im Stand der Technik enthaltene Offenbarungen über Nickel-Plattieren
sind im Folgenden erwähnt.
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Das
allgemeine Fachbuch von Wernick und Pinner "The Surface Treatment and Finishing
of Aluminium and its Allogs",
5. Auflage, Band 2, Seiten 1023–1071.
Dieses Fachbuch beschreibt allgemein Tauchverfahren zum Plattieren
auf Aluminium.
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FR-A-2,617,868 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen eines Aluminiumproduktes mit einer
hartlötbaren
Oberflächenbeschichtung
aus Zinn oder einer Zinn-Bismuth-Legierung, wobei das Produkt mit
einer Zwischenschicht ausgestattet ist. Diese Zwischenschicht umfasst
eine erste Schicht aus Zink und eine zweite Schicht aus Nickel,
wobei das Nickel durch Elektrolyse aus einem neutralen Elektrolyt
abgelagert wurde. Hier wird das darunter gelegene Aluminium oder
die Aluminiumlegierung nicht in dem darauffolgenden Hartlötvorgang
geschmolzen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Hartlötblechprodukt mit einem Kernblech
und Lotmaterial, das beim Hartlöten
schmelzen soll, bereitzustellen, wobei das Lotmaterial eine Aluminiummantelschicht
aus einer Al-Si-Legierung und eine Nickelschicht auf der Aluminiummantelschicht
umfasst, bei welchen es keine weitere Notwendigkeit für die Zugabe
von Blei zu der Nickel enthaltenden Schicht gibt, um eine gute Hartlötbarkeit
des Hartlötblechproduktes
in eine Anordnung zu erhalten.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Nickel-plattiertes Hartlötblechprodukt
bereitzustellen, welches in einem Vakuumlötverfahren als auch in einem
Lötverfahren
in kontrollierter Atmosphäre
ohne ein Hartlötflussmittel
verwendet werden kann, welches jedoch idealerweise für ein CAB-Verfahren
ohne ein Hartlötflussmittel geeignet
ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen
einer Anordnung von hartgelöteten
Komponenten unter Verwendung des Hartlötblechproduktes der Erfindung
bereitzustellen.
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Gemäß der Erfindung
in einem Aspekt wird ein Hartlötblechprodukt
bereitgestellt, welches ein Kernblech (1) aus einer Aluminiumlegierung
umfasst, eine Aluminiummantelschicht (2), die auf wenigstens
einer Seite des Kernbleches vorhanden ist, und eine Nickel enthaltende
Schicht (3) auf der Außenseite
einer oder beider Mantelschichten (2), und wobei das Hartlöt blechprodukt
frei von einer Zink oder Zinn enthaltenden Schicht als Bindeschicht
zwischen der Außenseite
der Aluminiummantelschicht oder -schichten (2) und der
Nickel enthaltenden Schicht (3) ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Aluminiummantellegierungsschicht umfasst, in Gew.-%: Si
2 bis 18, Mg bis zu 8,0, Zn bis zu 5,0, Cu bis zu 5,0, Mn bis zu
0,30, In bis zu 0,30, Fe bis zu 0,80, Sr bis zu 0,20, wenigstens
ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus: (Bi 0,01 bis 1,0, Pb 0,01 bis 1,0,
Li 0,01 bis 1,0, Sb 0,01 bis 1,0) (vorzugsweise ist der Magnesiumgehalt
in der Mantelschicht nicht höher
als 2,0%, das heißt
Mg ist 0,2 bis 2,0, wenn es im Wesentlichen nur dazu vorhanden ist,
die Benetzungswirkung der Hartlötlegierung
zu fördern),
andere Elemente/Verunreinigungen jeweils bis zu 0,05, insgesamt
bis zu 0,20, Rest Aluminium.
