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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Hartlötprodukt, beispielsweise ein
Hartlötblechprodukt,
umfassend eine Aluminiumschicht aus einer Aluminiumlegierung mit
Silizium in einer Menge im Bereich von 4 bis 14 Gew.-%, und eine
weitere Schicht mit Nickel auf der Außenfläche der AlSi-Legierungsschicht,
wobei die Aluminiumschicht und alle dazu äußeren Schichten zusammen ein
Metalllot für
einen Hartlötvorgang
bilden. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Hartlötprodukts,
sowie eine hartgelötete
Anordnung, die wenigstens ein aus diesem Hartlötprodukt bestehendes Bauteil
enthält.
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Aluminium
und Aluminiumlegierungen können
durch eine Vielzahl verschiedener Hartlöt- und (Weich)Lötverfahren
verbunden werden. Beim Hartlöten
wird per Definition ein Metalllot oder eine Legierung mit einem
Liquidus über
450°C und
unter dem Solidus des Basismetalls verwendet. Hartlöten unterscheidet sich
vom Weichlöten
durch den Schmelzpunkt des Metalllots: ein Weichlot schmilzt unterhalb
von 450°C. Weichlötvorgänge betreffen
nicht das Gebiet der vorliegenden Erfindung.
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Hartlötprodukte
und insbesondere Hartlötblechprodukte
finden vielfach Anwendung in Wärmetauschern
und anderen ähnlichen Geräten. Herkömmliche
Hartlötblechprodukte
haben ein Kern- oder
ein Basisblech, typischerweise eine Aluminiumlegierung aus der Aluminium
Association („AA")3xxx-Serie, wobei
auf wenigstens einer Seite des Kernblechs eine Aluminiumplattierschicht
vorhanden ist, wobei die Aluminiumplattierschicht aus einer Legierung
der AA4xxx-Serie besteht, die Silizium in einer Menge im Bereich
von 4 bis 14 Gew.-% enthält,
und vorzugsweise im Bereich von 7 bis 14 Gew.-%. Die Aluminiumplattierschicht
kann mit der Kern- oder Basislegierung auf vielfache, im Stand der
Technik bekannte Art gekoppelt sein, zum Beispiel durch Walzverbinden,
Plattieren, Explosionsplattieren, thermisches Spritzbilden, oder
halbkontinuierliche oder kontinuierliche Gießverfahren.
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Hartlöten unter
kontrollierter Atmosphäre
(„CAB") und Vakuumhartlöten („VB") sind die beiden
Hauptverfahren, die zum Aluminiumhartlöten auf industrieller Ebene
verwendet werden. Industrielles Vakuumhartlöten gibt es seit den 50er Jahren,
während
CAB erst in den frühen
80er Jahren nach der Einführung
des NOCOLOK (Warenzeichen) Hartlötflussmittels
populär
wurde. Vakuumhartlöten
ist ein im Wesentlichen diskontinuierlicher Vorgang und stellt hohe
Anforderungen an die Reinheit des Materials. Der Bruch der vorhandenen Aluminiumoxidschicht
entsteht hauptsächlich
durch Verdampfen von Magnesium von der Plattierlegierung. Im Ofen
befindet sich immer mehr Magnesium als nötig. Das überschüssige Magnesium kondensiert
auf den kalten Stellen im Ofen und muss häufig entfernt werden. Die Investitionen
für eine
geeignete Ausstattung sind relativ hoch.
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CAB
erfordert im Vergleich zu VB einen zusätzlichen Verfahrensschritt
vor dem Hartlöten,
weil ein Hartlötflussmittel
vor dem Hartlöten
aufgebracht werden muss. Ein in Hartlötaluminiumlegierungen verwendetes
Hartlötflussmittel
besteht gewöhnlich
aus Mischungen aus Alkalierdchloriden und -fluoriden, die manchmal Aluminiumfluorid
oder -kryolit enthalten. CAB ist im Wesentlichen ein kontinuierliches
Verfahren, bei dem, wenn das geeignete Hartlötflussmittel verwendet wird,
große
Volumina an hartgelöteten
Anordnungen hergestellt werden können.
Das Hartlötflussmittel
löst die
Oxidschicht bei Hartlöttemperatur,
so dass die Plattierlegierung richtig fließen kann. Wird das NOCOLOK
Flussmittel verwendet, muss die Oberfläche vor dem Aufbringen des
Flussmittels gründlich
gereinigt werden. Um gute Hartlötergebnisse
zu erzielen, muss das Hartlötflussmittel
auf die gesamte Oberfläche
der hartgelöteten
Anordnung aufgebracht werden. Dies kann zu Schwierigkeiten bei bestimmten
Anordnungsarten aufgrund deren Designs führen. Weil Verdampfungswärmetauscher
eine große
Innenfläche
haben, können
zum Beispiel Probleme aufgrund des schlechten Zugangs zum Inneren
entstehen. Um gute Hartlötresultate
zu erzielen, muss das Flussmittel vor dem Hartlöten an der Aluminiumfläche haften.
Unglücklicherweise
können
die Hartlötflussmittel
nach dem Trocknen aufgrund von geringen mechanischen Vibrationen
abfallen. Während
des Hartlötzyklusses
werden korrosive Dämpfe
wie HF gebildet. Dies stellt hohe Anforderungen an die Korrosionsbeständigkeit
der Stoffe, die für
den Ofen verwendet werden.