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Die
Erfindung basiert auf der Einsicht, dass die Aluminiummantelschicht
ein oder mehrere Elemente ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Bismuth, Blei, Lithium und Antimon,
jeweils in einem Bereich von 0,01 bis 1,0%, enthalten kann, und
die Kombination von zwei oder drei dieser Elemente vorzugsweise
nicht höher
ist als 1,0%, und das Magnesium in einem Bereich von 0,2 bis 2,0%
vorhanden sein kann. Die Kombination von Magnesium mit einem oder
mehreren weiteren Elementen aus dieser Gruppe übersteigt vorzugsweise nicht
2,5%. Somit kann Magnesium in der Aluminiummantelschicht bis zu
8,0% vorhanden sein, bevorzugte Bereiche sind unten angegeben, um
unter anderem die mechanischen Eigenschaften der Aluminiummantelschicht
zu verbessern, wobei man auch herausgefunden hat, dass Magnesium
in einem Bereich von 0,2 bis 2,0% auch auf ähnliche Weise wie die Elemente
ausgewählt
aus der Gruppe Bismuth, Blei, Lithium und Antimon wirken kann. Vorzugsweise übersteigt
der Magnesium gehalt in der Mantelschicht nicht 2,0%, wenn es im
Wesentlichen nur dazu vorhanden ist, um die Benetzungswirkung der
Hartlötlegierung
in Kombination mit der vorzugsweise bleifreien Nickelschicht zu
fördern.
Weitere Legierungselemente können
zugegeben werden, um bestimmte Eigenschaften der Aluminiumlegierungsmantelschicht
zu verbessern. Im
US Patent Nr. 3,970,237 wird
erwähnt,
dass die Mantelschicht vorzugsweise mit einer Schicht aus Nickel,
Nickel-Blei, Kobalt, Kobalt-Blei oder Kombinationen derselben elektroplattiert
wird. Das so erhaltene Hartlötblechprodukt
ist geeignet für
flussmittelfreies Löten
unter kontrollierten Atmosphärebedingungen.
Man nimmt an, dass die Zugabe von Blei die Benetzbarkeit während des
Hartlötens
verbessert. Gemäß der Erfindung
wurde jedoch überraschenderweise
herausgefunden, dass die Nickel- und/oder Kobaltschicht selbst,
und welche vorzugsweise durch Elektroplattieren aufgebracht wird,
kein Blei als vorgeschriebenen Legierungszusatz umfassen muss. Überraschenderweise
wurde entdeckt, dass gleiche oder sogar bessere Ergebnisse erhalten
werden können, wenn
eines oder mehrere Elemente der Gruppe Bi, Pb, Li und Sb und Mg
in den angegebenen Bereichen der Aluminiummantelschicht selbst zugegeben
wird. Die Zugabe von einem oder mehreren dieser Legierungselemente
zu der Mantelschicht hat den Vorteil, dass die Zusammensetzung des
Plattierbades weniger komplex wird, welches ein großer Vorteil
in sich selbst darstellt, während
die Zugabe der Legierungselemente zum Mantelmaterial (engl. „cladding") bei der Herstellung
der Mantelschicht sehr einfach ist. Auch die Verwendung von umweltschädlichen
Bleikomponenten wie bleibasierten Salzen wurde überwunden. Demzufolge kann
die aufgebrachte Nickelschicht im Wesentlichen aus Nickel und unvermeidbaren
Verunreinigungen bestehen. Aus einem operativen Blickpunkt ist Bismuth
das am stärksten
bevorzugte Legierungselement der Aluminiummantel schicht. Ferner
wurde herausgefunden, dass das Element Bismuth das am stärkten bevorzugte
Legierungselement zum Fördern
der Benetzbarkeit ist und daher weniger von diesem Element benötigt wird,
um die gleiche Wirkung zu erzielen, im Vergleich zur Bleizugabe
in die Nickel- und/oder Kobaltschicht. Obgleich Blei als Legierungselement
in der Mantelschicht in dem angegebenen Bereich zu der gewünschten
Wirkung führt,
wird die Zugabe dieses Elements vorzugsweise vermieden, da es von
einem Umweltstandpunkt her ein unerwünschtes Element ist.
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Einige
Dokumente im Stand der Technik, welche eines oder mehrere Elemente
aus dieser Gruppe beschreiben, wenn auch in einem unterschiedlichen
Kontext, sind:
US Patent Nr.
5,422,191 offenbart ein Hartlötverbundblech umfassend eine
Lithium enthaltende Lotlegierungsummantelung auf dem Aluminium-Siliziumkernmaterial.
Das Lithium ist im Bereich von 0,01 bis 0,30%, und Magnesium überschreitet
nicht 0,05%. Das Hartlötverbundblech
kann entweder in einem Vakuumlötverfahren
oder in einem Lötverfahren
unter kontrollierter Atmosphäre
verwendet werden. Falls die Lotlegierung in einem CAB-Verfahren verwendet
werden soll, wird ein Hartlötflussmittel
verwendet, beispielsweise das wohlbekannte NOCOLOK (Markenzeichen).
Ferner wird die Verwendung einer Nickel enthaltenden Schicht nicht
erwähnt.
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US Patent 5,069,980 offenbart
eine ummantelte Aluminiumlegierung für Vakuumhartlöten. Das
Mantelmaterial soll auf beiden Seiten eines Kernbleches verwendet
werden. Es enthält
6 bis 14% Silizium, 0 bis 0,6% Magnesium, Rest Aluminium und zusätzlich können wenigstens
eines der folgenden Elemente auch in die Mantellegierung aufgenommen
werden, um seine Korrosi onsbeständigkeit
zu verbessern: Pb, Sn, Ni, Cu, Zn, Be, Li und Ge. Die Rollen dieser
Additive in der Mantellegierung werden gleichgesetzt, insoweit als
ihre die Korrosionsbeständigkeit
verbessernde Wirkung betroffen ist.
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US Patent Nr. 4,721,653 offenbart
ein Hartlötblechprodukt
mit einem Kernblech, welches auf einer oder beiden Seiten eine Hartlötlegierung,
bestehend im Wesentlichen aus 11 bis 13 Gew.-% Silizium, 1,0 bis 2,0
Gew.-% Mg, und Rest Aluminium, aufweist. Diese Magnesium enthaltende
Mantelschicht wird ausschließlich
in einem Vakuumhartlötverfahren
verwendet, und die Verwendung einer Nickel enthaltenden Schicht
wird nicht erwähnt.
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Die
Französische
Anmeldung Nr.
FR-2354171 offenbart
ein Aluminiumhartlötblechprodukt
mit einer Mantelschicht umfassend, in Gew.-%, 7 bis 14% Silizium,
0,02 bis 2% Magnesium, 0,05 bis 0,3% Blei, höchstens 0,6% Eisen, höchstens
0,3% Mn, Rest Aluminium und Verunreinigungen. Diese Magnesium enthaltende Mantelschicht
wird ausschließlich
in einem Vakuumhartlötverfahren
verwendet, und die Verwendung einer Nickel enthaltenden Schicht
wird nicht erwähnt.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Nr.
EP-0227261 offenbart
eine Kernlegierung zur Verwendung in einem Hartlötblechprodukt. Das Hartlötblechprodukt
soll in einem Vakuumhartlötverfahren
verwendet werden. Die Aluminiumkernlegierung enthält Vanadium
im Bereich von 0,02 bis 0,4 Gew.-% zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit
der Legierung.
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Die
Nickel enthaltende Schicht ist vorzugsweise eine elektroplattierte
Schicht. Vorzugsweise weist die Nickel enthaltende Schicht in dem
Hartlötblechprodukt
eine Dicke von bis zu 2,0 μm,
vorzugsweise bis zu 1,0 μm,
und am stärksten
bevorzugt bis zu 0,5 μm
auf. Eine Beschichtungsdicke von mehr als 2,0 μm erfordert eine verlängerte Behandlungszeit
zum Plattieren und kann zu Faltenbildung des geschmolzenen Lotmaterials während des
Lötens
führen.