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Idealerweise
sollte ein Material zur Verfügung
stehen, das für
CAB verwendet werden kann, jedoch nicht die Erfordernisse und Mängel der
bekannten Hartlötflussmittelanwendung
aufweist. Ein solches Material kann an den Hersteller von hartgelöteten Anordnungen
geliefert werden und ist unmittelbar nach dem Bilden der Anordnungsbauteile
gebrauchsfertig. Es müssen
keine zusätzlichen
Hartlötflussmittelvorgänge ausgeführt werden.
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Gegenwärtig wird
nur ein Verfahren zum flussmittelfreien Hartlöten in industriellem Maßstab angewandt.
Das Material für
dieses Verfahren kann beispielsweise ein Standardhartlötblech sein,
bestehend aus einer Kernlegierung der AA3xxx-Serie, die auf einer
oder beiden Seiten mit einer Plattierung aus einer Legierung der
AA4xxx-Serie beschichtet ist. Bevor das Hartlötblech benutzt werden kann,
muss die Oberfläche
so verändert
werden, dass die natürlich
auftretende Aluminiumoxidschicht während des Hartlötzyklusses
nicht stört.
Das Verfahren, wodurch gutes Hartlöten erreicht werden kann, besteht
darin, eine bestimmte Menge Nickel auf der Oberfläche der
Plattierlegierung abzulagern. Sofern richtig aufgetragen, reagiert
das Nickel, wahrscheinlich exotherm, mit dem darunterliegenden Aluminium.
Beim Elektroplattieren sollte die Haftung des Nickels ausreichen,
um typischen Formgebungsvorgängen
standzuhalten, zu denen es beispielsweise bei der Herstellung von
Wärmetauschern
kommt.
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Verfahren
zum Nickelplattieren in alkalischer Lösung eines Aluminiumhartlötblechs
sind aus der US-A-3,970,237, US-A-4,028,200 und US-A-4,164,454 bekannt.
Laut diesen Dokumenten werden Nickel und Kobalt, oder Kombinationen
hiervon, am vorteilhaftesten in Kombination mit Blei aufgetragen.
Blei wird zugegeben, um die Benetzbarkeit der Aluminiumplattierung
während
des Hartlötzyklusses
zu verbessern. Ein wichtiges Merkmal dieser Plattierungsverfahren
ist, dass das Nickel vorzugsweise auf die Siliziumteilchen der Aluminiumplattierlegierung
aufgetragen wird. Um ausreichend Nickel zum Hartlöten zu erhalten,
sollte die Oberfläche
der Aluminiumplattierlegierung eine relativ große Anzahl an Siliziumteilchen
enthalten, die als Kerne für die
Nickelauftragung dienen. Man glaubt, dass, zur Schaffung von genügend Kernbildungsstellen, ein
Teil des Aluminiums, in dem die Siliziumteilchen eingebettet sind,
vor dem Beizen durch chemische und/oder mechanische Vorbehandlung
entfernt werden sollte. Man glaubt, dies sei eine notwendige Voraussetzung
dafür,
dass eine hinreichende Siliziumabdeckung erzielt wird, um als Kerne
für den
Plattierungsvorgang der Hartlöt-
oder der Plattierungslegierung zu dienen. Mikroskopisch gesehen
ist die Oberfläche
der Si-enthaltenden Ummantelung des Hartlötblechs mit Nickel-Blei-Kügelchen
bedeckt. Die Verwendung von Blei zur Herstellung einer geeigneten
Nickel- und/oder Kobaltschicht auf dem Hartlötblech hat mehrere Nachteile.
Die Verwendung von Blei zur Herstellung von Produkten, beispielsweise
Fahrzeugprodukte, ist unerwünscht
und es ist vorstellbar, dass es in naher Zukunft sogar ein Verbot
für bleihaltige
Produkte oder für
Produkte geben könnte,
die über einen
oder mehrere zwischengeschaltete Verarbeitungsschritte, die Blei
oder auf Blei basierende Bestandteile enthalten, hergestellt werden.
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Die
internationale PCT-Anmeldung Nr. WO-00/71784, J.N. Mooij et al.,
auf die hier vollumfänglich
Bezug genommen wird, offenbart ein Hartlötblechprodukt und ein Verfahren
zu dessen Herstellung. In dem Hartlötblechprodukt befindet sich
eine sehr dünne
Bindeschicht, vorzugsweise durch Plattieren aufgebracht, die Zink
oder Zinn zwischen der AlSi-Legierungsplattierschicht und der Nickelschicht
aufweist, um die Haftung der Nickelschicht zu verbessern. Die Zugabe
von Blei zur Nickelschicht ist durch die Zugabe von Wismut ersetzt worden,
während
die hervorragenden Hartlötbarkeitsmerkmale
des Hartlötblechprodukts
beibehalten werden.
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Ein
Nachteil der bekannten Hartlötblechprodukte
mit einer Nickel enthaltenden Schicht besteht in der beschränkten Korrosionsdauer
des hartgelöteten
Produkts in einem SWAAT-Test gemäß ASTM G-85.
Korrosionszeiträume
ohne Perforierungen liegen typischerweise im Bereich von 4 Tagen
und schränken
somit mögliche
interessante Anwendungen des Hartlötprodukts ein. Bei einigen
Anwendungen des bekannten nickelbeschichteten Hartlötblechs
in hartgelöteten
Produkten ist eine solche relativ kurze Korrosionsdauer nicht von Nachteil.