Eine bevorzugte minimale Dicke für
diese Nickel enthaltende Schicht ist 0,3 μm. Vorzugsweise ist die Nickel
enthaltende Schicht im Wesentlichen bleifrei und stärker bevorzugt
auch Bismuth-frei. Andere Techniken wie Walzverbinden, stromloses
Plattieren, thermisches Spritzen, chemisches Gasphasenabscheiden
und physikalisches Gasphasenabscheiden oder andere Techniken zum
Aufbringen von Metallen oder Metalllegierungen aus einem Gas oder
einer Gasphase können
verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
des Hartlötblechproduktes
weist jede Aluminiummantelschicht eine Dicke in einem Bereich von
etwa 2 bis 20% der Gesamtdicke der Gesamthartlötblechproduktdicke auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung
hat der Bismuth-Zuatz in der Aluminiummantelschicht einen oberen
Grenzwert von 0,5%. Ein geeigneter unterer Grenzwert für den Bismuth-Zusatz
ist 0,01% und stärker
bevorzugt 0,05%.
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In
einer Ausführungsform
des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung
hat der Lithium-Zusatz in der Aluminiummantelschicht einen oberen
Grenzwert von 0,5%. Ein geeigneter Bereich für den Lithium-Zusatz ist 0,01
bis 0,3%.
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In
einer Ausführungsform
des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung
hat der Antimon-Zusatz in der Aluminiummantellegierung eine obere
Grenze von 0,5%. Ein geeigneter Bereich für den Antimon-Zusatz ist 0,01
bis 0,3%.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Aluminiummantelschicht, in Gew.-%, Si in einem Bereich
2 bis 18%, und vorzugsweise 7 bis 18%, als Legierungselement und
ferner Magnesium in einem Bereich von bis zu 8,0%, und vorzugsweise
bis zu 5,0%. Vorzugsweise liegt Magnesium in einem Bereich von 0,2
bis 5,0%, und stärker
bevorzugt von 0,5 bis 2,5%. Weitere Legierungselemente können in
geeigneten Bereichen zugegeben werden. Es hat sich herausgestellt,
dass bei der Verwendung des Hartlötblechproduktes in einem Lötzyklus die
Anwesenheit von Magnesium in der Aluminiummantelschicht keine negativen
Auswirkungen während
des Hartlötens
hat. Dies ist eine bedeutende Verbesserung gegenüber bekannten Nickel-plattierten
Hartlötblechprodukten.
Es erlaubt die Gestaltung von Mantelschichten, die zu der Festigkeit
des gesamten Hartlötblechproduktes
beitragen können,
oder alternativ können
die Hartlötblechprodukte
dünnere
Mantelschichten aufweisen. Ferner erlaubt es, dass Magnesium enthaltende
Hartlötbleche
sowohl beim Vakuumhartlöten
als auch flussmittelfreiem Löten
unter kontrollierter Atmosphäre
verwendet werden können.
Die letztere Möglichkeit
hat viele wirtschaftliche und technische Vorteile. Außerdem wurde
entdeckt, dass auf Grund der Zugabe von sowohl Bismuth als auch
Magnesium als Legierungselemente der Bedarf für die Zugabe von benetzungs-
oder bindungsfördernden
Legierungselementen zu der darauffolgend aufgebrachten Nickelschicht überwunden werden
kann. Das Hartlötblechprodukt
gemäß der Erfindung
kann einfach in existierenden industriellen Hartlötstraßen verwendet
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die Aluminiummantelschicht, in Gew.-%, Si in einem Bereich
von 2 bis 18%, und vorzugsweise 7 bis 18%, als Legierungselement,
und ferner Zink in einem Bereich bis zu 5,0%. Vorzugsweise liegt
Zink in dem Bereich von 0,5 bis 3%. Weitere Legierungselemente wie
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, Mg, In und Cu können weiter
in geeigneten Bereichen zugegeben werden. Gemäß der Erfindung hat sich herausgestellt,
dass die Anwesenheit von Zink im Mantel bei der Verwendung dieses
Hartlötblechproduktes
keine nachteiligen Effekte während
des Hartlötens
hat. Dies wird als eine bedeutende Verbesserung gegenüber bekannten
Hartlötblechprodukten
angesehen. Es erlaubt die Schaffung eines Mantels, welcher zur Festigkeit
des gesamten Hartlötblechproduktes
beitragen kann. Ferner kann das Hartlötblechprodukt, bei dem der
Mantel Zink als absichtlich zugegebenes Legierungselement enthält, sowohl beim
Vakuumlöten
als auch beim flussmittelfreien Löten unter kontrollierter Atmosphäre verwendet
werden, wobei beide Verfahren in einem industriellen Maßstab verwendet
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Aluminiummantelschicht, in Gew.-%, Si in einem Bereich
von 2 bis 18%, und vorzugsweise 7 bis 18%, als Legierungselement,
und ferner Kupfer in einem Bereich von bis zu 5,0%. Vorzugsweise
liegt Kupfer in dem Bereich von 3,2 bis 4,5%. Weitere Legierungselemente
wie zum Beispiel, jedoch nicht beschränkt auf, Mg, In und Zn können in
geeigneten Bereichen zugegeben werden. Gemäß der Erfindung hat man herausgefunden,
dass, wenn dieses Hartlötblechprodukt
in einem Hartlötzyklus verwendet
wird, die Anwesenheit von Kupfer in dem Mantel keine schädlichen
Wirkungen während
des Hartlötens
hat. Dies ist eine bedeutende Verbesserung gegenüber bekannten Hartlötblechprodukten.