Eine gute Korrosionsbeständigkeit
wird jedoch als wertvolle Eigenschaft bei Hartlötprodukten angesehen, die u.a.
in Wärmetauschern,
beispielsweise Heizkörpern
und Kondensatoren, verwendet werden. Diese Wärmetauscher sind starken äußeren Korrosionseinflüssen, z.B.
durch Streusalz, ausgesetzt.
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Die
WO-A-02 28 326 offenbart ein Hartlötblech, umfassend eine Kernschicht
aus einer Al-Legierung, ummantelt mit Schichten aus einer Al-Si-Legierung,
die eine erste Bindeschicht aus Zn oder Sn haben, eine zweite Schicht
aus Ni und eine äußere Schicht
beispielsweise aus Bronze. Während
des Hartlötvorgangs
kann eine Diffusion auftreten und eine äußere Schicht enthaltend Cu,
Sn und Ni bilden.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein nickelbeschichtetes Hartlötblechprodukt
zur Verwendung in einem Hartlötvorgang
anzugeben, idealerweise in einem fließmittelfreien CAB-Hartlötvorgang,
wobei das Hartlötblechprodukt
nach dem Hartlöten
eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit
in einem SWAAT-Test gemäß ASTM G-85
hat.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Angabe
eines Hartlötblechprodukts mit
einem Kernblech bestehend aus einer Aluminiumlegierung, die auf
wenigstens einer Fläche
des Kernblechs an eine Aluminiumplattierschicht (auch als Aluminiumummantelung
bekannt) gekoppelt ist, wobei die Aluminiumplattierschicht aus einer
Aluminiumlegierung besteht, die Silizium in einem Bereich von 4
bis 14 Gew.-% enthält,
und eine weitere Schicht, die Nickel enthält, auf der Außenfläche der
Aluminiumplattierschicht, so dass die Aluminiumplattierschicht und
alle hierzu äußeren Schichten
zusammen ein Metalllot für
den Hartlötvorgang
bilden, und wobei das Hartlötblechprodukt
eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit
nach dem Hartlöten
in einem SWAAT-Test gemäß ASTM G-85
hat.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung des Hartlötprodukts,
idealerweise in Form eines Blechprodukts, anzugeben.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Hartlötblechprodukt vorgesehen, umfassend ein
Kernblech, auf wenigstens einer Seite des Kernblechs eine Plattierschicht
aus einer Aluminiumlegierung, die Silizium in einer Menge im Bereich
zwischen 4 bis 14 Gew.-% enthält,
wobei die Plattierschicht(en) an eine Diffusionsschicht, die im
Vorhartlötzustand
eine Nickel-Zinn-Legierung enthält,
gekoppelt ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält ein Hartlötblechprodukt
eine Schicht aus einer Aluminiumlegierung, die Silizium in einer
Menge im Bereich von 4 bis 14 Gew.-% enthält und die an eine äußere Diffusionsschicht,
die im Vorhartlötzustand
eine Nickel-Zinn-Legierung enthält,
gekoppelt ist.
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Durch
die Zugabe von Zinn als wichtiges Legierungselement zum Metalllot
in einem geeigneten Mol-Verhältnis
in Bezug auf das Nickel erzielt man eine verbesserte Korrosionsleistung
des Hartlötblechprodukts
in einem Nachhartlötzustand.
Bei dem Hartlötprodukt
gemäß der Erfindung übersteigen
die Korrosionszeiten nach dem Hartlöten ohne Perforierung gemäß ASTM G-85
7 Tage. Das Produkt kann unter kontrollierter Atmosphäre ohne
Hartlötflussmittel
flussmittelfrei hartgelötet
werden, während
das Erreichen einer sehr guten Korrosionsleistung nach dem Nachhartlöten die
Anwendungsmöglichkeiten
de Ni-beschichteten Hartlötprodukts
steigert.
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Die
Erfindung beruht zum Teil auf der Erkenntnis, dass man davon ausgeht,
dass die kathodische Reaktion die gesamte Korrosionsrate von nickelbeschichteten
Hartlötprodukten
beim Testen in dem SWAAT-Test gemäß ASTM G-85 bestimmt. Es wird
spekuliert, dass die kathodische Reaktion in diesem System die Wasserstoffentwicklungsreaktion
(„HER") zu sein scheint.
Werden Ni-beschichtete Hartlötprodukte,
beispielsweise Hartlötbleche,
einem Hartlötvorgang,
typischerweise einem flussmittelfreien CAB-Vorgang, unterzogen,
bilden sich kleine Ni-Aluminid
Teilchen, die die HER katalysieren sollen. Durch die Zugabe von
Zinn in ausreichender Menge zum Metalllot und bei einer niedrigeren
Austauschstromdichte für
die HER im Vergleich zu Nickel-Aluminiden, wird der katalytische
Effekt reduziert und die Korrosionsleistung nach dem Hartlöten des
hartgelöteten
Produkts deutlich verbessert.
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Es
wird angenommen, dass eine obere Schicht aus reinem Zinnmaterial
anfällig
ist gegenüber
vorschreitender Oxidation im Vorhartlötzustand unter feuchten Bedingungen,
z.B. beim Transport einer beschichteten Spule zum Kunden. Die gebildeten
Oberflächenoxide
beeinflussen nachteilig den Hartlötvorgang. Wird das Zinn, das
zur Verbesserung der Korrosionsleistung nach dem Hartlöten erforderlich
ist, in Form einer Nickel- Zinn-Diffusionsschicht
bereitgestellt, vorzugsweise mithilfe einer Diffusionsglühbehandlung,
steht kein freies Zinn mehr zur Verfügung, und somit wird das Auftreten
der nachteiligen fortschreitenden Oxidation des Zinns vermieden.
Es hat sich gezeigt, dass eine Ni-Sn-Legierungsschicht einen dünnen, stabilen
Oberflächenoxidfilm
in Luft bildet.
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Vorteilhafterweise
befindet sich zwischen der Diffusionsschicht der Ni-Sn-Legierung
und der Plattierschicht eine Schicht aus Nickel oder eine Nickellegierung,
vorzugsweise bleifrei aus Umweltgründen, um die Reaktion, vermutlich
exotherm, mit der darunterliegenden AlSi-Legierung während des
Hartlötvorgangs
einzuleiten. Diese Reaktion tritt nicht auf, oder zumindest in deutlich
geringerem Ausmaß,
wenn Legierungselemente wie Zinn in zu großer Menge vorhanden sind. Deshalb
enthält
die Nickelschicht zwischen der Plattierschicht und der Ni-Sn-Legierungsdiffusionsschicht
96 Gew.-% oder mehr Nickel und ist vorzugsweise zinnfrei. Die Dicke
dieser Nickelschicht muss nicht sehr groß sein und beträgt vorzugsweise
höchstens
0,4 μ. Die
dünne Schicht
aus Nickel oder einer Nickellegierung kann als ein Legierungselement
wahlweise Wismut in einem Bereich von bis 4 Gew.-% enthalten, um
die Oberflächenspannung
des geschmolzenen Metalllots während
eines Hartlötvorgangs
zu verringern.
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Bei
einer Ausführungsform
des Hartlötblechprodukts
bilden die AlSi-Legierungsplattierschicht und alle dazu äußeren Schichten
das Metalllot für
einen Hartlötvorgang
und haben eine Zusammensetzung mit der Maßgabe, dass das Mol-Verhältnis von
Ni:Sn im Bereich von 10: (0,5 bis 9) und vorzugsweise im Bereich
von 10: (0,5 bis 6) liegt. Ist das Mol-Verhältnis zu niedrig, findet sich
keine deutliche Verbesserung bei der Korrosionsdauer nach dem Hartlöten. Es
hat sich herausgestellt, dass, wenn das Mol-Verhältnis über 10:6 steigt, die Hartlötbarkeit
weniger effektiv wird, während
bei einem Mol-Verhältnis
von über
10:9 die Hartlötbarkeit
sehr schwach wird.
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Eine
Ausführungsform
des Hartlötblechprodukts
gemäß der Erfindung
ist weiter gekennzeichnet durch eine optionale dünne Schicht, die Zink enthält als dazwischen
liegende Bindeschicht zwischen der Außenfläche der AlSi-Plattierschicht
und der dünnen
Nickel oder eine Nickellegierung enthaltenden Schicht. Mit der Zink enthaltenden
dazwischen liegenden Bindeschicht wird eine sehr effektive Bindung
zwischen der AlSi-Legierungsplattierschicht und der dünnen Nickel
enthaltenden Schicht gebildet, wobei die Bindung während der nachfolgenden
Umformung des Hartlötprodukts
bestehen bleibt, z.B. bei einem Biegevorgang. Die dazwischen liegende
Bindeschicht hat vorzugsweise eine Dicke von höchsten 0,5 μm, noch bevorzugter von höchstens
0,3 μm (300
nm) und am vorteilhaftesten im Bereich von 0,01 bis 0,15 μm (10–150 nm).
Bei den besten Ergebnissen, die erzielt wurden, wurde eine Dicke
von etwa 30 mm verwendet. Es hat sich herausgestellt, dass die dünne Bindeschicht
aus Zink keine nachteiligen Auswirkungen auf die Korrosionsleistung
nach dem Hartlöten
des Produkts gemäß der Erfindung
hat.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
des Hartlötblechprodukts
besteht das Kernblech aus einer Aluminiumlegierung und vorzugsweise
aus einer Aluminiumlegierung aus der AA3xxx-, AA5xxx- oder AA6xxx-Serie.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Aluminiumhartlötprodukts
vorgesehen, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: (a) Bereit stellen
eines Aluminiumbasissubstrats aus einer Aluminiumlegierung, die
Silizium in einer Menge im Bereich von 4 bis 14 Gew.-% enthält, (b)
Aufbringen einer Metallschicht, die Nickel oder eine Nickellegierung
enthält,
auf wenigstens eine Außenfläche des
Aluminiumbasissubstrats, (c) Aufbringen einer weiteren Metallschicht,
die Zinn oder eine Zinnlegierung enthält, auf die Außenfläche der
Schicht, die Nickel oder eine Nickellegierung enthält, und
(d) Unterziehen des plattierten Hartlötprodukts einer Diffusionsglühbehandlung,
indem das plattierte Hartlötprodukt
bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 500°C über einen Zeitraum von 1 Sekunde
bis 300 Minuten gehalten wird, um eine Diffusionsschicht enthaltend
eine Nickel-Zinn-Legierung zu bilden.
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Die
Glühbehandlung
hat den Effekt, dass die aufgetragene Zinnschicht in die aufgetragene
Nickelschicht diffundiert, um eine Ni-Sn-Legierungsschicht zu bilden.