Es erlaubt die Schaffung einer Aluminiummantelschicht, die zu der
Festigkeit des gesamten Hartlötblechproduktes
beitragen kann. Ferner kann das Hartlötblechprodukt, bei dem die
Aluminiumummantelung Kupfer als absichtlich beigefügtes Legierungselement
enthält,
sowohl beim Vakuumhartlöten
als auch beim flussmittelfreien Loten unter kontrollierter Atmosphäre verwendet
werden, wobei beide Verfahren in einem industriellen Maßstab durchgeführt werden.
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In
allen Ausführungsformen
der Aluminiummantelschicht kann Indium in einem Bereich von bis
zu 0,30% als Legierungselement vorhanden sein, um ein stärker elektronegatives
Korrosionspotenzial der Mantellegierung im Vergleich zu der Aluminiumkernlegierung
zu erreichen. Man hat herausgefunden, dass Indium sehr viel effektiver
zur Verringerung des Korrosionspotenzials der Legierung ist als
Zink-Zusätze.
Typischerweise ist 0,1% Indium genauso wirkungsvoll wie 2,5% Zink.
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In
allen Ausführungsformen
der Aluminiummantelschicht kann Mangan in der Aluminiummantelschicht als
Verunreinigungselement in einem Bereich von bis zu 0,30% vorhanden
sein, und ist vorzugsweise nur bis zu 0,10% vorhanden, und stärker bevorzugt
bis zu 0,05%.
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In
allen Ausführungsformen
der Aluminiummantelschicht kann Eisen in der Mantelschicht als ein
typisches Verunreinigungselement in Aluminiumlegierungen in einem
Bereich von bis zu 0,8%, und vorzugsweise in einem Bereich von bis
zu 0,04% vorhanden sein.
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In
allen Ausführungsformen
der Aluminiummantelschicht kann Strontium in einem Bereich von bis
zu 0,20% zugegeben werden, um das in der Aluminiummantelschicht
vorhandene Silizium während
der Verfestigung zu verändern,
wenn die Aluminiummantellegierung gegossen wird, und während des
Hartlötens.
Eine stärker
bevorzugte Obergrenze für
den Strontium-Zusatz ist bis zu 0,05%.