Es wird davon ausgegangen, dass eine obere Schicht aus reinem Zinn
gegenüber
fortschreitender Oxidation anfällig
ist im Vorhartlötzustand
unter feuchten Bedingungen. Die gebildeten Oberflächenoxide
beeinflussen nachteilig den Hartlötvorgang. Durch Bereitstellen
des erforderlichen Zinns, um die Korrosionsleistung nach dem Hartlöten zu verbessern,
in Form einer Nickel-Zinn-Diffusionsschicht, steht nirgendwo freies
Zinn zur Verfügung,
und somit wird das Auftreten der nachteiligen fortschreitenden Oxidation
des Zinns vermieden. Es hat sich gezeigt, dass eine Ni-Sn-Legierungsschicht
einen dünnen,
stabilen Oberflächenoxidfilm
in Luft bildet. Eine weitere Oxidation in Luft findet im Wesentlichen
nur bei Temperaturen über
etwa 320°C
statt. Eine weitere Oxidation in Luft wird im Wesentlichen bei Temperaturen
unter etwa 320°C
vermieden.
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Der
Schmelzpunkt von Zinn liegt bei etwa 232°C. Die Glühbehandlung kann unterhalb
der Schmelztemperatur von Zinn durchgeführt werden, benötigt aber
eine anhaltende Durchwärmzeit
von bis zu 300 Minuten. Die Glühbehandlung
kann auch oberhalb der Schmelztemperatur von Zinn durchgeführt werden,
zum Beispiel bei etwa 250°C
oder etwa 300°C,
wobei das Zinn in das feste Nickel oder die Nickellegierungsschicht diffundiert.
Bevorzugte Glühbehandlungen
werden in einem Temperaturbereich von 230 bis 350°C über eine Durchwärmzeit von
1 bis 600 Sekunden ausgeführt,
und bevorzugter von 1 bis 300 Sekunden.
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Die
Glühbehandlung
wird vorzugsweise unter einer Schutzatmosphäre ausgeführt, die die Oxidation von
Zinn oder Zinnlegierung verhindert, beispielsweise einer Trockenluftatmosphäre oder
Stickstoffgasatmosphäre
oder einer HNx-Atmosphäre oder Argongasatmosphäre oder
Kombinationen hiervon.
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Bei
einer Ausführungsform
bilden das Aluminiumbasissubstrat und alle dazu äußeren Schichten zusammengenommen
ein Metalllot für
einen Hartlötvorgang
und weisen eine Zusammensetzung auf, die, in Gewichtsprozent, wenigstens
enthält:
Si
im Bereich von 5 bis 14%,
Ni im Bereich von 0,03 bis 8%,
Sn
im Bereich von 0,01 bis 7%,
Bi im Bereich von höchstens
0,3%,
Sb im Bereich von höchstens
0,3%,
Zn im Bereich von höchstens
0,3%,
Mg im Bereich von höchstens
5%,
Rest Aluminium und unvermeidbare Verunreinigungen, und
mit der Maßgabe,
dass das Mol-Verhältnis
von Ni:Sn im Bereich von 10: (0,5 bis 9), vorzugsweise im Bereich
von 10: (0,5 bis 6) liegt.
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Ein
typisches Verunreinigungselement in dem Metalllot ist Eisen, insbesondere
aus dem AlSi-Legierungssubstrat oder der AlSi-Legierungsplattierschicht
stammend, und das bis etwa 0,8% toleriert werden kann. Andere Legierungselemente
können
vorhanden sein und entstammen typischerweise dem Aluminiumbasissubstrat
oder alternativ der Aluminiumplattierschicht. Typischerweise ist
jedes Verunreinigungselement in einem Bereich von nicht mehr als
0,05% vorhanden, und die Gesamtheit der Verunreinigungselemente übersteigt
nicht 0,3%.
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Wenn
das Mol-Verhältnis
zu niedrig ist, kann kein signifikanter Effekt auf die Korrosion
nach dem Hartlöten
gefunden werden. Wenn das Mol-Verhältnis von Ni:Sn 10:6 übersteigt,
dann wird die Hartlötbarkeit
weniger effizient, während
bei einem Mol-Verhältnis
von mehr als 10:9 die Hartlötbarkeit
sehr gering wird.
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Abhängig von
dem verwendeten Ni:Sn-Verhältnis
dient die Diffusionsglühbehandlung
auch dazu, eine Nickel enthaltende Schicht auf der Außenfläche der
Aluminiumbasissubstratschicht sowie die die Nickel-Zinn-Legierung
enthaltende Diffusionsschicht auf der Außenfläche der Nickel enthaltenden
Schicht zu bilden. Während
der Diffusionsglühbehandlung
diffundiert das beschichtete Zinn von oben in das beschichtete Nickel
oder die Nickellegierungsschicht, wobei ein Teil der darunter liegenden
Nickelschicht nahe der Plattierschicht unlegiert bleibt. Diese unlegierte,
oder zumindest nicht mit Zinn legierte, Nickelschicht wird bevorzugt, weil
sie die unterstellte exotherme Reaktion, besser als eine legierte
Schicht, mit der darunter liegenden AlSi-Legierung während des
Hartlötvorgangs
auslöst.
Diese Reaktion tritt in einem signifikanten, wenngleich in geringerem
Maße auf,
wenn Legierungselemente wie beispielsweise Zinn in zu hoher Menge
vorhanden sind. Die diffusionsgeglühte Ni-Sn-Legierungsschicht
hat typischerweise eine Dicke im Bereich von etwa 0,2 bis 0,6 μm.
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Vorzugsweise
hat in dem erfindungsgemäßen Hartlötprodukt
die plattierte Schicht, welche Nickel oder eine Nickellegierung
mit 90% oder mehr Nickel, z.B. Ni-Bi, enthält, eine Dicke von höchstens
2,0 μm,
vorzugsweise höchstens
1,0 μm,
und noch bevorzugter im Bereich zwischen 0,05 und 0,5 μm. Eine Beschichtungsdicke
von mehr als 2,0 μm
erfordert eine verlängerte
Behandlungszeit für
das Plattieren und kann zu Verwerfungen des geschmolzenen Metalllots
während
eines anschließenden
Hartlötvorgangs
führen.
Eine bevorzugte Mindestdicke für
diese Nickel enthaltende Schicht liegt bei etwa 0,25 μm. Es können auch
andere Techniken wie Tauchen, thermisches Spritzen, CVD, PVD oder
andere Techniken zur Ablagerung von Metallen oder Metalllegierungen
aus einer Gas- oder Dampfphase verwendet werden. Vorzugsweise ist
die Nickel enthaltende Schicht im Wesentlichen bleifrei.
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In
dem erfindungsgemäßen Hartlötblechprodukt
hat die Schicht, die Zinn oder eine Zinnlegierung mit 90% oder mehr
Zinn enthält,
eine Dicke vor dem Diffusionsglühen,
die dem gewünschten
Mol-Verhältnis
von Ni:Sn angepasst ist. Diese Zinnschicht wird vorzugsweise durch
Plattieren aufgetragen. Es können
aber auch andere Techniken wie Tauchen, thermisches Spritzen, CVD,
PVD oder andere Techniken zur Ablagerung von Metallen oder Metalllegierungen
aus einer Gas- oder Dampfphase verwendet werden.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Hartlötprodukt
ein längliches
Aluminiumlegierungsmaterial, z.B. ein Aluminiumlegierungsblech oder
-streifen, ein Aluminiumlegierungsdraht oder Aluminiumlegierungsstab.
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Bei
einer Ausführungsform
besteht das Aluminiumsubstrat aus einem Aluminiumlegierungsblech
oder -streifen der AA4000-Serie mit Si als wichtigstem Legierungselement
im Bereich von 4 bis 14 Gew.-%, bevorzugter 7 bis 14%, und kann
auf einer oder beiden Flächen
mit Ni oder einer Ni-Legierung, zum Beispiel einer Ni-Bi-Legierung,
beschichtet werden, und kann in anschließenden Hartlötvorgängen eingesetzt
werden, insbesondere in einem Hartlötvorgang unter Schutzatmosphäre ohne
ein Hartlötflussmittel.
In der Legierung der AA4xxx-Serie können andere Legierungselemente
vorhanden sein, um die spezifischen Eigenschaften zu verbessern,
wie beispielsweise Mg bis zu 5%, der Rest besteht aus Verunreinigungen
von jeweils bis zu 0,05 Gew.-%, insgesamt bis zu 0,25 Gew.-%, und
Aluminium. Eisen kann üblicherweise
als Verunreinigung in einer Menge von bis zu 0,8 Gew.-% vorliegen.
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Auch
Aluminiumlegierungsdrähte
oder -stäbe
bestehend aus einer Legierung der AA4xxx-Serie können mit einer Ni- oder Ni-Legierungsschicht
mit 90% oder mehr Nickel, z.B. einer Ni-Bi-Legierung, beschichtet sein und anschließend in
einem Hartlötvorgang
verwendet werden, insbesondere einem Hartlötvorgang unter Schutzatmosphäre (CAB)
ohne ein Hartlötflussmittel,
und sie können
auch als Schweißfülldraht
oder Schweißfüllstab bei
einem Schweißvorgang
eingesetzt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Aluminiumsubstrat ein Aluminiumlegierungsblech, das an ein
Kernblech aus einer Aluminiumlegierung gekoppelt ist. Bei einer
weiteren Ausführungsform
liegt die Dicke der AlSi-Legierungsplattierschicht im Bereich von
2 bis 20% der Gesamtdicke der Dicke des ganzen Hartlötprodukts. Eine
typische Aluminiumplattierschichtdicke liegt im Bereich von 40 bis
80 μ. Das
Aluminiumkernblech hat eine Dicke typischerweise im Bereich von
höchstens
5 mm, bevorzugter im Bereich von 0,1 bis 2 mm.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Verfahren gemäß der Erfindung
ferner dadurch gekennzeichnet, dass eine dünne Zink enthaltende Schicht
als dazwischen liegende Bindeschicht zwischen der Außenfläche der
AlSi-Legierungsschicht und der dünnen
Nickel oder eine Nickellegierung enthaltenden Schicht aufgebracht wird.
Mit der dazwischen liegenden Bindeschicht wird eine sehr effektive
Bindung zwischen der AlSi-Legierungsschicht und der dünnen Nickel
enthaltenden Schicht erreicht, wobei die Bindung während der
anschließenden
Verformung, z.B. einem Biegevorgang, des Hartlötprodukts erhalten bleibt.
Die am besten geeigneten Verfahren zum Aufbringen einer solchen
Zwischenschicht aus Zink sind die der direkten oder Tauchplattierung. Vorzugsweise
hat die aufgebrachte dazwischen liegende Bindeschicht eine Dicke
von höchstens
0,5 μm,
bevorzugter von höchstens
0,3 μm (300
nm), und am vorteilhaftesten im Bereich von 0,01 bis 0,15 μm (10–150 nm).
Bei den besten Ergebnissen, die erzielt wurden, wurde eine Dicke
von etwa 30 nm verwendet. Man geht davon aus, dass eine Beschichtungsdicke
von mehr als 0,5 μm
keine weiteren Vorteile hinsichtlich der Verbesserung der Haftung
bringt.