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In
einer Ausführungsform
des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung
ist das Kernblech eine Aluminiumlegierung umfassend Magnesium in
einem Bereich von bis zu 8,0%. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist Magnesium in einem Bereich von 0,5 bis 5,0%. Weitere Legierungselemente
können
in geeigneten Bereichen zugegeben werden. Man hat herausgefunden,
dass, wenn das Hartlötblechprodukt
der Erfindung verwendet wird, die Anwesenheit von Magnesium in der
Mantelschicht keine schädlichen
Auswirkungen während
des Hartlötens
hat. Dies wird als eine bedeutende Verbesserung gegenüber den
bekannten Nickelplattierten Hartlötblechen angesehen. Die Diffusion
von Magnesium vom Kern in den Mantel während der Herstellung des Hartlötblechproduktes
selbst und seine Anwendung in einem darauf folgenden Hartlötverfahren scheint
keine negativen Auswirkungen auf die Hartlötbarkeit des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung zu
haben. Dies erlaubt die Schaffung von hochfesten Hartlötblechprodukten
mit einem Aluminiumkernblech mit Magnesium in dem angegebenen Bereich
als ein wichtiges festigkeitsförderndes
Element. Das Hartlötblechprodukt
kann sowohl beim Vakuumhartlöten
als auch beim flussmittelfreien Löten unter kontrollierter Atmosphäre verwendet
werden, wobei beide Vorgänge
extensiv auch in industriellem Maßstab verwendet werden.
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Bei
dem Hartlötblechprodukt
gemäß der Erfindung
kann das Kernblech mit der Aluminiummantelschicht über eine
oder mehrere Zwischenschicht(en) gekoppelt werden. Die Vorteile
einer sol chen Zwischenschicht oder Zwischenschichten wurden zum
Beispiel im
US Patent Nr. 2,821,014 beschrieben,
deren Inhalt hiermit in diese Anmeldung aufgenommen wird.
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Die
Erfindung stellt ferner eine hartgelötete Anordnung umfassend wenigstens
ein Bauteil aus einem gemäß der oben
beschriebenen Erfindung hergestellten Hartlötblechprodukt bereit.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
einer hartgelöteten Anordnung
unter Verwendung von einem oder mehreren Hartlötblechprodukten gemäß der Erfindung
bereitgestellt, welche die aufeinander folgenden Verfahrensschritte
umfasst:
- (a) Formen der Bauteile, von denen
wenigstens eines aus einem Hartlötblechprodukt
der oben beschriebenen Erfindung hergestellt ist;
- (b) Anordnen der Bauteile zu einer Anordnung;
- (c) Hartlöten
der Anordnung unter Vakuum oder unter einer inerten Atmosphäre ohne
Hartlötflussmittel
bei erhöhter
Temperatur über
einen Zeitraum, der ausreichend lang ist, um die Lotlegierung zu
schmelzen und zu verteilen, wobei die Lotlegierung von wenigstens
der Aluminiummantellegierung (2) gemäß der Erfindung und der Ni-Schicht
(3) gebildet ist;
- (d) Abkühlen
der hartgelöteten
Anordnung. Die Abkühlungsrate
kann in dem Bereich von typischen Hartlötofen-Abkühlraten liegen. Typische Abkühlraten
sind Abkühlraten
von wenigs tens 10°C/min
oder mehr, typischerweise 40°C/min
oder mehr.
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In
Abhängigkeit
von der Aluminiumlegierung des Kernbleches kann das Verfahren ferner
den weiteren Verfahrensschritt (e) des Auslagerns der hartgelöteten und
abgekühlten
Anordnung einschließen,
um die mechanischen und/oder Korrosionseigenschaften der erhaltenen
Anordnung zu optimieren. Man hat herausgefunden, dass die Verwendung
des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung
zu einer um etwa 10°C
niedrigeren Hartlöttemperatur
führt.
Diese verringerte Hartlöttemperatur
erlaubt eine signifikante Verringerung der Bearbeitungszeit für einen
gesamten Hartlötzyklus
in industriellem Maßstab,
typischerweise wurde eine Zeitverringerung von 20% oder mehr entdeckt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Verwendung
der Aluminiummantelschicht wie oben und ferner an anderer Stelle
in der vorliegenden Beschreibung beschrieben, in einem Hartlötblechprodukt
bereitgestellt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Verwendung
der Aluminiummantellegierung wie oben und ferner an anderer Stelle
in der vorliegenden Beschreibung beschrieben, in einem Hartlötblechprodukt
in einem Verfahren zur Herstellung einer hartgelöteten Anordnung in einem Lötverfahren unter
inerter Atmosphäre
(CAB) in Abwesenheit eines Hartlötflussmittels
bereitgestellt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nun durch mehrere nicht-beschränkende Beispiele und in Bezug
auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 ein
schematischer Längsschnitt
ist, der die Struktur des Hartlötblechproduktes
gemäß dem Stand
der Technik zeigt;
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2 ein
schematischer Längsschnitt
ist, der die Struktur des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung
zeigt;
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3 ein
schematischer Längsschnitt
ist, der die Struktur des Hartlötblechproduktes
gemäß der Erfindung
zeigt.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen
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1 zeigt
schematisch Hartlötblech
gemäß dem Stand
der Technik, wie er durch ein Verfahren gemäß zum Beispiel
US Patent Nr. 3,970,237 erhalten werden
würde.