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Die
Erfindung stellt ferner eine Anordnung von Bauteilen bereit, zum
Beispiel einen Wärmetauscher, typischerweise
für Kfz-Anwendungen,
oder eine Brennstoffzelle, typischerweise eine elektrochemische
Brennstoffzelle, durch Hartlöten
verbunden, wobei wenigstens eines der Bauteile ein wie oben angegebenes
Hartlötblechprodukt
oder das durch das oben genannte Verfahren erzielte Hartlötprodukt
ist. Der Hartlötvorgang wird
vorzugsweise unter Schutzatmosphäre
(CAB) ohne Hartlötflussmittel
oder in einem Vakuum ausgeführt.
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Bei
einer Ausführungsform
wird eine hartgelötete
Anordnung bereitgestellt, wobei wenigstens einer der durch Hartlöten zu verbindenden
Bauteile aus dem Hartlötblechprodukt
besteht, das oben ausgeführt
oder durch das oben genannte erfindungsgemäße Verfahren hergestellt wurde,
und wobei wenigstens ein anderer Bauteil aus Stahl, aluminisiertem
Stahl, rostfreiem Stahl, plattiertem oder beschichtetem rostfreien
Stahl, Bronze, Messing, Nickel, Nickellegierung, Titan oder plattiertem
oder beschichtetem Titan besteht.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines nicht einschränkenden Beispiels und unter
Bezugnahme auf die Zeichnung dargestellt, wobei:
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1 ein
schematischer Längsschnitt
ist, der die Struktur eines Hartlötblechprodukts gemäß der Erfindung
nach einer Diffusionsglühbehandlung
zeigt.
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1 zeigt
schematisch ein Hartlötprodukt,
im vorliegenden Fall ein Aluminiumhartlötblech, gemäß der Erfindung bestehend aus
einem Kernblech 1, das auf einer oder beiden Seiten mit
einer Aluminiumplattierschicht 2 beschichtet ist, die eine
AlSi-Legierung enthält
(auch als Aluminiumbasissubstrat bekannt); und der Nickel-Zinn-Legierungsdiffusionsschicht 3,
welche aus der Diffusionsglühbehandlung
von zwei getrennt aufgebrachten Metallschichten aus Nickel oder
einer Nickellegierung und Zinn oder einer Zinnlegierung resultiert, und
der Schicht 4, die Nickel oder eine Nickellegierung, infolge
der Diffusionsglühbehandlung
nicht legiert, enthält,
und die optionale Bindeschicht 5 aus Zink wird aufgebracht,
wobei die sich hieraus ergebenden Vorteile oben genannt sind. In 1 sind
die Schichten 3, 4 und 5 nur auf einer
Seite des Hartlötblechs
gezeigt, einem Fachmann wird aber sofort deutlich, dass sie auch
auf beiden Seiten des Hartlötblechprodukts
aufgebracht werden können.
Falls. gewünscht,
kann somit die Plattierschicht 2, die als nur den Kern 1 berührend dargestellt ist,
ferner mit anderen Schichten, z.B. 3 und 4, ausgestattet
sein und wahlweise auch mit 5.
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BEISPIEL
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Im
Labor wurden Tests an Aluminiumhartlötblechs durchgeführt, die
aus einer AA3003-Kernlegierung hergestellt wurden, die auf beiden
Seiten mit einer AA4045-Plattierlegierung walzplattiert war, und
die eine Gesamtdicke von 0,5 mm und eine Plattierschichtdicke von
50 μn auf
beiden Seiten hatten. Die folgenden aufeinander folgenden Vorbehandlungsschritte
wurden bei jedem Beispiel durchgeführt:
- – Reinigen
durch Eintauchen für
180 s bei 50°C
in das ChemTec 30014 Bad (ein im Handel erhältliches Bad), anschließend Spülen,
- – alkalisches Ätzen für 20 s bei
50°C im
ChemTec 30203 Bad (ein im Handel erhältliches Bad), anschließend Spülen,
- – Desmutting
für 60
s bei Raumtemperatur in einer säurehaltigen
Oxidationslösung,
typischerweise 50% Salpetersäure,
anschließend
Spülen,
- – Zinkat-Tauchen
unter Verwendung des ChemTec 19023 Bads (ein im Handel erhältliches
Zinkatbad) für 60
s bei Raumtemperatur, was zu einer dünnen Zinkschicht mit einer
Dicke von etwa 30 nm führt,
anschließend
Spülen.
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Der
obigen Vorbehandlung auf beiden Seiten folgend, wurde zuerst eine
Nickelschicht von 0,5 μ Dicke (4,45
g/m2) mittels Elektroplattierung aufgebracht
und oben auf die aufgebrachte Nickelschicht wurde eine Zinnschicht
ebenfalls mittels Elektroplattierung mit unterschiedlichen Dicken
von 0,9, 1,8 und 3,0 g/m2 aufgebracht (siehe
Tabelle 1).