Das Hartlötblechprodukt
besteht aus einem Kernblech
1, welches auf einer oder beiden
Seiten mit einer Aluminiummantelschicht
5, umfassend eine Al-Si-Legierung,
ummantelt ist. Auf der Mantelschicht
5 ist eine dünne Nickel-Bleischicht
3 mittels
Elektroplattieren aufgebracht.
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2 zeigt
schematisch Hartlötblech
gemäß der vorliegenden
Erfindung, bei dem zwischen der Mantelschicht 2 umfassend
eine Al-Si-Bi-Legierung und der Nickelschicht 3, die Vorteile
desselben sind oben angegeben. In 2 ist die
Schicht 3 nur auf einer Seite des Hartlötblechs gezeigt, es wird dem
Fach mann jedoch sofort offensichtlich sein, dass diese auch auf
beiden Seiten des Hartlötblechproduktes
aufgebracht sein kann. Die Zusammensetzung der verschiedenen Schichten
und deren Vorteile wurden oben beschrieben.
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3 zeigt
schematisch ein weiteres Hartlötblech
gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche die Schichten der 2 und ferner
eine Zwischenschicht 4 zwischen dem Kernblech 1 und
der Aluminiummantelschicht 2 auf beiden Seiten aufweist.
In 3 ist die Schicht 3 nur auf einer Seite
des Hartlötblechproduktes gezeigt,
es wird für
den Fachmann jedoch sofort offensichtlich sein, dass diese auch
auf beiden Seiten des Hartlötblechproduktes
aufgebracht sein kann. Zusätzlich
kann die Zwischenschicht 4 auch auf einer Seite des Hartlötblechproduktes
aufgebracht sein. Die mögliche
Zusammensetzung der verschiedenen Schichten und deren Vorteile wurden
oben beschrieben.
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Beispiel
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In
einem Labormaßstab
wurden zum Testen Aluminiumhartlötblechprodukte
aus einer Kernlegierung der Aluminium Association (AA)3003-Serie
hergestellt, die auf einer Seite mittels Walzverbinden mit Aluminiummantellegierungen
der AA4000-Serie mit vier verschiedenen Zusammensetzungen (siehe
Tabelle 1) ummantelt waren, mit einer Gesamtdicke von 0,5 mm und
einer Dicke der Mantelschicht von etwa 50 μm, und wie in Tabelle 2 dargestellt
behandelt.
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Die
Behandlung bestand aus den folgenden aufeinander folgenden Verfahrensschritten:
- – Reinigen
durch Eintauchen für
180 sec. in ChemTec 30014 (ein kommerziell erhältlicher Entfetter und basischer Ätzreiniger),
gefolgt von Spülen;
- – Basisches Ätzen für 20 sec.
in ChemTec 30203 (ein kommerziell erhältlicher basischer Ätzreiniger)
bei Umgebungstemperatur, gefolgt von Spülen;
- – Wahlweise
Entschmutzen für
4 sec. in einem säurehaltigen
oxidierenden Bad, typischerweise 20 bis 50 Vol.% Salpetersäure, umfassend
ChemTec 11093 (ein kommerziell erhältlicher Beiz-Aktivator) bei
Umgebungstemperatur, gefolgt von Spülen;
- – Nickel-Elektroplattieren,
und Spülen.
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Für das Nickel-Elektroplattieren
wurde ein basisches Bad ohne irgendwelches Blei oder Bismuth verwendet,
welches in Tabelle 2 mit "L-" bezeichnet ist.
Das Blei- und Bismuth-freie basische Bad umfasste 50 g/l Nickelsulfat:,
50 g/l Nickelchlorid, 30 g/l Natriumcitrat und 75 ml/l Amoniumhydroxid
(30%). Die Plattierbedingungen bei 26°C waren dergestalt, dass eine
Plattierzeit von 50 sec. bei einer Stromdichte von 3 A/dm2 zu einer Nickel-plattierten Schicht von
0,5 μm Dichte
führte.
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Die
Hartlötbarkeit
wurde wie folgt beurteilt. In einem Labor-Testmaßstab wurden Hartlöttests in
einem kleinen Quarzofen durchgeführt.
Kleine Abschnitte von 25 mm × 25
mm wurden aus den Nickel-plattierten Blechen ausgeschnitten. Ein
schmaler Streifen einer AA3003-Legierung mit den Abmessungen 30
mm × 7
mm x 1 mm wurde in der Mitte in einem Winkel von 45° gebogen
und auf die Abschnitte gelegt. Der Streifen auf den Ab schnittsproben
wurde unter fließendem
Stickstoff erhitzt, mit einer Erwärmung in etwa 10 Minuten von Raumtemperatur
auf 580°C,
Verweilzeit bei 580°C
von 1 Minute, Abkühlen
von 580°C
auf Raumtemperatur. Der Hartlötvorgang
wurde hinsichtlich der möglichen
Bildung von Falten, Kapillarvertiefung und Kehlnahtbildung beurteilt.
Eine Gesamtbeurteilung wurde abgegeben, wobei (–) = schlechte Lötbarkeit,
(–1±) = ausreichende
Lötbarkeit,
(+) = gute Lötbarkeit,
und (+) = hervorragende Lötbarkeit.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Die
Ergebnisse der Mantelschicht Nr. 2 zeigen, dass die Zugabe von Bismuth
zur Ummantelung zu einer hervorragenden Hartlötbarkeit führt. Folglich kann die Zugabe
von Blei und/oder Bismuth direkt auf die Nickelschicht gemäß der Erfindung
unterbleiben. Die Ergebnisse der Mantelschicht Nr. 3 zeigen, dass
die Zugabe von Bismuth zur Aluminiumummantelung in Kombination mit
Magnesium immer noch zu einer hervorragenden Hartlötbarkeit
führt.
Die Ergebnisse der Mantelschicht Nr. 4 zeigen, dass die Zugabe von
Bismuth zur Aluminiumummantelung in Kombination mit Zink immer noch
zu einer hervorragenden Haltlötbarkeit
führt. Wenn
jedoch weder Bismuth noch Blei in der Mantelschicht vorhanden ist,
noch Blei in der Nickelschicht anwesend ist, führt dies zu einer schlechten
Hartlötbarkeit
(siehe Mantellegierung Nr. 1). Tabelle 1 Zusammensetzung der Mantellegierung,
in Gew.-%, Rest Aluminium und unvermeidbare Verunreinigungen.
| Legierung | Si | Fe | Cu | Mn | Mg | Zn | Ti | Bi |
| 1 | 10,0 | 0,3 | < 0,01 | < 0,02 | < 0,02 | < 0,02 | 0,003 | – |
| 2 | 9,9 | 0,2 | < 0,01 | < 0,02 | < 0,02 | < 0,02 | 0,003 | 0,09 |
| 3 | 9,6 | 0,25 | < 0,01 | < 0,02 | 1,35 | < 0,02 | 0,003 | 0,13 |
| 4 | 7,6 | 0,35 | < 0,01 | < 0,02 | < 0,02 | 1,02 | 0,003 | 0,11 |
Tabelle 2 Verwendete Vorbehandlung und Testergebnisse.
| Mantellegierung
Nr. | Reinigen | Ätzen | Entschmutz. | Ni-Plattieren | Hartötbarkeit |
| 1 | Ja | Ja | Ja | L | – |
| 1 | Ja | Ja | Nein | L | – |
| 2/3/4 | Ja | Ja | Ja | L | + |