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Die
Zusammensetzung des Nickelplattierungsbads war ein bekanntes Wath-Bad,
umfassend:
270
g/l | NiSO4·6H2O |
50
g/l | NiCl2·6H2O |
30
g/l | H3BO3 |
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Das
Zinnplattierbad war ein im Handel erhältliches Methansulfonsäure („MSA")-Bad, das als RONASTAN
(Warenzeichen) bezeichnet wird und von Shipley Ronal vertrieben
wird und sich zusammensetzt aus:
25
g/l | Sn |
60
g/l | MSA
mit 0,84 M |
3,5
g/l | Schwefelsäure |
45
ml/l | Zusatzstoff
TP |
4,5
ml/l | Antioxidationsmittel
TP |
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Nach
der Plattierung der Metallschichten wurde das plattierte Hartlötblechprodukt
8 Minuten lang bei 250°C
unter einer schützenden
inerten Stickstoffatmosphäre
zur Bildung einer Ni-Sn-Diffusionsschicht
diffusionsgeglüht.
Die diffusionsgeglühten
Bleche sahen silbrig und glänzend
aus. Proben der diffusionsgeglühten Produkte
wurden mittels Glimmentladungs-Emissionsspektrometrie
(„GDOES") analysiert. Die
GDOES Tiefenprofile zeigten, dass das Zinn nach der Diffusionsglühbehandlung
vollständig
mit dem Nickel legiert war. Es gab kein freies Zinn mehr. Die resultierende
Ni-Sn-Legierungsdiffusionsschicht setzte sich hauptsächlich aus dem
Gleichgewichtsphasen-Ni3Sn4 zusammen.
Unterhalb der Ni-Sn-Legierungsdiffusionsschicht befand sich eine
zinnfreie Nickelschicht mit einer Dicke von etwa 0,35 μ und der
Zusammensetzung der ursprünglich
plattierten Schicht vor der Diffusionsglühbehandlung, die nicht mit
dem Zinn infolge der Diffusionsglühbehandlung legiert war. Bei
einer Wiederholung des Diffusionsglühens bei 250°C unter Freiluft
konnten keine schädlichen Oxide
ausgemacht werden.
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Die
plattierten Muster wurden mithilfe des Erichsen Tests (5 mm) und
des T-Biegetests auf Haftung geprüft. Die Haftung wurden dann
als gering, ausreichend oder gut bewertet. Alle getesteten Proben
zeigten eine gute Haftungsleistung.
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Zur
Bewertung der Korrosionsbeständigkeit
nach dem Hartlöten
wurden die Proben einem simulierten Hartlötzyklus unterzogen. Die Proben
wurden unter fließendem
Stickstoff erwärmt,
mit Erwärmung
von Raumtemperatur auf 580°C,
Verweilzeit bei 580°C
von 2 Minuten, Abkühlen
von 580°C
auf Raumtemperatur. Alle Proben zeigten eine hervorragende Hartlötbarkeit.
Im Anschluss an den Hartlötzyklus
wurden vier Proben jeden Typs des plattierten Hartlötblechs
in einem SWAAT-Test getestet, bis die ersten Perforierungen, in
Testtagen ausgedrückt,
gemäß ASTM G- 85 auftraten, die
individuellen Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Die Abmessungen
der Proben für
den SWAAT-Test waren 100mm × 50mm.
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Als
Referenz wird angegeben, dass typischerweise Aluminiumhartlötbleche,
hergestellt aus einer AA3003-Kernlegierung, die auf beiden Seiten
mit einer AA4045-Plattierlegierung beschichtet ist, eine Gesamtdicke
von 0,5 mm und je eine Plattierschichtdicke von 50 μ haben und
frei von weiteren Metallschichten sind, eine SWAAT-Test-Performance
von über
16 Tagen ohne Perforierungen haben.
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Als
weiteres Referenzmaterial wurde auch ein Hartlötblechprodukt (gleiche Kern-
und Plattierschichtzusammensetzung und- dicke) mit einer dünnen Zinkbindeschicht und nur
einer elektroplattierten Schicht aus NiBi-Legierung, hergestellt
gemäß dem Beispiel
aus der internationalen PCT-Anmeldung Nr. WO-01/88226, J.N. Mooij
et al., die hierin durch Inbezugnahme enthalten ist, auf seine Korrosionsleistung
getestet.
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Bei
diesem Beispiel hatten alle getesteten Produkte dieselbe Kernlegierung
der AAS3003-Serie.
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Den
Ergebnissen aus Tabelle 1 ist zu entnehmen, dass ein aus dem Stand
der Technik bekanntes Hartlötblechprodukt,
das eine Schicht bestehend aus Nickel mit einer kleinen Zugabe von Wismut
als Legierungselement ein durchschnittliches SWAAT-Testergebnis von
4 Tagen hat. Das Aufbringen einer Zinnschicht in einer Menge in Übereinstimmung
mit und nach dem Diffusionsglühen
gemäß der Erfindung
führt zu
einem signifikanten Anstieg der SWAAT-Testleistung, während eine
gute Haftleistung und eine hervorragende Hartlötleistung erzielt wird. Durch
Erhöhen
der Menge an Zinn in Bezug auf den Betrag an Nickel wird eine verbesserte
SWART-Testleistung erreicht. Zinn kann auch die Oberflächenspannung
des geschmolzenen Metalllots während
des Hartlötzyklusses
senken und verbessert somit die Fließfähigkeit des geschmolzenen Metalllots. Die
Menge an Zinn zur Steigerung der Korrosionsleistung nach dem Hartlöten reicht
bei Weitem aus, damit die Zugabe von Wismut oder Antimon oder Magnesium
oder Blei nicht mehr nötig
ist, die zum selben Zweck, nämlich
der Reduzierung der Oberflächenspannung,
zugegeben werden. Die kombinierte Zugabe von Sn mit Bi und/oder
Sb und/oder Mg und/oder Pb bleibt weiterhin möglich.